Was ist neu

Jürgen Komparativ Wohlverhaltenszeitraum, das Wesen und sein endgültger Tod.

Mitglied
Beitritt
12.04.2003
Beiträge
438
Zuletzt bearbeitet:

Jürgen Komparativ Wohlverhaltenszeitraum, das Wesen und sein endgültger Tod.

Irgendetwas ging schief, wie das Lächeln eines asymetrischen Vollidioten. Statt zu sterben, wie die Hoffnung zu Letzt, wurde er ein Innenraumwesen. Ein Innenraumwesen, welches sich im Innenraum eines Treppengeländers beheimaten musste, wie ein Gastarbeiter in einer Stadt ohne Vergebung.

Es war eng wie eine *****jährige, aber es war möglich. Er lebte vom Leid und Elend der Menschen, die sich an sein Geländer klammerten, wie ein unterlegener Boxer an seinen Gegner. Jürgen Komparativ Wohlverhaltenszeitraum gewöhnte sich an seine neue Situation, wie seine Frau damals das Rauchen sich ab.

Eines Tages übernahm ein Tyrann das Land, wie ein Komponist die Viola-Solostimme. Er war grausam und gnadenlos wie eine Meinungsforschungsumfrage, und befahl allen Dieben Armamputationen.

Alle Menschen dieser Welt waren ehrlich wie der Handschlag einer Hure, und wussten dass sie alle schon gestohlen hatten. Träume, Zeit, Zwei Hundert Schilling, Schokolade. Hände wurden abgehackt und fielen zu Boden wie ein alter Mann über die Gehsteinkante. Das Blut floss aus den verstümmelten Gliedmaßen wie Bier aus einem kaputten Fass.

Niemand hatte Hände. Jürgen Komparativ Wohlverhaltenszeitraum verendete qualvoll, wie jemand der qualvoll verendet.

 
Zuletzt bearbeitet:

Mir gefällt daran, dass eine Art "Sharia" eingeführt wird (diebe -> handweg)
und deine vergleiche, die immer aus dem alltag gegriffen sind.

Es steckt eine tiefe Trauer in deiner Geschichte (nicht in dir sondern in der geschichte, mi racommando)
Ich denke, es ist die traurigste Geschichte, die ich je gelesen habe. Ich kann es nicht erklären.

lg hank

 

hi

Hm, also seltsam ist das hier auf jeden Fall.
Wenn ich die Geschichte richtig versteh, geht es hier um eine Person, die zu einem Treppengeländer wird und irgendwann stirbt, weil sie von keinen Händen mehr berührt wird, weil wiederum alle Hände abgehackt wurden. ?
Aber wenn das die Zukunft sein soll, wieso war der Typ dann schon davor ein Treppengeländer?

Die Vergleiche find ich ehrlich gesagt größtenteils nicht aus dem Alltag, sondern aus der Luft gegriffen.
Sinnlose Anhängsel, die nicht einmal als Assoziationen durchgehen. Teilweise scheinen sie sogar den Verlauf der Geschichte zu beeinflussen.

So kommt mir das ganze ziemlich surreal vor, nackte Gedankenketten, der die Hände als Verbindung fehlen.
Wirkt auf mich wie Effekthascherei.
Versuchs doch mal, mit nem "greifbareren" Thema.

Schöne Grüße
wolkenkind

 

hallo ihr.

danke dass ihr meine story gelesen und besprochen habt.

hank: "sharia" gefällt mir nicht, das lenkt die assoziation zu sehr in richting islam. ich möchte nicht als islamkritiker verstanden werden. nicht in dieser geschichte.

ansonsten danke fürs lesen und kommentieren.


wolkenkind, schade dass du mit der geschichte nichts anfangen kannst. ich weiss dass die umsetzung es dem leser schwer macht, hinter die vordergründige sinnlosigkeit zu kommen.

grüsse,

harkhov.

 

Ich sagte auch eine ART Sharia.
Und nicht dass du DIE sharia einführst.

Versteh es mehr so, dass die Art der Bestrafung der in der Sharia ÄHNLICH ist oder ihr sogar gleicht.

Als Islamkritiker wollte ich dich auf keinen Fall hinstellen

lg hank

 

alles klar, aber die handamputation als bestrafung für diebstahl gab es schon jahrtausende vor dem islam. deswegen.

