Was ist neu

Ohne Angabe

Mitglied
Beitritt
25.10.2008
Beiträge
4
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Ohne Angabe

Blöder Penner. Da wollte ich mal wieder schnell über die Ampel kommen und sie war auch noch grün gewesen, aber dieser Vollidiot von Autofahrer fährt zur selben Zeit los wie ich und schneidet mir den Weg ab. Ich wäre dieses Mal fast noch umgefallen, weil der Depp so schnell umgelenkt hat und dann plötzlich genau wie ich ins Bremsen gekommen ist und mich anschrie. Der hat doch wohl seinen Spiegel zur Kontrolle und keine Vorfahrt wie ich.
Ich habe es sehr eilig gehabt, deswegen fuhr ich ohne gerne Pausen zu machen. Eigentlich war ich nur für mich unterwegs, aber Zeit war wichtig und so drängte ich mich selbst zur Eile.

Ich fuhr wieder. Ich sah die gemütlichen Menschen an mir vorbeizischen. Ich drehte mich manchmal nach ihnen um, aber erkannte sie nur für einen Augenblick.
Ich kam an die nächste Kreuzung. Von der anderen Richtung der Kreuzung direkt an der Ampel neben mir kam eine Fahrradfahrerin zum Stehen.
Sie sah recht sportlich aus und ich fragte mich, wie schnell sie wohl beschleunigen würde und ob ich sie beim Überholen wohl länger als einen Moment lang ansehen würde.
Ich kam so in meine Gedanken, dass ich das Grünwerden der Ampel übersah und schon stand ich alleine da. Ich setze meine Pedale in Gang und fuhr hinterher, aber sie war schon ein weites Stück voraus. Die verschenkt wirklich keine Zeit. Schließlich konnte ich sie einholen, ich schaute sie kurz an und drehte mich beim Überholen wieder um. Wow, das war ja mal ein wirklich hübsches Mädchen gewesen.
Und sie hatte ganz überrascht nach vorne geguckt, in meine Augen geguckt.
Auf einmal lief dieser kleine Moment in einer sehr lang dauernden Geschwindigkeit vor meinen Augen ab, immer und immer wieder. Wir fuhren weiter, jetzt schloss sie zur mir auf. Ich drehte mich nicht um und gab noch mehr Gas, wir fuhren über die nächste Ampel, deren Farbe ich noch gerade als grün erkannte.
Jetzt war sie vor mir, nein, wie konnte das sein? Wieder eine Ampel, wir standen.
Wir blickten einander nicht an, erst als wir wieder lostraten und wir schneller wurden, schauten wir uns scheinbar gleichzeitig nach einander um. Sie grinste mich an, ich grinste zurück. Dieser Gesichtsausdruck blieb auch noch, als ich mich wieder auf unsere Strecke konzentrierte. Zuvor war es hier auf dem Radweg etwas schmal gewesen, doch jetzt konnten wir gut auf gleicher Höhe fahren.
Ich blickte mich noch einmal nach ihr um und sah ihren zielstrebigen Ausdruck, der auf den zweiten Blick immer amüsierter zu werden schien.
Es spornte mich an, ich sah nur noch den Weg vor uns und sie neben mir. Wir schienen zu fliegen.
Das ganze schien wie ein Wettbewerb zu sein, dann kam ein junger Mann mit Kopfhörer auf den Ohren auf den Fahrradstreifen gelaufen, den er über den Fußweg ziemlich schnell erreicht hatte.
Ich bremse scharf und höre im selben Moment das Fahrrad neben mir stark bremsen.
Nach einigen Sekunden des Schreckes und der Ruhe kommt eine ältere Frau an uns vorbeigefahren und schreit den Mann an, er solle beim nächsten Mal gefälligst besser aufpassen. Der Mann schaute uns kurz zornig an und verschwand. Ich wurde ebenfalls wütend und drehte mich zur Seite, wo sie immer noch stand und bei meinem Anblick wieder anfing zu Grinsen, doch dieses Mal war es mehr ein schönes, sympathisches Lächeln. „Was gibt s denn da zu Lachen“, fragte selbst halb belustigt. Sie schüttelte leicht den Kopf und drehte ihn kurz zur Seite bis sie mich wieder ansah und dann erneut begann, leicht zu treten.
Als ich schließlich anhielt und in mein Haus gehen wollte, sah ich, dass sie wieder völlig mit ihrer Fahrt beschäftigt war und so ging ich schweigend weiter. Sie hatte es nicht bemerkt, dass ich hier wohnte.

Ein anderes Mal sah ich sie wieder. Anscheinend hatten wir zeitlich ähnliche Termine.
Wieder lieferten wir uns ein Rennen, ohne dabei unsere Vorsicht außer Kontrolle geraten zu lassen.
Dieses Mal hielt uns kein Mann auf, doch ich klingelte an der Stelle, wo meine Strecke zu Ende war und sie blickte sofort zurück.
„Ich wohne hier“, sagte ich. Und ich wohne sechs Straßen weiter, antwortete sie. Sehen wir uns wieder, selber Termin? , fügte sie hinzu. Bestimmt, erwiderte ich.

Nachdem wir einige Male unsere Rennen gefahren waren blieben wir zusammen vor meinem Haus stehen und redeten miteinander. Daraufhin kam sie schließlich eines Tages mit mir ins Haus und ich erfuhr schließlich auch von jenem Ort, wo sie jedes Mal hinfuhr.
Eines Tages nahm sie dann meine Hand und wir waren zusammen.
Zusammen konnten wir die Zeit nebensächlich werden lassen. Die anderen Leute verschwommen und wurden kleine Figuren und wir konnten scheinbar jeden Ort erreichen. Doch es war nun alles andere als Notwendig geworden, schnell Zuhause oder sonst wo anzukommen, insbesondere wenn man zusammen war, hatte man alle Zeit der Welt. Trotzdem kam es uns eines Tages wieder in den Sinn mit vollem Karacho die Strecke entlang zu sausen.
Wir waren wieder in voller Fahrt, der Wind zog an uns vorbei. Wir waren quasi immer gleich weit, doch von Zeit zu Zeit konnte einer den anderen überbieten.
Nun war sie vorne, eine Ampel kam näher, ihre Farbe blieb unerkannt, es krachte. Ich knickte mit meinem Lenker ein und kam kurz vor einem großen, stinkenden Ding zum Stillstand. Ich sah mich um.
Auf einmal habe ich wieder eine Szene im Kopf, die in mir langsam abläuft. Meine Freundin rast auf die andere Straßenseite zu, dieses Auto kommt auf sie zu, bremst, ist zu spät, kommt ins Schleudern und meine Freundin bekommt die Haube genau zwischen die Rippen gedrückt, fällt und gerät unter das Fahrzeug. Das Auto hält, ich habe längst gebremst doch fahre immer noch, bin auf dem Weg zu ihr, doch kann mich nicht mehr halten. Wäre sie nicht vor mir gewesen, wäre ich mitten in das ungebremste Auto gerast.
Ich hatte keine Verletzungen, ich brauchte nicht einmal ins Krankenhaus, doch ich lag weinend am Boden, weinend neben ihr, neben der Person, durch die alles andere unbedeutend geworden war und jetzt war alles andere wieder schlagartig von Bedeutung. Sie überlebte es nicht und ich wusste, dass wir zu schnell gewesen waren und der Fahrer ebenfalls, wie sich rausstellte. Doch ich bin seit dem viel aufmerksamer geworden. Heute fahre ich immer noch mit hoher Geschwindigkeit diese Strecke entlang, doch ich mache jedes Mal halt an dieser Ampel und denke an diese geliebte Person, der ich mein Leben verdanke.
Eines Tages hörte ich es hinter mir knarren. Jemand bremste. Eine zarte Stimme fragte mich: ,, Warum hältst du an? Erst so rasen und dann bei grün Pause machen oder wie?“
Ich drehte mich um und mir blickte eine ruhige, aufrichtige und vernünftig blickende, junge Frau entgegen, der ich sofort begann alles zu erzählen. 20 Ampelschaltungen später war ich fertig und sie sagte zu mir: ,,Es ist merkwürdig, dass du mir einfach so von diesem Unfall erzählst, wo du mich doch gar nicht kennst.“ Ich fragte sie, wo sie wohne und sie fragte mich, ob ich es mir nicht anschauen möchte. So lernten wir uns kennen und wir hielten gemeinsam Tag für Tag an dieser Straße und manchmal nahmen wir uns in die Arme und waren glücklicher denn je, dass wir jetzt diese Zeit für uns haben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Moikka Denn,

mal ganz ehrlich, wie kann man nur zur Hölle drauf kommen, einen inhaltlich so flachen Text bei Philosophisches zu verorten? Dieses ganze Gerede um Schnellstarts an der Ampel, reingewürgte Romantik, und dann so ein flüchtiger Gedanke seit dem Unfall fahre ich vorsichtig.

Ich empfinde den Text als sehr schluderig hingeworfen, und es gibt auch ein paar Flüchtigkeitsfehler, die teils unfreiwillig komische Eindrücke entstehen lassen.

Mein Grinsen hielt auch, als ich mich wieder auf unsere Strecke konzentrierte. Vorher war es etwas schmal gewesen,
Da wäre das Grinsen schmal gewesen, nicht der Weg. Ab davon ist sowas wie "mein Grinsen hielt" äußerst unschön.

wir fuhren über die nächste Ampel, dessen Farbe ich noch gerade als grün erkannte.
Die Farbe bezieht sich auf die Ampel.

Zu eilig geschrieben empfinde ich auch solche verquasten Richtungs-/Ortsangaben:

auf den Fahrradstreifen, den er über den Fußweg ziemlich schnell betrat.
Von der anderen Richtung der Kreuzung direkt an der Ampel neben mir kam eine Fahrradfahrerin zum Stehen.
eine Ampel näherte sich, die Farbe blieb unerkannt
Das ist doppelt schräg.
Daraufhin kam sie schließlich eines Tages mit mir mit und ich fuhr schließlich auch bis zur dem Ort, wo sie jedes Mal hinfuhr.
Klingt ziemlich wirr, mit mir mit ... dann Tippfehler bei zu, und ein doppeltes fuhr ist nicht sehr gelungen.

Denke, mehr brauche ich nicht raussuchen. Dafür, daß der ganze Text so schnodderig formuliert ist, wirds dann am Ende so richtig heftig kitschig, sie reiten in den Sonnenuntergang und so.

Es würde dem Text sicher guttun, wenn Du ihn nochmal in Ruhe durchgehen würdest. Und dann überleg mal, was daran über ein Einzelschicksal hinaus ausgesagt wird, bzw. was hier nicht im landläufigen, sondern tatsächlichen Sinne des Wortes philosophisch sein soll. (Die kurze Beschreibung jeweils bei Rubrik kann Dir da sicher helfen).

Moi,
Katla

 

Danke

So, nachdem ich die Antwort jetzt zum zweiten Mal schreibe, etwas kürzer:

Ich danke dir sehr für deine gute Kritik. Sie hat mich auf ein paar gute Ideen gebracht.
Mich hat die Geschichte mehr zum Nachdenken gebracht, als dass ich sie passend für die Rubrik Romantik gefunden hätte, daher fiel mir nichts Besseres ein.
Ich habe die Geschichte wirklich nicht noch mal gelesen, weil ich ursprünglich vorhatte, das ganze beim Erstgedanken zu lassen und es nicht zu stark zu verändern, aber ich gebe dir völlig Recht, dass es an einigen Stellen sehr notwendig wäre.

Grüße
Denn

 

Hey Maria,
Schön, dass es dir gefallen hat ^^
Ich hatte schon Bange, dass das ganze zu kitschig sein würde, aber ich habe noch wenig Erfahrungen im Geschichtenschreiben und das war wohl mehr sowas wie ein Traum der Idee mit nem Stück Lebenserkenntnis, die ich mir nicht nehmen lassen wollte ;)
Mir ist schon aufgefallen, dass ich manchmal ziemlich sentimental sein oder zumindest denkend sein kann. Na ja, zumindest sieht man auf die Weise auch schöne Dinge am Leben, die man sonst nicht sieht, von daher sehe ich das als positive Seite.

Das ganze ist zwar wirklich unrealistisch, aber es ging mir ja nicht um etwas Lebensnahes, Älltägliches, sondern eher um so eine Sondersituation, wie sie seltener eintritt. Ich habe zumindest den Eindruck, dass viele gute Beziehungen auf so eine Art entstehen.

Und übrigens: Der Titel soll keinen Zusammenhang darstellen, da mir einfach noch kein Titel eingefallen ist, vielleicht ändert sich das noch. Hier kann ja jemand nen Vorschlag machen, wenn er will ^^

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom