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Mein Tteb

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03.07.2002
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Mein Tteb

Mein Tteb

Es fängt komisch an. Irgendwie eigenartig. Denkt sich Lisa, als sie die Überschrift liest: Mein Tteb. Was sollte das bedeuten? Das war doch kein deutsches Wort. Keines, das sie kannte.
Lisa schaute längere Zeit auf das Wort. Sie stierte. Guckte hindurch. Überlegte. Zweifelte. Doch schließlich kam ihr die Erleuchtung.
Wenn man Tteb rückwärts las, dann gab es plötzlich einen Sinn. Das Wort. Es hieß Bett. Doch sie verstand noch immer nicht, wie jemand auf die Idee kommen konnte, einem Text die Überschrift Mein Tteb zuzuteilen.

Und genau das würde ich mir auch denken. Wenn ich es nicht gewesen wäre. Ich war es, die diesen Titel oben hin gesetzt hat.
Es ging ganz leicht. Meine Finger tippten einfach diese ungewöhnliche Kombination von Buchstaben am Computer. Wiegesagt: ganz leicht.

Doch warum?

Diese Frage ist auch für mich nicht leicht. Eben war es doch noch so leicht gewesen. Es hat sich geändert. Alles.
Ich wollte schreiben. Was? Mir fiel nichts ein. Nichts. Ich dachte, ich schreibe über etwas Banales. Etwas wie ein Bett, zum Beispiel.

Doch wer würde weiterlesen, wenn die Überschrift Mein Bett gehießen hätte? Glaubt mir, niemand. Niemand. Hätte weitergelesen. Es wäre langweilig geworden. Nicht interessant. Uninteressant eben. So.

Doch wie Lisa hat sich jeder gefragt, was das soll. Jeder denkt, er bekommt eine Antwort, wenn er den Text erstmal durchgelesen hat. Mühe wird doch belohnt. Sollte sie zumindest. Erwünschenswert. Ist dem immer so? Hoffnung nur niemals aufgeben!

Meinem Bett misst niemand eine Bedeutung zu. Jetzt ist das anders. Sollte meinem Bett nicht wenigstens einmal eine Bedeutung gegeben werden?
Ich meine, es ist nur ein Bett. Aber mein Bett.

Und ich bemerke soeben etwas.

Was?

Ich glaube, ich spinne heute. Niemand schreibt über sein Bett. Es ist ein Bett. Es braucht keine Bedeutung. Und überhaupt: ich denke nicht, dass es eine besondere Bedeutung bekommt, wenn ich Mein Tteb schreibe.

Außer, dass ich alle Leser verwirrt habe.

[ 05.07.2002, 08:47: Beitrag editiert von: molinilla ]

 

Und mich auch. Eine wirklich seltsame Geschichte, die keineswegs schlecht ist. Hat etwas Besonderes, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es den noch eine Geschichte ist. Hat ja irgendwie keine Handlung. Und etwas philosophisches sucht man auch vergebens, zumindest ich.

 

Da schließ ich mich an Ein Unbekannter, ich sehe in diesem Text, der die Gedankengänge der Protagonistin wiedergibt, keine so rechte Geschichte und erst recht keinen philosophischen Hintergrund.
Ein wenig scheint es mir, als wolle hier jemand einfach mal was schreiben, was per se ja kein angreifbares Unterfangen ist. Jedoch ist dieses Ansinnen keines, welches zugleich die Qualität eines philosophischen Gedankenganges hat.
Vielleicht wäre dieser Text unter Sonstiges ganz gut untergebracht.

Gruß lakita

 

Hallo Molinilla,

die Idee der Geschichte finde ich ganz amüsant. Es ist schon so, daß in unserer Gesellschaft oft die Verpackung wichtiger ist, als der Inhalt. (Vielleicht deshalb die Story in die Rubrik „Gesellschaft“ verschieben).

Tschüß ... Woltochinon

 

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