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Gunnarr der Schlächter

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16.09.2007
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Gunnarr der Schlächter

„Gunnarr, komm schnell, unser Dorf wird angegriffen!“, ruft mir mein Bruder Loor entgegen. Ich drehe mich um, greife mir meine Axt und renne so schnell ich kann mit meinem Bruder Richtung Dorf. Rauchschwaden kommen uns aus der Ferne schon entgegen. Als wir am Klippenvorsprung über unserem Dorf stehen, übermannt mich meine Wut. Das ganze Dorf steht in Flammen. Meine Familie, meine Freunde, abgeschlachtet wie Vieh. Die Mörder, sie sind noch da. Männer in schwarzer Kleidung, Menschenjäger. Wir wurden aus dem Norden vertrieben und haben hier Schutz gesucht. Ich werde niemanden verschonen! Ich presse meine Hände um den Griff meiner Axt. Sie wird mich führen, so wie sie es immer macht. Direkt unter mir steht eine Gruppe Menschenjäger. Ich falle etwa fünf Meter, genug Schwung, um den ersten in der Mitte zu zerteilen. Blut und Innereien spritzen auf mich und seine Kameraden, sie sind geschockt und bevor sie reagieren können, habe ich auch sie zerteilt. Eine weitere Gruppe von drei Mann kommt von Norden auf mich zu gestürmt. Mit einer Wurfaxt spalte ich dem ersten den Kopf. Die anderen kommen weiter auf mich zu, ich laufe ihnen entgegen. Der zweite holt aus, um mich mit seinem Schwert niederzustrecken, doch ich komme ihn zuvor. An mir vorbei, kommt ein Wurfspeer angeflogen und durchdringt die Schulter des dritten Menschenjägers. Blut tropft auf meine Nasenspitze. Meine Axt thront über meinem Kopf. Ich bin bereit es zu beenden, doch mein Bruder packt mich von hinten und spricht: „Wir brauchen ihn noch um heraus zu finden, wo sie die Überlebenden hingebracht haben, denk an Katla!“. Mein Atem wird ruhiger, ich komme wieder zur Besinnung. Ich nehme meine Blut verschmierten Hände und fange an den Menschenjäger zu bearbeiten. Nach einigen blutigen Stunden fängt er an zu reden.

Sie haben alle bis auf die Frauen getötet, sie werden meine Rache spüren. Der Menschenjäger erzählte mir, dass sie die Gefangen in ein Lager nahe des Dunkelwaldes gebracht haben.

Die Dämmerung bricht an, als das Lager in Sichtweite kommt. Mit seiner rauen aber ruhigen Stimme spricht mein Bruder: „Gunnarr, ich weiß das Blut der Berserker kocht in dir, doch sollten wir versuchen ein Massaker zu vermeiden. Wir werden uns hinein schleichen, alle befreien und versuchen so wenig Blut wie nur möglich zu vergießen. Unsere Rache muss warten“. Ich nicke ihm zu. Er weiß, dass ich sein Wort respektiere.

Dunkelheit herrscht. Wir schleichen uns durch ein Waldstück, welches nahe des Lagerns liegt. Von hier aus haben wir eine gute Sicht auf das durch Fackeln beleuchtete Lager der Menschenjäger. Eine Gruppe sitzt um ein Lagerfeuer herum, dass nahe einiger mit Gittern verschlossenen Gruben liegt, dort werden sie die Sklaven festhalten. Weiter entfernt sind kleine Hütten aufgebaut, sie werden die Schlafplätze der Menschenjäger sein. „Ich werde sie ablenken, während du die Schlösser der Gitter zerschlägst und die Gefangen an einen sicheren Ort bringst“, flüstert mir mein Bruder zu.

Nach einer halben Stunde startet sein Ablenkungsmanöver. Er hat eine der Hütten in Brand gesetzt. Nach wenigen Minuten konzentrieren sich alle auf den Brand. Auch die Wachen der Sklaven sind los gelaufen, als sie das Feuer bemerkten. Jetzt muss ich mich beeilen und die Gefangen befreien. Mit ein paar kräftigen Hieben schlage ich alle Schlösser auf. Ich leite die Menschen die heraus kommen in den Wald, doch kann ich nirgends Katla entdecken. Ich packe einen älteren Mann an den Schultern und frage ihn hastig: „Wo sind die Nordfrauen?“. Ein Höllischer Schmerz. Eine Klinge steckt unterhalb meiner Schulter in meinem Rücken. Ich höre noch, dass der alte Mann etwas über einen Dunkelwald sagt, als ich mich umdrehe und auf den Menschenjäger zu stürme, der mir ein Wurfmesser in den Rücken geworfen hat. Er hält ein großes Schild schützend vor sich. Es hilft ihm nicht. Ich zerschlage ihn und mit dem Schild auch seinen Arm. Auch die anderen sind jetzt auf mich aufmerksam geworden. Ich bemerke das sich mein Bruder aus einer anderen Richtung den Menschenjägern nähert. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Wir werden kämpfen, sie haben uns schon genug gereizt, unser dämonisches Blut wird nun unser Handeln übernehmen und keine Gnade wird ihnen vergönnt sein. Brüllend und mit erhobener Streitaxt, rennen wir von zwei Flanken auf sie zu.

Wir sind die einzigen verbleibenden Männer unseres Stammes. Wir können noch nicht sterben. Nur wenn wir all unsere Feinde überwinden, können wir wieder in Frieden leben. Die Kraft fehlt uns nicht. Diese Welt jetzt zu verlassen, dass können wir nicht, also müssen wir es schaffen. Die Dunkelheit nähert sich mit jeder Sekunde. Unser Blut nährt diesen Boden, unsere Schreie füllen den Wind, unsere Tränen glänzen in Mondlicht und eine Aura der Angst und Verzweiflung die von unsern Gegnern ausgeht umgibt diesen Ort. Wir sind die einzigen verbleibenden und unser Erbe ist das Leben und dieses Vermächtnis werden wir weitergeben.
Mit jedem Schwung unserer Äxte geht das rasseln der Schwerter und fliegende Körperteile unserer Gegner einher. Diese Schwächlinge haben keinerlei Stärke, noch Kriegserfahrung. Ihre Verteidigung bricht immer weiter auseinander. Einige von ihnen flüchten. Ich ramme den letzten verbleibenden Menschenjäger meine Axt in den Kopf. Mein Körper wird schwer und mir fallen die Augen zu.

Es ist Tag als ich zu mir komme. Mein Bruder sitzt neben mir und reicht mir eine Schale mit Wasser. Ich blicke auf meinen Körper. Notdürftig verbundene Wunden bedecken mich, auch mein Bruder scheint einige Schnittwunden zu haben.
Ohne viel zu sagen, ziehen wir weiter, wir beide wissen, dass unsere nächste Schlacht unsere letzte sein könnte. Wir sind auf dem Weg zum Dunkelwald, ein Ort, den kein menschliches Wesen freiwillig betreten würde. Die abscheulichsten Monster leben an diesem Ort, der selbst am Tag so finster wie der Tod ist. Schon aus sehr großer Entfernung erblicken wir die gigantischen Bäume des Dunkelwaldes.

Mit Fackeln bahnen wir uns durch den unwegsamen Wald. Immer wieder müssen wir die Richtung ändern, da der Weg versperrt ist. Schnell verlieren wir die Orientierung und Wissen bald nicht mehr welchen Weg wir einschlagen sollen. Insekten und kleinere Tiere füllen mit ihren Lauten den sonst so eintönigen Wald. Durch die durchgängige Dunkelheit, haben wir das Zeitgefühl verloren. Wir entschließen uns daher vorerst eine Pause einzulegen.

Ein großer Hügel mit vielen Büschen erhebt sich vor uns. Ein enges Höhlensystem findet sich hinter einigen Sträuchern am Fuße des Hügels. Es ist hoch genug um aufrecht hindurch zu gehen. Beim betreten erscheint die Höhle noch komplexer. Wir beschließen getrennt alle Wege zu kontrollieren. Wenige Sekunden getrennten Weges und kleine Schritte schallen von allen Seiten auf mich zu. Ehe ich mich versehen kann, stürzen sich dutzende schwarze Kobolde auf mich. Ihre Bewegungen sind nicht koordiniert, doch die scharfen Krallen und Zähne und die überlegende Zahl machen sie sehr gefährlich. Ich schlage wild um mich herum und zerschneide ihre kleinen Körper ohne große Mühen. Die Zahl dieser Dämonen will nicht zurückgehen, ich versuche mich nach draußen zu schlagen. Hinter mir erblicke ich das flackern der Fackel meines Bruders. „Raus hier, sofort!“, schreie ich meinen Bruder zu. Beschwerlich bahnen wir uns einen Weg aus geschnetzelten Kobolden.

