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Mit Wallander beim Chinesen.

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01.10.2002
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Mit Wallander beim Chinesen.

Mit Wallander beim Chinesen

Jonas betrat den Chinaimbiss. Es war einer der schmuddeligen Läden
hinter dem Bahnhof, die sich als Restaurant tarnten. Jonas gefiel
nicht, wo er war. Aber er hatte Lynn schon zu viele Wünsche
abgeschlagen. Diesem Treffen hatte er zugestimmt. Zumal es Lynns
letzter Wunsch sein würde - was ihn betraf. Aber das ahnte sie nicht.
Nie hatte sie etwas geahnt.

Lynn saß schon am Tisch, in der grell erleuchteten Mitte des Raums, nicht
in einer Nische wie sonst, wo gedämpftes Licht ihre grobporige Haut
feiner aussehen ließ.
Ihre Augen weiteten sich wie sonst vor Freude, das beruhigte ihn, auch
wenn er ein Fünkchen Überraschung in ihnen zu entdecken glaubte.
Bis auf die Bedienung, eine flinke, ältere Chinesin, war der Raum leer.
Lynn lächelte ihn an, als er sich zu ihr an den Tisch setzte und ihr
Lächeln war strahlender als sonst. Sie musste etwas an ihren Zähnen
gemacht haben, dachte Jonas. Vielleicht lag es auch nur an dem kalten
Licht, dass alles im Raum wie aufgehellt aussah. Trotzdem gab es ihm
einen Stich. Die neuen Zähne machten Lynn nicht hübscher. Beinahe alles,
was Lynn tat, war umsonst.

Das wusste Lynn selbst und ihm gefiel die leichte Selbstironie, wie sie
damit umging. Das war einer der Punkte, die er stets an ihr genossen
hatte. Vor allem beim Nach-dem-Sex-Kuscheln, wenn sie von ihren
Bewerbungsfiaskos berichtete, die in ihrer zunehmenden Trostlosigkeit
immer tragikomischer wurden.

"Ich kam mir schon vor wie eine Detektivin", sagte sie und ihre Blicke
trafen sich in dem Endlosspiegel neben dem Eingang. "Wochen habe ich
gebraucht, allein für deine Telefonnummer."
"Wenn du mich nur sehen möchtest, um dich zu beschweren,kann ich gleich
gehen!" Jonas griff nach seiner Jacke. Eigentlich tat er nur so, als ob
er sich aufregte und freute sich über die Chance, schnell verschwinden
zu können. Er fühlte sich unbehaglich. Der fleckige, mit chinesischen
Ornamenten beklebte Spiegel war wie die Wand eines Verhörraums, nur
dass dieser zur Straße ging und statt Polizisten Betrunkene davor
standen. Es war eine fiese Gegend und im aggressiven Neongedränge hatte
er beim Betreten des Imbiss nicht darauf geachtet, ob dieser Laden
Glaswände hatte. Ein Mann mit halb offener Hose hatte ihn als Büroarsch
bezeichnet und Jonas war schnell hier hin geflüchtet. Er haßte diese
Typen, die zum Pinkeln nicht einmal in Nischen verschwanden und hoffte,
dass Nicky niemals in diese Straße kam. Nicky, wie gern würde er jetzt
mit ihr irgendwo sitzen und er verfluchte, dass er Lynn nachgegeben
hatte.

Als ob Lynn seine Gedanken lesen konnte, griff sie nach unten und
hievte eine schwere Tasche auf den Tisch, einen dieser
Riesenplastikbeutel, die Rentner in Asia-Läden erstehen.
"Ich möchte dich gar nicht weiter belästigen", sagte sie, während sie
hinein langte und umständlich mit ihren blassen, molligen Armen nach
etwas suchte.
Lynn stand auf und steckte auch noch ihren Kopf in die Tüte und das
quietschendbunte Plastikmonster bekam durch Lynns hektische Bemühungen
ein komisches Eigenleben wie eine Bauchrednerpuppe.
"Ich möchte dir nur etwas wiedergeben",kam es aus der Tüte.
Jonas empfand eine gewisse nachsichtige Rührung, die sofort verflog,
als er sah, was Lynn auf den Tisch türmte.
Seine Wallanders, die er Lynn geschenkt hatte!
Ein bedrohlich wackliger hoher Stapel und es kamen weitere dazu, die
wie er gleich sah, nicht von ihm waren.
Und hatte Mankell tatsächlich so viel geschrieben?
Vielleicht waren auch englische Übersetzungen dabei.
Oder hatte Lynn auch von anderen Bücher bekommen - zu ihrer kulturellen
Weiterbildung, wie sie es selbst bezeichnete?
Lynns Bildungsbedarf war unermesslich. Das war ein Grund, warum Jonas
es nicht mehr mit ihr ausgehalten hatte. Und er haßte zurückgegebene
Geschenke.

Manches hatte sie ihm zurückgegeben, in trostloserem Zustand als
vorher, ein vertrocknetes Rosmarinbäumchen, das er ihr im Sommer
geschenkt hatte. Den großen Glasstein hatte sie behalten, ein
Verlegenheitsgeschenk zu ihrem vergessenen Geburtstag.
Ein aufwändig geschliffener Anhänger, eine Glashimbeere, die Lynns Sinn
für Kitsch entsprach und den sie immer trug. Und Jonas mochte, wie er
aufreizend in ihrem Ausschnitt schwang, blutrot und dunkel wie
zerküsste Rotweinlippen. Nicky würde soetwas nie tragen. Jonas wollte
gerade einen Blick auf Lynns Dekollete werfen, das sich hinter dem
höher werdenden Wallanderturm versteckte, als die kleine Chinesin an
ihren Tisch kam.
"Für Sie beide", sagte sie, als sie zwei köstlich dampfende Platten
neben die Bücher stellte. Und auf Jonas fragenden Blick hin:"Geschenk
des Hauses."
"Ich geh mal eben raus", sagte Lynn, wie immer in unpassendem Timing,
aber das schien die Chinesin nicht zu beleidigen. Immerhin gab es in
ihrem Restaurant keinen Ort für kleine Tigerinnen, wie Lynn es formulieren würde.
Jonas wunderte sich, wo Lynn so lange blieb und fing an, sich die
Bücher anzuschauen.
Er öffnete das erste, "die fünfte Frau", und ärgerte sich über die
Leuchtmarkierungen, die ihm entgegensprangen.
Auch die anderen Bücher hatte Lynn durchgearbeitet, wie er schnell
feststellte, so als würde sie sich für eine ihrer Prüfungen
vorbereiten.
Er wusste nicht, was schlimmer war, die Leuchtschrift, die akribischen
Buchstaben oder dass er schon wieder ein Geschenk in benutztem Zustand
zurückbekam.
Dann waren noch Lesezeichen hineingesteckt.Mit nahezu detektivischer,
anspielungsreicher Präzision wiesen sie Jonas auf seine "Verfehlungen"
hin.
Er staunte über die Stellen, die Lynn markiert hatte.
War er tatsächlich so ein Arsch?
Er wollte es kaum glauben.
Sie hatte ihn bestimmt mehr geliebt als er - je - geahnt hatte, auf jeden Fall
mehr als für sie gut war.
Im Buch "der Chinese", dem einzigen Nicht-Wallander-Band steckte ein
Silberkettchen, eins dieser Kaufhauskettchen.
Ein Kettchen, das ihm sehr bekannt war. Hatte er es ihr doch geschenkt.
Jonas wunderte sich, während er einen Bissen nahm. Eigentlich hatte er
auf Lynn warten wollen. Aber er ärgerte sich zu sehr über ihre
Spielchen.
Eine Frau muss wissen, wann Schluss ist.
Er wog das Kettchen in der Hand.
Ohne den Anhänger war es so billig und trostlos wie der Imbiss.
Nichts als raus hier, dachte er und wollte aufstehen.
Doch es gelang ihm nicht.
Die Chinesin schaute ihn merkwürdig an. Lauernd wie er fand.
Plötzlich wusste er es. Mit einer Ruhe, die ihn selbst erstaunte.
Er würde hier bleiben müssen.
Mit dem Kettchen in der Hand.
Er wusste es, sobald er die Textstelle gelesen hatte, auf die das
anhängerlose Kettchen gezeigt hatte.
Die Textstelle spielte ebenfalls in einem Restaurant.
In einem fernen Restaurant in China.
Und es war eine Frau, eine Europäerin, die nichtsahnend vor ihrem Teller saß.
Die nichts von der Gefahr wusste, in der sie schwebte.

Jonas fragte sich, wie Lynn es angestellt hatte.
Wie hatte sie es geschafft, das Essen zu präparieren?
Er würde sich darüber nicht mehr den Kopf zerbrechen können.
Das würden andere tun, die noch mehr Zeit hatten als er.
Vielleicht war einer so schlau wie Wallander.
Er hatte sich ein schöneres Ende vorgestellt.
Irgendwann, später, in 50 Jahren vielleicht, mit Nicky.
Nicht so, wie er es nachlesen konnte.
Nicht so grausam. Nicht so raffiniert.
Lynn war tatsächlich eine andere geworden, belesener als er gewollt
hatte.
Und sie hatte sich von ihrem Glasanhänger getrennt - von dem Symbol
ihrer Liebe. So hatte sie ihn tatsächlich manchmal bezeichnet.
In unangenehm langen Momenten, die Jonas jedesmal überstanden hatte,
indem er sich auf das rote Leuchten über ihm konzentrierte, wenn sich
das Kerzenlicht im Glas verfing und tanzende Flecken wie eine
Miniaturdiskokugel auf ihre blassen Brüste zauberte.
Er hätte nie gedacht, dass Lynn sich die Sache mit ihm so zu Herzen
genommen hatte.
Und jetzt hatte sie gefunden, wonach sie gesucht hatte.
Ein chinesisches Mords-Rezept, ein toller Mankell-Einfall. Nur war er
kein Gegner, dem man solch eine perfide Essens-Falle stellt.
Eine Falle, wie es sie sonst nur in Büchern gab.
Unumkehrbar tötlich.
Ein lautloser, sicherer Tod.
Gegen feinst zermahlenes Glas gibt es kein Gegenmittel.
Lynn hatte den Anhänger genommen, das Glas pulverisiert.
Wieso hatte sie das getan? Lynn übertrieb wie immer, ein letztes Mal.
Jonas wusste, dass die Antwort ihm nicht mehr half.
Die Chinesin war verschwunden. Und wer weiß, wer auf der anderen Seite des Spiegels stand?
Vielleicht pinkelte gerade ein Betrunkener gegen das Glas und sah ihm gelangweilt beim Sterben zu.
Es nützte nichts mehr.
Die Glashimbeere war in ihm. Lynns verfluchter Anhänger.
Pulverisiert, mäandernd, unaufhaltsam.

 

Hallo petdays,

ich bin mit dem Plot in deiner Geschichte nicht so glücklich, weil er nicht so funktioniert, wie du es dir gedacht hast.

Die Todesursache Glasmehl funktioniert nicht, weil man nicht dadurch sterben kann. Ich glaube, man müsste schon Tonnen davon essen.
Dein Protagonist isst aber lediglich einen Bissen, das ist das zweite Problem, dass schon in der Geschichte nicht von ihm alles aufgegessen wird.

Sodann ist es recht unwahrscheinlich, dass Lynn ein Lokal findet, das sich zu einem Mord bereit erklärt.

Was ich aber an der Geschichte ziemlich gut und innovativ fand, war die Idee, dass Lynn in den zurückgegebenen Büchern alles das gemarkert hatte, was sie ihm mitteilen wollte. Diese Idee hatte was.

Lieben Gruß

lakita

 

hallo lakita,

herzlichen dank für deine rückmeldung. :)
sie bringt mich auf eine tolle idee, den plot in eine andere richtung auszubauen - als twist in the twist.

kennst du das buch der chinese? mankell suggeriert darin wirklich, dass glasmehl schon in kleinsten mengen tötlich ist....aber wahrscheinlich ist seine fantasie mit ihm durchgebrannt, aufgrund deiner antwort habe ich die glasmehltheorie noch einmal nachgegoogelt und du hast vermutlich recht.

nichts desto trotz lässt sich mit einem twist in the twist der plot in glaubwürdige bahnen lenken.
danke für den inspirierenden hinweis.

einen schönen nachmittag, pe

 

Das freut mich sehr, dass du das ändern willst.

Mein Wunsch, wenn man denn als Leser was wünschen darf, wäre der, dass du diese Hinweise in den Büchern noch mehr darstellst und vielleicht den Leser ein wenig mitraten lässt, was Lynn jeweils gemeint haben könnte mit ihren Markierungen.
Also bringe doch die Zitate, wobei ich davon ausgehe, dass du jetzt nicht wortwörtliche Zitate aus den Mankell Büchern bringst, sondern erfundene und baue ein wenig Spannung dadurch auf, dass sie von Buch zu Buch immer bedrohlicher für deinen Prota werden.


Das Buch der Chinese kenne ich nicht. Von Mankell kenne ich eigentlich nur einen Krimi und der Rest sind seine sog. Afrika-Romane und Erzählungen.
Das ist ja leider immer die Crux, wenn etwas schon verfilmt wurde, wie seine Krimis und ich davon was angeschaut habe, dann habe ich null Lust dasselbe nochmals zu lesen.

Ich weiß nun zwar nicht, was genau du vorhast, daher noch eine Idee von mir: Wie wäre es, wenn er fest davon ausgeht, dass Glasmehl tödlich ist, aber letztendlich nur darauf allergisch reagiert und das seinen Tod herbei führt, weil er keine ärztliche Hilfe holt. Weil er eben so fest daran glaubt, er sei tödlich vergiftet worden, hält er sich für unverrückbar tödlich erkrankt.

Da ich dir da keine Lösung anbieten kann, wie man es anstellt, dass er diesen Glasmehlirrtum hat, wäre ich total neugierig darauf, wie du es anstellst, dass er fest glaubt, Glasmehl sei tödlich.
Der Irrtum selbst scheint ja durchaus verbreitet zu sein.

Ich werde auf jeden Fall deine Neuerung gern lesen. Bitte sei so lieb und schicke vorsorglich eine PM, wenn du soweit bist, damit ich deine Änderungen auch alsbald zu fassen bekomme.

Gutes Gelingen wünscht

lakita

 

Hallo petdays

Meine Güte, dieser graue Novembertag hat es an Skurrilität in sich. Nicht wegen der Schneeflocken, die mancherorts herumpurzeln, aber die Texte, die ich heute wähle … Dieser Titel unter Spannung/Krimi bot sich schon schön unverschämt an, sich mit einer bekannten Figur zu messen. Die Formatierung brachte mich dann aus dem Konzept, ich versuchte zu Beginn es lyrisch zu lesen, was natürlich misslang. :D

Die Handlung nimmt dann einen mir stimmigen Verlauf, ein Eintauchen in eine Szenerie, die alles verspricht, letztlich aber nicht wirklich enträtselt ist.

Es war einer der schmuddeligen Lädchen hinter dem Bahnhof, die sich als Restaurant tarnten.

Warum diese Verniedlichungsform für Laden? Dass das Restaurant nicht geräumig ist, suggerierte schon die Bezeichnung Chinaimbiss.

Vor allem beim Nach-dem-Sex-Kuscheln, wenn sie von ihren Bewerbungsfiaskos berichtete, die in ihrer zunehmenden Trostlosigkeit immer tragikomischer wurden.

Das hatte Jonas genossen? Sonderlich, was manche sich für Spielarten ausdenken. Man lernt nie aus.

Ein chinesisches Mords-Rezept, ein toller Mankell-Einfall.

Ich denke, der chinesischen Weisheit folgend, dass allein dieses Gefühl von Jonas, zum Mordopfer geworden zu sein, Lynn hinlänglich ausreicht, um ihre Rachegelüste zu stillen. :lol:

Es war mir eine kurze und vergnügliche Geschichte, die mir Spass bereitete. Die Idee skurril, aber genüsslich serviert.

Und äh, an einigen Stellen, über drei stolperte ich, fehlt ein Leerschlag, jeweils nach einem Komma, ganz untypisch für chinesisches Lispeln. :hmm:

Schöne Grüsse

Anakreon

 

@lakita, freut mich, dass du noch mal drauf schauen möchtest.:)
@anakreon: danke fürs lesen. :) die formatierung überraschte mich auch, als ich sie hier sah... liegt am editor von meinem minilaptop, den ich normalerweise nie verwende. wird noch geändert. lädchen. > danke für den hinweis.

pe

 

Hallo petdays,

Endlich ist in dieser Rubrik mal wieder was geboten! Mit habe ich begonnen, und er gefiel mir eigentlich ganz gut, auch wenn ich mir zwei entscheidende Fragen nicht erschließen konnte. Warum unbedingt dieses Chinarestaurant? Ist Lynn so versessen auf eine orginalgetreue Inszenierung? Könnte sein, trotzdem ein unnötiges Risiko, würde ich mir als kaltblütige Mörderin denken, na ja. Zweitens: Das mit dem zermahlenen Glas. Ich habe letztens meinem Vater einen Tag beim Dachdecken geholfen. Bevor die Ziegel drauf kamen, mussten wir massenweise Glaswolle unter die Holzbalken stecken. Ich glaube, ich habe den ganzen nächsten Tag gehustet, aber gestorben bin ich nicht. Ich kenn mich da jetzt nicht sonderlich aus, aber etwas skeptisch war ich schon. Das googelst du erstmal nach, dachte ich mir.
Ich hab "den Chinesen" mal als Film gesehen, kann mich an die Szene aber gar nicht mehr erinnern. Ironie des Schicksals. Hätte er ihr nicht dieses Buch geschenkt, wäre er auch nicht gestorben - jedenfalls nicht auf diese Art und Weise. Diese Symbolträchtigkeit mit der Lynn ihm das Leben nimmt - das macht die Geschichte aus. Vielleicht möchtest du auch noch etwas mehr über diesen Jonas erzählen. Ich weiß, die Geschichte ist recht kurz gehalten, aber ein bisschen klarer hätte ich mir seine Person gewünscht. Von Lynn hingegen hatte ich ein klares Bild, auch von der Chinesin, die da im Hintergrund lauert wie ein Aasgeier.

Und Jonas mochte, wie er
aufreizend in ihrem Ausschnitt schwang, blutrot und dunkel wie
zerküsste Rotweinlippen.
Top!:thumbsup:Das war ein Satz, bei dem ich mit der Zunge schnalzen konnte. Davon hätte ich mir mehr gewünscht.

Lynn übertrieb wie immer, ein letztes Mal.
Sind das wirklich die Gedanken eines Mannes, der kurz vor dem Sterben ist? Oder der zumindest davon ausgeht. Ach, jetzt übertreibt es die Alte wieder. So wurde mir dieser Jonas nie wirklich greifbar.

Und wer weiß, wer auf der anderen Seite des Spiegels stand?
Das fand ich richtig cool. Ich stellte mir vor, wie Lynn und die Bedienung hinter dem venezianischen Spiegel stehen und ihm belustigt dabei zusehen, wie er denkt, er würde gleich abkratzen. Dabei weiß Lynn natürlich, dass ihm dieses bisschen Glas nicht umbringt. Sie hat eben nur einen pechschwarzen Sinn für Humor. Auch das wäre eine Möglichkeit der Interpretation.

Pulverisiert, mäandernd, unaufhaltsam.
Es ist wichtig einen richtigen Schlussakkord zu setzten. Das gelingt dir damit nur zum Teil, finde ich. Das klingt so melodramatisch. Ist vermutlich Geschmackssache.

War auf jeden Fall ein kurzweiliges Lesevergnügen. Danke dir.

Beste Grüße
Hacke

 

Schön, dass Du wieder mal vorbeischaust,

petdays,

aber dann gleich als Verbündete Henning Mankells, der ja nun, da er den letzten alten Schweden gemeuchelt hat (die sind aber auch so blöd, sich nicht mal in der Liste der bedrohten Arten, pardon, Völker aufnehmen zu lassen, dass die Uno wenigstens den letzten Schweden zum Weltkulturerben ernannt hätte, was nur die Dresdener hätten verhindern können, wenn sie dem alten Schweden ein Korsett von August dem Starken verpasst hätten), sich der Wiege des Homo zuwendet. Da ist es ja kein Wunder, dass so schlimme Dinge auch bei seinen Lesern fruchten. Aber kleine Anmerkungen

d. R. arbeitestu ohne Leertaste, wie etwa hier

"Wenn du mich nur sehen möchtest, um dich zu beschweren,[…]kann ich gleich …
oder hier
"Ich möchte dir nur etwas wiedergeben",kam es aus der Tüte.
Kommt boshaft, wie’s ist, öfters vor …

Zwomal sollte m. E. die Schreibweise ein wenig geändert werden, das erste Mal schon hier

Jonas betrat den Chinaimbiss.
Chinaimbiss?
Da les ich doch in der Wortzusammenfügung statt des gemeinten [’çi:na’imbiz] ungewollt [’çi:nɛmbiz] oder auch [’çi:’naimbiz] – soweit es sich hierorts in Lautschrift darstellen lässt, dass man den Unterschied höre. Vielleicht doch beser mit Bindestrich bzw. „chinesischen Imbiss“?

… das quietschendbunte Plastikmonster
Quietscht das Monster? Besser vllt. „quietschbunte“ …

Dreimal mal scheint mir Flüchtigkeit einzutreten, wie hier in der alten Schreibweise (stell ich jetzt nicht in Lautschrift dar)

haßte
Nicky würde so[…]etwas …
immer auseinander ...
Unumkehrbar tötlich.
tödlich

Und letztlich

… und hoffte, dass Nicky niemals in diese Straße kam
besser Konjunktiv „käme“ ...

Vergnügt gelesen vom

Friedel,

der noch’n schönes Wochenende wünscht und drüber nachdenken wird, ob es nicht ein Fehler war, Adam eine Rippe zu entnehmen ...

 

Hallo Hacke, hallo Friedel,

vielen dank für eure guten, nachvollziehbaren, umfangreichen ideen. :) werde mich die tage hinsetzen und sie einarbeiten.

einen schönen sonntag, pe

 

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