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Letzter Tag (Loop)

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04.10.2006
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Letzter Tag (Loop)

Schritte, Stolpern, ein Stoß in den Rücken.
„Hm, sorry, Mann!“
Wimmer taumelte auf die Straße.
„Oh, Gott, der Bus, oh Gott, oh Goooott!“, schnappatmete es schräg hinter ihm.
Wie lange sie das wohl noch durchhält, dachte er, jedes Mal dasselbe.
Er fand seine Balance, richtete sich auf, wandte sich mit ausgebreiteten Armen dem heranbrausenden Bus zu, und zwinkerte dem Fahrer zu, dessen Mienenspiel hinter der großzügig dimensionierten Scheibe eine Melange aus Entsetzen, Wut und Hilflosigkeit anrührte.
Dann erfasste ihn der einfahrende Koloss, überrollte, zermalmte ihn, es tat wie immer nicht weh. Adrenalin, vermutlich werde ich abhängig von dem Zeug, dachte Wimmer noch, bevor einer der Busreifen seinen Kopf unterpflügte, ekelhaftes Geräusch, dann Dunkelheit.
Kurz darauf … ging der Wecker.

Wimmer erhob sich, schlurfte ins Bad, duschte, kleidete sich an, kochte Kaffee, bereitete sich ein Müsli zu, las die Zeitung, bis das Müsli gezogen hatte und der Kaffee durchgelaufen war, dann schaltete er das Radio ein, aß das Müsli, stürzte zwei schnelle Tassen Kaffee hinunter, stellte Tasse und Schüssel in die Spüle, wo sie am Abend auf ihn warten würden, putzte sich noch rasch die Zähne, zog eine Jacke an, nahm seine Tasche und verließ das Haus.
Die Bushaltestelle lag keine zweihundert Meter entfernt von seiner Wohnung an der Ecke zur Hauptstraße. Wimmer gesellte sich zu den bereits wartenden Fahrgästen in spe an den Bordstein.
Der Bus kam sportlich um die Straßenecke geschossen, man hörte den Motor bereits auf größere Distanz. Der Fahrer hatte seinen Jugendtraum, Rennfahrer zu werden, offenkundig nicht begraben, sondern lebte ihn freudvoll im öffentlichen Personennahverkehr aus.
Wimmer vernahm eilig sich nahende Schritte, dann ein Stolpern, und erhielt er einen wuchtigen Stoß, der in aus der Balance brachte und auf die Straße taumeln ließ.
„Hm, sorry, Mann!“, lautete der rückblickend reichlich respektlose Kommentar hierzu.
„Oh, Gott, der Bus, oh Gott, oh Goooott!“, ergänzte eine weibliche Stimme in atemloser Hysterie.
Wimmer stand regungslos mitten auf der Fahrbahn und fixierte wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht eines näherkommenden Wagens schreckensstarr sein viel zu schnell näherkommendes Verhängnis. Wenig kreativ schoss es ihm durch den Kopf: „---!“
War es dann auch.
Kurz darauf … ging der Wecker.

Von diesem Tag an ging Wimmers Wecker tagtäglich kurz darauf. Und jeder Tag, an dem der Wecker ging, war derselbe gleiche Tag.
Bald schon las er die Zeitung nicht mehr, es stand ja immer dasselbe darin, und die Zahl der noch nicht gehörten Radiosender ging gleichfalls zur Neige (die Nachrichten dort waren durchweg stets dieselben gewesen, die launigen Anmoderationen bald schon abgestanden und auch die ohnedies einfallslose Musikauswahl der Stationen wurde durch wiederholtes Hören nicht besser), selbst das Müsli kam ihm vor, als wäre es bereits gegessen worden. Auf das Zähneputzen verzichtete er bald schon, das Geschirr blieb einfach auf dem Tisch stehen, auch die Tür abzuschließen hielt er nicht länger für erforderlich.
Mehr und mehr begann Wimmer das Ende als relativ zu begreifen, sein initialer letzter Gedanke beim Überrolltwerden wurde ihm bald schon peinlich. Offenbar – so stand für ihn fest – war man auf das Ende nicht adäquat eingerichtet. Wenn es kam (in seinem Fall sogar mit dem Bus) hatte man nichts Besseres als einen ramdösigen Gesichtsausdruck und einen unnützen Gedanken in petto.
Also nahm Wimmer die unerklärliche Daseinsschleife als eine Kette von Trainingseinheiten wahr, ein Zirkeltraining sozusagen. Er begann, seinen Abgang aus dem irdischen Jammertal zu nuancieren und nachzubessern. Jeden Tag pünktlich um sieben Uhr dreiundvierzig stolperte derselbe Jemand hinter ihm (er wusste inzwischen, dass es ein junger dreitagebärtiger Mann war, den er nicht kannte, aber liebevoll „Stößchen“ taufte) und rempelte ihn mit der stets gleichen maulfaulen Entschuldigung („Hm, sorry, Mann!“) auf die Straße, wo er wieder und wieder und wieder überrollt wurde. Wimmer fand, dass er souveräner wurde darin, besonders stolz war er, als er eines Morgens im Gesicht des Busfahrers inmitten des bekannten Emotionspotpuorris ein gequältes Lächeln erblickte. Triumphierend ballte er die Faust. Dann das Übliche, bumms, matsch, dunkel.
Kurz darauf … ging der Wecker.

An einem dieser Morgen, er hatte die Zählung eingestellt, gelangte Wimmer beim zweiten Kaffee zu der Auffassung, dass ihn der Aufenthalt im Hamsterrad des Todes nicht weiterbrachte.
Seine Unzufriedenheit ging so weit, dass er sogar nichts dagegen gehabt hätte, einfach mal wieder im Büro zu erscheinen. Aber Gott hatte Schluckauf, und Wimmer kam aus diesem da capo nicht raus, es sei denn … hm. Sorry, Mann.
Als Wimmer die eiligen Schritte des Dreitagebärtigen hinter sich nahen hörte, nahm er innerlich Spannung an. Einundzwanzig, zweiundzwanzig ... Stolpern. Er trat beiseite.
„Hm, sorry, M-“, sagte Stößchen im Vorüberstraucheln. Sein Schwung, der sonst Wimmer über die Bordsteinkante getragen hatte, war ihm zum Verhängnis geworden, und er stand nun dort, wo sonst immer Wimmer gestanden hatte.
„Oh, Gott, der Bus, oh, Gott, oh Goooott!“ Für die Hysterikerin machte der Partnertausch keinen Unterschied.
Stößchen, mit der alternativlosen Option des Ablebens konfrontiert, blickte sich fast ratsuchend um, wie die Lage am besten zu schultern wäre.
Wimmer nickte ihm aufmunternd zu. Er würde es schon noch lernen.
Oder auch nicht, dachte Wimmer, nachdem der Bus drübergefahren war.
Er wartete kurz.
Wartete dann noch einmal.
Der Wecker ging nicht.
Aber Wimmer.
Arbeiten.

 

Hallo @brudervomweber ,

ich schildere hier meinen subjektiven Leseeindruck: Für mich war dein Text leider nichts. Ich musste mich echt anstrengen, um nicht aufzuhören. Die Idee habe ich schon oft gelesen und sie kam mir nicht originell vor. Außerdem haben mich einige Sachen beim Lesen gestört, nimm dir raus, was du brauchen kannst:

„Hm, sorry, Mann!“
Das "Hm" hat mich als Leser gestört. Es liest sich für mich nicht gut, ist mir zu umgangssprachlich.

Kurz darauf … ging der Wecker.
Ich dachte erst, dass es ein Albtraum war und meine erste Reaktion war: Oh, der Autor hat keine Idee mehr und da muss der Traum herhalten. Das hat wahrscheinlich etwas mit Geschmacksache zu tun und mir als Leser gefällt das nicht.

Wimmer erhob sich, schlurfte ins Bad, duschte, kleidete sich an, kochte Kaffee, bereitete sich ein Müsli zu, las die Zeitung, bis das Müsli gezogen hatte und der Kaffee durchgelaufen war, dann schaltete er das Radio ein, aß das Müsli, stürzte zwei schnelle Tassen Kaffee hinunter, stellte Tasse und Schüssel in die Spüle, wo sie am Abend auf ihn warten würden, putzte sich noch rasch die Zähne, zog eine Jacke an, nahm seine Tasche und verließ das Haus.
Diese Stelle finde ich ziemlich gelungen. Durch den langen Satz kam für mich das Gefühl des Alltags und der Monotonie raus. In meinen Augen gut geschrieben.

Von diesem Tag an ging Wimmers Wecker tagtäglich kurz darauf. Und jeder Tag, an dem der Wecker ging, war derselbe gleiche Tag.
Ah, die Idee habe ich schon so oft gelesen. Da habe ich fast komplett aufgehört zu lesen.

Mehr und mehr begann Wimmer das Ende als relativ zu begreifen, sein initialer letzter Gedanke beim Überrolltwerden wurde ihm bald schon peinlich.
Das ist mir zu direkt, ich bekomme es als Leser aufgedrückt und kann keine eigenen Schlussfolgerungen ziehen. Hat mir nicht gefallen.

Er begann, seinen Abgang aus dem irdischen Jammertal zu nuancieren
Das Wort "nuancieren" hat mich als Leser gestört. Wäre "zu verbessern" hier nicht besser? Oder meinst du etwas anderes, das ich nicht verstanden habe?

(er wusste inzwischen, dass es ein junger dreitagebärtiger Mann war, den er nicht kannte, aber liebevoll „Stößchen“ taufte)
Auch diese Klammern haben mich total aus dem Flow rausgeholt. Es ist mir nicht subtil genug, sondern der Leser bekommt die Informationen in einer Klammer auf den Tisch geklatscht. Das ist eine Sache, die ich nicht gerne lese.

Der Wecker ging nicht.
Aber Wimmer.
Arbeiten.
Auch das Ende hat mir nicht gefallen. Wimmer geht also wieder arbeiten. Hier fehlt mir die Wendung, es ist alles sehr vorhersehbar.

Insgesamt hat mir deine Geschichte leider nicht gefallen, die Idee hat mich nicht gepackt und auch die Umsetzung hat mich als Leser nicht richtig abgeholt. Mir sind es zu viele Informationen, die ich als Leser entgegengesetzt bekomme.


Beste Grüße,
MRG

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, @MRG,

danke überhaupt erstmal für's Lesen, auch wenn der Text deinen Tag nicht besser gemacht haben mag, und danke für deine Mühe, mir deine Kritikpunkte aufzuzeigen.

Dass die Idee nicht originell ist, kann und will ich nicht in Abrede stellen - das Schema "Groundhog Day" kann niemand als neu und frisch verkaufen, und in der Tat ist das hier eine Geschichte, die ich noch "rumliegen" hatte und selbst ganz amüsant fand. Keine Botschaft, kein doppelter Boden, einfach ein kleiner Spaß, der für dich scheinbar nicht einmal das gewesen ist.

„Hm, sorry, Mann!“
Das "Hm" hat mich als Leser gestört. Es liest sich für mich nicht gut, ist mir zu umgangssprachlich.

Das sollte auch umgangssprachlich sein.

Kurz darauf … ging der Wecker.
Ich dachte erst, dass es ein Albtraum war und meine erste Reaktion war: Oh, der Autor hat keine Idee mehr und da muss der Traum herhalten. Das hat wahrscheinlich etwas mit Geschmacksache zu tun und mir als Leser gefällt das nicht.

Nicht keine Idee, sicherlich nicht schwerst originell, immerhin aber auch kein Traum. Und aber Geschmackssache. ;)

Wimmer erhob sich, schlurfte ins Bad, duschte, kleidete sich an, kochte Kaffee, bereitete sich ein Müsli zu, las die Zeitung, bis das Müsli gezogen hatte und der Kaffee durchgelaufen war, dann schaltete er das Radio ein, aß das Müsli, stürzte zwei schnelle Tassen Kaffee hinunter, stellte Tasse und Schüssel in die Spüle, wo sie am Abend auf ihn warten würden, putzte sich noch rasch die Zähne, zog eine Jacke an, nahm seine Tasche und verließ das Haus.
Diese Stelle finde ich ziemlich gelungen. Durch den langen Satz kam für mich das Gefühl des Alltags und der Monotonie raus. In meinen Augen gut geschrieben.

Hier hast du meine Intention gänzlich geblickt, und wir sind uns hier einig, dass dieser Trott in dieser Alliteration des Alltäglichen adäquat aufscheint. Danke.

Von diesem Tag an ging Wimmers Wecker tagtäglich kurz darauf. Und jeder Tag, an dem der Wecker ging, war derselbe gleiche Tag.
Ah, die Idee habe ich schon so oft gelesen. Da habe ich fast komplett aufgehört zu lesen.

Das muss ich akzeptieren, die Kritik bezieht sich ja tatsächlich auf die nicht ganz originelle Idee hinter der Geschichte. Danke, dass du dennoch weitergelesen hast.

Mehr und mehr begann Wimmer das Ende als relativ zu begreifen, sein initialer letzter Gedanke beim Überrolltwerden wurde ihm bald schon peinlich.
Das ist mir zu direkt, ich bekomme es als Leser aufgedrückt und kann keine eigenen Schlussfolgerungen ziehen. Hat mir nicht gefallen.

Subtil soll diese Geschichte aber ja gar nicht sein, du erwartest zu viel von ihr. Ehrlich, es ist primär Gefeixe, darum habe ich es unter "Humor" gelabelt, nicht unter "Philosophisches". Und "Seltsam" ist vielleicht auch zu viel der Anmaßung.

Er begann, seinen Abgang aus dem irdischen Jammertal zu nuancieren
Das Wort "nuancieren" hat mich als Leser gestört. Wäre "zu verbessern" hier nicht besser? Oder meinst du etwas anderes, das ich nicht verstanden habe?

Es ist durchaus schon nuancieren gemeint, also in Details abwandeln, Kleinigkeiten ändern, möglicherweise auch optimieren, also verbessern, aber das ist hier noch gar nicht der Ansatz. Es geht Wimmer eher um Abwechslung als um Verbesserung ... immerhin ist das Resultat letztlich ja trotzdem, dass der Bus über ihn rollt. Und nochmal - die ganze Geschichte ist ein Quatsch. Jeder, der seinen Verstand beisammen hätte, würde versuchen, NICHT vom Bus überfahren zu werden, anstatt ANDERS oder BESSER.

(er wusste inzwischen, dass es ein junger dreitagebärtiger Mann war, den er nicht kannte, aber liebevoll „Stößchen“ taufte)
Auch diese Klammern haben mich total aus dem Flow rausgeholt. Es ist mir nicht subtil genug, sondern der Leser bekommt die Informationen in einer Klammer auf den Tisch geklatscht. Das ist eine Sache, die ich nicht gerne lese.

Ich akzeptiere zweifellos, dass dich das rausgerissen hat, aber auch das ist schon so gedacht. Natürlich könnte ich es anders als in Klammern setzen, aber nichtsdestotrotz ist das eine geplante Unterbrechnung mitten im Satz, die einen Gedanken unterbricht (ach übrigens), und dann geht es eben weiter. Ich neige dazu, meine Geschichten laut zu lesen, ehe ich sie als (zunächst) fertig betrachte, und das, was dich aus dem Flow geworfen hat, sind Schnörkel, die ich selbst einbaue, weil ich gefühlt noch einen Schnörkel brauche.

Der Wecker ging nicht.
Aber Wimmer.
Arbeiten.
Auch das Ende hat mir nicht gefallen. Wimmer geht also wieder arbeiten. Hier fehlt mir die Wendung, es ist alles sehr vorhersehbar.

Die Wendung ist, dass es keine Wendung im eigentlichen Sinn gibt. Nach der inneren Runde des ewig gleichen Tages (oder Morgens) geht es nun einfach mit der Routine des ewig gleichen Alltags weiter bei Wimmer. Lerneffekt: Null. So einer ist er eben.

Und denselben Eindruck musst du natürlich jetzt von mir haben - nix gelernt aus deinem Feedback, das war (natürlich) alles so gewollt. So bin ich eigentlich aber gar nicht. Nur diesmal.

Vielen Dank!
Gruß,
bvw

 

Hallo @brudervomweber,

zwei, drei Stellen fand ich ganz witzig, das Ende vielleicht auch noch. Apropos Ende - da hast Du, glaube ich, Buchstaben verschluckt:

Wartete dann noch einmal.

Ansonsten hat mich das alles nicht so umgehauen. Zum einen liegt das am Thema (und täglich grüßt das Murmeltier), das ja von Natur aus eine gewisse Langatmigkeit mit sich bringt und oft auch dadurch bremst, dass eine innere Logik gewahrt bzw. umständlich erklärt werden muss (bei Zeitreisen ähnlich).
Das mit der Langatmigkeit hast Du meiner Meinung nach gut hinbekommen - da bleibt die Geschichte ausreichend knackig. Aber die Sache mit der Logik stört mich dann doch, denn es will mir nicht in den Kopf, wie es sein kann, dass der Protagonist immer wieder zu dieser Bushaltestelle läuft, ohne sich auch nur einen Satz lang darüber zu wundern, was da gerade passiert ist und dann nicht spätestens beim dritten Mal alles versucht, um nicht überfahren zu werden. Ich habe auch keinerlei Anhaltspunkte dafür gefunden, dass das alles symbolisch gelesen werden kann/soll. Will nicht spießig sein, aber dadurch habe ich es als schwierig empfunden, dem Protagonisten/der Geschichte weiter zu folgen.

Der andere Punkt betrifft den Satzrhythmus, den ich einfach nicht hinbekomme. Es ist gut möglich, dass das nur ein individuelles Ding ist, aber ich bin beim Lesen ständig ins Straucheln geraten.

„Hm, sorry, Mann!“
Schon beim ersten Satz ist mit nicht klar, wie ich den betonen soll und stolpere in den Text rein.

Er fand seine Balance, richtete sich auf, wandte sich mit ausgebreiteten Armen dem heranbrausenden Bus zu, und schenkte dem Fahrer, dessen Mienenspiel hinter der großzügig dimensionierten Scheibe eine Melange aus Entsetzen, Wut und Hilflosigkeit anrührte, ein Zwinkern. [...] Adrenalin, vermutlich werde ich noch abhängig von dem Zeug, dachte Wimmer noch, bevor einer der Busreifen seinen Kopf unterpflügte, ekelhaftes Geräusch, dann Dunkelheit.

Ich habe das Gefühl, dass die Sätze auch ein bisschen zu lang sind und nicht so richtig poliert ("noch abhängig von dem Zeug, dachte Wimmer noch, ...").

Zudem gibt es ein paar Begriffe, an denen ich hängen bleibe, weil sie meiner Meinung nach "drüber" sind ("Emotionspotpuorris", "da capo").

Wie gesagt, dass sind persönliche Eindrücke! Möglicherweise sehe nur ich das so, insofern nichts für Ungut, ansonsten hoffe ich natürlich, Du kannst ein bisschen was damit anfangen.

Soweit erstmal, liebe Grüße
s.

 
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Hallo, @sodrecas,

danke für das Feedback, das ja durchaus mit der @MRGschen Rückmeldung konform geht.

Deine beiden Texttippkorrekturhinweise habe ich sofort dankend umgesetzt, da habe ich in der Tat gepennt, zu deiner Stolperei beim Satzrhythmus ... vermutlich individuelles Ding, jedenfalls wohl nicht der Rhythmus, wo ein jeder mit muss.

Aber das habe ich bei Texten anderer Autoren auch häufig, man findet nicht in den Groove des Textes, darum blaue Flecken an den Schienbeinen. Ich habe vor dem Posten den Text laut gelesen (zugegeben auch die von dir aufgedeckte Macken nicht bemerkt), und ich war im Flow. Und da flossen auch der Emotionspotpourri und da capo, auch wenn ich verstehen kann, dass diese eher nicht gebräuchlichen Wörter einen Lesefluss brechen können.

Jedenfalls: Danke für deine persönlichen Eindrücke. Auch wenn ich unbelehrbar scheinen mag, in Wirklichkeit bin ich ein netter Kerl. ;)

Danke,
bvw

 

Hallo @brudervomweber,

mir scheint dein Text ein Veruch zu sein diesen bestimmten Stil zu erproben. Die Idee des "Loops" ist, wie meine Vorredner schon anmerkten, nicht sehr originell. Das kennt man doch zu Hauf.
Die lang gezogenen Sätze hast du denke ich eingebaut, um die monotonie seines Tagesablaufes hervorzuheben. Ja, das kann man machen. Allerdings empfinde ich diesen Stil an vielen Stellen als eher unglücklich umgesetzt.
Noch zwei Detailanmerkungen:

Als Wimmer an diesem Morgen die Schritte des Dreitagebärtigen hinter sich vernahm, spannte er sich. Und trat beiseite.
Also ich denke du wolltest da "spannte sich an" schreiben.
Und hier sieht man auch, was ich oben mit "unglücklich" meinte. Überall konstruierst du sehr lange Sätze mit vielen Kommata und dann machst du hier einen Punkt und fängst dann denn nächsten Satz mit einem "Und" an. Ich verstehe diese Entscheidung nicht so ganz. Nicht nur an dieser Stelle, sondern an vielen.

Wimmer nickte ihm aufmunternd zu und zeite ihm den Hochdaumen
"zeigte".
Ich bin auch kein Experte in Rechtschreibung aber für mich müsste das "zeigte ihm den Daumen hoch" heißen.

Was mir auch aufgefallen ist, ist ein schwerwiegender Logikfehler.
Wenn er Radiosender wechseln kann und auch ansonsten eigentlich freien Handlungsspielraum hat, warum entscheidet er sich dann so spät dazu, sich erst jetzt mal außnahmsweise nicht Überfahren zu lassen. Das macht für mich irgendwie keinen Sinn.

Und auch, dass der Tag sich ausgerechnet dann nicht wiederholt, wenn er mal nicht stirbt. Bei solchen Geschichten geht es ja meist eher darum, dass der Prota aus sich selbst heraus kommt und eine gravierende Änderung seines Lebens vornimmt.

Also falls der Text nur ein kleiner Spaß sein sollte, dann hat er für mich als solches leider nicht funktioniert. Wenn es ein stilistischer Versuch sein soll, dann musst du da wohl noch dran arbeiten.

Viele Grüße
Murph

 
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Hallo, @murphy_does_his_best,

richtig erkannt, es geht hier mehr um Stil als Inhalt.

Dass du den Stil als eher unausgegoren einschätzt, muss ich so zur Kenntnis nehmen, und bedanke mich für das Aufzeigen des "zeiens".

Das mit dem führenden "Und" zum Satzbeginn ist zweifellos eine Marotte, die ich mir abgewöhnen muss. In dem von dir genannten Fall hat der Punkt allerdings die Funktion, eine Pause zu signalisieren,. Eigentlich könnte der Satz so weitergehen. Ich wollte hier aber nicht "a und b" haben, sondern "a. Und dann b". Ich habe es nun etwas anders formuliert, das "Und" ist jedenfalls Geschichte.

Der "Hochdaumen" ist definitiv eine eigene Kreation, den "Daumen hoch zeigen" klingt allerdings reichlich bescheiden, weshalb ich diese Aufmunterungsgeste nun ganz herausgenommen habe - Stößchen muss ohne sie auskommen.

Und was den schwerwiegenden Logikfehler angeht ... nein, das ist kein Fehler in der Logik der Geschichte, sondern einer in der Wimmerschen Logik. Er kommt zu keinem Zeitpunkt auf die Idee, einfach zu Hause zu bleiben oder aus seiner täglichen Routine signifikant auszubrechen, auch wenn er am Ende eben jedes Mal überfahren wird.

Die Katharsis bleibt hier aus, er geht von der inneren in die äußere Routine über, er wird auch morgen wieder Müsli frühstücken, zwei Kaffee hinterstürzen, alles wie vorher, unterschiedslos, gleichförmig. Du erwartest zu viel von Wimmer, von der Geschichte, von mir. ;)

Ich danke dir für deine Zeit, und dein Feedback, auch und gerade, weil du die Geschichte nicht genossen hast,

Gruß,
bvw

 

Hallo @brudervomweber,

ich schätze, du hattest einfach Spaß beim Schreiben dieser Geschichte. Kann das sein?

Irgendwie blitzt da ein gewisser Spaß zumindest durch, es lenkt (mich) nur immer etwas davon ab. Ich möchte zwei Punkte davon rausgreifen.
1. Der erste Absatz vs. zweiter Absatz.
Im ersten Absatz ist er so abgeklärt, dass er das Mienenspiel des Fahrers erörtert und ihm ein Zwinkern schenkt.
Der zweite Absatz wirkt jedoch wie das allererste Mal.
Ist das beabsichtigt? Warum? Mich verwirrt das. Komplett.

2. Hm, sorry, Mann.
Rhythmus hin oder her. Was soll das für ein "Hm" sein? Was soll es mir sagen? Bzw wie muss ich es aussprechen?
Ist das ein Mir-ist-langweilig-was-könnte-das-ändern-hm? Oder ein ehne-mehne-muh-geschubst-wirst-du-hm? Ich weiß nicht, wie ich das deuten soll und damit fliege ich raus.

das Schema "Groundhog Day" kann niemand als neu und frisch verkaufen,
Also ich fand das in "Edge of Tomorrow" ziemlich frisch umgesetzt, da spricht aber vielleicht auch der Gamer aus mir.

 

Hallo, @feurig,

ich schätze, du hattest einfach Spaß beim Schreiben dieser Geschichte. Kann das sein?

Könnte passiert sein.
Was ist Schreiben ohne Spaß?
Nur Schreiben.

Im ersten Absatz ist er so abgeklärt, dass er das Mienenspiel des Fahrers erörtert und ihm ein Zwinkern schenkt.
Der zweite Absatz wirkt jedoch wie das allererste Mal.
Ist das beabsichtigt? Warum? Mich verwirrt das. Komplett.

Das ist beabsichtigt, weil der zweite Absatz das erste Mal ist.
Erster Absatz = irgendein Tag, vielleicht Tag 73. Wimmer hat Routine.
Zweiter Absatz = der erste Tag, das erste Mal, die Initialzündung des Hamsterrades.
Dritter Absatz = Schnelldurchlauf - die "Entwicklung" vom zweiten bis zum vorletzten Tag.
Vierter Absatz = letzter Tag, das Finale, Wimmer rebelliert gegen das Schicksal und geht ins Büro.

2. Hm, sorry, Mann.
Rhythmus hin oder her. Was soll das für ein "Hm" sein? Was soll es mir sagen? Bzw wie muss ich es aussprechen?

Faszinierend, wie viel Schwierigkeiten ein "Hm" verursachen kann. :) Ich hatte da vorher ein "'Tschuldigung", das fand ich aber doof, weil es zu artikuliert war. Stößchen ist in Eile, hat noch sein Frühstücksbrot im Mund, und ein Morgenmuffel ist er auch. Er hat verschlafen, schon wieder, vermutlich, darum ist er spät dran, und in Eile, rempelt Wimmer von hinten an, weil wach ist er auch noch nicht so ganz. Und weil er um diese Uhrzeit auch noch mundfaul ist, sagt er eben "Hm, sorry, Mann." Etwas nach dem Motto "Beschwer dich bloß nicht, ich hab meine eigenen Probleme. Mann." Und das "Hm": Mehr "m", nur ein ganz leichtes "H", also nicht nicht "Höm" oder "Hem", sondern "hMM", eher nasal, mit geschlossenem Mund. Wie eine Kuh, die anfängt zu muhen, es dann aber lässt. Hast du den Ton?

Also ich fand das in "Edge of Tomorrow" ziemlich frisch umgesetzt, da spricht aber vielleicht auch der Gamer aus mir.

Da hast du tatsächlich recht, den fand ich auch gut, auch wenn ich kein Gamer bin. Mir graust es insgeheim aber schon vor dem zweiten Teil, der angeblich kommen soll. Nicht hiervon, sondern von Ätsch of Tomorrow.

Vielen Dank für dein Feedback!
bvw

 

Was ist Schreiben ohne Spaß?
Lernen? Arbeit? Gar sich verbessern?

Ich bin da ehrlich, mein Spaßfaktor sinkt vom Erstentwurf in die Überarbeitung ganz gewaltig.
Ist für mich aber nicht schlimm. Die Komfortzone hinter sich zu lassen bedeutet in den seltensten Fällen Spaß, kann sogar unangenehm sein, die Freude kommt erst, wenn man am Ergebnis bemerkt, dass man sich verbessert hat.
Ist wie beim Sport. Lächelst du beim Gewichtheben entspannt vor dich hin - hast also Spaß - wird ein guter Trainer solange Gewicht drauf packen, bis du nicht mehr lächelst und (vorerst) keinen Spaß mehr hast.
Ist leider kein Vergleich von mir, sondern von Christoph Niemann. Ich finde den Vergleich lediglich passend.

Das ist beabsichtigt, weil der zweite Absatz das erste Mal ist.
Erster Absatz = irgendein Tag, vielleicht Tag 73. Wimmer hat Routine.
Zweiter Absatz = der erste Tag, das erste Mal, die Initialzündung des Hamsterrades.
Ja ... zündet bei mir nicht. Wie gesagt: Verwirrt mich lediglich komplett.

Er hat verschlafen, schon wieder, vermutlich, darum ist er spät dran, und in Eile, rempelt Wimmer von hinten an, weil wach ist er auch noch nicht so ganz. Und weil er um diese Uhrzeit auch noch mundfaul ist, sagt er eben "Hm, sorry, Mann." Etwas nach dem Motto "Beschwer dich bloß nicht, ich hab meine eigenen Probleme. Mann."
Es ist schön, dass du mir das so bildhaft beschreiben kannst. Nur: Wo bringst du in deiner Geschichte deinen Lesern die Szene so nah? Wie soll das jemand verstehen oder ansatzweise auf so eine Idee kommen, ohne dich nach einer Erklärung der Szene zu fragen?
Zusätzlich: So präzise, wie du dieses Bild zeichnen kannst, so sehr kollidiert es leider mit der Realität der Fliehkräfte. Ein bewegungsloses Objekt ist sehr schwer aus der eigenen Position zu werfen. Drängelt sich Stößchen schlicht hinter Wimmer vorbei, wird Wimmer kaum auf die Straße fliegen. Dazu benötigt es schon einen absichtlichen, kräftigen, zielgerichteten Stoß.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, @feurig,

Lernen? Arbeit? Gar sich verbessern?

Ich bin da ehrlich, mein Spaßfaktor sinkt vom Erstentwurf in die Überarbeitung ganz gewaltig.


Schreiben ohne Spaß ist nicht lernen, jedenfalls kein gutes. Gutes Lernen macht Spaß. Auch wenn es anstrengend ist. Das schließt sich ja nicht aus. Und bei mir ist es zweifellos so, dass ich gerne überarbeite. Texte schreibe, liegen lasse, nochmal drüber gucke, verbessere, nochmal liegen lasse, drübergucke nochmal was ändere ... manchmal kommen einem beim Nichtschreiben Ideen, die dann neu eingebaut werden. Und natürlich lernt man was dabei. Über sich, über die Geschichte, über das eigene Schreiben.

Den Effekt, auf den du abstellst, habe ich beim Plotten - wenn ich vorher schon alles weiß, steht der innere Schweinehund bei Fuß - wenn es nichts mehr zu entdecken gibt, muss ich den Kram auch nicht mehr aufschreiben.

Und deine Trainer-Analogie ... nee, den Trainer würde ich wechseln. ;)

Ja ... zündet bei mir nicht. Wie gesagt: Verwirrt mich lediglich komplett.

Dann ist das wohl so.

Es ist schön, dass du mir das so bildhaft beschreiben kannst. Nur: Wo bringst du in deiner Geschichte deinen Lesern die Szene so nah? Wie soll das jemand verstehen oder ansatzweise auf so eine Idee kommen, ohne dich nach einer Erklärung der Szene zu fragen?

Zur ersten Frage: Gar nicht. Finde ich auch überflüssig. Es geht nicht um den Dreitagebärtigen, es geht um Wimmer. "Hm, sorry, Mann" ist kein Satz, den man in zig Varianten sagen kann, jedenfalls nicht, ohne an dem Text vorbeizureden. Zur zweiten Frage: "Hm" ist schnöselig, "sorry" sagt schon, dass es sich um eine jüngere Person handelt, und "Mann" ist jovial-unhöflich. Da muss ich nicht auf seinen Morgen und die Vollkornbrotkrümel im Gebiss abstellen, um darauf zu kommen, dass der, der das sagt, sich nur so halb entschuldigt.

Zusätzlich: So präzise, wie du dieses Bild zeichnen kannst, so sehr kollidiert es leider mit der Realität der Fliehkräfte.

Ih, Physik! Urgh, Realität! Und ich würde dir völlig beipflichten, dass ich ein Schlonz und die Situation genauer und plausibler zu beschreiben wäre, wenn das hier eine ernstgemeinte Agentengeschichte mit einem Kampf auf dem Dach eines fahrenden Zuges oder an Bord eines trudelnden Helikopters wäre. Aber hier ... ich hab's! Ich schreibe rein, dass da jemand hinter ihm stolpert und er dann einen Stoß erhält. Da sollte genügend Schmackes hinter sein, um ihn auf die Straße zu befördern. Auch wenn "bewegungsloses Objekt" nicht nur rein physikalisch eine schöne Charakterisierung für Wimmer ist. ;)

Gruß,
bvw

 

Hallo @brudervomweber,

danke für deine Geschichte, sie hat mir richtig Spaß gemacht. Klar, am Anfang dachte ich: Ein Traum, oh nein! Dann kam auch noch der Murmeltiertag.
Aber dann hat mir einfach Spaß gemacht, wie du mit der Sprache gespielt hast. Denn spätestens mit der "Melange aus Entsetzen..." wird ja klar, wohin es geht. Deshalb gefallen mir auch "Stößchen" in Klammern, die "Emotionspotpourris" und das Nuancieren des Abgangs u.a. richtig gut.
Ich habe mich auch kurz gefragt, wie blöd der Wimmer ist, dass er das einfach so weiter macht und keine andere Idee hat. Aber er macht ja auch am Ende in seinem Leben nichts anderes. Dadurch bekommst du ja sogar auch eine tiefere Bedeutung mit hinein. Auch wenn das gar nicht soooo wichtig ist.
Übrigens gefällt mir die syntaktische Darstellung am Ende, wie auch im 2. Absatz. Passt richtig gut.
Jedenfalls habe ich am Ende laut albern gekichert. Das passiert mir gar nicht so oft, ist also erzählenswert und ein unwillkürliches Lob gewesen.

Also: richtig gern gelesen!
Gruß Daeron

 

Jetzt habe ich die Flusen vergessen, hätte sie beinahe jemand anderem angehängt:

Wimmer stand wie reglos mitten auf der Fahrbahn und fixierte wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht eines näherkommenden Wagens schreckensstarr sein viel zu schnell näherkommendes Verhängnis.
Hier hast du zwei Vergleiche in einem Satz. Das erste "wie" könntest du auch streichen.

und als sich die Zahl der noch nicht gehörten Radiosender ebenfalls gegen Null neigte (die Nachrichten dort waren durchweg stets dieselben gewesen, die lockeren Scherze und Neckereien der Moderatorenteams bald schon abgestanden und auch die ohnedies einfallslose Musikauswahl der Stationen wurde durch mehrmaliges Hören nicht besser), selbst das Müsli kam ihm vor, als wäre es bereits gegessen worden.
Hier wird dir die Klammer zum Verhängnis. Du bringst den Satz nicht zu Ende:
Und als sich die Zahl gegen Null neigte, selbst das Müsli kam ihm vor....

Wimmer vernahm eilig sich nahende Schritte, dann ein Stolpern, und erhielt er einen wuchtigen Stoß, der in aus der Balance brachte
Wimmer vernahm sich eilig nahende Schritte

Und jeder Tag, an dem der Wecker ging, war derselbe gleiche Tag.
derselbe gleiche Tag? Warum doppelt? gleiche kann doch weg.

Gruß Daeron

 

Hallo, @Daeron,

danke für dein Feedback, danke für die Flusen.

Ich freue mich, dass dich dieses Texthäppchen nach anfänglicher Irritation dann doch gut abgeholt und mitgenommen hat. Und deine Hinweise sind gerne genommen, wenn auch nicht alle umgesetzt.

Das erste "wie" ist gestrichen (war eh unnötig), das offengelegte Klammernverhängnis ist ist abgewendet, die übrigen beiden Punkte habe ich durchdacht und verworfen ... "eilig sich nahend" ist grammatikalisch nicht knallfalsch und passt mir rhythmisch besser als "sich eilig nahend" und dass ich "denselben gleichen Tag" geschrieben habe, war volle ganze Absicht. ;) Dasselbe und das Gleiche ist nicht ... ähm, dasselbe, und diese Tage sind beides: gleichförmig und identisch (es ist ja wirklich immer derselbe Tag, der gleich verläuft).

Gruß,
bvw

 

Hallo @brudervomweber,
mir ging es wie sodrecas, ich hab mich nach dem ersten Lesen gefragt, warum der Prota so blöd ist, das mit dem Schritt auf Seite nicht direkt zu versuchen. Du hast in einer Antwort geschrieben, der Einführungsabsatz sei für dich das 73.te Mal oder so. Das ist schon echt stumpf, sich 72 Mal überfahren zu lassen, ohne den simplen Schritt auf Seite zu versuchen. Mal so als Direkteindruck nach dem Lesen. Dazu kommt ein großes Fragezeichen, was den Kern der Geschichte betrifft, die Du erzählst.
Das Murmeltier wurde schon erwähnt, dort ist es die Metaebene, die verhindert, dass er sein "normales" Leben zurückbekommt. Er muss erst ein besserer Mensch werden, seinen Zynismus einpacken, sich für andere Menschen wirklich interessieren, etc. Heißt er durchläuft eine Art Katharsis, er lebt denselben Tag immer wieder auf die alte Art und Weise, bis es ihm zum Hals raushängt und er diverse Selbstmorde begeht. Erst als er beginnt, seine Assistentin zu lieben, läuft das Leben wieder weiter. Was will ich damit sagen?
Diese Ebene fehlt bei dir leider. Ich erfahre nicht, wofür er weiterlebt. Warum bekommt ausgerechnet er eine zweite Chance? Was ist das Besondere an ihm? Was hat sich die höhere Macht/ das Schicksal/ was auch immer dabei gedacht? Der eine Schritt auf Seite ist für mich unbefriedigend, weil als Auflösung zu simpel. Er liefert nachträglich keine Begründung für die immer wieder durchlebten Tagesanfänge. So liest es sich als Loop um des Loops willen, als Spiel mit dem Erzähltrick, der alleine steht, weil du ihn nicht mit Sinn füllst.
Peace, linktofink

 

Hallo, @linktofink,

ich hab mich nach dem ersten Lesen gefragt, warum der Prota so blöd ist, das mit dem Schritt auf Seite nicht direkt zu versuchen.

Was hast du dich denn nach dem zweiten Lesen gefragt? ;)

Das ist schon echt stumpf, sich 72 Mal überfahren zu lassen, ohne den simplen Schritt auf Seite zu versuchen.

Stimmt.

Dazu kommt ein großes Fragezeichen, was den Kern der Geschichte betrifft, die Du erzählst.

Da bist du scheint's nicht der erste.

Er durchläuft eine Art Katharsis, er lebt denselben Tag immer wieder auf die alte Art und Weise, bis es ihm zum Hals raushängt ... Erst als er beginnt, seine Assistentin zu lieben, läuft das Leben wieder weiter. ... Diese Ebene fehlt bei dir leider. Ich erfahre nicht, wofür er weiterlebt.

Genau. Er auch nicht.

So liest es sich als Loop um des Loops willen, als Spiel mit dem Erzähltrick, der alleine steht, weil du ihn nicht mit Sinn füllst.

Jain.

Es tut mir ja fast schon leid, diese Quatschgeschichte hier eingestellt zu haben, weil es scheinbar ganz vielen der Leser fast schon körperliches Unbehagen bereitet, dass Wimmer diese Chance der Katharsis so dermaßen verkackt, aber genau das ist der "Sinn" dieses ja wirklich nicht langen Happens.

Es bietet sich die Chance, alles zu verändern, sich zu fragen "Warum ich? Warum passiert mir das? Was will das Universum mir damit sagen?!" und die Antwort in sich selbst zu finden, sich zu ändern, sein Leben zu ändern, eine Bestimmung zu finden, den Sinn des Lebens oder einfach nur eine neue Perspektive, ein Ziel, eine Motivation abzuleiten und mitzunehmen aus dieser Kreisbahn.

Das tut er aber nicht.
Er kann es nicht.
Das ist nicht drin.
Sollte es auch nicht.

Wenn dir und anderen das als "Da hat der Autor sich aber mal ganz doll keine Mühe gegeben." aufscheint, dann muss ich das so akzeptieren, der Leser ist ja nunmal auch Autor.

Aber es fehlt nicht, weil ich es vergessen haben, es fehlt, weil der Protagonist diese Reflektionsebene nicht hat - wie du schreibst, es bedarf schon einer sehr ausgeprägten Stumpfheit, sich 72mal vom Bus überrollen zu lassen, geschweige denn noch viel öfter, weil die erste Szene ja in der Tat nicht den letzten letzten Tag beschreibt.

Und im übertragenen Sinne ist das doch genau das, wie wir alle unser Leben leben - da kommt ein "Moment mal!"-Moment, und anstatt darüber nachzudenken, was für eine Chance, für einen Wendepunkt, für eine Katharsis einem das bietet, geht es nur darum, so schnell als möglich zum "Weiter so!" zurückzukehren.

Wimmer ist wirklich nicht alleine.

Ich indessen danke dir für's Lesen und für dein Feedback!

