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Mein ist die Rache.

Seniors
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26.10.2001
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Mein ist die Rache.

Mein ist die Rache./Edit. vers. 09.04.04

Mein ist die Rache

Inspiriert von „Die Füße im Feuer“ von C.F. Mayer


Es war eine grausige Nacht.
Der eiskalte Novemberwind heulte um die fest gemauerten Türme des kleinen Schlößchens, trieb Schnee und Graupel in rasch wechselnder Folge fast waagerecht vor sich her, und bog die am Ufer stehenden Trauerweiden nach Norden.
Es schien, als hätten dunkle Mächte beschlossen die Menschheit unter Eis und Schnee zu begraben und alles was nicht standhaft war in seinen eisigen Klauen zu zerfetzen und in die ewige Düsternis zu treiben.
Graf Alphonse, Comte de Bethancourt saß in seinem geliebten Lehnstuhl, welcher dicht vor den gewaltigen Kamin gerückt worden war und starrte, einen Becher mit heißen Würzwein in der rechten Hand mit leeren Augen ins lodernde Feuer.
Zwei Windspiele lagen ihm zu Füßen und dösten, die grazilen Köpfe auf ihre ausgestreckten Vorderpfoten gebettet, friedlich vor sich hin. Nichts war zu hören, außer dem Heulen des Sturmes, der an den schweren, eichenen Fensterläden rüttelte, dem Knacken und Prasseln der Flammen im Kamin und dem zeitweiligen aufseufzen der beiden Hunde, wenn sie sich im Halbschlaf streckten.
Schatten wanderten gespenstisch an den Wänden entlang, trieben ihr Spiel mit den einstmals leuchtenden Farben der verblichenen, aber dennoch kostbaren Tapisserien an den klammen Wänden.
Feuriges Leuchten durchgeisterte das schlohweiße Haar des reglos Sitzenden, fast schien es, als habe dieses müde, ehrwürdige Haupt des Grafen Feuer gefangen. Flammen spiegelten sich in seinen abwesend vor sich hin starrenden Augen und die Furchen, die das Leben in sein Gesicht gegraben hatte, warfen tiefe Schatten.
Mit einem Male schreckten die Hunde auf, spitzten die Ohren und begannen tief und bedrohlich zu knurren.
Der Graf schreckte ebenfalls aus seiner Traumversunkenheit auf, besann sich des Bechers in seiner Hand, nahm einen letzten, tiefen Schluck, stellte dann den Becher auf das niedrige Tischchen seitlich des Sessels und erhob sich mit einem tiefen Seufzer.
Nun hatte er es ebenfalls gehört.
In das Sturmestosen, draußen, jenseits der dicken Mauern mischte sich ein neues, eiliges, gleichmäßiges Geräusch.
Pferdehufe klapperten auf den schwarzen, in der Nässe glitschigen Basalt, mit dem die Auffahrt zum Schloss gepflastert war. Eiserne Reifen von Kutschenrädern mahlten kalt und grell über das harte, schwarze Gestein, dazwischen klang Peitschenknall und das anfeuernde Rufen des Kutschers durch das Toben der Elemente.
Der Graf schritt mit bedächtigen Schritten die breite Treppe herab, welche in die große Halle führte, als sich die große, schwere Flügeltüre des Schlossportals hinter seinem treuen, stummen Diener Berengar und drei durchfrorenen Männern schloß.
„Seid willkommen in meinem Haus, ihr Herren. Was führt euch zu so später Stunde in unsere Gegend?“
Der größte von den dreien zog seinen Hut, verbeugte sich in geziemender Weise vor dem Grafen und antwortete, während seine zwei Begleiter es ihm gleich taten: „ Auguste Marie de Gaelasse, zu dienen Monseigneur, wir sind unterwegs nach Paris im Auftrage des Kardinals. Vier Meilen von hier brach uns ein Rad am Wagen, und bis wir es wieder repariert hatten, war der Sturm bereits losgebrochen. Der Tölpel von einem Kutscher hat sich im dunklen verfahren und nun sind wir hier.
Erweist mir die Ehre, Monseigneur, und sagt mir, wer uns hier so gastlich willkommen heißt, und wo wir uns befinden.“
Der Graf sah ihm mit reglosen Augen ins Gesicht und antwortete dann mit ruhiger Stimme: „ Graf Alphonse, Comte de Bethancourt ist mein Name und dieses ist der Sitz meines Geschlechtes. Kommt herein, mein Herr und wärmt euch am Feuer. Für eure Dienerschaft lässt sich in der Küche ein warmer Platz finden. Berengar...“ Der Graf machte eine kurze, herrische Handbewegung...“ zeige den Männern den Weg und sorge dafür, dass es ihnen an nichts fehlt, dann bringe uns Wein und Speise ins Turmzimmer, ich nehme an, ihr seid hungrig Monseigneur de Gaelasse. Folgt mir.“
Mit diesen Worten wandte sich der Graf der Treppe zu, und begann sie mit langsamen Schritten zu erklimmen.
Auguste Marie de Gaelasse folgte ihm in kurzem Abstand.

