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Mondstrahlenspaziergang

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21.05.2003
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Mondstrahlenspaziergang

Mondstrahlenspaziergang


Teddy Timm drehte seinen Kopf nach links. Ganz leise tippte er Jan auf die Schulter.
„Es ist soweit!“, flüsterte er ihm ins Ohr und schlug das Bettlaken auf. Fröstelnd und gähnend zog Jan die Decke wieder ein Stück zurück und blinzelte seinen neuen Teddy an, der noch ganz sauber aussah und ein bisschen nach Fabrik roch. Er setzte sich verschlafen auf und musste einen Moment sogar überlegen, wo er war und warum ihn dieser kleine, grinsende Teddy aufgeweckt hatte, bis es ihm einfiel und er mit einem Satz aus dem Bett sprang. Dabei verursachte er einen solchen Lärm, dass Teddy Timm den flauschigen Plüschfinger auf seine Bärenschnauze legte und Jan ein leises: „Pscht!“ entgegen hauchte. Jans Eltern sollten nicht geweckt werden, denn schließlich hatten Teddy Timm und Jan noch aufregende Pläne in dieser Nacht.
Auf Zehen- und Tatzenspitzen schlichen die beiden grinsend zum Fenster und schauten hinaus in die dunkle Nacht. Sie blickten in den bedeckten Himmel und warteten darauf, dass der Mond hinter einer der vielen Wolken hervorlugen und sein Licht ins Zimmer schicken würde. Dann nämlich könnten sie endlich ihre Reise beginnen. Denn immer, wenn der Mond am dicksten ist, sind seine Strahlen so stark und fest, dass man auf ihnen hinauf in den Sternenhimmel laufen und ihn persönlich besuchen kann.
Und genau das hatten Jan und sein Teddy vor. Sie wollten hinauf in den Himmel spazieren, um dem Mond eine Gute-Nacht zu wünschen. Sie wollten die Sterne aus der Nähe funkeln sehen und sie vielleicht sogar mal anfassen, wenn sie es erlaubten. Jan wollte so gerne wissen, wie sich ein leuchtender Abendstern anfühlte und Teddy Timm wollte einmal vom Mond aus auf die Erde sehen. Deshalb wollten sie in dieser Nacht in den Himmel hinauf. Aber leider ließ sich der Mond nicht blicken.
Teddy Timm und Jan stützten sich mit ihren Ellenbogen auf die Fensterbank, die Köpfe in den Händen und Pfoten liegend, und guckten in die Nacht hinaus. Sie beobachteten die vorbeiziehenden Wolken, die vereinzelnd kurz aufblitzenden Sterne und eine vorbei fliegende, alte Eule. Nur den Mond, den sahen sie nicht.
Müde und ein wenig verfroren kuschelte sich der Teddy an Jan und grinste.
„Weißt Du, Jan, als ich noch im Spielzeuggeschäft gewohnt habe, habe ich mir immer gewünscht, bei einem kleinen Jungen wie Dir in einem schön bunten Kinderzimmer zu wohnen!“
Jan nahm seinen Teddy fest in den Arm, dann antwortete er:
„Und ich habe mir immer einen richtig guten Freund gewünscht, mit dem ich die abenteuerlichsten Dinge erleben kann.“ Er drückte Teddy Timm ganz fest an sich und bemerkte, dass der Fabrikgeruch verschwunden und sein Teddy stattdessen wohlig nach Zuhause roch. In diesem Moment drängte sich der dicke, geheimnisvoll grinsende Mond an den dunklen Wolken vorbei und streckte seine breiten, festen Strahlen auf die schlafende Erde bis in Jans Kinderzimmer hinein. Teddy Timm reichte Jan freundschaftlich seine Pfote und zusammen spazierten sie hinauf in den funkelnden Sternenhimmel. Sie wünschten dem Mond persönlich eine Gute-Nacht und streichelten die sich warm anfühlenden Sterne. Dann setzten sie sich auf die leuchtenden Mondstrahlen, schauten auf die klitzekleine Erde hinab und umarmten sich. Weil ihr Ausflug zum Mond und die Aussicht von dort aus so wundervoll war, aber vor allem, weil sie beide in dem anderen einen wirklich guten Freund gefunden hatten. Und das war noch einiges schöner, als ein aufregendes Mond-Spaziergangs-Abenteuer zu erleben.

 

Hallo Sumsebiene,
Vom Schreibstil her wie immer eine schöne, kindgerecht formulierte Geschichte.
Beim Inhalt bin ich mir diesmal nicht so sicher.
Es ist zwar ein aufregendes Abenteuer, was Jan und sein Teddy erleben, aber irgendwie musste ich beim Lesen direkt daran denken: Hoffentlich will das niemand von den kleinen Lesern selbst ausprobieren und fällt dabei aus dem Fenster. Ich weiss nicht, vielleicht bin ich da etwas zu ängstlich, aber das waren halt meine ersten Gedanken.
Davon abgesehen, hat es mir gut gefallen.

LG
Blanca

 

Hallo sumsebiene!
Hmm, jetzt habe ich dich schon dazu angestiftet, diese Geschichte zu schreiben, aber ich habe nicht an das gedacht, was Blanca aufgefallen ist. :shy:
Ich denke auch, dass die Kinder das unter Umständen selbst ausprobieren könnten ... Ich bin mir da aber nicht so sicher, da kann ich die Kinder nicht wirklich einschätzen.
Obwohl ... ich glaube, ich würde bei meinem kleinen Kind grundsätzlich nicht das Fenster sperrangelweit auf stehen lassen, wenn das Kind im Zimmer ist.
Und da ich denke, dass die Geschichte eher was für die Kleinen ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Kind sein Fenster aufmachen kann.
Also eigentlich sehe ich da nicht so das große Problem.

So, nun aber zum Inhalt deiner Geschichte.
So ganz zufrieden mit der Handlung bin ich immer noch nicht :D Ich finde immer noch, dass nicht wirklich Spannung vorhanden ist, es ist mMn immer noch nicht wirklich aufregend.
Hm, wie erklär ich dir das jetzt? Also, ich meine, dass du immer noch zu viel erzählst, besonders im letzten Teil, der ja eigentlich der spannende Teil ist. Du listest mMn einfach nur auf, was Jan und Teddy Timm beim Mond machen.
Mir fehlt da ein bisschen die Spannung, das Erleben von Jan und Teddy.
Am Anfang schreibst du recht ausführlich, das Ende jedoch eher spärlich. Auch die Sache mit der Freundschaft kommt mir ein bisschen zu kurz.

Sprachlich gewohnt kindgerecht und flüssig. Sehr angenehm zu lesen. :)

Fröstelnd und gähnend zog Jan die Decke wieder ein Stück zurück und blinzelte seinen neuen Teddy, der noch ganz sauber aussah und ein bisschen nach Fabrik roch, an, während er sich verschlafen aufsetzte.
Das „an“ würde ich nicht allein zwischen zwei Kommas stehen lassen. Das wirkt mMn zu abgehackt. Schreib es doch ganz einfach nach „Teddy“.

Dann nämlich könnten sie endlich ihre Reise zum Mond beginnen. Das hatte der kleine Teddy, den Jan von seiner Tante Mone geschenkt bekommen hatte, erzählt. Denn immer, wenn der Mond am dicksten ist, sind seine Strahlen so stark und fest, dass man auf ihnen hinauf in den Sternenhimmel laufen und den Mond persönlich besuchen kann.
Und genau das hatten Jan und sein Teddy vor. Sie wollten hinauf in den Himmel spazieren, um dem Mond eine Gute-Nacht zu wünschen. Sie wollten die Sterne aus der Nähe funkeln sehen und sie vielleicht sogar mal anfassen, wenn sie es erlaubten. Jan wollte so gerne wissen, wie sich ein leuchtender Abendstern anfühlte und Teddy Timm wollte einmal vom Mond aus auf die Erde sehen. Deshalb wollten sie in dieser Nacht in den Himmel hinauf. Aber leider ließ sich der Mond nicht blicken.
Nicht ganz so schlimm ... aber vielleicht könntest du ein oder zwei „Mond“ streichen?

bye

P.S. vielleicht noch mal das Ende überarbeiten? :shy: *duck* *wegrenn*

 

Hi Moonshadow!
Nett, dass Du Dir immer diese Mühe machst! Tja, vielleicht muss ich noch ein wenig bearbeiten. Das mit der Spannung ist so eine Sache. Ich glaube ich habe eine andere Art von Geschichte im Kopf. Ich möchte so eine geheimnisvolle Abtenteuer-Mondatmosphäre schaffen, aber eigentlich geht es in der Geschichte nur um die Freundschaft und eher nebenbei um diesen Mondspaziergang. Das habe ich vielleicht nicht richtig herausgearbeitet. Hmmm?
Wenn ich mal wieder richtig kreativ bin, werde ich die Geschichte schon zurecht biegen. Im Moment bin ich jedoch so einfallslos :crying:

Grüsse

Sabine

 

Hallo Sabine,

mir hat die Geschichte gefallen. Es war mir auch nicht zu wenig Spannung in ihr. Für mein Gefühl hätten die beiden nicht einmal unbedingt zum Mond hinaufgehen müssen, das Wichtige war doch die neue Freundschaft und die wurde für mich im ersten, ausführlichen Teil Deiner Geschichte sehr deutlich. Besonders hübsch fand ich, dass der Teddy zunächst nach Fabrik, dann aber nach Zuhause riecht. :)

Zu Deiner Sprache möchte ich Folgendes bemerken:
Im ersten Teil ist mir aufgefallen, dass Du das Wort "wollten" sehr oft verwendest, das würde ich versuchen zu ändern.
Manchmal schreibst Du mir zu umgangssprachlich. Ich weiß, dass das Geschmackssache ist, aber außer in der wörtlichen Rede gefällt mir in den erzählenden Texten "Schriftdeutsch" einfach besser. Ich glaube auch, dass Kinder sich davon etwas abschauen können für ihre eigenen, späteren Aufsätze :D.

Ein paar Bemerkungen habe ich natürlich wieder, wenn Du nichts dagegen hast:

"Deshalb wollten sie in dieser Nacht in den Himmel hinauf." Hier fehlt ein Verb: Was wollten sie? Hinaufgehen, fliegen, springen, hüpfen?

"Ellebogen" Soweit ich weiß heißt es "Ellenbogen"

"die vereinzelnd (vereinzelt) kurz aufblitzenden Sterne" Bei dem Wort "vereinzelt" stutze ich. Ich finde es in einer Kindergeschichte ein bisschen fremdartig, vor allem für kleinere Kinder. Ich glaube Fünfjährige kennen die Worte "einsam" und "allein", aber vereinzelt?

"Und das war noch (um) einiges schöner,"

Hoffentlich bist Du nicht mehr einfallslos, sondern kreativ :).

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo Barbara!

Schön, dass die Geschichte richtig bei Dir angekommen ist. Sprachlich werde ich sie noch ausbessern.
Ansonsten suche ich noch ein wenig meine "alte Form", aber einen Duchhänger kann man ja schon mal haben, oder?

Grüsse
Sabine

 

Hi sumsebiene,
diese Geschichte passt für mich nicht zu denen, die ich bisher von Dir gelesen habe. Sie kommt mir vor wie ein leckeres Sesambrötchen mit einer schlecht gewürzten Salami. Der Part des Sesambrötchens ist der, der sich entwickelnden Freundschaft. Das Abenteuer selbst ist die etwas laffe Salami.
Die Idee, auf den Lichtstrahlen zum Mond hinauf zu wandern, finde ich schön - nur in diesem Part fehlt mir die Spannung, es geschieht nichts. Hätte sich der Mond kurz gezeigt, und die beiden wären losgelaufen, dann aber wieder zurückgeeilt, weil die Strahlen wieder verblassten (oder Ähnliches), hättest Du die Leser oder Zuhörer in den Bann des Abenteuers gezogen. Insgesamt kommt mir dieser Abenteuerteil zu kurz, zu sehr von 'außen' beschrieben, da ist wesentlich mehr drin, glaube ich.

Liebe Grüsse aus Hamburg
Jochen

 

Hi Jochen!

Das liegt alles daran, dass es eigentlich gar keine Abenteuergeschichte werden sollte. Ursprünglich sollte die beiden gar nicht zum Mond kommen, sondern ihre gemeinsame Idee von der Reise sollte ihre Freundschaft wecken. Nunja, so scheint es mir nichts halbes und nichts ganzes und ich werde die Geschichte wohl erneut überarbeiten!
Vielen Dank für die Anmerkungen.

Gruss
Sabine

 

Hi sumsebiene!
Gut und Kindergerecht wie immer.
Wer ist denn Jan, dass habe ich nicht so richtig verstanden? Ist das ein Mensch oder auch ein Kuscheltier?

Liebe Grüße

Anaid

 

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