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Keine Ahnung

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27.08.2006
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Keine Ahnung

Es ist saustill im Zimmer. Ich habe mir schon die Zähne geputzt, mich schon hingelegt und versuche nun, einzuschlafen. Und dann höre ich dich. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass du es bist. Du kommst näher. Du setzt dich neben mich. Ich könnte wetten, dass du mich beobach-
„Daria?“
O Gott, du bist es.
„Hallo ...? Sie schläft ...“, flüsterst du.
Würde ich in deiner Gegenwart noch wach sein? Ich glaube nicht. Ich warte ab, dass du gehst, nein, ich flehe dich darum. Stumm, liegend und mit einem verzweifelten vor dir verborgenden Gesicht. Zum Glück habe ich die Decke über meine Ohren gezogen. Zum Glück habe ich mich zu der Wand gedreht. Aber zum Pech habe ich nicht das Licht ausgeschaltet. Zum Pech bist du gekommen, hast dich neben mich gesetzt, als ob nichts dabei wäre. Kannst du nicht einfach abhauen? Nein. Okay, du darfst bleiben. Du darfst nicht gehen, jedenfalls noch nicht! Mein Herz schlägt schnell. Und laut. Hoffentlich hörst du das nicht, du darfst das nicht hören. Sonst bin ich erledigt, hast du mich durchschaut und würdest mich für ein dummes kleines hässliches Mädchen halten, das auf einem Sofa in deiner Wohnung liegt und hofft, jemand wie du würdest ihr Gesellschaft leisten und mit deiner bloßen Gegenwart ihr Herz schneller schlagen und falsche Hoffnungen in ihr aufkeimen lassen. Genau das tust du bei mir. Du weißt nicht, wie sehr das weh tut. Aua. Siehst du, ich habe einen Stich bekommen. Aua, aua. Jetzt gleich zwei. Du bringst mich noch um! Lass mich doch verdammt noch mal in Ruhe, lass mich doch schlafen! Weil ich schlafen möchte, bin ich doch hier. Aber andererseits, ... bleib. Bitte. O Mann, wie ich gemischte Gefühle hasse! Was will ich denn eigentlich? Dass du hier, bei mir bist und mich vielleicht beobachtest, oder dass du abhaust, damit ich schlafen kann?

"Susi?"
"Hm?"
"Ich ..."
"Ja?"
"Ach, nichts ..."
"Was denn?"
"Ähm ... du darfst das echt niemanden weiterverraten, okay?"
"Ist doch logo."
"Du ... ich ... erinnerst du dich noch an diese Weihnachtskarte, die ich ihm geschenkt habe? Und an den ... nun ja ... Zoff?"
"Welche Karte? ... Achso, die meinst du. Ja, was ist damit?"
"Bist du immernoch sauer wegen dieser Karte?"
"Natürlich."
"Oh."
"Und?"
"Weißt du, ich wollte die Karte echt dir schenken, das musst du mir glauben!"
"Okay, okay."
"Ganz sicher?"
"Hm ..."
"Glaub ich dir nicht."
"Was wolltest du mir sagen?"
"Ich ... ihr hattet damals richtig vermutet. Der Grund, warum ich dir - zugegeben - eine hässlichere Karte geschenkt habe, nein, ich mein, sie war nicht hässlich, aber halt eben nicht hübscher als die andere, äh, weißt du, was ich mein?"
"Naja."
"Jedenfalls, hattet ihr damals einen guten - für mich etwas schlechter ausfallenden - Verdacht gehabt ..."
"Hä?!"
"Ja, ach menno, ich bin in ihn!"
"Aha."
"Du darfst das echt niemandem verraten, okay? Das ist mir dann doch irgendwie peinlich."
"Okay."
"Versprich es mir."
"OKAY."


Sie öffnete die Mail. Sie war von Susi.
Hallo Daria,
Ich habe ihm gesagt, was du für ihn empfindest. Er will aber nichts von dir. Er hat gemeint, du wärst in dieser komischen Phase, wo sich Mädchen in deinem Alter oft verlieben. Und er hat gemeint, du sollst dich nicht ständig verlieben, außerdem gäbe es noch viele andere hübsche Mädchen. Sei nicht traurig, das geht bestimmt schnell vorbei. Hdl. Bussi.
Susi.

 
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Hallo mongmong!

Die Quelle deiner Inspiration ist unschwer zu erkennen... :D Edward lässt grüßen sag ich nur. ;)
Ich fand deine Geschichte eigentlich ganz gut. Die Gefühle des Mädchens beschreibst du sehr schön, deshalb finde ich es schade, dass die Geschichte so kurz ist. Eigentlich ist es nur eine Momentaufnahme, aber selbst dafür reicht es mir noch nicht ganz. Wäre schön, wenn du das noch weiter schreiben würdest, es wäre sonst schade um diesen sehr schönen Abschnitt. So bleiben auch viele Fragen unbeantwortet. Warum liegt das Mädchen auf dem Sofa? Wie kommt der Junge zu ihr? Sowas eben.

- O Gott, du bist es.
Den Bindestrich kannst du weglassen.
jemand wie du würdest ihr Gesellschaft leisten und sie mit deiner Gegenwart ihr Herz schneller schlagen und falsche Hoffnungen aufkeimen lassen.
Das stimmt so nicht. jemand wie du würdest ihr Gesellschaft leisten und mit deiner bloßen Gegenwart ihr Herz schneller schlagen und falsche Hoffnungen in ihr aufkeimen lassen.

Liebe Grüße,
vom Strudel

 

Hallo apfelstrudel,
danke für deine Korrekturen. :)
Ich habe deinen Wunsch hoffentlich erfüllt ;)
Hab nämlich weitergeschrieben... eher gesagt, erweitert. Ich hoffe, das die KG etwas deutlicher geworden ist.
LG
mm

 

Hallo mongmong!

Erstmal finde ich es lobenswert, dass du dir meinen Rat zu Herzen genommen hast. :D
Allerdings finde ich das Ergebnis jetzt nicht sooo berauschend. Dieses typisch 12-, 13-jährige Verhalten steht so krass im Kontrast mit den starken Gefühlen am Anfang ... Ich weiß auch nicht. Das Alter der Protagonisten sagst du zwar nicht, es lässt sich aber herauslesen. ;) Vielleicht solltest du es ein wenig heraufschrauben? Ich weiß auch nicht. Mal sehen, was andere dazu sagen.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 

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