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Lichtpfade

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29.09.2004
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Lichtpfade

Lichtpfade

Manchmal gab es für Feloas Momente der Klarheit. Sie waren selten und flüchtig, meist streiften sie sein Bewusstsein nur am Rande, wie ein Blitz, der eine Landschaft fahl aufleuchten lässt, bevor sie wieder im Dunkel versinkt. In diesen Momenten wurde ein Vorhang zur Seite gerissen, der die Welt bedeckte. Ihm war dann, als könne er hinter jedes freundliche Lächeln, jeden maßgeschneiderten Designeranzug und jeden sarkastischen Kommentar sehen.

Federnd schritt er den von kaltem Licht erfüllten Gang entlang und betrat den Konferenzraum. Er ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Zum dritten Mal in diesem Jahr war es einer Neugestaltung unterzogen worden, diesmal hatte man sich für abstrakte Gemälde an den Wänden und geschwungene, rote Ledermöbel entschieden, damit keinem Kunden entgehen konnte, wie progressiv, wie modern die Attitüde der Werbeagentur war. Die Farben irritierten ihn. Er versuchte, seinen Rhythmus zu finden, das überlegene Lächeln, das zur Schau gestellte Selbstbewusstsein, doch immer wieder dachte er darüber nach, wie sich das Gefühl beschreiben ließe, das ihn beschlich, wenn die Welt ihr wahres Antlitz zeigte.
Die modernen Möglichkeiten der Präsentation hatten den Konferenzen den letzten Rest an Substanz geraubt. Es ging nicht mehr um Ideen, es ging nicht mehr um Kreativität. Solche Dinge waren zu innerlich, zu vage, ließen sich nicht in bunte Grafiken, griffige Schlagworte und einfache Diagramme umwandeln. Werbung war schon immer ein oberflächliches Geschäft gewesen, aber es hatte Zeiten gegeben, in denen man die Oberflächlichkeit mit Elan gestaltet hatte, mit dem Feuer guter Ideen. Da verstand Feloas plötzlich, zwischen unendlich langweiligen Vorträgen zweier Mitarbeiter traf ihn die Erkenntnis. Es war so klar, was sich heutzutage hinter dem Vorhang, hinter ewigem Designerlächeln und grenzenloser Ambition verbarg: Leere, unfassbare Leere, grenzenlos und kalt.

Bisweilen stellte sich Feloas vor, dass ihn die Werbeagentur wegen seiner Kompetenz eingestellt hatte. Doch er kannte die Wahrheit. Elfen waren gutaussehend. Elfen hatten ein gewinnendes Lächeln. Elfen konnten mit Kunden umgehen, sie mit ihren sanften Stimmen umfangen und überzeugen. Feloas war ein Elf. Und er tat auch heute, was man von ihm verlangte. Er stand auch heute auf, um eine perfekt ausgearbeitete Präsentation charmant vorzutragen. Er hatte auch diesmal auf jede kritische Frage eine treffende Antwort. Er holte auch diesmal einen neuen Kunden für Moriadesigns an Land. Er funktionierte. Das war sein Job.
Sein Chef, ein korpulenter, jovialer Ork namens Ulgroth, dessen Stimme immer eine Nuance zu freundlich war, um aufrichtig zu klingen, klopfte ihm anerkennend lächelnd auf die die Schulter. Feloas lächelte ebenfalls, gepflegte, weiße Zahnreihen entblößend. Doch hinter sorgfältig ausgerichteter Gesichtsmotorik, hinter geschickt arrangierten Worten verbarg sich in Feloas ein einfaches, klar umrissenes Bedürfnis.

Das Bedürfnis, einen Pfeil zu nehmen und ihn seinem Chef bis zum Anschlag in den Kopf zu stoßen.

In seinem Apartment angekommen ließ er sich auf sein Bett fallen, eine Neuerwerbung, die den halben Raum ausfüllte. Gedankenverloren streichelte er seinen Hund, der sich an ihn schmiegte.
Normalerweise hätte er versucht, den Abend mit Kokain oder den gekauften Diensten einer flexiblen Halblingdame auszufüllen. Heute tat er das nicht.

Heute nahm er das Buch zur Hand.

Stirnrunzelnd strich er über das alte, abgewetzte Leder, betastete die geschwungenen, goldenen Buchstaben, roch an dem vergilbten Papier.
Er wusste selber nicht, warum er ausgerechnet dieses Buch mitgenommen hatte, als er die Wohnung seines verstorbenen Vaters inspiziert hatte. Nachdenklich starrte er aus dem Fenster. Sein Vater war gegen den Beruf seines Sohnes gewesen. Im Grunde war der alte Mann gegen alles gewesen, was mit der Moderne in Relation stand. Er war nur aufgeblüht, wenn er Feloas vom „wahren Pfad der Elfen“ erzählen konnte, wenn er versuchte, den ungeschickten Händen seines Sohnes das Lautenspiel, der ungeschickten Stimme die Sprache der alten Zeit beizubringen. Feloas hatte bei all diesen Dingen versagt. Er sagte sich häufig, dass ihm die Enttäuschung seines Vaters nichts ausgemacht habe. Verrückter alter Mann. Relikt einer vergangenen Zeit. Aber jedes resignierte Seufzen des Vaters hatte sich wie Sterben angefühlt.
Feloas schlug das Buch in der Mitte auf.

Nun geschah es zu dieser Zeit, dass ein Zeitalter der Wölfe, des Blutes und der Schrecken hereinbrach über die Welt. Orks und Zwerge, die aus dem Schmutz und Stein Geschaffenen, brachten Verwüstung und Brandschatzung, unermesslich war das Leiden derer, die da dem rechten Pfade folgten. Ihr Wehklagen aber erreichte den Schöpfer allen Lebens und gramerfüllt war sein Herz, als er es vernahm. Seine Augen schufen Tränen, welche die Feuer löschten. Sein Mund sprach Worte des Trostes, welche Zuversicht in die Herzen der Menschen brachten. Seine Hände aber formten aus dem ewigen Lichte eine neue Rasse, die da wandeln sollte über das Antlitz der Erde. Und so wurden die Elfen geschaffen und ihr Licht strahlte über die Welt. Der Strahlendste unter ihnen war Lendrion, welcher der Lichtbringer genannt wurde. Sein Pfeil wies dem Volke der Elfen den Pfad und die Schmutzgeborenen wurden vernichtet durch das Licht. Der Schöpfer sah auf die Erde herab und er sah, dass sein Werk gut war.

Als Feloas sich am nächsten Morgen im Spiegel betrachtete, war er davon überzeugt, seine Souveränität wiedergewonnen zu haben. Er atmete tief durch. Er musste seinen eigenen Weg im Auge behalten, statt sich diesem metaphysischen Unsinn zu widmen. Und am Ende seines eigenen Weges gab es keine Kriege und kein höheres Ziel, als den Posten des Projektleiters zugeteilt zu bekommen.

„Nun Feloas, das war eine reife Leistung gestern, wirklich beeindruckend, teilte ihm sein Chef mit dröhnender Stimme mit. „Setzen Sie sich bitte.“
Irritiert blickte Feloas zur Seite. In der Ecke des Zimmers saß aufrecht eine kleine, drahtige Zwergenfrau, deren kühler Blick sich etwas gelangweilt an die Zimmerdecke gehaftet hatte. „Darf ich Sie bekannt machen?“, setzte Ulgroth strahlend fort. „Das ist Gelima Glonsdater, unsere neue Projektleiterin.“

Feloas fühlte sich, als habe man ihm eine zentnerschwere Last auf den Brustkorb gelegt. Glonsdater war ein Star in der Werbebranche, millionenschwere Kampagnen für Lorien-Shoes ging auf ihr Konto („Lorien – das Beste von gestern für die Besten von heute“). Er schluckte, rang um Worte, versuchte seine Gedanken zu ordnen. Die Zwergin lächelte flüchtig und richtete ihre Augen, so kalt wie Gletscherseen, wieder an die Decke. Fassungslos starrte Feloas sie an. Schmutzgeborene.

Dann lächelte er verkrampft. „Auf gute Zusammenarbeit!“, sagte er. Ihm war schlecht.

Und es gab Elfen, die von dem Pfade abwichen, den der Schöpfer ihnen gewiesen hatte. Zu diesen Fehlgeleiteten aber sprach Lendrion: „Sehet, wir sind geschaffen, das Licht in die Welt zu tragen. Schlaget den Weg des Lichts ein und das Heil ist Euch gewiß. Kehret um, Brüder!“ Da frohlockten die Abtrünnigen und sie fanden zurück auf den wahren Pfad. Groß war die Ernte ihrer Pfeile und Schwerter unter den Schmutzgeborenen.

Kehrt um, Brüder. Eine Welt, in der es klare Ziele gab. In der man Blut mit Blut vergelten konnte. Eine Welt, in der man sicher auf der Seite des Lichtes stand, die Dunkelheit bedrohlich vor sich, aber klar umrissen. Kehrt um, Brüder.

„Feloas? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“

Verwirrt blickte der Elf sich um. Um ihn herum fragende Gesichter. Er hatte die Frage eines Kunden verpasst. Normalerweise hätte er sich über seinen Fauxpas geärgert. Heute nicht. Mit Erstaunen und stiller Freude registrierte Feloas, dass sein Schild aus einstudierten Gesten, gewählten Worten und gewinnendem Charme brüchig zu werden begann und ihn diese Tatsache nicht einmal besonders störte. Seine Perspektive hatte sich geändert, er hatte einen Schritt aus der Mitte seiner Zeitgenossen heraus gemacht. Er betrachtete sie jetzt von außen, interessiert wie ein Forscher, der Insekten beobachtet, fasziniert, angewidert. Es gab keinen Vorhang mehr, nur noch wachsende Klarheit. je länger er sie beobachtete, desto deutlicher schienen diejenigen hervorzutreten, die verantwortlich waren. Verantwortlich für bunte Bilder und griffige Botschaften, hinter denen sich nur Leere befand.
Vielleicht konnte er noch umkehren.

Und groß war die List der Schmutzgeborenen, als das Licht sich in der Welt vermehrte. Ihre Zungen sprachen von Frieden, ihre Hände waren ausgestreckt zum Gruße und die Elfen zürnten ihnen nicht mehr. Doch aus Unrat kann nur Unrat hervorgehen und das Sinnen der Schmutzgeborenen war weiter gerichtet auf Dunkelheit und Hass. Den Lichtbringer jedoch vermochten sie nicht zu täuschen. Denn seht, sprach Lendrion, ich hatte einen Traum. In dem Traume tauschten die aus dem Schmutze kamen die Axt gegen die Feder, sie wandelten Blut in Tinte. Doch ihre Worte waren Gift, ihre Schriften waren Pest, ihre Bücher waren Tod und sie brachten Verderbnis in die Herzen der freien Völker. Wehe denen, die den Kampf aufgeben. Jeder Pfeil, den die Bögen der Elfen schießen, vermehrt das Licht.

Feloas war kalt. Doch seine klammen, kleinen Finger krümmten sich weiter um das glatte Holz des Bogens, seine Augen fixierten weiter ihr Ziel. Der Bogen war schwer, zu schwer für einen Zehnjährigen. Doch er würde nicht aufgeben, denn Aufgabe bedeutete innerliches Sterben, Elfen gaben nicht auf, sie folgten den Pfaden des Lichtes, ohne Furcht, ohne Zögern. Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war. Er sah nicht hin, doch er wusste, dass es sich um seinen Vater handelte. Er spürte, wie sich die dunklen Augen des alten Elfen auf ihn richteten, er spürte die Verachtung, die Enttäuschung. Er versuchte, sich zu konzentrieren, Ziel und Zielender sollten eins werden, verschmelzen. Als er die Sehne aus den Fingern gleiten ließ, glaubte er für einen Moment, dass er es geschafft hatte, dass er einen Schuss getätigt hatte, der eines Elfen würdig war. Doch der Pfeil war weit neben dem Ziel eingeschlagen irgendwo im Walde. Er blickte zu Boden, wagte es nicht, sich umzusehen.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter, doch es war keine strafende Hand, keine schlagende Hand, es war nicht die Hand seines Vaters. Die Berührung war sanft und Feloas wusste instinktiv, zu wem sie gehörte. „Lendrion“, flüsterte er. Heiße Tränen liefen ihm über das Gesicht.
Als Feloas aufwachte, weinte er noch immer. Er glaubte, die Berührung der Hand auf seiner Schulter noch zu spüren, die Ruhe und Kraft, die sie ausgestrahlt hatte. Er wusste, er würde umkehren. Er musste die Leere nicht mehr verachten, er musste sie bekämpfen, er musste sie füllen, ausgestalten, mit geschwungenen goldenen Buchstaben, mit Licht. Mit Pfeilen.

Am Abend fuhr er zu der baufälligen Hütte seines Vaters und holte den alten Langbogen.

Und niemals zweifelten die Elfen an ihrem Weg, unbeirrt folgten sie dem Lichte.

Feloas fragte sich immer häufiger, wie er sich jemals der Fassade der Schmutzgeborenen hatte hingeben können. Es war doch so deutlich, dass es Gelima Glonsdater hinter der kalten Oberfläche ekstatische Freude bereitete, einen Elfen zu demütigen, ihm einfache Verwaltungsaufgaben zuzuweisen, sarkastische Kommentare über seine Vorschläge zu verbreiten. Es war doch so deutlich, dass der Zwerg, der sich in der Schlange an der Essensausgabe vor ihn stellte, für überlegen hielt. Es war doch so deutlich, dass sein Chef nur auf eine Gelegenheit wartete, ihn zu degradieren, ihn auszunutzen, ihn zu reduzieren.
Lächelnd schüttelte Feloas den Kopf. Sie waren manchmal fast unterhaltsam in ihrer Offensichtlichkeit. Diese Schmutzgeborenen.

Ergreifet die Waffen des Lichtes, Brüder, und tränket das Land mit dem Blute der Feinde.

Feloas übte abends im Garten den Umgang mit dem Bogen, bis es dunkel wurde. Seine Hände waren nicht mehr klein, er war stark, stärker als sein Vater, kein Relikt, keine Kopie der alten Zeit, sondern ihre strahlende Verkörperung. Er war geschickter, als er es zu hoffen gewagt hätte. In der Wohnung sprach er einige Verse in der alten Sprache. Dann legte er auf seinen Hund an.

Und tarnt Euch nicht, sondern gehet aufrecht wie es sich geziemet.

Lange betrachtete sich Feloas im Spiegel, nachdem er den silbernen Umhang seines Vaters angezogen hatte. Er ignorierte die entsetzten Blicke seiner Kollegen, als er damit zur Arbeit erschien.

Und sei der Kampf auch aussichtslos, die Elfen kennen ihren Pfad.

Feloas fand immer mehr, dass er eine gewisse Ähnlichkeit mit der Illustration von Lendrion, dem Lichtbringer hatte.

Furchtlos blicken sie in das Dunkel, einer neuen Zeit entgegen.

An einem Donnerstagmorgen im Spätsommer beschloss Feloas, seinen Bogen mit zur Arbeit zu nehmen. Er würde umkehren, er würde Licht bringen, um die Dunkelheit erkennen zu können. Er kannte seinen Pfad. Furchtlos würde er ihn gehen.

 

Guten TAg,

bevor ich demnächst meine neue Geschichte poste, habe ich meine Erstgeborene nochmals überarbeitet und hoffe, einige der Kritikpunkte ausgebügelt zu haben.

Gruß und so,

Spectator

 

Hallo Spectator,
ich finde die Geschichte wirklich gelungen, die Überarbeitung hat ordentlich was gebracht. Die alte Version der Geschichte habe ich ins Archiv verschoben, wenn du möchtest, kann ich sie auch löschen (lassen, mittlerweile kann ichs nicht mehr selber :D). Das Abgleiten deines Protagonisten in andere Gefilde hast du wirklich schön deutlich gemacht, ich finde nicht mehr viel zu kritteln an dem Text. Das Einzige, was für mich nicht richtig reinpasst, ist diese Vision aus seiner Kindheit. Wenn er da doch so negative Erfahrungen mit dem Bogenschießen gemacht hat, ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass er hinterher um so angestrengter dem alten Weg folgt.

Schöne Überarbeitung!
gruß
vita
:bounce:

 

Herzlichen Dank für die Blümlei, Vita!

Mensch, du bist ja auch eine aktive Moderatorin, du liest hier alles, oder?

Das Bogenschießen wollte ich zur psychologischen Motivierung heranziehe... vielleicht ändere ich da noch mal was...

Alles Jute,

Spectator

 

Hi Spectator,
ja, ich lese hier alles ;) Nur in den Serien bin ich - noch - ein bisschen faul.
Ich denke, dass die Bogenszene als Motivation nicht wirklich geeignet ist. Dein Protagonist stellt sich da nämlich so dämlich an, dass es ihn eigentlich eher in die andere Richtung treiben müsste, nämlich weg vom klassischen Elbentum, im Sinne von "das kann ich nicht, das find ich doof..."
gruß
vita
:bounce:

 

Hallo Spectator!
Ich finde Fantasy in einer modernen Welt sehr schwierig – es ist nicht leicht, das stimmig hinzukriegen. Dementsprechend skeptisch bin ich da immer.
Umso schöner fand ich beim Lesen, dass du es für meinen Geschmack geschafft hast, alles gelungen umzusetzen.
Die Urversion der Geschichte kenne ich nicht, aber diese hier hat mir gut gefallen. Sehr angenehm finde ich, dass die Handlung nicht nur von dem Setting lebt, das für meine Begriffe sehr schön umgesetzt ist – Elf, Ork und Zwerg in reichlich untypischen Positionen! -, sondern dass Feloas „Abgleiten in andere Gefilde“, wie vita es genannt hat, so nachvollziehbar und beklemmend beschrieben ist. Doch, hat mir gut gefallen: originelle Idee, flüssig geschrieben. Prima.
Ein klein wenig Textkram (Tippfehler):

„Setzen sie sich bitte.“
Setzen Sie sich bitte.
„Das ist Gelima Glonsdater, unsere neue Projektleiterin:“
ein Punkt reicht ;)
Kehrt um, Brüder.

Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Tag Malinche,

schön, dass die Geschichte Dir gefallen hat. Ja, Fantasy-Geschichten in moderner ZEit sind eine Gratwanderung zwischen Schwachsinn und Klischee... das war aber auch der Reiz daran. Die Fehler, auf die du mich aufmerksam gemacht hast, habe ich pflichtschuldig korrigiert.

Mit freundlichen Grüßen und so,

CCC

 

Hallo Spectator,

Ich kenne die Urversion auch nicht, bin aber - ganz unkonstruktiv- von der hier schwer beeindruckt.
Originell, gut geschrieben, und es macht einen frösteln wie ein schwedischer Krimi ...
Wow.

Liebe Grüße
Ardandwen

 

Hi Spectator,

jo, ich muss sagen, die neue Version gefällt mir ziemlich gut. Jetzt kommt das langsame Abgleiten besser zur Geltung als früher. Die Gratwanderung hast du meiner Meinung nach gut geschafft, und die kleinen Tolkien-Seitenhiebe hab ich mit Grinsen im Gesicht gelesen ;)

Schön, dass du überarbeitet hast.

Grüße,

Ronja

 

Tag ardandwen, Tag Felsenkatze!

zu ardandwen: Herzlichen Dank für die positive Kritik... Bin selber zwar kein Fan von schwedischer Krimi-Ware (Henning Mankell ist doch Schwede oder? Die weiße Löwin oder wie das Buch hieß hat mir gar nicht gefallen), in Anbetracht des Erfolges dieser Bücher nehme ich das aber als Kompliment... schön, dass es dir gefallen hat.

zu felsenkatze: Man tut was man kann. Gracias für die positive Kritik. Ein oder zwei kleine Änderungen werden noch hinzustoßen.

Jetzt sollte ich mich aber wirklich langsam mal an eine neue GEschichte machen. Ich schwanke noch zwischen kriegsmüden Zwerginnen, homosexuellen Vampiren und feministischen Fürstinnen...

Mit freundlichen Grüßen,

CCC

 

Ich bin für feministische Zwerginnen, mit homosexuellen Vampiren kann ich bald mein Wohnzimmer tapezieren. ;)

*****

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die zweite oder die erste Version besser finde, da müsste ich jetzt genau vergleichen.
Die Stellen zwischen dem Kursiven sind mir gegen Schluss ein bisschen zu kurz. Es dauerte einen Moment, bis ich kapiert habe, dass da zum Teil ein ganzer Tag dazwischen liegt.

Und den Absatz hier finde ich überflüssig, weil Feloas davor ja schon gedanklich aus dem Buch zitiert.

Kehrt um, Brüder. Eine Welt, in der es klare Ziele gab. In der man Blut mit Blut vergelten konnte. Eine Welt, in der man sicher auf der Seite des Lichtes stand, die Dunkelheit bedrohlich vor sich, aber klar umrissen. Kehrt um, Brüder.

Ich finde, das ist doppelt gemoppelt.

Gruß,
Megries

 

Tach Megries,

Hmm, mit den homosexuellen Vampiren hast du vielleicht Recht, Cruise und Pitt kamen in "Interview mit einem Vampir" doch recht schwul daher...

Bezüglich deiner Kritik bin ich etwas unschlüssig... Ich habe die kursive Passage als Zitat aus dem Buch gemeint, welches Feloas in der Zwischenzeit weitergelesen hat. Das gedankliche Zitieren setzt somit erst in der Szene im Besprechungsraum ein. Ich versuche, dass noch klarer zu machen.

Mit freundlichsten Grüßen,

CCC

 

Hallo Spectator,

nette Geschichte.

Mir gefällt, dass hier die Fantasy-Wesen Elfen, Zwerge, Orks nicht nur deshalb in das moderne Setting mit der Werbeagentur verpflanzt werden weils halt lustig ist (was ich eigentlich nicht finde), sondern dass auch ihre traditionellen Konflikte und Wertvorstellungen mitgenommen werden und damit sogar eine Botschaft transportiert wird. Diese Kombination ist dir gut gelungen.

Die Falschheit und Scheinheiligkeit der modernen Welt wird auch gut dargestellt (Werbeagentur, „Ihm war schlecht.“).

Die Veränderung von Feloas wird auch glaubwürdig rübergebracht.
Zuerst erkennt Feloas, dass etwas geschehen muss, aber er traut sich nicht, zu handeln („statt sich diesem metaphysischen Unsinn zu widmen“).
Dann denkt er immer mehr in den Begriffen dieses metaphysischen Unsinns.
Und schließlich wechselt er auch die Seite („Vielleicht konnte er noch umkehren.“, „Feloas fragte sich immer häufiger“).

Gut finde ich auch die sprunghaften Überleitungen.
ZB Vorstellung von Gelima - dann ein Stück aus dem alten Buch - dann befindet er sich plötzlich in einer Präsentation.
Genauso der Traum.

Den offenen Schluss finde ich auch gerade richtig. Schnell und auf symbolische Einzelheiten beschränkt. Da kann sich jeder selber überlegen, was passieren wird.
Ich glaube, dass Feloas Gewalt anwenden wird.

Noch zwei Einzelheiten.

„In diesen Momenten wurde ein Vorhang zur Seite gerissen, der die Welt bedeckte, als könne er hinter jedes freundliche Lächeln, jeden maßgeschneiderten Designeranzug und jeden sarkastischen Kommentar sehen.“
Ich finde, das ist ein seltsamer Satzbau. Im ersten Satzteil bis zu „Welt bedeckte“ ist der Vorhang das Subjekt, so dass sich das „als könne er“ am Anfang des zweiten Satzteils eigentlich darauf bezieht. Allerdings sollte sich das „als könne er“ aber auf Feloas beziehen.
Man könnte den Satz aufteilen „die Welt bedeckte. Dann war es Feloas als könne er“.

„dann legte er auf seinen Hund an“
Damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen.
Dem ersten Vorkommen des Hundes nach zu urteilen, mag Feloas den Hund. Warum soll er jetzt auf ihn anlegen (und womöglich auch erschiessen)?
Soll damit der beginnende - hm - Wahnsinn / Realitätsverlust von Feloas gezeigt werden?
Oder Feloas Entschlossenheit (um sich selbst zu zeigen, dass er seine Vorgesetzte erschiessen kann, beweist er es an seinem Hund)?
Oder soll das die Geschichte realistischer machen (er betrachtet den Hund als Übung)?
Das finde ich alles zu negativ, denn eigentlich habe ich schon ein positives Bild von Feloas und will mich mit ihm identifizieren, weil er seine Erkenntnis konsequent in Veränderung und Aktion umsetzt.
Vielleicht verstehe ich hier auch irgendwas nicht richtig.

Insgesamt finde ich Aufbau und Inhalt der Geschichte schön gemacht.
Nur das Setting (Fantasy-Wesen in der Werbeagentur) liegt mir halt nicht so.

viele Grüße
jflipp

 

Tach jflipp,

danke für die konstruktive Kritik...

Ich finde, das ist ein seltsamer Satzbau

Da bin ich ganz deiner MEinung und schäme mich ob dieses garstigen Anfängerfehlers :Pfeif: --> wird verbessert.

Was den Hund angeht... klar, Feloas mag ihn... gleichzeitig ist das Anlegen auf ihn meiner Meinung nach ein wichtiger Punkt auf seiner Abwärtsspirale. Ich benutze bewusst diesen Begriff, denn eine Identifikation mit Feloas wollte ich zumindest erschweren. Wenn man seine Erzählperspektive so auf einen Protagonisten beschränkt, passiert es zu leicht, dass der Leser ihn als positiv bewertet. Dem wollte ich damit ein bissel entgegenwirken. ISt aber vielleicht ein bisschen plump... Muss ich noch mal drüber nachdenken.

In jedem Fall: Intelligente Kritik ist immer erwünscht.

Mit freundlichen Grüßen (sweets and shady water)

CCC

 

So, bin jetzt auch endlich mal dazu gekommen, die vielgelobte Kg von dir zu lesen. Und ich muss sagen
(Trommelwirbel)
mir hat sie echt gut gefallen.
Fantasy der leichten Töne ohne Action und Co.
Besonders gelungen fand ich auch die Passagen aus dem alten Buch. Genau die richtigen Worte/ Sprache getroffen.
Auch das Setting fand ich klasse, gibt einen tollen Kontrast und hat mich zum Blinzeln gebracht, als klar wurde, dass der Prot ein Elf ist.

Also von mir ein weiterer :thumbsup: für deine Kg

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Spactator!

Ich kann die Meinung meiner Vorsprecher nicht so richtig teilen. Aber ersteinmal zähle ich auf, was mir beim Lesen aufgefallen ist:

Die modernen Möglichkeiten der Präsentation hatten den Konferenzen den letzten Rest an Substanz geraubt. Es ging nicht mehr um Ideen, es ging nicht mehr um Kreativität.

Hä? Ich dachte immer Ideen und Kreativität lägen sehr nahe zusammen.

Sein Chef, ein korpulenter, jovialer Ork namens Ulgroth, dessen Stimme immer eine Nuance zu freundlich war, um aufrichtig zu klingen, klopfte ihm anerkennend lächelnd auf die die Schulter.

Coole Beschreibung für einen Ork.

Normalerweise hätte er versucht, den Abend mit Kokain oder den gekauften Diensten einer flexiblen Halblingdame auszufüllen.

Halblinge und Elben???? Wie darf ich mir das denn......irgh...ich wills mir gar nicht vorstellen.

Sein Vater war gegen den Beruf seines Sohnes gewesen

Doppel Sein.

Aber jedes resignierte Seufzen des Vaters hatte sich wie Sterben angefühlt.

Ich weiß, was du mir dem Aber sagen willst, aber es passt nicht zu dem Rest des Satzes.

Dann ist mir noch aufgefallen, dass du zwar Begriffe aus Tolkiens Welt benutzt (Moria- design), dir aber einen eigenen Schöpfungsmythos erfindest. Denn in Mittelerde gab es erst die Elben, dann die Zwerge, dann die Orks. Die Wortneuschöpfungen (Moriadesign zB) finde ich trotzdem gut. Nur habe ich ein Problem mit deinem Mittelweg. Entweder du hälst dich konsequent an Tolkien, oder du lässt dir eigene Namen einfallen ;-) Mit der Fantasy- Gegenwart - mischgun hab ich nicht so ein großes Problem. ich fand die Idee witzig und habe mir quasie ein mordernes Mittelerde vorgestellt. Und ich finde auch, dass du die Gradwanderung ganz gut hinkriegst, ZB in dem du die alten Konflikte der einzelnen Spezies wiederaufgreifst.

Und am Ende seines eigenen Weges gab es keine Kriege und kein höheres Ziel, als den Posten des Projektleiters zugeteilt zu bekommen.

Kein Und am Anfang (hier).

„Nun Feloas, das war eine reife Leistung gestern, wirklich beeindruckend, teilte ihm sein Chef mit dröhnender Stimme mit. „Setzen Sie sich bitte.“

Anführungszeichen vergessen.

Verwirrt blickte der Elf sich um. Um ihn herum fragende Gesichter.

Doppeltes Um.

In dem Traume tauschten die aus dem Schmutze kamen die Axt gegen die Feder,

Ich glaube, du meinst: In dem Traume tauschten die, die aus dem Schmutze kamen, die Axt gegen die Feder. Dann sind aber zu viele DIEs drinn.

In den kursiven Absätzen hast du manchmal wörtlich Rede in Anführungszeichen gesetzt, machmal nicht. Das solltest du angleichen.

Aus den Augenwinkeln nahm er eine Bewegung war.

- eine Bewegung waHrnehmen

Es war doch so deutlich, dass der Zwerg, der sich in der Schlange an der Essensausgabe vor ihn stellte, für überlegen hielt.

- dass SICH der Zwerg

Ich muss zustimmen, dass due den Sinneswnadel deines Prots sehr gut beschrieben hast. Es macht deine KG aber zu vorhersehbar, finde ich. Daher hab ich das Ende schon so erwartet, sogar, dass du es offen lässt. (Es ist ja schon sehr wahrscheinlich, dass er seine Vorgesetzte umbringt o.ä.). Das fand ich langweilig und etwas enttäuschend.
Thematisch finde ich es gut, dass du den Konflikt zwischen Tradition und Moderne, die Oberflächlichkeit etc. schilderst. Was mir nicht so gefällt, ist, dass dein prot seinen neuen alten Weg, damit umzugehen, im Hass gegen eine "niedere" (Schlamm) Spezies findet. Mir ist er nicht unsympathisch genug, um das als falsch im Sinne des Autors zu erkennen. Ich will dir auf keinnen Fall irgendetwas unterstellen, nur hätte ich da ein Augenmerk drauf.

Er erschieß den Hund aber nicht, oder?? *hoffnungsvoll kuck

LG Anna-Fee

 

Anna-Fee schrieb:
. Was mir nicht so gefällt, ist, dass dein prot seinen neuen alten Weg, damit umzugehen, im Hass gegen eine "niedere" (Schlamm) Spezies findet. Mir ist er nicht unsympathisch genug, um das als falsch im Sinne des Autors zu erkennen. Ich will dir auf keinnen Fall irgendetwas unterstellen, nur hätte ich da ein Augenmerk drauf.

LG Anna-Fee


Ich finde, der Prot wird unsympathisch genug dafür geschildert. Oder zumindest frustriert genug, um seinen "Hass" (der sich ja erst nach und nach entwickelt) glaubhaft wirken zu lassen...

 

Guten Tag Ann-Fee, Moinsen Weltenläufer,

Hui, da wird meiner schon etwas betagten Geschichte ja noch mal richtig Aufmerksamkeit zuteil. Und konstruktive Aufmerksamkeut dazu. Ich bin sehr erfreut:D

zu Weltenläufer: Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat... ich hatte das Schreiben lange Zeit aufgegeben, aber dein :thumbsup: nehme ich als weitere Motivation, meine Hände weiterhin zärtlich über die Tastatur gleiten zu lassen. Das klang jetzt seltsam. Egal.

zu Anna-Fee: Mann, haste dir ja Mühe gegeben... Hab Dank dafür.

Zu deinen Punkten:

Hä? Ich dachte immer Ideen und Kreativität lägen sehr nahe zusammen
--> Stimmt schon, ist vielleicht doppelt gemoppelt. Da es aber als wichtiger Punkt für seine Unzufriedenheit gedacht war, sollte das den Punkt eigentlich betonen (heißt das Stilmittel dann Synekdoche? kein Plan). Ich glaube, ich nehm die Ideen raus.

Coole Beschreibung für einen Ork
--> Cool? Cool. Danke

Halblinge und Elben???? Wie darf ich mir das denn......irgh...ich wills mir gar nicht vorstellen.
--> Das wollten die Leser zu Tolkiens Zeit auch nicht. Deswegen wurde der Aufenthalt der Gemeinschaft des Rings in "Die Gefährten" auch so flüchtig beschrieben. Eigentlich ging da noch einiges zwischen Elben und Halblingen, was aus Pietätsgründen nicht darstellbar war. Glaub ich zumindest:Pfeif:

Doppel Sein
--> Dummer Fehler, böser Dobby.

Ich weiß, was du mir dem Aber sagen willst, aber es passt nicht zu dem Rest des Satzes
--> Stimmt, sollte man nich machen. Ändere ich.

Nur habe ich ein Problem mit deinem Mittelweg
--> Das Problem habe ich eigentlich nicht. Ich wollte ja keine Parodie auf "HErr der Ringe" machen, sondern neben einigen anderen Dingen auch die High-Fantasy in ihrer nervtötendsten Ausüprägung ein bisschen karikieren. Ob mein Privatmythos mit dem juten Mann aus Oxford übereinstimmt, war mir dabei egal.

Kein Und am Anfang (hier).Anführungszeichen vergessen.Doppeltes Um.In den kursiven Absätzen hast du manchmal wörtlich Rede in Anführungszeichen gesetzt, machmal nicht. Das solltest du angleichen.eine Bewegung waHrnehmen.dass SICH der Zwerg
--> Fünf Aussagen, fünfmal hast dur Recht. Dafür die Kritikernadel in Silber an dich :thumbsup: und Textverbesserung für mich

dass due den Sinneswnadel deines Prots sehr gut beschrieben hast. Es macht deine KG aber zu vorhersehbar
--> Wenn man es gut beschreibt, wird es vorhersehbar? Das leuchtet mir nicht ganz ein. Ich kann jetzt auch nicht so genau sagen, woher du das Ende schon so früh vorhersagen konntest. Allerdings ist die GEschichte auch nicht auf einen End-Schockeffekt hin ausgerichtet. Es ist eben eine kontinuierliche Abwärtsspirale, wenn es dadurch absehbar wird... meinetwegen

Mir ist er nicht unsympathisch genug, um das als falsch im Sinne des Autors zu erkennen
--> Im Sinne des Autors? MEine LitWiss Professorin verteilt Schläge für diese Aussage ("Ich kenne den Autor nicht! Ihr etwa?"). Aber im Ernst, nicht alle Leute mit falschen Werten sind "böse". MAn kann ein sehr intelligenter, sympathischer Mensch sein und trotzdem das Falsche tun.

Ich habe mal demHAusmeister in der Grundschule einen halbtoten Raben gegeben, damit er ihn wieder heil macht. Am nächsten Tag hat er mir erzählt, dass das Viech weggeflogen sei. Der Bastard hat gelogen. Übrigens: Der Hund lebt natürlich noch!:shy:

Vielen Dank nochmal an euch beide!
Gruß und so,

CCC

 

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