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Leuchtende Herzen

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04.12.2020
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Anmerkungen zum Text

Mir wäre die Stimmung beim Leser wichtig.

Leuchtende Herzen

Gedankenverloren saß sie am Küchentisch und nippte an ihrer Tasse. Dabei glitt ihr Blick durch das offene Fenster, und weiter wandelte er verträumt dem nahen Waldrandes entlang, um dann an einem Liebespaar haftenzubleiben, das sich soeben leidenschaftlich küsste. Sie beobachtete das Pärchen, lächelte und murmelte: "Ja, ja diese jungen Leute."
"Was hast du gesagt?", fragte ihr Ehemann und ließ dabei seine Zeitung sinken. Er saß ihr gegenüber am Küchentisch und stand seit längerem mit seinem Hörgerät auf dem Kriegsfuß.
Sie stellte ihre Tasse überaus behutsam ab und sah ihrem Mann geradewegs ernst ins Gesicht, in einer Weise, die ihm fremd war und die er von ihr so nicht kannte.
"Sage mir, liebst du mich noch?"
"Natürlich liebe ich dich noch." Dabei legte er seine Zeitung endgültig zur Seite.
"Nach all den Jahren noch genauso wie früher?"
"Wie früher, mein Liebes, nur anders."
"Wie meinst du das?"
"In den stürmischen Jahren unserer Jugend, da haben wir unsere Individualität gelebt. Früher waren wir zwei Seelen, mein Liebes. Heute sind wir eins."
"Weißt du noch, wie wir zueinanderfanden?"
"Aber ja, mein Liebes. Es war im Winter während des Krieges, auf dem Schwarzmarkt. Ich sah dich inmitten der Menge von zerlumpten, bettelnden Menschen und mein Herz schlug schneller. Ich lief dir nach. Du warst so blass und zart wie mein weißer Atem und dabei spürte ich die Angst in mir, du könntest genauso schnell vergehen. Dann spaltete das hilflose Aufschreien der Sirenen die frostige Luft und ich nahm einfach deine Hand. Wir suchten gemeinsam Schutz vor der mörderischen Fracht der anrückenden Bomber in einem nahen Keller, der mit weinenden und klagenden Menschen vollgestopft war. Wir drängten uns dazwischen. Du hast geweint, als die Bomben wütend und brüllend die Erde aufwühlten, um uns zu finden. Eingeklemmt in einer Menge vor Todesangst schwitzender Menschenleiber spürte ich deinen zerbrechlichen Körper zittern und nahm dich beschützend in meine Arme."
"Von diesem Augenblick an warst du mein Held."
"Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden vor Angst, mein Liebes", gab er zu und schaute beschämt auf den Boden.
"Das hast du mir nie gesagt."
"Natürlich nicht, mein Liebes. Ich hatte Angst, ich sei dir nicht gut genug und du könntest mich verlassen."
"Du warst immer der Kapitän in unserer Familie und gabst den Kurs vor."
"Ja schon, aber du mein Liebes warst der Steuermann", dabei berührte er zärtlich ihre Hand und fing an, sie zu streicheln. Er erhob seinen Blick und sah ihr ins Gesicht und dachte: Ihre Falten sind wie die Lebensringe in einem Baum und diese erzählen ihre eigene Geschichte.
"Mein Herz schlägt nach all den Jahren immer noch schneller, wenn ich dich berühre, mein Liebes", flüsterte er ihr zu.
"Du bist ein zärtlicher Mann", sagte sie und ihre Augen leuchteten.
"Es wird Zeit, das Steuerrad des Lebensschiffes loszulassen. Wir brauchen kein Ziel mehr, mein Liebes. Wir steigen um in den Zug, der mit uns dann in die Ewigkeit fährt, und wir blicken nur noch durch ein Fenster auf diese Welt."
"Du hast recht und sollte ich vor dir an einer Station aussteigen müssen, werde ich auf dich dort warten."
"Oder ich auf dich, mein Liebes."
Er stand auf und küsste ihre Augen.