 

Hi,

ich schließe mich wolkenkind an und bitte um eine Erläuterung der Geschichte. Auch für mich handelt es sich um eine Aneinanderreihung abstruser Vergleiche. Einige dieser Vergleiche sind sprachlich geradezu virtuos (der letzte zum Beispiel), sehr interessant (Gastarbeiter in einer Stadt ohne Vergebung), andere auf den ersten (und zweiten) Blick sinnlos (wie übernimmt ein Komponist die Viola-Solostimme?), mindestens eine absolut geschmacklos (das mit der Zwölfjährigen).

Sehr rätselhaft ist die Geschichte jedenfalls - kannst du Licht ins Dunkel bringen, äh, wie eine mit einem Flammenwerfer angezündete Taschenlampe? :cool:

Uwe

 
Zuletzt bearbeitet:

Zunächst: du kannst nicht "Hände abhacken" mit "Listen abhaken" vergleichen, weil sich das eine mit c schreibt, das andre ohne; es sind einfach zwei unterschiedliche Wörter. Da besser nen anderen Vergleich nehmen.
Und das mit der Zwölfjährigen BITTE auch ändern!

"und wussten, dass sie alle schon gestohlen hatten. Träume, Zeit, Zwei Hundert Schilling, Schokolade"
Der Satz dagegen ist wirklich schön. Vielleicht wäre hinter dem 'hatten' ein Doppelpunkt aber besser?

Insgesamt gefällt mir deine Geschichte sehr. Die Vergleiche sind etwas abstrus und absurd. Aber irgendwie hat das was. :D

@Uwe:
Das mit dem "Übernehmen" der Solostimme sehe ich nicht als sinnlos an, in ner Band oder nem Orchester bezeichnet man das als "die Melodie übernehmen", wenn eine Instrumentengruppe die Melodie von einer anderen weiterführt.
Andere Möglichkeit: Bei der Verteilung der Stimmen kann man ja auch sagen, "du übernimmst den Part, du jenen, du übernimmst diese Stimme etc."
War das so gemeint?

mfg
xka

 

hehe, sag mir mal bitte wie der Komponist ne Solostimme übernimmt. Rennt der auf die Bühne und reißt dem armen Musiker die Geige aus der Hand? :D

 

hm - vielleicht ist er musikalisch begabt und hat ein Solo für sich selber geschrieben? :hmm:

 

hallo hallo schönen guten tag:

nun ja, die vergleiche:

das mit dem komponisten war so gedacht, dass er einfach diesen part dem geiger nicht zutraut, und diesen (entscheidenden) teil seiner komposition selbst aufführen will. vielleicht ist dieser vergleich zu spezifisch.

das mit hacken/haken war ein mist, danke fürs aufmerksam machen.

ansonsten kann ich nur sagen, dass ich durch diese ungewöhnlichen, die leseharmonie brechenden vergleiche, eine irritierende wirkung erzielen wollte, um eine gewissse stimmung zu verstärken.

tja, nun bedanke ich mich für eure aufmerksamkeit und konstruktive kritik.

und wünsche euch allen einen spermvollen montag!

 

"Eines Tages übernahm ein Tyrann das Land, wie ein Komponist die Viola-Solostimme."

Der Tyrann ist wahrscheinlich so grausam, wie sich das Solo des laienhaften Violisten anhört.

 

LOL! Wenn ich mir unsere Band-Proben manchmal anhöre... kann ich mir lebhaft vorstellen! ;)

Übrigens:
"zu Letzt" - zuletzt
Und "...über die Gehsteinkante Das.." <--daaa hast du nen Punkt vergessen.


Und:
"Jürgen Komparativ Wohlverhaltenszeitraum verendete qualvoll, wie jemand der qualvoll verendet."
WOW!!!! Das ist mir beim ersten Lesen gar nicht aufgefallen!!! Klasse! Bin absolut begeistert vom Schluss. Alles ist vergleichbar, aber dieser tragische Tod spricht für sich. Alle Achtung, das ist genial!!

Großes Lob, xka

 

Hi Harkhov,

gelungene Geschichte über 'Vergleich und Mensch'.
Leider ging mir erst beim zweiten lesen auf, wie treffend der Titel ist! Alles drin, sag ich!
Weiter so,

Leif2

 

moin harkhov,
die geschichte ist sehr seltsam. gefaellt mir. die vergleiche waren zuerst etwas nervig, machten mich aber auch neugierig, was fuer neue vergleiche noch kommen wuerden. dadurch, dass sie sich staendig wiederholen fangen sie an die geschichte zu dominieren. das ist nicht unbedingt schlecht.
have a good one, tim

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom