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Nach dem Tod

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04.08.2010
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Nach dem Tod

Es lag eine bedrückende Stille über dem zwei Meter tiefen Loch.
Darvin stand, in leicht gebeugter Haltung da, nur fünf weitere Leute waren mit ihm am Grab.
Die Sonne brannte Darvin auf den Rücken und da er eine schwarze Weste und Hose trug, schwitzte er fürchterlich. Sein Gesicht fühlte sich an als würde es von den Tränen, die hemmunglos über seine Wangen rannen brennen. Sie sammelten sich an seinem Kinn und tropften in den Kies. Er trat an den Rand des Grabes. Kurz verharrte er, dann bewegte er langsam seinen rechten Arm nach vorne und öffnete seine Hand.
Eine weiße Blume fiel ihm aus der Hand und segelte in kreisenden Bewegungen auf das polierte Holz des Sargdeckels. Eine Träne tropfte neben der Blume auf das dunkel braune Holz des Sarges, das bald darauf von schwarzer Muttererde völlig verdeckt werden würde. Ein paar Sekunden verharrte Darvin noch in seiner gebeugten Stellung, schließlich wischte er sich mit dem linken Handrücken die Augen trocken und stand auf.
„Entschuldige bitte, aber ich habe noch was zu tun“, sagte er dann zum Grab gewandt und verließ den Friedhof. Hinter ihm verabschiedeten sich noch die anderen Leute von dem Toten. Der Pastor stand stumm daneben.
Als Darvin den Parkplatz erreicht hatte, war nichts mehr von den Tränen auf seinem Gesicht zu sehen.
„Mist!“, fluchte er. „Das hat mich jetzt viel zu lange aufgehalten.“
Er stieg in einen schwarzen Porsche Boxter und startete ihn. Mit dem für einen Porsche typischen Röhren, erwachte das Auto zum Leben. Kurz darauf verließ der Sportwagen den Friedhofsparkplatz.

Aus dem halb geöffneten Fenster des Porsches schallte laut Nur zu Besuch von den Toten Hosen und Zigarettenrauch wirbelte im Fahrtwind davon.
„Scheiße, ich hab ja genauso viel geheult wie beim Begräbnis meiner Mutter. Ich bin immer noch nicht ganz ruhig“, wunderte Darvin sich, während er auf seine zitternden Hände starrte.
„Wo genau muss ich denn jetzt hin?“ Aus einer Tasche auf dem Beifahrersitz kramte er ein kleines, in schwarzes Leder eingebundenes Notizheft. Abwechselnd achtete er auf die Straße und dann wieder auf das Notizheft, und las so, sehr langsam, was dort stand.

22.06.11
ungefähr 15 Uhr
Mariannenstr. 6
drei-, evtl. vier Personen
1. Frau (Tochter): Ermordet vom Vater
2. Frau: Ermordet vom Ehemann
1.Mann: Erst die 1. Frau (Tochter), dann die 2. Frauen, evtl. den Sohn ermordet dann Selbstmord
EVENTUEL: 2.Mann (Sohn): Ermordet vom Vater
so leise wie möglich
Bezahlung: 100.000 pro Person (Sohn auf eigene Kosten)

Als Darvin sich die wichtigsten Informationen gemerkt hatte, klappte er das Heft wieder zu und warf es genau in die offene Tasche auf dem Beifahrersitz.
Fünf Minuten später bog der schwarze Porsche langsam in die Mariannenstraße ein. Darvin beugte sich tief übers Lenkrad, um die Hausnummern lesen zu können.
„84, 82, 80, so ein Mist, falsches Ende der Straße.“
Darvin lugte auf die Uhr im Armaturenbrett. „14.57“, stand da in schwarzen Ziffern.
„Auch noch spät dran.“
Er drückte ein wenig aufs Gaspedal und augenblicklich beschleunigte das Sportauto auf knappe 70 km/h.
Schnell hatte er das andere Ende der Mariannenstraße erreicht, und da erblickte er auch schon das Haus mit der Nummer 6. Sie hing mehr schlecht als recht an einem Haus, das nicht mehr als Haus zu identifizieren war, es sah eher aus wie ein in die Jahre gekommener Schuppen. Zwei der drei Fenster der Front waren mit halb verfaulten Brettern vernagelt, das andere war mit einer Plane verschlossen. Auch die Backsteine, mit denen das Haus errichtet worden war, waren nicht mehr im besten Zustand. An manchen Stellen hatte Efeu sich an der Mauer hochgearbeitet und die restliche Frontwand war von zwei riesigen Rosenbüschen eingenommen. Die Haustür sah auch aus, als könne sie jeden Augenblick nach vorn aus ihren Angeln kippen.
„Ach du Scheiße, da leben doch nur noch Ratten und Vögel, aber keine Menschen, geschweige denn eine Familie“, dachte Darvin sich angewidert, als er sein Auto am Bordstein parkte.
Nachdem er ausgestiegen war, verweilte er noch ein paar Sekunden vor dem halb offen stehenden Gartentor, zuckte schließlich mit den Schultern und setzte sich in Richtung Haustür in Bewegung.
„Hoffentlich bricht die Bude nicht zusammen, während ich drinnen bin.“

