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Thema des Monats Faster Pussycat! Krill! ... Krill!

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06.06.2005
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Faster Pussycat! Krill! ... Krill!

Die Sangria ist die Lupe, die unsere Hirne in der Sonne Mallorcas verdampfen lässt.
Klare Gedanken erwartet hier schon lange keiner mehr, darum lassen wir das mit dem Denken lieber ganz und konzentrieren uns auf unsere lebenserhaltenden Funktionen.
Wir gurken mit der Schrottkiste von Fiat Punto wie die Bekloppten über die Insel, ziehen schmutziges Koks und runden die Sache mit dem Dreckszeug von Weinmischgetränk ab, dessen Verbrauch auf dieser Insel jährlich wohl in Gallonen gemessen wird, wenn hier überhaupt irgendjemand irgendetwas misst.
Die Saison nähert sich langsam ihrem Ende und in den Clubs hängen nur noch ungebügelte Rentner rum, die wir mit Musicaldarbietungen und Bingo-Abenden bei Laune halten müssen. Heute spielen die zwei Hängengebliebenen auf ihrer Heimorgel Hits der Fünfziger und Sechziger, da haben wir endlich mal wieder Zeit für uns.

Ricky King zupft sein angestaubtes Medley aus den Punto-Boxen, Rosie steuert den Wagen über die trockenen Straßen. Gleich bekommen wir das Meer wieder zu sehen; eines der Argumente, die ich meinen Eltern damals als Grund für mein Weggehen genannt habe.
„Ich brauche das Meer einfach, ich brauche es.“
„Mach doch erst mal eine richtige Ausbildung, Varla.“
„Ich will aber ans Meer! Ich will ...! Ich will ...! Ich will ...!“
„Ja okay, Liebes.“
Der Schlag, der mich aus meinen Erinnerungen reißt und Rosie die Kontrolle über den Wagen verlieren lässt, ist hart.
„Verdammt ...!“
Unser Gefährt dreht sich einige Male um die eigene Achse, um schließlich kurz vor der Leitplanke auf kreischendem Gummi zum Stehen zu kommen.
Vor uns liegt das Mittelmeer in seiner vollen Pracht. Die langsam untergehende Sonne hüllt die Wellen in ein sattes Orange.
„Was zur Hölle war das?“ Billie, unser Küken, blickt blass nicht nur vor Schreck zwischen den Nackenstützen hindurch. Sie hat die letzte halbe Stunde mit Dösen verbracht, um den Brechreiz zu bekämpfen, der sich seit ihrem letzten Liter Sangria in ihr eingenistet hat.
„Das sieht jedenfalls nicht gut aus“, sagt Rosie und deutet auf den von Zahnbruch und Haut gesäumten Schaden in der Scheibe unseres Puntos.
„Ach du Scheiße!“ Billie starrt auf die organischen Reste, nicht ohne dabei wie eine Irre gegen meine Nackenstütze zu treten, als gelte es ein Tretbootrennen zu gewinnen.
„Lass mich hier raus!“, schreit sie durch ihre Finger, die krampfhaft darum bemüht sind, zurückzuhalten, was noch hinaus will.
„Ihr sollt mich rauslassen!“ Ich drücke die Beifahrertür auf und reiße den Sitz nach unten, um Billie den Weg ins Freie zu ermöglichen, doch sie kotzt mir lieber auf die Füße.
„Sorry, Varla.“ Schuldbewusst wischt sie sich die Paellareste aus den Mundwinkeln und unternimmt den Versuch das Auto zu verlassen, was ohne meine tatkräftige Hilfe ein eher aussichtsloses Unterfangen wäre.
„Schon gut, Kleines ... Das kann doch jeder mal passieren.“ Ein gurgelndes Stöhnen lässt mich herumfahren und vergessen, dass ich Billies Stütze bin, was sie schmerzlich zu spüren bekommt, als sie mit der Stirn auf meinem safranverfärbten High-Heel landet.
„Scheiße, was war das?“
„Da ...“, ächzt Billie und zeigt unter dem Fahrzeug her in Richtung Front.

Was wir zu sehen bekommen, lässt unser Blut stocken wie Eierstich. Unter der dampfenden Vorderseite unseres Wagens liegt etwas, das nur noch schwer als menschliches Wesen identifizierbar ist. Arme und Beine stehen in Winkeln vom geschundenen Oberkörper ab, die auf pulverisierte Knochen schließen lassen. Was einst als Bikini für den anstehenden Urlaub gekauft wurde, tut es der Haut gleich und lässt den Blick frei auf das, was darunter liegt, mit dem Unterschied, dass die Synthetikfasern dabei wenig an ihrer ursprünglichen Form eingebüßt haben. Aus dem ledern anmutenden Bauchnabel ragt die splittrige Spitze eines Wirbels, der wie ein anatomisches Hinweisschild in Richtung des aus der Brustunterseite quellenden Silikons zeigt. Was es uns aber letztendlich so schwer macht, entgegen der aufkommenden Panik, den Blick von dieser armen Frau abzuwenden, ist das Gesicht.
„Das Gesicht ...“
„Was ist mit der passiert?“
Die Zunge hängt zuckend zwischen dem offenliegenden Kiefergelenk. Aus den Öffnungen, die wahrscheinlich noch vor Minuten von einer Nase verdeckt wurden, entweicht raschelnd etwas Schwarzes und ergießt sich über die fehlende Augenpartie. Nur noch büschelweise hängen Haare aus der undichten Kopfhaut.
„Das kann doch nicht von dem Aufprall ...?“ Rosie versagt die Stimme, während Billie sich der Speisen annimmt, die sie vor der Paella zu sich genommen hatte.
„Was ist das für ein Zeug?“
„Wir müssen Hilfe holen!“
Rosie tippt panisch auf ihr Handy ein, doch es will sich einfach keine Verbindung aufbauen.
Mir kommt der unterhalb der Straße liegende Strand in den Sinn, der ist eigentlich immer voll mit Badegästen.
„Ich geh zum Strand, vielleicht ist da ein Arzt oder Polizei. Billie, du kommst mit, Rosie bleibt hier.“
„Aber ...!“ Die Frau macht sich wieder bemerkbar und erstickt damit Rosies Widerworte, bevor ich es tun kann.

Wir machen uns auf den Weg die Böschung hinunter. Nach ein paar Minuten kommt auch der Strand in Sicht und ist, wie erwartet, auch trotz später Stunde und Jahreszeit noch voll belegt. Tuch an Tuch liegen sie hier ausgebreitet, wie ein riesiges, menschliches Mosaik, umgeben von einer Wolke aus Kokos und Aloe.
Billie schwächelt noch, was mir einiges an zusätzlicher Kraft abverlangt, wenn ich sie mal wieder aus einem der Büsche angeln muss.
Als wir glauben in Rufweite zu sein, beginnen wir zu schreien und hektisch mit den Armen zu fuchteln, irgendwer muss uns so wahrnehmen.
„Was ist mit denen, sind die taub?“, fragt Billie.
„Los, weiter!“ Antworte ich und nehme sie wieder ins Schlepptau.
Unten angelangt beginnen wir wieder zu schreien und zu fuchteln, doch es regt sich nichts. Ich visiere ein paar Sonnenschirme an.
„Los, da fragen wir.“ Ich schiebe den Schutz zur Seite.
„Entschuldigung ... Was zur ...?“ Erschrocken mache ich einen Satz zurück, stolpere dabei über Billie, was uns beide in den heißen Sand manövriert.
„Scheiße, was ist hier los?“ Unsere neue Position lässt uns Zeit, das Szenario zu überdenken, zu analysieren, was hier anders ist, als es eigentlich sein sollte.
„Es ist so leise.“ Außer den Wellen und einem rauschenden Radio ist nichts zu hören.
Ich behalt für mich, was ich gesehen habe, als ich den Sonnenschirm zur Seite bog. Billie würde es nicht verkraften.
Sie würde durchdrehen, wenn ich ihr erzählte, dass ich einen leblos daliegenden Menschen gesehen habe, der über und über mit winzigen Lebewesen bedeckt war. Lebewesen, die sich nicht, wie ich zuerst dachte, als Schwarm Fliegen entpuppten, sondern ihre Flucht durch die blutigen Poren in den Körper antraten, wo sich, dem Rascheln nach, noch mehr von ihnen aufhalten. Dasselbe Rascheln wie bei der Frau.
„Eigenartig.“
„Was?“
„Ach, nichts, Süße.“
Ein Geräusch wie von einer Maschinengewehrsalve durchschneidet plötzlich die deplatzierte Stille, gefolgt von einem Surren, das sein Ende auf Billies Rücken findet.
Erschrocken blickt sie mir in die Augen, doch der Schleier lässt ihre Pupillen bereits verglasen. Ein dünner Blutfaden drückt sich aus ihrem Mundwinkel.
„Billie!“
Sie sinkt auf die Knie.
„Billie!“
Vornüber in den Sand.
„Oh mein Gott ...!“

Ihre Rückseite ist ein blutiges Gewimmel.
Ich versuche durch meine tränennassen Augen zu erkennen, was meine Freundin auf dem Gewissen hat.
„Was ist das für ein Zeug?“
Ich gehe in die Hocke, um mir aus der Nähe anzusehen, was mir den Verstand zu rauben droht. Hunderttausende winziger Krebse haben sich wie Schrotkugeln in Billies Körper gebohrt und scheinen nun ihr blutiges Werk vollenden zu wollen.
„Wo kommt ihr her, ihr Schweine?“
Erst als Billie ruckartig Fahrt aufnimmt, sehe ich das schlangenähnliche Etwas, das an ihrem Bein zerrt. Instinktiv schnappe ich nach ihren Händen und befinde mich prompt, samt meiner toten Freundin, auf einer erbarmungslosen Fahrt Richtung Meer. Ohne Rücksicht auf die toten Urlauber und deren Strandgut reißt es uns zu sich.
Ein Gemisch aus Sand, Blut und Förmchen nimmt mir die Sicht.
„Verdammte Scheiße!“
Sonnenschirme, Bierdosen, Strandliegen gesellen sich hinzu und lassen uns zu einer schmutzigen Lawine anschwellen.
„Nein!“ Wie ein Schneepflug wühlen wir den Strand auf, mittlerweile angelangt bei Muschelschalen und trockenen Algen.
Es reißt mich ins Wasser, schießt es mir durch den Kopf und mir wird klar, dass ich Billie loslassen muss, wenn ich weiter leben will.
„Halt an, du ...!“
Die Spitze eines Windschutzes, die sich durch meinen Unterarm bohrt, hilft mir bei der Entscheidung.
„Mist ...!“
Ich schaffe es, in der letzten Sekunde meinen Griff zu lösen, bevor Billie zwischen den geröteten Kronen der Gischt verschwindet.
„Scheiße, Billie!“ Sand verklebt mir Nase und Mund, nimmt mir den Atem, den ich bräuchte, um auf das zu reagieren, was sich nun abspielt. Aus meiner Position habe ich die riesigen Schatten, die sich entlang des gesamten Strandes im Wasser ausgebreitet haben, nicht erkennen können, nun aber, langsam auftauchend, reihen sie sich nahtlos ein in die Gründe für meine Atemlosigkeit.
„Wale!“ Und was für welche.
Ihre Muschel behafteten Rücken wiegen sanft in der Brandung, zu friedlich eigentlich, um mit diesem Dreck hier etwas zu tun zu haben. Ich schaffe es, meine Atemwege von dem störenden Sand zu befreien, ohne die riesigen Meeressäuger aus den Augen zu lassen. Die Friedfertigkeit der Situation lässt mich fast vergessen, was vor ein paar Minuten noch mit meiner Freundin passiert ist. Es schießt mir die Möglichkeit in den Kopf, dass die Wale vielleicht hier sein könnten, um zu helfen.
„Helft mir!“, flüstere ich und fixiere dabei das Tier, das mir direkt gegenüberliegt.
Es antwortet mit einem Schnauben, das mich für einen kurzen Moment in dem Glauben lässt, ich hätte Recht. Ein Fehler, der mich wertvolle Sekunden kostet.

Wie auf ein Kommando setzt sich die Wand aus Kolossen plötzlich in Bewegung. Sie steigen aus dem Wasser wie Amphibienfahrzeuge, mit dem Ziel das Land zu erobern, das sich ihnen in den Weg stellt.
An ihren Flanken schlängeln sich riesige Tentakel, die ihre todbringenden Salven in den abendlichen Himmel abfeuern. Seitlich ihrer Unterkiefer zwängen sich verkrustete Arme aus ihrem Speck, deren Ende durch wuchtige Krebsscheren geziert werden, die sie in einem wie einstudierten Rhythmus bedrohlich schnappen lassen. Gelähmt vor Angst, schaffe ich es nicht, etwas an meiner Stellung zu ändern und werde Zeugin, wie sich die vermeintlichen Wale auf haushohen, an die von Ralf Möller erinnernden Beinen aus dem Wasser erheben und donnernd ihren Weg an Land fortsetzen.
An einem der Tentakel erkenne ich noch kurz Billies Körper hin und her schwanken, bevor eine Schere sie mit einem Kniff durchteilt und sie im Maul des sanften Riesen verschwindet, der es nicht mal nötig hat, zu kauen.
Das ist der Moment, in dem der Fluchtplan mein Gehirn erreicht. Schreiend setze ich mich in Bewegung. Die Augen halb geschlossen, renne ich vorbei an dem menschlichen Strandgut und ihren gemieteten Liegen.
Walfutter, drängt es sich mir in den Kopf, verlässt ihn aber ebenso schnell auch wieder.
„Schneller, Varla, schneller ...!“
„Rosie?“
Ich erkenne sie zwischen den Büschen, durch die Billie und ich vorhin gekommen sind.
Eine Salve Krebse schlägt neben mir in den Sand.
Sie winkt mir zu.
Noch eine Fuhre lebenden Schrots, diesmal schon knapper.
„Lauf ...!“
Ich renne, wie ich noch nie zuvor in meinem Leben gerannt bin, all die Sportstunden vergessend, die ich mit zu Hause gelassenen Turnsachen auf der Bank der Schulsporthalle gesessen habe. Ich bin schnell, schneller, als ich es jemals zu träumen gewagt hätte.
Das Surren nähert sich wieder, ich werfe mich in den Sand.
Es schießt vorbei. Glück gehabt. Ich zumindest.
Rosie, wie sich zeigt, weniger. Sie sackt in sich zusammen, wie eine trocken gewordene Sandburg.
„Scheiße!“ Jetzt bin ich alleine.
Ich raffe mich auf und renne weiter, die Böschung hinauf, vorbei an den halb verdauten Markierungen, die Billie hier vorhin hinterlassen hat, als hätte sie so den Weg zum Wagen wiederfinden wollen.
Hinter dem Stamm einer längst vertrockneten Palme wage ich einen Blick zurück.
Wie Mähdrescher arbeiten sich die Ungetüme durch das, was vor einigen Stunden noch Ziel tausender Erholungsbedürftiger war. Tentakel reißen die Körper von ihren Liegen, Scheren kneifen sie entzwei, Mäuler verschlingen unzerkaut, was die Vorhut ihnen gelassen hat.
Aus ihren Blaslöchern schießen Fontänen aus Blut und Krill, wie riesige Springbrunnen und begleiten das tiefe Röhren, das über den Strand hallt.
„Das ist das Horn der Sieger“, kommt es mir in den Sinn, kurz bevor ein blau leuchtendes Rascheln mich meinen linken Arm näher betrachten lässt.


TDM: Meeresungeheuer

 
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Ha!

Das war gut!

Aber zuerst: Wenn du einen Russ-Meyer-Titel persiflierst, musst du größere Brüste einbauen!
Am Anfang dachte ich ja, es wird eine "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast"-Variation (und auch das hätte mir gefallen), aber richtig Fahrt nimmt es ja erst auf, wenn die Wal-Artillerie ins Spiel kommt. Also wow.
Was ich vielleicht ein wenig reduzieren würde, sind die "Laber"-Anteile gegen Ende hin, also der Vergleich mit Ralf Möllers Beinen, während sie um ihr Leben rennt, da würde ich ein wenig reduzieren. So am Anfang ist das gut, für die Exposition, angewiderte Animateure, die sich über die Neckermanntouristen lustig machen, aber das nutzt sich dann auch ein wenig ab und hat sobald jemand mit Hummern auf einen schießt wahrscheinlich keinen Platz mehr im Bewusstsein.

Egal, was mecker ich. Wirklich eine tolle Geschichte: schnell, lustig, durchgedreht, eklig und wirklich unterhaltsam.

Kompliment
Quinn

 

Hey Quinn,

Wenn du einen Russ-Meyer-Titel persiflierst, musst du größere Brüste einbauen!
Ja, den Einwand habe ich erwartet, überlasse es aber dem Russ Meyer Kenner, sich die drei Mädels vorzustellen so wie der gutte Russ es getan hätte. Ich selber teile seine Passion aber nicht so wirklich, drum hab ichs mal einfach weggelassen.

Ich werde mir den schluss nochmal vornehmen, die Ralf Möllersache fand ich eigentlich ganz witzig, naja.

Für die lobenden Worte meinen herzlichsten Dank

gruß
krilliam

 

Hallo krilliam,

für mich schiefe Bilder: "lässt unser Blut stocken wie Eierstich", "gesalzenes Orange".
Ansonsten eine abgefahrene Geschichten, die auch mir richtig Spaß gemacht hat.
Der Schlusssatz ist der Hammer :thumbsup:, ein echter Bolderson, aber das Komma bei "mich" muss weg. ;)

Gerne gelesen!
Seaman

 

