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Gefrierbrand

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06.06.2005
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Gefrierbrand

Das Schweigen steht im Esszimmer wie eine Erektion im Beichtstuhl. Nur das Geräusch des arbeitenden Bestecks erinnert daran, dass mein Gehör noch funktioniert. Metall auf Porzellan. Gabel an Schneidezahn.
Auch das zarte Fleisch der Roulade kann mich nicht von dem letzten Satz ablenken, den du ohne Vorwarnung in die abendliche Zweisamkeit geschmettert hast.
Ich bemerke die Soßenreste in deinen Mundwinkeln, das selbstherrliche Kauen, das nur zutage tritt, wenn du selber das Essen zubereitet hast.
Ein wenig Sport täte mir deiner Meinung nach also gut. Ein bisschen Bewegung zum Ausgleich zu der sitzenden Tätigkeit. Ich weiß, wohin das führt.
Über deine Arroganz habe ich mich, wenn ich mich recht entsinne, nie negativ geäußert. Dich sogar in Schutz genommen, wenn die wenigen verbliebenen Freunde mir sagen, dass du irgendwie ein bisschen eingebildet daherkommst. Ich gehe nicht davon aus, dass du mich verteidigst, wenn deine Kolleginnen behaupten, ich hätte etwas zugelegt.
Mein Messer kratzt etwas zu laut über den Teller. Die daraufhin einsetzende Stille schluckt die vorherige, verdaut alle vergangenen Laute und scheidet ein Vakuum aus, das mir die Luft zum Atmen nimmt.
Du brauchst nicht zu denken, ich sehe nicht, wie du deine Augen verdrehst, während du mit demonstrativer Leichtigkeit das zartweiche Fleisch durchschneidest und die Gabel in Richtung deines taubenähnlich nickenden Kopfes führst.
Ich löse die Krawatte, die du mir für unsere gemeinsamen Abende besorgt hast. Du meinst ja, es sei wichtig auch zuhause gut auszusehen. Gierig sorgen meine Lungen für das Nötigste an Sauerstoff.
„Aus Respekt vor dem Anderen“, sagst du immer.
Respekt, dass ich nicht lache. Was hat das Tragen einer blöden Krawatte mit Respekt zu tun?
Ich sitze hier in einer Wohnung, die du eingerichtet hast, in einem Anzug, den du ausgesucht hast, und esse eine Roulade, die du zubereitet hast. Zu guter Letzt willst du jetzt auch noch, dass ich Sport treibe. Mir das angefressene Fett von den Hüften pumpe und redest von Respekt?
„Ich finde dich einfach nicht mehr attraktiv“, sagst du jetzt also.
Wenn du wüsstest, wie lange ich dich schon nicht mehr attraktiv finde. Wie mir deine Geiernase auf den Keks geht, deine schwimmflügelartig aufgepumpten Brüste in mir Assoziationen wecken, die mit vielem zu tun haben, nur nicht mit Erotik oder gar Schönheit.
„Ich glaube nicht, dass wir, wenn du weiter so aussiehst, noch mal Sex miteinander haben werden.“
Großer Gott, wie kommst du denn darauf, dass ich noch mal Sex mit dir haben will? Lieber geh ich weiterhin zum Bahndamm und zahl die paar Euros (die finden meinen Schwanz auch nicht zu salzig).
Du schiebst den leer gegessenen Teller in Richtung Tischmitte und wirfst mir deinen „Du machst heute den Abwasch“-Blick zu, begleitet von dem „Ich mach ja sonst schon alles“-Gesichtsausdruck.
„Ich habe ja gekocht“, sprichst du jetzt auch noch laut aus.
Das steht zwar im krassen Gegensatz zu deinem „Wer kocht, wäscht auch ab“-Blick, den du mir zuwirfst, wenn ich, wie eigentlich meistens für das Abendessen gesorgt habe, aber das hast du wohl mal wieder vergessen. Zumindest soll das mein „Ich war doch gestern erst dran“-Gesicht demonstrieren.
„Brauchst gar nicht so zu gucken, du kannst ruhig auch mal was tun.“
Immerhin arbeite ich fünfzig Stunden in der Woche, während du drei Stunden am Tag irgendwelcher Leute Fingernägel bearbeitest und dabei wahrscheinlich allen erzählst, was für einen Schwachkopf von Ehemann du hast.
Erzählst du ihnen auch von unserem fünfzehnten Hochzeitstag, wo du ohne zu klopfen ins Bad gestürmt kamst, wo ich gerade am wichsen war. Erzählst du dann auch weiter, wie du dir Trost bei deinem Therapeuten suchtest, er aber unanständige Sachen mit dir vorhatte ... Erzählst du das auch?
Aber die aufgetakelten Weiber lachen sich dann wahrscheinlich trotzdem ins Fäustchen und erzählen von ihren Dickerchen und deren Erektionsproblemen. Ach nein, die sind ja alle so gefühlsbetont. Nicht so rohe Klötze wie ich einer bin. So zumindest tischt du mir die Geschichte dann auf.
Wie du mir dann auch immer wieder mitteilst, soll der Mann, den du dir wünscht, einfühlsam sein und romantisch. Er soll dich umgarnen und dir Komplimente machen. Komplimente, wofür denn?
Dieser Klischeemann soll auch um dich kämpfen, dich hart rannehmen und die Möglichkeit, für dich zu töten, zumindest in Betracht ziehen.
„Einen richtigen Mann halt“, pflegst du zu sagen.
Zumindest den letzten Punkt könnte ich dir erfüllen. Es wäre ja auch für dich eine Erlösung.
Ich stehe auf, um das dreckige Geschirr in die Küche zu bringen und den Abwasch zu erledigen, während du, den Blick auf die Tischdecke gesenkt, deine geschminkten Lippen mit der viel zu teuren Serviette abtupfst. Du schüttelst kaum merklich den Kopf, wobei dein Seufzer weniger subtil ausfällt. Deinem Blick zu meinem Platz folgend bemerke ich den Stein des Anstoßes.
„Sogar zu blöd zum Essen“, sagst du jetzt. Meine Krawatte wird wieder enger.
Warum schafft die das nur immer, ohne zu kleckern. Vielleicht bin ich wirklich ein Idiot. Zumindest war ich es vor neunzehn Jahren und ganz bestimmt an diesem einen Tag.
Du bemerkst den kurzen Anflug von bitterer Heiterkeit in meinem Gesicht, legst deine Serviette ab und bewegst dich in Richtung Rattansofa (das du natürlich ausgesucht hast), um den alltäglichen Fernsehabend einzuläuten.
Ich widme mich dem Abwasch, genieße die Atemfreiheit der Küche und bin voller Vorfreude auf den morgigen Abend, an dem ich die Erlaubnis habe, meine ebenfalls etwas übergewichtigen, verheirateten Kumpels zu treffen, um bei ein paar Bier über unsere Frauen zu meckern, unsere imaginären Affären bis ins kleinste Detail voreinander auszubreiten und uns einfach mal wieder wie richtige Männer zu fühlen, ohne Kopfschütteln von euch zu ernten. Denn für so etwas habt ihr kein Verständnis. Nennt es Treffen der Verlierer und brecht Streitereien vom Zaun, damit wir es uns über Kurz oder Lang zwei mal überlegen, daran teilzunehmen. Aber eine Sache überseht ihr bei eurer Vorstellung von einer perfekten Ehe: Wenn ihr uns die Eier abschneidet, müsst ihr euch auch nicht wundern, wenn wir fett werden.
Du rufst meinen Namen mit der gewohnten Dringlichkeit. Sitzt vor der Glotze und bist mal wieder zu faul, dir deinen Scheiß selber zu holen.
„Du kannst ja auch mal was für mich tun“, könntest du sagen, zumindest klänge es vertraut.
Ich stehe vor dir und deinem Sofa, mit der Spülschürze, die du mir vor ein paar Jahren mal geschenkt hast, und es dauert erst mal, bis du deine Aufmerksamkeit vom Fernseher losbekommst und mir als Belohnung für mein promptes Erscheinen dein Anliegen mitteilst.
„Ich habe Eis mitgebracht, ist im Kühlschrank.“
Das Lächeln, das du dir abmühst, wirkt so künstlich wie dein Gebiss. Trotzdem erwidere ich es, beende meine haushaltliche Pflicht und portioniere zwei Eisbecher mit einem Schuss Sprühsahne und Eierlikör.
Dass du dich dann doch dafür entscheidest, auf dein Dessert zu verzichten, weil ich dir viel zu viel Sahne draufgemacht habe (und Eierlikör sowieso nicht dein Ding ist), bringt mich in die glückliche Situation, zwei Eisbecher für mich alleine zu haben. Was mich ein wenig darüber hinwegtröstet, dass du die Fernbedienung auch an diesem Abend nicht mehr aus der Hand geben wirst. Aber Pretty Woman haben wir ja auch schon lange nicht mehr gesehen.

 

Hi Krilliam,

da ich gerade nicht schlafen konnte, habe ich mir mal deine Geschichte vorgenommen. Den Ausdruck ins Dramatische verzeihe ich dir gern, zumal du die angefressene Wut deines Pantoffelhelden gut triffst. Und man fragt sich kaum noch, warum er die Frau nicht verlässt, so devot, wie er seine Wut immer nur denkt. Dabei wäre wahrscheinlich die Frau schon zufriedener, wenn er sich endlich mal wie "ein richtiger Mann" wehren und durchsetzen würde. Aber so sind sie, die Widersprüche.
Was ich dir weniger verzeihe, ist der für dich untypische Umgang mit der Sprache, der manchmal fast ungelenk wirkt.
Ein paar Beispiele:

Die Zartheit der Rouladen kann mich nicht von dem letzten Satz ablenken
Du bist der Koch, und vielleicht spricht man tatsächlich von der Zartheit des Fleisches, ich finde es sprachmelodisch in diesem Falle grenzwertig und würde eher "Das zarte Fleisch der Rouladen" vorschlagen.
Ich bemerke die Soßenreste in deinen Mundwinkeln, dein selbstherrliches Kauen, das nur zutage tritt, wenn du selber das Essen zubereitet hast
auf das zweite Personalpronomen würde ich zugunsten von "das" verzichten, auch wenn das zu einer Wortwiederholung führt. Die allerdings fällt weniger unangenehm auf als die Wortwiederholung "selbstherrlich/selbst" (auch, wenn du das zweite "selbst" ja durch das umgangssprachliche "selber" kaschierst. Aber "wenn du das Essen zubereitet hast" reicht völlig unverstärkt zu später sogar noch den Kontrast, wenn meistens er es ist, der kocht.
Ich weiß, wo das hinführt
Melodischer wäre: wohin das führt.
Du brauchst nicht zu denken, dass ich nicht sehe, wie du deine Augen verdrehst
um wenigstens ein "dass" mal zu vermeiden, bietet sich hier an: "zu denken, ich sehe nicht".
Ich löse die Krawatte, deren Tragen du bei unseren gemeinsamen Mahlzeiten für so überaus wichtig hältst.
Auch hier stört mich der Sprachklang. Vor allem "deren Tragen". Leider habe ich keinen besseren Vorschlag.
Was hat das Tragen eines blöden Anzugs mit Respekt zu tun?
Eben war noch von der Krawatte die Rede
Und jetzt willst du, dass ich Sport treibe, mir das angefressene Fett von den Hüften pumpe und redest von Respekt?
Würde mit "Jetzt" beginnen.
„Ich finde dich so einfach nicht mehr attraktiv“, sagst du jetzt also.
streich das "so", in Verbindung mit "also" liest es sich unrhythmisch.
Lieber geh ich weiterhin zum Bahndamm und zahl ein paar Kröten (die finden meinen Schwanz auch nicht zu salzig).
die Kröten?
und dabei wahrscheinlich allen erzählst, was für einen Schwachkopf von Ehemann du eigentlich hast.
streich "eigentlich", in seiner unausgesprochenen Wut schränkt er sich nicht ein.
Erzählst du ihnen dann auch, wie du mich an unserem fünfzehnten Hochzeitstag beim Wichsen erwischt hast, wie du dann Trost bei deinem Therapeuten gesucht hast
Dieser Satz liest sich gar nicht nach Krilliam, sorry. Zwar vermeidest du hier "dass" gleich zweimal, "wie" ist dazu aber keine Alternative. Die doppelte Satzendung auf "hast", wirkt umständlich und im Timing wäre der Satz umgekehrt besser: Erzählst du ihnen vom Trost, den du bei deinem Therapeuten gesucht hast, nur weil du mich an unserem fünfzehnten Hochzeitstag beim Wichsen erwischst hast? Und von den unanständigen Dingen, die der dann von dir wollte? Erzählst du das auch?
Ach nein, die sind ja alle so gefühlsbetont. Nicht so ein roher Klotz wie ich
Numerus: rohe Klötze
soll auch um dich kämpfen, dich hart rannehmen und es auch in Betracht ziehen
Aber dafür hast du ja auch wie immer die Fernbedienung. So nimmt der Abend dann ja doch noch eine positive Wendung.

Lieben Gruß
sim

 

Hey krill!

Das ist schon hübsch geschrieben. Ich fands unterhaltsam, allerdings habe ich den gesamten Text durch gehofft, dass noch etwas passiert, was drüber hinaus geht, dass er seine Frau anhasst.

Aber das ist nicht eingetreten. Und so hasst er sie wohl heute noch. Schade, denn ich finde, mit einer Wende am Ende wär' die Sach' nicht so flach. :)

Verstehst du? So läuft es aus wie ein Eimer voll Farbe: Schön bunt, aber eigentlich hätte man damit auch etwas malen können.

Das Schweigen steht im Esszimmer(Kein Komma) wie eine Erektion im Beichtstuhl.

und die Gabel in Richtung deines taubenähnlich nickenden Kopfes führst.

Also da musste ich lachen, weil das Bild so schräg ist. :)

nur nicht mit Erotik(Kein Komma) oder gar Schönheit.

zu meckern „erst schneiden

Der Konstruktion würde ein Doppelpunkt gut stehen.

Schöne Grüße,

yours

 

Hi Krilliam,

harte Kost, die Du hier servierst. Szenen einer Ehe, die niemand erleben möchte. Die unterkühlte Distanz der Protagonisten ist quasi spürbar, ebenso wie die Selbstaufgabe des Ehemanns, der sich mit dem Schicksal und dieser Ehe arrangiert hat.

Erst mal nix konstruktives. Zu spät, und zuviel Wein. Der Rest folgt.


Liebe Grüße

GR

 

Hallo ihr drei,

@sim:

Den Ausdruck ins Dramatische verzeihe ich dir gern, zumal du die angefressene Wut deines Pantoffelhelden gut triffst. Und man fragt sich kaum noch, warum er die Frau nicht verlässt, so devot, wie er seine Wut immer nur denkt. Dabei wäre wahrscheinlich die Frau schon zufriedener, wenn er sich endlich mal wie "ein richtiger Mann" wehren und durchsetzen würde. Aber so sind sie, die Widersprüche.
Damit triffst du ziemlich genau, meine Grundgedanken. Freut mich, dass ich das halbwegs verständlich hinbekommen habe.

Mir war irgendwie schon bewusst, dass sich einige Sachen komisch, wie du treffend sagst „ungelenk“ anhören. Ich habe mir anhand deiner Hinweise die Geschichte noch mal vorgenommen, einiges nach deinen Vorschlägen, anderes auf ganz neue Art abgeändert. Auch das Ende hab ich leicht abgeändert. Manchmal hilft ein mal Schlafen nach einem Quasi-Schnellschuss in Verbindung mit guten Tipps, um gestalterische Fehler besser zu erkennen.

Danke dafür, hat wirklich geholfen

@yours:

allerdings habe ich den gesamten Text durch gehofft, dass noch etwas passiert, was drüber hinaus geht, dass er seine Frau anhasst.
Eigentlich war noch geplant, dass sich eine geheime, dritte Roulade als Wurmloch herausstellt und er so zum Tag ihrer Hochzeit zurück reist. Davon habe ich dann aber abgesehen, weil es dann doch ne Alltagsszene werden sollte.
Interessant wäre aber für mich zu wissen, ob du das gehofft hast, weil die Geschichte von mir ist, oder weil es generell eine langweilige Angelegenheit ist.

Deine Korrekturvorschläge habe ich dankend angenommen

und die Gabel in Richtung deines taubenähnlich nickenden Kopfes führst.
Also da musste ich lachen, weil das Bild so schräg ist.
So ganz ernst sollte die Geschichte dann ja auch nicht sein. ;)

Danke dir

@Gesamtrechnung:

ist schon konstruktiv (weil motivierend) Freut mich doch, wenn du die Sache halbwegs so aufgenommen hast, wie ich sie geplant habe.

Hoffe den Wein hast du gut verdaut ;)

Danke dir fürs Lesen

Beste Grüße an Euch
krilliam

 

Eigentlich war noch geplant, dass sich eine geheime, dritte Roulade als Wurmloch herausstellt und er so zum Tag ihrer Hochzeit zurück reist.

Haha. :)

Interessant wäre aber für mich zu wissen, ob du das gehofft hast, weil die Geschichte von mir ist, oder weil es generell eine langweilige Angelegenheit ist.

Nein, nicht weil sie von dir ist. Es ist ja schön erzählt und ich fands auch nicht langweilig. Nur ist es eben eine Schilderung, weil eigentlich nichts passiert. Und darauf habe ich gewartet.

Man kann seitenweise über die Schönheit einer Ameise schreiben, oder über das Paarungsverhalten von Spatzen, oder über den Ehealltag zweier Leute. Sprachlich kann das gut präsentiert sein, lustig und bunt und unterhaltsam.

Trotzdem bleibt es eine Schilderung.

yours

 

Hallo Sabine,


konstruktiv kann ich zu Deiner Geschichte kaum etwas beitragen. Sie hat mir dafür zu gut gefallen.
Ich wäre blöd, mich hier über fehlende Konstruktivität zu beschweren ;)

in punkto katzengeschichte muss ich mir bei Gelegenheit mal anschauen, was du meinst. Gleich muss ich erst mal arbeiten.

Oder ist er so abhängig und hilflos, dass er einfach nicht mehr aus seiner Haut kann?
Aus seiner Haut zu können, fällt nach so langer Zeit wahrscheinlich schon schwer. Und eine gewisse Form der Abhängigkeit besteht ja auch, nennen wir sie Bequemlichkeit.
Auf eine Fortsetzung wäre ich gespannt.
Echt?

Interessant fände ich die Gedanken der Gegenseite
Das wäre ja vielleicht schon eine gute Fortsetzung, wobei die Gedanken dieser Frau meine Vorstellungskraft höchstwarscheinlich sprengen würden.

dass ihr Mann die Fähigkeit besitze, mit der Fernbedienung in der Hand einzuschlafen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das ein über die Jahre antrainierter Schutzreflex ist.

Freut mich, dass du es gerne gelesen hast.

@yours:
Ich meinte das nicht negativ, mit dem weil es von mir ist. Ich dachte vieleicht, weil ich sonst etwas mehr in die Kacke haue, wärest du vielleicht von der Ereignislosigkeit enttäuscht worden.


Trotzdem bleibt es eine Schilderung.
Da muss ich jetzt wohl durch.


Vielen dank an Euch
krilliam

 

Salü kirilliam,

eigentlich ja eine schreckliche Geschichte, die ich aber mit Genuss gelesen habe, weil sie einfach gut geschrieben ist.

Zwei gravierende Vorgänge hat die Geschichte bei mir ausgelöst:
Beim Spargelschälen musste ich nachdenken über den Anfang :lol: :lol:

Das Schweigen steht im Esszimmer wie eine Erektion im Beichtstuhl.

und nach dem Essen wollte ich hier den Kommentar schreiben, so mit Kaffee daneben und Zigi zur Verdauung, bin dann aber doch wieder in die Küche, um meinem Mann wenigstens beim abtrocknen zu helfen, damit er nicht ins sinnieren gerät.

Der Prot tut mir soo leid und Deine Geschichte wird vielleicht mein Leben verändern :D

Konstruktives: Der erste und der letzte Satz sind für mich zwei Eierlikörschäumchen, die mir sehr gemundet haben.

Lieben Gruss,
Gisanne

 

Hi Krill!
Und ein verspätetes wb, bzw. ich erlebe dich zum ersten Mal so schreiberisch aktiv – find ich gut! :)
Zur Geschichte: Habe sie ziemlich erwartungslos gelesen (in Bezug auf Handlung) und wurde positiv überrascht. Ich mag’s, dass da „nichts“ passiert. Was sollte noch stattfinden? Nichts könnte überbieten, was schon drin steckt.

Zweimal nur habe ich mir gewünscht, dass der Erzähler sich etwas mehr zurückhält und mich als Leser einfach mit dem Bild alleine lässt. Ohne es zu erklären oder zu verdeutlichen. Hier:

Erzählst du ihnen auch von unserem fünfzehnten Hochzeitstag, wo du ohne zu klopfen ins Bad gestürmt kamst, in dem ich mir gerade einen am wichsen war. Erzählst du dann auch weiter, wie du dir Trost bei deinem Therapeuten suchtest, er aber unanständige Sachen mit dir vorhatte ... Erzählst du das auch? Wohl eher nicht.

Wie du mir dann auch immer wieder mitteilst, soll der Mann, den du dir wünscht, einfühlsam sein und romantisch. Er soll dich umgarnen und dir Komplimente machen. Komplimente, wofür? Für deinen Mundgeruch?

Ohne die Kursivstellen wäre es intensiver: Mein Gefühl. Da wird was überspannt.
__

Und da hat mich der Nominalstil etwas aus der Lesebahn geworfen:

… und es dauert erst mal, bis du deine Aufmerksamkeit vom Fernseher losbekommst und mir die Ehre zuteilwerden lässt, mit der Formulierung deines Anliegens für mein Kommen belohnt zu werden.

Der Text lebt davon, dass er ehrlich und hart ist, gleichzeitig spielt sich viel in den Gesten und in der Mimik (die so-und-so-Gesichter haben mir besonders gefallen, weil so treffend :D) ab. Mein Geschmack hätte auch eine straffere Form vertragen, Fingernägel und Friseursalon driften etwas vom Eigentlichen ab – obwohl ich schon weiß, warum die drin sind.
Soviel von meinem Senf.

Gruß
Kasimir

 

Hey Krill,

jeder so, wie er es braucht. Das fällt mir zu deiner Geschichte ein. Wer Lappen genug ist, sich dieses Drama 19 Jahre lang anzutun, hat auch nichts Anderes verdient.

Feines fieses kleines Teil. Herrlich, wie du das beschreibst, hast schöne Details rausgepickt, den Bogen prächtig gespannt, und entlässt den Leser auch wieder rechtzeitig. Mehr wäre zu viel. Es sei denn, es würde noch etwas passieren. So wirkt das ganze sehr stimmig.

Mein Messer kratzt etwas zu laut über den Teller. Die daraufhin einsetzende Stille schluckt die Vorherige, verdaut alle vergangenen Laute und scheidet ein Vakuum aus, das mir die Luft zum Atmen nimmt
ganz schön dick, aber ich liebe soetwas!

Da du den letzten Satz schon ausgebessert hast, gibts kein Gemecker von meiner Seite. Jut so!

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Krilliam,

als ich die Überschrift und die ersten Zeilen las, erwartete ich, dass es tatsächlich um Gefrierbarnd geht, dass das Rouladenfleisch im Tiefkühlfach gelegen hat, Temperaturschwankungen ausgesetzt und damit an den Rändern ausgetrocknet aber doch noch genießbar war. Aber es kam besser!
Du hast den Gefrierbrand als Metapher eingesetzt. Wunderbar!
Diese kleinen Bosheiten, die sie sich gegenseitig zufügen, kann man schon mit einer Oxydation vergleichen. Das Kühlsysstem funktioniert noch, aber wenn nicht grundsätzlich etwas passiert, verdirbt das Fleisch.
Die Bosheiten, die sich beide zufügen, sind treffsicher. Man weiß, wo man ansetzen muss, um den anderen wirklich in seinem Innersten zu treffen, einer der Vorteile :D einer längeren Beziehung.
Ein ehrlicher Text, den ich gern gelesen habe.

Ciao,
jurewa

 

Hallo Krilliam,

Mut gehört irgendwie schon dazu, so eine Geschichte, in der einem weder der Mann, noch die Frau sympathisch sind, zu schreiben. Ist eine von diesen rauhen Geschichten.
In ein paar Jahren spätestens wäre dann entweder dein Protagonist oder seine Frau mein Kunde.
Aber im Moment sind sie beide noch nicht soweit, diese Zwischensituation, zwischen Baum und Borke hast du wunderbar eingefangen und dargestellt.
Man möchte sich als Leser aus der Zwangsjacke winden, in die man während des Lesens gerät.
Man möchte beiden zurufen, dass es an der Zeit ist, zu handeln, dass dieses ewige Genörgel, denn nichts andres tun sie grad ausgiebigst, nichts mehr bringt.
Entweder man findet sich mit dieser Situation ab und hört auf, sich laufend deshalb die Laune verderben zu lassen oder man trennt sich, aber das hier, das ist das, was man Ehehölle nennt.
Nein, es gibt noch eine weitere Möglichkeit: man findet Gefallen daran, den anderen zu quälen und kann sich selbst umgekehrt nur spüren, wenn man gequält wird. Das Nörgeln wird dann zum Lebensinhalt.

Das alles ist aber noch völlig offen in deiner Geschichte. Es könnte jedwede Wendung nehmen.

Ich habe während ich las gedacht, er bringt sie am Ende um. Das hätte ihn befreit, aber gleichzeitig in eine neue Zwangssituation gebracht.

Eine gute Geschichte, so hab ich mal gelesen, ist eine, in der am Ende der Protagonist eine Art Veränderung, Wandlung durchgemacht hat. Egal was für eine.
Das fehlt in deiner Geschichte. Ich begleite diesen Mann bis zum Ende der Geschichte in der Hoffnung, er macht endlich etwas, egal was, ich wäre mit all seinen Entscheidungen zufrieden, weil man ja nie weiß, was wirklich zum Guten führt. Man muss manchmal Feuer entzünden, um damit anderes zu ersticken.

Ich glaube also, es fehlt noch ein guter Schluss, es fehlt ein veränderter Mann am Ende, damit daraus eine richtig gute Geschichte wird.
Aber es lohnt die Mühe, denn was du bisher geschrieben hast, hat mir gefallen.

Nur Mut !

Ein kleiner Punkt misshagte mir: da waren mir an einer Stelle viel zu viele von diesen Blicken dabei:
Beispiel:

„Du machst heute den Abwasch“-Blick zu, begleitet von dem „Ich mach ja sonst schon alles“-Gesichtsausdruck.

Einerseits läuft innerhalb einer langjährigen Beziehung die Kommunikation oft nonverbal ab oder wenn etwas gesprochen wird, dann eher sehr sehr wenig.
Meist kann man ja schon an der Tonlage eines "hm" heraushören, ob der andere ja oder nein damit gemeint hat. Insoweit ist deine Darstellung alles andere als falsch und trotzdem war es mir ein wenig zu viel des Nonverbalen gewesen.

Lieben Gruß
lakita

P.S. Hab noch was Wichtiges vergessen: der Titel ist genial treffend gewählt. Vieldeutig genug, um wunderbar zu passen.

 

Hallo Leuts,

@SabineK63:

hehe ... Das klingt nach einer lustigen Familiensaga. Lass ich mir mal durch den Kopf gehen.

@Gisanne:

Oh ja, Spargel musste ich gestern auch eine Menge schälen.

um meinem Mann wenigstens beim abtrocknen zu helfen, damit er nicht ins sinnieren gerät.
Das hast du gut gemacht. Weiter so ;)

Der Prot tut mir soo leid
Jo, der ist wirklich bemitleidenswert.

Konstruktives: Der erste und der letzte Satz sind für mich zwei Eierlikörschäumchen, die mir sehr gemundet haben.
Das freut mich sehr! Beim ersten Satz war ich gar nicht so sicher, ob er so ankommt, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber, scheint ja funktioniert zu haben. Schön!

Danke dir


@Kasimir:

danke erst mal für die verspäteten Willkommensgrüße zwei Geschichten verteilt auf drei Monate, da gab es aber ganz andere Zeiten ;)
Aber ich strenge mich an, wieder da hin zu kommen.

Ich mag’s, dass da „nichts“ passiert.
Das ist gut. Ich nämlich auch.

Die von dir aufgeführten Kursiven habe ich geändert, damit hattest du wirklich recht.

und es dauert erst mal, bis du deine Aufmerksamkeit vom Fernseher losbekommst und mir die Ehre zuteilwerden lässt, mit der Formulierung deines Anliegens für mein Kommen belohnt zu werden.
Das ist wirklich ein Ungetüm, habs abgeändert.
(die so-und-so-Gesichter haben mir besonders gefallen, weil so treffend )
freut mich. Kam nicht bei allen so gut an.

Was die Ehrlichkeit angeht, ist es natürlich einfach, aus Sicht eines Totallosers ehrlich zu sein. Natürlich ist das ein oder andere Streitthema aus der Realität geborgt, aber ich muss zum Schutze meiner Frau (und natürlich von mir) hier mal in aller Deutlichkeit sagen, dass das hier erzählte nichts mit unserer Ehe zu tun hat. Ich hatte bei einer kleinen Frötzelei mal den Satz mit dem Eierabschneiden und Dickwerden gesagt und ihn als Inspiration für eine eigentlich noch übler geplante Ehegeschichte genommen.

Soviel von meinem Senf.
Dein Senf hat mich gefreut. Und zu einigen Einsichten geführt, die ich gleich umgesetzt habe.

Danke dafür

@weltenläufer:

Lappen ist gut hähä ... Er hats eindeutig verdient. Er hats verdient!

Es sei denn, es würde noch etwas passieren.
Es sollte eindeutig nicht mehr passieren.
So wirkt das ganze sehr stimmig.
Danke sehr.

ganz schön dick, aber ich liebe soetwas!
Das ist wirklich ziemlich drüber. Aber naja, ich mags auch ;)

Freut mich, dass es von deiner Seite aus nichts zu meckern gibt.

@Jurewa:

als ich die Überschrift und die ersten Zeilen las, erwartete ich, dass es tatsächlich um Gefrierbarnd geht,
Kommt vielleicht noch in meiner „Die größten Küchensünden Trilogie“

Wie ich deinem Profil entnehmen konnte, kommst du auch aus der Lebensmittel verarbeitenden Zunft. Da war der Titel dann klarer Blickfang, nech.
Wobei du als Lebensmittelingenieurin die Metapher natürlich noch viel detaillierter analysierst. Ich als Koch habe den Gefrierbrand einfach nur als durch zu hohe und lange (direkte) Kälteeinwirkung entstandenen Schaden definiert. Deine Sicht machts natürlich noch mal interessanter, aber auch hoffnungsvoller. Und das unterscheidet sich ganz klar von meiner Definition des Gefrierbrandes, weil in der Restaurationsküchenpraxis (zumindest in der, in der ich verkehre) Lebensmittel mit Gefrierbrand weggeschmissen werden.

Deine Gedanken fand ich dadurch aber nicht weniger interessant und ich habe mich auch gefreut, dass es dir gefallen hat.

Danke dir


@lakita:

Ich freue mich, dass es dir soweit gefallen hat und ich mutig genug war, die Geschichte ohne Sympathieträger zu schreiben. Es ist hier aber wohl einfach mein Geschmack, dem ich hier folge, ich selber mag solche Geschichten nämlich.
Mutig genug, den Charakteren eine Entwicklung zuzugestehen bin ich allerdings nicht. Es ging mir hier ja gar nicht darum, eine Trennung, eine Versöhnung oder sogar einen Mord aus angestautem Hass darzustellen. Das was ich hier beschrieben habe, wollte ich beschreiben. Und ich glaube auch nicht, dass die Geschichte besser gewirkt hätte, wenn es eine derartige Entwicklung gegeben hätte. Kann ja durchaus sein, dass ich damit den Regeln für gute Geschichten zuwiderhandele, aber eine Änderung in die von dir vorgeschlagene Richtung kommt für mich ehrlich gesagt auf keinen Fall in Frage.
Es würde meine Grundabsicht in eine ganz andere Richtung lenken.

Du als Anwältin hast bestimmt mit ähnlichen Situationen und Menschen zu tun und wie du schon treffend bemerkst
In ein paar Jahren spätestens wäre dann entweder dein Protagonist oder seine Frau mein Kunde.
Aber jetzt halt noch nicht.

Ich danke dir aber für deine ehrliche Meinung, auch wenn ich diesmal nicht mit ihr übereinstimme. Und freue mich einfach darüber, dass sie dir eigentlich ganz gut gefällt und du den Titel magst.

Danke

Beste Grüße an Euch
krilliam

 

Hi Krilliam,

Erzählst du ihnen auch von unserem fünfzehnten Hochzeitstag, wo du ohne zu klopfen ins Bad gestürmt kamst, in dem ich mir gerade einen am wichsen war.
Der Satz ist in der Überarbeitung für mein Gefühl sprachlich noch schlimmer geworden. Der hört sich in etwa so an, wie der glatzköpfige Fernsehkoch mit dem Garnelenschnauzer, der gern so viel Bütterchen verwendet, spricht.

Lieben Gruß
sim

 
Zuletzt bearbeitet:

Ochgottche, Bolderson,

der arme Prott! Dem wird nichts geschenkt. Ich las immer zweispaltig: Links Deinen Helden, daneben, was die Frau über die jeweilige Situation erzählt. Natürlich hatten stets beide recht, obwohl in Deiner Geschichte die Frau als Sympathieträger für mich ausscheiden muß; zu viele gräßliche Details sprechen gegen sie.
Schöner Mitschnitt vom Irrenhauskarussell. Geiler erster Satz! Ist das eine Redensart, die ich nicht kannte, oder hast Du den erfunden?
Überhaupt fand ich sämtliche Umgangssprache im Text gut und alle Passagen, die mit Essen zu tun hatten, klasse. Gelacht hab ich nicht, denn es handelt sich ja um einen Ausflug ins Dramatische. Roger Cicero, der tiefgehendste neudeutsche Sangesbruder, behandelt ein ähnlich gelagertes Drama in seinem neuen Werk "Artgerecht", das mich neulich hinterrücks im Auto erwischte.

Das alles da *zeig*

schluckt die vorherige
Du meinst ja, es sei wichtig, auch zuhause gut auszusehen
Zu guter Letzt
die Möglichkeit, für dich zu töten, zumindest in Betracht ziehen
die du mir vor ein paar Jahren mal geschenkt hast, und es dauert erst mal,
dein Anliegen mitteilst. (oder wolltest Du ...?)
wirkt so künstlich kein Komma wie dein Gebiss.
draufgemacht
hinwegtröstet
verzeih ich Dir. Hauptsache, Du wirst nicht zu dick.

Lieben Gruß!
Makita.

P.S. Fast vergessen, dabei war's doch so wichtig: Der Titel! :huldig:

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo,

@sim:

Der hört sich in etwa so an, wie der glatzköpfige Fernsehkoch mit dem Garnelenschnauzer, der gern so viel Bütterchen verwendet, spricht.
Horst Lichter kann und will ich mir nicht beim wichsen unter der Dusche vorstellen.

Nee, ich guck noch mal drüber. danke!

hey Makita,

Natürlich hatten stets beide recht, obwohl in Deiner Geschichte die Frau als Sympathieträger für mich ausscheiden muß; zu viele gräßliche Details sprechen gegen sie.
Man wählt dann wohl generell eher den, den man mehr bemitleidet.
Ist das eine Redensart, die ich nicht kannte, oder hast Du den erfunden?
Beides ;)

nee, hab sogar ein bischen gebraucht um etwas derartig unangenehmes wie dieses Schweigen zu finden.

Überhaupt fand ich sämtliche Umgangssprache im Text gut und alle Passagen, die mit Essen zu tun hatten, klasse.
Vielen Dank, dit freut misch.

Gelacht hab ich nicht, denn es handelt sich ja um einen Ausflug ins Dramatische.
Das stimmt. Ich muss allerdings zugeben, dass diese Geschichte eine Stelle beinhaltet, die mich bei jedem Lesen aufs Neue zum Lachen bringt. Und das haben meine eigenen Geschichten eigenltich so noch nicht geschafft.

Roger Cicero,
da muss ich mal kurz das Thema wechseln

verzeih ich Dir. Hauptsache, Du wirst nicht zu dick.
Noch kann ich es unter dünner Kleidung verstecken.
P.S. Fast vergessen, dabei war's doch so wichtig: Der Titel!
Ohhh ... Danke.

Danke dir auch für deine Korrekturvorschläge, werden umgehend umgesetzt.

Grüße an Euch
krilliam

Edit:
@sim: hab den Lichtersatz noch mal abgeändert.

@Makita:
das verstehe ich nicht:

dein Anliegen mitteilst. (oder wolltest Du ...?)

 

Good evening Sir Krilliam,

was für ein fieser Text! Ich staune wieder einmal über Deine Sprachakrobatik. Speziell der Anfang mit den sehr schrägen Metaphern war hinreißend. Das Ungewöhnliche an dieser Szene aus einer schlechten Ehe ist, dass es wirklich nichts zu relativieren gibt: Die Frau ist einfach nur schrecklich, immer auf den eigenen Vorteil bedacht, kleinlich und borniert. Und der Protagonist erträgt es, vermutlich aus Masochismus, immer in der Erwartung, was als nächstes Schreckliches passieren wird. Sicher wäre eine Scheidung mit allem was dazugehört einfach zuviel für ihn und würde ihm den Rest geben...

Dieser eine Satz:

Erzählst du ihnen auch von unserem fünfzehnten Hochzeitstag, wo du ohne zu klopfen ins Bad gestürmt kamst, in dem ich mir gerade einen am wichsen war.
Mein Vorschlag: ...als du ohne zu klopfen ins Bad gestürmt bist, und ich war gerade am wichsen.

Mit großer Feude gelesen,

Berg

 

Hallo krilliam,

ach wie schön! Ja das war fein. Ich weiß gar nichts Negatives zu berichten ..., ich hoffe Du nimmst mir das nicht übel :rolleyes:.

Ich hatte weder Sympatie für Frau, noch für Mann; nicht mal einen Hauch von Mitleid. Ist so schön Scheiße, wie er sich da in 'ne Schürze stecken lässt und putzt, man beachte Anzug und Krawatte darunter. Und dann bastelt er Eis und sie will es gar nicht, da freut er sich doch drüber - er und sein Bauch :D.

Irgendwie habe ich dann doch wieder Sympatie, die beiden sind einfach super und haben mich bestens unterhalten.

Schnell noch ein paar Lieblingsstellen:

... das selbstherrliche Kauen, das nur zutage tritt, wenn du selber das Essen zubereitet hast.

So schön selbstverliebt ...

Die daraufhin einsetzende Stille schluckt die vorherige ...

Einfach schön.

„Ich glaube nicht, dass wir, wenn du weiter so aussiehst, noch mal Sex miteinander haben werden.“

Zumindest ist sie ehrlich ;).

... und die Möglichkeit, für dich zu töten, zumindest in Betracht ziehen.

Jetzt übertreibt er aber ein wenig, oder?

... an dem ich die Erlaubnis habe, meine ebenfalls etwas übergewichtigen, verheirateten Kumpels zu treffen, um bei ein paar Bier über unsere Frauen zu meckern, unsere imaginären Affären bis ins kleinste Detail voreinander auszubreiten und uns einfach mal wieder wie richtige Männer zu fühlen

:lol:

Eine Frage:

zartweiche

Ist das nicht ein bisschen doppelt gemoppelt?

Vielen Dank für Deine Geschichte und den Genuss mit den beiden zu speisen.
Gerne wieder :D.

Beste Grüße Fliege

 

Genosse Berg,

ich zieh den Hut und sage Danke!

Der Wichssatz ist immer noch nicht gut? hmmm ---. Dein Vorschlag gefällt mir aber auch irgendwie nicht so wirklich. Ich sinniere ...

Vielen dank fürs lesen, hat sehr mich gefreut, dich vergnügt zu haben.


Hey Fliege,


ach wie schön! Ja das war fein. Ich weiß gar nichts Negatives zu berichten ..., ich hoffe Du nimmst mir das nicht übel .
ääääääääääääääääääähhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh ... Nein
Irgendwie habe ich dann doch wieder Sympatie, die beiden sind einfach super und haben mich bestens unterhalten.
Hehehe, so ne Art Don Camillo und Peppone

Zumindest ist sie ehrlich .
Was seine Schwächen angeht schon ;)

Jetzt übertreibt er aber ein wenig, oder?
Joaar, musste ja irgendwie den Bogen zu seinen angedeuteten Mordgedanken hinbekommen
zartweiche
Ist das nicht ein bisschen doppelt gemoppelt?
Ja bestimmt. Ich bediene mich in solchen Situationen gerne einer Sprache, die man in der Werbung zu hören bekommt. SO ne Verdoppelung oder einfach blanke Übertreibung machts irgendwie ironischer, habe ich das Gefühl. Mag aber falsch gedacht sein.

Danke auch dir! Hat mich gefreut, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Beste Grüße
krilliam

 

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