Es war spät geworden, wohl so um Mitternacht, als der Graf seinen Gast in eines der Zimmer geleitete, in welchem mittlerweile das Bett bereitet und ein Feuer im Kamin entfacht worden war.
Lange hatten die beiden im Turmzimmer des Comte gesessen, sich mit Wildpastete und Würzwein gestärkt und über die schwierige Lage innerhalb des Königreiches gesprochen.
De Gaelasse hatte dem Grafen erzählt, dass er noch vor kurzer Zeit für die Päpstliche Inquisition gearbeitet hatte, und nun, da das Problem mit den Hugenotten gelöst schien, einen Posten als direkter Untergebener des Päpstlichen Nuntius am Hofe des Königs gefunden hatte, als Belohnung für seine unschätzbar treuen Dienste im Auftrage des Herren und als unbeirrbarem Verfechter des wahren Glaubens der Christenheit für seinen König.
Alphonse hatte während dieser stolzgeschwellten Worte sein Gesicht in der Hand verborgen, so, als sei er müde, hatte seine Schläfen gerieben, als quäle ihn die Kopfpein, und vermieden, dem jungen, gutaussehenden de Gaelasse in sein blasiertes Gesicht zu schauen. Er fürchtete sich, in seine harten, blauen Augen zu sehen, in welchen keinerlei Milde, oder Wärme zu entdecken war... Er fürchtete das kalte Feuer des Fanatismus, welches ihm dort entgegen zu lodern schien, und jedesmal, wenn ihn der Blick des jungen Mannes traf, war es dem Comte, als führe ihm ein glühendes Eisen mitten ins Herz hinein.
Er verbarg sein Inneres wohl vor seinem Gast und bemühte sich, eine geistreiche Unterhaltung zu führen bis die Müdigkeit wie eine unsichtbare Hand nach ihnen griff und dem Gespräch ein Ende bereitete.
Warme Steine waren in das Bett des Gastes gelegt worden, um die klamme Kälte die sich wie eine allgegenwärtige Klaue innerhalb der Schlossmauern um alles lebendige legte, zu vertreiben.
Berengar, der stumme Diener des Comte entfernte die noch immer warmen Steine aus dem Bett des Gastes und legte sie achtsam vor den Rand des munter prasselnden Feuers im Kamin.
Mit einer gemessenen Bewegung verbeugte er sich darauf hin vor dem Gast seines Herren und zog sich, rückwärts gehend mit gesenkten Kopf zurück.
Auch der Comte neigte sein greises Haupt vor seinem Besucher; „Möge euch in meinem Hause eine ruhige Nacht von unserem Herren beschieden sein, Monseigneur de Gaelasse...“
Der junge Mann erwiderte beiläufig;“ Ebenso wie euch Monsieur de Comte...“ und wandte sich dem in einer Nische befindlichen Nachtgeschirr zu, um sich geräuschvoll zu erleichtern, ohne den alten Grafen noch eines weiteren Blickes zu würdigen.
Leise zog der Graf die Türe hinter sich ins Schloß. Das Gesicht eine Maske aus Stein.

Mit einem wohligen Aufseufzen bettete sich de Gaelasse nieder und schloß die Augen um in einen unruhigen Schlummer zu verfallen.

Draußen wütete der Sturm als seien sämtliche Teufel der Hölle auf einmal ausgefahren um die Welt ihrem letzten Gericht zuzuführen.
Der alte Graf kniete in der Kapelle vor dem Altar, das blanke Schwert seines Vaters vor sich auf dem Boden liegend, vertieft in inniges Gebet, reglos bis auf die leise Bewegung seiner Lippen, das Gesicht wie aus kaltem Marmor gemeißelt, die Augen auf den Erlöser gerichtet, als sähe er durch ihn hindurch in ein anderes, fernes Land.

Das toben des Sturmes verstärkte sich zu einer brüllenden Kakophonie aus undefinierbaren Lauten.
Auguste Marie de Gaelasse schrak aus seinem unruhigen Schlaf.
Etwas bedrohliches schien den Raum betreten zu haben.
Irr und ängstlich suchten seine Augen die dunklen Schatten des Zimmers ab, seine Hand zuckte zum Dolch.
Das Feuer zischte höhnisch.
Zwei Füße zuckten in der Glut.
Ein Wimmern drang in seine Ohren... war es der Wind, oder war es eine gemarterte Seele, die da so stöhnte?
Er rieb sich die Augen, und setzte sich auf. Sein herz schlug ihm bis zum Halse hinauf, kalter Schweiß brach sich Bahn, seine Nackenhaare stellten sich auf als habe ihn ein eisiger Schatten berührt.
Nein, keine Füße zu sehen... doch halt, nun ein Gesicht, den Mund verzerrt voll tiefster Pein, ...erneut hinfort... nur rötlich, boshaftes, unruhiges Flackern im Kamin...
Zischen und Knacken, Schatten huschten, gaukelten, verwischten... erneut zuckten zwei Füße im Feuer, verschwanden wie durch Zauberhand, dann ein flammender Haarschopf... Entsetzt starrte de Gaelasse in diesen Tanz.
Welch Teuflisches Trugbild narrte ihn dort?
Er begann zu zittern und wie ein glühendes Eisen durchfuhr ihn die Erkenntnis.
Rasch sprang er aus dem Bett, warf den Dolch auf das Bett, raffte seine Kleider zusammen, fuhr hinein, ergriff seinen Degen und zog blank, als sei er schon vom lauernden Feind eingekreist nahm auch den Dolch, der verräterisch glostend, schimmernd auf dem Bette lag in die linke Hand und drehte sich langsam um sich selber.
Irren Blickes starrte er ins Dunkel des großen Raumes.
Kein Mensch war indes zu sehen.
Er musste fort von hier. Alles war besser, als hier zu verweilen, sogar der höllische Sturm vor den Mauern barg nun keine Schrecken mehr für ihn, schon war er an der Türe... Schwer legte sich seine Hand auf den Türgriff und erstarrte mitten in der Bewegung.
Die Türe war fest verschlossen
Nun nahm das Grauen erst recht Besitz von Auguste Marie. Er schluchzte trocken auf, aus tiefster Seele rang sich ein Stöhnen aus seiner Brust, achtlos ließ er den Degen auf die kalten Fliesen fallen und wandte sich dem Feuer zu, als zöge ihn eine unsichtbare Hand dorthin.
Schatten umspielten das Wappen derer von Bethancourt, welches über der Feuerstelle in das Sims gemeißelt war.
Kraftlos sank er vor dem Kamin in die Knie, ohnmächtig starrte er in das lodernde Feuer, machtlos ließ er die grausigen Bilder über sich ergehen, die er darin schaute.
*****************
Wieder und wieder stößt de Gaelasse die Füße der schönen Maurin in die Glut. Sie wimmert und windet sich, aber sie spricht kein Wort.
Er brennt sie mit glühenden Eisen, aber sie spricht kein Wort.
Er stößt ihren Kopf in die Flammen und sie heult wie eine verdammte Seele, aber sie spricht kein Wort...
„Gesteh!“
Ein kalter Wasserguss löscht das Feuer auf ihrem Kopf. Ihr Gesicht eine Maske aus Asche und Blut.
Stinkender Dampf steigt auf, ihre Augen glühen wie die Kohlen des Fegefeuers.
„Gesteh!“
Dumpfe Verachtung prallt ihm ins Gesicht.
„Gesteh! Halsstarrig Weib, wo ist er hin, er und die Seinen. Wohin? Gesteh!“
Erneut ein Feuerbrand in ihr Gesicht.
Sie lacht.
Sie lacht ihn aus, als sei sie eine Teufelin.
... aus der Hölle gesandt, um ihn zu prüfen, und zu verderben...
Er rast voll Wut... zwei Füße zucken in der Glut...
*************
Die Glut bröckelte in sich zusammen, als der Morgen graute.
Die Türe ging, der Diener Berengar erschien schweigend und fand den Gast zusammengesunken vor dem fast erloschenen Feuer kauern.
Das am Vorabend noch nussbraune Haar war über Nacht schlohweiß geworden.
De Gaelasse zuckte erschreckt zusammen, als der stumme Diener ihn mit der Hand an der Schulter berührte, um ihn zum Morgenmahl zu geleiten.

Beim Frühstück in der großen Halle saßen sie sich gegenüber. Schweigsam die Köpfe gesenkt, nur das Klappern des Bestecks war zu hören.
„Nun habt ihr mich endlich doch noch gefunden, Monseigneur de Gaelasse... oder ich euch, wie man es sehen will...“ sprach der alte Graf leise und hob langsam den Kopf.
Ruckartig erhob der so jäh Ergraute seinen Blick. Irre Angst flackerte darin als er mit tonloser Stimme fragte: „Ihr wußtet...? Und dennoch ließet ihr mich leben?“
Der alte Graf bedachte ihn mit einem tiefen, ernsten Blick bevor er mit einer kurzen Geste seinen Diener heran winkte...
„Berengar hat es mir gesagt“
„Aber... euer Diener, er ist stumm...“ stammelte de Gaelasse verwirrt...

Berengar trat noch ein Stück weiter nach vorne, hin zum Tisch, öffnete den Mund und wies mit einem Finger seiner rechten Hand auf die Stelle, an welcher sich früher einmal seine Zunge befunden hatte.
Dann wies er mit der selben Hand auf de Gaelasse und nickte.
Die entsetzliche Erkenntnis traf de Gaelasse wie ein Keulenschlag. Er hatte diesem Menschen mit höchst eigener Hand die Zunge aus dem Mund gerissen als er, seiner Herrin gleich, nicht reden wollte.

Erneut erklang die leise, Stimme des Grafen, und sie klang kalt wie brüchiges Eis.

„ Zehn Jahre hab ich euch verflucht. Zehn Jahre hab ich euch gesucht, und nun hat euch der Herr in mein Haus geführt. Hätte ich euch heute unter meinem Dach getötet, nachdem wir das Brot der Gastfreundschaft miteinander gebrochen hatten, es hätte mich entehrt und auch mein Weib brächte es mir nicht zurück, das ihr gemeuchelt habt in all eurer Verblendung.“
Dies gesagt, stand der Graf auf und maß sein Gegenüber mit einem kalten Blick.

„Es steht mir nicht zu, über euch zu richten. Mein ist die Rache, spricht der Herr, aber ich bin sicher, seinem Urteil werdet ihr nicht entgehen. Guten Tag, Monseigneur, mögen sich unsere Wege niemals wieder kreuzen.“

Krachend fiel die Türe des Saales hinter dem Grafen ins Schloß und wenig später verließ de Gaelasse in rasender Eile das Schloß de Bethancourt, gejagt von den Teufeln der nächtlichen Offenbarung.

Er würde sie sein Leben lang sehen... die Füße im Feuer, zischend in der Glut...

 

Hi Lord :)

Ich musste die Geschichte zweimal lesen um sie komplett zu verstehen.

Einst hat dieser Ralph die Frau von Graf Alphonse getötet, oder zu Tode gefoltert. Er verirrt sich nun auf das Schloss des Grafen, hat dort Nachts eine Vision von dem was er getan hat und bekommt dadurch graue Haare ...

Ich denke mal das ist die Grundidee der Geschichte.

Verwirrt hat mich folgendes: Ralph geht ins Bett (vielleicht sollte man vorher mal die Steine die - so wie es geschrieben ist noch drinliegen - raustun )

Dann hat er die Vision ... du sprichst von einem Feuer, das einzige Feuer das du erwähntest war aber das in dem Raum wo Alphonse und seine beiden Windhunde am Anfang waren.

Deswegen fragte ich mich: Wie kommt Raplph in den Raum des Grafen?

Ist er wohl nicht oder?

Wenn er auf seinem Zimmer ein Feuer hat - meistens waren es ja Kohlebecken die in solchen Räumen standen, wäre es schön wenn du es vorher erwähnst.

Gefallen hat mir die Ausführliche Beschreibung am Anfang, ab dem Moment wo Ralph ins Bet geht, wird es mMn zu schnell runtergeschreiben.

Ausserdem täte ein Punkt statt einem Komma manchmal dem geistigen Luftholen beim Lesen ganz gut :)

Alles in allem gefällt mir die Geschichte ganz gut - ich frage mich nur: Warum steht sie in "Seltsam" und nicht in "Historik" ? :)

Zu den Namen: Ralph finde ich etwas unpassend - sonst sind die Namen so hochtrabend da ist Ralph fast langweilig :D

 

Hi Jaddi... Danke für deine Kommentare.
In Ralph´s Zimmer wurde ein feuer entfacht, sowie die heißen steine in sein Bett gelegt, darum verstehe ich die Frage nicht... vielleicht hast du nur drüber weggelesen... ich denke aber bestimmt nochmal drüber nach... danke für die Tipps und deine Mühe.
ich dachte Seltsam ist besser, da es ja durchaus seltsam ist, was dort geschieht...
Gruß
Lord

 

My Lord*verbeug*
Echt eine ziemlich gute Story.Konnte mich richtig reinversetzen und so.Ùnd diese Art der Storys spricht mich persönlich ziemlich an.
Wird man mehr derartiges erwarten können??
Würde mich freuen
LG Lup

 

Hallo Lord Arion,
deine Geschichte hat so viele gute Ansätze...Warum machst du nicht mehr daraus?
Du solltest dringend noch einmal darüber lesen, da sich dein Schreibstil von Zeile zu Zeile immer wieder verändert. Gerade wird noch geschwollen das Wetter beschrieben und im nächsten Augenblick geht es fast schon „rau“ weiter. Auch die Rechtschreibfehler tragen nicht grade dazu bei, die Geschichte in einem Rutsch gut zu lesen.
Die Geschichte selber ist zwar nicht schlecht, doch passiert mir für meinen Geschmack zu wenig. Mir fehlt nicht unbedingt die „Action“, sonder Emotionen. Es fehlt dieser Funke, der eine Geschichte auch zu einer solchen macht.
Eine Überarbeitung würde sich aber trotzdem lohnen, denn so schlecht ist sie auch nicht, wie man denken könnte, wenn man diese Sätze liest, die ich da grad geschrieben habe.

Grüße...
morti

 

hi Morti. Danke für´s lesen und die kritik... ich wollte da eh nochmal rangehen, hab momentan nur nicht die muße dazu, aber es wird schon...
gruß
Lord

 

Hi Lord,

kenne mich in diesem Metier eigentlich nicht so recht aus, aber es hat mir gefallen.
Du schaffst trotz der Kürze Deiner story eine richtig schön, unheimliche Atmosphere. Kompliment.
Das meiste war auch nachvollziehbar. Was doch ein recht seltsamer Zufall war, ist die Tatsache, daß sich Ralph ausgerechnet in das Schloss des Grafen verirrt (und das nach zehn Jahren)
Aber ansonsten, wie gesagt, recht packend geschrieben. Werde mal mehr von Dir suchen.

Gruß! Salem

 

moin, salem... freut mich, dass es dir gefiel... ich werde demnächst noch eine erweiterte/verbesserte version posten...
lord

 

Hallo Eure Lordschaft! :D

Schön, dass wir uns mal wiedersehen, diesmal eben aus dieser Richtung :naughty:

Ich habe die Story gelesen(natürlich, sonst würde ich sie nicht kritisieren :dozey: ) und sie hat mir gut gefallen. Nachdem ich neulich Poncher in den Allerwertesten getreten bin (der das offensichtlich gar nicht aufgenommen hat), tue ich das hiermit virtuell auch bei dir:

Diese Geschichte hat (siehe morti) auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit von deiner Seite verdient, als du ihr offensichtlich hast angedeihen lassen. Mir hat größtenteils der Stil gefallen (ich bin Fan von solcherart Ausdruck), er war flüssig und hatte einige schöne Bilder zu bieten.
Aber die Nachlässigkeiten und Fehler, die Unachtsamkeiten und Schlampereien, die jeden erkennen lassen, dass du es mit dem Korrekturlesen - nun ja - nicht unbedingt übertrieben hast. Kostproben gefällig? (Da du ja noch mal überarbeiten willst, vielleicht eine kleine Hilfe):

Es schien, als habe sich die Hölle entschlossen die Menschheit unter Eis und Schnee zu begraben

Ich für meinen Teil verbinde die Hölle mit Hitze und Glut - ist aber Ansichtssache.

welcher dicht vor den gewaltigen Kamin gerückt worden war und starrte , einen Becher mit köstlich duftendem heißen Würzwein in der rechten Hand

warum nicht der dicht vor den ...?
Und warum reicht es nicht zu sagen "ein Becher heißen Würzwein?

Ich finde überhaupt, dass du viele Adjektive weglassen kannst, weil sie hier nicht unterstützen, sondern eher die Fantasie einengen.

Der Graf schreckte ebenfalls aus seiner Traumversunkenheit auf, besann sich des Bechers in seiner Hand, nahm einen letzten, tiefen Schluck, stellte dann den Becher auf das niedrige Tischchen seitlich des Sessels und erhob sich mit einem tiefen Seufzer.

Hier sind einige Wortwiederholungen drin, die man leicht findet, wenn man den Satz laut liest. Auch finde ich, dass dieser Satz ebenso abgekürzt und damit interessanter gemacht werden kann.

Pferdehufe klapperten auf den schwarzen Basalt

Ist es tatsächlich so, dass man Basalt (ein vulkanisches Gestein) zum Pflastern von Straßen nahm?

Der Graf schritt mit bedächtigen Schritten

Das ist zum Beispiel eine solche Schlampigkeit, die unnötig ist, den Lesefluss stört und Ärgern macht.

um die klamme Kälte, die in solch alten Schlössern zu herrschen pflegt, zu vertreiben

um die klamme Kälte zu vertreiben ist meiner Meinung nach die elegantere Lösung.

Das sind natürlich subjektive Meinungen, über die sich trefflich streiten ließe.

Ich finde atmosphärisch gewinnt das Stück ab diesem Absatz. Ralph legt sich zur Ruhe und erleidet die schreckliche Vision.
Sehr schön (weil nicht so gradlinig und furchtbar einfach) ist die Erklärung, weiß aber nicht, ob ich sie verstanden hätte, hätte ich vorher nicht die Kritiken gelesen.

Der Schluß ist schön, gefällt mir. Bist ein rechtschaffender Mensch, der noch an Ehre und Gewissen glaubt? Na ja, wie ein Lord eben.

Fazit: Sprachlich auf hohem Niveau, wobei die Fehler umso mehr ärgern; schön altmodisch und meines Erachtens zurecht in dieser Rubrik.

Viele Grüße von hier!

 

Gute Nacht Monsieur Lord Arion,

die eigentliche Ballade ,,Füße im Feuer'' ;hatte mich auch sehr inspiriert.
Sie hatte mich dermaßen inspiriert,dass ich sie nie vergessen habe und sicherlich auch niemals vergessen werde.
Denn die Ballade ist nicht nur eine Ballade.
Sie erzählt von den Hugenottenverfolgungen.
Sie erzählt von Menschen,die gefoltert und getötet wurden.
Und Sie,my Lord,Sie haben aus dieser tollen Ballade,eine tolle Geschichte gemacht!
Deshalb möchte ich Ihnen gratulieren und Ihre Ausdrucksweise loben,die die Geschichte so einzigartig macht!

Ich habe mich königlich amüsiert.

fliegender Stern

 

Moin, Hanniball.
Vielen Dank für deine Anregungen, wie gesagt, ich werde in den nächsten Tagen nochmal an die Überarbeitungen gehen, und hoffentlich die Geschichte einer größeren Reife zuführen...
und noch eins, ja, ich glaube an so altmodische Dinge wie Ehre und Moral...

@fliegender Stern
Freue mich dass sie dir gefiel, verwirrt bin ich nur darüber, dass dich das Thema/ die geschichte amüsierte... Erklärst du mir den Grund für dein Amusement?
Mfg
Lord

 

My Lord,

ich interessiere mich allgemein für Themen,die die Ungerechtigkeiten dieser Welt wiederspiegeln.
Sei es Armut,Gewalt,Rassismus....
Ich persönlich, verabscheue diese zutiefst und bin der Meinung,dass man aus solchen Geschichten die Menschlichkeit lernt.
,,Die Füße im Feuer'' ist ein gutes Beispiel dafür.
Trotz der brutalen Ermordung seiner Frau,tötet er den Mörder nicht.
,,Rache ist mein,sagt Gott!''
Dieser Satz ging wie ein Messer durch meine Brust und lässt mich immer noch
zittern.
Hier sieht man die Menschlichkeit,die ich in unserer heutigen Gesellschaft leider nicht mehr finde.
Ich hoffe,dass ich deine Frage beantworten konnte.

Guten Abend,wünsche ich Ihnen noch,my Lord. :naughty:

fliegender Stern

 

Sodele, die Überarbeitung ist gepostet, die alte Version gelöscht.
Vielen Dank für eure Anregungen, sie haben mir sehr geholfen.
Mfg. Lord

 

Hallo Lord Arion!

Freue mich immer - auch weil es so selten ist - wenn, zumindest teilweise, auf Hinweise und Kritiken eingegangen wird. Deshalb habe ich mir den Text nochmals vorgenommen und ihn noch ein wenig genauer gelesen.

Er ist runder geworden, die eingefügten Szenen tragen zum Verständnis bei, obwohl sie mir beim alten Text nicht wirklich gefehlt hatten. Kommt mir in diesem Falle wie ein Entgegenkommen vor. Aber wie gesagt, der Text ist erfahrbarer, die eigentliche Botschaft, wenn ich sie richtig verstanden habe :dozey: , kommt klarer raus.

Nun habe ich mich in der Hauptsache auf Wendungen und Ausdrucksformen konzentriert, und da sind mir einige aufgefallen, die im einzelnen Falle vielleicht kleinlich wirken und natürlich meistens subjektiv sind, mir persönlich aber aufstießen und innehalten ließen.


als hätten dunkle Mächte beschlossen die Menschheit unter Eis und
Hier fehlt ein Komma hinter beschlossen (oder nicht?)

einen Becher mit heißen Würzwein in der rechten Hand

Mit verlangt den dritten Fall, also mit heißem

Zwei Windspiele
Ich kenne diese Formulierung nicht, vielleicht steht sie bei euch tatsächlich für eine Hunderasse?

dem zeitweiligen aufseufzen der beiden Hunde,
Aufseufzen als Subjektiv.

Schatten wanderten gespenstisch an den Wänden entlang,
Ich finde, es klänge besser:
Schatten wanderten gespenstisch die Wände entlang...

Der Graf schreckte ebenfalls aus seiner
Kurz davor steht schon einmal schreckten, also eine Wortwiederholung, die sich störend bemerkbar macht. Es sollte ein Leichtes sein, ein Synonym zu finden. :D

Der Graf schritt mit bedächtigen Schritten
Ich glaube, das hatte ich letztes Mal schon angesprochen, hört sich holperig an, mit zweimal Schritt.

welche in die große Halle führte, als sich die große, schwere Flügeltüre des
zweimal groß

Der Tölpel von einem Kutscher hat sich im dunklen
Ich glaube dies ist nur ein Tippfehler, sollte wohl heißen im Dunkeln

Graf Alphonse, Comte de Bethancourt ist mein
ein Komma hinter dem Titel

und nun, da das Problem mit den Hugenotten gelöst schien,
Das ist nun kein Fehler, sondern ein schon fast genialer Zug, um de Gaelasse zu charakterisieren. Hat mir ausgezeichnet gefallen, deshalb erwähne ich es. :dozey:

Kopfpein,
Hmmh, klingt mir ein wenig zu aufgesetzt.

Mit einer gemessenen Bewegung verbeugte er sich darauf hin vor dem Gast seines Herren und zog sich, rückwärts gehend mit gesenkten Kopf zurück.
wieder mal das böse mit, das den dritten Fall verlangt!

Das toben des Sturmes verstärkte sich zu einer brüllenden Kakophonie aus undefinierbaren Lauten.
Mir persönlich reicht der Satz bis zur Kakophonie, darüberhinaus ist alles überflüssig. Ach ja, und Toben als Substantiv.

Etwas bedrohliches schien den Raum betreten zu haben.

Dito

Sein herz schlug ihm bis zum Halse hinauf,
Hier auch groß statt klein.

Welch Teuflisches Trugbild narrte ihn dort?
Und hier mal umgekehrt. :cool:

Rasch sprang er aus dem Bett, warf den Dolch auf das Bett,
Zweimal Bett, ein bisschen unschön.

Krachend fiel die Türe des Saales hinter dem Grafen ins Schloß und wenig später verließ de Gaelasse in rasender Eile das Schloß de Bethancourt,

Das Schloß zweimal.


Ich bin sonst nicht der Typ, der die Fehler auflistet, zumal es sich hier meist um Flüchtigkeitsfehler handelt. Doch ich glaube, die Story ist es wert, zumindest für mich. Mir gefällt sie - und auch ihre Aussage - sehr gut.

Soweit und viele Grüße von hier!

P.S. Werde mich mal auf die Suche nach C.F. Mayer machen, kannte ihn nicht.

 

moin, Hanniball.
Danke für die neuerliche Mühe des Fehler - findens.
Ich werde sie in den nächsten Tage korrigieren.
mfG.
Lord

 

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