Im Inneren des Hauses war es dunkel und es roch stark nach erbrochenem und anderen unschönen Dingen, die sich Darvin lieber nicht vorstellen wollte.
Als er durch einen weiteren leeren Türrahmen ging, fiel er fast über eine Katze, die wie tot auf der Türschwelle lag.
„Mistvieh.“
Als Darvin den Blick von dem Tier hob, erblicke er eine Frau um die 40, die mit dem Rücken zu ihm am Herd stand.
„Ah, das hier ist die Küche, oder besser, soll sie sein.“
Auf dem Tisch zu seiner linken sah Darvin ein ungewaschenes Gemüsemesser liegen. An der Klinge waren noch die bereits verkrusteten Überreste irgendeiner nicht mehr zu erkennenden Mahlzeit. Leise hob er es auf und bewegte sich dann in relativ forschem Tempo auf die Frau zu und ohne zu zögern stach er der Frau ins Genick. Von einem schmatzenden Geräusch begleitet zog er das Messer wieder aus der Frau und diese sackte leblos über dem Herd zusammen. Darvin bemerkte erst jetzt, dass es ein Gasherd war.
"Oh, ich glaube mein Auftrag beinhaltet nicht das Abfackeln des Hauses" Vorsichtshalber drehte er das Gas ab und die Flammen, die unter dem von der Leiche verdeckten Topf hervorzüngelten erstarben, kurz bevor sie die Schürze der Frau in Brand stecken konnten.
Mit dem blutbeschmierten Messer in der Hand lief er dann, quer durch das alte Haus und suchte die andere Frau, er fand sie im Wohnzimmer wo sie auf einem Sofa saß, das den Anschein machte als wäre es dem Sperrmüll nur knapp entkommen, vor zehn Jahren.
Darvin näherte sich auch dieser Frau unbemerkt und erstach dann auch sie, ohne jegliches Zögern.
Just in dem Moment, als Darvin das Messer gerade wieder aus dem Hals der Frau ziehen wollte, kam der 1. Mann in das Zimmer.
Erst war er erstarrt, und wollt gerade anfangen etwas zu schreien, allerdings ließ Darvin es nicht soweit kommen. Darvin ließ das Messer im Hals der Frau stecken und sprang den Mann, der gute fünf Meter entfernt in der Tür stand an. Mit einer Hand packte er dem Mann in den weit aufgerissenen Mund und schleuderte ihn mit einer wuchtigen Bewegung gegen die hinter ihm liegende Wand. Der Mann fiel zu Boden und blieb benommen liegen. Darvin ging erneut ins Wohnzimmer zur toten Frau und zog ihr das Messer aus dem Genick. Mit dem Messer ging er zurück zum Mann und hockte sich vor ihn. Dieser lehnte mit weit aufgerissenen Augen an der Wand und starrte auf das Messer. "Wie..., wieso schwebt das Messer?", hauchte er. Darvin ignorierte ihn und zwang ihm die Klinge so in die Hände zu nehmen, dass sie dessen eigene Brust zeigte, und stieß zu. Dann richtete er sich auf und begutachtete sein Werk.
"Nicht das Beste, aber fürs erste Mal nicht schlecht. Denke ich."
Mit einem gar nicht mal so schlechtem Gefühl verließ er die Bruchbude.

Vor dem Haus erwartete ihn eine Frau.
„Haben Sie Ihren ersten Auftrag ohne Probleme erledigt?“, fragte sie sobald sie ihn sah.
Er nickte nur stumm.
Sie betrachtete ihn kurz. „Es ist beim ersten Mal immer etwas verstörend, aber mit der Zeit werde sie sich daran gewöhnt haben und nichts mehr fühlen.“
„Ich habe aber immer noch nicht verstanden, warum wir das machen müssen, das Töten meine ich“, sagte Darvin kleinlaut.
„Sie und ich sind Todesengel, soviel wissen sie?“, frage dir Frau Darvin. Dieser nickte.
„Also, wir Todesengel töten die Menschen, die in Zukunft durch ihre Handlung eine Menge Menschen töten würden. Sie retten dadurch, dass sie heute drei Menschen getötet haben, acht Menschen das Leben, da diese acht jetzt nicht in einem Verkehrsunfall sterben, den diese drei verursachen würden, weil sie bei Tempo 180 auf der Autobahn rumalbern. Falls in diesem Verkehrsunfall allerdings nur zwei Leute sterben würden, dann hätten sie diese Drei heute nicht töten müssen.“, erklärte die Frau geduldig. Darvin nickte wieder nur.
„Und wieso hätte ich eventuell auch den Sohn ermorden müssen?“, fragte er dann.
„Weil, falls der Sohn das Messer im Raum hätte schweben sehen können. Und wenn das passiert wäre, hätten Sie ihn auch umbringen müssen. Und das können Sie sich gleich mal merken, immer wenn jemand uns bei der Arbeit sieht, der nicht tot ist, muss dieser Jemand sterben, ohne Ausnahme, auch wenn es Ihre eigene Mutter ist“, sagte sie in eindringlichem Ton. Darvin nickte wieder nur.
„Können Sie eigentlich noch etwas anderes als nicken?“, fragte die Frau ihn, als sie auf dem Weg zum Porsche waren.
Darvin antwortete mit einem Nicken und musste grinsen. Auch die Frau begann zu grinsen, schließlich fingen beide an zu lachen.
Als sie am Porsche angelangt waren, blieben beide noch mal stehen. Erst schwiegen beide, dann fragte Darvin unvermittelt: „Wie bekommt ihr es eigentlich hin, dass das Auto unsichtbar und durchlässig wird?“
Die Frau zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung.“, antwortete sie.
„Na ist ja, auch egal. Rufen Sie an, wenn Sie einen neuen Auftrag für mich haben“, sagte Darvin und stieg in den nur für Tote Wesen sichtbaren Porsche. Darvin hob zum Gruß noch mal die Hand, dann fuhr er davon, begleitet von den Bloc Partys The Prayer. Im Rückspiegel sah er wie die Frau von einer Sekunde auf die andere einfach verschwand.

Bald darauf fuhr Darvin wieder auf den Parkplatz des Friedhofes, er parkte den Porsche, stieg aus und betrat den Friedhof zum Zweiten Mal an diesem Tag.
Es war immer noch heiß, doch diesmal hatte Darvin seine Weste im Auto gelassen und stand nun in seinem weißen Hemd vor dem jetzt zugeschaufelten Grab, nur die fünf Blumenkränze und das nagelneue Holzkreuz wiesen darauf hin, dass hier erst vor ziemlich kurzer Zeit jemand begraben wurde. Darvin richtete den Blick erst auf die frische Erde, dann schaute er auf und fixierte die schwarze Inschrift auf dem hellen Holz des Kreuzes:

Darvin Klein
geb.: 04.09.83
ges.: 17.06.11

 
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Hallo Allen,

Erst mal einige Anmerkungen:


Darvin stand, in leicht gebeugter Haltung fast alleine, da, nur fünf weitere Leute waren mit ihm am Grab.

Der Satz ist mir zu voll gepackt ... wie wärs denn zum Bespiel mit:
In gebeugter Haltung stand Darvin da. Er war allein, nur fünf weiter Leute waren mit ihm am Grab.

Folgende Stelle kann ich nicht ganz nachvollziehen:

„Mist!“, fluchte er. „Das hat mich jetzt viel zu lange aufgehalten.“ „Wieso hab ich mich denn so lange da aufgehalten, hab sogar geheult,…bei anderen hab ich doch auch nicht geheult.“, wunderte Darvin sich.

Beim ersten Lesen der Geschichte dachte ich, er habe um einen Freund "getrauert". In dem Bezug hat der Satz dann leicht aufgesetzt gewirkt, aber da er ja am eigenen Grab stand, ist das recht egal. Doch es verwirrt mich, dass er sich am eigenen Grab beweint, um danach "gefühlskalt" vom Friedhof zu fahren. Was ich meine ist, dass man beim ersten Lesen denkt, es halndle sich hier um einen verlogenen Kerl, der Krokodilstränen heult. Aber warum heult man am eigenen Grab Krokodilstränen? (Ich hoffe du verstehst, was ich meine).


„Wieso hab ich mich denn so lange da aufgehalten, hab sogar geheult,…bei anderen hab ich doch auch nicht geheult.“, wunderte Darvin sich.

Da hab ich ein ähnliches Problem. Erst denkt man, er trauert um einen Freund. Da kommt das aufgesetzt rüber, die Gedanken so wortwörtlich aufzuschreiben udn zu zitieren. Aber er beweinte ja sich selber - wieso wundert ihn das?? Dann ist er eben egoistisch ;D . Und welche anderen?

Die Idee mit dem Zettel und dem Mordplan hat dann mein Interesse richtig geweckt - gute Idee.

Ich habe mir dann beim Lesen der Mordszene schon überlegt, was ich jetzt kommentieren könnte - dass es doch unrealistisch ist, wenn ein Mann durch ein Haus schleicht, Leute killt und es keiner merkt. Im Nachhinein verstehe ich es natürlich (:
Die Mordstelle könntest du aber trotzdem weiter ausbauen.

Das mit den Todesengeln finde ich gut, auch die Rückkehr zum Friedhof (das bildet einen Rahmen, sehr gut!). Erst wenn man das ende gelesen hat, sprich die Inschrift des Grabsteins, versteht man völlig, worum es ging.
Das find ich schön, da es den Leser zum weiterlesen bringt, damit seine Fragen sich beantworten können. Trotzdem hast du nicht zu große Lücken gelassen - nur am Anfang, das würde ich wie gesagt ändern, da der Leser auf eine falsche Fährte gelenkt wird. (Zumindest ich ;D)

Insgesamt fand ich deine Geschichte recht schön, besonders die Zettelstelle, wie schon gesagt. ;)
Auch der Titel ist meiner Meinung nach gut gewählt.

Liebe Grüße
MoonShine

 

Hallo Allan Walker,

herzlich willkommen hier!

Zur Geschichte hat ja MoonShine bereits einiges geschrieben.
Von mir noch ein paar Details zur Textarbeit.

Die Sonne brannte Darvin auf den Rücken und da er eine schwarze Weste und Hose trug, schwitzte er fürchterlich. Auch das weiße Hemd half da nicht viel weiter. Sein Gesicht fühlte sich an als würde es brennen und auch wenn er versuchte sie zurück zu halten, flossen die Tränen hemmungslos über seine Wangen, sammelten sich an seinem Kinn und tropften in den Kies.
Das weiße Hemd hilft auch der Geschichte nicht weiter. Raus damit.

„Sein Gesicht fühlte sich an als würde es brennen …“
Da denke ich an die Sonne (Sonnenbrand), aber auch daran, dass er leicht gebeugt steht, also sein Gesicht der Sonne abgewandt ist. Warum brennt es dann? Auch das kann raus.

„… auch wenn er versuchte sie zurück zu halten, flossen die Tränen hemmungslos über seine Wangen, …“
Wen will er zurückhalten? Die fünf Anderen? Etwas später: Aha, seine Tränen.
Vorschlag: auch wenn er versuchte die Tränen zurückzuhalten, flossen sie ihm über die Wangen und tropften vom Kinn in den Kies.

Er trat an den Rand des Grabes. Kurz verharrte er in einer Starre, dann bewegte er langsam seinen rechten Arm nach vorne und öffnete seine Hand genauso langsam.
2x langsam, unschöne Wortwiederholung; wer verharrt ist starr.
Er trat an den Rand des Grabes, verharrte dort kurz, bewegte dann langsam den rechten Arm nach vorne und öffnete die Hand.

Eine weiße Blüte fiel ihm aus der Hand
Die Blüte welcher Blume? Du beschreibst alles minutiös und dann so eine Lücke. Auch kämst du hier, – Eine Träne tropfte neben der Blume – um eine Wortwiederholung zu vermeiden, nicht in die Verlegenheit, aus der Blüte eine Blume zu machen. Eine Blüte ist keine Blume.

Eine Träne tropfte neben der Blume auf das dunkel braune Holz des Sarges, das bald darauf von Erde, die die Sargträger ins Grab schaufeln würden zum Teil verdeckt werden würde.
Sargträger schaufeln nix. Und wieso zum Teil verdeckt? Oder meinst du die symbolischen Schüppchen Erde, die die Trauernden ins Grab rieseln lassen?
Übrig bleibt: Eine Träne tropfte neben der Blüte auf das dunkelbraune Holz.

Ein paar Sekunden verharrte Darvin noch in seiner gebeugten Stellung, schließlich wischte er sich mit dem linken Handrücken die Augen trocken, zog ein Taschentuch, putze sich die Nase und richtete sich dann zu seiner vollen Größe auf.
Ein paar Sekunden verharrte Darvin in gebeugter Stellung, wischte dann mit dem Handrücken die Augen trocken, zog ein Taschentuch, putze die Nase und sprach ins Grab hinab: „Entschuldige bitte, aber ich habe noch was zu tun.“

Er stieg in einen schwarzen Porsche und startete ihn.
Wenn schon Details, dann richtig. Porsche 911, Boxster, Cayman, Panamera oder Cayenne?
Ansonsten nur schwarzer Wagen oder schwarze Limousine.

Kurz darauf verließ der Sportwagen den Friedhofsparkplatz mit durchdrehenden Reifen und fliegenden Steinen.
Lies den Satz mal ohne das Eingeklammerte: Kurz darauf verließ der Sportwagen den Friedhofsparkplatz mit (durchdrehenden Reifen und) fliegenden Steinen.
Irgendwie komisch, nicht? Die Steine führt der Wagen bestimmt nicht mit sich.

Ein klein wenig drückte er das Gaspedal nach unten
Ein klein wenig drückte er das Gaspedal … Klar nach unten, wohin sonst?

Aus dem halb geöffneten Fenster des Porsches schallte laut klassische Musik
Auch hier wieder nur halbherzig. Bloß nix recherchieren, gelle?
Das Fenster ist nicht einfach nur offen, nein, es ist halb offen. Dagegen ist das, was heraus schallt, irgendeine klassische Musik. Das passt vom Stil her nicht zusammen. Also: Vivaldi? Beethoven? Welches Stück?

Darvin drückte ihm das Messer so in die Hand, dass er sich selbst damit die Kehle hätte aufschneiden können und verließ das Haus.
Na gut, die Geschichte ist ein Fantasy-Märchen. Daher nur nebenbei: In der Rubrik „Krimi“ wäre dein Protagonist mit der Nummer gescheitert.

Fazit:

Eine Überarbeitung lohnt sich. Die Idee zur Geschichte hat was.

Aus dem Text kann einiges gestrichen werden.
Auch sonst ist noch viel daran zu arbeiten. Lies ihn dir laut und langsam vor, dann spürst du solche Stellen leichter auf:
„Sie und ich sind Todesengel, soviel wissen sie?“, frage dir Frau Darvin.

„Weil, falls der Sohn das Messer im Raum hätte schweben sehen können und dann hätten Sie ihn auch umbringen müssen.

Auch sind viele Zeichenfehler im Text:
fragte die Frau ihn(KOMMA) als sie auf dem Weg zum Porsche waren.

„Na(KOMMA) ist ja auch egal, rufen Sie an(KOMMA) wenn Sie einen neuen Auftrag für mich haben(KEIN PUNKT)“, sagte Darvin

Gruß

Asterix

 

Hallo Allen

Der Titel machte mich Neugierig, welcher Art Theorie über die Auflösung der Materie sich da in der Rubrik Fantasie/Märchen verbirgt.

Darvin stand, in leicht gebeugter Haltung fast alleine, da, nur fünf weitere Leute waren mit ihm am Grab.

Diese Aussage scheint mir mit „fast alleine“ und „fünf weitere Leute“ etwas widersprüchlich. Erst dachte ich, es seien die Totengräber, doch in den weiteren Sätzen wurde klar, es ist die Trauergemeinde. Solche Anlässe haben natürlicherweise variable Grössen, je nach Verwandtschaft oder Freunde. Das fast alleine scheint mir überflüssig, die folgende Anzahl ist Aussagekräftig genug.

Die Sonne brannte Darvin auf den Rücken und da er eine schwarze Weste und Hose trug, schwitzte er fürchterlich. Auch das weiße Hemd half da nicht viel weiter.

Präziser dünkte mich etwa: „Die Sonne brannte Darvin auf den Rücken er schwitzte fürchterlich, da er eine schwarze Weste und Hose trug. Auch das weiße Hemd linderte dies nicht.“

Eine Träne tropfte neben der Blume auf das dunkel braune Holz des Sarges, das bald darauf von Erde, die die Sargträger ins Grab schaufeln würden zum Teil verdeckt werden würde.

Besser etwa: … die die Sargträger ins Grab schaufeln werden zum Teil verdeckt würde.

Während er mit einem Auge auf die Straße achtete, las er mit dem Anderen den letzten Eintrag in dem kleinen Heft.

Dies war jetzt eindeutig das Märchenhafte daran. Selbst wenn Darvin einen Silberblick hätte oder an einem Auge unter gesteigerter Fixationsunruhe leidet, funktioniert dies nicht. Die Fixation der Wahrnehmung des Auges lässt sich nicht übertölpeln.

Und das können Sie sich gleich mal merken, immer wenn jemand uns bei der Arbeit sieht, der kein Todesengel oder in anderer Art und Weise tot ist, muss dieser Jemand sterben, ohne Ausnahme, auch wenn es Ihre eigene Mutter ist.“, sagte sie in eindringlichem Ton.

Hier bringst du etwas ins Spiel, das an sich unklar beschrieben ist. Ich denke, mit den Todesengeln meinst du Untote. Dies sollte klarer dargestellt sein. Zudem ist die Satzlänge ein mühsam lesbares Konstrukt. Mache doch zwei Sätze daraus.

Es war immer noch heiß, doch diesmal hatte Darvin seine Weste im Auto gelassen und stand nun in seinem weißen Hemd vor dem jetzt zugeschaufelten Grab, nur die fünf Blumenkränze und das nagelneue Holzkreuz wiesen darauf hin, dass hier erst vor ziemlich kurzer Zeit jemand begraben wurde.

Auch dieser Satz ist endlos, besser in zwei Teilen.

Die Idee der Geschichte ist Fantasievoll, auch wenn sie etwas ungelenk wirkt. Dennoch habe ich sie mit einigem Unterhaltungswert gelesen.

Verwendest du das Rechtschreibeprüfungsystem des Word nicht? Dieses würde zumindest die gröbsten Vertipper erkennen. Ersetzt natürlich ein sorgfältiges Lesen und korrigieren des Textes vor Publikation nicht.


Noch einige Vertipper:

„Entschuldige bitte, aber ich habe noch was zu tun.“, sagte er dann zum Grab gewandt und verließ den Friedhof.

Kein Punkt vor dem Schlusszeichen, wenn der Satz weitergeführt wird.

„Wieso hab ich mich denn so lange da aufgehalten, hab sogar geheult,bei anderen hab ich doch auch nicht geheult.“, wunderte Darvin sich.

Hier ebenso wie oben und zusätzlich die Auslassungspunkte löschen. Oder wenn diese Sinn machen sollen, einen Leerschlag nach dem Komma und vor bei anbringen.
Diese beiden Fehlerarten kommen noch mehrfach im Text vor!

Darvin beugte sich tief übers Lenkrad um die Hausnummern lesen zu können.

Darvin beugte sich tief übers Lenkrad KOMMA um die Hausnummern lesen zu können.

Auch die Backsteine mit denen das Haus errichtet worden war, waren nicht mehr im besten Zustand.

Auch die Backsteine KOMMA mit denen das Haus errichtet worden war, waren nicht mehr im besten Zustand.

„Hoffentlich bricht die Bude nicht zusammen während ich drinnen bin.“

„Hoffentlich bricht die Bude nicht zusammen KOMMA während ich drinnen bin.“

Im Inneren des Hauses war es dunkel und es roch stark nach erbrochenem und anderen Unschönen Dingen, die sich Darvin lieber nicht vorstellen wollte.

Erbrochenem (Grossschreibung) /unschönen Dingen (Kleinschreibung)

… über eine Katze die wie tot auf der Türschwelle lag.

… über eine Katze KOMMA die wie tot auf der Türschwelle lag.

„Haben sie ihren ersten Auftrag ohne Probleme erledigt?“, fragte sie sobald sie ihn sah.

... Sie Ihren ... (Grosschreibung)

Sie retten dadurch, dass sie heute drei Menschen getötet haben, acht Menschen das Leben, da diese acht jetzt nicht in einem Verkehrsunfall sterben, ...

Acht (Grossschreibung)

„Können Sie eigentlich noch etwas anderes als nicken?“, fragte die Frau ihn als sie auf dem Weg zum Porsche waren.

… fragte die Frau ihn KOMMA als sie auf dem Weg zum Porsche waren.

„Na ist ja auch egal, rufen Sie an wenn Sie einen neuen Auftrag …

„Na ist ja auch egal, rufen Sie an KOMMA wenn Sie einen neuen Auftrag

… stieg aus und betrat den Friedhof zum Zweiten mal an diesem Tag.

… zweiten Mal an diesem Tag.

Ohne Gewähr auf Vollständigkeit.

Wie ich eben sah, hast du inzwischen bereits zwei Kommentare erhalten. Ich prüfe nun nicht, an welchen Stellen sich die Anmerkungen überschneiden. Viel Glück bei der Überarbeitung.


Gruss

Anakreon

 

Hallo MoonShine, Asterix und Anakreon,
vielen Dank einmal, das ihr euch so intensiv mit meiner Geschichte auseinander Gesetzt habt.

Ich weiß schon seit längerem dass Kommasetzung und ich wie Öl und Wasser sind, spätestens seitdem ich einen Aufsatz mit 26 Fehlern zurückbekommen habe und allein 24 davon Kommasetzungsfehler waren.
Das mit dem kein Punkt am Ende einer Wörtlichen Rede, wenn der Satz noch weiter geht wusste ich allerdings nicht, herzlichsten Dank für den Hinweis, ich werde probieren diese Fehler auszumerzen.
Zu Verständnis- bzw. Logischen Fehlern kann ich nur sagen, dass ich mir den Text wohl wirklich nicht oft genug durchgelesen habe. Normalerweise mache ich es so: Ich schreibe einen Text, egal welcher Art und sobald ich fertig bin, schaue ich ihn mir nur noch in der Schule beim Vortragen an, so wie jeder Andere Schüler auch. Es ist klar das ich dann solche Fehler übersehe wie die, die mir von Euch vorgeführt wurden.
Zum Beispiel der Fehler der von Asterix markierte Fehler mit den durchdrehenden Reifen und den fliegenden Steinen, hätte ich mir meinen Text öfter durchgelesen, hätte es mir eigentlich sofort ins Auge springen müsse. Deshalb nochmals vielen Dank an euch drei.

Auch meine Bandwurmsätze sind mir, nachdem ich von Anakreon auf sie hingewiesen wurde übel aufgestoßen. Die passieren wahrscheinlich weil ich immer wieder vergesse, dass sich mein Satz nicht über die gesamte Seite erstrecken kann, vermutlich haben sich auch in diesen Kommentar wieder ein paar eingeschlichen, genauso wie die gleichzeitig auftretenden Kommasetzungsfehler. Der letzte ist auch ein Bandwurmsatz, oder? Na ja, jedenfalls werde ich in meinen nächsten Kurzgeschichten versuchen solch ellenlange Sätze zu vermeiden.
Besonders Dankbar bin ich für eure Stilistischen Verbesserungen, da ich sie bestimmt gut gebrauchen kann.

Ich werde versuchen "NACH DEM TOD" so gut es geht zu verbessern, ohne die Geschichte vollkommen auseinander zu reißen.

Nochmals vielen Dank an
MoonShine,
Asterix
und Anakreon.

Gruß,
Allen Walker

 

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