Harmony
bvw

 

Und im übertragenen Sinne ist das doch genau das, wie wir alle unser Leben leben - da kommt ein "Moment mal!"-Moment, und anstatt darüber nachzudenken, was für eine Chance, für einen Wendepunkt, für eine Katharsis einem das bietet, geht es nur darum, so schnell als möglich zum "Weiter so!" zurückzukehren.
Okay, Wimmer verarscht das Universum also. Er soll sich ändern und gibt dem Druck des Universums genau so weit nach, dass er der Wiederholung entkommt, um danach sofort wieder ins Muster zu fallen.
Schade ist, dass du das separat erklären musst.

Was mich wirklich interessiert: Schütteltst du alle Änderungsvorschläge ab, weil dir deine Geschichte wirklich perfekt erscheint, oder ist es eine zweite Ebene der Betonung deiner Botschaft "anstatt darüber nachzudenken, was für eine Chance, für einen Wendepunkt, für eine Katharsis einem das bietet, geht es nur darum, so schnell als möglich zum "Weiter so!" zurückzukehren"?

 
Zuletzt bearbeitet:

Okay, Wimmer verarscht das Universum also. Er soll sich ändern und gibt dem Druck des Universums genau so weit nach, dass er der Wiederholung entkommt, um danach sofort wieder ins Muster zu fallen.

Ja, nee. Das ist ein Missverständnis. Wimmer zu unterstellen, dass er hier planvoll etwas tut, um "das Universum zu verarschen", kränzt ihn mit unverdientem Lorbeer. Dass er zum richtigen Zeitpunkt einen Schritt zur Seite geht, ist Taktik, keine Strategie., Er verfolgt damit keinen Plan über den Augenblick hinaus, er hat sich nicht einmal wirklich die Frage gestellt, warum ihm das alles passiert. Er will nur an dem Morgen einfach mal nicht überfahren werden. Das steht alles so in der Geschichte drin.

Schade ist, dass du das separat erklären musst.

Abgesehen davon, dass das, was du aus meinen Erläuterungen fälschlich abgeleitet hast, ja gar nicht zutrifft, könnte ich hierauf kontern: Schade, dass du das noch immer nicht verstanden hast.
Du aber würdest antworten: Schade, dass es aus der Geschichte so nicht hervorgeht.
Und ich würde sagen: Tut es aber doch.

Was mich wirklich interessiert: Schütteltst du alle Änderungsvorschläge ab, weil dir deine Geschichte wirklich perfekt erscheint, oder ist es eine zweite Ebene der Betonung deiner Botschaft "anstatt darüber nachzudenken, was für eine Chance, für einen Wendepunkt, für eine Katharsis einem das bietet, geht es nur darum, so schnell als möglich zum "Weiter so!" zurückzukehren"?

Ja, vielleicht spiele ich hier auf der Meta-Ebene das nach, was in der Geschichte thematisiert wird, eine absolute Unfähigkeit zur Veränderung ... das wäre natürlich zu schön um wahr zu sein.

Ist aber natürllich auch nicht wahr.

Auch, wenn ich mir einiges vorstellen kann, die Geschichte ist sicherlich nicht perfekt - darum habe ich z.B. gerade nochmal zwei Kleinigkeiten korrigiert. Aber Tatsache ist auch, dass ich bislang bis auf Hinweise auf Wortdoppelungen, schiefe Formulierung und Tippfehler (die ich übrigens ebenfalls korrigiert habe) und deinen kritischen und berechtigten Hinweis darauf, das versehentliches Anrempeln nach Newton niemanden auf die Straße stolpern lässt (was ich ja durch das Voranstellens des "Schritte, Stolpern, ein Stoß in den Rücken." behandelt habe), keine Hinweise erkennen kann, die (meines Erachtens) dieser Geschichte irgendwie weiterhelfen.

Wenn ich etwas schreibe und veröffentliche (auch hier), dann habe ich das bereits mehrfach überarbeitet und weiß, wo ich damit hinwill. Stilistisch und inhaltlich. Das heißt nicht, dass ich es für perfekt halte, aber ich halte es für gut genug, um es allein raus zu lassen. Zurück zu Hause um 18 Uhr, aber ansonsten traue ich der Geschichte zu, sich selbst zu behaupten.

Natürlich bin ich unter anderem hier, um Anregungen mitzunehmen und mich zu verbessern. Dafür ist dieses Forum wirklich super, ich habe das vor langen Jahren schon so erlebt, und auch, wenn ich lange nicht mehr hier gewesen bin, sehe ich das immer noch so. Das ist hier schon ein besonderer Ort.

Aber ich schreibe jetzt schon eine ganze Weile, und auch, wenn ich mir absolut nicht einbilde, ein Meister zu sein, ich bin auch kein Azubi oder Praktikant mehr, und daher muss ich nicht jeden gut gemeinten Rat sofort eilfertig umsetzen, ich erlaube mir, die Hinweise abzuwägen und zu entscheiden, was zur Geschichte passt und was nicht.

Wenn jemand sich auf meinen Stil und meine Geschichte einlässt und mir innerhalb dieser Parameter Hinweise gibt, wie ich dieses oder jenes noch verbessern kann - mit Kusshand genommen. Wenn aber jemand mit meinem Stil oder Humor fremdelt, in die Geschichte nicht reinkommt, dann kann ich nicht mehr tun, als das zur Kenntnis zu nehmen. Mit vor diesem Hintergrund ergangenen Hinweisen kann ich nicht viel anfangen.

Ich verbessere die Geschichte nicht dadurch, dass ich jetzt irgendeine profane Erweckungsgeschichte einbaue, durch die Wimmer nach seiner Flucht aus der rosa Zeitschleife zum Verkehrslotsen der örtlichen Grundschule wird, weil das Fehlen des kathartischen Spannungsbogens kein handwerklicher Mangel ist, sondern die nackte Absicht.

Die Geschichte dreht sich absichtlich im Kreis, Wimmer ist am Ende da, wo er am Anfang war, nur dass er nicht vom Bus überfahren wird. Sonst aber ist alles beim Alten. Er flieht aus der inneren Schleife, um in die äußere Schleife zurückzukehren. Das ist das Statement.

Wenn du damit nichts anfangen kannst, ist das völlig okay.

Wenn du mich belehrbar und zugänglich erleben möchtest, schau doch mal in einer meiner ersten Geschichten rein, die ich vor über 13 Jahren hier eingestellt habe und die ich immer noch gut leiden mag, aber beileibe weit von perfekt entfernt empfinde. Der da.

Die ist "ernst" gemeint, da geht es mir wirklich darum, etwas zu erzählen, mit Emotionen, mit Figuren, deren Motive nachvollziehbar sein sollen, ohne Quitsch und Quastch, und ich bin auch heute noch gerne bereit, das alte Schätzchen einer Optimierung zu unterziehen, wenn ich entsprechende Hinweise erhalte. Oder du wartest auf meine nächste Geschichte, die wird ebenfalls versuchen, etwas zu erzählen, was nicht unter Humor, Satire oder Seltsam zu fassen ist. Eher Spannung, glaube ich.

Natürlich nur, wenn du überhaupt noch Bock hast auf mich und meine Geschichten. Ich kann auch verstehen, wenn du deine Zeit lieber auf Beiträge anderer Mitglieder verwenden willst, die deinen Einsatz (für den ich mich zweifellos ebenfalls bedanke) mehr zu schätzen wissen, indem sie weniger picky sind, was das Beherzigen deiner Tipps und Hinweise angeht.

Lieben Gruß
bvw

 

Ja, vielleicht spiele ich hier auf der Meta-Ebene das nach, was in der Geschichte thematisiert wird, eine absolute Unfähigkeit zur Veränderung ... das wäre natürlich zu schön um wahr zu sein.

Ist aber natürllich auch nicht wahr.

Ich glaube gar nicht, dass du unbelehrbar bist, oder unfähig zur Veränderung, das hast du bisher auch immer glaubwürdig betont.
Und denselben Eindruck musst du natürlich jetzt von mir haben - nix gelernt aus deinem Feedback, das war (natürlich) alles so gewollt. So bin ich eigentlich aber gar nicht. Nur diesmal.
Jedenfalls: Danke für deine persönlichen Eindrücke. Auch wenn ich unbelehrbar scheinen mag, in Wirklichkeit bin ich ein netter Kerl. ;)
Deswegen wirken diese beiden Kommentare schon so ein bisschen nach Meta-Ebene. ;)
Du aber würdest antworten: Schade, dass es aus der Geschichte so nicht hervorgeht.
Und ich würde sagen: Tut es aber doch.
Und du hättest recht. Ich wüsste jetzt auch nicht, wie die Aussage erkennbarer aufgebaut werden könnte. Das ist eben nur irgendwie schade.
Ja, nee. Das ist ein Missverständnis. Wimmer zu unterstellen, dass er hier planvoll etwas tut, um "das Universum zu verarschen", kränzt ihn mit unverdientem Lorbeer
Ja, "verarschen" war schlecht gewählt, das unterstellt Absicht. Absichtlich tut Wimmer wirklich nichts.

 

Und was den schwerwiegenden Logikfehler angeht ... nein, das ist kein Fehler in der Logik der Geschichte, sondern einer in der Wimmerschen Logik. Er kommt zu keinem Zeitpunkt auf die Idee, einfach zu Hause zu bleiben oder aus seiner täglichen Routine signifikant auszubrechen, auch wenn er am Ende eben jedes Mal überfahren wird“,
heißt es in einer Antwort (an @murphy_does_his_best) und ich glaube, da liegt das Geheimnis Deiner Geschichte,

lieber @brudervomweber,

in der mehr oder weniger religiös begründeten Illusion der Wiedergeburt, - wer Tassen und Schüssel eine Seele zuspricht,

... schnelle Tassen Kaffee hinunter, stellte Tasse und Schüssel in die Spüle, wo sie am Abend auf ihn warten würden, putzte sich noch rasch die Zähne, ...
muss diese Behauptung über Glaubensfragen aushalten - nicht so sehr des Lebens und seiner vielfältigen Erscheinungsformen und Möglichkeiten, sondern als im Hamsterrad des Immergleichen durchzudrehen oder besser, durchdrehen zu müssen,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Aber Du hast Dir m. E. die falsche Rubrik ausgesucht, denn Humor ist zunächst einmal neben der Satire eine der schwierigsten Kategorien hierorts und keineswegs, wenn man trotzdem lacht (aus Freundlich- / Höflichkeit oder gar Verlegenheit, weil man was nicht verstanden hat). Humor findet und sieht das Komische im realen Leben wie seinen Abbildungen (wie etwa einem Text wie hier). Instrumente sind Ironie (incl. Selbstironie, die ich hier in der Erzählung vermiss), Sarkasmus, Spott und Übertreibung (aber die ist das Recht jeder Kunst, ob einer Humor hat oder nicht). Es gibt natürlich auch unfreiwillige Komik, so weiß man von Schiller, dass er unfreiwillig Lacherfolge erzielte, als er eine komische Nummer ablieferte vor allem vor jungen Zeitgenossen mit seinem „Lied von der Glocke“ – ein bierernst gemeintes gesamtgesellschaftliches Bild auf die bürgerliche Gesellschaft der zweiten Hälfte des 18. Jh.

Flusenlese

Da fehlt immer wieder mal ein Komma zwischen wörtl. Rede und dem „Redebeisatz“ (s. Klammer)

„Oh, Gott, der Bus, oh Gott, oh Goooott!“[,] schnappatmete es schräg hinter ihm.
(andernfalls müsste grammatikalisch geprochen die Schnappatmung mit Majuskel beginnen).

Nun, es gibt keine Grammatik der gesprochenen Sprache – aber erkläre mir mal, wie „Gott“ (doppel-t weist auf ein kurzilbiges Wort hin) zum comichaft gedehnten „Go...tt“ (nach Schreibregeln genügte da, ein t weg und ein o mit Dehnungs-e oder -h, also „Goet“ oder besser „Goht“, bei den Goten oder auf Gotland reicht ein t …, aber mit einem Goten willstu Gott oder wen auch immer, den wir nach Dr. Murke alle verehren, wahrscheinlich nicht vergleichen.

Hier willstu‘s mit kleist‘schem Format prunkten – und erzeugst eine verdammt schache Klammer

Er fand seine Balance, richtete sich auf, wandte sich mit ausgebreiteten Armen dem heranbrausenden Bus zu, und schenkte dem Fahrer, dessen Mienenspiel hinter der großzügig dimensionierten Scheibe eine Melange aus Entsetzen, Wut und Hilflosigkeit anrührte, ein Zwinkern.
als ginge es nicht auch klammerlos: „… und schenkte ein Zwinkern dem Fahrer, dessen Mienenspiel hinter der großzügig dimensionierten Scheibe eine Melange aus Entsetzen, Wut und Hilflosigkeit anrührte.
Oder noch besser einfach nur „„… und zwinkerte dem Fahrer zu, dessen Mienenspiel hinter ...“

„Hm, sorry, Mann!“[,] lautete der rückblickend reichlich respektlose Kommentar hierzu.
s. o.

Von diesem Tag an ging Wimmers Wecker tagtäglich kurz darauf. Und jeder Tag, an dem der Wecker ging, war derselbe gleiche Tag.
Eins von beiden kannstu streichen.

Reine Flüchtigkeit

Bald schon las er die Zeitung nicht mehr, es stnd ja immer dasselbe darin,…

„Hm, sorry, M-“, sagte Stößchen im Vorüberstraucheln.
Nein, jetzt gibt‘s nicht den Hinweis, dass Du die Regeln zu wörtl. Rede und Redebegleitsatz kennst, sondern die Frage, was „M-“ (M minus?) bedeute ...

Er würde es schon noch lernen.
Zum Abschluss noch die Frage nach dem oft ge-, m. E. gar missbrauchten „würde“, als reichte nicht das schlichte Futur I „er wird es schon lernen“ in seiner binären Wertigkeit, das dem des „können“ ähnelt: Entweder es passiert – oder eben nicht. Entweder einer kann etwas oder eben nur halb und somit nicht.

Schönen Restsonntag aus_m Pott vom

Friedel

 

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