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Serie Giraffen-Gang: Straßenfest in der Savanne

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21.05.2003
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Giraffen-Gang: Straßenfest in der Savanne

Straßenfest in der Savanne

„Hey Jungs! Ich hab eine super Idee!“, brüllte die jüngste der Giraffen den anderen zu und trabte fröhlich grinsend zu ihnen herüber.
Immer an einer guten Idee interessiert, unterbrachen die anderen Gang-Mitglieder ihr „Giraffe-ärgere-Dich-nicht“-Spiel und stellten ihre Lauscher auf.
„Hier war doch schon lange nichts mehr los“, plapperte die junge Giraffe munter weiter.
Die anderen nickten zustimmend, während sie Tümpelwasser aus meterlangen Strohhalmen schlürften. Eine Erfindung, damit sie ihre Beine beim Trinken nicht immer so umständlich spreizen mussten. Neulich erst hatte sich eine ungeschickte Giraffe dabei ihre Stelzen verknotet.
„Was haltet Ihr davon, wenn wir ein Straßenfest geben? So eins mit toller Musik, leckerem Futter und all unseren Nachbarn.“
Die anderen Giraffen blickten sich verwirrt um.
„FEST hört sich ja gut an, aber ich seh hier nirgendwo eine Straße“, antwortete die größte Giraffe, die immer etwas weiser war als die übrigen.
„Das ist egal. Ein Straßenfest feiert man doch, um seine Nachbarn richtig kennen zu lernen und nicht, weil man eine Straße hat!“, erklärte die Kleine, „Wir laden einfach alle Tiere der Umgebung ein und machen eine riesengroße Party!“
Nun stimmten auch die anderen Giraffen zu und machten sich begeistert an die Vorbereitungen für das erste Savannenstraßenfest der Geschichte.
Die eine Gruppe malte Einladungskarten auf Akazienblätter und verschickte sie, mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass es zum Fressen nur Gemüse und keinesfalls andere Gäste geben würde, an den Löwen, die albernen Tüpfelhyänen, das Breitmaulnashorn, den dicken Elefanten und das kleine, schwarz-weiß gestreifte Zebra.
Die andere Giraffen-Gruppe kümmerte sich um den Rest. Aufgeregt hingen sie am Tag des Festes Luftschlangen, Lampions und Luftballons in die hohen Bäume und waren gespannt, ob sich alle Tiere miteinander gut verstehen würden.
Am frühen Abend empfing die gesamte Giraffen-Gang als erstes die albernen Tüpfelhyänen, die wie immer heftig lachend, am Tümpel eintrafen und sich neben die langen Giraffen auf die Sitzbankreihe schwangen. Die Hyänen begrüßten ihre Gastgeber mit einem Sandkuchengeschenk und begannen, ein paar ihrer sonnigguten Savannenwitze zu erzählen. So viele, dass die gesamte Bande bereits wild grölte, als das kleine, schüchterne Zebra sich unauffällig zu ihnen gesellte. So nah war es den anderen Tieren bisher nie gekommen, weil es immer sehr ängstlich war.
Kurz danach kamen das Breitmaulnashorn und der Elefant, die man schon von weitem hörte. Die Erde vibrierte, als beide über den Savannenboden stampfend zum Straßenfest erschienen und sich kraftvoll auf eine zweite Sitzbank schwangen, die im selben Moment unter ihrem tonnenschweren Gewicht krachend zusammenbrach. Dabei machten sie dermaßen verdutzte Gesichter, dass die übrigen Gäste in schreiendes Gelächter ausbrachen. Die beiden Plumpssäcke guckten sich an, schüttelten verdattert die Köpfe und begannen dann ebenfalls zu lachen, bis ihre Bäuche bebten.
Plötzlich jedoch wurde es mucksmäuschenstill. Wie erstarrt blickten die Savannentiere ängstlich zum Löwen, der majestätisch und kraftvoll um die Ecke bog. Würde er sich an die Vereinbahrung halten und ihnen wirklich nichts tun? Die verstummten Tiere beobachteten, wie der Löwe mit einem untypischen Freudequietschen auf die aufgeblasene Hüpfburg sprang, drei gewagte Saltos drehte, anschließend geschickt bis vor die Pommesbude rollte und sich sanft schnurrend die Chef-Schürze um den Hals schwang. Er holte tief Luft und brüllte, so wie es sich für einen ordentlichen Savannenlöwen gehört: „Die Party kann beginnen!“
Dann warf er die ersten Kartoffelspalten ins siedende Fett.
Die anderen Tiere atmeten erleichtert auf, stießen mit einem Becher köstlich schmeckendem Tümpelwasser an und begannen ausgelassen zu feiern.
Übermütig wagten sich nun auch der Elefant und das Breitmaulnashorn auf die wackelige Hüpfburg, um dem Löwen nachzueifern. Sie sprangen und hüpften und quietschten vor Vergnügen. Als das Nashorn jedoch bei einem missglückten Saltoversuch mit seinem spitzen Horn in die Gummihülle stach, sackte die gesamte Burg zischend in sich zusammen. Die Hyänen lachten sich schlapp und forderten dann die Giraffen zum Dosenwurfwettbewerb heraus.
Nach ein paar weiteren Spielen machten sich die hungrigen Savannentiere mit knurrenden Mägen über die Pommes Frites her und erzählten sich beim folgenden Lagerfeuer ihre abenteuerlichsten Savannengeschichten.
Als es richtig dunkel war, setzte sich der geladene Vogelchor in die Bäume und musizierte für die vergnügten Gäste, so dass sie zur Zwitschermusik Pfote in Pfote fröhlich im Kreis tanzen konnten.
Erst bei Sonnenaufgang verabschiedeten sie sich müde und erschöpft voneinander und versprachen sich feierlich, sich gegenseitig nicht mehr zu jagen. Schließlich waren sie von nun an mehr als nur Savannen-Nachbarn. Sie waren richtig gute Freunde geworden.

 

Hallo Sumsebiene!
Diese Geschichte ist Dir, wie gewohnt, super gelungen. Habe die ganze Zeit beim Lesen gegrinst.
Eine super Serie, die die bis jetzt eingefallen ist. Hoffe es geht noch weiter!!

LG Ulrike

 

Hi Joker!
Schön, dass Dir die Serie soweit gefällt. Ich habe auch schon die nächste Geschichte fertig und werde sie, nachdem ich korrigiert habe, einstellen. Ich bin gespannt, ob sie Dir auch gefällt.

Gruss
SAbine

 

Hallo Sabine,

ganz kann ich mich Joker leider nicht anschließen.

Was die Ideen angeht, stimme ich ihr allerdings zu. Die Vorstellung, dass die Giraffen alle Tiere zu einem Savannenstraßenfest einladen, hat mir gefallen. Auch die Beschreibung der einzelnen Tiere (lachende Tüpfelhyänen; Elefant und Nashorn, die die Bank erlegen; Nashorn, das die Hüpfburg zerstört, ...) Das alles waren Bilder, die mir gefielen. Auch dass in der Einladung darauf hingewiesen wird, dass man Gemüse essen wird und keine Kollegen, fand ich nett.

Meine Kritik betrifft Deinen Schreibstil. Ich glaube, dass Du die Geschichte nicht allzu gründlich nach dem Schreiben gelesen hast, sonst wäre Dir nämlich sicher aufgefallen, dass Du beinahe jeden zweiten Satz mit einem Adverb gefolgt von einem Verb beginnst. Ich habe Dir mal ein paar Satzanfänge rausgesucht, das sind aber noch lange nicht alle :).

Aufgeregt hingen
Erschrocken machten
Kraftvoll schwangen
Erschrocken machten
Gemeinsam lachten
Ängstlich starrten
Gebannt beobachteten
Übermütig wagten
Hungrig machten
Fröhlich tanzten

Auf die Dauer empfand ich es als sehr ermüdend, dass mir immer wieder die gleiche Satzstruktur vorgesetzt wurde. :)

Zwei weitere Bemerkungen habe ich noch:

"Aufgeregt hingen sie am Tag des Festes" --> ich bin mir nicht sicher, aber bei "hingen" denke ich, dass die Giraffen dort hängen - müsste es nicht hängten heißen?

"Erschrocken machten sie ein dermaßen verdutztes Gesicht" --> es sind mehrere, "sie machten dermaßen erschrockene Gesichter"

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo Barbara!

Danke für Deine Anmerkungen. Ich werde die Geschichte nochmal durchsehen.

Gruss

Sabine

 

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