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27.07.2001
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Gedanken

Wenigstens einmal im Leben möchte ich entspannen können, einmal im Leben wirklich abschalten.
Ich habe es versucht, ich versuche es immer wieder, doch es geht nicht.
Am Wochenende, während der Arbeitstage hat das sowieso keinen Zweck.
Also lege ich mich am Samstag in den Garten, auf die Liege, lasse mir die Sonne auf den Pelz brennen und versuche an nichts zu denken, nur zu entspannen.
Ich mache kurz die Augen auf, blicke in den strahlendblauen Himmel, weiße Wölkchen schweben vorüber, ich bin ruhig und entsp... wie heißen die Wolken eigentlich, die da vorüberziehen? Eigentlich doch egal, oder? Ich will mich entspannen. Aber wie heißen sie, man muss doch wissen was man da sieht? Ich springe auf, laufe ins Haus und wühle im Lexikon. Ah, Altocumuluswolken.
Um eine Erfahrung reicher lege ich mich wieder in den Garten und schaue den Altocumuluswolken zu, die am Himmel vorüberziehen. Ich bin ruhig und entspannt. Tatsächlich schaffe ich es, einige Zeit an gar nichts zu denken, etwa fünf Sekunden. Wo ziehen die Wolken eigentlich lang? In welcher Höhe? Welcher Atmosphärenschicht? Ich laufe ins Haus, wühle im Lexikon. Ah, da steht ja auch ein Kapitel über Astrometrie, das wollte ich doch auch schon immer mal wissen. Ich vertiefe mich in das Lexikon, als mich plötzlich ein lauter Donner aufschreckt. Der Himmel draußen hat sich zugezogen. Schnell räume ich das Kissen von der Liege und stelle die Liege unter den Balkon, als bereits die ersten Tropfen vom Himmel fallen.
Dichter Regen klatscht gegen die Fenster. Ich sitze drinnen an meinem Schreibtisch, über das Lexikon gebeugt. Die Mission von Apollo 11 war schon spannend. Plötzlich fällt mir etwas ein: Woltle ich mich nicht entspannen an diesem Wochenende? Naja, egal, mache ich nächste Woche, heute habe ich Wichtigeres zu tun...

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Arnie V., ein nicht ruhender Geist :o)

 

Und warum ist dieses sogenannte Wissen so wichtig für dich? Sind es Erfahrungen, die dich zu deinem Geist führen?

 

Die erfolglosen Bemühungen des modernen Menschen, einfach mal nichts zu tun, bieten ausreichend Stoff für Satire. Hier wurde dies mal wieder trefflich geschildert.

Hab mich gut amüsiert

 

Hallo Benjamin P.

Die Beispiele hier waren in diesem Fall nur erfunden, da kann man auch x-beliebige andere Dinge einsetzen (wen einem zum Beispiel irgendwas einfällt, was man schon lange tun wollte oder glaubt plötzlich tun zu müssen) aber es ist nun mal so, dass der Geist nicht ruhen kann, denn über irgendwas denkt man immer nach, und sei es nur übers nicht nachdenken (das ist ähnlich wie mit dem Nichtstun, denn irgendwas tut man immer).

 

jepp, das stimmt.
Und ich fand die Geschichte auch sehr, sehr gut!!!!!!!!!!

 

Du erinnerst mich hier total an einen Bekannten von mir. Auch so, Alltag und etwas Witz, gute and seltene Mischung: gefällt mir. Aber findest du die Rubrik so passend? Ich wär für SATIRE, aber egal. Alles Gute lyrik

 

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