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Kriechöl

Seniors
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26.02.2003
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Kriechöl

Manche Leute sagen ja, Klebeband wäre das praktischste Ding im Haushalt. Ich sage: Stimmt nicht! Kriechöl in der Spraydose ist das Produkt meiner Wahl. Klebeband kann nur Dinge zusammenhalten. Kriechöl sorgt dafür, dass sie gar nicht erst auseinanderfallen. Verstehen Sie, was ich meine?
Es schmiert alle beweglichen Teile und nimmt auch noch den Dreck mit, der mitunter an ihnen klebt. Kriechöl kriecht, wie der Name schon sagt, in die schmalsten Ritzen und erreicht so die entferntesten Stellen. Selbst, wenn man nur von außen an ein Gerät herankommt. Sogar wenn man einmal nicht die gewünschte Stelle erreicht, haben die Hersteller noch dieses kleine Röhrchen dazugepackt, das man auf den Sprühkopf drauf stecken kann. Damit erreicht man dann auch die unzugänglichsten Winkel.
Wenn irgendwo etwas klemmt, wenn irgendwo etwas quietscht, wenn etwas eingerostet ist. Kriechöl draufgesprüht und es läuft wieder glatt.
Wissen sie, ich habe herausgefunden, dass man damit Sachen machen kann die gar nicht auf der Dose draufstehen. Medizinische Anwendungen nämlich. Zum Beispiel, reinige ich damit meine Hände. Der Dreck unter den Fingernägeln geht damit raus wie nichts. Aber, das ist noch lange nicht alles. Bei Schnupfen ein paar Spritzer in die Nase und schon atmet man wieder frei durch. Oder, wenn es mich in den Ohren juckt, nehme ich schon lange keine Wattestäbchen mehr. Ein paar Sekunden mit der Sprühdose reingespritzt, dann den Kopf schräg halten und die gelbe Brühe rauslaufen lassen. Wird supersauber.

Meine Freundin ist ja von dem ganzen nicht so überzeugt. Na ja, sie ist eben eine Klebeband-Anhängerin. Auf jeden Fall mag sie Kriechöl nicht. Ich persönlich liebe ja den Geruch und auch wie es sich anfühlt auf der Haut. Aber sie sagt, es stinkt wie die Hölle.
Also, ich weiß natürlich, dass man Kompromisse eingehen muss in einer Partnerschaft. Deshalb hab ich mich auch regelmäßig geduscht, nachdem ich mich mit Kriechöl behandelt habe. Mir soll keiner nachsagen, es hätte an mir gelegen.
Aber, es wurde einfach immer schlimmer mit ihr. Schon beim kleinsten Ding ist sie ausgeflippt. Zum Beispiel, als ich ihre Nähmaschine repariert habe. Jeden Tag konnte ich mir anhören, dass die jetzt nach Kriechöl stinkt. Wer hält den so was aus? Aber ich hab eben gute Miene zum bösen Spiel gemacht, solange ich konnte. Ich hab wirklich alles für sie getan. Aber es war nicht gut genug.

Einmal hab ich eine Chance gesehen alles wieder hinzudrehen.
Sie konnte schon seit ein paar Tagen nicht auf Toilette. Verstopfung. Sie sagte, am nächsten Tag würde sie zum Doktor gehen. Also, hab ich in der Nacht die Sprühdose heimlich mit ins Bett genommen. Das kleine Röhrchen hab ich auch aufgesteckt. Als sie etwas eingedöst war, hab ich sie massiert und gestreichelt. Ich hab nicht mal das Kriechöl dazu benutzt, obwohl es damit viel besser gegangen wäre. Jedenfalls hab ich sie dabei vorsichtig ausgezogen.
Ihr hat das gefallen, sie hat einfach dagelegen, wohlig gestöhnt und mich machen lassen. Dann kam der große Moment. Sie lag auf dem Rücken. Es ging ganz schnell. Bevor sie was gemerkt hatte, hab ich gut fünf oder sechs Sekunden sprühen können. Aber plötzlich ist sie vollkommen durchgedreht. Ich wär wahnsinnig, hat sie gebrüllt und sie würde die Polizei rufen. Lauter so Zeug, ich konnt sie einfach nicht mehr beruhigen. Die hätte doch tatsächlich die Bullen geholt. Die hätten die hysterische Kuh doch sofort verhaftet, wegen falschen Alarms oder so was. Aber sie hat einfach nichts mehr begriffen.
Am Ende war es so schlimm, dass ich sie sogar im Bad einsperren musste. Da hat sie sich dann nach einer Weile beruhigt. Mitten in der Nacht hörte ich die Spülung gehen. Das war für mich der Beweis. Mein Kriechöl hat ihr geholfen. Ich dachte am nächsten Morgen wär alles wieder normal. Sie hätte es eingesehen, dass ich ihr nur helfen wollte und das auch getan hab. Sie hätte sich nicht mal bei mir entschuldigen müssen. Aber nein, die war noch immer voll durchgedreht. Hat mir eine Parfümflasche an den Kopf geschmissen als ich reinkam. Dann hat sie mich angefallen. Wie ein wildes Tier. Ich musste sie regelrecht K.O. schlagen. Was sollte ich denn tun mit ihr? Die wär doch glatt rausgelaufen, nackt wie sie war, und hätte zu schreien angefangen. Die hätten sie doch sofort in eine Irrenanstalt eingewiesen. Das konnte ich doch nicht zulassen.
Ich hab ne Weile nachgedacht. Während sie bewusstlos war. Irgendetwas stimmte mit ihrem Gehirn nicht, das war klar. Vielleicht war es nur eine Kleinigkeit. Vielleicht ein Krümel irgendwo, der feststeckte und ihre Gedanken behinderte. Also traf ich eine Entscheidung. Ich war ganz sicher es würde klappen. Sie würde wieder so werden wie sie einmal war. Nein, besser. Sie würde endlich einsehen, was Kriechöl alles leisten konnte. Ja, ich ging sogar soweit Zugeständnisse zu machen.
Ich benutzte ihr ach so gepriesenes Klebeband um sie an den Stuhl zu binden. Was ich vorhatte, war nicht ganz einfach. Sie durfte sich dabei nicht bewegen, sonst konnte das ganze schlimm enden. Deshalb benutzte ich auch zwei ganze Rollen von dem Zeug. Ich wickelte fast ihren ganzen Körper ein, wie eine Mumie. Nur den Kopf ließ ich frei. Als sie schließlich aufwachte wollte ich ihr erklären, was ich vorhatte. Eigentlich hatte ich auch gehofft sie wäre von allein wieder normal geworden. Aber in ihrem Zustand war Reden sinnlos. Sie fing sofort wieder zu brüllen an. Keine Chance auf Verständigung. Ich sah keinen anderen Ausweg mehr, also machte ich einfach weiter. Sie würde ja gleich sehen dass ich ihr nur helfen wollte.
Ich hatte ein Brett an der Rückenlehne des Stuhles befestigt das hinter ihr in die Höhe ragte. Daran befestigte ich ihren Kopf, damit sie schön stillhielt. Dabei ein paar Windungen Klebeband über den Mund und die Schreierei war auch zuende. Ja ja, ich geb ja zu, dass das Zeug nützlich ist, aber eben nur als Mittel zum Zweck.
Was dann kam tat ich nicht gerne, weil ich wusste es würde wehtun. Aber ich brauchte eben eine Stelle, wo ich ansetzen konnte. Das Gehirn hat ja mehrere Teile und ich dachte, dort, wo die aneinander stoßen wär die beste Stelle. Also hab ich genau in der Mitte ihrer Stirn einen kleinen Schnitt gemacht, mit einem Tapetenmesser. Das war okay, es tat zwar weh, aber solche Wunden, mit glatten Schnitträndern heilen doch fast narbenfrei. Durch den Knochen konnte ich natürlich nicht schneiden. Da musste die Bohrmaschine her. Ich hab auch ganz vorsichtig gemacht und den kleinsten Bohrer genommen. Gerade so groß, dass das Röhrchen durchpassen würde. Also, ich wollte ihr Gehirn ja nicht beschädigen. Ich hab immer nur ein paar Milimeter gebohrt, dann die Sperre neu eingestellt und weitergebohrt. Damit ich am Ende nur den Knochen durchdringe und nichts kaputtmache.
Sie hätten ihren Blick sehen sollen. Sie hat mir so leid getan. Sie dachte wohl ich wollte sie umbringen. Ich hab ihr immer wieder gesagt, es würde alles gut werden. Da hat sie vor Rührung geweint. Sie hat es wohl am Ende doch noch begriffen.
Auf jeden Fall war ich dann durch den Knochen und es hat ein bisschen geblutet. Von da musste es schnell gehen. Ich hab die Kriechöldose genommen. Das Röhrchen ist ganz leicht in das Loch reingeglitten, also hab ich genau die Stelle getroffen wo der Spalt war. Dann hab ich gespritzt.
Naja, das Hirn ist groß. Ich dachte, da braucht man schon ne Menge um alles zu erreichen. Also hab ich ordentlich draufgehalten. Man konnte direkt an ihren Augen sehen wie es ihr wieder besser ging.

Ich freu mich schon darauf wie es sein wird, wenn sie wieder aufwacht.

 

Hallo, porcupine!

Schön, daß du auch mal wieder eine Horrorstory veröffentlchst.

Ich habe durch deine Geschichte eine Menge über eine Substanz gelernt, von der ich zuvor noch nie gehört habe (dachte beim Titel zuerst an ein Monster in Teerpfützengestalt).
Eine schöne Parabel für das Sprichwort: "Wenn man nur einen Hammer hat, sieht alles wie ein Nagel aus."

Sprachlich astreiner Stil, wie immer. Die Idee finde ich auch gut. Nur ab dem Zeitpunkt, wo klar war, was er tun würde, hätte der Text zu Ende sein sollen. Die Beschreibung der Fesselung und der Bohrung könnte allerdings ihre Berechtigung behalten, wenn die Absicht so lange im Dunkeln gehalten wird.

r

 

Hallo relysium

danke für deine Kritik

du sprichst eine Schwachstelle in der Geschichte an die mir auch bewusst war. Aber es war eigentlich unmöglich zu verschweigen was er vorhatte. dazu war er ja viel zu sehr auf das Kriechöl fixiert. Also habe ich es gar nicht erst versucht, um nicht die Intelligenz der potenziellen Leser zu beleidigen. ;)

porcupine

 

Hallo Porky!
Irgendwie kann ich mich rel nicht ganz anschließen: Wenn das "sprachlich astrein" ist, trennen uns Welten an Vorstellungen von gutem, flüssigem Stil. Die paar Fehlerchen stören mich nicht weiter. Sehr wohl stören mich diese stakkato-artigen Satzgebilde. Davon bin ich wirklich kein Fan! Ich mag ausgefeilten Stil, gerne auch längere Sätze. Man kann jetzt natürlich damit kommen, dass der Typ völlig irre ist und deshalb auch eher schlichte Sprache verwendet. Aber das ändert nichts daran, dass mich dieser "moderne" Stil extrem fadisiert.

Zur Geschichte selber: Da geht mir viel zu Holterdipolter die Post ab! "Hallo, ich bin der Erzähler, ich bin irre und werde gleich meine Freundin martern." Auch davon bin ich kein Fan! Ich mag es, wenn sich Normalität langsam zum totalen Wahnsinn steigert. Dein Protagonist kommt mir hingegen wie Jack Nicholson in "Shining" vor: Entgegen der Buchvorlage, wo Jack Torrance anfangs "normal" ist und erst unter dem Einfluss des Hotels verrückt wird, präsentiert sich Nicholson in seiner Rolle quasi von Anfang an als Verrückter, so dass man als Zuschauer wenig überrascht ist, wenn er schließlich zur Axt greift.

Irgendwie habe ich das Gefühl, du wolltest nur mal eben eine möglichst ekelhafte Geschichte schreiben. Ich habe mich zwar nicht gerade gelangweilt beim Lesen, aber Spannung kam an keiner Stelle auf. Es ist alles so klar, so vorausberechnet, als hätte ich das schon tausend Mal gelesen, was auf gewisse Weise auch der Fall ist. Da steckt keine Überraschung drinnen, kein Mitfühlen mit dem Opfer, keine Einsicht in den Wahnsinn des Handelnden.

Nö, ich könnte nicht behaupten, dass mir die Story außerordentlich gefallen hätte! Netter Snack für Zwischendurch, mehr nicht.

 

Hallo Moho und Rainer

freut mich, dass ihr meine Geschichte kritisiert habt.

@Rainer

danke für deine ehrliche Kritik, sowas bekommt man leider nur selten.

aber ich habe auch eine sensationelle Ausrede für die Qualität der Geschichte:
---
seit Uwe verboten hat Zeitreisegeschichten zu schreiben musste ich auf ein anderes Genre ausweichen und bin daher noch nicht so sattelfest :bla:
---
nein, Scherz beiseite, jetzt:

Die Antwort auf den Stil hast du dir ja selbst gerade beantwortet. Der Erzähler ist eben etwas schlicht. (wobei ich echt mit mir kämpfen musste, um die "e's" an den wortenden wegzulassen)

Zum rest kann ich dir nicht widersprechen. es ging mir hier nur um den Ekeleffekt. Meine letzte Horrorgeschichte war bedeutend umfangreicher aber ob sie dadurch besser war, vermag ich nicht zu sagen. In dem Genre bewege ich mich noch nicht so lange, aber ich habe noch mehr ideen für Horror, die ich wohl etwas sorgfältiger aufbauen werde.

Vielen dank nochmal

porcupine

 

Geschrieben von Rainer
Hallo Porky!
Irgendwie kann ich mich rel nicht ganz anschließen: Wenn das "sprachlich astrein" ist, trennen uns Welten an Vorstellungen von gutem, flüssigem Stil. Die paar Fehlerchen stören mich nicht weiter. Sehr wohl stören mich diese stakkato-artigen Satzgebilde. Davon bin ich wirklich kein Fan! Ich mag ausgefeilten Stil, gerne auch längere Sätze.
Ich kann mich dir vice versa auch nicht anschließen. Du hast einen anderen Stil, und der ist auch gut, aber dieser hier hat meines Erachtens durchaus seine Daseinsberechtigung.
Du siehst, ich bin da etwas liberaler, obgleich du ja von einigen meiner Kritiken weißt, daß ich niemanden mit Samthandschuhen anfasse.
Auch dein Anliegen, man solle derlei länger ausbreiten, mag für dich selber gelten, ist jedoch nicht verallgemeinerungswürdig. Nicht jeder liebt das Ausgebreitete, ich z.B. überhaupt nicht. Du entsinnst dich ja noch daran, wie ich dir in deinen Geschichten immer wieder Kürzungen und Streichungen vorschlage.
Diese Geschichte zu verlängern, würde bedeuten, sie zu verdünnen. Dieselbe Handlung mit mehr Worten abzuhandeln, damit es nicht hopplahopp kommt - ich weiß nicht. Es klingt nicht überzeugend. So wie es jetzt ist, halte ich es für ausgewogen.

r

 

Geschrieben von relysium
Auch dein Anliegen, man solle derlei länger ausbreiten, mag für dich selber gelten, ist jedoch nicht verallgemeinerungswürdig. Nicht jeder liebt das Ausgebreitete, ich z.B. überhaupt nicht.

Deshalb schreibe ich auch "ich finde", "meiner Meinung nach", etc. ;)
Ich möchte niemandem irgend welche "Vorgaben" machen, wie denn eine gute Geschichte auszusehen habe. Davon haben wir in der Schule doch gewisslich bis zum Überdruss gehört, nicht wahr?
Es ist mir nur wichtig, meinen Standpunkt darzulegen. Wenn ich eben zB Porkys Geschichten lese und kritisiere, entwickelt er - wenn er die Kritiken interessiert liest - ein "Gespür" dafür, wie der Leser namens Rainer seine Geschichten sieht. Er kann dann für sich entscheiden, ob ihm das wichtig ist oder nicht. Denn nicht nur der Leser hat das Recht, sich Geschichten nach Gutdünken auszuwählen: Auch der Autor hat das Recht, jene Kritiken rauszupicken, die ihm hilfreich erscheinen.
Für den einen mögen das die "Super Geschichte! Kann ich nix bekritteln!"-Lobhudeleien sein; für den anderen könnten es die "Mir hat die Geschichte gefallen/nicht gefallen, weil..."-Kritiken sein.
Ein Autor hat einen unverkennbaren Stil... Ein Kritiker aber auch. :)

 

Hallo Porcupine!

Danke für deine Story. Ab jetzt werde ich Kriechöl nie mehr mit der gleichen Unbefangenheit benutzen wie früher. Auf was für Ideen die Leute so kommen. Erstaunlich. Jedenfalls sehr originell und konsequent auf die Pointe hin erzählt. Eine klassische short story, wie ich sie mag. Gut fand ich auch den Erzählstil, der die geistige Verfassung des Erzählers genau erfasst.

Abschließend noch einige Tippfehler, die mir aufgefallen sind:

Er hält den so was aus?
???
Was sollte ich den tun mit ihr?
denn
Während sie Bewusstlos war.
bewusstlos
Aber in ihren Zustand war Reden sinnlos.
ihrem
Das war okay, es tat zwar weh, aber solche Wunden, mit glatten Schnitträndern heilen doch fast Narbenfrei.
narbenfrei
Ach so. Noch was vergessen. Bei Schnittwunden in der Stirn - blutet man da nicht wie ein Schwein?. Abe da bin ich zu wenig Experte.

