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Miraculum

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01.07.2006
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Miraculum

Irgendwann hatte er angefangen, auf jedes Geräusch im Nachbarhaus zu horchen, auf Geräusche, die von ihr stammten, Tom konnte das träge Schlappen ihrer Hausschuhe deutlich vom raschen Hämmern der mütterlichen Pantoffel unterscheiden. Er hörte Mira auch oft singen, auf schleppende Weise, immer wieder die gleiche Sequenz eines gerade aktuellen Songs, jede Note dehnte und kostete sie aus, ja, die einzelnen Noten wurden selbst zu Melodien.

Alles an ihr war weich: Besonders ihr Haar, das sich um den Oberkörper schlängelte, meist ungekämmt legten sich die rotblonden Strähnen um die Brüste, bewegten sich dort wie Wellen auf einem ruhigen Fluss. Ihre Haut, die seinen Fingern nachgab, als ob sie Butter wäre, ihr Körper, der sich vollkommen seinem anpasste, wenn er auf ihr lag. Manchmal glaubte er, seinen Abdruck noch auf ihr zu sehen, wenn er sich von ihr gelöst hatte. Selbst ihr Blick war samtig-braun, ungerichtet.

Seit Beginn des Sommers war er besessen von ihr, seit diesem ersten heißen Tag im Juni, den sie, wie so viele Tage in früheren Sommern, zum Baden unten am Teich genutzt hatten. Davor war sie für Tom nur das kleine, etwas pummelige Nachbarmädchen gewesen, in seinem Kreis anwesend, aber unerkannt, etwas, das einfach da war wie das Gras auf der Wiese.

Damals war sie absichtlich mit ihren schlammigen Füßen auf sein Handtuch getreten, hatte ihre nassen Haare über ihm ausgewrungen und ihm dann mit dem Zeh auf den Hintern getippt.
„So bleibt mein Handtuch trocken und sauber!“
Das kalte Wasser brachte seine Haut zum Erschauern, verärgert und von der Hitze noch dösig drehte er sich halb um.
„Du kleine, fette Kröte!“
Er sah an ihr hoch, sah, wie ihr das nasse Höschen an der Spalte klebte, sah ihren sahnigen Bauch, auf dem Tropfen rannen, ihre kleinen Warzen, die hart durch den dünnen Stoff stachen. Er starrte etwas zu lange.
„Was ist? Was bin ich?“ Sie grinste ihn an und bohrte wieder ihren Zeh in sein Fleisch. Es machte ihr offenbar nichts aus, dass er sie fett genannt hatte.
„Eine kleine, fette, warzige Kröte!“ Jetzt lachte auch er, packte sie um die Knie, warf sie auf den Boden, sie gurrte vor Vergnügen, schnell verfing er sich in ihren Haarsträhnen, als er auf ihr sitzend ihre Arme auf den Boden presste, damit sie ihn nicht schlagen konnte.
„Au, du tust mir weeeeeeh“, klagte sie, ihre Wimpern glitzerten, aber er spürte, wie sie ihm nachgab, ihr ganzer Körper, eben noch von Kampfeslust angespannt, wurde weich, schmiegte sich ihm entgegen, die Wassertropfen auf ihren Brüsten schossen kleine Regenbogen in seine Augen.
Tom sprang auf, wandte sich ab, lief so rasch in das dunkelgrüne Wasser, dass der Teich kurz glaubte, er wäre zum Meer geworden, solch große Wellen musste er schlagen.

Am nächsten Vormittag nahm er Anna so hart, dass sie die Augen überdrehte und ohnmächtig wurde, als sie kam. In diesem kurzen Moment völliger Entspannung glaubte er, eine Ähnlichkeit mit Mira in ihrem Gesicht zu erkennen und voll Scham ließ er den Saft aus sich herausschießen.
Anna schlug die Augen auf, ihr Gesicht belebte sich rasch wieder, sie hockte sich hin und wischte sich ab, hüpfte aus dem Bett, ging hierhin und dorthin, nahm Dinge in die Hand und legte sie wieder hin, zog ihm das Betttuch weg, beugte sich zu Tom und schnupperte an seinen Achselhöhlen, sagte Stinker zu ihm, drehte sich so weg, dass er ihren Hintern ins Gesicht bekam, lachte, fuhr sich mit der Hand durch das kurze schwarze Haar. Tom versuchte ihr auf die Backen zu schlagen, sie entwischte aber, hüpfte durchs Zimmer, machte spielerische Übungen, sie wusste genau, wie toll ihr Körper war, muskulös, sehnig, fest. Er verfolgte sie mit den Augen, endlich sprang er aus dem Bett, haschte nach ihr, packte sie von hinten am Hals und drückte sie nach vorne.
„Bleib so!“, befahl er ihr. Er brach ihren Hintern wie eine Frucht auf, zartes, dunkelrosa Fleisch zwischen weißer Haut, prachtvoll, ein prächtiger Anblick, sie, eine geschmückte Königin, aber er ihr König, ihr Herr, ihr Meister. Der verdammt noch mal mit ihr machen konnte, was er wollte. Fast wütend schob er sich jetzt in sie hinein, schlang seinen Arm um ihre Taille, presste sie an sich, schob sie hin und her, sie war sein Tisch, sein Sessel, sein Bett. Ihr Stöhnen wirbelte hoch, bis an die Decke, drang nach draußen, berührte die Apfelbäume und die Weizenfelder und schließlich die blauen Hügel in der Ferne, der Sommer horchte auf und legte dann gelassen seine Hitze über alles.

Später lag er wieder mit Mira am Teich und als diese in der Nachmittagshitze einnickte wie ein träges Haustier, musterte er auch sie verstohlen auf der Suche nach einer Ähnlichkeit mit ihrer Mutter. Sie begann mit einem Auge zu zwinkern, als er mit offenem Mund über sie gebeugt in ihr Gesicht starrte.
„Mann, kannst du dämlich schaun! Grad dass dir nicht der Sabber aus dem Mund rinnt!“
„Ich hab nur deine Mitesser gezählt, du solltest da wirklich was dagegen tun.“
„Was Dooferes ist dir jetzt nicht eingefallen als Entschuldigung dafür, dass du mich anglupscht wie ein Baby den Weihnachtsbaum, hm?“ Sie blinzelte.
„Du hast recht, ich hab deine große Schönheit bewundert!“ Er bemühte sich, möglichst ironisch zu klingen.
„Ich bin nicht schön, zumindest nicht so schön wie meine Mama, aber schon verdammt sexy.“ Und er glaubte, er sähe nicht richtig, als sie mit einer gemessenen Bewegung ihr Bikinioberteil in der Mitte so auseinanderzog, dass ihre Brustwarzen erstaunt ob ihrer Freiheit spitz nach oben sahen.
„Was soll das jetzt werden?“ Es gelang ihm nicht mehr, seine Stimme ruhig zu halten.
„Nichts, ich dachte, ich teste das mal an dir.“ War da jetzt nicht auch eine leichte Unsicherheit in Miras Stimme? Sie zog ihren Bikini wieder über ihre Blößen.
„Welche Wirkung erwartest du dir?“ Er hatte wieder etwas Fassung gewonnen.
„Na, was schon? Dass es dir eng wird in der Hose.“
Er gab auf.
„Gratuliere, Test geglückt!“ Aber auf den Rücken drehte er sich nicht, um seine Worte zu beweisen.
Dann lagen sie lange schweigend in der Sonne. Mira schlief nicht mehr ein.
„Ich geh ins Wasser!“
Tom schreckte hoch, lief ihr zwar hinterher, blieb aber dann am Teichrand stehen, während sie schon bis zum Kinn im Wasser war.
„Ist mir zu kalt.“
Sie lachte. „Dein Gesicht ist aber rot wie eine Tomate, du wirst vorzeitig einen Herzinfarkt kriegen.“
Statt einer Antwort ließ er sich plump ins Wasser fallen, kraulte rasch an ihr vorbei bis ans andere Ufer. Sie folgte ihm, konnte ihn aber nicht einholen, er kraulte wieder zurück, ist keine Kraft in deinen dicken Armen, hm, dachte er hämisch bei sich. Da blieb sie ruhig an einer Stelle, paddelte nur ein wenig herum, sagte nichts. Der Wind hielt den Atem an. Tom umrundete sie, sah ihr immer wieder misstrauisch auf den Hinterkopf, schließlich schwamm er zu ihr hin, stieß sie an den Schultern nach unten. Sie benahm sich wie alle Mädchen, prustete und kreischte, spuckte, schlug um sich, das machte ihn selbstsicher, er hielt sie fest und begann sie überall anzufassen, während sie wie ein kleiner Elefant strampelte, ihren Hals, den Bauch, presste ihre Hinterbacken, quetschte ihre Brüste zwischen seinen Händen, spreizte ihre Schenkel weit auf, griff ihre Weichheit aus. Sie schlang ihre Arme und Beine um ihn, und rieb sich an seinem Schenkel. Er hielt für sie beide Balance im grundlosen Wasser, sie wurde eine Schlingpflanze aus der Tiefe, die ihn irgendwohin zog, wo er noch nie gewesen war. Ihr Körper reagierte wie eine gleichmäßige Maschine, ruhig und tief kam es aus ihrer Kehle und aus ihrem Becken, das Wasser schien ihren Rhythmus anzunehmen, es war so entspannend, dass er aufhörte, mit den Füßen zu paddeln. Sie tauchten beide unter, der Wind strich für einen Augenblick geschäftig die Wasseroberfläche glatt, und Tom begann langsam und lange zu spritzen. Der Teich nahm seinen Samen gnädig auf, in tausend und nochmals tausend Jahren würde eine schöne Nixe daraus entstehen, die die Welt zu Ende frisst.

Einige Tage später fand er Anna kerzengerade auf ihrem Bett sitzend, als er vormittags in ihr Zimmer schlich. Hatte ihr Mann etwas bemerkt? Oder gar Mira?
Annas Gesicht war blass, sie trug eine weiße Bluse, die sie bis zum letzten Knopf geschlossen hatte, sie sah aus wie eine Novizin, die bald eine Braut für Jesus sein würde.
„Mira …“, ihre Stimme brach und sie musste nochmals ansetzen, „Mira hat mir gestern erzählt, dass du jetzt ihr Freund bist und dass sie die Pille braucht, und ich soll mit ihr zum Frauenarzt gehen.“ Sie sah ihn nicht an.
„Was hast du dir dabei eigentlich gedacht?“
„Ich bin nicht ihr Freund.“
„Na toll, das wird ja immer besser.“ Sie hatte heute kein Gel verwendet, ihre schwarzen Haare, die sonst wie elektrisiert vom Kopf abstanden, kringelten sich etwas wehmütig um ihre Stirn. Sie sah süß aus.
„Was denkst du dir bloß dabei … Du vögelst mich hier einfach und dann gehst du einen Stock tiefer und machst mit Mira …“ Sie schlug sich auf den Mund.
„Mira ist um diese Zeit doch eh nie da.“
Sie starrte zum Fenster hinaus, hinter dem alles wartete, nur die Sonne trieb sich weiter unbeeindruckt herum.
„Alles gut durchgedacht, was? Ist ja so verdammt praktisch für dich, nicht wahr? … Geh weg! Schleich dich! Ich will dich nicht mehr sehen! Hau endlich ab!“
Er stand einfach herum und rührte sich nicht.
Plötzlich sprang sie auf, stürzte auf ihn zu und begann auf ihn einzuschlagen. Die Bluse rutschte aus ihrem Rockbund und er konnte ihren samtigen Bauch sehen.
„Was? Was? Sag es mir! Sag´s mir doch! Genüg ich dir nicht? Bin ich dir schon zu alt und zu hässlich? Du kleiner Arsch, hast doch eh alles von mir gelernt, und jetzt …“
Ihre Schläge taten nicht weh, bringt also doch nichts, ihr Krafttraining, dachte er, ihre Arme flatterten wie die Flügel eines Huhns und schließlich packte er beide und fixierte sie hinter ihrem Rücken.
„Mach kein Drama, du lässt dich doch auch noch von deinem Mann durchziehen. Und schrei nicht so, man hört alles bis zu uns hinüber.“
Sie bog sich mit aller Kraft zurück, um sich aus seiner Umklammerung zu befreien, wand sich, damit sie mit ihrem Körper bloß nicht an seinen stieß, die Schlagader pochte heftig an ihrem schlanken Hals, und er biss ihr in die Kehle.
„Archggh“, machte sie, ihre Starre löste sich, sie ließ sich zwischen seinen Armen zu Boden gleiten, blieb dort in der Hocke sitzen, vergrub ihr Gesicht zwischen seinen Beinen.
„Ich schäme mich so.“ Und während sie das sagte, drückte sie ihre Nase immer fester gegen seine Eier. Ohne hochzusehen löste sie seinen Gürtel, zog den Reißverschluss auf, er trug keine Shorts, seine Härte sprang ihr ins Gesicht.
„Ich sollte ihn abbeißen, dann wär eine Ruh.“
Er nahm seinen Schwanz in die Hand, und zeichnete damit die Kontur ihres Profils nach, er spürte nur noch Hitze und den Drang, ihn irgendwo hineinzuzwängen.
Sie schlug mit der Hand darauf, sie will mir weh tun, das Biest, dann packte sie ihn an der Wurzel, und, das konnte Anna wirklich gut, energisch und elegant begann sie ihn zu wichsen.
„Hör auf, ich will dir lieber deine Büchse ausspritzen.“
„Ach, da wo Mira mal war, gell?“
Am liebsten hätte Tom sie jetzt geschlagen, mit der Faust mitten in ihr freches Katzengesicht, aber sie hörte nicht auf, molk ihn, bis ihm die Gänsehaut die Wirbelsäule hinauflief und er ihr unbewegtes Gesicht mit Wärme übergoss.
Anna zog sofort die Hand weg, sie blieb in der Hocke, wieder starr, und lautlos begann sie zu weinen, die Tränen liefen über den weißen Glibber, er kniete sich auch hin, nahm sie in die Arme, wiegte sie wie ein verletztes Kind, schnaubte ihr heißen Atem ins Ohr, Lügen, alles nur Lügen.

Mira tanzte nicht gut, aber die Musik erfasste dabei ihr ganzes Wesen. Man glaubte den Song zu verstehen, zu dem sie sich etwas plump bewegte. Die Haare verwischten die Umrisse ihres Körpers, die Strähnen griffen weit in den Raum aus, ließen Mira mit allem um sie herum verschmelzen.
Während Tom ihr zusah, schweifte sein Blick auch zu den anderen Mädchen im Club, viele hübscher und anmutiger als Mira, ließ sie in Gedanken alle nackt in einer Reihe aufmarschieren, begutachtete sie fachmännisch, stellte sich vor, wie er allen nacheinander prüfend etwas in die weit geöffneten Schöße schob, Finger, Flasche, Schwanz, aber am Ende der Reihe stand Mira, sein braunes Sommertierchen mit dem Rosenmöschen, dieses Spiel machte ihn so scharf, dass er auf die Tanzfläche drängte, sich an sie drückte, in dem flirrenden Licht und dem Gewirr griff er ihr einfach zwischen die Beine, presste seine Finger darauf, bis er Feuchte zu spüren glaubte, kopflos, Schwindel, rasend, tropfendnasse Fotze ficken, er zog sie hinter sich nach bis zum Auto.

Er vergisst sich. Sie saugt ihn vollkommen auf, saugt seinen Atem, seine Gedanken, seinen Saft, sein Herzblut, flüstert wirres Zeug, schenkt ihm Wärme, Erbarmen, schenkt ihm alle Mösen der Welt, hinter seinem Kopf reiben zirpend ihre Füße, als er sie stößt, Grillchen, Gottesanbeterin, Honigbiene, sie gerät in heilige Verzückung, bäumt sich auf, Fleisch von meinem Fleisch, sie zerkratzt ihm den Hintern, knallt ihr linkes Bein gegen die Heckscheibe, Tom und Mira dehnen sich bis zum Mond aus, füllen den siebten und den achten Himmel, und kleckern die Rückbank voll. Sie kichert.
Sie springen nackt aus dem Auto, lassen sich ins schwarze, nasse Gras fallen, wälzen sich darin von aller Erbschuld sauber, bleiben dann umschlungen liegen. Sie sind wie alle Liebespaare: Das erste und das letzte und das einzige.

Und mit der ganzen Theatralik, zu der ein Mädchen ihres Alters fähig ist, sagt Mira:
„Ich will jetzt sterben, ich habe alles gehabt.“
Die Welt hört das dumme Ding aber nicht, lässt das Kleinzeug weiter krabbeln, den Mond weiter scheinen, die Alten sich weiter in ihren Betten unruhig hin- und herdrehen.

Wieder schlich Tom in Annas Zimmer, wollte nur mal sehen, wie sie sich diesmal präsentieren würde. Sie lag so wie früher bereits auf dem Bett, nackt bis auf einen seidenen, schwarzen Morgenmantel, den sie effektvoll offenstehen ließ, sie sah verdammt gut aus, perfekt geschminkt, das Haar eine glänzend-schwarze Aureole. Er hatte gute Lust, das alles zu zerstören, diese weiße Haut rotfleckig zu machen, ihr das Gesicht zu verschmieren, sie an den Haaren zu ziehen, bis sie schrie.
„Na, hast du doch wieder hergefunden?“
„Zu einem guten Fick sag ich niemals nein.“
„Ich besorg es dir also gut, ja?“
„Jo, geht.“
Sie lächelte huldvoll und zog ein Bein an, sodass die Seide ganz auseinanderfiel und ihre rasierte Scham freilegte. Tom legte einen Finger auf ihren Fuß, fuhr damit langsam das Bein hinauf bis an die Spalte, er nahm die zweite Hand hinzu und zog ihre Lippen so weit auf, bis ihr Loch aufklaffte, dann spuckte er darauf und begann sie mitleidlos zu reiben.
„Ach, wie romantisch du heute bist, Kleiner!“ Sie lachte gurrend, entzog sich ihm aber, stand auf, hüllte sich wieder vollständig in ihren Mantel, knotete den Gürtel zu, setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Ihre Hände zitterten leicht.
„Ich wollte nur noch einmal sehen, was für ein Arsch du tatsächlich bist. Du kannst jetzt gehen.“
Tom trat hinter sie, fasste sie um den Hals, zog die Hand dann von unten nach oben fest über ihr ganzes Gesicht, eine rote und eine schwarze Spur hinterlassend.
„Du Sau, ich weiß genau, was du willst!“, zischte er.
„Ach, und was?“
Er sah triumphierend auf ihre zerstörte Maske hinab, aber da war noch immer das in ihren Augen, was ihn anheizte.
„Du willst hören, dass du es besser machst als Mira.“
Sie erhob sich langsam, drehte sich zu ihm, im Drehen schlug sie ihn diesmal richtig fest, mit dem Handrücken, Toms Wange brannte.
„Du …“ Er stieß sie zu Boden, zog ihren Unterleib an den Beinen hoch, bis sie nur mehr mit dem Kopf den Boden berührte. Ihr fehlender Widerstand erboste ihn noch mehr, na gut, na gut, na gut, einmal kriegst du es noch, du alte Schlampe. Ihre Beine winkelten über seinen Armen, er hatte keine Hand frei.
„Mach mir die Hose auf und hol ihn heraus!“
Nachdem sie seinem Befehl gefolgt war, legte er ihr den Schwanz auf die Scham, die Eichel zielte genau auf ihren Kopf.
Und gerade als sich dieses Bild von Tom und Anna immer mehr in ihm spiegelte, sich mit alten Bildern mischte, Bildern, die Äonen vor seiner Geburt entstanden waren, als alles zu wirbeln begann, während er ihr die Schamlippen rot rieb, stand plötzlich Mira in der Tür. Er ließ Anna auf den Boden fallen, sie schrie auf, er wusste nicht, ob aus Entsetzen oder vor Schmerz.

Mira schrie nicht und sie sagte nichts. Sie kam herein, schloss die Tür und warf sich auf den geblümten Polstersessel, der vor dem Bett stand, zog ein Bein zum Bauch hoch.
Anna stöhnte, rappelte sich hoch, kroch zu ihrer Tochter, berührte mit ihrer Stirn deren Fuß.
„Mira, es tut mir so leid, er mag mich eh nicht, ich …“ Anna begann zu weinen, benetzte die Zehen der Tochter mit Tränen, nur Haare zum Abtrocknen hatte sie nicht.
„Nettes Teil hast du da an, Mama.“ Tom sah vor allem Erstaunen in Miras Augen, keine Wut.
„Mama, hör auf, das ist ja voll peinlich!“ Sie strich ihrer Mutter über den Kopf, aber als diese nicht mit dem Schluchzen aufhörte, rutschte Mira vom Sessel, zog Anna hoch, legte den Arm um sie, streichelte ihre Wange und machte: „Schschsch, ist ja schon gut!“ Sie hatte Tom bis jetzt noch nicht angesehen.
„Oh Mann, jetzt stehen wir ja alle ganz schön scheiße da.“ Unwillig schüttelte Mira die Haare. Für ein paar Momente schwirrte etwas über ihr Gesicht, sie sackte ein wenig in sich zusammen.
„Ich sollte jetzt ausflippen, oder? Sag doch auch mal was, du Held!“
Tom kam sich nur blöd vor, sein Ding hing nass aus der Hose.
„Du, ich wusste nicht … das begann lang vor dir … ich hatte halt Bock …"
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung.
„Tatsache ist, ich kann nicht ausflippen, ich kann´s einfach nicht. Geht nicht. Ich hab euch doch beide lieb.“
Mira stand auf, ging ans Fenster. Der Wind kam herein und die Sonne und der Geruch heißer Blüten. Sie schien zu lauschen.
Endlich sprach sie: „Ich will, dass alles so bleibt, wie es ist.“ Sie drehte sich um, ging zur Tür, öffnete sie, trat hinaus und schloss sie wieder sorgfältig.

 

Hallo Andrea,

dass der Teich kurz glaubte, er wäre zum Meer geworden, solch große Wellen musste er schlagen.
Sehr gut.

Anna schlug die Augen auf, ihr Gesicht belebte sich rasch wieder, sie hockte sich hin und wischte sich ab, hüpfte aus dem Bett, ging hierhin und dorthin, nahm Dinge in die Hand und legte sie wieder hin, zog ihm das Betttuch weg, beugte sich zu Tom und schnupperte an seinen Achselhöhlen, sagte Stinker zu ihm, drehte sich so weg, dass er ihren Hintern ins Gesicht bekam, lachte, fuhr sich mit der Hand durch das kurze schwarze Haar.
Das ist auch toll, weil man dort schon viel über Anna und die Beziehung zu Tom erfährt. Sie ist unruhig. Da ist ja keine Zärtlichkeit nach dem Akt, sie wischt sich ab, läuft unruhig herum und dann ironisiert sie es und nimmt die Ernsthaftigkeit heraus.

machte spielerische Übungen, sie wusste genau, wie toll ihr Körper war, muskulös, sehnig, fest.
Das ist hier der Unterschied zwischen Anna und ihrer Tochter, man sieht auch hier schon die Parallelen. Mira spielt und kämpft. Anna tut so als würde sie spielen und kämpfen, ist sich dessen aber bewusster.

„Ich bin nicht schön, zumindest nicht so schön wie meine Mama, aber schon verdammt sexy.“ Und er glaubte, er sähe nicht richtig, als sie mit einer gemessenen Bewegung ihr Bikinioberteil in der Mitte so auseinanderzog, dass ihre Brustwarzen erstaunt ob ihrer Freiheit spitz nach oben sahen.
Die ganze Geschichte spielt in so einem Vakuum, das erinnert mich an diese erotischen Fantasien, wenn alle Männer im Krieg sind und nur ein Junge bleibt im Dorf zurück und ist das Zentrum aller Aufmerksamkeit.
Hier auch passend: Der See. Das ist nicht das Normale. Sie treffen sich nicht in einer Straße oder so, sondern am See und er gehört ihnen alleine.
Das ist wirklich, durch die ganze Geschichte, zieht sich dieses Vakuum, moralisch und dadurch, dass die Figuren fast immer allein sind.
Und obwohl beide Frauen ihre sexuellen Reize gezielt einsetzen, ist es bei Mira durch den kindlichen Trotz, echter. Das scheint ja auch Tom zu reizen: Er durchbricht Tabu um Tabu. Die ältere Frau, dann die jüngere Tochter, dann Mutter und Tochter parallel.

„Na, was schon? Dass es dir eng wird in der Hose.“
Das ist dieses unschuldig Unverblümte. Das ist attraktiv für jeden Mann (außer vielleicht für steiflippige Briten und Nick, den Fisch). Hier auch wieder die Unterschiede: Anna würde so etwas nie direkt sagen.
Mira kennt die Regeln noch nicht.

, während sie wie ein kleiner Elefant strampelte, ihren Hals, den Bauch, presste ihre Hinterbacken, quetschte ihre Brüste zwischen seinen Händen, spreizte ihre Schenkel weit auf, griff ihre Weichheit aus.
Ja, sie sagt halt nicht „Nein“. Er kann machen, was er will, er kommt damit durch. Normal wäre spätestens bei den Brüsten ja Schluss. Wenn das kindliche Toben im Wasser deutlich die Grenze zur Sexualität überschreitet. Hals, Bauch, Po. Ein bisschen strampeln – das ist alles okay. Und dann geht es einfach in rascher Folge weiter: Brüste, Schenkel, Muschi. Weil das „Nein“ nicht kommt; und in Tom ist natürlich auch der Glaube, es geht solange weiter, bis sie „Nein“ sagt. Der Mann geht immer weiter, bis die Frau „Stopp“ sagt. So sind die Regeln.
Nur Mira sagt nicht „Nein“, die ist auch in einer ganz kruden Situation gefangen, wenn ein Junge, der eher in ihrem Alter als in dem der Mutter ist, dann die Mutter vögelt.

Sie hatte heute kein Gel verwendet, ihre schwarzen Haare, die sonst wie elektrisiert vom Kopf abstanden, kringelten sich etwas wehmütig um ihre Stirn. Sie sah süß aus.
Er hat Macht über sie. Er kann ihr weh tun. Aus der Frau, die ihn schnell abwischt und ihn Stinker nennt, ist etwas anderes geworden. Seinetwegen.

Mach kein Drama, du lässt dich doch auch noch von deinem Mann durchziehen.
Damit ist jeder moralische Vorwurf zerstreut. Er stellt klar: Wir sind in einem moralischen Vakuum.
Das ist eine derbe Szene. Anna argumentiert auf einer moralischen Ebene. „Du schuldest mir was.“ „Das geht nicht.“ „Es ist meine Tochter.“ „Was denkst du dir eigentlich?“
Und Tom nimmt das gar nicht wahr, da kommen praktische Einwände: „Sie ist doch eh nicht zu Hause.“ Es steht auch im Raum: „Wenn du Ärger machst, sag ich’s deinem Mann.“

„Ich schäme mich so.“ Und während sie das sagte, drückte sie ihre Nase immer fester gegen seine Eier. Ohne hochzusehen löste sie seinen Gürtel, zog den Reißverschluss auf, er trug keine Shorts, seine Härte sprang ihr ins Gesicht.
„Ich sollte ihn abbeißen, dann wär eine Ruh.“
Die Verletzung durch Tom treibt sie tatsächlich fast in eine sexuelle Hörigkeit. Man sieht es auch in den Positionen. Am Anfang ergibt sie sich ihm spielerisch. Da findet kein Kräftemessen statt, sie ist spielerisch und versucht ihm zu entkommen, lässt sich dann von ihm durchziehen.
Hier kämpft und verliert sie – sie ist körperlich schwächer als er, ganz egal, wie sie trainiert -, und sie unterwirft sich ihm. Das ist eine unterwürfige Geste, da kann sie noch so trotzig daherreden von Kastration. Sie macht es ihm mit dem Mund.

„Hör auf, ich will dir lieber deine Büchse ausspritzen.“
„Ach, da wo Mira mal war, gell?“
Ja, das ist schon echt ein krasser Text. Die Anna-Figur ist fast nicht mehr lebensfähig, glaub ich. Das einzige, was sie aufrecht hält, ist ihr Stolz, den sie zu bewahren versucht. Aber sie ist da in einen Weg geraten, der sie fertig macht. Sie betrügt ihren Mann mit einem Jungen. Das ist ein Tabubruch, der sie scharf macht. Dann treibt es Tom noch deutlich weiter. Und schläft zusätzlich noch mit ihrer eigenen Tochter und verhält sich ihr gegenüber dominant. Und diese weiteren Tabubrüche, machen sie auch noch an. Es scheint ja dieses skandalöse „Ach, da wo Mira mal war, gell?“ gibt ihr noch eher einen Kick als ihm. Dass dort alles drunter und drüber geht.

presste seine Finger darauf, bis er Feuchte zu spüren glaubte, kopflos, Schwindel, rasend, tropfendnasse Fotze ficken, er zog sie hinter sich nach bis zum Auto.
Tom hat natürlich in diesem Vakuum dann den absoluten Kick. Das ist ein archaisches Verhalten. Es gibt keine anderen Männer in dem Text, es gibt keine Autorität in dem Text, keine Moral. Und in den Verhältnissen ist der Mann ohne Zügel. Das ist wie in den Nachwehen eines Krieges, wenn der Gegner zerschlagen ist und es keine Autorität in dem Landstrich gibt. Dann wird auch vergewaltigt und gebrandschatzt. Das ist dieselbe Situation. Er hat keine Autorität zu fürchten, sein Handeln hat keine Konsequenz, er kann tun, was unerhört ist, und dadurch, dass er es einfach tut, fühlt er sich allmächtig.
Das ist ein wahnsinnig literarisches Motiv. Die Abwesenheit jeder Autorität. Die Geschichten, in denen das Motiv sonst eine große Rolle spielt, finden sich normal fernab der Zivilisation. Auf einer einsamen Insel oder in einem Dschungel, hier wird es einfach in eine Stadt verlegt, in der keiner aus den drei Figuren Erwähnung findet. Eine Enklave in der Zivilisation, die im Schlafzimmer und am See spielt; oder wie hier: In der Diskothek und im Auto. Aber auch am See oder in der Diskothek, in offenen, weiten Räumen, ist der Fokus immer nur auf den zwei Personen. Die Öffentlichkeit in der Diskothek dient nur dazu, das Besondere von Mira zu unterstreichen. Unter all den Frauen: Sie.

füllen den siebten und den achten Himmel, und kleckern die Rückbank voll.
Das ist sehr gut.

wälzen sich darin von aller Erbschuld sauber, bleiben dann umschlungen liegen. Sie sind wie alle Liebespaare: Das erste und das letzte und das einzige.
Ja, das ist halt das, was ich gesagt hab. Es reicht, sich im Gras zu wälzen, um die Scham, die Erbschuld, wegzureiben. Das einzige Liebespaar – da ist wie das Vakuum.
Ja, Scham. Die kann es in einem Vakuum nicht geben. Vor wem sollte er sich schämen? Vor Anna, die ihren Mann betrügt und ihm zu Willen ist? Vor Mira, die ihn verführt, weil sie ihrer Mutter gleichen will? Und sonst ist da niemand.

Und mit der ganzen Theatralik, zu der ein Mädchen ihres Alters fähig ist, sagt Mira:
„Ich will jetzt sterben, ich habe alles gehabt.“
Damit ist alles über Mira gesagt fast. Die Figuren sind skandalös, aber nachvollziehbar. Mira ist eine Drama-Queen. So welche gibt es, nur – wieder – normal sind die eben nicht in einem Vakuum. (ich hör jetzt auf, Vakuum zu sagen).

den sie effektvoll offenstehen ließ, sie sah verdammt gut aus, perfekt geschminkt, das Haar eine glänzend-schwarze Aureole.
Hier Anna: Sie nimmt den Konkurrenzkampf auf und will den Status Quo wieder herstellen.

Sie strich ihrer Mutter über den Kopf, aber als diese nicht mit dem Schluchzen aufhörte, rutschte Mira vom Sessel, zog Anna hoch, legte den Arm um sie, streichelte ihre Wange und machte: „Schschsch, ist ja schon gut!“
Ja, das ist Karneval. Die Umkehrung der Verhältnisse.

Die letzte Erotikszene zwischen Anna und Tom ist von einer animalischen Intensität, das es fast unangenehm ist. Da ist die Frau, die sich an ihren Stolz klammert, aber von ihrer Begierde übermannt wird. Sie weiß ja, wie sie sich zu verhalten hätte. Aber in der Erniedrigung findet sie ihre Lust. „Du hasst mich, aber du willst mich ficken“ – das ist das paradoxe, was sie da anmacht.
Die Szene, in der dann Mutter und Tochter das einzige Mal in der Geschichte zusammen auftauchen, ist dann fast ein Antiklimax. Tom kann dann, als er es tatsächlich sieht und als die beiden jede Sexualität verlieren, weil sie sich wie Mutter und Tochter verhalten (wenn auch mit umgekehrten Rollen), da kann Tom nichts mehr machen. Und man kann ahnen, dass da bei allen Wunden zurückbleiben werden. Mutter und Tochter dürfen in dieser Konstellation – das weiß Tom auch – nicht zusammentreffen. Und er hätte sich in der Situation auch nie entschieden.

Handwerklich ist die Geschichte sehr stark. Der Spannungsaufbau ist wie aus dem Lehrbuch und das am Ende ein Antiklimax und kein Klimax steht, ist die bessere Wahl, glaube ich. Das Überdramatisieren in der letzten Szene hätte der Geschichte nicht gut getan.
Tja, ich bin gespannt, was andere sagen. Wenn man den Text nur auf die Sexualität oder den Tabubruch reduziert, tut man ich sicher unrecht. Ich denke, dass gerade die Figur der Anna in ihrer Zerissenheit und Schwäche schon das Potential zu einem richtigen Aufreger hat.
Mir bleibt zu sagen, dass wenn man hier noch eine „Geschichte des Jahres“-Wahl hätte, die Geschichte zum engeren Favoritenkreis gehören würde.
Die hat das, was deine anderen beiden herausragenden Geschichten (Vaterliebe und Im Aus) ebenfalls haben. Ein starker Konflikt, einfache Menschen in Ausnahmesituationen, Relevanz und eine klare, eindringliche Sprache und Erzählstruktur.
Kompliment
Quinn

 

Huhu Andy!

Irgendwann hatte er angefangen, auf jedes Geräusch im Nachbarhaus zu horchen, auf Geräusche, die von ihr stammten, Tom konnte das träge Schlappen ihrer Hausschuhe deutlich vom raschen Hämmern der mütterlichen Pantoffel unterscheiden.

Das ist mir zu lang. Punkt nach "stammten"?

Alles an ihr war weich: Besonders ihr Haar, das sich um ihren Oberkörper schlängelte, meist ungekämmt legten sich die rotblonden Strähnen um ihre Brüste,

Evtl. kann man das auflösen ... "den Oberkörper".

um ihre Brüste, bewegten sich dort wie Wellen auf einem ruhigen Fluss.

Kann man streichen. Wo sonst?

Tom sprang auf, wandte sich ab, lief so rasch in das dunkelgrüne Wasser, dass der Teich kurz glaubte, er wäre zum Meer geworden, solch große Wellen musste er schlagen.

Das ist schon schön, aber es passt vom Stil her nicht. Hm.

In diesem kurzen Moment der völligen Entspannung glaubte er,

"In diesem kurzen Moment völliger Entspannung glaubte er, ..."

das kurze schwarze Haar.

Du machst nie Kommas bei solchen Sachen. Nicht mal kleine, schwarze und harmlose Kommas.

Fast wütend schob er sich jetzt in sie hinein

Kann man streichen. Klar, dass er es jetzt macht.

Sie tauchten beide unter, der Wind strich für einen Augenblick geschäftig die Wasseroberfläche glatt

Das da und das:

in tausend und nochmals tausend Jahren würde eine schöne Nixe daraus entstehen, die die Welt zu Ende frisst.

Ja hm, das wirkt wie ein Artefakt. Reingeklebt. Fremd in der Geschichte. Vielleicht könntest du die Poesie aus der Geschichte nehmen und eine eigene daraus machen?

So, insgesamt fand ich das zwar schmutzig, aber interessant. Klar wollte ich irgendwann wissen, wie es ausgeht und das Ende fand ich gut, da explodiert nichts, da wird einfach gesagt, was sein soll. Und vielleicht, das wird ja nicht erzählt, wird es ja wirklich so und jeder bekommt, was er möchte. Vielleicht.

Sprachlich ists schön, nur, wie schon gesagt, die Poesie hat in diesem Text einfach nichts verloren. Mir würde auch nichts fehlen ohne sie, wirklich nicht. Oder was war deine Absicht damit?

Mira kam gut rüber, die hat viel Text bekommen. Tom und Anna weniger. In den Dialogen wirkt Tom reichlich platt, wie eine Sprechpuppe, die nur etwas sagt, damit Mira sich darstellen kann. Tom ist aber Protagonist, irgendwie, und dafür ist er mir zu einfach gestrickt.

Tja. Gern gelesen hab ichs auf jeden Fall.

Bis bald,

yours

 

Hallo Andrea,

ein wortgewaltige Geschichte hast du hier abgelegt mit einem dumpfen und stampfenden Rythmus. Manche Sätze oder oft auch nur Wörter sitzen bis ins Mark.

Der Teich nahm seinen Samen gnädig auf, in tausend und nochmals tausend Jahren würde eine schöne Nixe daraus entstehen, die die Welt zu Ende frisst.

Z.B. - Wahnsinnsteil, das!

Eine Kleinigkeit:

Schleich dich!

Das ist eine Spur zu österreichisch. Mundartig geschrieben wär's passend.

Er vergisst sich. Sie saugt ihn vollkommen auf, saugt seinen Atem, seine Gedanken, seinen Saft, sein Herzblut, flüstert wirres Zeug, schenkt ihm Wärme, Erbarmen, schenkt ihm alle Mösen der Welt, hinter seinem Kopf reiben zirpend ihre Füße, als er sie stößt, Grillchen, Gottesanbeterin, Honigbiene, sie gerät in heilige Verzückung, bäumt sich auf, Fleisch von meinem Fleisch,

Das fand ich dann doch als zu übertrieben, obwohl mit

sie zerkratzt ihm den Hintern, knallt ihr linkes Bein gegen die Heckscheibe, Tom und Mira dehnen sich bis zum Mond aus, füllen den siebten und den achten Himmel, und kleckern die Rückbank voll. Sie kichert.

auf angenehmst mögliche Weise aufgelöst.

Wie man es dreht oder wendet, ein weiteres Mal ist dir ein beeindruckendes Werk gelungen, was mich nur neidisch schweigen lässt.

Babaa
Lev

 
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Hallo Andrea!

Eine Dreiecksgeschichte also. Tom erliegt dem Lolita-Charme Miras, Mutter und Tochter haben folglich denselben Liebhaber ohne zunächst davon zu wissen. Als es auffliegt, könnte Hass und Eifersucht entstehen, aber du lässt die Geschichte anders, versöhnlich ausklingen. Treffend der Titel deines Beitrags. (Miraculum heißt das alljährlich stattfindende, einwöchige, katholische Kinderfestival)
Sprachlich, wie immer, routiniert verfasst, hat mir dieser Beitrag dennoch nicht gefallen. Vermutlich reine Geschmacksache.
Zum einen ist es IMHO weder eine erotische noch eine romantische Geschichte, sondern eine pornografische. Nicht nur, aber vor allem. Erotik deutet an, spielt mit der Fantasie des Lesers, Pornografie formuliert alles gnadenlos aus, lässt keinen Spielraum für Interpretation. Wie eben in deinem Text.
Die vielen Sexszenen erdrücken die übrige Handlung, speziell die Figur des männlichen Prot erschien mir eher als Mittel zum Zweck, denn als eigenständiges, lebendiges Wesen. Ist dieser Typ doch IMHO nichts anderes, als schwanzgewordene Libido.
Zwischendurch immer wieder Ausflüge in sprachlich verspielte, poetische Strukturen, die für meinen Geschmack nicht zum übrigen, knallharten Duktus deines Textes passen.
Ich weiß, dass ich für diese Stellungnahme vermutlich von anderen gegeißelt werde, aber sorry, das war wohl nicht so ganz meine Sache. :dozey:
Zuletzt würde mich interessieren, was hast du mit dieser Geschichte vor? Wer ist dein Zielpublikum, falls es sowas gibt, bzw. wer sollte diesen Text veröffentlichen?

Was mir so aufgefallen ist:

Irgendwann hatte er angefangen, auf jedes Geräusch im Nachbarhaus zu horchen, auf Geräusche, die von ihr stammten, Tom konnte das träge Schlappen ihrer Hausschuhe deutlich vom raschen Hämmern der mütterlichen Pantoffel unterscheiden.

Dies erscheint mir ein wenig übertrieben. Aus dem Nachbarhaus konnte er die Hausschlapfen hören?

Tom sprang auf, wandte sich ab, lief so rasch in das dunkelgrüne Wasser, dass der Teich kurz glaubte, er wäre zum Meer geworden, solch große Wellen musste er schlagen.

Diese Passage finde ich sprachlich überzogen. Der Stil passt nicht zum übrigen Duktus deiner Geschichte. Solche Stellen gibt es einige, siehe nächstes Zitat:

Ihr Stöhnen wirbelte hoch, bis an die Decke, drang nach draußen, berührte die Apfelbäume und die Weizenfelder und schließlich die blauen Hügel in der Ferne, der Sommer horchte auf und legte dann gelassen seine Hitze über alles.

Diesen Passus finde ich sprachlich kitschig und überzogen. Wohl hübsch formuliert (klingt ein wenig nach Garcia Marquez ;)) aber nicht zu deiner Geschichte passend.

Das "dann" sollte jedenfalls entfallen.

Später lag er wieder mit Mira am Teich und als diese in der Nachmittagshitze einnickte wie ein träges Haustier, musterte er auch sie verstohlen auf der Suche nach einer Ähnlichkeit mit ihrer Mutter.
Geschmacksache, aber: dieser, jener, welcher, ... hmm.:hmm:

Und er glaubte, er sähe nicht richtig, als sie mit einer gemessenen Bewegung ihr Bikinioberteil in der Mitte so auseinanderzog, dass ihre Brustwarzen erstaunt ob ihrer Freiheit spitz nach oben sahen.

Den markierten Teil würde ich weglassen.

Dann lagen sie lange schweigsam in der Sonne. Mira schlief nicht mehr ein.

"Schweigsam" ist eine Eigenschaft. Besser: schweigend

Sie lachte. „Dein Gesicht ist aber rot wie eine Tomate, du wirst vorzeitig einen Herzinfarkt kriegen.“
"aber" weglassen.

Der Teich nahm seinen Samen gnädig auf, in tausend und nochmals tausend Jahren würde eine schöne Nixe daraus entstehen, die die Welt zu Ende frisst.

:hmm:

Einige Tage später fand er Anna kerzengerade auf ihrem Bett sitzend, als er sich heimlich vormittags in ihr Zimmer gestohlen hatte. Hatte ihr Mann etwas bemerkt? Oder gar Mira?

Das wackelt sprachlich ein wenig. Das "heimlich" sollte wegfallen, wenn du schon schreibst, er hätte sich "gestohlen". Und die beiden "hatte."

Annas Gesicht war blass, sie trug eine weiße Bluse, die sie bis zum letzten Knopf geschlossen hatte, sie sah aus wie eine Novizin, die bald eine Braut für Jesus sein würde.
Gleich noch ein "hatte."
... trug eine weiße Bluse, bis zum letzten Knopf geschlossen, sie sah aus ...

„Na toll, das wird ja immer besser.“ Sie hatte heute kein Gel verwendet, ihre schwarzen Haare, die sonst wie elektrisiert vom Kopf abstanden, kringelten sich etwas wehmütig um ihre Stirn. Sie sah süß aus.

"etwas" weg.

Sie starrte zum Fenster hinaus, hinter dem alles wartete, nur die Sonne trieb sich weiter unbeeindruckt herum.

Die Idee, leblosen Dingen Emotionen zu verpassen, zieht sich durch den ganzen Text. Sosehr ich das an sich mag, gefällt es mir hier im Kontext zum übrigen Erzählstil nicht.

„Mach kein Drama, du lässt dich doch auch noch von deinem Mann durchziehen.
Ist zwar ein Dialog, aber ich würde vorschlagen: ... du lässt dich doch von deinem Mann auch noch durchziehen."

Sie bog sich mit aller Kraft zurück, um sich aus seiner Umklammerung zu befreien, wand sich, damit sie mit ihrem Körper bloß nicht an seinen stieß, die Schlagader pochte heftig an ihrem schlanken Hals, und er biss ihr in die Kehle.
„Archggh“, machte sie, ihre Starre löste sich, sie ließ sich zwischen seinen Armen zu Boden gleiten, blieb dort in der Hocke sitzen, vergrub ihr Gesicht zwischen seinen Beinen.

WW

Mira tanzte nicht gut, aber die Musik erfasste dabei ihr ganzes Wesen. Man glaubte den Song zu verstehen, zu dem sie sich etwas plump bewegte.

"dabei" weglassen.

„Ach, wie romantisch du heute bist, Kleiner!“ Sie lachte gurrend, entzog sich ihm aber, stand auf, hüllte sich wieder vollständig in ihren Mantel, knotete den Gürtel zu, setzte sich an ihren Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Ihre Hände zitterten leicht.

Das "leicht" wäre entbehrlich.

„Ich wollte nur noch einmal sehen, was für ein Arsch du tatsächlich bist. Du kannst jetzt gehen.“

"nur" weglassen.

Tom trat hinter sie, fasste sie um den Hals, zog die Hand dann von unten nach oben fest über ihr ganzes Gesicht, eine rote und eine schwarze Spur hinterlassend.

... trat hinter sie, umfasste ihren Hals, zog die ...fest über Annas Gesicht ...

Anna begann zu weinen, benetzte die Zehen der Tochter mit Tränen, nur Haare zum Abtrocknen hatte sie nicht.

Warum? Würde den markierten Teil weglassen.

„Mama, hör auf, das ist ja voll peinlich!“ Sie strich ihrer Mutter über den Kopf, aber als diese nicht mit dem Schluchzen aufhörte, rutschte Mira vom Sessel,

Endlich sprach sie: „Ich will, dass alles so bleibt, wie es ist.“ Sie drehte sich um, ging zur Tür, öffnete sie, ging hinaus und schloss sie wieder sorgfältig.
Ich mag keine Doppelpunkt-Dialogeröffnungen, sie wirken so feierlich.
Vorschlag: "Ich will, dass alles so bleibt, wie es ist", sagte sie, drehte sich um, ging zur Tür, öffnete sie, ging hinaus und schloss sie wieder sorgfältig.

Lieben Gruß,
Manuela :)

 
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Hallo Andrea,
deine neue Geschichte hat mich voll in ihren Bann gezogen, konnte gar nicht aufhören, zu lesen. Im Anschluss daran las ich Quinns Kritik und fragte mich, was soll ich dem hinzufügen? Es ist doch alles gesagt und ich werde es nie so gut formulieren können.
Ich versuche es trotzdem.
Für mich ist das eine Geschichte über Macht, Sucht und Demütigung mit leicht pornografischem Einschlag. Du gibst die Bilder vor, die ich lieber selber aufbauen würde und dabei ist kein Platz für Romantik. Deine Sprache ist kraftvoll, kommt sofort auf den Punkt und selbst Nebengedanken, die man selber nicht aussprechen würde, formulierst du gnadenlos aus. Ich finde das gut. Und dann deine Metaphern! Dieses Mal übertriffst du dich noch! Ich musste immer an diesen sahnigen Bauch denken, das ist so überaus passend, wenn man an Frauenbäuche denkt.
Tom meint, frei zu sein, ist aber sexuell abhängig von Anna, auch wenn er sie nieder macht und ihr weh tut. Und sie spielt es konsequent aus, muss aber erkennen, dass junges Fleisch eine große Anziehungskraft auf Männer hat. Sehr gut empfinde ich die Schilderung der Tanzszene, wo er Miras Äußerlichkeiten gnadenlos 'seziert' und trotzdem voll darauf anspringt.
Anna ist süchtig nach Tom, Tom süchtig nach der Macht über Anna und Mira, Mutter und Tochter. Über das Verhältnis Mutter/Tochter erfahre ich wenig, aber es wird auch von Neid geprägt sein. Neid der Mutter auf die Jugend ihrer Tochter und Neid der Tochter auf die Mutter, dass sie das sexuelle Erleben, dass für Mira nicht steigerungsfähig ist, bereits längere Zeit mit Tom auslebt. Eine wirklich starke Geschichte über einige Abgründe der menschlichen Seele.
Ich fragte mich, wie du wohl den Schluss gestalten würdest, dachte erst, du lässt sie alle drei gemeinsam agieren, aber dieses Ende fand ich besser.
Sehr gern gelesen!

Ciao,
jutta

 

Hi Andrea!

Was isn bitte daran grausam? :D


Ich hab die Geschichte mit etwas gemischten Gefühlen gelesen. Ganz komisch, denn sie ist richtig gut geschrieben! Denk mal, wär sie sprachlich auch nur etwas weniger treffsicher im Ausdruck, rütschte sie sowas von ins trivial Obszöne! Darauf hab ich immer gewartet beim Lesen, weil schon hart an der Grenze und so. Umso erstaunlicher, dass das nicht passiert! Aber Angst hatte ich schon die ganze Zeit, das mein ich mit gemischten Gefühlen. Das soll eigentlich heißen: Hut ab!

Zum Inhalt: Ich habe überlegt, ob es soviel explizite Sexszenen braucht, um den Konflikt zu konstruieren. Mir würde der Fokus auf das Innere der Figuren sonst eher zusagen. Aber in diesem Fall ist das ein Ganzes, alles andere würde die Geschichte durchschnittlich machen, glaub ich. Die Figuren nur durch Sex zu charakterisieren ist schon beeindruckend!

Die letzte Szene ist richtig stark! Großes kompliment!


Eine Anmerkung:

„Was Dooferes ist dir jetzt nicht eingefallen als Entschuldigung dafür, dass du mich anglupscht wie ein Baby den Weihnachtsbaum, hm?“

Irgendwie trau ich Mira nicht zu, schlagfertig einen so langen Satz bringen zu können! :D

Gruß
Kasimir

 

Solche Fantasien werden meistens von Männern geschrieben, aber manchmal auch von Frauen, wie man sieht. :D Ja, manchmal geht das auf und man kann als Mann Mutter und Tochter ficken – bis jemand plaudert oder sie erwischt werden. Auf jeden Fall: Rauskommen tut es immer, auf die eine oder andere Art, nichts ist von Dauer auf dieser Welt.

Ansonsten ist das eine Pädogeschichte wie sie im Buche steht: Das kindliche Mädchen probiert, ob es schon für Jungs interessant ist, und der schwache, schwanzgesteuerte Mann kann natürlich nicht widerstehen, muss nicht einmal - wie Polanski – Alkohol zu Hilfe nehmen. Und wie das so ist, gibt es noch die schwache, mösengesteuerte Mutter dazu und fertig ist das Trio Infernale, das, wenn die Geschichte weiter ginge, den überflüssigen Ehemann sicher erledigte oder einweihte und inkorporierte, auf dass es zu einem Inzestfall kommt, wie sich ihn die Regenbogenpresse schöner nicht wünschen könnte.

Das alles, ich meine das, was ich bisher zu dieser Geschichte geschrieben habe, würde ein Moralist sagen. Aber ich bin ein solcher nicht. Deswegen urteile ich über diesen Text ganz anders. Zum Beispiel, dass der Text nicht pornografisch ist, denn wäre er das, dann wäre das Leben selbst auch pornografisch. Alle „Sexszenen“ müssen – auch in ihrer Deutlichkeit – sein, sonst würde man Anna nicht verstehen.

Sie ist die triebende Kraft, sie hält alles zusammen, ohne sie kein Drama. Natürlich ist sie dem Jungen hörig – er fickt sie ja in die Bewusstlosigkeit, was eine geistige Bereitschaft ihrerseits voraussetzt -, will aber das nicht wahrhaben. Lieber flüchtet sie sich in ein vermeintliches Konkurrenzkampf mit ihrer Tochter, obwohl die nichts als ein dickliches und pickliges Kind ist.

