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Ich bin wie ich bin

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25.08.2004
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Ich bin wie ich bin

„Mamma, schau doch die dicke Frau dort!“, mit einem verlegenen:“Entschuldigung“ packt die Mutter ihren Sohn und läuft eilig davon. Solche Sachen passieren mir ständig. Ich habe mich in den letzten 30 Jahren daran gewöhnt und trotzdem tut es noch immer weh.
Ich bin stark übergewichtig, bei einer Körpergröße von 1 Meter 65 wiege ich ungefähr 110 Kilogramm. Genau kann ich es nicht sagen, ich bin schon seit langem nicht mehr auf einer Wage gestanden.

Warum ich so dick bin? Ich weis es nicht. Ich habe keine Schilddrüsenerkrankung und auch sonst hab ich keine körperlichen Gebrechen die mein Aussehen entschuldigen würden. Meine Mutter meinte immer, ich sei einfach eine gute Verwerterin, ich meine ich esse einfach zu viel.

Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern. Als dickes Mädchen ist es nicht einfach, Freunde zu finden, die es lange mit einem aushalten. Im Nachhinein denke ich jedoch, dass das weniger mit der Figur als mit meinem Verhalten zu tun hatte. Ein Teenager möchte Spaß haben, in die Badeanstalt gehen, Kleider kaufen, über Jungs lästern. Das alles konnte man mit mir nicht machen. Badeanstalten waren für mich ein Horror, Kleider fand ich nur in speziellen Geschäften für Übergrößen (wie peinlich) und das andere Geschlecht ignorierte mich im besten Fall, im schlechtesten wurde ich gehänselt. Auch bildete ich mir ein, sowieso ganz andere Interessen zu haben. Ich vergrub mich in meinen Büchern und verschlang regelrecht alles was mir in die Finger kam. Natürlich habe ich mich insgeheim nach einem normalen Leben gesehnt. Ich wollte mich auch jeden Monat neu verlieben, umschwärmt werden, Spaß in der Disco haben, mit Freundinnen über Jungs lästern.

Einen Ausbildungsplatz zu finden war auch nicht einfach. Wen ein Lehrbetrieb die Möglichkeit hatte, zwischen mir und einer hübschen Schülerin zu wähle, war die Entscheidung klar. Trotzdem hatte ich Glück und ein Lehrmeister stellte mich ein. Etwa ein Jahr später erfuhr ich den Grund. Er hatte Mitleid mit mir. Ein weiterer herber Schlag für mein Selbstbewusstsein.

So vergingen die Jahre, ich beendete diese Ausbildung und habe im Laufe der Zeit noch Zwei weitere absolviert. Beruflich stand ich also bald auf eigenen Beinen, einen Partner hatte ich aber noch immer nicht gefunden. Ich lernte hin und wieder Männer kennen, hatte die eine oder andere kurze Beziehung, aber nichts Ernstes. Ich redete mir ein, dass ich sowieso keine feste Partnerschaft wollte und nach einer Weile glaubte ich es selber.

Die wenigen Freunde die ich hatte, rieten mir es mal im Internet zu probieren. So etwas lies aber mein Stolz nicht zu. Auch wenn ich dick war, ich war doch trotzdem hübsch. Hatte ich nicht im laufe der Zeit hin und wieder zu hören bekommen, wie schön meine Augen waren? Wie gut man mit mir reden konnte? Das müsste doch den Makel meiner Figur wettmachen, oder? Und außerdem, wenn meine hübschen Freundinnen einen Mann „normal“ kennen lernen konnten, dann konnte ich das wohl auch.

Mein Leben plätscherte so dahin und ich war zwischendurch sogar so etwas wie glücklich, an anderen Tagen holte mich jedoch die Realität ein und ich versank für einen oder zwei Abende in Depressionen. An einem solchen Tag habe ich dann auch ein Inserat in einer Partnervermitllung im Internet geschaltet. Anonym natürlich, ohne Foto aber ehrlich was meine Figur anbelangt. Niemandem hatte ich ein Wort gesagt, es war mir zu peinlich besonders da ich immer über Menschen gelästert hatte, welche genau das taten.
Einige Tage später, ich hatte mich aus meiner Depression befreit, wollte ich die Annonce wieder löschen. Doch was war das? Etwa 20 Männer hatten sich gemeldet und wollten mich näher kennen lernen.

Mit den meisten habe ich dann Fotos ausgetauscht. Natürlich, einige fanden mich dann doch zu dick, die meisten jedoch wollten mich trotzdem gerne kennen lernen.
Es folgten diverse Blind Dates, die aber allesamt nicht den gewünschten Erfolg brachten. Entweder wollten die Männer keine weiteren Treffen, oder mir gefielen sie mir nicht gut genug. Für mein Selbstbewusstsein war es jedoch herrlich. Ich blühte richtig auf und bald wirkte sich diese Veränderung auch auf mein Leben außerhalb des Cyberspace aus.

Plötzlich konnte ich lachen und im Ausgang auch mal mit Fremden reden. Ich lernte Männer auch außerhalb des Chatrooms kennen, kurz ein neues Leben begann und ich hatte bald keine Zeit und Lust mehr mich im Internet nach einem Mann umzusehen. Ich beschloss, noch ein letztes Date zu vereinbaren, mit einem Mann mit dem ich seit Wochen gemailt hatte. Ich dachte, ich sei es ihm schuldig und verabrede mich mit ihm.

Und ausgerechnet dieser Mann, sollte es sein. Jetzt, als ich mein Leben auch als Single genießen konnte, trat er in mein Leben. Nein, Liebe auf den ersten Blick war es nicht. Aber schon nach kurzer Zeit war klar, den möchte ich gerne besser kennen lernen. Auch er drängte auf weitere Dates und bald trafen wir uns fast täglich. Wir redeten über alles und nichts und mit der Zeit entwickelten sich Gefühle bei mir. Immer wenn wir uns trafen, kribbelte es in meinem Bauch. Es war klar, die Raupen waren geschlüpft, auch bei ihm.

Wir sind nun seit 7 Monaten ein Paar und wohnen auch zusammen. Natürlich schmerzen solche Dinge wie das mit dem Kind noch immer, aber trotzdem bin ich glücklich. Mein Freund liebt jedes Pfund an mir, bloß mehr darf es nicht werden. Zum heutigen Zeitpunkt würde ich sagen, wir bleiben auf jeden Fall für immer zusammen. Sollte es das Schicksal jedoch anders meinen, werde ich diese Erfahrungen für immer behalten. Ich habe gelernt, dass man mit Humor, Intelligenz, einer tüchtigen Portion Selbstironie und Akzeptanz sich selber gegenüber auch mit körperlichen Makeln durchaus glücklich werden kann.

 

Mitleid

gleich zur Kritik:
ich habe mitleid mit dem text, der hat absolut nichst zu bieten. keine spannung, keine charaktere, keine besondere sprache, absolut nichts das den leser begeistern könnte.
es ist eine langweilige schilderung deines lebens in dem das was dumachst mindestens tausend andere genauso machen.
was macht dich besonders? was macht ihn besondern es ist nichst allgemeines gefragt sondern etwas konkretes.
also ich will nicht zu hart sein, aber die geschichte ist absolut platt

 

Hallo Haeckse!
Also, ich möchte nicht so hart sein wie es bisaim war, doch muss ich leider sagen, dass dieser Text wirklich etwas langweilig ist. Es mag daran liegen, dass es sich hier um eine einfache Schilderung handelt, die keinen spannenden Erzählstrang hat... aber die Aussage:

Ich habe gelernt, dass man mit Humor, Intelligenz, einer tüchtigen Portion Selbstironie und Akzeptanz sich selber gegenüber auch mit körperlichen Makeln durchaus glücklich werden kann.
finde ich gut. Du solltest sie in eine ansprechende Art und Weise verpacken. Erzähle eine Geschichte über dich, versetze deine Erzählerin in eine Situation, die beispielhaft für den Wandel in ihrem Leben ist.
Dann kann man aus deiner Geschichte, die natürlich ein wichtiges Thema beinhaltet, auch etwas mehr Spannung herauskitzeln...
Viel Glück, würde mich über eine 2. Version freuen.
Guten Rutsch!
Dome

 

bisaim schrieb:
es ist eine langweilige schilderung deines lebens in dem das was dumachst mindestens tausend andere genauso machen.

tja, leider machen es viele andere auch so und verbleiben allerdings in dem ständigen alltagstrott... nur weil es viele machen, kann man das thema doch trotzdem aufgreifen.
dome

 

Hallo Bisaim

Natürlich ist es kein Krimi, aber ich wollte einfach mal eine Geschichte aus dem Alltag bringen, ich hatte die Nase voll von diesen Büchern über/von dicken Frauen die entweder depresiv oder soooooo glücklich sind in ihrem jetzigen Leben.

Liebe Grüsse

Haeckse

 

Hallo Dome 2000

Vielleicht werde ich die Geschichte wirklich noch einmal überarbeiten, ein wenig mehr Spannung kann nicht schaden *g

Auf jeden Fall vielen Dank und auch einen guten Rutsch!

Haeckse

 

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