Himmel nein, jetzt hab ich so rumerklärt, dass es unklarer geworden ist.
"gesprochen hat immer X" ist eine dankenswert klare Aussage
Natürlich hat X in deinem Beispiel gesprochen, aber irgendwann früher oder vorher. Und in dem Satz unten, um den es ja ging,
X hatte das Gelände bereits im Oktober gekauft. Y will nun entgegen der vorherigen Vereinbarung doch nicht einziehen. X habe aber Verständnis für Ys Entscheidung.
da wiederholt eine dritte Person das früher von X Gesprochene. In dem Satz spricht X nicht mehr selbst, sondern wird von einem Bericgterstatter wiedergegeben. Da hat dein Kollege also Recht.
Das hat aber nichts zu tun mit den Beispielen ganz am Anfang, wo der offshore drauf geantwortet hat.
Natürlich kann man schreiben:
In der indirekten Rede schreibe ich: X (sagte, er) habe Verständnis für Ys Entscheidung.
Das ist vollkommen richtige, korrekte indirekte Rede. X hat etwas gesagt, nämlich, dass X Ys Entscheidung okay findet. Und nun gibt der Artikelschreiber oder Erzähler oder Berichterstatter die wörtliche Rede des Herrn X wieder. Dazu musste X was gesprochen haben und ein Berichtender gibt diese Rede wieder.
Das ist also vollkommen richtig, auch wenn da ein Berichterstatter (also Dritter) dazwischen geschaltet ist.
Das hat die indirekte Rede so an sich, also so ziemlich generell, dass sie nicht unmittelbar wiedergibt, sondern vermittelt.
Ich hab also echt keinen blassen Dunst, was dein Kollege da meint, wenn er sagt, man könne das nicht benutzen, weil das dann ein Dritter sagen würde. Es sei denn, er meint offshores zweiten Fall.
Hab jetzt selbst mal geguckt, ob ich im Duden was finde oder so, aber nee, nichts.
Hab nur sowas gefunden. Vielleicht hilfts ja.
Hier aus dem Duden
http://www.duden.de/sprachwissen/sprachratgeber/quellenangaben-mit-laut-zufolge-nach-gemaess-etc
Und hier noch woanders:
http://richternews.de/sprache/Indirekte%20Rede,%20Bedeutung%20des%20Konjunktivs.html
Viel Spaß noch mit dem fisseligen Zeug.