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Ihr Kinderlein kommet

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11.11.2012
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Ihr Kinderlein kommet

Die Wolken brachen entzwei und der Stern schweifte helle und liess den Mond
erlöschen. In jenen Tagen herrschete ein grausamer König im gelobten Lande, in dem zu Zeiten des Moses Milch und Honig flossen. Es war leider nicht mehr so, die Milch war sauer geworden und der Honig schmeckte bitter.


Da vorne stehet ein Haus, sprach Maria, gehe voraus mein lieber Mann und sei um einen Krippenplatz für unser Kind besorgt. Später kannst du dann eine Wiege zimmern, Holz scheint es hier zur Genüge zu geben.

* * *

Zur selbigen Zeit sprach Herr Rhodes folgendermassen zu seiner Frau: Wenn ich nichts unternehme, dann bricht manches über uns herein, das wir uns nicht wünschen, und das die alte Ordnung zerstöret. Im Abendlande wird es eine neue Zeitrechnung geben, die alten Festtage verschwinden, neumodische wie Ostern und Pfingsten werden gefeiert. Im Abendlande wird es Morgen, im Morgenlande wird es Abend werden.

Frau Rhodes war arg verwundert über die sonderbaren Reden, die ihr Mann in seinem Munde führte. Was willst du dagegen tun? fragte sie.
Das Land ist von Kindern überschwemmt, meine Soldaten werden sie mit dem scharfen Schwerte dezimieren. Ich muss den Umsturz verhindern. Der Mannmit dem schwarzen Bart, der nur mi einem Ziegenfell bekleidet ist und der den Menschen im Jordan eine Kneippkur verpasst ist ein Aufwiegler. Er wurde bereits in Gewahrsam genommen und Salome wird um seinen Kopf tanzen.

Frau Rhodes wusste, dass ihr Mann manchmal in die Zukunft blicken konnte und sprach also, du sprichst wohl wieder von Dingen in einer anderen Zeit,von denen ich nichts weiss. Heute ist doch erst der vierundzwanzigste Dezember, lasset uns doch abwarten, was heute geschieht.
Er schüttelte sein königliches Haupt: Wieso verwendest du bereits schon die neue Zeitrechnung, hat dir ein Geist den Verstand verwirrt? Auf welcher Seite stehest du überhaupt?

* * *

Viele kamen ins Land um sich an der Volkszählung zählen zu lassen. Joseph zögerte. Ich kann dich doch nicht mit dem Esel alleine lasse, wenn er plötzlich stolpert oder sonst einer seiner Launen nachgibt, der dumme Esel.
Aber du weisst doch, ich bin in Gottes Hand, erwiderte Maria milde und sie greifet nach oben zum Heiligenschein der unverrückbar über ihrem Haupte schwebet, und allen Menschen unsichtbar ist. Also geh schon, sonst treffen die andern womöglich noch vor uns ein.

Joseph wusste nicht, wer denn diese Andern seien und wer alles noch zu erwarten war, seine liebe Frau wollte ihn wohl wieder einmal überraschen.Und er sagte demütig: Also denn, gib mir die Pässe, ich geh.

* * *

Wieso willst du die Kinder, die heute Nacht geboren werden, umbringen lassen? fragte Frau Rhodes ihren Mann.
Eines von diesen soll der zukünftige König von Juda werden und ich kann das nicht dulden, ich bin der Herrscher dieses Landes. Er wird ein Reich gründen, so wird gesagt, in dem die Sonne nicht untergehn wird. Kannst du dir das vorstellen? Was soll dann aus uns werden? - Woher willst du das alles wissen, alter Dummkopf, erwiderte die Frau, hat es dir einer dieser Propheten verkündet, die neuerdings wie Dornengebüsche aus der Wüste schiessen und die unglaublichsten Dinge weissagen?
Nein, meine teure Gemahlin. Bin ich denn ein Waschweib, dass ich auf Gerüchte höre? Ich weiss es aus sicherer Quelle. Der Geheimdienst war es, der mir die Botschaft übermittelte und ich bin fest entschlossen, zu handeln.

* * *

Joseph ging dahin, so wie es die Fügung wollte. In seinem Gesichte war die Sorge um sein liebes Weib deutlich zu lesen. Der Mann an der Rezeption des Hotels schüttelte den Kopf: Alles ist belegt, eine ganze Kompanie Soldaten ist zudem einquartiert. In ein paar Tagen seien sie wieder weg, sobald sie ihren Einsatz beendet haben.
Und was ist ihr Einsatz? fragte Joseph. Er war sich der Gefahr nicht bewusst, in der sie schwebten. Aber auch wenn er gewusst hätte, was geschehen wird,er hätte es nicht ändern können.
Meine Frau ist krank, versuchte er den Hotelangestellten zu erweichen, denn die Alternative mit dem zugigen Stall war ihm äusserst zuwider, er befürchtete, sein Rheuma würde wieder schlimmer werden.
So wahr mir Gott helfe, sagte der Portier mit gespielter Verzweiflung, es ist nicht das kleinste Kämmerchen mehr frei. Dort hinten bei der Schafweide - -Joseph ahnte, was er sagen wollte, nahm die Pässe wieder an sich und ging, ohne sich zu verabschieden, davon.


* * *

Wie willst du denn wissen, in welchen Häusern eine Frau heute Nacht nieder kommt, sagte die Frau Rhodes zu ihrem Manne, hast du etwa die Hebammen bestochen? Was bist du bloss für ein widerwärtiger Kerl. Ich überlege mir,ob ich noch länger bei dir bleiben will !
Der Geheimdienst weiss über alles Bescheid, es geht um politische Entscheide, meine liebe Frau, von denen du nichts verstehst, bleib du bei deinen caritativen Angelegenheiten, damit mein Ansehen beim Volk nicht zu sehr Schaden leidet. - Dein jüngster Antrag übrigens, mit dem du vermehrte Krippenplätze forderst, ist dank meiner Zustimmung vom Senat angenommen worden.
Krippenplätze für ermorderte Kinder, was bist du doch für ein Scheisskönig,schrie Frau Rhodes und rannte in ihr Schlafgemach um ihre Kleider zu packen.


* * *


Der Chor der himmlischen Heerscharen hielt die letzte Hauptprobe ab. Es würde ein Auftritt werden, von dem man noch in zwei - und mehrtausend Jahren reden wird. Nehmet etwas Warmes mit auf den Weg, damit morgen nicht die Hälfte von euch erkältet ist, mahnte Erzengel Gabriel vor dem Abflug.
Es wird eine neue Zeit anbrechen, in dem ihr vermehrt zum Einsatz kommen werdet. Neu wird eine Staffel von Einsatzkräften geschaffen werden, die man Schutzengel nennt. Wenn ihr euch bewerben wollt, dann meldet euch rechtzeitig im Sekretariat, es ist ein Gasting ausgeschrieben, nur die Besten werden auserkoren.

Aber auch Luzifer, der Herrscher aus dem Reich des ewigen Zähneknirschens bekam Kunde vom Event, der da stattfinden sollte. Noch nie war Kassandra so schwatzhaft wie heute - und er schickte seine Boten hin. Die Raben hatten sich rechtzeitig die Akazie neben dem Stall gesichert, doch das Gesäusel der seraphischen Harfen, die Händels Messias anstimmten, liessen ihr Krächzen verdorren, sie waren zu sehr an heave metal gewöhnt.


Joseph war überwältigt von dem Geschehen, das um ihn herum stattfand. Überirdische Gestalten, wie er sie noch nie gesehen, schwebten überall. Er war geblendet von Glanz und Glorie und dem Klang himmlischer Musik. Die Schafe blökten im Rhythmus und sogar sein Esel sang beim Halle lu-i-a mit. Eine Vision kam über ihn und er sah, wie in weitentfernter Zukunft dieser armselige Stall in mannigfaltiger Form, als verschneites Berghüttchen, mit Moos ausgekleidete Felshöhle, als Chalet, Burgruine und vieles andere mehr nachgebildet werden wird und wie die Städte zum Gedenken an die heutige Nacht von künstlichem Lichte ersticket würden.

Erzengel Gabriel schwebte zur Jungfrau nieder, der er vor einigen Monaten ein
göttliches Mail überbracht hatte und flüsterte ihr einen Glückwunsch ins Ohr.

In all dieser Pracht sah Joseph einen Menschen stehen, der ihm zuwinkte. Es war der Chef de service des Hotels drei Könige. Er raunte ihm zu, die Soldaten seien unzufrie- den, der Lärm des open airs lasse sie nicht schlafen. Ein süsses Engelchen flatterte herbei, setzte sich auf Josephs Schulter und flüsterte ihm die göttliche Eingebung ins Ohr. Joseph überreichte dem Manne einen Beutel mit Silbermünzen und sagte, während wir hier Wein-Nacht feiern, sollen deine Soldaten ein Fass Bier bekommen, und damit fröhliche Bier - Nacht begehen.


* * *

Ich musste wohl eingeschlafen sein und das Blinken des Bildschirmes weckte mich auf. Erstaunt las ich den Text der da geschrieben stand und mit Schrecken beobachtete ich, wie die Tasten ohne mein Zutun in schneller Reihenfolge sich bewegten, und so Wort für Wort auf dem Monitor erschien.
Mein Versuch das Schreiben zu stoppen misslang. Es schrieb und schrieb und bei der Datumzeile flimmerte die Angabe: 24. Dezember 0001

 

Hallo albisrieden!

Bevor ich mit meinen Korrekturen beginne, muss ich dich vorwarnen: ich hab die Geschichte ehrlich gesagt nicht ganz verstanden; eine verdrehte Weihnachtsgeschichte - aber was bedeutet der letzte Absatz? und was hat die Geschichte für einen Sinn?

Die Wolken brachen entzwei und der Stern schweifte helle und liess den Mond
erlöschen.

Der allererste Satz ist mir persönlich zu gezielt "poetisch" oder in alter Sprache geschrieben und im übrigen auch nicht ganz verständlich-du meinst den weihnachtsstern, der den mond ... 'blass aussehen' lässt?

In jenen Tagen herrschete ein grausamer König im gelobten Lande, in dem zu Zeiten des Moses Milch und Honig flossen. Es war leider nicht mehr so, die Milch war sauer geworden und der Honig schmeckte bitter.

der erste Satz ist schön (es heißt aber herrschte - Flüchtigkeitsfehler?). Im zweiten Satz fällst du dann aber aus der Sprache,besser passt sowas wie: Doch nun war die Milch sauer geworden...

Da vorne stehet ein Haus, sprach Maria, gehe voraus mein lieber Mann und sei um einen Krippenplatz für unser Kind besorgt.

Auch zu betont alte Sprache ("besorgt").

Frau Rhodes war arg verwundert über die sonderbaren Reden, die ihr Mann in seinem Munde führte. Was willst du dagegen tun? fragte sie.

In seinem Munde führte? den Ausdruck gibt es nicht. Aber die idee mit Herr rhodes find ich dufte.

Eines von diesen soll der zukünftige König von Juda werden und ich kann das nicht dulden, ich bin der Herrscher dieses Landes.

Juda? War es nicht Judäa?

und wie die Städte zum Gedenken an die heutige Nacht von künstlichem Lichte ersticket würden.

Was meinst du damit? die weihnachtsbeleutung? das würde ich anders umschreiben.

Dann hast du noch einige kommasetzungs- und rechtschreibfehler gemacht, aber das war Flüchtigkeit, denke ich.

Ah! ok! jetzt versteh ich die Geschichte. ;) Haha! Nur der letzte Absatz... daraus werde ich nicht schlau.

Die Erzählung hätte auch unter Humor gekonnt!

alles, alles liebe,

eatpraylove

 

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