Hallo @Billi,
schön, dass du dich noch einmal gemeldet hast, um deine Punkte zu verdeutlichen.
Also musst du Symptome schildern, die ein gesunder Mensch gleichfalls hat und versteht.
Das habe ich meiner Einschätzung nach gemacht: die Liebe zu ihrem Sohn, der Versuch mit dem Tagebuch und dem iO. Daher kann ich diese Aussage von dir nicht nachvollziehen.
Du musst Worte, Metapher und Handlungen finden die zum Seelenleben deines Helden passen, sonst verpufft die Energie deiner Geschichte. Wie eben hier ins Belanglose.
Auch hier muss ich dir widersprechen. Ich glaube, dass jeder Autor oder Autorin einen Weg für sich selbst finden muss und es keine Regeln gibt, die man befolgen "muss". Zudem finde ich diese Geschichte auch nicht belanglos, stellt sie doch den Versuch da, das Schicksal einer schizophrenen Frau zu schildern und ich für meinen Teil hatte während des Schreibens Empathie mit meiner Protagonistin bzw. der von kiroly. Was ich jedoch verstehen kann, ist, wenn es für dich belanglos ist. Allerdings möchte ich dich an dieser Stelle bitten etwas vorsichtiger mit Generalisierungen zu sein.
z.B. Eine schizophrene Person stellt sich mehrere eigenständig Existenzen nicht nur vor, sondern diese existieren für sie Real. Also, diskutiert sie nicht mit sich selber, sondern mit einem tatsächlich existierenden Menschen.
Von innen betrachtet hast du auf jeden Fall recht, allerdings wähle ich ja bewusst eine gewisse Distanz zu meiner Protagonistin, weil ich eben genau das nicht leisten kann. Denke, dass deine Erwartungen an eine solche Geschichte sich nicht mit der von mir geschriebenen Geschichte decken, was ich total in Ordnung finde.
Vielen Dank für deinen Kommentar und deine Zeit.
Beste Grüße
MRG
Hallo @Friedrichard,
habe mich sehr über deinen Kommentar gefreut, vielen Dank dafür.
ließ die „grüne Hölle“ mich erst an den Vietnamkrieg denken, um dann in einem engen Raum zu stranden – gerade Platz für Bett, Schreibtisch und Stuhl, dass die enge Verwandtschaft der Angst mit der Enge augenscheinlich wird.
Ich habe mich lange mit dem Titel schwergetan und finde deine Gedanken dazu interessant. Ich habe in den Synonymen für Wald nachgeschaut und da bin ich auf "grüne Hölle" gestoßen und interessanterweise gibt es auch ein Waldgebiet in der Eifel, das so heißt. Ich mag, dass die enge Verwandtschaft aus Angst und Enge bei dir angekommen ist, weil ich den Eindruck habe, dass der Titel funktioniert.
Das althochdeutsche, zunächst auf den Raum begrenzte engi wird gar bald schon im mhd. zum Adjetiv eng abgeschliffen und nur noch in seinem Superlativ fällt die alte Verwandtschaft in der akustischen Nähe zum Plural der Angst und „Ängste“, wenn einer sich beengt fühlt
Das wusste ich gar nicht, finde ich eine spannende Erläuterung. Ich finde es bewundernswert, wie gut du dich mit der deutschen Sprache auskennst.
ätt ich eine kleine Änderung vorzuschlagen, denn die Angst „(fr)isst“ nicht nur die Seele auf, vor allem aber verbirgt sie sich nicht, lauert nicht, sondern sitzt spürbar im Nacken
Ja, das habe ich direkt angepasst. Vielen Dank!
Bin froh, dass du mir einen Kommentar geschrieben hast und du die Geschichte nicht ungern gelesen hast.
Beste Grüße
MRG
Hallo @wegen,
vielen Dank für diesen ausführlichen und sehr hilfreichen Kommentar. Habe mich ganz besonders darüber gefreut, dass du die Parallelen zu kirolys Geschichte hervorgehoben hast. Da habe ich nämlich einiges an Zeit und Mühe investiert, bis ich damit zufrieden war (wobei es natürlich auch hier noch Verbesserungspotential gibt). Ich gehe detailliert auf deine Punkte ein:
es lief mir eiskalt den Rücken hinunter, als ich das Schicksal von Mutter und Sohn erfasste. Im Anschluss las ich die Originalgeschichte, die vor der Einweisung in die Psychiatrie spielt und entdeckte Details wie iO und den Wald wieder. In kirolys Text schwingt mehr Paranormales mit.
Mir lief es auch eiskalt über den Rücken, als ich das Original gelesen habe. Ich schätze es sehr, dass du dir die Mühe gemacht hast, die Parallelen hervorzuheben. Das mit dem Paranormalen finde ich einen spannenden Punkt, ja, du hast da vollkommen recht. Spannender Punkt.
Die Verschlimmerung hast du gut aufgezeigt, besonders den körperlichen Verfall. Dein Fokus liegt auf der Zeit, als man sie und ihren Sohn bereits getrennt hatte. Es muss furchtbar für sie sein, den einzigen Vertrauten zu verlieren.
Vielen Dank für deine Einschätzung. Ich hatte während des Schreibens viel Mitgefühl für die Protagonistin, weil die Situation in der sie sich befindet so schwierig ist.
Die Entlassung kam etwas unerwartet. Ich empfand ihre Prognose als nicht besonders vielversprechend. Und die Abwärtsspirale in alte Muster bestätigte meine Vermutung.
Ja, ich denke, dass das ein Schwachpunkt in der Geschichte ist. Ich bin irgendwann an dem Punkt angelandet, wo ich diese Brücke schlagen musste, dass sie wieder Zuhause ist. Grundgedanke ist hier, dass Johannes ihre Ressource ist und sie sich für ihn so ins Zeug legt, dass sie es schafft zu ihm zurück zu kommen. Ich weiß noch nicht genau, wie ich das besser machen kann.
Ich hätte mir auch eine Rückblende auf Johannes Kleinkindzeit vorstellen können, als es vielleicht noch einen Vater gab. Die Geschichte aus der Perspektive des Nachbarn wäre auch interessant und ließe Raum für normalo/ fachlich nicht100%ige Beobachtungen. Ah, so viele Möglichkeiten.
Ja, die Geschichte von kiroly bietet wirklich viele Möglichkeiten und genau das hat mich auch an dem Copywrite gereizt. Für mich hat sich irgendwann die Frage gestellt, wie es sein kann, dass die Frau allein mit ihrem Sohn zusammenleben kann und daher habe ich dann diese Vorgeschichte entworfen.
Du packst für mein Empfinden zu viel in die ersten Sätze. Im Text gibt es noch weitere reichhaltige Sätze. Aber besonders am Anfang haust du dem Leser zu viele Infos vor den Kopf. Vielleicht kannst du das entschlacken oder bremsende Beobachtungen

einbauen.
Ich habe das angepasst und etwas entschlackt. Was genau meinst du mit bremsender Beobachtung, das habe ich noch nicht so ganz verstanden.
st für mich nicht erwähnenswert. Wer achtet beim Aufwachen bewusst darauf? Macht du das jeden Morgen?
Habe ich rausgenommen, das liest sich wirklich etwas künstlich. Vielen Dank für deine aufmerksame Beobachtung.
„Doch niemand sonst war im Raum.“?
Das habe ich als erstes Anzeichen eingebaut, dass sie schizophren ist und Stimmen hört.
„Dann“, sieben Mal im Text.
Habe ich auch angepasst und einige rausgenommen, vielen Dank, dass du so aufmerksam gelesen hast. Das sehe ich nicht als selbstverständlich an. :-)
„gelassen worden“ könnte weg.
Erledigt, danke!
Show don’t tell. Vielleicht findest du eine körperliche Beschreibung für ihr Gefühl, um die Brücke zum Wald zu bauen.
Hm, interessanter Aspekt. Wenn ich dich richtig verstehe, dann ist es dir etwas zu abrupt? Da muss ich noch einmal in mich gehen, da habe ich so noch nicht drüber nachgedacht. Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Brücke das zerissene Papier ist.
Zeilenumbrüche bei Sprecherwechsel erleichtern das Lesen. Unten hast du es besser gemacht.
Habe ich auch angepasst, danke!
Insgesamt hat mir dein Kommentar weitergeholfen, weil du meiner Einschätzung nach sehr sorgfältig gelesen hast und auch die Parallelen zu kirolys Geschichte gezogen hast. Vielen Dank für diesen sehr guten Kommentar.
Beste Grüße
MRG
Hallo @CoK,
schön von dir zu lesen und vielen Dank für deine Zeit. Ich mag deinen Kommentar, weil du viele wichtige Punkte ansprichst, die ich nicht beachtet habe:
Ein schwieriges Thema, das du dir da für dein Copywrite ausgesucht hast. Ich fand es interessant zu lesen, wie du mit der Schizophrenie dieser Frau umgegangen bist.
Gut fand ich das du nur über die Frau geschrieben hast und nicht wie in der Vorlage von kiroly auch über den Sohn.
Da bin ich froh, dass du es interessant fandest und nicht anmaßend. War mir durchaus bewusst, dass es ein Risiko ist. Danke!
Warum kleines Bett? Die Betten dort sind normal groß.
Gute Frage, in meiner Vorstellung ist es ein kleines Bett, alles ist eng und es gibt nur wenig Platz. Tue mich gerade schwer damit, das zu streichen. Gibt es da eine bestimmte Normgröße oder kann das von Klinik zu Klinik variieren? Dann muss ich es wohl doch abändern.
Für meinen Geschmack ein bisschen viel „ein“
Oh, du das da vollkommen recht. Das ist mir beim Korrekturlesen gar nicht so aufgefallen. Habe versucht das an einigen Stellen anzupassen, muss da allerdings gerade am Anfang noch einmal in mich gehen. Das ist ja nicht optimal, wie es jetzt ist. Da gehe ich noch einmal mit ein bisschen Abstand ran, danke!
Ich glaube wenn man Psychopharmaka bekommt achtet man auf keine Sonnenstrahlen und ich mach das auch nicht immer.
Habe ich gestrichen, du hast da vollkommen recht.
Wo

sollen sie sonst hin hängen.
Mir ist kein anders Wort eingefallen und ich wollte verdeutlichen, dass es ihr schlecht geht und ihr Kopf ist ja gesenkt.
Den Satz bräuchte es für mich nicht.
Ist auch so ein Darling von mir, um die Frage aufzuwerfen, was mit ihr ist. Und dann kommt erst am Ende die Auflösung, dass sie schizophren ist.
Nach einer Weile ging sie zum Schreibtisch und setzte sich auf den Stuhl. So könntest du ein „auf “sparen. (Dass sie aufsteht ist schon klar)
Habe ich direkt angepasst, danke.
Gut, dass du mir das gespiegelt hast, ich hatte das gar nicht so auf dem Schirm. Das schaue ich mir noch einmal im Detail an, finde es gerade schwierig das so umzuschreiben, dass die ganzen "ein/e" raus sind.
Ersten Satz würde ich weglassen. Sie hatte Angst vor dem nächsten Gespräch. Würde mir besser gefallen.
Ich finde das an dieser Stelle eine wichtige Information, weil es ihren inneren Kampf betont und es der Grund für ihre Angst ist.
Vorschlag : Die Tablette aus der Box schluckt sie mit einem Glas Wasser hinunter oder mit Wasser schluckte Sie die Tablette aus der Box hinunter oder …
Habe das angepasst und das "eine" durch ein "die" ersetzt.
Hier war mir nicht klar dass sie einschläft, wenn sie doch am Schreibtisch sitzt.
Hier wacht sie dann auf einmal im Bett wieder auf?
Guter Punkt. Ich hatte mir nicht vorgestellt, dass sie einschläft, sondern halluziniert und ihre Wanderung im Wald dementsprechend auch eine Bewegung in ihrem Zimmer darstellt. Ich bin mir an dieser Stelle allerdings nicht sicher, ob so etwas wirklich realistisch ist oder ob ich es da etwas zu weit getrieben habe. Kennst du dich da möglicherweise besser aus als ich?
Ich habe noch nie gehört das schizophrene Menschen von Dämonen sprechen. Sie berichten entweder von Stimmen, von Jesus, vom Teufel, von Gott, von einer Frau von einem Mann, nur Außenstehende sprechen von Dämonen.
Habe ich durch Stimmen ersetzt, vielen Dank für deine scharfe Beobachtung.
Warum hat sie Angst, warum ist der grausam? Du hast das nur im Traum geschildert. Oder hab ich was falsch verstanden?
Er quält sie, gibt ihr Befehle und will, dass sie ihren Jungen umbringt.
Das ging mir zu schnell. Wenn schizophrene Menschen aus der Klinik entlassen werden, sind sie gut mit Tabletten eingestellt, sodass sie ihr Leben ohne fremde Hilfe wieder im Griff haben.
Wenn sie dann wieder in Schizophrene Phasen fallen, dann haben sie entweder ihre Tabletten nicht genommen oder es ist irgendetwas passiert.
Ja, das kann ich gut nachvollziehen. Das ist eine Schwachstelle im Text, hm das muss ich mir noch einmal anschauen. Möglicherweise kann ich noch einbauen, dass sie ihre Tabletten nicht mehr nimmt, aber warum genau, da habe ich momentan noch keinen guten Einfall.
Vielen Dank für diesen hilfreichen Kommentar, habe den Eindruck, dass du dich in der Thematik besser auskennst als ich. Bin froh, dass du dein Wissen mit mir geteilt hast und auch den Fokus auf den sprachlichen Aspekt gelenkt hast.
Beste Grüße
MRG
Hallo @wieselmaus,
vielen Dank für deinen schönen Kommentar und deine Zeit.
du hast dich an eine schwierige Aufgabe gewagt. Gut, dass du durch die Erzählperspektive Distanz zur Prota geschaffen hast. Denn ich wollte nicht gern gezwungen werden zu glauben, ich könne wirklich erleben, was im Kopf eines schizophrenen Menschen vor sich geht. Aber ich kann Empathie mit der Prota und ihrem Sohn empfinden, und das ist dir gut gelungen.
Ich bin froh, dass du das so siehst. Diese Distanz ist mir wichtig, weil ich eben nicht wirklich in den Kopf schauen kann. Den Punkt mit der Empathie freut mich ganz gewaltig, weil es mir beim Schreiben genau so ging. Vielen Dank!
Hier weiß ich nicht, was du mit routiniert meinst.
Der Grundgedanke war hier, dass sie es immer und immer wieder macht und deshalb eine Routine entstanden ist. Also mehr im Sinne einer Gewohnheit.
Sehr schönes Bild dafür, wie durch den Riss die Realität um sie verschwindet. In manchen Märchenerzählungen geht es auch auf diesem Weg in die Phantasiewelt, der Blick in einen Spiegel, das Bild an der Wand als Durchgang.
Schön, dass es für dich funktioniert hat. Freut mich sehr. :-)
Hier hast du das Quäntchen Hoffnung eingebaut als Element der Spannung. Ich hatte tatsächlich gehofft, die Prota habe durch die Therapie einen Weg in die Normalität gefunden.
Ich habe beim Schreiben überlegt, ob ich es nicht am Ende doch irgendwie positiv beenden könnte. Allerdings habe ich da keine Möglichkeit gefunden, weil ich die Krankheit als schwerwiegend empfunden habe und es eben auch nicht unbedingt realistisch gewesen wäre.
Diesen Satz würde ich streichen. Die Hoffnung stirbt zuletzt, leider auch hier.
Danke für deine Anmerkung, habe ich so übernommen und den Satz gestrichen.
Der arme Johannes, welche Last auf den Schultern eines Kindes! Und nicht ganz nachvollziehbar, dass die Patientin ohne professionelle Kontrolle mit dem Kind allein gelassen wird.
Ja, das ist ein guter Punkt. Ich frage mich, wie das wohl in echt gehandhabt wird. Gibt es da ein Gesetz zu? Das muss ich mal nachschauen.
Hat mich sehr beeindruckt.
Vielen Dank für dein Lob, hat mich sehr gefreut.
Insgesamt habe ich deinen Kommentar gerne gelesen, weil du mir wichtige Stellen angesprochen und hervorgehoben hast. Ganz besonders habe ich mich über die Empathie gefreut, die du mit der Prota und ihrem Sohn empfinden konntest. Danke!
Beste Grüße
MRG