 

Hallo Billi,

willkommen bei den Wortkriegern und im Korrektur-Center, siehe hier.

Beispiele:

Gedanken verloren saß sie am Küchentisch und nippte an ihrer Tasse. Dabei glitt ihr Blick durch das offene Fenster und weiter wandelte er verträumt dem nahen Waldesrand entlang, um dann an einem Liebespaar haftenzubleiben, dass sich soeben leidenschaftlich küsste. Sie beobachtete das Pärchen, lächelte und murmelte, <ja, ja die jungen Leute.>
<Was hast du gesagt?>fragte ihr Ehemann und lies dabei seine Zeitung sinken.
Gedankenverloren
,das
murmelte "Ja, ja, die jungen Leute".
"Was hast du gesagt?", fragte
und ließ

usw.

Viel Erfolg bei der Überarbeitung.

Gruß, GoMusic

 

Ich bitte um etwas Geduld, bin noch Frischling unter Profis. Danke.

Hallo. GoMusik. Ich habe meinen Text bearbeitet. Danke für deine Korrekturvorschläge und deine Mühe. Bin ich noch in Quarantäne?

 

Hallo Billi,

Bin ich noch in Quarantäne?
Leider ja.
Ich befürchte sogar länger. Wenn du von den 5 genannten Fehlerchen in den ersten 4 Sätzen nur 3 behoben hast und sogar noch einen neuen eingebaut hast, frage ich mich, inwieweit Korrekturtipps dir weiterhelfen können. Hast du jemanden, der dir behilflich sein kann?
Ich kann aber nicht über Quarantäne Ja oder Nein entscheiden, das macht Tserk, der Moderator des Korrektur-Centers. Bitte schreibe ihn an, wenn du mit der Korrektur des Textes fertig bist.

Ein Hinweis noch, das der Formatierung hier bei WK geschuldet sein mag: Bei wörtlicher Rede erst Gänsefüßchen unten, dann oben, also „Tag.“

Viel Erfolg.
LG, GoMusic

 

Liebe Billi,

ich helfe Dir mal ein Stück weiter, allerdings bin ich auch nicht der Superprofi, vielleicht fragst Du später noch einmal nach Hilfe, wenn Tserk Dich nicht rauslässt ;) Was die Anführungszeichen betrifft, wenn die Software sie hier so setzt, dann sind sie auch nicht komplett falsch, also, an denen soll es nicht scheitern (sage ich jetzt, aber Moderator des KCs Tserk entscheidet).

Gedankenverloren saß sie am Küchentisch und nippte an ihrer Tasse. Dabei glitt ihr Blick durch das offene Fenster, und weiter wandelte er verträumt dem nahen Waldesrand entlang, um dann an einem Liebespaar haftenzubleiben, das sich soeben leidenschaftlich küsste. Sie beobachtete das Pärchen, lächelte und murmelte: "Ja, ja diese jungen Leute."
"Was hast du gesagt?", fragte ihr Ehemann und lies dabei seine Zeitung sinken. Er saß ihr gegenüber am Küchentisch und stand seit längerem mit seinem Hörgerät auf dem Kriegsfuß.
Sie stellte ihre Tasse überaus behutsam ab und sah ihrem Mann geradewegs ernst ins Gesicht, in einer Weise, die ihm fremd war und die er von ihr so nicht kannte.
"Sage mir, liebst du mich noch?"
"Natürlich liebe ich dich noch." Dabei legte er seine Zeitung endgültig zur Seite.
"Nach all den Jahren noch genauso wie früher?"
"Wie früher, mein Liebes, nur anders."
"Wie meinst du das?"
"In den stürmischen Jahren unserer Jugend, da haben wir unsere Individualität gelebt. Früher waren wir zwei Seelen, mein Liebes. Heute sind wir Eins."
"Weißt du noch, wie wir zueinander fanden?"
"Aber ja, mein Liebes. Es war im Winter während des Krieges, auf dem Schwarzmarkt. Ich sah dich inmitten der Menge von zerlumpten, bettelnden Menschen und mein Herz schlug schneller. Ich lief dir nach. Du warst so blass und zart wie mein weißer Atem und dabei spürte ich die Angst in mir, du könntest genauso schnell vergehen. Dann spaltete das hilflose Aufschreien der Sirenen die frostige Luft und ich nahm einfach deine Hand. Wir suchten gemeinsam Schutz vor der mörderischen Fracht der anrückenden Bomber in einem nahen Keller, der mit weinenden und klagenden Menschen vollgestopft war. Wir drängten uns dazwischen. Du hast geweint als die Bomben wütend und brüllend die Erde aufwühlten, um uns zu finden. Eingeklemmt in einer Menge vor Todesangst schwitzender Menschenleiber spürte ich deinen zerbrechlichen Körper zittern und nahm dich beschützend in meine Arme."
"Von diesem Augenblick an warst du mein Held."
"Ich wäre beinahe ohnmächtig geworden vor Angst, mein Liebes", gab er zu und schaute beschämt auf den Boden.
"Das hast du mir nie gesagt."
"Natürlich nicht, mein Liebes. Ich hatte Angst, ich sei dir nicht gut genug und du könntest mich verlassen."
"Du warst immer der Kapitän in unserer Familie und gabst den Kurs vor."
"Ja schon, aber du mein Liebes warst der Steuermann", dabei berührte er zärtlich ihre Hand und fing an, sie zu streicheln. Er erhob seinen Blick und sah ihr ins Gesicht und dachte: Ihre Falten sind wie die Lebensringe in einem Baum und diese erzählen ihre eigene Geschichte.
"Mein Herz schlägt nach all den Jahren immer noch schneller, wenn ich dich berühre, mein Liebes", flüsterte er ihr zu.
"Du bist ein zärtlicher Mann", sagte sie und ihre Augen leuchteten.
"Es wird Zeit das Steuerrad des Lebens Schiffes los zu lassen. Wir brauchen kein Ziel mehr, mein Liebes. Wir steigen um in den Zug, der mit uns dann in die Ewigkeit fährt und wir blicken nur noch durch ein Fenster auf diese Welt."
"Du hast recht und sollte ich vor dir an einer Station aussteigen müssen, werde ich auf dich dort warten."
"Oder ich auf dich, mein Liebes."
Er stand auf und küsste ihre Augen.

Na, dann. Viel Glück!
Beste Grüße, Fliege

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich gebe zu, Rechtschreibung ist für mich wie betrunken Rad zu fahren. Einige Meter geht es gut, aber dann... Deshalb habe ich auch noch nichts geschrieben. Danke Fliege. Ich werde nie wieder ein Moskito töten. Wie wäre es mit einem Haferl voll mit Pflaumenmus als Belohnung?
P.S. Meine Gänsefüßchen bekomme ich nicht anders hin. Microsoft Word.

Was sind stilistischen Fehler? Bitte ein Beispiel. Danke.

 

Habe nachgeschaut. Übung zum Verbessern von Klausurtexten. Danke.

 
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Ihre Falten sind wie die Lebensringe in einem Baum und diese erzählen ihre eigene Geschichte.
Schöner Satz, find ich ...

Moin, U 2, dann will ich mal die unsichtbare Hand geben und den Nikolaus (diese Woche kommt der Weißvollbart ab, dann ist einstweilen Nikolaus vorbei), ich helf Euch beiden mal ein bissken,

liebe Billi und @Fliege,
warum, werdet Ihr fragen – vor allem Du, beste Fliege weit und breit, denn direkt zu Anfang lauert ein SuperGAU der schreibenden Zunft, wenn da steht


"Was hast du gesagt?", fragte ihr Ehemann und lies dabei seine Zeitung sinken.
Da werden des Gleichklangs halber „lassen“ und „lesen“ verwechselt, dass das eigentlich gemeinte„ließ“ als Vergangenheit des „lassen“ mit dem gleichklingenden Imperativ „lies“ von „lesen“ – ein Unterschied, der im gesprochenen Wort nicht auffällt.
Schrieben wir in Lautschrift, gäbe es das Problem gar nicht.

