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24.11.2019
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Koffer

„Legen Sie bitte das Gepäck auf die Waage“, höre ich die Frau hinter dem Schalter sagen. Aus meiner Perspektive sieht sie ganz nett aus mit ihrer Frisur und der tadellos sitzenden Uniform.
Ganz anders als meine Trägerin.
Warum stellt sie mich nicht auf die blöde Waage? Das hat sie doch früher auch immer gemacht, obwohl da ihr Mann dabei war. Und warum hat sie so komische Sachen in mich hineingelegt? Früher wurde ich immer vollgestopft mit Kleidern, dem Kuschelkissen für die Kleine und dem Videospiel für den Großen und ihrem ganzen Schminkzeug und seinen Autozeitschriften. Und einer Büchse Leberwurst, ohne die er nicht leben konnte. In die Welt hinaus fahren, aber das Zuhause im Gepäck!
Diesmal ist irgendwas anders, nicht nur, weil er nicht dabei ist. Die Kinder kommen eh seit Jahren nicht mehr mit, die gehen eigene Wege, sagt sie immer.
Sie hat sogar die Bilder von den Kindern eingepackt, der Rahmen sticht mir in die Seite und hinterlässt eine Beule in meinem Kunstleder. Und das alte Lieblingskleid, obwohl sie es nicht mehr trägt, seit sie weiß, dass seine Freundin das gleiche hat. Und dann diese olle Kaffeekanne! Muss wohl noch aus ihrer Kindheit stammen, denn unten drauf steht: Volkseigener Betrieb Porzellanwerke Kahla-Thüringen.
Irgendwas stimmt hier nicht und ich wehre mich ein bisschen, mich auf die Waage stellen zu lassen. Die Leute hinter uns drängeln und sie kramt in ihrer Tasche nach dem Pass. Den guckt sie erst mal eine Weile nachdenklich an, das macht sie immer, seit sie den hat und mit mir überall hinreisen kann.
Schließlich hievt sie mich doch auf das Band. Ich ächze ein bisschen, als sie mich mit einem Plumps fallen lässt und die nette Frau hinter dem Schalter sagt mit rosa Lipgloss-Mund: „Tut mir leid, sie haben Übergepäck, das ist kostenpflichtig“.
Sie schüttelt den Kopf und versucht die Dame zu überzeugen, dass sie leider im Moment nicht viel Geld dabei habe.
Nicht dabei haben ist gut! Der Kontoauszug in meiner Seitentasche weist eindeutig ein kräftiges Minus aus!
Sie nestelt an mir herum. Was will sie jetzt von mir? Nein! Sie wird doch nicht, doch nicht hier vor allen Leuten? Doch, sie tut es, nimmt aber nur das Bild der Kinder heraus und steckt es in ihre Handtasche. Als sie meinen Reißverschluss mit zitternder Hand wieder schließt, bleibt sie mit dem Ring hängen. Etwas unwillig zieht sie ihn ab, steckt ihn ohne Zögern in meine Seitentasche und zieht entschlossen bis zum Ende zu. Dann begleicht sie die Rechnung, ihre letzten Euro. Ich habe ein ungutes Gefühl. Aber das legt sich, als ich im Dunkel des Frachtraums zur Ruhe komme.
Wieder werde ich auf ein Band geworfen. Es ist heiß hier und die Luft ist voller Staub.
Da steht sie und ich mache mich bereit, vom Band genommen zu werden. Sie tut es nicht. Warum nicht? Sie lässt mich einfach vorbeilaufen. Ich bewege mich ein wenig und lasse einen Zipfel des Lieblingskleides herausschauen, aber das scheint keine Wirkung zu haben. Auch der Versuch, die Kaffeekanne noch mehr herauszubeulen schlägt fehl.
Sie starrt mich an, als ob sie mich nicht kennen würde, obwohl ich sehen kann, dass sie sich ertappt fühlt.
Das gibt’s doch nicht! Sie geht weg! Sie geht! Aber sie kommt bestimmt wieder und holt mich ab, ganz bestimmt tut sie das!

 
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Herzlich willkommen hiererorts @gretchenamspinnrad,

machst also gleich bei der Challenge mit, das zeugt von Selbstvertrauen. Mal sehen, was du mitgebracht hast.

„Legen Sie bitte das Gepäck auf die Waage“(Komma) höre ich die Frau hinter dem Schalter sagen

Früher wurde ich immer vollgestopft mit Kleidern, dem Kuschelkissen für die Kleine und dem Videospiel für den Großen und ihr(em) ganzes(n) Schminkzeug und seine(n) Autozeitschriften.

Und einer Büchse Leberwurst, ohne die er nicht leben konnte
könnte, oder ist er tot?

Diesmal ist irgendwas anders
irgendetwas

der Rahmen sticht mir in die Seite und hinterlässt eine Beule auf meinem Kunstleder.
genau genommen ist die Beule im Kunstleder.

Rosalipglossmund
Rosa-Lipgloss-Mund

Sie schüttelt den Kopf und versucht(Komma) die Dame zu überzeugen, dass sie leider im Moment nicht viel Geld dabei habe.

bleibt sie (mit) dem Ring hängen

Dann geht sie bezahlen, ihre letzten Euro
Würde ich anders formulieren.

Ich bewege mich ein wenig und lasse einen Zipfel des Lieblingskleides herausschauen, aber das scheint keine Wirkung zu haben. Auch der Versuch, die Kaffeekanne noch mehr herauszubeulen schlägt fehl.
schöne Idee, ein Koffer mit Eigenleben.

Das ist, soweit ich gelesen habe, die einzige Geschichte aus der Sicht des Koffers und sehr konkret dazu. Natürlich könntest du das Ganze ausbauen, erweitern, der Umfang ist ja recht überschaubar. Der Ansatz ließe das in jedem Fall zu, denn da steckt mMn einiges mehr drin.

Peace, linktofink

 

Hallo linktofink. Danke für Deine Hinweise, ich hätte wohl doch noch mal schauen sollen, welche der vielen Versionen ich ins Netz stelle. Komma vor zu ( versucht die Dame zu überzeugen) muss man nicht mehr setzen. Da der Koffer eher ein einfaches Gemüt hat, möchte ich das umgangssprachliche „irgendwas“ gern so belassen. Die anderen Hinweise habe ich dankend umgesetzt.

 

@gretchenamspinnrad herzlichen Willkommen bei den WK!

ich versuche link nicht nachzubabbeln, so dass du von mir ein separates Feedback für deine kleine, aber nette Geschichte erhälst.

Zu allererst, etwas Grammatik und Rechtschreibung:

Das gibt’s es doch nicht!
Das gibt's doch nicht!
oder
Das gibt es doch nicht!

Die Mischung dieser beiden Formen macht keinen Sinn und ist schlichtweg falsch!

In die Welt hinaus fahren[KOMMA] aber das Zuhause im Gepäck!

Muss wohl noch aus ihrer Kindheit stammen, denn unten drauf steht
[...] denn auf dem Boden/ der Unterseite/ usw. steht: [...]

"unten drauf" / links rechts / hinten vorne... Widerspricht sich alles etwas ne?

Soviel konnte ich jetzt noch zusätzlich dazu finden, habe Links Kommentar nur überflogen, sollte sich da was doppeln, dann umso mehr drauf achten ;)

Jetzt noch zu deiner Geschichte.
Habe sie gern gelesen, einfach und klar geschrieben. Im Gesamtblick fand ich sie allerdings etwas zu kurz, für mich stellt sich nicht heraus, warum die Frau den Koffer einfach liegen lässt und nicht mitnimmt. Insgesamt verstehe ich die innere Gefühlslage der Trägerin nicht ganz. Das kommt bei mir einfach nicht an. Hier musst du uns noch auf die Sprünge helfen.

Oder willst du uns bewusst in diesem Loch lassen? Ist mir nicht klar genug...