Yo krilliam,


Eine wahrhaftig Wahnsinns-Geschichte. So skurril und abgedreht wie es nur geht ohne von der Schippe zu fallen und im Morast des Klamauk zu verenden.
Zugegeben fand ich die ersten beiden Absätze am stärksten, aber wirklich qualitativ abfallen tut die Geschichte nicht.
Gut finde ich auch, das du die Möglichkeit offen lässt, ob sich deine Prota in ihrem Drogenflash die ganze Angelegenheit nur zusammenspinnt. Ein weiterer Pluspunkt ist die Unvorhersehbarkeit der story. Nun ja, das Ende habe ich wohl schon geahnt, musste ja so kommen, aber auch das ist kein Manko an der Geschichte. So abstus die Handlung auch ist, so schlüssig wirkte sie auf mich beim Lesen auch. Und das ist bei dieser Vision wohl wahrlich ein Kompliment. Will meinen, bin nicht in die Position gerückt, wo sich skeptische Fragen aufgebaut haben, von wegen Nachvollziehbarkeit oder Hinterherkommen. Es passt einfach.
es hat wieder plong gemacht ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

Ahoi Seaman,

die schiefen sind meine liebsten, vor allem die Eierstichsache muss ich lassen. Alte Deichkind Tradition. ;)

Das Komma ist raus, danke für den Hinweis.

Freut mich sehr, dass es dir gefallen hat.

Holla weltenläufer,

Juhuuu, es hat wieder geplongt.

Zugegeben fand ich die ersten beiden Absätze am stärksten,
ja, stimmt schon.

Ja, das Vorhersehbare Ende, was anderes ist mir einfach nicht eingefallen.

Will meinen, bin nicht in die Position gerückt, wo sich skeptische Fragen aufgebaut haben,
Du weißt ja, wie wichtig mir logische Nachvollziehbarkeit ist. ;)

Freut mich wirklich, dass es geplongt hat.

Besten Gruß Euch beiden
krilliam

 

Nabend Krill,

coole Geschichte. Hat mir erstens Bock auf Sommerurlaub gemacht (zur Zeit eine unerreichbare Utopie für mich), dann habe ich mit Schadenfreude die Parallelen zum gerade durchlittenen "Schwarm" bemerkt. Tentakelwale machen Touris alle. Goil!

Die Bilder fand ich wie immer krilliamnesk, haben mir gefallen. Nur bei den Ralf-Möller-Beinen hatte ich die Vision, dass vier komplette Ralfis dem Wal als Beine dienen ... das war selbst mir zuviel Skurrilität.

Gut gemacht!
Naut

 

Hallo Krill,

nett, abgefahrenes Teil. Mein Kompliment!
hat mir viel freude bereitet :D
die ralf möller beine finde ich übrigens großartig. wenn ein wal gehen kann, dann nur mit denen ;)

Herzlichst,

Subart

 

Moin Naut,

schön mal wieder von dir zu lesen.

Nur bei den Ralf-Möller-Beinen hatte ich die Vision, dass vier komplette Ralfis dem Wal als Beine dienen ...
:lol: stimmt, habs leicht umformuliert.
aber ein vergleich mit Hollywooddarstellern musste sein. Gestrichen habe dafür auch, dass einer der Wale eine gewisse Ähnlichkeit zu Maximilian Schell hat.

Gewisse Bilder von der Schwarm hatte ich natürlich auch im Hinterkopf, zumal ich dem Schätzing zu verdanken habe, dass ich jetzt endlich weiß was Krill ist. ;)

jaaah, Sommerurlaub, schön wärs. Ach hab ich ja nächste Woche ... ab in die ostwestfälische Karibik.

Hatte ich schon gesagt, dass ich mich freue, dass es dir gefallen hat? tut es.


Hoffe, dass deine momentane Rarheit hier nur vorübergehend ist


Hi Subart,

schön zu hören dass es gut fandest

wenn ein wal gehen kann, dann nur mit denen
hehe, das stimmt

Vielen Dank euch beiden

Gruß
krilliam

 

Hey.


Wurde auch Zeit, dass sich einer die Insel des Doktor Moreau vornimmt.
Fand ich vollkommen großartig!!!! Und 50000 Shell-TreuePunkte für den Titel. KRILL...KRILL. Hörst du mich applaudieren?

 

Hey Jack,

hörst du das Knacken meines morschen Rückens bei der Verbeugung?

"Vielen dank ... danke."

kann ich die Shell-Treuepunkte auch gegen Pennimarken eintauschen? hab nämlich kein Auto.

Nochmals Dank und Gruß
krilliam

 

Hallo Chef,

allein für den Titel und den ersten Satz hättest du einen Preis verdient.

Wenn du so weiter schreibst, mußt du bald nicht mehr kochen.
Und ich werd verdammt sauer sein, wenn ich dein erstes Buch nicht
persönlich signiert bekomme...

Schöne Story. Sauber geschrieben.

Grüße aus der (heißen) Küche ...Elric ....

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Cheffe,

uiuiui danke!

Wenn du so weiter schreibst, mußt du bald nicht mehr kochen.
Wieso, werden die Sachen dann von alleine warm? :D

nee, ernsthaft. Nach dem heutigen Tag wäre das mal ne Maßnahme.

vielen dank für die netten worte, die lorbeeren für den Titel reiche ich aber beschämt an Russ Meyer weiter.

Vielen Dank und Gruß
krilliam

 

Tach Krilliam,

Sonne, Sand, Sangria! Direkt rein ins Geschehen, schnodderige Sprache, lebendige Kulisse, kein Firlefanz. Der Unfall, die Tote, die raschelnden Krebselein. Die Wale.

Abgefahrene Idee! Hat Spaß gemacht zu lesen.

Sagte schon jemand, dass der Titel dufte ist?


Einige Anmerkungen:

Die Sangria ist die Lupe, die unsere Hirne in der Sonne Mallorcas verglühen lässt.
brät? Dass Hirne in der Sonne verglühen, ist mir zu dicke.

Bingo Abenden
Bingo-Abenden

Heute spielen die Zwei mit ihrer Heimorgel Hits der Fünfziger und Sechziger zum Tanz,
mit = auf
zum Tanz könntest du streichen

Ricky King zupft sein angestaubtes Medley aus den Punto-Boxen, Rosie steuert den Wagen über die staubigen Straßen.
Hier muss mal gefeudelt werden.

„Ich brauche das Meer einfach, ich brauche es.“
„Mach doch erstmal eine richtige Ausbildung, Varla.“
„Ich will aber ans Meer! Ich will ...! Ich will ...! Ich will ...!“
„Ja okay, Liebes.“
Der Schlag, der mich aus meinen Erinnerungen reißt und Rosie die Kontrolle über den Wagen verlieren lässt, ist hart.
Ahh, das war stark. Lebendiger Dialog, und dann geht´s auch schon ohne Vorwarnung sofort in die Vollen. Kein „Schatten im Augenwinkel“, keine „Gestalt auf der Fahrbahn“, nichts von alledem. Astrein!

Von dem Gesicht der Frau, die den Schlag beim Aufprall auf unsere Windschutzscheibe verursacht hat, ist nicht mehr viel zu erkennen, zumal es schon wieder verschwunden ist.
Und hier zerstörst du die Wucht dieser Szene! Der Satz ist umständlich formuliert, er ist zu lang für diese Stelle – grad noch hast du das Tempo angezogen, jetzt steigst du auch schon wieder in die Eisen. Streich den Satz: du verlierst keine Information (dass es eine Frau ist, erfahren wir gleich noch) und steigerst die Spannung (was, zum Henker, war das grad?).
Überdies: so abrupt, wie der Unfall sich ereignet, hätte ich nicht erwartet, dass der Ich-Erzähler eine solche Einzelheit überhaupt wahrnimmt.
Abschließend: „(von dem Gesicht) ist nicht mehr viel zu erkennen, zumal es schon wieder verschwunden ist.“ -> „Von dem Raucherbein, welches sie ihm gestern amputiert hatten, war kaum noch etwas zu sehen“. Stilblüte.

Die langsam untergehende Sonne hüllt die Wellen in ein gesalzenes Orange.
Ich teile Seamans Meinung: das ist nicht so doll.

„Ihr sollt mich rauslassen!“ Ich drücke die Beifahrertür auf und reiße den Sitz nach unten, um Billie den Weg ins Freie zu ermöglichen, doch sie kotzt mir lieber auf die Füße, als den Wagen zu verlassen.
Ohne den hervorgehobenen Teil fände ich die Szene kraftvoller.

Was wir zu sehen bekommen, lässt unser Blut stocken wie Eierstich.
Blut stockt wie Eierstich?

Arme und Beine ragen in Winkeln vom geschundenen Oberkörper ab, die auf pulverisierte Knochen schließen lassen.
„abragen“ habe ich noch nie gehört.

Mir kommt der etwas unterhalb der Straße liegende Strand in den Sinn, der ist eigentlich immer voll mit Badegästen.
Täte ich streichen. Es sagt 1) eh nichts aus und 2) laufen sie wenige Sätze später „ein paar Minuten eine Böschung hinunter“, bis der Strand überhaupt „in Sicht“ kommt.

Wir machen uns auf den Weg die Böschung hinunter. Nach ein paar Minuten kommt auch der Strand in Sicht und wie ich es vermutet hatte, ist er trotz später Stunde und Jahreszeit noch voll belegt. Tuch an Tuch liegen sie hier ausgebreitet, wie ein riesiges, menschliches Mosaik,
Diese Vermutung hast du bereits kurz zuvor geäußert, würde ich hier also streichen.

Billie schwächelt noch etwas
Warum immer diese Abschwächungen? Meist bringen sie dem Leser überhaupt nichts. Billie schwächelt noch. Reicht doch.


Ich visiere ein paar Sonnenschirme an.
„Los, die fragen wir.“
Wie wäre es mit: „Los, da fragen wir (mal).“

Ich versuche durch meine tränennassen Augen zu erkennen, was meine Freundin auf dem Gewissen hat und bemerke dabei nicht die sandige Schlinge, die sich langsam um ihre Fessel zieht.
Ich-Perspektive! Man kann nicht Dinge bemerken, die man nicht bemerkt. Und schon gar nicht hinschreiben.

Erst als Billie ruckartig Fahrt aufnimmt, sehe ich das schlangenähnliche Etwas, das an ihrem Bein zerrt. In Trance greife ich nach ihren Händen
Wenn er so schneckig reagiert, wird er niemals die Hände seiner Freundin zu fassen bekommen, wo sie doch ruckartig Fahrt aufnimmt. Besser wäre etwas wie „Instinktiv schnappte ich/packte ich ...“

Ohne Rücksicht auf allem Anschein nach tote Urlauber und deren Strandgut reißt es uns zu sich.
Es gibt Autoren/Leser, die mögen Klammern in Prosatexten nicht. Ich schon. Deshalb ein Vorschlag:
„Ohne Rücksicht auf die (toten?) Urlauber und deren Strandgut ...“
Wie auch immer, „allem Anschein nach“ in dieser aktionsreichen Szene würde ich vermeiden.

„Es reißt mich ins Wasser,“ schießt es mir durch den Kopf und mir wird klar, dass ich Billie loslassen muss, um mir selber das Weiterleben zu ermöglichen.
Ich finde es irritierend, wenn Dialoge und Gedankengänge auf die gleiche Weise gekennzeichnet werden. Anführungszeichen kannst du streichen, die Gedanken zusätzlich kursiv stellen.
„... um mir selbst das Weiterleben zu ermöglichen ...“ ist mir zu behäbig an dieser Stelle.
Vorschlag: „wenn ich weiterleben will“ oder „wenn ich nicht verrecken will“.

Die Spitze eines Windschutzes, die sich durch meinen Unterarm bohrt, erleichtert mir die Entscheidungsfindung und so schaffe ich es, in der letzten Sekunde, meinen Griff zu lösen,
Auch diese umständliche Formulierung passt nicht hierher. Es geht hier holterdipolter über Sand und Förmchen hinweg, das könnte man auch in der Satzstruktur ausdrücken. Abgehetzter, panischer, prägnanter, sprich: mit Ellipsen arbeiten.

die Wand aus Transpendern
Das ist ein Wort wie Hinsterbender. Im ersten Anlauf habe ich Trans-Pender gelesen.


Na ja, das soll dann mal genügen.

Gruß,
Some

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Somebody,

das ist wirklich hilfreich, danke für die Mühen.

Die Sangria ist die Lupe, die unsere Hirne in der Sonne Mallorcas verdampfen lässt.
So hab ichs gemacht, auch wenns nicht wirklich abgeschwächt wird, klingt aber cooler.

Alt: Heute spielen die Zwei mit ihrer Heimorgel Hits der Fünfziger und Sechziger zum Tanz,

Neu: Heute spielen die zwei Hängengebliebenen auf ihrer Heimorgel Hits der Fünfziger und Sechziger,

ALt: Ricky King zupft sein angestaubtes Medley aus den Punto-Boxen, Rosie steuert den Wagen über die staubigen Straßen.

Neu: Ricky King zupft sein angestaubtes Medley aus den Punto-Boxen, Rosie steuert den Wagen über die staubigen Straßen.

Von dem Gesicht der Frau, die den Schlag beim Aufprall auf unsere Windschutzscheibe verursacht hat, ist nicht mehr viel zu erkennen, zumal es schon wieder verschwunden ist.
Ist gestrichen, kommt wirklich besser.

Alt: Die langsam untergehende Sonne hüllt die Wellen in ein gesalzenes Orange.

Neu: Die langsam untergehende Sonne hüllt die Wellen in ein sattes Orange.

:heul:

„Ihr sollt mich rauslassen!“ Ich drücke die Beifahrertür auf und reiße den Sitz nach unten, um Billie den Weg ins Freie zu ermöglichen, doch sie kotzt mir lieber auf die Füße, als den Wagen zu verlassen.
gestrichen.

Was wir zu sehen bekommen, lässt unser Blut stocken wie Eierstich.
der bleibt, Basta! ;)
Alt: Arme und Beine ragen in Winkeln vom geschundenen Oberkörper ab, die auf pulverisierte Knochen schließen lassen.

Neu: Arme und Beine stehen in Winkeln vom geschundenen Oberkörper ab, die auf pulverisierte Knochen schließen lassen.


Die restlichen von dir angemakerten satzteile habe ich auch gestrichen, waren wirklich überflüssig bis störend.
Hinsterbender
:lol:
Habe Transpender in Kolosse gändert.

Mit den Ellipsen, weiß ich nicht so recht was du meinst, diese Fachausdrücke ... :Pfeif:
Aber ich denke ich weiß ungefähr worauf du stilistisch hinaus willst. werde ich mich nochmal dranmachen. Tempo ist wirklich wichtig in dem Abschnitt.

Also an dieser Stelle sei dir nochmal herzlichst für deine Mühe gedankt und für das Gutfinden (inklusive des Titels) natürlich auch.

Besten Gruß
krilliam

Achso, eins noch: kommt nicht rüber, dass es sich bei Varla auch um eine Frau handelt?

 

Hallo Krilliam Bolderson,

ich kann mich eigentlich nur ganz unkonstruktiv den bisherigen positiven Kritiken anschließen. Ich bin daran gescheitert, den "Schwarm" von Schätzing zu lesen, weil da bei mir einfach keine Spannung aufkommen wollte und Humor fehlt mir in diesem Wälzer auch. Deshalb fand ich es sehr nett, so eine abgefahrene Kurzversion dieses Stoffs hier zu lesen :D
Den Titel fand ich am Anfang blöd, aber jetzt habe ich recherchiert! :) Und nachdem ich nun weiß, wer Russ Meyer war und auf welchen Film du damit anspielst, gefällt mir der Titel auch. Du hast auch die Namen der drei Frauen aus dem Film entlehnt, stimmts?

kommt nicht rüber, dass es sich bei Varla auch um eine Frau handelt?

Also, für mich war immer klar, dass es da um drei Frauen geht, auch bevor ich das mit dem Film nachgelesen habe. "Varla" ist ja nun kein typischer Männername, und die Erzählerstimme klingt für mich auch sehr weiblich :)
Immerhin redet sie von ihren Highheels und so, dass ist nun wirklich deutlich.

Grüße von Perdita

 

Hi Perdita,

da bin ich ja beruhigt, war etwas verwirrt, weil Somebody von "ihm" un seiner Freundin sprach. Die High Heels deuten es ja tatsächlich an.

Du hast auch die Namen der drei Frauen aus dem Film entlehnt, stimmts?
Stimmt, gut recherchiert. ;)

Der Schwarm, ja ... sollte eigntlich garnicht so sehr in die Richtung, aber da kommt man bei modernen meeresungeheurn wohl kaum noch dran vorbei.
Aber immerhin habe ich ja bei Schätzing gelernt, warum mich hier alle immer Krill nennen.

Danke dir für dein Statement und deinen garnicht so unkonstruktiven Beitrag.

Ich grüß dich, grüß du mir Leipzig
krilliam

 
Zuletzt bearbeitet:

Tach noch mal,

Ellipse: unvollständiger Satz zur Steigerung von Spannung/Wirkung/Tempo.
Also nicht: „O nein, seht nur, die blutrünstige Werwolfbestie hat uns entdeckt, es wäre, glaube ich, an der Zeit, jetzt wegzulaufen, wenn wir nicht von ihr zerfleischt werden wollen.“
Sondern: „Lauft!

Beispiel einer Ellipse, die du in deiner Geschichte untergebracht hast:

Was es uns aber letztendlich so schwer macht, entgegen der aufkommenden Panik, den Blick von dieser armen Frau abzuwenden, ist das Gesicht.
„Das Gesicht ...“
„Was ist mit der passiert?“

Du Wimmerzahn! :D

der bleibt, Basta!
Recht so.

Habe Transpender in Kolosse gändert.
Dennoch: danke. Ein neues Stolperwort für meine Sammlung :)

Achso, eins noch: kommt nicht rüber, dass es sich bei Varla auch um eine Frau handelt?
Doch, doch. Ich war nur zu doof, mir das zu merken. Las deine Geschichte in der vorletzten Nacht, markierte meine Anmerkungen und ging schlafen. Heute früh habe ich dann die Kritik verfasst, mich nur noch auf die markierten Stellen konzentriert und deshalb ... na ja, kurz gefasst: mein Fehler.

Gruß,
Some

 

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