Was ist neu

Liebe/Böse Angst

Mitglied
Beitritt
07.02.2018
Beiträge
8
Zuletzt bearbeitet:
Anmerkungen zum Text

Ein Einblick in meine Gefühle, meine Gedanken und in einen Morgen, wie er öfter vorkommt.

Liebe/Böse Angst

Ein Tag, wie jeder anderer. Der erste Wecker klingelt, ich schlafe weiter. Der zweite Wecker klingelt, ich schlafe weiter. Dies geht noch sechs Mal so, bis ich endlich schwerfällig die Augen öffne, mich mühsam aufsetze und dann den ersten Fuß auf den Boden setze. Meine Gedanken kreisen. Schon gestern habe ich den ganzen Tag vorgeplant. Jedes kleinste Detail. Der erste Weg nach dem Aufstehen geht in die Küche. Meine Flüssignahrung wartet schon auf mich. Seufzend nehme ich sie und setze mich zu Tisch. Vor mir steht nun diese kleine, weiß-gelbe Flasche. Unter dem Markennamen steht: 300kcal. Ganz schön viel, denke ich mir. Aber nicht, dass mich das stören würde, nein, ganz im Gegenteil sogar, ich freue mich darüber. Denn das ist die einzige Möglichkeit für mich, ein Frühstück zu mir zu nehmen. Langsam öffne ich den Deckel und stecke den Strohhalm hinein. Vanille, ich mag Vanille. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich noch achtunddreißig Minuten habe, bis der Bus wegfährt. Meine Gedanken rasen. Was wird heute alles passieren? Werde ich heute sterben? Bin ich vielleicht krank? Todkrank? Was ist nach dem Tod? Ist alles weg? Habe ich heute einen Test? Welches Fach habe ich nach Mathe? Was, wenn meine Familie stirbt? Wie spät ist es? Was ist das für ein Fleck? Wie viel Zeit habe ich noch? Ist mir schlecht? Ich muss schneller trinken.
Das tägliche Durcheinander in meinem Kopf. Die Panik steigt, die Angst wird größer. Meine Hände fangen an zu zittern. Die Übelkeit, die tägliche Übelkeit kommt wieder auf und nimmt mich ein. Mein Herz schlägt immer schneller. Ich greife zu meiner Medikamentenpackung und nehme zwei Tabletten heraus. Manchmal frage ich mich, wie es wäre, ohne sie. Würde ich dann überhaupt noch leben? Die Angst wird immer größer.
Ich werfe einen Blick auf mein zweites Medikament, mein Notfallmedikament, das ich fast jeden Tag brauche. Es wirkt gut, sehr gut, ist aber auch sehr stark. Es macht abhängig und durch plötzliches Absetzen kann man Entzugserscheinungen bekommen. Es ist mir bewusst, dass es nicht so gut ist, es täglich zu nehmen. Doch ich brauche es, es hilft mir. Meine Angst ist dann zwar noch nicht ganz weg, aber sie ist besser. So viel besser, dass es sich damit leben lässt. Die Panik wird immer stärker. Mein Herz scheint gleich herauszuspringen.
Doch die Übelkeit übernimmt die Oberhand. Schnell springe ich auf und sprinte zur Spüle. Mit meinen Händen umschließe ich so fest es geht die Küchentheke. Nicht übergeben, nicht übergeben. Mit tiefen Atemzügen versuche ich, die Übelkeit wegzuatmen. Ich habe das Gefühl, gleich umzukippen. Die Küchentheke scheint gleich zu brechen. So stehe ich nun dort, schwer atmend, das Gefühl habend gleich zu sterben, und die Gedanken, die sind noch immer da. Nach einer Weile habe ich mich wieder beruhigt und kehre zu meinem Frühstück zurück. Die rosa Pille, mein Notfallmedikament, liegt daneben und es scheint, als würde sie mich anlächeln und rufen: „Nimm mich!“ Doch, nein, ich gehe nochmal in mich und denke nach, was meine Psychologin mir beigebracht hat. Ich soll gegen die Angst protestieren. Ihr sagen, dass sie aufhören soll. Weggehen soll und nie wiederkommen soll. Ich beschließe, es aufzuschreiben, in Form eines Briefs. Ich hole Papier und Stift, atme tief ein und aus und versuche mich auf meinen Text zu konzentrieren:

Liebe/Böse Angst!
Ich weiß, dass du dort im Schatten stehst und lauerst wie ein hungriges Biest auf seine Beute. Wartest, auf den fast täglich kommenden Moment, der dir die Möglichkeit gibt hereinzukommen und anzugreifen. Ob es ein Gedanke, ein Bild, ein Geräusch oder ein Geruch ist, viele Dinge sind für dich wie eine offene Tür.
Ich weiß, dass du mich hasst. Doch ich habe dir gar nichts getan. Ständig klopfst du an, du gibst einfach keine Ruh. Willst du dich an etwas rächen? Wenn ja, an was? Was habe ich so Furchtbares getan? Womit habe ich das verdient?
Ich weiß, dass du es liebst, wenn es mir schlecht geht. Wenn ich schon halb abwesend immer und immer wieder übergebend, fast umkippe. Wenn ich zitternd in der Ecke sitze, die Beine eng an meinen zerbrechlichen Körper gezogen hoffe, dass ich nicht sterbe. Genau, dann, in den schlimmsten Momenten meines Lebens, hast du deine besten. Wenn ich glücklich bin, bist du traurig. Wenn ich weine, bist du fröhlich. Und wenn ich in Panik verfalle, hast du gewonnen.
Ich weiß, dass du mein Leben zerstören möchtest. Willst, dass ich allein bin, keinen Spaß habe, nie wieder lachen kann. Du willst all meine Freunde aus meinem Leben werfen. Denn immer, wenn ich sie sehen möchte, bist du wieder da und hältst mich mit stärksten Kräften davon ab.
Ich weiß, dass du mich am liebsten sterben sehen möchtest. Wie ich von allen Kräften verlassend in voller Angst und Panik dort liege und du mich vollkommen übernommen hast. Du willst, dass mich die Verzweiflung überkommt, ich einfach aufgebe.
Also, liebe Angst, bitte, bitte geh weg! Denn ich werde meine Türen streng verschlossen halten, mit allen möglichen Schlössern werde ich sie versiegeln. Und falls du doch einmal eindringen solltest, dann warten auf dich so schlimme Dinge, dass du wünschen wirst, nie da gewesen zu sein. Du, du bist diejenige, die sich selbst in den Tod schicken wird, nicht ich.


Laut ausatmend lege ich den Stift aus der Hand. Ich bin wütend. Meine ganze Wut sammelt sich und ich schlage einmal fest mit der Faust gegen den Tisch. Was will sie nur von mir? Sie will mich sterben sehen … Ich werde sterben. Ich will nicht sterben. Was ist der Tod? Tränen schießen mir in die Augen. Mein Herz fängt wieder an schneller zu klopfen. Die Übelkeit liegt mir schon wieder wie ein Stein im Magen. Ich will nicht sterben … Ich habe Angst! Mein Blick wandert zu der schönen rosa Pille. Mit meiner zitternden Hand nehme ich sie vorsichtig und drücke sie aus der Verpackung. Schnell lege ich sie in meinen Mund und nehme das Glas Wasser, das vor mir steht. Ich spüre, wie sie durch meinen Hals, die Speiseröhre entlang, in meinen Magen gespült wird. Es wird nicht lange dauern, bis sie ihre Wirkung entfalten wird. Maximal eine halbe Stunde. Bis dorthin halte ich noch aus, was anderes bleibt mir gar nicht über. Also greife ich wieder zu meiner Flüssignahrung und fange an zu trinken.
Als ich endlich fertig bin und gerade aufstehe, fängt es an zu wirken. Ein kleiner Schwindel überkommt mich, aber ein guter, angenehmer. Ich bin jetzt vollkommen entspannt. Und ich bin high, so wie jeden Tag. Ich gehe wieder in mein Zimmer zurück. Auf dem Weg dorthin lächelte ich, doch meine Augen weinen. Denn ich weiß, dass es damit nicht vorbei ist. Denn sobald die Wirkung nachlässt, fängt alles wieder von vorne an.

 

Hallo Saberi.

Was wir hier haben, ist ein kurzer Text über eine psychisch kranke Person, bei der nie so ganz klar wird, was für eine Diagnose eigentlich im Vordergrund steht. Bulimie? Wird angedeutet. Angststörung? Wird angedeutet. Depression? Wird angedeutet. Es ist auf jeden Fall ein hässlicher Cocktail, den sich dieser Charakter da durchstehen muss. Leider fehlt es mir im Ganzen etwas an Substanz. Bis auf ein paar allgemein bekannte Symptome sehe ich keine Auseinandersetzung mit der Krankheit, die die Figur plagt. So sitze ich hier und überlege mir, was da eigentlich vor sich geht. Ist das eine Depression? Vielleicht sogar Borderline? Weiß ich nicht. Es wird an der Oberfläche angekratzt, mehr leider nicht.

Schön finde ich die Umsetzung der therapeutischen Maßnahme mit dem Brief an die Angst. Das ist authentisch, denn so bringt man den Gedankenzug ins Rollen und findet vielleicht den Grund, der dieses Gefühl anfeuert.

Noch eine Kleinigkeit, die mich stört, was aber nur Nitpicking ist: Das Notfallmedikament. Ich gehe davon aus, dass es sich dabei entweder um Lorazepam oder Levomepromazin handelt, ersteres ist ein Benzodiazepin mit angstlösender Wirkung, zweiteres ein niederpotentes Sedativum und die kann man auch fest ansetzen. Ja, die machen abhängig, aber wenn sie - wie in diesem Fall - zur Besserung der psychischen Stabilität helfen, kann man die auch einfach mitstellen. Wenn irgendwann ausreichende Stabilität gegeben ist, ist es nicht so schwierig wie alle denken, dieses Medikament wieder auszuschleichen. Dahingehend wird man von seinem Arzt auch beraten, wenn man so etwas verschrieben bekommt. Auch hier wird für mich leider nur an der Oberfläche gekratzt, es klingt so, als hättest du einfach nur umgesetzt, was man so vom Hörensagen kennt. Das macht es für mich schwer, die tatsächliche Krankheit ernst zu nehmen. Dafür klingt der ganze Text eher nach Selbstdiagnose als gut recherchiert. Es fehlen Informationen an allen Ecken und Enden.

Meinetwegen hätte der Text ruhig bedeutend länger sein können. Hier ein wenig was aus dem Leben gegriffen, da Interaktion mit anderen Leuten, vielleicht ein Besuch beim Therapeuten. Solche Sachen, eingeflochten die Rahmenhandlung. Es ist doch bestimmt möglich, dass sich deine Figur vor der Tablettenabhängigkeit fürchtet und deswegen Rat und Halt sucht? Es würde auch zu einer Depression passen, wenn so etwas verunsichert. Eine Szene beim Therapeuten würde überdies beim Infodump helfen, denn so würde der Leser ganz natürlich erfahren, was da eigentlich schief läuft. Das bedeutet nicht, dass der Therapeut einfach nur die Diagnosen vorliest, nö, aber es könnte sich im Dialog verdeutlichen.

Potenzial ist vorhanden - aber die Umstzung braucht noch deutlichen Feinschliff. Du solltest auch nochmal mit etwas Abstand drüber lesen, denn im Text verbergen sich noch eine Menge Kleinigkeiten, die du ausradieren könntest.

Drei Beispiele:

Dies geht noch sechs Mal so, bis ich mich endlich schwer fällig aufsetze, mich mühsam aufsetze und dann den ersten Fuß auf den Boden setze.

Drei Mal "setze" in einem Satz - das ist kein Stilmittel und es liest sich nicht schön.

So stehe ich nun dort, schwer atmend, das Gefühl habend gleich zu sterben, Und die Gedanken, die sind noch immer da.

"Und" klein - den Satz könntest du überhaupt umstrukturieren, denn der ist von der Qualität her recht dürftig.

Mein Herz fängt wider an schneller zu klopfen.

wieder

 

Hallo @Saberi,

schön, dass du den Text erweitert hast und eine Geschichte/Handlung rund um den Mittelteil - dem "Brief" - hinzugeschrieben hast.

ich möchte dir ein paar Korrektur-Vorschläge mitgeben:

schwer fällig
schwerfällig

Meine Gedanken Kreisen
kreisen

Schon Gestern habe ich
gestern

Denn das ist die einzige Möglichkeit für mich (KOMMA) ein Frühstück zu mir zu nehmen.

öffne ich den Decken
Deckel

Was (KOMMA) wenn meine Familie stirbt?

plötzliches Absetzten
Absetzen

die Übelkeit weg zu atmen
wegzuatmen

Die rosa Pille, mein Notfallmedikament (KOMMA) liegt daneben und es scheint,

sterben sehen…
sterben sehen ... (Leerzeichen, da Wort vollständig. Ohne Leerzeichen nur, wenn Wort unvollstä...)

fängt wider an
wieder

ich will nicht sterben…
sterben ... (s.o.)

Als ich fertig war und gerade aufstehen wollte, fing es an zu wirken.
Warum auf einmal Vergangenheit?

Man merkt, dass der Text rund um den Mittelteil ein Schnellschuss ist, der nicht (ausreichend) korrekturgelesen wurde. Das ist schade, sollte man doch auch auf diese neuen Teile das gleiche Maß anwenden wie auf das "Herzstück. Das nächste Mal ruhig alles mal ein paar Tage liegen lassen und genauer korrekturlesen. ;)

Wünsche dir einen schönen Sonntag und noch viel Spaß hier.

Viele Grüße, GoMusic

 

Hallo @NWZed,

vielen Dank für deine Antwort.

Was wir hier haben, ist ein kurzer Text über eine psychisch kranke Person, bei der nie so ganz klar wird, was für eine Diagnose eigentlich im Vordergrund steht.
Das soll auch so sein. Denn dadurch soll dem Leser übermittelt werden, dass sie es selbst nicht so genau weiß. Die verwirrenden Gedankengänge sollen den Leser anregen, sich selbst ein Bild davon zu machen, ohne die Diagnose.

Bis auf ein paar allgemein bekannte Symptome sehe ich keine Auseinandersetzung mit der Krankheit, die die Figur plagt.
Ich verstehe nicht genau was du meinst mit allgemein bekannten Symptomen. Alleine schon die Übelkeit ist nicht, sagen wir mal ein "allgemein bekanntes Symptom" einer Angststörung.

Ich gehe davon aus, dass es sich dabei entweder um Lorazepam oder Levomepromazin handelt, ersteres ist ein Benzodiazepin mit angstlösender Wirkung, zweiteres ein niederpotentes Sedativum und die kann man auch fest ansetzen
Es handelt sich um keins der zwei genannten, es ist jedoch ein anderes Benzodiazepin.

Wenn irgendwann ausreichende Stabilität gegeben ist, ist es nicht so schwierig wie alle denken, dieses Medikament wieder auszuschleichen.
Das ist von Person zu Person anders, ich kenne welche, die mussten aufgrund dieses Medikaments einen Entzug machen. Aber klar, natürlich kommt das nicht so oft vor. In meinem Text schreibe ich ja auch nur von der Möglichkeit auf Entzugserscheinungen. Aber was man nicht außer Acht lassen darf, ist die psychische Anhängigkeit. Denn wie man auch im Text merkt, tendiert die Person sehr zu diesem Medikament.

es klingt so, als hättest du einfach nur umgesetzt, was man so vom Hörensagen kennt. Das macht es für mich schwer, die tatsächliche Krankheit ernst zu nehmen. Dafür klingt der ganze Text eher nach Selbstdiagnose als gut recherchiert.
Es tut mir leid, wenn es für dich so rüberkommt. Ich habe kein bisschen für den Text recherchiert. Ich habe mich hingesetzt und meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben, so wie es sich für mich tagtäglich anfühlt. Der Sinn ist nicht, dem Leser zu sagen was für eine Krankheit ich habe, sondern wie es sich anfühlen kann und welche Gedankengänge man haben kann. Außerdem finde ich es wichtig, dass Krankheiten wie Depressionen von der Gesellschaft viel mehr anerkannt werden und ernst genommen werden. Denn nicht selten hört man Sätze wie: "Sie will nur Aufmerksamkeit."

Danke für die gefundenen Fehler, werde ich ausbessern. :)

Liebe Grüße, Saberi

Hallo @GoMusic!

Vielen Dank für deine Korrekturen.
Ja, ich habe leider das Problem, dass egal, wie oft ich über den Text lese, die Fehler einfach nicht finde. :heul:

Liebe Grüße, Saberi :)

 

Ich habe mich hingesetzt und meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben, so wie es sich für mich tagtäglich anfühlt.

Ach, es ist einer dieser Geschichten. Das kann man als Leser ja wohl schlecht vorhersehen, auch wenn ich es geahnt habe. Da es sich um eine persönliche Sache handelt, fühlst du dich von meinem Feedback sicher mehr angegriffen, als von mir beabsichtigt gewesen ist, denn ich habe die Geschichte als Story gelesen, nicht als Tatsachenbericht. Daher bin ich auch eher auf die Narrative eingegangen.

Außerdem finde ich es wichtig, dass Krankheiten wie Depressionen von der Gesellschaft viel mehr anerkannt werden

Ich auch - darum finde ich es auch wichtig, dass diese Krankheiten korrekt dargestellt und nicht nur oberflächlich beleuchtet werden, denn das wäre zu einfach. Damit jemand, den es nicht betrifft, Krankheiten wie die Depressionen oder Schizophrenie versteht, gehört ganz einfach dazu, dass man ein wenig weiter ausholt. Ist die Depression endogen oder exogen? Mittlerer Schweregrad? Schwere Depression mit Psychose? Einfach nur zu sagen "Depression!" ist mir nicht genug. Das fördert das Verständnis für die Krankheit nicht, sondern bedient Klischees. Ich werde weiterhin darauf pochen, dass du den Text ausbaust. Du möchtest Verständnis fördern? Dann fördere, for gods sake! Es ist schwer, für Betroffene nicht unbedingt leicht, aber es ist therapeutisch wertvoll und macht eine Krankheit, die von vielen immer noch falsch verstanden wird, verständlicher.

Das ist von Person zu Person anders, ich kenne welche, die mussten aufgrund dieses Medikaments einen Entzug machen.

Natürlich. Es kommt auch auf die Dosierung an. Tavor 0.5/1.0 kriegst du ganz einfach wieder aus dem System. Einfach die Dosis nach und nach verringern. Wenn man aber länger mit Tavor 2.5+ behandelt wurde, fällt der Entzug natürlich auch ganz anders aus. Darüberhinaus kommt es drauf an, wie lange das Medikament bereits verabreicht worden ist. Jemand, der seit 5 Jahren Lorazepam fressen muss, kommt natürlich deutlich schwerer davon los, als jemand, der es als BM oder es in geringen Dosen über einen begrenzten Zeitraum eingenommen hat. Da müssen die Ärzte abwägen, ob es sinnvoll ist, das Medikament fest aufs Mediblatt zu schreiben, wenn es therapeutisch sinnvoll ist - wie es in diesem Fall zu sein scheint, da es ja eine Verbesserung des AZ mit sich bringt - so ein Entzug ist schnell durch und immer noch leichter zu ertragen, als Panikattacken, Psychosen oder Selbstmordgedanken.

In meinem Text schreibe ich ja auch nur von der Möglichkeit auf Entzugserscheinungen.

Deswegen bin ich ja auf den Trichter gekommen, dass diese Angst vor der Medikamentenabhängigkeit eine tragbare Rahmenhandlung gewesen wäre.

Es wäre ein schöner Grauton fürs Erzählerische gewesen. Dieses Schwanken zwischen Medikamentabhängigkeit und psychischer Stabilität - würde sich leider eher für Fiktion anbieten.

TL;DR: Lobenswert, dass du Aufmerksamkeit verbreiten möchtest, von der Umsetzung her reicht es mir immer noch nicht. *g*

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom