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Thema des Monats Mein aufregendster Tag

Seniors
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01.06.2005
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Mein aufregendster Tag

Du siehst die Stadt, und die Stadt sieht dich. Ihre Augen sind die Kameras, schwarzglänzende Halbkugeln in den U-Bahn-Stationen, die grauen Kästen über den öffentlichen Plätzen, die edel mattierten Stahlröhren in den Einkaufspassagen.
Hinter den Augen der Stadt steht ihr Gehirn: Rechenzentren in den Kellern der Polizeigebäude, aber auch in Ämtern, deren Namen nicht vermuten lassen, dass hier beobachtet, protokolliert und ausgewertet wird. Kein Mensch sichtet diese Daten, solange es nicht nötig ist. Der klimatisierte Schrank im Untergeschoss dieser speziellen Behörde enthält acht leistungsfähige Multiprozessor-Systeme, jedes von ihnen zerlegt jede Sekunde tausende von Kamerabildern, markiert sorgfältig die Gesichter der gleichgültigen Passanten, findet sicher Augen, Mund, Stirn, vermisst, extrahiert die Merkmale, reduziert den Merkmalsraum, bis es etwas findet.
Dieses System hat etwas - jemanden gefunden: Edmund Zeiler, verurteilt wegen Brandstiftung und Widerstandes gegen die Staatsgewalt.
Eine kurze Statusabfrage bestätigt: Edmund Zeiler hält seine Bewährungsauflagen nicht ein, unregelmäßige Antwortmuster seines RFID-Chips lassen den Schluss zu, dass das Gerät illegal modifiziert wurde.
Sofort geht eine E-Mail an den zuständigen Menschen hinaus.
Derzeitiger Aufenthaltsort Zeilers: Kinderhort »Regenbogenbärchen«, Am langen Felde 19.

(Anlage 3 zum Befragungsprotokoll von Emily Zastrow, 6 Jahre alt, handschriftlicher Aufsatz)

Gestern war mein aufregendster Tag, weil ich für einen Tag Terroristin war. Benjamin war auch Terrorist, und Carolin und Karim und alle anderen auch.

Das kam so: Wir hatten Sachkunde bei unserer Lieblingslehrerin Frau Wisbeck, und sie hatte einen Mann mitgebracht. Er war vielleicht so alt wie sie und hatte einen lustigen kleinen Bart am Kinn.
»Das ist mein Freund Herr Zeiler«, sagte sie. »Herr Zeiler wird euch etwas über unseren Ausflug erklären.« Sie lächelte Herrn Zeiler an und sah dabei ganz verliebt aus, was Benjamin gar nicht gefiel. Benjamin ist mein Freund, aber er ist heimlich in Frau Wisbeck verliebt. Wenn wir nicht in der Schule sind, nennt er sie nur Maria, aber das sagt er natürlich nicht, wenn sie dabei ist.
Ich schaute zu Benjamin hinüber und sah, dass er den Kopf senkte und auf seiner Unterlippe herumbiss.
»Hallo Kinder«, sagte Herr Zeiler. »In eurem Arm habt ihr einen kleinen Chip sitzen, den ein Doktor dort eingesetzt hat. Wer kann mir erklären, wozu er gut ist?«
Viele meldeten sich und schnippsten mit den Fingern, damit Herr Zeiler sie dran nahm. Er zeigte auf Karim.
»Damit unsere Eltern wissen, wo wir sind!«, rief Karim. »Wenn Räuber uns fangen! Oder wenn wir in einen Gulli fallen und uns so am Fuß wehtun, dass wir gar nicht mehr rausklettern können!«
Herr Zeiler nickte und Frau Wisbeck lächelte. »Ganz genau«, sagte sie. »Schön, Karim!
Seht ihr, und viele Erwachsene haben auch so einen Chip. Herr Zeiler hat zum Beispiel einen.«
Herr Zeiler krempelte den Ärmel hoch und zeigte seinen Oberarm. Da war eine dicke rote Narbe zu sehen.
Die Mädchen kreischten, und Bejamin fragte: »Sind Sie ein Räuber? Mein Papa sagt, nur Räuber bekommen einen ... einen Erfid-Chip.«
Frau Wisbeck sah ihn ganz ernst an, wie eine Nachrichtensprecherin, dann sagte sie: »Nein Benjamin. Herr Zeiler ist kein Räuber. Er war bei einer Demonstration, und die Polizisten haben gesagt, er habe ein Auto angezündet. Deshalb haben sie ihm den Chip eingepflanzt.«
Benjamin machte große Augen. »Hat er denn das Auto angezündet?«
»Nein, das hat er nicht. Das war jemand anderes.«
»Was ist eine Demonstration?«, fragte Cordula.
»Das ist eine Versammlung, auf die viele Menschen kommen, wenn sie mit der Regierung nicht einer Meinung sind. Sie bringen große Schilder mit, auf denen steht, was ihnen nicht passt.«
Ich fragte, ob das verboten sei.
»Nein, das ist nicht verboten. Deshalb ist es ungerecht, dass Herr Zeiler einen Chip bekommen hat. Lasst ihn nun erstmal weiter erzählen.«
Herr Zeiler erzählte, dass die Polizei durch den Chip immer wusste, wo er war. Er traute sich nicht mehr zu seinen Freunden, weil die Polizei dann ihre Adressen wüsste, und sie vielleicht auch einen Chip bekämen. Er blieb nur noch zu Hause. Dann lernte er über das Netz einen Mann kennen, der ihm ein Stück von dem Chip herausschnitt, ohne dass die Polizei es merkte. Der Mann hatte nämlich eine Maschine, die aus Russland kam, und den Chip so kaputtmachen konnte, dass die Polizei dachte, das wäre schon in Ordnung, aber Herrn Zeiler nicht mehr von weitem verfolgen konnte. Trotzdem musste der Chip natürlich drinbleiben.
Wir lachten und freuten uns, dass Herr Zeiler nun wieder seine Freunde besuchen konnte, aber er sah immer noch ganz traurig aus.
Er sagte: »Bei der Polizei gibt es aber einen Computer, in dem steht, dass ich bei der Demonstration das Auto angezündet habe. Und auch über meine Freunde stehen da viele Dinge, die nicht wahr sind. So lange das in diesem Computer gespeichert ist, kann mich die Polizei immer einfangen und mir wieder einen neuen Chip einsetzen.«
»Das ist doof!«, rief Karim, und die anderen stimmten ihm zu.
»Frau Wisbeck! Frau Wisbeck!« Benjamin war ganz aufgeregt. »Können wir den Computer nicht kaputtmachen?«
Jetzt lachte Frau Wisbeck, und alle lachten mit, weil das bei ihr immer so schön klingt, wie Glocken. »Benjamin, das ist eine gute Idee. Deshalb machen wir heute einen Ausflug zur Polizei in Karlsruhe. Dort steht nämlich der Computer.«
Sie erklärte, dass Herr Zeiler von dem Mann aus Russland einen Wurm bekommen hätte. Ein Wurm ist ein Wort mit zwei Bedeutungen: Es kann entweder ein langes, schleimiges Tier sein, das im Boden wohnt, oder ein Computerprogramm, das andere Programme auffrisst. Der Wurm aus Russland sollte die Sachen fressen, die im Computer gespeichert waren. Aber dazu musste der Wurm ganz schlau sein, und schlaue Würmer sind ganz groß. Außerdem musste er in das Computernetz in dem Polizeihaus, wo der Computer stand.
»Und das«, sagte Herr Zeiler, »ist nicht so einfach, weil das Computernetz nicht mit dem restlichen Netz verbunden ist. Man muss zu dem Computer hingehen, und den Wurm hineinsetzen.«
»Aber das geht doch nicht!«, sagte Carola. »Die Polizisten haben doch Pistolen! Die schießen doch dann!«
Herr Zeiler zog an seinem lustigen Bart und sagte: »Das kann schon sein. Deshalb brauchen wir eure Hilfe.« Er erklärte es uns.

Eine Stichwortsuche im internen Mitteilungsarchiv fördert recht schnell eine erstaunliche Tatsache zu Tage: Die Kinderhortgruppe hat sich für heute im Polizeirevier Mitte zu einer Besichtigung angemeldet. Noch bleibt unklar, welche Verbindung zwischen Zeiler und der Kindergärtnerin Maria Wisbeck besteht. Es stellt jedoch kein Problem dar, beide durch das Netz der öffentlichen Kameras verfolgen zu lassen.
Derweil läuft bereits die Auswertung von Zeilers E-Mails der letzten zwei Monate. Offenbar hat er Kontakt zu einer Adresse in Russland aufgenommen, die Korrespondenz ist jedoch mit Public-Key-Techniken verschlüsselt, es dauert daher noch mindestens zwei Tage, bis die überlasteten Quantenrechner des LKA den Schlüssel geknackt haben. Die persönlichen Briefe an Frau Wisbeck und einen gewissen Thomas Gärtner, verurteilt wegen diverser Kopierschutzdelikte, sind da schon leichter zu lesen. Sie scheinen auf irgendeine Art die Einschleusung eines Wurms in den Polizeicomputer zu planen.

Wir fuhren mit dem Bus zum Polizeihaus. Herr Zeiler kam natürlich nicht mit, sonst hätte ihn vielleicht ein Polizist erkannt. Im Bus sangen wir »Ein Schneider fing ne Maus«, solange, bis wir nicht mehr konnten. Bei unserem letzten Ausflug hatte uns der Busfahrer irgendwann gesagt, dass wir aufhören sollten, aber diesmal war der Fahrer ein Kasten mit einer Kamera darauf, den störte das nicht.
Vor dem Polizeihaus schien die Sonne. Carola weinte, weil sie ihren Sonnenhut nicht finden konnte. »Ich will keinen Krebs haben!«, heulte sie, bis Frau Wisbeck ihr ein Tuch gab, das sie sich um den Kopf binden konnte.
Dann stiegen wir aus und stellten uns in einer Reihe auf. Vor dem Haus wartete schon eine Polizistin mit langen roten Haaren in einer schönen blauen Uniform.
»Hallo, ich bin Frau Mehlert, aber ihr könnt mich Silvia nennen.«
Sie erzählte uns viel über den Beruf des Polizisten und die anderen Leute, die in dem Polizeihaus arbeiteten. Muss ich das auch alles aufschreiben? Ich hebe mir das lieber für den Schluss auf.
Im Haus war zuerst eine große Halle und darin viele Tore aus Silber, wie bei Frau Holle. Wir fassten uns zu zweit an die Hände und gingen durch ein Tor. Benjamin durfte Frau Wisbeck an der Hand halten, deshalb grinste er ganz breit.
Jetzt konnten die kleinen Puzzleteile des Wurms aus unseren Chips in das Computernetz schlüpfen. Aber das habe ich noch gar nicht erklärt. Herr Zeiler hat gesagt: »Jeder von euch hat einen Chip, und jeder Chip hat ein wenig Speicherplatz. Der ist viel zu klein für den Wurm, deshalb zerlegen wir den Wurm in ganz viele Puzzleteile, und jeder von euch bekommt so einen Teil. Wenn wir in das Polizeihaus gehen, prüft der Computer automatisch eure Chips und lädt dabei die ganzen Stückchen des Wurms.«
Er nannte das eine Tannenbaum-Attacke, was ich komisch fand, weil ja gar kein Tannenbaum dabei vorkommt.
Die ganzen kleinen Teile waren jetzt im Polizeicomputer und setzten sich selbst zusammen. Ich wartete ganz gespannt, aber es passierte gar nichts.
Silvia, die Polizistin, rief uns auf der anderen Seite des Frau-Holle-Tors zusammen.
Sie führte uns in ein Zimmer mit vielen Stühlen, das wie ein Klassenraum aussah. Vorn war eine Projektionsleinwand, und am Fenster stand ein Tisch mit Diätbrause. Davon durften wir erstmal so viel trinken, wie wir wollten.
Plötzlich hörte ich auf dem Gang hastige Schritte und die Tür flog auf. Herr Zeiler stürzte herein, und mit ihm kam ein Erwachsener mit ganz vielen Pickeln, der einen Laptop trug. Beide waren außer Atem. Sie schlossen die Tür ab.
»Alle bleiben ganz ruhig!«, sagte Herr Zeiler, und dabei glänzten seine Augen so, dass ich richtig Angst vor ihm bekam. Auch Silvia sah erschrocken aus, sie presste ganz stark die Zähne zusammen. Erst jetzt fiel mir auf, dass Herr Zeiler eine Pistole in der Hand hielt.

Dies ist eine Mitteilung der Einsatzleitung Anti-Terror. Dem Verdächtigen Edmund Zeiler, sowie seinem Mittäter Thomas Gärtner, ist es offenbar gelungen auf bisher nicht geklärte Weise einen Wurm in das Polizeinetz einzuschleusen. Dieser Wurm öffnete eine nicht dokumentierte Hintertür im System und erlaubte es den Tätern so, eine bisher nicht feststellbare Menge von Daten zu löschen. Planmäßig wurde daraufhin die zweite Absicherungsstufe aktiviert, um weitere Löschvorgänge zu verhindern.
Das Warnsystem wurde während des Anschlags kurzfristig außer Betrieb gesetzt, daher ist Zeilers derzeitiger Aufenthaltsort unbekannt. Es wird jedoch vermutet, dass er sich im Gebäude befindet. Des Weiteren hat die Auswertung der letzten Kamerabilder ergeben, dass Zeiler mit einer Faustfeuerwaffe ausgerüstet ist (siehe Anlage). Bereiten Sie ein Eingreifen vor, lassen Sie jedoch Umsicht walten, da ein terroristischer Hintergrund mit Geiselnahme der Kinderhortgruppe nicht auszuschließen ist.

»Kinder«, rief Frau Wisbeck und klatschte in die Hände, »setzt Euch bitte auf die Stühle und trinkt eure Limonade!«
Dann ging sie zu Herrn Zeiler und flüsterte aufgeregt mit ihm. Eine Weile konnte ich nichts verstehen, dann zischte Herr Zeiler ein unfreundliches Wort, das ich nicht kannte. Er sagte: »Wir müssen unbemerkt aus dem Gebäude heraus. Das Problem ist nur, dass sie unsere IDs gespeichert haben. Sobald wir zur Vordertür herausspazieren, schnappen sie uns.«
Frau Wisbeck runzelte die Stirn. »Haben wir noch Zugriff auf die Datenbank?«
»Klar. Aber wir können keine IDs löschen. Das Backup-System hat den Löschzugriff blockiert.«
Während die Erwachsenen flüsterten, hatte sich Silvia langsam an sie herangeschlichen. Sie stand nun ganz nah hinter der Lehrerin.
»Frau Wisbeck! Passen Sie auf!«, schrie Benjamin.
Der Pickelmann drehte sich um und schlug Silvia auf den Kopf. Sie fiel sofort in Ohnmacht.
»Das war unnötig! Sie hat keine Waffe!«, rief Frau Wisbeck. Ihr Gesicht war ganz fleckig vor Aufregung.
»Mach dir lieber Gedanken, wie wir hier rauskommen!«
»Ruhe jetzt!« Herr Zeiler flüsterte wieder. »Wir haben immer noch die Möglichkeit, etwas in die Datenbank einzuspeisen. Passt auf ...« Er wurde jetzt noch leiser.
»Nein!« Frau Wisbeck schüttelte besorgt den Kopf.
»Doch.« Herr Zeiler nickte sehr ernst.
Der Pickelmann tippte ganz viel in seinen Computer ein, währenddessen erklärte Frau Wisbeck uns das Spiel. Mit seinem Laptop ging der Pickelmann herum und hielt uns einen Pieper an den Arm, da wo unsere Chips saßen.
Als sie »Los!« sagte, schloss Herr Zeiler die Tür auf und wir rannten alle in die Vorhalle. Wir sollten uns so weit wie möglich verteilen, und jeder sollte durch ein anderes Frau-Holle-Tor laufen.
Als wir das machten, piepten die Tore wild auf und rote Lichter blinkten. Aber Frau Wisbeck hatte uns gesagt, dass das passieren würde, deshalb erschraken wir nicht und liefen weiter durcheinander. Die Polizisten waren ganz aufgeregt, schließlich fingen zwei von ihnen mich ein.
»Das ist doch nur ein kleines Mädchen!«, sagte der eine, und der andere erwiderte: »Aber das System sagt, dass sie eine Terroristin ist!«
Ich sah, wie Herr Zeiler und der Pickelmann am Rand durch ein Tor gingen, aber niemand achtete auf sie. Frau Wisbeck stellte sich in die Mitte der Halle und rief uns zusammen. Dann schimpfte sie ein wenig mit uns, aber das hatte sie uns vorher erklärt, dass das nur Spaß war.
Danach ging noch ein Polizist mit einem Pieper herum, und dann durften wir mit dem Bus nach Hause fahren.

Dies ist eine Mitteilung der Einsatzleitung Anti-Terror. Die Terroristen Zeiler und Gärtner haben sich inzwischen von der Hortgruppe entfernt. Zugriff wird vorbereitet, erfolgt, sobald sie das Gebäude verlassen. Der Status der Komplizin Wisbeck ist unbestimmt, die Wahrscheinlichkeit einer Bewaffnung wird jedoch auf lediglich vier Prozent angesetzt. Es ist unklar, ob sie in den Plan eingeweiht ist. Vorbeugende Beschattung wird angeordnet.

An der Schule warteten unsere Eltern schon auf uns, und die Polizei war auch wieder dabei. Als der Bus hielt, kam ein Inspektor mit zwei Polizisten herein und fragte: »Wo ist eure Lehrerin?« Frau Wisbeck war aber schon zwischendurch ausgestiegen. Der Inspektor machte ein sehr ärgerliches Gesicht und lief nach draußen, um zu telefonieren. Inzwischen brachten uns die Polizisten aus dem Bus. Meine Mutter lief nach vorn und nahm mich fest in die Arme, was ich da nicht verstand, weil der Tag zwar sehr spannend gewesen war, aber sonst ja gar nichts passiert war.
»Keine Angst«, sagte der Inspektor zu meiner Mutter. »Die Erzieherin kriegen wir auch noch. Gibt ja genug Kameras mit Gesichtserkennung in der Stadt.«

So kam es, dass ich für einen Tag Terroristin war. Ich fand das sehr aufregend. Aber es ist traurig, dass Frau Wisbeck und Herr Zeiler jetzt festgenommen werden, denn Herr Zeiler hat ja gar nichts Schlimmes gemacht.

 

Lose zum Thema des Monats Januar/Februar 2007: Tarn & Täusch.

Ich hatte die Geschichte schon länger halbfertig herumgammeln, vielleicht passt sie ja ein wenig zum Monatsthema, auch wenn der Leser hier nicht getäuscht wird, sondern alle anderen Leute in der Geschichte.

 
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Hi Naut!

Na, mußten da die Naut'schen Sprösslinge ran :D
Ok, also das Setting und die Umsetzung sind süß.

Der Plot läßt mich aber etwas zwiegespalten zurück.
Die Kindergartenkinder sind also Teil einer Entführung bzw.
Geiselnahme bzw. Transporter für einen Virus auf der Polizeistation?
Hm, ob sich Kinder der Zukunft so einfach hinters Licht führen lassen, wo Sechsjährige heutzutage schon ohne Probleme am Computer werkeln und elektronisches Spielzeug besitzen, daß weit schwieriger funktioniert, als ein Videorecorder :hmm:
Außerdem werden die Kleinen doch sicher genau wissen was ihnen eingepflanzt wird und wie es funktioniert. Schon aus Gründen des Interesses, was man damit alles machen kann. Jede Impfung wird den Kindern ja schon erklärt. Klar macht sie das hier auch, aber für mein Emfpinden zu naiv.

Hier zum Beispiel:

Herr Zeiler zischte ein unfreundliches Wort, das ich nicht kannte.
Ein Schimpfwort kennt sie nicht, aber diesen Satz:
Aber wir können keine IDs löschen. Das Backup-System hat den Löschzugriff blockiert.
bekommt sie aus dem Gedächtnis heraus gebacken? :hmm:

Nichtsdestotrotz finde ich die Idee toll. :thumbsup:
Achja, das hier

...findet sicher Augen, Mund, Stirn, vermisst, extrahiert die Merkmale, reduziert den Merkmalsraum, bis es etwas findet.
kratzt ein bisserl an der Hornhaut.
Das "sicher" sollte weg, weil das ist ja die Aufgabe eines Sicherheits- und Überwachungssystems, oder? ;) und die Wortwiederholung könnte auch weg.

In jedem Fall, ein klassischer Naut in zeitlosem "nett" gehalten :D

bg, LE

ps: Zur Weiterbildung ;)
http://www.kindergartenpaedagogik.de/138.html :peitsch:

 

Hi LE,

erstmal danke an Dich treuen Leser. Du diagnostizierst dem Text ein Perspektivenproblem, und da stimme ich Dir zu: einerseits konnte ich mich nicht von der Sicht des kleinen Mädchens lösen, andererseits versteht man so schon kaum, was vorgeht, auch mit den ganzen Dingen, die sie eigentlich nicht wissen oder verstehen könnte. Das war auch ein Grund, die Geschichte hier zu posten, ich komme da einfach nicht weiter.

Vielleicht einfach ganz neu schreiben, aus Perspektive der Erzieherin oder so ...

Bevor es jemand anmeckert: Die Attacke heißt natürlich "Tanenbaum-Attacke", weil Andrew Tanenbaum sie ausgeknobelt hat. Nur, falls jemand das googeln will.

Besten Dank,
Naut

 

Hi Naut!

Yep, die Perspektive ist etwas schief. Irgendwie.
Ich weiß auch nicht. Da ich zur Zeit in der schiefen Perspektiven Welt hänge, dürfte an meiner Dalisucht liegen, hätte ich ja gesagt aus der perspektive der Chips oder so :D

Nein, Spaß beiseite, die Idee mit dem Computerauszug ist nicht schlecht. Ich hätte einfach einen jungen unerfahrenen Polizisten genommen, der die Kinder sogar noch einlädt ohne zu wissen, was er sich damit für ein Problem aufhalst.
Das Ganze als große Rückblende ("Frisch von der Polizeischule mußte Gmeiner schon an seinem ersten Rückschlag arbeiten"), während er seinen ersten Bericht an den Polizeichef verfasst, der ihm eine reinwürgen wird. Den naiven Stil könntest du dann beibehalten :D

Das mit Tanenbaum werde ich mir durchlesen *droh* und wahrscheinlich eh nicht verstehen *heul*

Ok, ist nur ne Idee, viel good luck old boy, LEhrerhaft

 

Bis zum letzten Abschnitt dachte ich noch "Empfehlungskandidat", aber dann hatte ich dasselbe Perspektivenproblem wie Lems Erbe. Die Geschichte wird zu kompliziert, das Mädchen dürfte viele Dinge nicht verstehen. Vielleicht kannst Du einen Teil in den kursiven Polizeibericht verlagern.

Ach ja, und für eine Sechsjährige hat sie einen geradezu unglaublichen schriftlichen Ausdruck, von der unrealistisch guten Rechtschreibung ganz zu schweigen ;)

Fazit: Starker Anfang, viele gute Ideen, am Schluss mit Schwächen.

Uwe
:cool:

 

Oha, jetzt hatte ich mich schon auf einen Verriss eingestellt und dann das!

Uwe Post schrieb:
Ach ja, und für eine Sechsjährige hat sie einen geradezu unglaublichen schriftlichen Ausdruck, von der unrealistisch guten Rechtschreibung ganz zu schweigen
Das ist der Fluch der neueren Erzählkunst: Man ist gehalten, eine persönliche Perspektive einzuhalten, aber wie kann das gelingen, wenn man über obdachlose Hauptschulabbrecher, Kindergartenkinder oder intelligente Frösche schreibt? Ha! Im frühen 19. Jahrhundert hatten es die Autoren besser, da schrieb man einfach als omniscienter auktorialer Erzähler. Aber wie sollen wir diesen Zwiespalt umgehen?
Dein Tipp mit dem Polizeibericht ist da gut, wahrscheinlich kann ich einiges verschieben.

Besten Dank!
Naut

 

Hallo Naut,

ich habe deine Geschichte sehr gerne gelesen, wenn ich auch dem Kritikpunkt der anderen bzgl. des kleinen Mädchens zustimmen muss. Sie wirkt mir schon zu redegewandt für ihr Alter und erstaunlich war auch ihre Beobachtungsgabe, mit der sie auch kleine Details sehr gut erfasst. Insofern hat die Perspektive nicht so gut gepasst.

Gut fand ich die Idee trotzdem - das ist auf jeden Fall einmal etwas anderes. Und durch die "technische" Sprache des Comupers sowie der naiven Sprache des Mädchens schaffst du hier einen schönen Kontrast.
Gefallen hat mir auch wie du nebenbei ein paar Informationen hast einfliessen lassen, die zum Nachdenken anregen, z. B.

Carola weinte, weil sie ihren Sonnenhut nicht finden konnte. »Ich will keinen Krebs haben!«, heulte sie, bis Frau Wisbeck ihr ein Tuch gab, das sie sich um den Kopf binden konnte.

Gerne gelesen!

Lieben Gruß, Bella

 

Bella, Du seltene Gästin in SF-Gefilden! :)

Schön, dass Dir die Geschichte zugesagt hat. Ich wollte wirklich mit den "Nebenbei-Infos" einen solchen Effekt beim Leser erreichen, nämlich, dass sich die Welt nah genug anfühlt, aber trotzdem bedenkliche Tendenzen aufzeigt.

Die Perspektive korrigiere ich noch, soweit das geht.

Übrigens war das mein Beitrag zum Telepolis-Wettbewerb "Schreibrecht" - dem Contest vor "What If". Auch hier bin ich wohl an der Jury gescheitert, gut zu sehen, dass die Story kein kompletter Reinfall ist.

Viele liebe Grüße,
Naut

 

Hallo Naut,

Ich finde die Geschichte insgesamt unterhaltsam. Sie greift ein aktuelles Thema auf, das schon heute eine gewisse Brisanz hat (ich sage nur "gläserner Kunde"). Mal sehen, ob wir irgendwann auch mit Chips herumrennen.
Was die Umsetzung angeht, kann ich mich den anderen eigentlich nur anschließen.
Die 6-jährige ist einerseits schon so intelligent, formvollendete Aufsätze zu schreiben, hat aber kein entsprechendes Rechtsverständnis (wie auch ihre Kameraden). Ich hatte während des Lesens das Gefühl, dass die anderen Kinder im Prinzip nur einer Person (mit wechselndem Namen ;)) entsprechen. Während der Gespräche und dem Besuch bei der Polizei fällt keines der Kinder aus dem Rahmen, alles ist wohlgeordnet und die Kinder hören ohne Widerrede auf den Mann mit der schrecklichen Narbe.
Dass und wie dann der Wurm nicht erreicht, was er erreichen soll, ist dann wieder deutlich glaubwürdiger. Und das Klischee vom pickligen Laptopkrieger (es gibt mehr davon, als man denkt!) darf natürlich nicht fehlen ;)

Gruß,
HienTau

 

Hallo Naut,

ich schließe mich den großen Tieren an: Die Wahrnehmung des Mädchens und ihre Ausdrucksweise wären anders. Immerhin weiß ich jetzt, was eine Tannenbaumattacke ist. ;)

Fritz

 

So, da ist nun die Überarbeitung. Eigentlich musste ich nur einen Satz löschen, dann war (aus meiner Sicht) alles in Ordnung.

HienTau, dass das Mädchen schöne Aufsätze schreiben kann, aber kein Unrechtsbewusstsein (in Deinem Sinne) hat, ist kein Widerspruch: Intelligenz und Moral haben entgegen landläufiger Meinung nichts miteinander zu tun :) Es ist ja auch so, dass das Mädchen sehr wohl zwischen "richtig" und "falsch" unterscheiden kann: Es ist falsch, dass Herr Zeiler seine Freunde nicht besuchen darf, es ist richtig, ihm zu helfen.
Die Kinder haben schon unterschiedliche Charaktere: Karim ist mitteilungsbedürftig, aber auch etwas vorlaut. Benjamin schüchtern, aber mutig, wenn es ihm darauf ankommt. Carola ist ängstlich, immer auf Gefahren bedacht. Emily beobachtet, ohne sich viel einzumischen.

Berg, auch Dir vielen Dank für's Lesen. Aber bedenke: Es heißt korrekt "Tanenbaum-Attacke" :)

Viele Grüße,
Naut

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Naut!

Eine wie üblich lebendige Geschichte, schön zu lesen, mit einem Tiefgang, von dem sich mancher Unterhaltungsschriftsteller eine Scheibe abschneiden könnte.
Die wichtigste Schwäche der Story ist mir natürlich aufgefallen wie den anderen, und will ich mir treu bleiben, muss ich selbstverständlich darauf rumreiten. :D
Die Ausdrucksweise ist einer Sechsjährigen natürlich nicht angemessen.
Wer jetzt die kursiven Abschnitte erzählt, ist mir überhaupt nicht klar. Eine der beteiligten Personen scheint es nicht zu sein, und die Eingangsbeschreibung des Settings hat etwas zu Poetisches, um von einem Polizisten oder einer anderen Amtsperson zu stammen.
Am ehesten könnte ich mir vorstellen, den Märchenerzähler einer Widerstandsbewegung das Ganze erzählen zu lassen. Die kleinen Zuhörer könnten dann zwischendurch Fragen stellen wie: "Und waren die Polizisten böse auf das Mädchen, Tante Emily?"
Das wäre überhaupt eine ideale Lösung: Die Protagonistin erzählt die Geschichte selbst, aber als reife Frau im Rückblick, mit Kindern als Zuhörern. Die ganzen Hintergrundinformationen könnte sie sich zusammenrecherchiert haben. Die Probleme mit Sprache und Perspektive wären auf einen Schlag gelöst. Vom kleinen Mädchen sollte sie trotzdem in der dritten Person reden und erst am Schluss ihre Identität enthüllen, als kleine Pointe.
Zu Details werde ich dann später was sagen.

Ciao, Megabjörnie

 

Hi MB,

das ist übrigens auch die Lösung, die mir Bernd Behr vorgeschlagen hat, insofern werde ich wohl eine neue Version der Geschichte schreiben. Aber nicht sofort ;)

Zu den kursiven Abschnitten: Der erste ist eine Einleitung aus übergeordneter Perspektive, die anderen sind - wie im zweiten Abschnitt kurz erwähnt - Ausrisse aus dem Einsatzbericht. Die Geschichte ist mal wieder so ne John-Brunner-Collage, ich weiß, dass das nicht jedermanns Sache ist ...

Viele Grüße & danke,
Naut

 

Hallo Naut,

das Monatsthema „Täuschungen“ ist natürlich reizvoll. Hab mir deine Geschichte und die Kommentare durchgelesen und versuch auch, dir meine Eindrücke zu schildern. Zunächst finde ich das Thema gut umgesetzt. Ich fände es schade, es nicht aus der Perspektive des Mädchens zu erzählen. Das würde der Geschichte einen ganz anderen Charakter geben.
Hmm… die Sprache. Ich denke, immer wenn Kids ins Spiel kommen, wird es zu kleinen „sprachlichen“ Unstimmigkeiten kommen. Auch zukünftige Sechsjährige dürften sich vermutlich anders ausdrücken. Falls das wirklich so stört, dann lass Emily Zastrow halt acht Jahre alt sein. Aber du schreibst hier ja für Erwachsene. Da könnte ein zu „realer Tonfall“ eher belustigend wirken. Außerdem hast du ja viele schöne Stellen drin, die dem Text eine kindliche Note verpassen (lustiger kleiner Bart, Fall in den Gulli, Tannenbaum, Glockenlachen etc.).
Auch das „Problem“ mit der Perspektive sehe ich nicht so dramatisch. Ich denke, es ist für den Leser nur ein wenig ungewohnt.
Durch die flotte Handlung vergisst er ganz, dass er nicht in „Echtzeit“ mit den Terroristen unterwegs ist, sondern einem kleinen Mädchen über die Schulter schaut, dass gerade einen Aufsatz schreibt. Dieser ist in wörtlicher Rede mit erzählerischen Vergangenheitsanhängseln geschrieben. Das ist natürlich nicht ganz einfache Kost. Aber warum nicht? Muss doch nicht immer alles nach Schema F laufen.
Auch die Idee, dass Emily plötzlich einen Teil ihren Gedanken in den Aufsatz einfließen lässt (Zitat: Muss ich das alles aufschreiben? Ich hebe mir das lieber für den Schluss auf) mag ungewohnt erscheinen, aber ich glaube schon, dass sich Kids ein wenig dahinträumend schreiberisch verhalten könnten.

Nur die Sache mit den Chips fand ich ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Du hattest mit deiner Einleitung bei mir ein schaurig schönes Bild der Big-Brother-Welt in Szene gesetzt. Mir erschien es so, als bekäme der Mensch schon in jungen Jahren einen (Sende/Daten-) Chip verpasst, der ihn fortan begleitet und „mitwächst“. Im Laufe der Zeit kommen so Sachen wie Sozialversicherungsnummer, Krankendaten, Sündenregister etc. hinzu. Zu lokalisieren ist der Mensch ja bereist als Kind. So wie du es schreibst, wird der Ortungs-Chip später entfernt, und nur Verbrecher bekommen erneut einen eingesetzt. Sicher, könnte so sein, aber sehr umständlich. Wäre es für diese Geschichte nicht besser, wenn der Mensch von klein auf immer und überall zu orten wäre? In der von dir beschriebenen Welt dürfte sich der Datenschutz eh längst verabschiedet haben.
Allerdings ist das Bild des Mannes, der sein Hemd hochkrempelt und die Kids mit offenem Mund staunen lässt, sehr effektvoll. Nur ein Vorschlag: Benjamin könnte anmerken, dass ihm der Vater gesagt hätte, nur Verbrecher würden an dem Lebenschip „herummachen, herumschneiden“. So hättest du zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die effektvolle Narbe wäre noch im Spiel, doch es wären keine weiteren Chips nötig (Vom Knabbergebäck zum 3-D Fernsehen mal abgesehen).

So, das war’s schon. Dann hoffe ich, dass dir meine Gedanken ein bisschen weiterhelfen konnten. Mir schon, da ich kommentarfauler Sack mein Gewissen wieder ein wenig beruhigen konnte. :)

Regenbogenbärige Grüße von F. P.

 

Fugalee, seltener Gast in meinen Geschichten!

Danke für Deinen ausführlichen Kommentar, ich denke, da steckt eine Menge an Anregung drin. (Hab gerade leider nicht viel Zeit, aber ich werde mir das Ganze nochmal genau ansehen.)

Beste Grüße,
Naut

 

Hallo Naut,
hast mich mit dem für Sci-Fi ungewöhnlichen Titel deiner Geschichte mal wieder aus der Versenkung geholt. Danke dafür! ;)

Vieles ist ja schon gesagt worden und ich wiederhole nur ungern, muss aber nochmal unterstreichen, wie weit dieser "Erstklässleraufsatz" von dem entfernt ist, was ein Kind mit sechs Jahren leisten kann. Mein Jüngster wird bald zehn und die Anforderungen an einen Aufsatz in der Mitte der vierten Klasse gehen kaum über die Nacherzählung einer Bildergeschichte im Umfang von zwei zweizeilig in großer Handschrift geschriebenen A4-Seiten hinaus. Und deine Protagonistin ist ja sogar noch nicht mal in der Schule. Da haben sich die Ansprüche in der Zukunft ja ganz schön erhöht! ;)

Die kursiven Einschübe harmonieren für mich auch nicht ganz. Vor allem nicht im Zusammenhang mit dem ersten Absatz, der ja deutlich nicht einem Vorfallsprotokoll entstammt, aber durch die gleiche Formatierung den Eindruck macht, mit den anderen Absätzen zusammenzugehören. Außerdem würde ich hier vom Sprachgefühl noch knappere Sätze erwarten, da sie ja aus der aktuellen Situation aufgezeichnet sein sollen und eine gewisse Hektik dann anliegen müsste.

Die Rolle der Polizistin Sylvia ist mir nicht recht schlüssig geworden. Komplizin (warum bekommt sie dann einen Schlag auf den Kopf?) oder nicht eingeweiht (warum macht sie sich dann bei den merkwürdigen Vorgängen erst so spät bemerkbar?)?

Ansonsten fand ich die Idee, die Geschichte aus der Sicht eines Kindes zu erzählen, nett und eine angenehme Abwechslung. Auch die Problematik, dass die Kinder standardmäßig einen Chip haben und bei Erwachsenen erst einer bei einer Straftat eingesetzt wird, ist für mich keine Sache: Irgendwann ab einem gewissen Zeitpunkt wurden eben die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, Babys sofort bei der Geburt oder bei den Routineuntersuchungen des Kinderarztes einen Chip einzusetzen, so dass ab einem Jahrgang nur noch gechippte Generationen heranwachsen. Die Erwachsenen "nachzurüsten" bedeutet einen viel größeren Aufwand und wird eben nur bei Bedarf gemacht.

Gruß und schönen Sonntag,
kira.

 

Hallo Kira,

Auch die Problematik, dass die Kinder standardmäßig einen Chip haben und bei Erwachsenen erst einer bei einer Straftat eingesetzt wird, ist für mich keine Sache: Irgendwann ab einem gewissen Zeitpunkt wurden eben die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, Babys sofort bei der Geburt oder bei den Routineuntersuchungen des Kinderarztes einen Chip einzusetzen, so dass ab einem Jahrgang nur noch gechippte Generationen heranwachsen. Die Erwachsenen "nachzurüsten" bedeutet einen viel größeren Aufwand und wird eben nur bei Bedarf gemacht.
Das ist auch eine interessante Lösungsidee.
Komplizin (warum bekommt sie dann einen Schlag auf den Kopf?) oder nicht eingeweiht (warum macht sie sich dann bei den merkwürdigen Vorgängen erst so spät bemerkbar?)?
Weil sie nicht bewaffnet ist, und daher auf eine Gelegenheit wartet.

Freut mich, dass es Dir trotz der Bedenken gefallen hat. Die Perspektive ist ja wirklich ein Streitpunkt: Uwe findet die Geschichte immerhin gut genug, um sie im Golem zu bringen, aber sobald ich mich endlich mal für eine Capco.de-Geschichte dies Jahr entschieden habe, werde ich die Story wohl nochmal komplett umschreiben.

Die RFID-Idee für Kindergärten geistert seit Jahren durch die Medien, sollte mich nicht wundern, wenn das schon praktiziert wird (soweit ich weiß, gibt es das schon ohne Implantate, also zum Umhängen oder in den Klamotten).

Nochmal danke!
Naut

 

Hallöchen, ich bin’s noch mal.
Ich sag’s doch immer, mehr Frauen in die Sci-Fi. :thumbsup:
Interessante Eindrücke, und der Hinweis mit der Schule kann ja nur hilfreich sein. Wenngleich ich immer noch glaube, dass die „altkluge“ Ausdrucksweise der Kleinen auch ein Stilmittel sein könnte. Diese Emily bekommt dadurch auch etwas Unheimliches. Und hey! Der Horror lebt! Heut Abend startet die bereits siebte!!! Big-Brother-Staffel. :silly:
Aber wichtiger, und deshalb meld ich mich eigentlich, heut Abend, auf ARTE 22:20 h, kommt ein Bericht über die RFID-Chips. Vielleicht liest diese Zeilen noch rechtzeitig jemand den’s interessiert.
Ach, und ich glaub‘, hinter der Lösung von Kira verbirgt sich ein Paradoxon. Lustigerweise entseht dies aber nur, falls man die Geschichte aus einem bestimmten Blickwinkel sieht.

Irgendwann ab einem gewissen Zeitpunkt wurden eben die gesetzlichen Voraussetzungen geschaffen, Babys sofort bei der Geburt oder bei den Routineuntersuchungen des Kinderarztes einen Chip einzusetzen, so dass ab einem Jahrgang nur noch gechippte Generationen heranwachsen.
Für mich war’s so, als existierte diese überwachte Welt mit ihren Chip-Kindern schon länger. Lag wohl auch am stimmungsvollen Eingangsbild und der Tatsache, dass wir schon über serienmäßige Quantencomputer verfügen. Auch die Stelle in Kiras Zitat hört sich nach einer längeren Zeitspanne an. Allerdings müsste es für ihre Lösung so sein, dass die Hort-Kids die erste Chip-Generation wären. Wäre dem nicht so, hätte ja bereits die Vater-Generation (der Prot) einen Chip eingepflanzt bekommen.
Kann aber auch sein, dass ich Mist verzapfe, da ich soeben zwei Hefe-Weizen in mich reingeschüttet habe. Schließlich muss auch Mann was für seine Haut tun. :D

Cruz F. P.

 
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N' Abend Naut

Als heute ein Urteil unseres vielgeliebten (Nein ehrlich, manchmal muss man sich wirklich freuen, dass es noch da ist) Bundesverfassungsgerichtes dazu führte, dass die Polizei sämtliche Trojaner, die an meinen internen Firewalls nagten, wieder zurückpfeifen musste, fiel mir (um jetzt doch noch die Kurve zu kriegen) ganz spontan ein, dass ich noch gar nix zu deiner Geschichte abgesondert habe:D .

Also zuerst mal wieder ein Kompliment für Idee und Umsetzung:thumbsup: .

Die Kindersprache ist ziemlich gut gelungen, an den Hakern wurde ja schon rumgemeckert. In der Tat ist das ganze für einen Aufsatz einer Vorschülerin ein bisschen lang. Aber wer sagt denn, dass die lieben Kinderlein ihre Aufsätze in dieser schönen neuen Welt von Hand schreiben müssen.
Nur als Idee: Nenn's doch Audio-Aufsatz oder so, meinetwegen von einem Sprachprozessor ausgedruckt, dann passt alles:shy: .

Wie der Pickelkomplize in das LKA kommt, lässt ja noch reichlich Raum für Spekulationen, aber hey, wer sagt denn, dass man immer alles haarklein aufklären muss?
Und die Kindergärtnerin als Untergrundterroristin... Hat mich irgendwie ein wenig an Hamiltons "Fallen Dragon" erinnert.

Auf jeden Fall schick:schiel: .

So, dann muss ich mich ja mal schneller brüten, damit mein Beitrag zum Thema auch noch rechtzeitig schlüpft:Pfeif: .

Datengeschützte Grüße

omno

PS: Wie bringt man Uwe eigentlich dazu, etwas für den Golem zu empfehlen:huldig: ???

 

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