Was ist neu

Kaffee

Mitglied
Beitritt
01.03.2006
Beiträge
68
Zuletzt bearbeitet:

Kaffee

„Danny, ich brauche einen Kaffee – extra stark.“ Schwerfällig lasse ich mich auf einem der Barhocker an der Theke nieder und seufze. Was für ein Tag … Im Büro ging alles drunter und drüber. Die Assistentin meines Chefs war krank geworden und wer musste sofort einspringen und nebenbei noch die eigenen Aufgaben als Sekretärin erfüllen? Natürlich ich.
„Was ist los?“ Danny, der junge Mann hinter der Theke, grinst mir entgegen und stellt eine riesige Tasse gut duftenden Kaffees vor mich. Danny weiß, wie er mich retten kann und das rechne ich ihm sehr hoch an. In vielen Cafés ist es nun einmal so, dass man hineinkommt, bestellt und überhaupt keinen persönlichen Eindruck von den Menschen, die an diesem Ort arbeiten, bekommt. Das finde ich furchtbar schade. Und deshalb komme ich jeden Tag zu Danny.
„Das Übliche.“, seufze ich und fische nach der Menükarte, obwohl ich diese eigentlich schon fast auswendig kann.
„Vielleicht sollte ich mal mit deinem Chef reden?“, lacht Danny. „Jeden Morgen kommst du lachend hier reinspazierst, trinkst deinen Kaffee und gehst zur Arbeit. Mittags quälst du dich hier rein, dass ich fast Angst habe, du könntest gleich zusammenbrechen. Und im Übrigen, hältst du die Karte falsch herum.“
Sofort drehe ich die Karte um. Das war mir gar nicht aufgefallen, so sehr hatte ich mich auf ihn konzentriert. Manchmal macht es mir wirklich Angst, wie gut er mich schon kennt.
Ich nehme einen großen Schluck von dem Kaffee. Er schmeckt traumhaft und ich kann ohne ein schlechtes Gewissen anderen gegenüber sagen, dass es der beste Kaffee der Stadt ist.
Danny geht um die Theke herum und nimmt die Bestellung einer älteren Frau auf. Ich beobachte ihn. Kurze blonde Haare, die sich zu einigen Locken ringeln, dunkle Augen und eine sportliche Figur. Was mich an dem ganzen Traumbild allerdings stört, ist die kleine Tätowierung an seiner Schulter, welche eine Schlange darstellt. Er hat sie mir einmal gezeigt.
„Also, willst du was essen?“, fragt er mich, als er wieder hinter der Theke steht. Es gibt doch nichts Schöneres als einen Mann, der einem die innigsten Wünsche erfüllt, oder etwa nicht?
Ich muss grinsen und sehe ihn viel sagend an. Er versteht sofort und schon steht ein Teller mit einem Schokoladenmuffin neben meinem Kaffee.
„Danke, du bist spitze.“ Und schon strahle ich. Er schüttelt nur lachend den Kopf.
„Wenn man jede Frau so schnell zufrieden stellen könnte, wäre die Welt wunderbar.“, murmelt er und macht sich daran einige Eisportionen zuzubereiten.
Wieder trinke ich von meinem Kaffee. Noch habe ich etwas Zeit, mich auszuruhen. Dann kommt der zweite Teil dieses Tages, an dem ich meine Tochter vom Kindergarten abholen muss. So ist das, wenn man eine allein erziehende Mutter ist. Man muss immer auf Trapp sein. Aber bis jetzt habe ich es ganz gut geschafft, denke ich.
„Musst du nicht los?“, fragt Danny plötzlich.
„Willst du mich loswerden?“, lache ich und blicke zu ihm auf. Er lehnt sich mit seinen Armen auf die Theke und sieht mir genau ins Gesicht.
„Erinnerst du dich an einen kleinen Engel, der auf dich wartet?“
Ich zeige ihm meine Uhr.
„Ich habe noch Zeit. Schock mich doch nicht so.“
„Jen, reg dich jetzt nicht auf.“, meint er scherzhaft ernst und zeigt auf die große Uhr, die an der gegenüberliegenden Wand hängt. Ein letzter Blick auf meine eigene Uhr zeigt mir, dass ein Unterschied von einer halben Stunde besteht!
Mit einem Schrei springe ich auf und eile aus dem Café. Das gibt es doch nicht! Warum gerade heute!
Ich sprinte die Straße in meinen Stöckelschuhen entlang und schaffe es seltsamerweise ohne ein einziges Mal umzuknicken zum etwa zehn Minuten entfernten Kindergarten, wo der kleine Engel, wie Danny Laila nennt, schon wartet.
„Es tut mir so leid, mein Schatz.“ Ich bleibe keuchend vor dem kleinen Mädchen mit den braunen Engelslöckchen stehen und gehe vor ihr in die Hocke. 5 Jahre ist sie jetzt schon alt.
„Du bist schon wieder zu spät.“, murmelt sie traurig und ich sehe die Tränen in ihren Augen.
„Ich weiß …“ Ich nehme sie auf meine Arme und gehe langsam den Weg zurück.
„Weißt du, was wir jetzt machen? Wir gehen Pizza essen, ja?“
„Nein.“, meint Laila entschieden und will von mir wieder runter gelassen werden.
„Als Wiedergutmachung.“ Ich sehe sie bittend an. Nur zu gut weiß ich, dass es ohne eine Wiedergutmachung an diesem Tag keine Ruhe mehr geben wird. Oh Gott, jetzt lasse ich mich auch schon von einem Kind zu Dingen zwingen, die ich sonst nie tun würde!
„Ich will zu Danny.“, beschließt sie schließlich. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass sie so einen guten Geschmack hat. Aber gut, sie kommt eben ganz nach mir.
„Gut.“, stimme ich zu und sie läuft sofort los. Nein, dieses Mal renne ich ihr nicht nach, nein. Aber wenn sie auf die Straße läuft … Und schon renne ich ihr doch hinterher und- Mein rechter Stöckelschuh ist hin, der Absatz abgebrochen!
Ich humple mit dem Absatz in der Hand zurück zu Dannys Café, hebe meine Tochter auf einen Barhocker und setze mich neben sie.
„Da sind ja meine zwei Lieblingsfrauen.“, grinst Danny auch schon.
Ich lege den Absatz vor mich auf die Theke und blicke Danny seufzend an.
„Danny, ich brauche einen Kaffee – extra stark.“

 

Hi Elfe

in der Geschichte fehlt so ein Bisschen der Rote Faden. Was ist die Aussage dieser Kg?
Du reißt viele Dinge an, nichts kommt zu einem Ende.
Da ist Danny, da ist die Mutter, da ist das Kind, und da ist der Kaffe. L: etztes hat mich zum Lesen der Kg animiert, da ich selbst großer Kaffee-Genießer bin :kaffee:
Deswegen bin ich vielleicht auch etwas enttäuscht. Einen Kaffe als besten der Stadt zu lobpreisen und ihn dann einfach nur mit traumhaft zu umschreiben ist ein bisschen dünn. :dozey:

An sprachlichem Feingefühl fehlt es allerdings an einigen Stellen mehr, als kleine Auswahl:

Im Büro war alles drunter und drüber gegangen. Die Assistentin meines Chefs war krank geworden
etwas lieblose Wortwiederholung
obwohl ich diese eigentlich schon fast auswendig kann - so oft wie ich hier bin.
das kannst du weglassen, der Leser ist ja nicht dumm
Was mich an dem ganzen Traumbild allerdings stört, ist die kleine Tätowierung an seiner Schulter, welche eine Schlange darstellt. Er hat sie mir einmal gezeigt.
hat das irgendeine Relevanz fürdie GEschichte?
murmelt er und macht sich daran einige Eisportionen zu machen.
Wdh. leicht zu umgehen, vllt zuzubereiten
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass sie so einen guten Geschmack hat. Aber gut, sie kommt eben ganz nach mir.
hier schon wieder...

Die Geschichte ist eindeutig zu schnll runtergeschreiben und bedarf noch einiger Überarbeitung. Überlege dir vielleicht auch noch einmal, was du eigentlich mit der Geschichte sagen möchtest. Und wenn du die Antwort parat hast, überlege dir, welche Stellen für deine Intention wichtig sind, und welche nicht...:shy:

grüßlichst
weltenläufer

 

Hi feuerelfe,

der Anfang deiner Geschichte hört sich gar nicht schlecht an, aber der Schluss hat mich enttäuscht. Ich muss weltenläufer zustimmen, die Geschichte kommt zu keinem richtigen Ausgang. Es kommt mir vor, als würde sie mittendrin abbrechen.

Vielleicht könntest du noch mehr auf die Probleme und Gefühle der Hauptperson eingehen, denn so erscheint sie mir sehr distanziert.
An manchen Stellen wäre vielleicht überhaupt eine genauere Beschreibung angepasst. Jedenfalls solltest du auf alle Fälle mehr auf die Geschichte eingehen und einen Schluss finden, der das Ganze schön abrundet.

Viele Grüße,

Lily

 

hi, feuerelfe,

also ich muß sagen, wirklich aufregend ist deine geschichte nicht, aber ich mag sie irgendwie.

und zur aussage der geschichte: ich weiß nicht was du damit sagen möchtest, aber als aufmerksamer auch-zwischen-den-zeilen-leser kann man durchaus was herauslesen, wenn man möchte:
daß, um als alleinerziehende bestehen zu können, nicht immer nur mut, durchhaltevermögen, geduld, beständigkeit, fleiß und pünktlichkeit notwendig sind, sondern zur richtigen zeit am richtigen ort ein freund, der einen starken kaffee serviert.
so aufgezählt sieht das ganze nicht nach viel aus, aber versetzt man sich - so wie es leser meist tun - in die protagonistin, kann das sehr viel bedeuten.

ich hoffe, daß ich da jetzt nicht zu viel hinein interpretiert habe, eigentlich wollt ich ja nur sagen, daß ich die story sehr nett finde.

lg
luna

 

Hallo!

Als zwischenzeitlich einige Monate Alleinerzieher hat mir die Geschichte irgendwie gefallen mich aber auch ein wenig irritiert. Ich kanns nicht so gut ausmachen was mich stört aber ich versuchs mal auszudrücken.

Danny kommt irgendwie nicht als Person bei mir an. Ist er nun ein sehr geschickter Kellner, der weiss was er seinen Gästen bieten muss damit sie immer wieder kommen, oder mag er Jen (und Ihre Tochter) aus irgend einen Grund (Dieser erschließt sich mir nicht :() besonders?

Die Tochter weint als Jen wieder zu spät kommt. Das erzeugt irgendwie einen negativen Eindruck von Jen bei mir in Sachen Kindererziehung. Wenn das wiederholt vorkommt wäre meiner Meinung eine mahnende Reaktion der Tochter passender gewesen, da "Alleinerzogene" in der Regel mitbekommen was deren Elternteil zu leisten hat und sich ein Beispiel nehmen wie man die Dinge schafft ohne gleich loszuheulen. Das die Tochter zu Danny will als Entschädigung passt da viel besser ins Bild. Kinder sind ein Spiegel :)

Hoffe, du kannst damit was Anfangen auch wenns nur subjektive Eindrücke sind.

Lg, Zorro

 

Hallo feuerelfe!

und wer musste natürlich sofort einspringen und nebenbei noch die eigenen Aufgaben als Sekretärin erfüllen? Natürlich ich.
Das erste natürlich würde ich streichen.
Danny weiß, wie er mich retten kann und das zähle ich ihm sehr hoch an.
Ich kenne die Redewendung als hoch anrechnen
In vielen Cafés ist es nun einmal so, dass man hineinkommt, bestellt und überhaupt keinen persönlichen Eindruck von den Menschen, die an diesem Ort arbeiten, bekommt. Das finde ich furchtbar schade. Und deshalb komme ich jeden Tag zu Danny.
„Das Übliche.“, seufze ich und fische nach der Menükarte, obwohl ich diese eigentlich schon fast auswendig kann - so oft wie ich hier bin.
Das passt nicht zusammen. Erst scheint deine Prot grosses Intersse an den Menschen zu haben, aber dann kommt sie über die nötigsten Worte nicht hinaus. Überhaupt passt der erste Satz irgendwie nicht zu dem Bild, das du zeichnest. Er klingt mir viel zu philosophisch abgehoebn.
Manchmal macht es mir wirklich Angst, wie gut er mich schon kennt.
Siehe vorher. QWenn man Menschen kennenlernen will, wird man auch erkannt. Das dürfte dann keine Angst machen, sonst ist da was nicht richtig.
„Ich will du Danny.“,
Hat die Kleine einen Sprachfehler?
Einerseits ein kleiner Blick in den Alltag einer gestressten Sekretärin, wobei die Kofliktpotentiale angerissen werden. Andererseits diese Hinweise auf Kennen und Vertraut sein. Wenn du dieses Thema behandeln möchtest - Wo wie bekommt eine alleinerziehende Mutter Trost, Hilfe, Zuspruch ... - dann hat deine Geschichte noch zu wenig. Für eine kleine Alttgasepisode aber eben zuviel Andeutungen in die Tiefe.
So bleibe ich etwas ratlos - was möchtest du den Lesenden mit deiner Geschichte vermitteln?

LG

Jo

 

Hallö;-)

Tut mir leid, dass ich erst jetzt auf eure vielen Kommentare antworte. Es soll natürlich nicht bedeuten, dass sie mir egal sind. Aber ich war im Urlaub*hehe*

Also: Erst einmal danke ich euch natürlich. Einige Rechtschreibfehler und Wiederholungen habe ich schon berichtigt. Wow ich habe gar nicht gemerkt, dass da so viele Wiederholungen drin waren *schäm*

Der rote Faden fehlt? Nun, das stimmt wohl:-( Jetzt im Nachhinein merkt man es natürlich. Zum Ausdruck bringen wollte ich eigentlich einen kleinen Tagesabschnitt einer allein erziehenden Mutter, den Stress und so weiter.
Ist mir nicht so gelungen, ich gebe es ja zu*hehe*
lg
ania

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom