Hallo Woltochinon!
„Willst du raus, Mäuschen?“
Zu einer Katze »Mäuschen« zu sagen, ist ja schon extrem böse!
Ehrlichgesagt steh ich ein bisschen auf der Leitung bei Deiner Geschichte. Das liegt gar nicht so sehr daran, daß ich die Meldung über den Geburtenrückgang wohl verschlafen habe – ich habe nur jene gehört, wonach wir in Wien erstmals seit weiß-nicht-wie-vielen Jahren einen Geburtenanstieg haben (was die Politiker natürlich prompt wieder auf die hohe Lebensqualität zurückführen und nicht darauf, daß die geburtenstarken Jahrgänge von Mitte der Achtziger, jetzt im gebärfähigen Alter sind). Aber selbst nachdem ich die Kommentare gelesen und damit meine Wissenslücke aufgefüllt habe, ist mir zum Beispiel diese Stelle ein völliges Mysterium:
Ihr Sohn wurde dieses Jahr fünfundfünfzig - sie musste lächeln - er war das jüngere Ebenbild ihres Mannes. Diesen Gedanken behielt Mira für sich, ihre Lieblingsvorstellung wollte sie niemandem verraten. Eine Vorsichtsmaßnahme, weil die Menschen in ihrer Umgebung auch nicht verstanden, warum sie nach so langer Zeit immer noch mit ihrem Kind sprach.
Was ist denn mit dem Sohn? Und warum haben sie nur so wenige Fotos, die sie nicht einmal anschauen wollen?
Auch verstehe ich das mit dem Mindestalter der Spieler nicht so ganz. Im Zusammenhang damit, daß keine Kinder bzw. keine jungen Leute da sind, fände ich es logischer, wenn Deutschland deshalb nicht teilnimmt, weil es ein Höchstalter gibt, aber eben nur alte Sportler zur Verfügung stehen. Steh ich auf der Leitung oder hast Du dich da vertan? Oder hast Du dabei ganz woanders hingedacht? … Ah, sehen sich die europäischen Staaten chancenlos, weil die Indonesier Kinder teilnehmen lassen (wollen)? Aber dadurch wird mir auch noch nicht klar, wie es am Ende zu diesem Eklat zwischen den Eheleuten kommen kann, die sind ja plötzlich richtig böse zueinander – das hat wohl irgendwie mit dem Sohn zu tun?
Aber ein paar Anmerkungen hab ich immerhin für Dich: 
»Mira nahm sich eine Tasse Kaffee „Soll ich den Fernseher anmachen?“ „Nein lass mal, denk an unser Budget, wir wollen doch morgen die Spiele-Show sehen, außerdem gibt es dann die Nachrichtenzusammenfassung der letzten Woche“.«
– Kaffee.
– bei den direkten Reden ist nicht wirklich klar, wer was sagt, außerdem liest es sich besser, wenn Du für jeden Sprecher eine neue Zeile beginnst.
– Nein, lass – würde nach »Spiele-Show sehen« einen Punkt machen – Woche.“
»„Wie stattlich er doch trotz seiner sechsundachtzig Jahre ist“, dachte Mira, schaute ihm liebevoll ins Gesicht, er erwiderte ihren Blick.«
– Gedachtes besser kursiv oder in ‚einfache’ Anführungszeichen
– nach »Gesicht« würde ich einen Punkt machen
»„Da, da!“, er zeigte auf die größte Schlagzeile,«
– da!“ Er
»Ich glaube, zur Feier des Tages sollten wir eine Tasse Kaffee zusätzlich trinken.“
„Toll, was du alles machen willst, nur wegen diesem Kind“, schrie er plötzlich ganz zornig, sprang von seinem Sessel auf,«
– mir ist nicht klar, warum Du gerade an dieser Stelle einen Absatz machst, da doch hier sicher eins das andere ergibt und keine lange Pause dazwischen ist. Eher würde ich bei »Da, da!« einen Absatz machen, denn da kann eine Pause entstanden sein, bis er nach vorn geblättert hat und auf die Schlagzeile getroffen ist.
»„Lass die Fotos, nein Georg, nein!“«
– nein, Georg
»als wolle er Fernsehansager spielen.«
– als wollte
»Beim Versuch seine Hose zu retten verlor der Schubladen-Fernseher das Gleichgewicht,«
– retten, verlor
»Diese ohne Brille aufzufangen, misslang.«
– wäre da eher für »Der Versuch, diese ohne Brille aufzufangen, misslang«
»Schließlich hielt eine Hand noch diesen sperrigen Schubladenrest.«
– wegen der Wiederholung würde ich hier »diesen« auf »den« kürzen
»der Inhalt zerbröselte und der Behälter mache „muh!“«
– machte „muh!“.
»bitter verkündete sie „ich werde in Zukunft immer mehrere Tassen Kaffee trinken und zwar täglich!“«
– verkündete sie: „Ich … trinken, und zwar …
»bis auch die drei oder vier heraus gefallenen Kinderfotos fast zerstört waren.«
– herausgefallenen zusammen
Liebe Grüße,
Susi