Draußen angekommen, blicken wir einer überwältigen Übermacht von Zombiekriegern gegenüber, sie kommen dicht aneinander von allen Seiten, eine Flucht ist aussichtslos, ihre Zahl scheint endlos. Die Kobolde sammeln sich hinter unseren Rücken. Sie verhalten sich noch ruhig, doch sie werden sich nicht zurückziehen, sie sehen alle die in ihr Gebiet eindringen als Feinde. Wir nutzen diese kurze ruhe vor dem Sturm. Wir stecken unsere Fackeln dicht zwischen uns. „Bis in den Tod hinaus werden wir gemeinsam kämpfen Bruder“, spricht Loor mit eisernen Ton. Mit einem kleinen Schnitt in unseren Händen, verbinden wir unser Blut mit einem kräftigen Händedruck. Ich sehe, wie sich die Augen meines Bruders rot wie Feuer färben. Beide nehmen wir eine zweite Axt in unsere Hände. Nur unsere Kampfschreie, die das Gefecht eröffnen, übertönen das Klopfen meines Herzens. Wie Tiere stürzen wir uns auf unsere Feinde, sie zerfetzen wie rohe Eier unter unseren Klingen. Immer darauf bedacht die Fackeln von Gegnern freizuhalten schlachten wir uns im Zirkel. Die Kobolde ziehen sich bald zurück. Immer höher wird der Leichenstapel der uns von allen Seiten umgibt. Die abgeschlagenen Extremitäten zappeln wie Laub im Wind. Es sieht nicht aus, als ob der Trupp der Zombies an stärke verliert, immer mehr treten aus den Schatten hervor.

Loor, ich sehe ihn nicht mehr. Sie müssen ihn erwischt haben, ohne seine Kraft werde ich mich nicht mehr länger wehren können. Der Zirkel wird immer enger, ihre Angriffe kommen mir immer näher. Meine Gedanken sind bei Katla, ich habe versagt, unser Stamm ist nun endgültig vernichtet. Mit dem Tod meines Bruders und mir, stirbt auch die Dämonen Blutlinie, der diesen Stamm leitet und ihre Kraft darstellt.

Loor, er tretet aus den reihen der Zombies hervor. Er ist nun einer von ihnen. Dies ist kein würdiges Ende für dich! Mit meinem letzten Schlag, trenne ich seinen Kopf ab. Die Masse der Zombieüberreste stürzt auf mich ein. Ich bin gefangen in einem Grab des Grauens. Alles greift nach mir. Ich bekomme keine Luft mehr. Ich bin bereit meinen Vorfahren gegenüber zu treten.

Farben mischen sich vor meinen Augen zusammen, ein See aus Farbklecksen. „Gunnarr, Gunnarr, komm zu dir, bitte, ich flehe dich an.“, die Stimme von Katla, sie scheint besorgt zu sein. Die Farben verschwinden wieder und ich falle wieder in den Schlaf.

„Aufwachen, sonst verpasst du noch alles“, höre ich eine zischende Stimme sagen. Das Licht brennt in meinen Augen, als ich sie öffne. Ein in Kutte gehüllter Mann steht drohend über mir. Ich bin an den Boden eines runden Beckens gefesselt. Frauen sind um mich herum an der Wand angekettet, sie alle blicken mich verstört an, sie scheinen viel durchgemacht zu haben. Direkt vor mir hängt Katla. Ihre feuerroten Haare, die ich immer so an ihr geliebt habe, weisen viele kahle stellen vor, diese Kreatur muss sie ihr herausgerissen haben. Ihr Gesicht ist entstellt. Tränen laufen ihr über die Wange. „Ich musste ihnen die Zunge heraus schneiden, sie waren viel zu Laut, ich konnte mich nicht konzentrieren.“, erklärt das dunkle Geschöpf. „Warum, warum das alles? Wir wollten nur in Frieden leben, dass war unser größter Wunsch“, spreche ich schwachen Atems. „Mein Meister hat dich ausgewählt großes für unsere Sache zu leisten, wir werden dich aus deiner sterblichen Hülle befreien. Verabschiede dich von deiner Geliebten, Berserker“, spricht es mit hechelnden kichern. Ein spritzendes Geräusch folgt und die Körper der Frauen zerfetzen wie reife Tomaten. „KATLA! KATLA! Ich werde deinen Körper zerfetzen du Teufel!“, kreische ich vor unbändiger Wut. Ich fühle, wie etwas in mir heranwächst, eine Kraft, die sich unaufhaltsam ausbreitet. Nicht vergleichbar mit der stärke, die ich durch mein dämonisches Blut beziehe. Es wird mich von innen zerfetzen.

Für mich gibt es auf dieser Welt nichts mehr, was mir wichtig wäre. Feuer soll diese Welt zu Asche verbrennen.

 

Hallo, Nikolai!

Hm, alternatives mittelalterliches Universum ... vielleicht waere die Geschichte mehr was fuer Fantasy. Aber es kommen ja Zombies drin vor :-)

Am Anfang versuchst du, uns einen dynamischen Kampf zu beschreiben. Das ist dir leider nicht gut gelungen, aber ich persoenlich finde sowas auch sehr schwer.

Fehler gibts einige: immer mal "ihm" mit "ihn" verwechselt, oder Probleme mit dem Trennen von Woertern und Gross-und Kleinschreibung.

Die Geschichte selbst ist fuer das, was passiert, viel zu lang.
Ich musste immer mal wieder einen Abschnitt ueberspringen, weil einige wirklich lange Abschnitte nichts weiter als klischeehaftes, testosteronschwangeres Machogeschwafel waren.
"Wir sind die grossen Krieger, wir werden uns raechen, und die Erde mit ihrem Blut traenken. Dann finden wir Frieden! Go get me beer, wife!"
So geht das (gefuehlt) den haaaalben Text! Das ist sowas von anstrengend.
Nicht, weil es seit dem zweiten Teil von Conan out ist, sondern weil man liest und liest, liest und liest, und es passiert nichts. Der Typ fantasiert einfach nur uebers metzeln und was fuer ein grosser starker Krieger er ist. Dann wieder metzeln sie in echt, aber das ist ein wenig langweilig geschrieben.
Wenn du coole mittelalterliche Kaempfe lesen willst, dann empfehle ich dir "Die Orks" von Stan Nicholls. Der kann sowas.

Du hast aber ein paar echt coole Sachen in dem Text:

Unser Blut nährt diesen Boden, unsere Schreie füllen den Wind, unsere Tränen glänzen in Mondlicht und eine Aura der Angst und Verzweiflung die von unsern Gegnern ausgeht umgibt diesen Ort. Wir sind die einzigen verbleibenden und unser Erbe ist das Leben und dieses Vermächtnis werden wir weitergeben.

Das ist richtig toll, geht aber in dem anderen Machokram total unter.


Also: Ich finde deine Geschichte echt nicht uebel, und du hattest ein paar tolle Ideen, du hast es nur mit den Klischees etwas uebertrieben, und sie, wie ich leider sagen muss, mangelhaft ueberarbeitet.

Ich glaube aber, du kannst mehr. Wuerde gern mehr von dir lesen!

So, das war mal die Meinung von nem anderen Anfaenger ...

MfG
Tim

 

hallo bad rabbit,

habe die Geschichte wohl etwas zu schnell geschrieben, hatte auch etwas probleme mit dem text gehabt, muss ich zugeben.

das mit dem kämpfen ist mir auch wirklich sehr schwer gefallen. schlachten gut rüber zubringen war schwerer als ich dachte.

das machogeschwafel habe ich verwendet, da es aus der sicht eines berserkers geschrieben ist.

wenn du wirklich mehr dazu lesen willst, es gibt zwei vorgänger geschichten zu dieser kg, aus der sicht eines anderen progs.

http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?p=486587#post486587

http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?p=533578#post533578

 

Ach, jetzt erkenne ich deinen Namen! Wo hab ich nur mein Gedächtnis vergessen?

Ashbird II fand ich echt nicht übel! Also, wenn du das mit dem Machozeugs extra so gemacht hast, dann kann man es auch als gelungene Homage an das Kino der Achtziger sehen. Wie gesagt: Ich finde die Geschichte nicht übel, aber mir persönlich streckenweise etwas dick aufgetragen.

Happy Writing
Tim

 

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