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26.06.2001
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Die Finsternis ist so dicht, ich kann sie beinahe riechen – der Geruch von feuchtem Stein und Trauer, vermischt mit dem meines Schweißes. Meine Füße ruhen auf abschüssigem Grund, ich taste mit beiden Händen durch die Dunkelheit, ich bewege mich so wenig wie möglich, tauche vorsichtig meine Arme in die Schwärze. Die Angst lässt mich kaum atmen, trotzdem scheint jeder meiner Atemzüge vielfach verstärkt, aus dem Dunkel zu mir zurückzufinden, mich zu verspotten, mein Grauen zu verhöhnen. Meine Augen sind schmerzhaft weit geöffnet, doch kein Lichtstrahl berührt sie, die Nacht um mich kennt keinen Schatten. Ich weiß weder wo ich bin, noch wie ich hierher kam; als ich erwachte fand ich mich an diesem Ort, von dem ich nicht mehr kenne, als den Boden unter mir. Aber nicht einmal der scheint sicher zu sein, denn ich bemerke wie er sich kaum merkbar hebt und senkt, als stünde ich auf langsam pulsierendem Leben. Kaum wage ich es mich zu bücken, um mit flacher Hand neben meine Schuhe zu fassen – ich greife ins Leere. Worauf ich mich auch immer befinde, es ist nicht größer als der Platz auf dem ich stehe. Ich schlage meine Hände vor das Gesicht und versuche zu verstehen, allein ich kann mich nicht konzentrieren, meine Gedanken versuchen halt zu finden, schwärmen aus, suchen und kommen schließlich wie müde Tauben zu mir zurück. Unvorstellbar ist dieses Nichts, mein Verstand stemmt sich verzweifelt gegen diese Einsicht, versucht einzugrenzen wo keine Grenzen sind, bemüht sich zu vergleichen wo kein Vergleich möglich ist. Ich schluchze, ein schwaches Geräusch auf dem meine Gefühle in die Unendlichkeit zu entfliehen suchen. Ob ich hier ganz alleine bin? Vielleicht stehen hier, ganz in meiner Nähe, andere so wie ich auf ihren kleinen atmenden Parzellen und warten auf einen befreienden Laut – einen Schrei in den sie einstimmen können, der zu einem hellen, alles durchdringenden Ruf wird. Nur hätten sie sicher mein Weinen gehört, oder ist die Düsternis so hungrig, dass sie selbst die Geräusche in ihre Schwärze saugt? Plötzlich wird das Rauschen in meinen Ohren durch ein leises Wimmern unterbrochen, ich drehe mich vorsichtig, versuche die Richtung zu bestimmen, will schon antworten – da ist es wieder still um mich.
Ich sollte rufen, aber ich weiß genau, wenn ich riefe und keine Antwort erhielte, wäre dies mein Tod. So werde ich keinen Laut von mir geben, hier bis zu meinem Ende ruhig stehen bleiben, weil ich die Gewissheit vielleicht nicht ertragen könnte.

 

@ Henna Das ist keine Kritik! Somit wird dieser Beitrag gelöscht! :D

Ne, im Ernst: Ich stehe auch ziemlich daneben und möchte ein Zitat anführen:

Unvorstellbar ist dieses Nichts, mein Verstand stemmt sich verzweifelt gegen diese Einsicht

Irgendwie hatte ich beim Lesen doch das Gefühl, dass du mir, dem Rezipienten, damit etwas sagen wolltest - aber was? Jemand befindet sich über einem tödlichen Abgrund...Oder so.
Ich kann jedoch beim besten Willen nicht begründen, worum es wirklich geht. Du führst auch nichts aus, was einen an dieser kurzen Story fesseln könnte - die Gedanken des Protagonisten bleiben fahle Andeutungen, die mich einfach nicht in das Geschehen mitreinziehen.

Und wenn ich etwas absolut nicht verknusen kann, sind es fade Geschichten, durch die man sich quälen muss, tut mir leid!

Eventuell könntest du sie ja etwas erweitern und ihr einen auch für dumme Ösis erkennbaren Sinn geben?

 

(Damit das Trio Infernale komplett ist...)

Also, für mich ist das eher Beschreibung eines Traumes, oder so ähnlich. So sehr ich auch versuche, zwischen den Zeilen zu lesen, um so mehr verzweifle ich an meinem eigenen Unvermögen, einen Zusammenhang zu entdecken. Also ich geh mal davon aus, daß das ganze ein Traum war, irgendwie, irgendwo, oder so...

Womit ich dich keineswegs entmutigen will, weiterhin, deine Gedanken zu Papier zu bringen!

So denn + Bis bald!

Poncher

 

Hallo,

ja, genau es ist ein Traum, ich dachte dass er allgemein genug formuliert ist und sich fast jeder darin wiederfinden kann. Aber er ist hier eigentlich falsch aufgehoben weil es eher Prosa und keine Kurzgeschichte ist. Ich werde dies künftig besser trennen.

Danke für Eure Resonanz.

Kyra

 

Ist nicht dein Fehler - es gibt hier keine Rubrik, wo man solche "Gedankenreihen" posten könnte. Noch nicht - Dr. Ponch und Prof. Rainer sind gerade dabei, einen solchen durchzusetzen! :D

Ich wäre, ehrlich gesagt, nicht dahintergestiegen, dass dies ein Traum sein soll!
Wenn du das ein wenig klarer herausarbeiten könntest, würde es vielleicht für weniger Verwirrung sorgen. ;) Hübsch geschrieben ist es allemal. Das ist doch auch schon was...

 

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