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Heiße Weihnachten
George wachte mitten in der Nacht auf. Er hatte Durst und so beschloss er, einen Schluck Wasser zu trinken. Vielleicht auch einen Blick auf die Geschenke unter dem Baum zu werfen. Obwohl es fast Weihnachtsmorgen war, konnte er es nicht erwarten, seine Geschenke zu sehen. Auf leisen Sohlen schlich er zur Schlafzimmertür. Erst da bemerkte George, dass auch Cindy nicht im Bett war. Sie hatte es wohl ebenfalls nicht abwarten können. Ich werde sie überraschen, dachte er. Mich von hinten anschleichen und sie quieken hören. Das machte Cindy immer so schön.
George schlich langsam die Treppe hinunter und ins Wohnzimmer. Da war der Baum mit seinen Lichtern und den Paketen, die sich unter ihm aufhäuften, und der Mistelzweig, der von der Decke hing, und Cindy, die jemanden küsste.
George wurde augenblicklich so wütend, dass er eine Vase vom Tisch nahm und sie mit Wucht zu Boden warf.
Cindy fuhr herum.
"Cindy, du gemeines Biest!", schrie George. "Wie konntest du mich betrügen mit ... mit ..." George verstummte. Hinter Cindy stand der Weihnachtsmann.
"Lass mich erklären", sagte Cindy. "Ich kam runter, um ein Glas Wasser zu trinken, und dann fand ich den Weihnachtsmann hier unter dem Mistelzweig."
"Ho! Ho! Ho! Ho!", sagte der Weihnachtsmann. "Also musste sie mir natürlich einen Kuss geben. Und was für ein toller Kuss das war."
"Na ja, vermutlich", schnauzte ihn George an. "Wenn es unter dem Mistelzweig war."
"Ho! Ho! Ho! Ho!", sagte der Weihnachtsmann. "Warum gibst du mir nicht auch einen Kuss?"
Der Vorschlag schien George vernünftig zu sein. Er trat unter den Mistelzweig und küsste den Weihnachtsmann.
Der Weihnachtsmann war der beste Küsser aller Zeiten und George wurde es ganz schwummerig zumute.
"Siehst du?", sagte Cindy und George nickte. Zu dritt gingen sie nach oben.
Die Geschenke kamen in diesem Jahr alle zu spät.