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Frage aller Fragen

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04.01.2007
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Frage aller Fragen

Frage aller Fragen

Seine Einweisung ins Krankenhaus erfolgte völlig überraschend. Am Meisten für ihn selbst. Eigentlich wollte er sich nur bei seinem Hausarzt ein Rezept holen und hatte plötzlich eine Überweisung in der Hand.
„Wir müssen Sie unbedingt einmal voll durchchecken. In Ihrem Alter ist dies nun einmal erforderlich.“ Vielen Dank!
Kein Bitten, kein Schimpfen half. Er wurde im Krankenhaus eingewiesen. Nachdem er sich seinen Nachttisch so gemütlich wie es unter diesen Umständen geht, eingerichtet hatte, musste er auch schon einige Untersuchungen über sich ergehen lassen. Nach welchen er aber noch immer nicht wusste, warum er eigentlich hier war.
So vergingen einige, mehr oder minder ergibige Tage, bis dann eine große Chefvisite angekündigt wurde. Dies ist nun nicht unbedingt ein ungewöhnliches Ereignis. Denkt man. Kenner jedoch wissen, wovon die Rede ist. Die Chefvisite ist der Höhepunkt im Krankenhausalltag. Die Damen in Weiß rennen an einem solchen Morgen aufgeregt durch die Station und jeder spürt, daß etwas Besonderes in der Luft liegt. Dann kommt das Frühstück, man hat das Gefühl, etwas früher als sonst. Das Reinigungspersonal rückt mit neuen Scheuerlappen und neuer Energie an. Danach riecht es auf der ganzen Station hygienisch frisch. Die Oberschwester hastet durch alle Zimmer und richtet die Blumen.
Dies ist der Moment, an welchem die Unruhe auch auf die Patienten übergeht . Die Herren greifen intensiver zum Rasierapparat und tragen danach ihr bestes Aftershave auf. Zeitschriften mit geringem Bildungswert verschwinden. Aber das ist nichts gegen die Damen. Diese holen ihre reich gefüllten Schminkkoffer hervor und verbessern ihr Outfit auf verblüffende Weise. Der Sonntagmorgenmantel wurde ausgepackt und das teuerste Parfüm aufgetragen. Eine duftende, spannende Stille herrscht auf der Station.
Da sein morgendlicher Spaziergang im Park ausfallen musste, überlegte er sich, wie er den Chefarzt ansprechen müsste. Einfach Chefarzt, oder Professor. Oder ganz einfach Herr Müller. Was sagen eigentlich alle anderen Patienten. Von der Sache her eine wichtige Frage, aber kein Plan. Und dann kam auch noch eine junge Schwester und gab ihm ein Klistier. Wahrscheinlich irrtümlich. In der Aufregung kann so etwas passieren. Jedenfalls erleichterte es seine Lage nicht wirklich. Während sich seine Gefühle im Magen-Darm-Trakt langsam veränderten, kam zu diesem günstigen Zeitpunkt endlich die Visite. Natürlich mit einem braungebrannten, gepflegten

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Chefarzt an der Spitze, umlagert von einer Schar Ärzten und Schwestern. Er kam an sein Bett und las im Krankenblatt. Eine Falte auf der Stirn steigerte seine Spannung bis zur obersten Grenze.
Er blickt ihn an: „Na, mein Bester, wie geht`s uns denn?“
Während seinen Ausführungen über das Befinden schaute er kurz aus dem Fenster, denn um diese Zeit versuchte immer die Dicke aus der Küche ihrem Kleinwagen zu entsteigen.
„Na das wird schon“, unterbrach er seine Ausführungen. Leider, denn er hatte seine Angst überwunden und kam gerade richtig in Fahrt. Eine der Ärzte trat ans Fenster und verfolgte den Rest des Ausstiegs. Leider konnte er dieses Event heute nicht verfolgen.
Der Chefarzt sagte einige unverständliche Worte zur Oberschwester, worauf nochmals seine Temperatur gemessen wurde. Mit 36,6°C lag er gut im Rennen. Und dies sagte er auch so.
Sofort war der Chef hellwach: „Rennen. Das Pferderennen letztes Wochenende war Spitze. „Kronprinz“ im vierten Lauf ist abgezogen und hat alle hinter sich gelassen. Herrlich. Wetten Sie auch?“
Er versuchte ein neutrales Nicken, sein begleitendes Lächeln gelingt nur sehr gequält. Irgendwie fragt er sich, wo er gelandet ist, da gibt der Chefarzt noch einen drauf: „Ich habe 520,00 € gewonnen.“
Seine Überlegungen, dass es immer die falschen trifft, konnte er nicht zu Ende bringen.
„Und erst hinterher im Theater. Bombenvorstellung sage ich Ihnen. Grandiose Kritik. Dieser Müller-Reizenstein ist einfach exzellent.“
Er beobachtete eine Fliege an der Deckenlampe und konnte eigentlich gar nichts mehr denken.
„Nun, mein Bester, alles wunderbar. Und Ihre Werte sind voll in Ordnung. Ihre Entlassung kann, natürlich nach einigen kleinen Nachbehandlungen, für das Wochenende vorbereitet werden. Soll herrliches Golfwetter aufkommen. Schwester, veranlassen Sie Alles:“
Und schon war er aus dem Zimmer, sein Gefolge hinterher. Das Klistier meldete sich dringend an, doch da erscheint schon eine Schwester und verabreicht ihm eine Spritze. Die dann entstandene Pause nutzte er sofort und hastet mit leicht verschwitztem Gesicht zur Toilette. Daraufhin erleichtert wollte er sich nun doch in den Park begeben, als eine weitere Schwester auftauchte, ihm einen mitleidigen Blick zuwarft und eine Dose mit schön bunten Tabletten in die Hand drückte.„Alle gleich mit etwas Flüssigkeit einnehmen.“ Und schon war sie wieder weg. Den Akt des Einnehmens hatte er noch nicht beendet, als ein Psychiater auftauchte. Er besprach

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mit ihm all seine Probleme, von welchen er bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts wusste. Als er endlich
Endlich von dieser Befragung befreit war, kam die Dicke aus der Küche mit einem schönen, vollen Teller mit Haferbrei und begann auch sofort, ihn damit zu füttern.
„Sie wunderbarer Patient, sie müssen unbedingt gesund werden, damit Sie das Leben wieder voll genießen können.“
Er machte ein bitterböses Gesicht und fragte sich, wieso sie ihn mit dieser Masse füttert und sich um sein Leben Sorgen macht. Aber da fiel ihm ein, dass sie schon sehr lange Zeit für sich und ihren großen Kühlschrank einen Gefährten sucht.
Mit mir nicht, dachte er und dann war auch der unappetitlichem Brei vom Teller entfernt. Nun wollte er endgültig spazieren gehen, aber dringend erforderliche Röntgenaufnahmen bremsten diese Aktivität wieder aus. Zurück an seinem Bett und allen Seiten durchleuchtet, dachte er nun wirklich über den Sinn des Lebens nach, Was ihm angesichts der letzten Geschehnisse arg schwer fiel.
Nach einer reichlichen Stunde tauchte erneut eine Schwester auf und teilte ihm mit, dass er bereits jetzt entlassen werden kann. Da sie auch gleich anfing, sein Bett abzuziehen, kam dies ihm sehr wie ein Rausschmiss vor, was ihm aber nicht abhielt, seine Sachen zu packen.
An der Abmeldung sah sich die Dame seine Unterlagen lange an und fragt mit gerunzelter Stirn: „Wozu waren Sie eigentlich hier.“
Schuldbewusst senkte er den Kopf und verlies langsam das Krankenhaus. So schnell auf der Straße wusste er nicht gleich etwas mit sich anzufangen und ging langsam den Boulevard entlang. Sein Blick fiel auf eine Bowlinganlage, welche er nach kurzem Nachdenken betrat. Um diese Zeit war nicht viel los und so ging er zur Bar, bestellte sich ein Bier und eine Bahn, um seinen Frust wegzukegeln. Gerade plagte er sich mit den keimfreien Turnschuhen herum, als der Chefarzt mit der Oberschwester am Arm an ihm vorbei ging. Beide hatten ihre weiße Tracht abgelegt und sahen sogar fast normal aus.
Freundlich lächelte der Arzt und fragte: „Na mein Bester, wie geht`s uns denn?“

 

Hallo vonna,

an sich eine gut zu lesende Geschichte, aber ich konnte nicht so wirklich lachen oder lächeln. Handwerklich war sie ganz okay, nicht fehlerfrei, aber gut lesbar. Nur hielten sich für mich die Pointen in Grenzen. Für mich muss Humor überraschend sein, was Unvorhergesehenes passieren oder sich völlig absurde Situationen ergeben, aber das passiert in deiner Geschichte nicht so richtig.

Das Zweite, was mir auffiel ist, dass du ein wenig hektisch durch die Geschichte stürmst. Das heißt, ich als Leser erfahre praktisch nichts über den Patienten und über weitere Mitwirkende. Da hätte ich mir, beispielsweise, eine Ausweitung der Chefarztvisite gewünscht. Ich finde da hast du eine Menge Potential verschenkt.

Ich als Leser fühle nicht mit dem Patienten mit. Er hat in der ganzen Geschichte nicht mal einen Namen bekommen. Du redest immer von "man" und dem Patienten etc. Da kommt keine Atmosphäre auf, kein sich-hinein-versetzen-können.

Fehlerliste:

ergibige
ergiebige

der Moment, an welchem die
der Moment, in welchem die

mit einem braungebrannten, gepflegten

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Chefarzt an der Spitze

Was sollen die Zahlen da zwischendurch drin?

Der Chefarzt sagte einige unverständliche Worte zur Oberschwester, worauf nochmals seine Temperatur gemessen wurde.
Wie? Die vom Chefarzt?

Als er endlich
Endlich von diese
Ein endlich zu viel

Zurück an seinem Bett und allen Seiten durchleuchtet
Zurück an seinem Bett und von allen Seiten durchleuchtet

„Wozu waren Sie eigentlich hier.“
„Wozu waren Sie eigentlich hier?

Kopf und verlies langsam
verließ

Gruß
Lemmi

 
Zuletzt bearbeitet:

Salve voma,

ich lese das Ganze mehr als Satire über das über den Patienten hinweg- anstatt mit ihm reden, das gedankenlose Vorenthalten von Informationen, angefangen vom Sinn und Zweck der Einweisung - die meisten Checkups erfolgen beim Hausarzt, ansonsten werden sie als Konsiliaruntersuchung auf der Überweisung differenziert beschrieben - bis hin zu Sinn und Zweck der Spritze, der Medikamente etc.

Vielleicht kann ich das aber auch nur als medizinische Fachkraft herausfiltern, und die gestandenen Satiriker des Forums hauen mir meine Zuordnung zur genannten Rubrik kreuzweise um die Ohren - wenn der Genuss dem Allgemeinleser entgeht, ist was schief gelaufen, und für eine an Mediziner und Pfleger adressierte Satire ist es wieder nicht differenziert genug.

Fazit: hat Potential, ist aber schleifbedürftig.

Gruß und frohes Schneeschippen, Pardus

PS: Schade dass Du weder auf Kommentare zu Deinen Geschichten antwortest, noch anderen hilfst, sich zu verbessern, indem Du ihnen Rückmeldung gibst.

 

Salve voma,

ich lese das Ganze mehr als Satire über das über den Patienten hinweg- anstatt mit ihm reden, das gedankenlose Vorenthalten von Informationen, angefangen vom Sinn und Zweck der Einweisung - die meisten Checkups erfolgen beim Hausarzt, ansonsten werden sie als Konsiliaruntersuchung auf der Überweisung differenziert beschrieben - bis hin zu Sinn und Zweck der Spritze, der Medikamente etc.

Vielleicht kann ich das aber auch nur als medizinische Fachkraft herausfiltern, und die gestandenen Satiriker des Forums hauen mir meine Zuordnung zur genannten Rubrik kreuzweise um die Ohren - wenn der Genuss dem Allgemeinleser entgeht, ist was schief gelaufen, und für eine an Mediziner und Pfleger adressierte Satire ist es wieder nicht differenziert genug.

Fazit: hat Potential, ist aber schleifbedürftig.

Gruß und frohes Schneeschippen, Pardus

PS: Schade dass Du weder auf Kommentare zu Deinen Geschichten antwortest, noch anderen hilfst, sich zu verbessern, indem Du ihnen Rückmeldung gibst.


Hallo Partus, ich bin kritik- und lernfähig,danke für Deine Meinung. Dass keine Antworten von mir erfolgen, hat nur einen Grund: technisch-organisatorisch. Mit anderen Worten, ich tue mich sehr schwer. Vielleicht kannst Du mir ein paar Tipps geben. Gruß VOMA

 

Salve voma,

was braucht es da für Tipps?

Ein: "Danke für den Kommentar, dies und das werde ich umsetzen oder auch nicht, weil etc", reicht schon völlig, dass man nicht das Gefühl hat, seine Zeit verschwendet zu haben.

Eben die gleiche Rückmeldung, die man auch auf ein verbales Feedback geben würde.

Mit Kommentaren zu anderen Geschichten ist es das selbe. "Hat mir gefallen, weil ...", "Hat mir nicht gefallen, weil ..."; solche Gedanken kommen einem beim Lesen automatisch, dann muss man sie nur noch in Worte fassen und posten. Sich anhand anderer Texte bewusst zu machen, was einem gefällt, was einen stört, warum das so ist und wie man es selbst anders machen würde, hilft einem auch beim Schreiben ungemein.

Gruß und gute Zeit, Pardus

 

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