Und noch einzelne Stellen, zu denen ich noch Anmerkungen habe:


Warum stellt sie mich nicht auf die blöde Waage
Was hat der Koffer gegen die Waage?


Nein! Sie wird doch nicht, doch nicht hier vor allen Leuten? Doch, sie tut es, nimmt aber nur das Bild der Kinder heraus und steckt es in ihre Handtasche.
Einer der Stellen, bei der ich nicht schlau geworden bin? Was meint er mit "tut es"??

Soviel mal von mir.

Im Großen und Ganzen ein gelungener Einstand.

Viele Grüße
Napier

 

Hallo Napier, danke für die Anmerkungen. Komma- und Flüchtigkeitsfehler beseitigt. Muss aufmerksamer lesen, bevor ich was wegschicke.
Zu Deinen Fragen, ich hatte gehofft, dass es klar wird, warum sie letztendlich den Koffer mit allen Erinnerungen, auch den schönen, zurücklässt. Sie will ohne Ballast oder Gepäck neu starten. Nur ihre Kinder sind ihr wichtig, alles andere bleibt zurück.
Zu Beginn zögert sie ja auch schon, den Koffer einzuchecken, deshalb reagiert dieser ja genervt, (warum stellt sie mich nicht endlich auf das blöde Band) ,schließlich wollen Erinnerungen (der Koffer) nicht einfach abgelegt werden.
Zu der Stelle: Nein, sie wird doch nicht....) Sie offenbart der Umgebung ihr Inneres. Alles, was sie ist, Kindheit, Ehe, Verlust, alles offenbart sich im Öffnen ihres Gepäcks, das ist dem Koffer als Geheimnisträger peinlich. Sein Inneres und das ihre sind bis dahin ja verschlossen.
Wenn das nicht so rüberkam, dann muss ich es überarbeiten.

 

Hallo @gretchenamspinnrad
Das ist eine interessante Idee, aus der Sicht des Koffers zu schreiben. Hat mir eigentlich ganz gut gefallen so als Idee und auch die Herangehensweise, den Abschied aus ihrem alten Leben durch den Inhalt des Koffers zu symbolisieren. Was ich dann aber schade fand, es wird zu wenig ersichtlich, warum die Kofferbesitzerin so handelt. Es scheint ja ein Akt der Befreiung zu sein, dass sie den Koffer mit ihrer Vergangenheit packt, ihn mitnimmt und ihn dann stehen lässt, obwohl sie ihre letzte Knete dafür bezahlt hat. Aber was genau hinter dieser eigenartigen und interessanten Handlung steckt, das hast du zu wenig beleuchtet. Ja, so ganz abstrakt ist einem das klar, warum, aber vielleicht rächt sich da auch die ungewöhnliche Perspektive, dass man als Leser eben keinen Zugang zu dieser Frau und ihrem Leben gewinnt.
Eine Sache noch: Irgendwie scheinen viele Leute, die aus der Sicht eines Tieres oder eines Gegenstandes schreiben, in einem leicht schnoddrigen Tonfall schreiben zu wollen, "blöde Waage" "olle Kaffeekanne". Das macht für mich solche ungewöhnlichen Perspektiven oft etwas ungenießbar. Es wirkt immer, als könnte und sollte man das eh nicht so ganz ernst nehmen. Ich wüsste aber auch keine Idee, wie man das besser macht oder welche Sprache man wählen sollte.
So jedenfalls fehlt leider etwas und deine schöne Idee geht ein bisschen unter.
Vielleicht hast du ja mal Lust, die Handlung aus einer personalen Perspektive zu schreiben?
Bis die Tage und viele Grüße
Novak

 

Lieber Novak, das war mal eine konstruktive und nachvollziehbare Kritik. Danke Dir wirklich sehr. Ich überarbeite nochmal. Schnoddrigkeit -stimmt, das kann ich besser. Und warum die Frau alles aufgibt, das kann ich auch aus der Sicht des Koffers noch nachvollziehbarer beschreiben. Ich versuche es zumindest. Ich würde die Idee mit der Erzählperspektive ungern aufgeben, mal sehen, wohin mich der Neustart führt. Danke nochmals .

 

Das erinnert mich doch glatt an die Kinderserie "Siebenstein", lang lang ists her. Eine der Figuren ist ein sprechender Koffer. Hab mir eben spaßeshalber ne Folge auf Youtube angeguckt, ganz nett aber tjoa ... bin da leider rausgewachsen.

Wenn du schon ein Ding als Figur behandelst, solltest du nicht den Fehler machen und sie alles wissen und alles sehen lassen. Dein Koffer kann einerseits sehen, wer noch so alles in der Schlange wartet, und andererseits lesen, was auf der verstauten Kaffeekanne eingraviert ist, wo doch nicht mal Licht ist.

Der Ansatz möchte einiges hergeben, allerdings hast du dich damit anscheinend übernommen und machst auf halber Strecke schlapp. Insgesamt wirkt die Geschichte etwas fad und kaum glaubwürdig. Aber der Versuch war es wert, auf ein Neues, bleib dabei.

 

Hallo @gretchenamspinnrad ,

also Gegenständen ein Leben einzuhauchen, da bist du bei mir ansich total richtig, weil ich so etwas mag und Spaß daran habe, auf diese Weise Geschichten zu erzählen. Ich habe z.B. mal in -Dialogform nur aus der Sicht der Stiefel das Märchen vom "Gestiefelten Kater" zur Geschichte gemacht.
Insoweit hat mir deine Geschichte gefallen. Sie ist nicht schlecht geschrieben, viel zu kurz leider, aber sie hat was.

Klar kommt jetzt das ABER: aber ich würde mir wünschen, dass der Koffer vielleicht noch deutlich mehr Charakter bekommt. Du vermenschlichst ja einen Gegenstand, wenn der Leser dir das abkauft, dann ist der Himmel für dich nach oben hin offen. Also gib dem Koffer einen Charakter und dabei kannst du ziemlich innovativ sein, so dass der Leser laufend überrascht wird.
Vielleicht ist der Koffer eigentlich ein Rotzbengel und beleidigt, wo er nur geht und steht und zieht über sein sozusagen Frauchen her, vielleicht ist er aber auch schwer in sie verliebt und dreht natürlich am Ende vor Liebeskummer durch (was er dann anstellt, weiß ich nicht, aber vielleicht geht er in Flammen auf? Selbstentzündung aus Liebeskummer?) und berichtet laufend über all das, was er gerne mit ihr anstellen möchte, keine Ahnung, da kannst du richtig fett in die Kreativkiste greifen.

Worüber ich mir noch nicht so ganz im Klaren bin, ist die Frage, ob du nicht auch eine Kindergeschichte daraus machen könntest. Aber auch da ist Phantasie von Vorteil.
Nur Mut!

Lieben Gruß
lakita

 

Hallo @gretchenamspinnrad,

Du hast schon einige Kommentare enthalten und wäre dies kein Challengetext, so würde ich wohl die Tasten in Ruhe lassen.

Grundsätzlich finde ich die Idee ganz witzig, aus der Sicht eines Koffers zu schreiben, aber, so stoße ich ins Horn meiner Vorredner, das alleine trägt noch nicht richtig die Geschichte. Aus meiner Sicht würde es sich lohnen, dem Koffer noch viel stärker einen eigenen Charakter zu geben und vor allem: eine eigene Agenda, einen eigenen Willen.

Hier dient der Koffer ja mehr als Projektionsfläche für die Gedanken des Autoren, der so die Situation des Kofferbesitzers darstellen möchte, wogegen nichts einzuwenden ist. Aber der Text könnte viel spannender werden, wenn der Koffer sein eigenes Ziel hätte und darauf irgendwie hinarbeitet. Dann könnte man auch mehr mit dem Koffer mitfühlen.

Ich bin gespannt, was Du noch daraus machst.

Noch viel Spaß hier im Forum, Du bist ja noch recht neu.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker,
danke für die Hinweise, ich bin grad am Überarbeiten und versuche mich nochmals am Text, Eure Hinweise helfen mir sehr.
Gruß
Gretchen

 

Hallo @gretchenamspinnrad,

schön, dass Du das als hilfreich empfindest. Du kannst mich gerne benachrichtigen mit diesem "@"-Zeichen, wenn die neue Version online ist. Vielleicht schaffe ich es, noch einmal reinzusehen.

Gruß
Geschichtenwerker

 

In die Welt hinaus fahren, aber das Zuhause im Gepäck!

Recht hat er, der Koffer, hinsichtlich des weltweiten Tourismus mit Kollateralschäden, gegen den sich der Zug der Vandalen durch Westeuropa im 5. Jh. wie ein Pilgerzug ausnimmt. Aber mit seiner „Trägerin“ scheint alles ganz anders zu sein, wenn neben dem
Volkseigener Betrieb Porzellanwerke Kahla-Thüringen
„ausdrücklich“ Mann und Kinder nicht dabei sind, der (mutmaßliche Ehe-) Ring
Als sie meinen Reißverschluss mit zitternder Hand wieder schließt, bleibt sie mit dem Ring hängen. Etwas unwillig zieht sie ihn ab, steckt ihn ohne Zögern in meine Seitentasche
verrät, dass ihre kleine Welt aus dem Gleichgewicht geraten ist, dabei soll man doch nicht jedes Wort (oder allgemeiner) und Tun auf die Goldwaage legen,

liebes gretchenamspinnrad -
und damit herzlich willkommen hierorts!,

ein gelungenes Debut und das unter Wettbewerbsbedingungen. Da die Vorredner schon so fleißig waren, gilt es nun, nur noch einen Punkt einzufangen, nämlich hier

„Tut mir leid, sie haben Übergepäck, das ist kostenpflichtig[.]“[...]

Gern gelesen vom

Friedel

PS: Gerade fällt mir auf, dass im Eingangszitat "hinausfahren" (Du siehst es schon) zusammen geschrieben wird, was der Qualität des Debuts keinen Abbruch tut.

Tschüss und schönen 2. Advent!

 

Hallo @gretchenamspinnrad

das mit der Kofferperspektive mag ich sehr. Dennoch kommt's mir vor, als wäre der Text ein erster Entwurf. Die Andeutungen, die der Koffer über das Leben der Koffertträgerin macht, könnten konkreter sein, auch zum Leben des Koffers selbst würde ich gern mehr erfahren, vielleicht würden auch mystische Elemente helfen, wenn der Koffer schon über ein Bewusstsein verfügt. All das ließe sich einbauen, die Geschichte könnte man nach Belieben erweitern. Und das würde ich gerne lesen.

Die allwissende Perspektive schafft Distanz, darüber würde ich auch nachdenken.

Und einer Büchse Leberwurst, ohne die er nicht leben konnte. In die Welt hinaus fahren, aber das Zuhause im Gepäck!
so leben wir doch alle. Na ja, ausgerechnet Leberwurst, okay, :D , immerhin in der Dose verpackt.

Sie schüttelt den Kopf und versucht die Dame zu überzeugen, dass sie leider im Moment nicht viel Geld dabei habe.
Nicht dabei haben ist gut! Der Kontoauszug in meiner Seitentasche weist eindeutig ein kräftiges Minus aus!
statt den Kontoauszug zu erwähnen (wozu sollte sie den mitschleppen?) könntest du hier Dialoge oder Szenen einfügen, die von der Geldnot erzählen.

Da steht sie und ich mache mich bereit, vom Band genommen zu werden. Sie tut es nicht. Warum nicht? Sie lässt mich einfach vorbeilaufen. Ich bewege mich ein wenig und lasse einen Zipfel des Lieblingskleides herausschauen, aber das scheint keine Wirkung zu haben. Auch der Versuch, die Kaffeekanne noch mehr herauszubeulen schlägt fehl.
hübsches Bild

Das gibt’s doch nicht! Sie geht weg! Sie geht! Aber sie kommt bestimmt wieder und holt mich ab, ganz bestimmt tut sie das!
ja, dem Koffer, dem Gepäck, das man mit sich trägt, entkommt man letztlich nicht.

viele Ich-würde-so-gern-den-Koffer-packen-und-in-die-Sonne-fahren-Grüße
Isegrims

 

Hallo @gretchenamspinnrad und willkommen!
Nicht meine erste Koffer-Perspektive und eine gelungene. Wie an anderer Stelle auch, vermute ich hier einige Vorstellungen im Kopf der Schreibenden, die in den Text gehören. Da du schon Nachbesserung gelobt hast, komme ich noch mal vorbei, wenn du sie in Zeilen gewickelt hast. ;-)
Macht bisher auf jeden Fall Lust auf mehr, scheint aber noch nicht komplett. Vor allem gegen Ende.

Liebe Grüße
Joyce

 

Moin @gretchenamspinnrad ,

ja schau, das hatte ich bei all den bereits gelesenen Koffer-Geschichten noch nicht - der Koffer kommt selbst zu Wort. Nett geschrieben, gut weg zu lesen, aber dann ..... Es gab ja schon reichlich Komms und Tipps und Du scheinst am Spinnradsitzen eine neue Version zu spinnen - ich bin gespannt. Auch wenn es garantiert Dopplungen gibt, ein paar Textstelle, zu denen mir beim Lesen ein Gedanke durch den Kopf ging, hab ich auch noch dabei ....

„Legen Sie bitte das Gepäck auf die Waage“, höre ich die Frau hinter dem Schalter sagen.
ich finde Dialoge als Einstieg nicht wirklich schlecht du verortest mich ja schnell.

Ganz anders als meine Trägerin.
Ah! Der Koffer spricht, interssant

Diesmal ist irgendwas anders, nicht nur, weil er nicht dabei ist.
Trennung? Ich finde es gut eingebaut, auch wenn es nicht deutlicher wird. Allerdings bleibt sie mir so auch fern, ich kann ihren Gefühlen nicht folgen, weil Du mich nicht ran lässt

Und das alte Lieblingskleid, obwohl sie es nicht mehr trägt, seit sie weiß, dass seine Freundin das gleiche hat
Auch das ist eine feien Beobachtung, aber mit dem Koffer soll ich ja gar nicht fühlen und die Trägerin bleibt halt genau das - eine Randfigur und dabei ist sie ja durchaus interessant.

das macht sie immer, seit sie den hat und mit mir überall hinreisen kann.
Auch das gefällt mir, zusammen mit der Kanne aus dem VEB ist die Ossi-Herkunft gut gezeigt, ohne es nur zu sagen. Aber es berührt mich nicht (oder nur am Rande), da ich ja dem Koffer folgen soll

Nicht dabei haben ist gut! Der Kontoauszug in meiner Seitentasche weist eindeutig ein kräftiges Minus aus!
schlaues Kerlchen, ich mag ihn durchaus, aber halt so auf Kuscheltierebene

Dann begleicht sie die Rechnung, ihre letzten Euro.
hier kann ich mich nicht recht entscheiden, ob mir die Ellipse nicht zu kurz, zu abgeschnitten ist ...

Das gibt’s doch nicht! Sie geht weg! Sie geht! Aber sie kommt bestimmt wieder und holt mich ab, ganz bestimmt tut sie das!
Der Schluss ist nett, aber mein Problem bleibt bestehe. Ich komme mir ein wenig voyeuristisch bzw. tratschig vor, denn mir hat jemand anderes die Geheimnisse einer Dritten erzählt. Verstehst Du, was ich meine? Aber Deine Geschichte, Deine Gestaltung.
Auf alle Fälle eine gute Koffer-Challenge-Geschichte
Beste Wünsche
witch

 

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