Offenbar ist Anna tatsächlich mösengesteuert – sorge dafür, Andrea, dass Alice Schwarzer die Geschichte nicht zu lesen bekommt! :D - und kann daher nicht mehr rational denken. Jedenfalls nicht so rational wie ihre Tochter. Die erscheint eiskalt, weil emotional gar nicht beteiligt. Sie hat keine Ahnung, was ihre Mutter bewegt, und Tom ist für sie nur ein Spielzeug oder schlicht nur ein Mann, der ihr ihre Weiblichkeit bestätigt hat und weiter bestätigen soll. Es war ein Zufall oder - wie bei der Mutter – die Bequemlichkeit der Nachbarschaft, dass sie gerade ihn auswählte. Wenn er es nicht gewesen wäre, hätte ein anderer dran glauben müssen und diese Geschichte wäre keine mehr.

Und das ist auch das Einzige, was man ihr vielleicht ankreiden kann. Sie ist ein bisschen sehr konstruiert. Ich meine, wenn sich Akteure nur ein wenig anders verhalten würden, das Drama hätte nicht stattgefunden. Doch das ist jetzt wohl eine Haarspalterei, denn natürlich müssen sich Akteure so verhalten, andernfalls käme es zu logischen Brüchen. Nein, Tom muss Anfangs das Richtige sehen und denken, damit er Mira ins Wasser folgt, und er darf zuletzt nicht gehen, wie von Anna verlangt, weil es sonst nicht zu diesem (hervorragenden) Ende der Geschichte käme.

Solche Charaktere und solche Plots zu entwerfen, dazu sind wir da. Ich meine, wozu nützten die vielen schönen Worte, wenn nicht für Geschichten wie diese.

Eine echt starke Geschichte und eine der besten in diesem Jahr - wie ein Kommentator vor mir auch schon meinte.

 

Hey Andrea H.,

..., da mir Fräulein JoBlack verboten hat, zu antworten, bevor sie einen Kommentar geschrieben hat. ;)

Aha. Soso. Ich sag jetzt nicht, was ich denke :D.

Ich sag lieber was zur Geschichte. Obwohl ich kaum noch was zu sagen habe, nach all den Vorkommentaren.
Charakterstudie über Sex, ja das hat was. Und überzeugt haben sie mich auch. Mann hab ich Anna verachtet und Tom widerlich empfunden. Ich dachte die ganze Zeit, als sie vor ihm hockte und ihm einen geblasen hat, beiß doch zu! Aber das wäre natürlich nicht mehr Anna gewesen. Viel besser, dass sie da am Ende rumheult und wie ein Lämmchen daherkommt.
Mira dagegen fand ich cool. Und ihre Reaktion am Ende, die Tür zu schließen und die beiden Jammerlappen da allein im Raum zu lassen, viel zu groß für ein kleines Mädchen. Aber gerade deswegen ist das Ende perfekt. Wer will jetzt noch aufgeblasenes Teenegeschreie hören :)? Das würde alles kaputt machen.

Sprachlich haben mich vor allem die Stellen getroffen, in denen Du "weich" wurdest, vielleicht weil sie das Kontrastprogramm bilden und deshalb so herausfallen.

Ihr Stöhnen wirbelte hoch, bis an die Decke, drang nach draußen, berührte die Apfelbäume und die Weizenfelder und schließlich die blauen Hügel in der Ferne, der Sommer horchte auf und legte dann gelassen seine Hitze über alles.

Sie starrte zum Fenster hinaus, hinter dem alles wartete, nur die Sonne trieb sich weiter unbeeindruckt herum.

„Ich sollte ihn abbeißen, dann wär eine Ruh.“

Na wenigsten denkt sie dran ;).

... füllen den siebten und den achten Himmel, und kleckern die Rückbank voll ... Sie sind wie alle Liebespaare: Das erste und das letzte und das einzige.

Und mit der ganzen Theatralik, zu der ein Mädchen ihres Alters fähig ist, sagt Mira:
„Ich will jetzt sterben, ich habe alles gehabt.“


Das waren so meine persönlichen Glanzlichter in den vielen Punkten der Discokugel.

Respekt Frau H.! Mehr hab ich hier nicht hinzuzufügen.

Beste grüße Fliege

 

Da Andrea nicht antworten darf und JoBlack anscheinend aus ihrer Kritik einen Doktorarbeit machen will, beantworte ich die 2 Fragen, die man bei ein wenig Nachdenken selbst beantworten könnte:

Wie das anatomisch funktioniert, musst du mir mal sagen:
Anna liegt auf dem Bauch, Tom zieht sie an den Hüften hoch, bis sie nur noch ihr Kopf den Boden berührt – er braucht dafür natürlich beide Hände, sie aber hat ihre Hände frei, um das Verlangte durchzuführen.

Ein großes Fragezeichen ergibt sich für mich bei der Vermutung, wie alt dieser Tom denn nun ist. Quinn meinte, es sei ein Junge, also kaum älter als Mira. Das bezweifle ich, weil ich nicht glaube, dass ein junger Mann schon derart zynisch, frauenverachtend und sexistisch sowie auch sexerfahren sein kann. Es wäre für mich auch interessant gewesen, woher dieser Mann - ob alt oder jung - seine Einstellung Frauen gegenüber her hat. Mir hats beim Lesen gegraust! Es wäre aber durchaus sicher nicht schlecht, im Hinblick auf das Alter irgendwo eine Andeutung zu machen.
Es wird gesagt, dass Tom alles Sexuelle von ihr, Anna, gelernt hat. Er kann also gar nicht alt sein, zumal Anna sich bei ihrer Tochter entschuldigt, ihn (sexuell) zu kennen – weil sie meint, er passe viel besser zu ihr, der Tochter. Tom ist also ein Jugendlicher, kaum älter als Mira.

 
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Ich wunder mich, wie man in einem LITERATURforum derart Angst haben kann, sich die Hände schmutzig zu machen, wenn man sich mit dem menschlichen Wesen beschäftigt.
Rache, Mordlust und Habgier werden zu Hauf trivialisiert und verbraten, aber hier hört's auf.

Bei der Geschichte taucht der Begriff "Pornographie" auf, der sofort zur Löschung der Geschichte führen würde. Die Definition von Pornographie ist:

"Pornografie ist die direkte Darstellung der menschlichen Sexualität oder des Sexualakts mit dem Ziel, den Betrachter sexuell zu erregen, wobei die Geschlechtsorgane in ihrer sexuellen Aktivität bewusst betont werden.
Wie man denken kann, der Text verfolge das vorrangige Ziel den Betrachter sexuell zu erregen, ist mir schleierhaft.
Es gibt andere Text hier, wo um ein jämmerliches Nümmerchen oder eine Masturbation noch ein bisschen Gewäsch gelegt wird, so wie bei den Erotikfilmchen, die bei den öffentlich-rechtlichen laufen, dort wird ein Porno nachsynchronisiert, und über jede Sex-Szene labert eine Stimme aus dem Off und erzählt hanebüchenes Zeug, das mit dem Film rein gar nichts zu tun hat, nur damit es heißt: "Das ist keine Pornografie, das ist ein Erotikfilm, denn er hat ja Handlung (die Tussi, die sich da durchziehen lässt, arbeitet zwar als Kellnerin, hatte aber mit sieben Jahren einen Hund und wäre gern Ärztin, was nirgendwo erwähnt ist, außer in gerade dieser Sex-Szene, damit man das Stöhnen nicht hört!". (Wer sich für Beispiele extrem schlechten Erzählens interessiert, sollte sich sowas unbedingt mal ansehen, erotisch ist das nicht).

Deshalb gibt es übrigens auch den Begriff "Gewaltporno" für Filme, die kein anderes Ziel verfolgen, als möglichst drastische Gewaltszene an den Mann zu bringen und das ganze mit ein bisschen Handlung verknüpfen (die Saw-Filme zum Beispiel, die späteren Final Destination-Filme).

Porografie ist, künstlerisch gesehen, oberflächlicher Scheiß, in dem einzelne Szenen aneinandergereiht werden, um niedere Bedürfnisse zu befriedigen.

Also: Der Text hat nichts mit Pornographie zu tun. Das ist wirklich ein haltloser Vorwurf. Das Frauenbild, was hier gezeichnet wird, passt nicht in den Kram. Dann kann man das doch so sagen. Damit kann man sich doch auseinandersetzen.

Gruß
Quinn

 

Hey nochmal,

für mich war Mira mindestens achtzehn (kein Kind, die ist erwachsen, zumindest vom Alter her), Tom fünfunddreißig und Anna um die vierzig.

Mira wirkt jung, weil sie so "gefärbt" redet. Aber die sind da alle so, da unten, die reden auch noch mit dreißig so. :)

yours

 
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Moikka Andrea,

wieso dachte ich eigentlich, die "Stürzende Idylle" wäre für mich nicht zu toppen? Naivchen ich!

Deine Sprache ist wie immer ein schierer Genuß, Gemeinheiten gestreut mit surrealen Bildern, genauer Beobachtungsgabe; Humor und Hintergründiges in genau der perfekten Ausgewogenheit, und an perfekter Stelle. Sehr lebendige Dialoge, mit Witz und subtiler Tragik. Keine langwierige Einleitung, kein ausgewalzter Schluß, schöne Dynamik - eine runde Sache durch und durch.

wie ein träges Haustier,
:lol:

Und natürlich diese wunderschön verdrehte Symbolik:

Der Teich nahm seinen Samen gnädig auf, in tausend und nochmals tausend Jahren würde eine schöne Nixe daraus entstehen, die die Welt zu Ende frisst.
benetzte die Zehen der Tochter mit Tränen, nur Haare zum Abtrocknen hatte sie nicht.
was für eine gemeine Referenz! :D

Ansonsten gefällt mir einfach zu viel zum Zitieren ...

Nur darüber bin ich gestolpert:

Sie erhob sich langsam, drehte sich zu ihm, im Drehen schlug sie ihn diesmal richtig fest, mit der verkehrten Hand, Toms Wange brannte.
Klingt nach "falscher" Hand, anstatt dem Handrücken.

Ausgesprochen gern gelesen, Hut ab!
Herzliche Grüße,
Katla

 
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Wie das anatomisch funktioniert, musst du mir mal sagen:


Zitat:
zog ihren Unterleib an den Beinen hoch, bis sie nur mehr mit dem Kopf den Boden berührte. Ihr fehlender Widerstand erboste ihn noch mehr, na gut, na gut, na gut, einmal kriegst du es noch, du alte Schlampe. Ihre Beine winkelten über seinen Armen, er hatte keine Hand frei.
„Mach mir die Hose auf und hol ihn heraus!“
Nachdem sie seinem Befehl gefolgt war, legte er ihr den Schwanz auf die Scham, die Eichel zielte genau auf ihren Kopf.


Diese sexuelle Stellung ist gar nicht so kompliziert wie man meinen könnte und man muss kein Meister des Kamasutra sein, um sie zu verwirklichen. Schauen wir uns die Passage genauer an:

Der entscheidende Hinweis, wie die Stellung funktioniert, liegt in der Formulierung: "Ihre Beine winkelten über seinen Armen". Dies impliziert, dass die weibliche Person auf dem Rücken liegen muss, da die Konstruktion des menschlichen Knies nur die Biegung des Beines nach vorne erlaubt.

"Winkeln" liefert außerdem den weiteren Hinweis, dass das Unterleib der auf dem Rücken liegenden Frau ziemlich nah an den Unterleib der männlichen Person liegen muss, die ihre Beine auf den Armen hält - sofern die Körpergröße der beiden die Norm nicht zu sehr sprengt.

Die Länge der Arme, die im Normalfall weiter reicht als bis zum eigenen Unterleib, befähigt die Frau auch in dieser Position sich an dem Unterleib ihres Sexualpartners zu schaffen zu machen, in diesem Fall den Hosenschlitz aufzumachen und den Penis zu befreien.

Der Mann kann wiederum, ohne dass er eins der angewinkelten Beine loslässt, seinen Penis auf die weibliche Scham legen, indem er ein Bein auf der Biegung seines Armes hält und mit der Hand agiert. Diese Aktion seinerseits ist möglich, zum Einen weil dafür nur kurze Zeit benötigt wird und zum Anderen weil durch die natürliche Hautbeschaffenheit ein auf einem anderen liegenden Körperglied nicht sofort abrutscht. Somit kann das leicht gestörte Gleichgewicht der Stellung schnell wieder kompensiert werden.

Dem ist noch hinzuzufügen, dass auch ein Jugendlicher, der auch nur einigermaßen die Körpergröße eines Erwachsenen erreicht hat, in der Lage ist, diese Stellung zu praktizieren. Auch psychologisch gesehen sind viele Jugendliche reif genug, solche Praktiken ohne bleibende Schäden durchzuführen, sofern sie nicht dazu gezwungen sind. Tun sie es freiwillig, ist es wichtig, dass sie wissen, dass alles erlaubt ist, was beiden Sexpartnern Spaß macht und sie sich dafür nicht zu schämen brauchen.

In diesem Sinne
Gruß
Dr. Herbst

 

Hallo Dion, interessant, du meinst also "Anna liegt auf dem Bauch"

dann allerdings ist es fast ein Ding der Unmöglichkeit, dass sie - da sie ihm dann ja den Rücken zukehrt - ihre Beine über seine Arme hängt und ihm die Hose aufmacht. Aber ich denke, du meinst, dass sie auf dem Rücken liegt...

Aus der Beschreibung geht klar hervor, dass er zwischen ihren Beinen steht - denk an die Schubkarre, die man hochstemmt hat, so dass sie fast senkrecht steht.

Und genau das nehme ich diesem Tom nicht ab, jedenfalls nicht, so wie er von der Autorin geschildert wird.
Wir wissen von keiner der drei handelnden Personen, warum sie so handeln, wie sie handeln. Es gibt, wie wir erst kürzlich gesehen haben, Jugendliche, die einen erwachsenen Mann ohne ersichtlichen Grund totschlagen. Nicht alles kann und muss man erklären, schon gar nicht in einer Kurzgeschichte – das Leben ist wie es ist.

 

Schon klar, dass er zwischen ihren Beinen steht. Schubkarre? Wie soll sie dann seine Hose öffnen können?

Na, sie ist doch vor ihm, liegt auf dem Rücken, oder eher auf dem Hinterkopf, und hat ihre Beine auf seinen Unterarmen.

Da braucht sie doch nur an ihren Hintern langen, da kommt sie hin, und dann kommt sie auch an seine Hose, und macht sie auf.

Lustige Diskussion. :)

yours

 

Hi Quinn!

Ich zitiere mal aus derselben Quelle wie du, nur ein Stück weiter unten im Text.
Im übrigen ist bei Fremd-Zitaten eine Quellenangabe immer angebracht. ;)

Wie bei der Erotik ist es auch bei der Pornografie vorrangige Absicht, den Konsumenten sexuell zu erregen. Die Pornografie konzentriert sich dazu auf die Darstellung körperlicher Teile der Sexualität, wie die Geschlechtsteile bzw. den Geschlechtsakt.
(Zitat Wikipedia)

Ich habe in meinem Kommentar keinerlei Wertung vorgenommen. Auch finde ich Pornografie in keinster Weise sündhaft oder gar verwerflich. Ich habe lediglich festgestellt, dass dieser Beitrag nicht meinen Geschmack trifft, ansonsten biedere Textarbeit geleistet, wie ich meine.
Und was ein Autor mit seinem Text bezweckt, ob er den Leser damit erregen will oder nicht, möge er bitte selbst definieren. Dazu bedarf es keiner noch so gut gemeinten Leser-Interpretation.

Lieben Gruß,
Manuela :)

 

So, und damit haben wir auch genug über diesen Streitpunkt diskutiert. Die KG.de-Administration ist der Meinung, dass es sich nicht um Pornographie handelt, damit ist dieses Thema beendet. Bei einer derart hochwertigen Geschichte sollte sowas ohnehin keine Rolle spielen.

 

Nur eins noch, Webmaster.

Auch finde ich Pornografie in keinster Weise sündhaft oder gar verwerflich.
Ja, das kann ja sein, aber um aus der Rubrikbeschreibung hier zu zitieren:
Pornografie und verherrlichende Gewaltdarstellung sind somit verboten,
Das heißt, wenn deine Kritik zutreffen wäre:

Zum einen ist es IMHO weder eine erotische noch eine romantische Geschichte, sondern eine pornografische. Nicht nur, aber vor allem. Erotik deutet an, spielt mit der Fantasie des Lesers, Pornografie formuliert alles gnadenlos aus, lässt keinen Spielraum für Interpretation. Wie eben in deinem Text.
Dann gehörte der Text gelöscht.

Ich finde auf der Seite wird mit einigen Begriffen sehr leichtfertig umgegangen, vor allem mit "Plagiat" (ein Vorwurf, der häufig auftaucht und einen Strafbestand erfüllen würde) oder wie in diesem Fall mit dem Begriff der "Pornographie".
Und seit wann ist es denn bitte wieder die Aufgabe des Autors, die Intention seines Textes zu erklären? Also seit wann hat denn ein Autor wieder Deutungshoheit über seinen Text? Hab ich das verpasst? :) Hat jemand den Kalender um ein paar Jahrhunderte zurückgeblättert, oder wie?

Gruß
Quinn

 

Klar, du hast natürlich Recht mit deiner Kritik an der Wortwahl, Quinn, aber die Einschätzung, ob hier etwas gegen die Regeln verstößt, wird ja nicht aufgrund eines Beitrages eines Mitgliedes vorgenommen. Also locker bleiben. ;)

Und nun zurück zum Text.

 

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