Grundlage ist nun Flieges Hilfestellung – und wo noch was auftaucht werd ichs begründen, so als Anfang, regelsicherer zu werden, liebe Billi –

und damit herzlich willkommen hierort!,
und keine Bange, ich hab auch schon hier verweilen dürfen ...

Gedankenverloren saß sie am Küchentisch und nippte an ihrer Tasse. Dabei glitt ihr Blick durch das offene Fenster, und weiter wandelte er verträumt dem nahen Waldesrand entlang, um dann an einem Liebespaar haftenzubleiben, das sich soeben leidenschaftlich küsste.
Keineswegs falsch – aber das Fugen-s oder die zusammengezogene Genitivkonstruktion (des „Waldes Rand“) geht auch ohne Fugen-s, „der Waldrand“, des Waldrandes

Früher waren wir zwei Seelen, mein Liebes. Heute sind wir Eins."
Es gibt das Substantiv „Einssein“ als feste Fügung, die aber mit der Zerschlagung und Reverbalisierung in Verb + Zahlwort/Adjektiv, quasi den ursprünglichen Zustand zurückversetzt wird, also besser „wir sind eins“ (im Sinne von „einig“)

"Weißt du noch, wie wir zueinander fanden?"
„zueinanderfinden“ auch in der Vergangenheit zusammen …
die Erklärung über Getrennt- und Zusammenschreibung unter Duden.de

Die Bestandteile von Wortgruppen werden getrennt geschrieben.
Die Bestandteile von Zusammensetzungen werden zusammengeschrieben

(Getrennt- und Zusammenschreibung)
schreit eigentlich nach Satire …

Da muss ich selber suchen, wie und wo die Sachlage klar dargestellt wird.Beim Institut für deutsche Sprache muss nicht unbedingt was anderes als in der Dudenredaktion rauskommen.
Hilfreich ist allein im Duden oder unter Duden.de nachzuschauen.

Du hast geweintKOMMA als die Bomben wütend und brüllend die Erde aufwühlten, um uns zu finden.
Die vergleichende Konjunktion „als“ leitet einen vollständigen Satz ein

"Es wird ZeitKOMMA das Steuerrad des Lebens Schiffes los zu lassen.
a) es folgt ein schlichter Relativsatz, darum das Komma und
b) ein Leerzeichen kannstu sparen, indem Du das „Lebensschiff“ zusammenführst mit der gleichen absurden Begründung wie oben unter Duden.de

Wir steigen um in den Zug, der mit uns dann in die Ewigkeit fährtKOMMA und wir blicken nur noch durch ein Fenster auf diese Welt."
der Relativsatz ist zu Ende und die Konjunktion „und“ leitet einen anderen Hauptsatz ein

Es sei mir aber noch die eine und vor allem andere Bemerkung erlaubt:

a) ich bin schon mehr als einmal betrunken Fahrrad gefahren, den einzigen Sturz aber – den ich ausgesprochen nüchtern, weil auf dem Weg zur Arbeit erleiden musste – verursachte ein bekloppter Autofahrer, der noch unbedingt über eine Ampel wollte (und der war auch nüchtern)
b) würden mich ...ele, ...ela oder ...nika oder alle drei jede naselang mit der Silbe „lieb“ beglücken, ich wünschte mir, nicht nur ein taubes Ohr zu haben.

Wie dem auch wird -
einen schön ausklingenden zwoten Advent wünscht der Friedel aus'm Pott!

 

Okay, wegen dem lies - ließ schäme ich mich, habe ich einfach überlesen. Auch zwei Kammata hät mein müdes Auge noch sehen sollen, aber für den Rest, lieber Friedel :kuss:.

 

Man Friedrichard ,ich bewundere dein Wissen. Ehrliche. Es ist für mich ein Wunder, was du alles an Fehler siehst. Ich ziehe den Hut vor dir und bedanke mich. Möge der Nikolaus dir den Abend versüßen.

Vielen dank auch an Fliege. Ich kann nun den Text verschieben. Hast mich nicht im Stich gelassen und unterstützt. Merci.

 

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