Viele Grüße von Sturek

 

Hallo Sturek

vielen dank für deine Kritik. die Fehler hab ich sofort ausgebessert.
Wenn das mit der Schnittwunde auf der Stirn ein grober Schnitzer wäre, hätte bestimmt Doktor Relysium was gesagt, also lass ich das erst mal so ;)

Porcupine

 

Sicher blutet das, aber was sollte sich an der Geschichte dadurch ändern?

r

 

Hallo porcupine!

Kriechöl ... kannte ich noch nicht. Scheint ja ein nützliches Mittelchen zu sein ;-)

Ich kann sowohl Rainer als auch Relysium in ihrer Kritik verstehen. Auf der einen Seite ist die Story wirklich wenig überraschend, noch spannend, andererseits liest sie sich schnell und angenehm. Erinnert auch irgendwie an "Süße Fäulnis". Zu sehen, wie weit man gehen kann, immer extremer werden.

Ich weiß nicht so recht... gelesen habe ich sie gern, aber (für mich persönlich) war sie auch nur ein Snack, den ich bestimmt in fünf Minuten schon wieder vergessen habe.

Für KG.de durchaus okay, aber wäre die Story in einer Anthologie, wäre ich wohl ein bisschen enttäuscht.

"Manche Leute sagen ja"
"Meine Freundin ist ja"
dieses "ja" kommt öfter vor und stört mich persönlich ein wenig

"Sie konnte schon seit ein paar Tagen nicht auf Toilette gehen. Verstopfung. Sie sagte, am nächsten Tag würde sie zum Doktor gehen."
2x gehen. Könnte man beim ersten Satz streichen.

Gruß
Mike

 

Nachtrag zum Blut: Man kann natürlich, wenn man auf den Ekelfaktor setzt, hinzusetzen:
Es blutete weit stärker, als ich befürchtet hatte. Die bereitgestellten Tücher waren innerhalb einer Minute völlig durchnäßt, und ich geriet beinahe ein wenig in Panik, einen Fehler begangen zu haben. Doch dann stoppte das Rinnsal von selbst, als habe man irgendwo einen Hahn zugedreht.

r

 

Hallo Porcupine,

ahem... dieses Mal habe ich verstanden, um was es ging :D

Mir hat die Story wirklich gut gefallen. Ich würde sie nun nicht gerade als spannend bezeichnen, aber du hast ja oben bereits angemerkt, daß es dir darum auch nicht vorrangig ging.

Dennoch macht es wirklich Spaß, die Story zu lesen. Und zwar genau deshalb, weil sie nicht so wohlfeil formuliert daherkommt. So etwas lese ich zwar auch gerne, aber es hätte hier einfach nicht gepaßt.
Manche Stellen sind auf makabere Weise äußerst unterhaltsam, und ich habe des öfteren böse lächeln müssen. Durch den Schreibstil/die Wortwahl kam der kleine Verrückte wirklich gut rüber.


Detailanmerkungen:

Verstehen sie, was ich meine?
„...Sie“

Kriechöl, kriecht,
Das Komma gehört in den Mülli.

und erreicht so entfernteste Stellen.

entferntesten

Wissen sie, ich habe herausgefunden, dass man damit Sachen machen kann die gar nicht auf der Dose draufstehen. Medizinische Anwendungen nämlich.
:D
Aber das „Sie“ schreibt man groß.

Sie hätten ihren Blick sehen sollen. Sie hat mir so leid getan. Sie dachte wohl ich wollte sie umbringen. Ich hab ihr immer wieder gesagt, es würde alles gut werden. Da hat sie vor Rührung geweint.

Herrlich morbide :thumbsup:

Dann hab ich gespritzt.
Naja, das Hirn ist groß. Ich dachte, da braucht man schon ne Menge um alles zu erreichen. Also hab ich ordentlich draufgehalten. Man konnte direkt an ihren Augen sehen wie es ihr wieder besser ging.

Gefiel mir ebenfalls ausgezeichnet.

Alles in allem also ein gelungener Happen für Zwischendurch.

Gruß
Somebody

 

Hallo Somebody

diesmal ist es mir wohl gelungen, mich etwas klarer auszudrücken als bei "Körperteile".
Vielen dank, für die Kritik und fürs verbessern. Freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Porcupine

 

Hallo Porcupine!

Kurz und heftig. Ein prolliger Heimwerker (man bewundere die gut durchdachte Konstruktion zum Fixieren des Kopfes) hat ein äußerst nützliches Allzweck-Mittel entdeckt und nutzt es nach allen Regeln seiner "Kunst". Sprach- und Gedankenstil sind dabei sehr gut auf die Situation des Prot. abgestimmt. Er ist ein Mann der Tat, nicht der Worte. Doch er wurstelt nicht ganz planlos drauf los:

Das Gehirn hat ja mehrere Teile und ich dachte, dort, wo die aneinander stoßen wär die beste Stelle. Also hab ich genau ...
und:
Ich hab auch ganz vorsichtig gemacht und den kleinsten Bohrer genommen. ...

Stimmt, herrlich makaber das Ganze!


Ciao
Antonia

 

Hallo Antonia

Danke für deine Kritik.

Ein prolliger Heimwerker (man bewundere die gut durchdachte Konstruktion zum Fixieren des Kopfes)

Ja, heimwerken ist IN. Die Irren sind da nicht ausgenommen :D

porcupine

 

Hallo Porcupine!

Als ich fertig war mit lesen, war ich sprachlos.. echt fantastisch wie du in so einem relativ kurzen Text so ausführlich alles beschreiben kannst... da kann man richtig mitfühlen..
Für mich der beste Satz:
"Ich freu mich schon darauf wie es sein wird, wenn sie wieder aufwacht"

Diese geschichte ist dir mal wieder hervorragend gelungen...

Cioccolatini

 

Hallo porcupine


echt ecklig und nett deine Geschichte. Wie dein Prot. dieses (man darf es ja nicht mit dem Namen nennen, doch ich weiss von welchem fantastischen Zeugs du geschrieben hast, mein Vater verwendete es immer und zu allen Pannen seines Autos. Seltsamerweise funktionierten sie auch umgehend. Es hieß "Caramba") Doch dass dieses Wundermittel noch zu allerlei anderen Gebrechen heilende Wirkung zeigt, wusste ich nicht. Das muß ich bei unserem nächsten Familientreffen erwähnen. Mutti wird ja auch immer älter.
Sehr beeindruckt war ich auch von deiner genau beschriebenen Heilung. Mich würde es interessieren wann sie wieder zu sich gekommen ist. Von dem Erfolg natürlich ausgehend, denn Caramba kann alles!


Hab viel Spass beim Lesen gehabt

Morpheus

 

hallo Morpheus und Cioccolatini

freut mich, dass euch die Geschichte gefallen hat :)

wie schon wieter oben gesagt, es ging mir hier eher um den Ekeleffekt als um Spannung oder Unheimliches.

...scheint ja funktioniert zu haben :D

ay, Caramba

Porcupine

 

Herrlich - eine schöne abgedrehte Story (und übrigens die Erste, die ich von Dir gelesen habe). Das Ganze erinnert mich zwar ein wenig an den Streifen "Re-Animator" (falls Dir das etwas sagt), aber das nur als Anmerkung. Ich persönlich finde das bißchen Ekel, das Du verbreitest, sehr aufregend - ist allerdings auch Geschmackssache. Splatter ist halt nicht für jedermann geeignet.

Was mich als Neuling hier auf diesen Seiten auf Deine Story neugierig gemacht hat, waren die vielen Kommentare. Da bin ich nun doch ein wenig erstaunt, daß einiges an Rechtschreibungs-Hinweisen am Start ist und auf die Formulierungen an sich eingegangen wird: den Stil habe ich ebenso empfunden, wie Du es lt. eigener Aussage beabsichtigt hast - ein "schlichter" Charakter erzählt halt in "seinen" Worten die Geschichte. Punkt. Aus. Schluss. Die paar kleinen Fehlerchen sind ebenfalls zu verschmerzen, darüber hätte ich kein Wort verloren. Aber wenn das hier Usus ist, ok. Und damit möchte ich niemanden unterstellen, dies in böser Absicht zu regeln - nett gemeinte Hinweise halt.

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr amüsant, alleine das titelgebende "Kriechöl" hat mich (neben der Anzahl der Kommentare) neugierig auf den Inhalt gemacht. Das Thema des fanatisch Verliebten, der unbedingt seinem Partner etwas "Gutes" zukommen lassen will, ist ebenfalls brilliant, das muß ich mir merken!

Fazit - ein guter Shorty, der einem vergnügte Kurzweil bietet!

Viele Grüße,
SirCabirus

 

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