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16.03.2015
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Passt doch!

I​

Tina bürstet sich durch das feuchte Haar, als ihr Handy summt. Sie hört die Sprachnachricht ab. „Hi Süße. Boah, die haben ja ein scheiß Wetter angesagt und Bernd hat den Wagen. Sorry, aber zu Fuß oder mit dem Rad … zu ungemütlich. Und die Öffentlichen sind mir zu voll. Lass uns das Frühstück auf nächste Woche verschieben, ja? Bussi!“
Tina stellt sich ans Fenster, beäugt misstrauisch den Himmel. Blaue Wolken. So ein Unsinn. Seufzend tippt sie: „Okay. Wir telefonieren.“
Schade, hat sie sich doch so auf Frühstück und Klönen gefreut. Ein bisschen hungrig ist sie auch schon, hat aber noch nicht mal eine Scheibe Brot im Haus. Ihre Freundin wollte ja alles mitbringen!

Sie schnürt den Morgenmantel zu, schlüpft in die Pantoffeln, öffnet die Haustür und fischt die Tageszeitung aus dem Briefkasten. Solange das Haar an der Luft trocknet, kann sie einen Blick hineinwerfen und sich später in aller Ruhe ums Frühstück kümmern.
„Hm“, stutzt sie, als sie eine Benachrichtigungskarte findet. Wir kommen wieder am … Wie, morgen? Morgen ist sie nicht da. Und überhaupt war sie die ganze Zeit zu Hause!
Da! Auf der anderen Straßenseite steht ja der Hermes-Wagen! Wenn sie Glück hat, erreicht sie ihn noch.
Tina schaut sich kurz um. Kein Mensch unterwegs, die Nachbarn auf der Arbeit, die Kinder in der Schule. Was soll’s, wenn sie den Müll ab und an im Morgenmantel vor die Tür bringt, kann sie das eine Mal auch zehn Meter weiterlaufen. Hastig überquert sie die Straße, sieht den Fahrer einsteigen und losfahren. Sie ruft und winkt mit der blauen Karte, der Wagen hält einige Häuser weiter wieder an.
Den krieg ich! Sie läuft los, verliert einen Pantoffel, winkt erneut und erreicht den Wagen, nachdem der Fahrer wieder eingestiegen ist. Sie klopft an der zugeklebten Rückscheibe, aber der Wagen rollt weiter! Fluchend schmeißt sie den verbliebenen Pantoffel hinterher, streckt beide Zeigefinger in die Luft und folgt dem Wagen auf nackten Sohlen. Ihr Morgenmantel flattert, die Kapuze verrutscht.
Eine Passantin hält ihrem Kind die Augen zu. Aus einem entgegenkommenden Bus starren Leute durch die Scheibe. Tina zieht die Kapuze tief ins Gesicht.

Puh, denkt sie, als das Auto erneut vor einer Ampel stoppt.
Sie kommt immer näher. Nassgeschwitzt und atemlos stellt sie sich schließlich vor den Wagen und streckt die Hände aus, als wollte sie ihn am Weiterfahren hindern. Der Fahrer hupt, fuchtelt wild herum. Ein Fußgänger ist stehen geblieben, zückt sein Handy, filmt. Die Scheibenwischer gehen an, Tina rückt die Kapuze gerade und schnürt den Gurt des Morgenmantels zu.
Die Ampel springt auf Grün. Der Fahrer kurbelt die Scheibe runter. „Aus dem Weg! Ich hab’s eilig!“
Sie kommt herum und keift: „Das hab ich gemerkt! Deswegen schellen Sie auch nicht an! Verteilen nur Zettel!“
Er beäugt sie. „Was wollen Sie eigentlich?“
Sie hält ihm die Karte hin. „Ich will nur mein Paket! Los, her damit!“
Der Fahrer runzelt die Stirn. Als das Hupen hinter ihm schlimmer wird, schaltet er die Warnblinkanlage an, schnappt sich die Karte und steigt aus.
Der Passant mit dem Handy und Tina folgen ihm zur Beifahrerseite, wo er die Schiebetür öffnet. Während er im Paketstapel nach der richtigen Sendung sucht, dabei jeden Adressaufkleber mit den Angaben auf der Karte abgleicht, hat sich auf dem Bürgersteig eine Menschenmenge versammelt. Der Mann mit dem Handy stellt sich abseits, um alles ins Bild zu bekommen.
Rufe schallen herüber. „Ja, Sauerei! Mir werfen Sie auch nur Zettel in den Briefkasten, obwohl ich den ganzen Tag anwesend bin!“ – „Richtig so! Würde ich mir auch nicht gefallen lassen!“ Dazwischen immer wieder Buh-Rufe und Pfeifen.
Der Hermes-Fahrer steckt den Kopf heraus. „Ist ja gut! Ich suche ja schon!“ Die zwei Autofahrerinnen, die vorher gehupt haben, steigen aus, gesellen sich zu Tina und blicken auf den Stapel. „Da ist bestimmt auch meins bei!“, ruft eine von ihnen. „Hedwig Schlöppel, Günser Straße 20!“
„In der Straße war ich heute noch gar nicht“, hört man den Paketmann gedämpft aus der hinteren Ecke rufen, während er weiter die Aufkleber kontrolliert.
Ein Passant löst sich aus dem Menschengewühl, kommt näher, stellt den Fuß auf die Ladefläche und ruft: „Und wo ist meins? Ich hab heute auch so 'ne Karte bekommen!“ Ihm gelingt es, sich an den anderen vorbeizuquetschen und ins Auto zu steigen. „Das muss ungefähr so groß sein. Eine Carrerabahn“, sagt er und hält die Hände auseinander.
„Stellen Sie sich hinten an!“, schimpft Tina und reißt den Mann an der Jacke. Der Fahrer dreht sich um, schaut in mehrere Handykameras, die auf ihn gerichtet sind. „Jetzt ist aber gut! Verlassen Sie sofort mein Auto!“ Kaum hat er es ausgesprochen, dringen drei weitere Passanten ins Fahrzeuginnere, kippen im Gedränge die Stapel um und wühlen sich auf Knien durch die Sendungen. Kartons werden zerdrückt, hinten scheppert es in einem Paket mit einem Vorsicht zerbrechlich!-Aufkleber.
Mittlerweile ist das Auto umzingelt. Ein älterer Herr stellt seinen Rollator ab, humpelt auf einen Gehstock gestützt heran und ruft: „Und ich kann jedes Mal für meine Frau mit dem Bus zur Paketstation in die Stadt fahren, da wir angeblich nie anzutreffen sind! Zwei Stunden bin ich dafür unterwegs!“ Unentwegt schlägt er mit seiner Krücke gegen die Karosserie. Drei junge Männer stoßen hinzu. „Ich warte schon seit Monaten auf meine Playstation!“, ruft einer von ihnen und fängt an, am Fahrzeug zu wippen. Die beiden anderen nehmen den Takt auf, zusammen versucht mittlerweile ein halbes Dutzend Passanten, das Fahrzeug zum Schaukeln zu bringen. „Aufhören!“, schallt es heraus. „Ihr macht noch mehr Durcheinander! Ich kann meine Carrerabahn sonst nie finden!“
Auf der Gegenspur rollen Autos im Schritttempo vorbei, die Fahrer gaffen neugierig durch die Scheiben. Ein DHL-Transporter hält am Stauende, wendet umständlich auf dem Bürgersteig, Leute springen zur Seite, eine Frau schiebt ihren Kinderwagen weg. „Da ist noch so einer!“, ruft jemand und läuft dem gelben Auto hinterher, das mit quietschenden Reifen die Flucht ergreift. Zwei weitere Männer nehmen ebenfalls die Verfolgung auf, bleiben nach hundert Metern völlig erschöpft stehen und kehren zurück, wo sie Applaus erwartet.
Der Applaus wird frenetisch, als Tina endlich ihr Paket wie eine Trophäe in die Höhe hält und durch das Spalier hochgereckter Arme schreitet. Schulterklopfen, Selfies. Tina genießt das Bad in der Menge.

Tina trabt zurück, dreht sich um, sieht zwei Leute mit Paketen fortlaufen, findet einen Pantoffel. Die Geräuschkulisse nimmt ab; aus der Ferne ist ein Martinshorn zu hören.
Sie eilt um die Ecke, stellt sich ganz nah an die Hauswand und vergräbt sich unter der Kapuze. Da kommt ihr ein schrecklicher Gedanke: hat sie ihren Hausschlüssel dabei? Panisch tastet sie die beiden Seitentaschen ab.
Als sich die Sirenen entfernen, geht sie weiter. Das Paket klemmt sie unter den Arm, mit der anderen Hand hält sie den Morgenmantel eng zusammen.

Zehn Minuten später kauert sich Tina mit der Zeitung auf dem Treppenabsatz ihrer Nachbarin, bei der sie vergebens angeschellt hat. Ihr hat sie einen Reserveschlüssel anvertraut. Weit kann sie nicht sein, steht doch das Küchenfenster auf kipp.
Nach einer gefühlten halben Stunde hat Tina die Zeitung ausgelesen und legt sie beiseite. Sie friert, die Haare und der Schweiß sind schon getrocknet. Da sieht sie eine gebrechliche Dame mit zwei Einkaufstaschen die Straße hochkommen. Frau Bramscheid! Endlich.

Die Alte schaut verdutzt drein, als Tina ihr zuwinkt, und lässt die Tüten fallen. Äpfel rollen heraus, ein Kohlkopf und Zitronen. Tina geht ihr entgegen und hebt alles auf. „Ich bin’s, Tina, von nebenan.“
„Ach, Sie sind es.“ Frau Bramscheid pustet aus. „Ich hab Sie gar nicht erkannt.“
„Ich trage jetzt Blond“, sagt Tina und wühlt sich durchs Haar. „Der Schlüssel.
Ich habe ihn am Haken vergessen und komme nicht mehr rein.“
„Ja, was machen Sie auch draußen im Bademantel?“
„Eine lange Geschichte. Ich …“, sie schaut sich um, „ich wollte nur die Zeitung reinholen.“
„Stellen Sie die Einkäufe bitte hier im Flur ab!“ Dann sagt die Alte: „Würde es Ihnen was ausmachen, kurz zu warten? Ich komme sofort wieder. Soll ich Ihnen ein Handtuch bringen oder eine heiße Schokolade machen?“
„Danke, geht schon.“
Tina sieht, wie die Alte noch im Mantel und mit Hut durch die Wohnung schwirrt, und hört, wie Schubladen und Schränke geöffnet und wieder geschlossen werden. „Ich hab ihn gleich. Ich hab ihn gleich“, wiederholt Frau Bramscheid mantraartig.
Zehn Minuten später kommt sie zurück in den Flur und guckt Tina schuldbewusst an. „Es tut mir leid, ich finde ihn nicht.“
„Bitte?“
„Den Schlüssel. Ich habe ihn zuletzt noch gesehen, nun ist er weg.“
Ungläubig schüttelt Tina den Kopf. „Haben Sie denn überall gesucht?“
„Überall. Hat nicht noch jemand einen Schlüssel?“
„Verdammt!“, schreit Tina auf. „Meine Mutter! Die ist auf Mallorca!“
„Soll ich mal im Telefonbuch nach einem Schlüsseldienst gucken?“

Zwanzig Minuten später schellt es an Frau Bramscheids Tür. Davor steht ein Mann in Monteurkluft und mit Werkzeugkiste. „Guten Morgen, Tomaschewski, ABC Sicherheitssysteme Vierundzwanzigsieben.“ Er schaut Tina an, die im Morgenmantel neben ihrer Nachbarin steht und sich das strähnige Haar aus der Stirn streicht. „Ich vermute mal, Sie haben mich angerufen.“
Tina nickt und deutet auf ihre Haustür.
„Können Sie sich denn ausweisen?“
„Mein Perso ist drinnen.“
„Und das Geld wohl auch, oder?“
„Wie teuer wird’s denn?“
„Hundertfuffzig.“
„Ähm, akzeptieren Sie auch Karten?“
Der Mann schaut sie abschätzend an. „Nur gegen Vorkasse!“
Frau Bramscheid fasst Tina an die Schulter. „Keine Sorge. Ich strecke es vor. Das bin ich Ihnen schuldig.“ Dann flüstert sie ihr ins Ohr: „Ich hab genug Bargeld an einem sicheren Ort versteckt.“
Sie dreht sich um und schlurft ins Haus. Gleich darauf schallt lautes Geschepper von Kochgeschirr durch das Küchenfenster.
Mit einem breiten Grinsen kommt sie heraus. In der einen Hand das Geld, in der anderen Tinas Schlüssel. „Ich hab ihn gefunden!“
Der Mann seufzt und klappt seine Werkzeugkiste wieder zu. „Anfahrt und eine volle halbe Stunde. Das macht hundertzwanzig Euro.“


II​

Nachdem Tina erneut geduscht, die Füße mit Schmerzsalbe eingerieben, sich fertig angezogen und geschminkt hat, überlegt sie, wie sie ihrer Nachbarin für die Umstände eine kleine Freude bereiten kann. Eine Schachtel Pralinen, vielleicht ein Blumenstrauß, ein Schwedenrätsel-Magazin.
Doch da kümmert sie sich später drum. Jetzt ist erst mal das Paket dran. Das muss die dicke, teure Kapuzenjacke sein, die sie vorsorglich für kalte, fiese Wintertage bestellt hat.
Autsch! Jetzt hat sie sich beim Öffnen des Kartons an einem Falz den Fingernagel eingerissen. Auch das noch! Als hätte der Tag nicht schon gut genug angefangen. Nachdem sie sich den Nagel gefeilt hat, befreit sie die Jacke aus der Tüte; mehrere Papiere und Unterlagen segeln auf den Boden. Sie probiert das gute Stück an. Die Ärmel sind viel zu lang, die Farbe nicht wie abgebildet. Geht gar nicht!
Egal. Zurücksenden soll heutzutage so einfach sein. Sie packt die Jacke wieder ordentlich ein, hebt den Papierkram auf, füllt den Retourenzettel aus, legt ihn hinein, umschließt den Karton mit Tesafilm und klebt den Rücksendeaufkleber aufs Paket.
Ein paar Straßen weiter müsste eigentlich eine Hermes-Paketstation sein. In der Nähe des Bäckers, wo sie sich direkt ein paar frische Brötchen besorgen kann. Und ein Stück weiter befindet sich ein guter Metzger. Dann zaubert sie sich halt selbst ein schönes Frühstück. Ihr Magen hängt auch schon auf halb acht!

Sie schaut aus dem Fenster, zieht sich eine leichte Strickjacke über die Bluse und steckt das Handy ein. Das Batteriesymbol ist rot – kein Problem, sie ist ja nur ein paar Minuten unterwegs.
Als sie den Kiosk erreicht, stöhnt sie. Die Rollladen sind heruntergelassen und mit Graffiti beschmiert. Nirgendwo Angaben über Öffnungszeiten. Auf dem Handy schaut sie nach der nächsten Paketstation. Knapp sieben Kilometer; eine Gegend, in der sie sich nicht auskennt. Zu Fuß zu weit, die Füße schmerzen sowieso noch. Da ist sie verhungert, bevor sie zu Hause ankommt.
Kurzentschlossen macht sie kehrt und holt ihr Fahrrad aus der Garage, steckt das Handy auf die Halterung am Lenker und das Paket in den Drahtkorb. Für das Auto ist die Strecke wirklich zu kurz. Sie regt sich ja selbst immer auf, wenn die Nachbarn mit ihrem SUV Brötchen holen. Sie startet Google Maps und radelt los.

Das Wetter wird schlechter. Ein Wind weht auf.
Auf halber Strecke, zwischen Maisfeld und Acker, gibt der Handyakku seinen Geist auf. Unbeirrt radelt sie weiter, stößt schließlich auf einen begehbaren Kiosk mit Café, der leider kein Hermes, sondern DHL anbietet.
Mit einem „Hallo“ tritt sie an eine Theke, hinter der ein älterer Mann steht. Er hat seinen Strickpulli in die Cordhose gestopft, darüber trägt er Hosenträger. Ungerührt blättert er eifrig in einer Zeitschrift weiter.
Glücklicherweise kann sie sich noch an die Adresse erinnern. „Wissen Sie, wie ich zur Brunhilde-von-Stein… Steinwehr-Straße 13 b komme?“
„Bitte?“ Erschrocken blickt er auf, klappt das Magazin zu und lässt es unter der Theke verschwinden. „Moment.“ Er nestelt an seinem Hörgerät, für kurze Zeit gibt es ein pfeifendes Geräusch von sich. „Nö, tut mir leid, nie gehört“, antwortet er knapp.
Tina blickt auf die Zeitschriftenauslage. „Sie haben nicht zufälligerweise Karten? Faltpläne?"
Schmunzelnd zupft er an den Hosenträgern. „Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert, junge Frau. Da hätten Sie fuffzehn Jahre eher kommen müssen.“
„Wissen Sie, mein Handy ist leer und …“
„Warum sagen Sie das nicht gleich?“, empört er sich. Aus dem unteren Regal hinter sich wuchtet er einen Karton auf den Tresen und öffnet den Deckel. Ein Stapel vergilbter und abgegriffener Erotikmagazine kommt zum Vorschein. Der Alte setzt sich die Brille auf. „Das ist die falsche Box.“ Schnell schließt er den Karton, stellt ihn zurück, legt eine alte Wolldecke drüber und kramt eine Kiste hervor, zu Tinas Verblüffung randvoll mit Kabeln, Steckern und Adaptern.
Er hält ihr ein Kabel nach dem anderen vor die Nase. „USB C, Micro-USB, Lightning? Oder Induktion …?“
Tina holt ihr Handy aus der Tasche.
„Ah, iPhone 11. Induktion. Geben Sie mal her! Möchten Sie solange einen Kaffee?“
Sie reicht ihm das Smartphone und schaut sich um. Drei runde Holztische stehen im kleinen Raum verteilt, wohl zusammengeklaubt aus alten Spelunken. Mit spitzen Fingern zieht sie einen Stuhl hervor, wischt mit dem Ellenbogen über die Sitzfläche und setzt sich an den Rand.
„Schwarz, Zucker, Milch, Süßstoff?“, fragt er und zupft bei jedem Wort an den Hosenträgern. „And’ren Gästen den Platz wegnehmen geht nämlich nich!“, knurrt er.
Sie schaut hinaus. Es hat angefangen zu nieseln. Weit und breit keine Möglichkeit zum Unterstellen. Widerwillig setzt sie sich wieder hin. „Schwarz.“
Als er den Kaffee vor Tina abstellt, knurrt ihr Magen. Er muss es gehört haben, lächelt. „Brötchen? Salami, Käse, Schinken, Mett?“ Er schätzt sie über den Brillenrand hinweg ab.
Tina blickt durch das fettige Glas der kleinen Kühltheke und runzelt die Stirn. „Haben Sie auch was Eingepacktes?“
„Nö, nur das!“
„Käse, bitte!“ Wohl das kleinste Übel.
Sie wischt verblasste Lippenstiftreste vom Tassenrand und nippt am Kaffee. Bitter und lauwarm. Tina überlegt, wie lange der Kaffee wohl schon in der Aufwärmglaskanne gestanden hat.
Der Alte serviert das Brötchen auf einem Pappteller. Hält es dabei mit seinem riesigen, vergilbten Daumen fest. „Macht fünf Euro.“
„Wie?“, fragt sie und kramt Geld aus dem Portemonnaie. Sie schaut hinüber zum Zeitschriftenregal. „Geben Sie mir bitte noch drei von den Rätselheften. Die dicken Sammelbände da!“
Dann beißt sie gierig ein großes Stück Brötchen ab. Kaut, verzieht das Gesicht. Keine Gaumenfreude, denkt sie. Als sie sich die hochgebogenen Ränder der ausgetrocknete Käsescheibe anschaut, fragt sie sich, ob die Kühltheke überhaupt am Strom angeschlossen ist.

Eine Viertelstunde später steigt sie aufs Rad, öffnet Google Maps. Das neue Ziel liegt sechs Minuten entfernt. Das Handydisplay beschlägt; Feuchtigkeit perlt ab. Tina hält kurz an und knöpft sich die dünne Jacke bis zum Hals zu.
Die Strecke geht bergauf. Das Käsebrötchen kommt ihr hoch. Es herrscht Gegenwind. Sie rülpst.

Nach zehn Minuten kommt sie an, stellt das Rad ab, holt das Paket aus dem Drahtkorb und betritt das Geschäft. Ein alter Tante-Emma-Laden, Relikt aus vergangenen Zeiten. Holzregale mit Lebensmitteln, Dingen des täglichen Bedarfs; etwas Kleidung, Spielzeug.
„Guten Tag“, sagt die Frau im Strickpullover an der Kasse. Sie nimmt das Paket entgegen, scannt es. Es macht ‚mööp‘.
„Stimmt was nicht?“, fragt Tina. „Versuchen Sie es noch mal!“
Die Frau scannt erneut. Es macht ‚mööp‘.
„Das kann doch wohl nicht wahr sein“, japst Tina. „Geben Sie mal her!“ Sie tritt näher und entreißt der Frau den Scanner. ‚Mööp, mööp‘.
„Heh!“, entrüstet sich die Frau.
„Ist der Scanner vielleicht kaputt?“
„Geben Sie wieder her!“
Tina gibt das Gerät zurück. Die Frau prüft den Batteriestatus, drückt verschiedene Knöpfe, es piept und summt, mehrere Symbole blinken auf. Sie schüttelt den Scanner, haucht über die Leseeinrichtung und wischt mit einem Taschentuch drüber. Diesmal führt sie das Gerät ganz langsam immer näher an das Etikett. ‚Mööp.‘ „Der Code wird nicht erkannt.“
„Das hab ich auch gemerkt! Kann man das manuell machen, ich meine irgendeinen Zettel ausfüllen? In einer Kladde eintragen? So wie früher!“
„Wir leben im einundzwanzigsten Jahrhundert. Da …“
„Ja, ja, ich weiß! Vor fuffzig Jahren …“, blafft Tina. „Bestimmt ist der Scanner einfach nur abgestürzt und muss neu gestartet werden!“
Die Frau schaltet das Gerät aus und wieder an. Es fährt nicht mehr hoch.
„Tut mir echt leid. Einen Moment, bitte.“ Die Frau dreht sich um und ruft: „Diethild, komm mal bitte! Und bring dein Werkzeug mit. Der Scanner!“
Ein burschikoses Mädchen, vielleicht dreizehn Jahre alt, kommt aus dem hinteren Raum. Eine kleine Werkzeugkiste in der Hand, Farbkleckse auf der Jeans.
„Meine Tochter kann das“, sagt die Frau mit hochnäsig piepsiger Stimme. „Sie hat jetzt in der Schule Werken.“
„Ich schraube das Device auf und prüfe, ob die Platine richtig sitzt, alle Lötstellen top sind“, erklärt Diethild und grinst dabei frech. „Vielleicht Wackelkontakt, vielleicht sind Fremdkörper drin. Vielleicht auch was Kompliziertes.“
Tina nickt. Diethild schraubt das Gerät auf.
„Darf ich Ihnen solange einen Cappuccino bringen? Geht auf’s Haus“, fragt die Frau.
„Ach, wie nett.“
Während die Frau nach hinten verschwindet, schaltet Diethild den Scanner schon wieder an. „Alles easy. War ein bisschen staubig. Sollte jetzt funktionieren.“
Das Gerät fährt nicht hoch. Diethild schüttelt es, versucht es erneut, schraubt es schließlich auf – und zerlegt das Gerät in seine Einzelteile.
Als die Frau mit zwei Cappuccini zurückkehrt, stößt sie gegen ihre auf dem Boden hockende Tochter. Die Heißgetränke schwappen über, Dietlinde fallen Bauelemente aus den Händen.
„Pass doch auf, Mama! Jetzt hast du alles durcheinandergebracht!“, brüllt Diethild und wühlt durch dutzende Einzelteile.
„Tschuldigung, Dieti.“ Und an Tina gewandt sagt sie: „Ach, jetzt sind sie übergelaufen. Ich mache uns neuen Cappuccino.“
Beim Umdrehen wirft sie einen Blick auf den Karton, der auf der Theke liegt. Vorsichtig stellt sie die Gläser ab, holt ihre Brille hervor, wischt mit dem Taschentuch über die Gläser und begutachtet den Aufkleber. „Moment! Das ist ja nicht Hermes, sondern DHL!“
„Wie bitte? Aber es wurde durch Hermes geliefert!“, empört sich Tina.
„Da wird sicherlich auch ein Rücksendeaufkleber für Hermes dabei gewesen sein.“ Belehrend schaut sie Tina an. „Einige Firmen bieten die Retoure über verschiedene Versender an. So, wie es für den Kunden am bequemsten ist. Kundenservice.“
„Oh“, sagt Tina. Am bequemsten, denkt sie, Kundenservice, – und ihr fällt wieder ein, wie ihr der ganze Papierkram aus dem Paket entgegengesegelt kam.
„Die nächste DHL-Station heißt ‚Café chez Horst‘. Nicht weit von hier. Ein netter, älterer Herr führt den Laden. Er ist nett …“
„Und die übernächste?“, zischt Tina.
Schulterzuckend schaut die Frau sie an. „Die Hauptpost am Hauptbahnhof? Oder auf der Hauptstraße?“
Beim Hinausgehen hört Tina noch die Frau zu ihrer Tochter sagen: „Was heißt das, du kannst es nicht mehr zusammenbauen?“

Der Regen nimmt zu. Ein kalter Wind weht. Sie stellt sich an die Hauswand neben dem Eingang, findet im Internet eine andere DHL-Station, noch vor der Hauptpost am Hauptbahnhof oder auf der Hauptstraße gelegen. Sie fasst sich an die kalten Ohren, öffnet wieder die Ladentür. Zwei Köpfe strecken sich hinter der Theke hervor, als Tina hineinruft: „Verkaufen Sie Kopfbedeckungen?“
Zähneknirschend bezahlt sie neunzehn Euro fünfundachtzig für eine farbenfrohe Wollmütze, die zwar warm, aber auch wie selbst gehäkelt aussieht und kein Preisschild aufweist.

Zwanzig Minuten später erkennt sie in der Ferne das gelbe DHL-Zeichen über der Tür des Zeitschriftenladens. – Geschafft!
Als sie das Paket aus dem Drahtkorb holt, bemerkt sie, dass eine Klebestelle aufgegangen ist. – Auch das noch!
„Guten Tag“, sagt sie und deutet auf das Paket. Im Hintergrund bimmelt noch die Türglocke. „Entschuldigung. Haben Sie Tesa? Können Sie mir das bitte zukleben?“
Die Frau im Hosenanzug verzieht das Gesicht.
Tinas Stimme schwankt. „Ich bezahle es Ihnen auch.“
„Macht vierzig Cent.“
Tinas Kinnlade fällt herunter. Sie bezahlt mit 2- und 1-Cent-Stücken, obwohl sie zwei Zwanziger hat.
„Andere nehmen fünfzig“, bemerkt sie, zählt das Geld akribisch nach und bringt einen Klebestreifen an, gerade groß genug, dass er das Paket zuhält. Keinen Millimeter zu viel! Dann scannt sie das Paket. ‚Mööp!‘ Der Code wird nicht erkannt!
Tina steht da mit verkniffenem Gesicht. „Das darf doch nicht wahr sein! Aber Sie sind doch DPD! Ich meine DHL! Versuchen Sie es noch mal!“
Es macht wieder ‚Mööp‘.
„Auch so ne billige China-Ware? Jetzt sagen Sie mir nicht, im Hinterzimmer wartet ihr Sohn mit seinem Brecheisen!“
„Wie bitte?“ Die Frau streicht über den Aufkleber. ‚Mööp‘. „Tut mir leid. Das Etikett ist aufgeweicht.“
„Kann man den mit einem Fön wieder trocknen?“
„Ja, schon“, überlegt sie, „aber die Striche werden dadurch nicht wieder gerade. Besorgen Sie sich einen neuen Code! Den können Sie ganz einfach am Handy herunterladen.“
„Ja, das geht?“ Erleichtert holt Tina ihr Smartphone hervor. Genug aufgeladen ist es. Jetzt kann nichts mehr schief gehen.
Die Frau rollt die Augen. „Sie laden sich die DHL-App herunter und fordern einen neuen QR-Code an. Den bekommen Sie sofort per E-Mail und ich scann den dann ein.“
Tina öffnet den App-Store auf dem Handy, findet das Programm, drückt auf ‚Laden‘. Das Fortschrittssymbol kommt ins Stocken, die Übertragung droht abzubrechen. Sie geht zum Fenster, schnappt sich auf dem Weg dorthin einen Trittschemel, der vor den hohen Regalen mit den Schreibwaren steht, stellt sich drauf und hält das Smartphone ganz hoch und nah an die Scheibe. „Ah jetzt …“
Die Frau schaut auf die Uhr. „Sehr gut. Wir hätten nämlich gleich Frühstückspause.“
„Verdammt! Jetzt hängt’s! – Will der mein Passwort? – Wie ‚Softwareupdate‘? Ich will kein Update! Warum klappt das nicht?“
„Zeigen Sie mal!“, sagt die Frau, stellt sich neben Tina und schaut hoch. „Hat das Android?“
„Ich hab Induktion.“
„Genug Speicher haben Sie aber?“
„Ist ganz neu. Das Display aber schon ausgetauscht.“
„Ach so, na ja, meins ist alt und von der Telekom und hat auch nur eine Vier-Gigabyte-Flatrate …“
„Es hat geklappt!“, unterbricht Tina. „Installiert!“
„Wunderbar! Auf jeden Fall geben Sie dann jetzt Ihre Kunden- und die Sendungsdaten ein und …“
„Prima!“, faucht Tina und springt vom Schemel.
„Huch!“, erschrickt die Frau.
„Aua!“, stöhnt Tina auf, als sie mit dem Fuß umknickt. Sie presst die Kiefer aufeinander, humpelt zum Ausgang und schlägt die Tür hinter sich zu.
Die Bimmel über der Tür klingelt unaufhörlich.
Alle notwendigen Daten stehen auf der Rechnung, die natürlich zu Hause zusammen mit dem anderen, dem ‚bequemen’ Rücksendeaufkleber auf dem Küchentisch liegt.

Sie schiebt das Fahrrad aus Hör- und Sichtweite der Frau, die ihr mit verschränkten Armen hinterherschimpft und gibt ihre Heimadresse ein. Fünfzehn Kilometer ist sie mittlerweile vom wohligen Zuhause entfernt.
Dunkle Wolken am Himmel. Regen wie Bindfäden. Sie zieht die Mütze noch tiefer ins Gesicht, haucht sich in die Hände und reibt sie gegeneinander. Dann radelt sie los. Hat sie doch zuletzt erst den Muddy, den Women’s Schlammlauf überstanden, – und das sogar mit einer Zerrung im Bein – da lässt sie sich von bisschen Regen nicht unterkriegen.
In den Bäumen ringsherum knackt es in den Ästen. Autoscheinwerfer von allen Seiten. Klack, klack – Laternenlicht springt an. Eine Katze verzieht sich in einen düsteren Hauseingang. Autos schleichen vorbei, Scheibenwischer kämpfen gegen das Nass an. In der Ferne donnert es.
Auf dem Radweg weicht sie einigen Biotonnen aus, die der Sturm niedergerissen hat, schlittert über feuchtes Laub, hält gerade mal so das Gleichgewicht. Plötzlich erwischt ein Auto eine riesige Pfütze. Ein gewaltiger Wasserschwall ergiesst sich über Tina.
Fluchend und nass bis auf die Unterhose bleibt sie stehen, lässt die Schultern hängen. Tränen in den Augen. Ihr Handy! Sie holt es hervor, überlegt kurz, jemanden anzurufen, der sie mit dem Auto abholen könnte. Keine Chance! Der Akku ist leer. Trotzig wischt sie die Tränen fort, reißt sich Mütze und Strickjacke vom Körper und stopft das triefende Zeug in den Drahtkorb.
Frau Bramscheids Rätselhefte! Sie hebt sie hoch. Völlig durchnässt. Und was ist das? Dieser Horst hat ihr tatsächlich neben dem kalten Kaffee und dem ausgetrockneten Käsebrötchen auch noch drei identische Hefte angedreht!
Jetzt. Ist. Das. Paket. Dran.
Mit ihrem Hausschlüssel stößt sie Löcher in den Karton, als würde sie mit einem Messer auf einen Menschen einstechen, zerfetzt ihn geradezu. Sie zieht die warme Winterjacke an, stülpt die Kapuze über und zurrt die Bänder ganz eng. Die Ärmel baumeln ihr über die kalten Hände. Die falsche Farbe der Jacke in der Düsterheit kaum auszumachen.
Sie schmeißt den Karton oder das, was es mal war, auf den Boden. Stampft immer wieder auf den einzelnen Teilen herum, bis sie die Schmerzen im Fuß nicht mehr spürt und nur noch flache Stücke übrigbleiben, die sie über die Bordsteinkante schiebt.
Wo sie wie Papierbötchen in den Fluten des abfließenden Regens mitgerissen und schließlich in Richtung Gully getrieben werden.


III​

So, das wäre geschafft!, denkt Tina und klatscht in die Hände. Jetzt ein heißes Bad, – aber vorher noch ausgiebig frühstücken! Unbedingt!
Voller Vorfreude gibt sie ihre Adresse am Handy ein und steckt es wieder auf die Halterung.
Die Route führt sie über eine Landstraße und schließlich in ein Gewerbegebiet. Das soll die kürzeste Strecke sein? Hoffentlich findet sie hier zwischen Fabriken und Hallen zumindest einen Kiosk oder Imbiss.
Vor einer Schlosserei steigt ein Mann aus einem Auto, spannt einen Regenschirm auf und eilt auf den Eingang zu.
„Hallo! Hallo!“, ruft Tina, tritt in die Pedale und bremst kurz vor ihm ab. Erschrocken bleibt er stehen und duckt sich unter dem Schirm.
„Sorry.“ Sie steigt vom Rad. „Wo kann man hier was essen?“
„Ähm, keine Ahnung.“ Er deutet auf seine Umhängetasche. „Also, Mechthild hat mir Brote und eine Banane eingepackt …“
Sie kommt näher, hält den Kopf unter dem Schirm. „Bitte! Sagen Sie doch …“
„Das reicht nicht für zwei!“, sagt er und zieht den Schirm näher zu sich.
„Iih! Mir läuft der Regen in den Nacken!“ Tina greift nach dem Griff und drückt dabei versehentlich auf den Knopf. Der Schirm schließt sich, die Bespannung schlägt dem Mann gegen den Kopf. Wasser läuft ihm die Hose hinab.
„He! Was soll das?“ Verdutzt tritt er zurück und öffnet das Teil wieder. „Ich will trocken bleiben! Sie sind doch eh schon nass!“
„Na, toll …“, sagt sie. „Und wie komm ich hier am besten wieder raus? Das Navi schickt mich kreuz und quer.“
„Da fällt mir ein …“ Er zeigt gen Osten. „Also, wenn Sie dort durchfahren, immer dem Geruch nach, stoßen Sie auf die Mülldeponie. Da steht jeden Morgen ein Imbisswagen. Der hat Brötchen, Snacks und Getränke.“ Kaum ausgesprochen verschwindet er unter das schützende Vordach der Schlosserei.
Tina springt aufs Rad. „Danke!“

Wie aus dem Nichts erscheint am Rand des Gewerbegebiets ein Hügel. Oben drauf quälen sich Radlager durch Abfall. Auf der Straße eine lange Reihe Müllautos, am Rand tatsächlich der Imbisswagen! Da steht er – nein, er bewegt sich! Tina radelt schneller, kommt aus der Puste. Männer in Orange schauen ihr hinterher, einige feuern sie an. Manno! Nicht mehr einzuholen. Dabei hätte er das Geschäft seines Lebens machen können.
Jetzt wird es endgültig Zeit, heimzufahren. Sie lässt sich von der Navi-App weiter leiten, biegt um zwei Kurven und stößt endlich auf urbanes Leben: eine Geschäftsstraße. Hier war sie auch noch nie. Und was ist das da für ein Gebäude neben der Bushaltestelle? Nein, so viel Glück kann sie nicht haben. Sie radelt näher. Ein viereckiger Glasbau, eine ausgefahrene Markise mit Aufdruck Café Möllenkamp. Kein Zweifel.
Hastig strampelt sie die letzten hundert Meter, schließt ihr Rad mit dem Zahlenschloss ab und stellt sich unter die schützende Markise. Vergoldete Türgriffe, ein Neueröffnungsschild, farbige Aufkleber überall. Frühstück, Mittagstisch, Kaffee und Kuchen steht da. Das hat sie sich nach all den Strapazen verdient. Aber so in dem edlen Café eintreten wie ein nasser Pudel?
Sie weicht zur Seite, geht sich durchs Haar, wischt über die dicke Winterjacke. So gut wie trocken. Zum Glück ist das Material wasserabweisend. An der Seite sieht sie ein DHL-Paketstation-Schild. Es wird immer besser! Sie schnappt sich ihre durchtränkte Strickjacke aus dem Drahtkorb und schüttelt sie aus.

Kaffeeduft und der Geruch frischer Backwaren und gebratener Bacons strömen ihr in die Nase. Gedämpftes Licht; aus den Lautsprechern klingt beruhigende Klaviermusik. Auf der Suche nach einem freien Tisch geht sie durch die vollen Reihen, nimmt das Geschwätz der Gäste wahr, nickt lächelnd einigen Leuten zu. Teller, Gläser und Tassen klimpern. In einer Glasvitrine sind Torten präsentiert. Herrlich!
Am anderen Ende findet sie einen Tisch. Sie hängt die Winterjacke über ihren Stuhl und die Strickjacke über den anderen. Wildlederbezüge, ganz neu. Jetzt bloß keine Wasserflecken hinterlassen. Sie schnappt sich die beiden Tisch-Sets, auf dem die Speisen und Preise aufgedruckt sind und legt sie unter ihrem Po.
Kurze Zeit später steht ein Kellner vor ihr. „Hallöchen! Was darf’s denn sein?“ Er blickt auf den Tisch. „Oh, Sie haben ja gar keine Menüblätter. Moment, ich hole Ihnen welche.“
„Nein, nein, keine Umstände! Ich hätte gerne vier verschiedene Brötchen. Butter, Käse und Schinken, Lachs mit Meerrettich, Roastbeef mit Remoulade, Rühreier mit Speck und Zwiebeln, O-Saft, Piccolo, Latte macchiato. Und zwei Scheiben Pumpernickel extra.“
„Keine Marmelade?“
„Nein.“
„Ist Bio und selbst gemacht.“
„Nein.“
„Ist notiert“, sagt er. „Kann aber ein wenig dauern. Wir kommen kaum nach.“
„Danke. Ach so, noch was.“ Tina beugt sich vor. „Ich würde gerne ein Paket retournieren, habe aber keinen DHL-Aufkleber. Können Sie da was machen?“
„Na, wenn Sie ihre Anmeldedaten vom Onlineshop kennen, – in der Regel ihre E-Mail-Adresse – und das Passwort, dann ist das kein Problem.“
„Äh“, Tina überlegt kurz, „klar! Ich habe nur eine einzige Mailadresse und, äh …“, sie lächelt verlegen, „nehme überall das gleiche Passwort.“
„Das kenne ich.“ Der Kellner grinst. „Sie können sich dann gerne bei uns am Schalter an einem Tablet auf der Händlerhomepage anmelden und sich das Retourenetikett erzeugen lassen. Das scannen wir dann einfach ein.“
„Geht das auch auf meinem Handy?“
„Aber sicher.“
„Hm“, sagt Tina, „danke.“
Der Kellner eilt zum nächsten Tisch. Tina lächelt ihm hinterher, ballt die Fäuste unter dem Tisch und überlegt, ob sie sich nicht nur den Horst, sondern auch die Frau in ihrem Hosenanzug vornehmen soll, die sie mit ihrer bescheuerten DHL-App in den Wahnsinn getrieben hat.

Tina schaut aus dem Fenster. Warum hat es nicht schon früher aufgehört zu regnen? Die Winterjacke sieht noch aus wie neu, – selbst das Preisschild baumelt noch dran. Einen Karton und Klebeband wird sie hier sicher bekommen, und wenn es ein leerer Tortenkarton ist. Hauptsache, sie wird die Jacke los, die ihr so viel Ärger bereitet hat.
Doch allein in der dünnen Bluse wird es draußen zu frisch sein, da erkältet sie sich bloß. Sie schaut zur Wollstrickjacke. Oh je! Unter und um den Stuhl herum hat sich eine Wasserlache gebildet. Außerdem ist der Wildlederbezug des Stuhls feucht geworden. Sie hätte die Wolljacke draußen ordentlicher auswringen sollen.
Leider keine Servietten oder Taschentücher zur Hand. Sie steht auf, zieht die Winterjacke über, legt sich die Wolljacke über den Arm und schiebt in einem unbeobachteten Moment mit dem Fuß ein Teil des Tropfwassers auf dem Boden beiseite.

Die Schiebetür öffnet sich selbstständig, als Tina vor dem Eingang des Damen-WCs tritt. Große Spiegel, moderne Apparaturen, kleine Parfümflakons und Deosprays am Waschbeckenrand. Sie begutachtet die Winterjacke von allen Seiten. Nichts, was einer Rücksendung im Wege stehen würde. Sie hat mal gelesen, dass junge Frauen sogar ihre auf wilden Partys getragenen Kleidchen wieder umtauschen!
Jetzt nur noch die Wolljacke trocknen, dann lecker frühstücken und alles ist vergessen. Mensch, da hat sie ihrer Freundin aber eine unglaubliche Geschichte zu erzählen. Was wäre passiert, wenn sie auf ihre Wetterankündigung gehört hätte? Tina bricht in ein beinahe hysterisches Lachen aus.
Schluchzend beginnt sie die Jacke auszuwringen. Jeder einzelne Wollfaden scheint sich vollgesaugt zu haben. Da braucht sie ja Stunden! Sie greift zum Papierspender, versucht mit dem rauen Papierhandtuch Wasser abzutupfen, es aufzusaugen. Nimmt noch ein Tuch und noch eins, plündert den Spender vollends. Hilft nicht wirklich.
Da fällt ihr der automatische Handtrockner ins Auge. Der warme Luftstrom! Sie hält die Wolljacke ein Stück in das Gerät, zieht sie wieder heraus, fühlt drüber. Vorsichtig steckt sie die Jacke komplett in die Öffnung. Das gute Stück passt soeben hinein, der Trockner summt und bläst warme Luft. Zwei Minuten dürften reichen. Nicht mehr.
In der Zwischenzeit kann sie sich schnell frisch machen. Sie betrachtet sich im Spiegel. Oh je! Strähniges Haar, herunterhängende Lider, wässrig weiße Augenränder. Sie wischt sich die verlaufene Schminke mit dem T-Shirt ab, geht sich durchs Haar und sprüht sich mit allen Düften ein.
Ihr Magen knurrt. Ob das Frühstück schon serviert wurde? Sie tritt aus der Tür, schaut um die Ecke. Was riecht hier so angekokelt? Die Baumwolljacke!
Sie eilt zurück, zerrt an der Jacke, bekommt sie nicht aus dem Trockner herausgezogen. Sie zieht noch fester. Klack! Die Sicherung springt heraus, das Licht erlischt. Gelbe und rote Funken sprühen aus dem Gerät, die Jacke qualmt. Aus einer Kabine schallt es: „Machen Sie das Licht wieder an! Ich bin noch nicht fertig!“
Tina versucht, die kokelnde Jacke mit bloßen Händen aus dem Trockner zu befreien. Zu heiß. Sie öffnet die nächste Kabine, findet im Dunklen die Klobürste, stopft und drückt mit ihr so lange gegen die brennende Jacke, bis sich die Bürste in ihr verheddert hat. Mit letzter Kraft presst sie die Klobürste samt drumherum gewickelter Jacke heraus. Beidhändig streckt sie die lodernde Fackel weit von sich, während die Frau noch immer an der Kabinentür klopft. „Ich will hier raus! Wie rum muss ich drehen? Die Tür klemmt!“
Reflexartig hält Tina die Fackel ins Waschbecken. Der Infrarot-Sensor am Hahn springt nicht an, es läuft kein Wasser heraus. Verdammte Technik! Das brennende Teil einfach ins Becken legen ist keine Lösung, die herumstehenden Parfums und Deos könnten explodieren. Einfach auf den Boden fallenlassen und wild Drauftreten geht auch nicht, da würde sie sich die Füße verbrennen. Und wer weiß, was außer den heruntergefallenen Papiertüchern noch alles Feuer fangen könnte.
Sie muss schnell handeln, es wird unerträglich heiß. Der Plastik-Bürstengriff beginnt zu schmelzen, es stinkt, glühende Teilchen springen ihr entgegen. Sie hält die Fackel weit nach oben. Plötzlich ein schriller, anhaltender Ton – Rauchmelder und Sprinkleranlage gehen an.
Die Frau in der Kabine ruft: „Hilfe! Ich werde nass! Ich will endlich raus!“

Mit der Fackel in Händen flüchtet Tina aus dem Klo. Leute schreien auf, springen zur Seite. Nun sprüht auch Wasser von den Decken des Speisesaals herunter. Im Stakkato ertönen Alarmsirenen, Notbeleuchtung an Decken und Wänden geht an.
Tina sieht, wie jemand in der Wasserlache an ihrem Tisch ausrutscht und auf dem Bauch landet. Als hätte sie es geahnt.
„Bewahren Sie Ruhe!“, ruft ein Kellner. „Folgen Sie mir zum Ausgang.“ Wie auf Kommando schwirren daraufhin Leute kreuz und quer durch den Saal. „Feuer! Feuer!“, schreien welche. Einige schlittern über die feuchten Fliesen, andere kommen ins Stolpern. Ein Herr stürzt zu Boden, eine Dame über ihn. Tische und Stühle fallen um, Geschirr scheppert, Eier kullern durch die Gänge, Tina rennt Richtung Ausgang. Im Hintergrund klimpert Richard Clayderman seine Ballade pour Adeline.

Auf dem Bürgersteig steht ein Menschenauflauf im Halbkreis vor dem Gebäude. Tina rennt durch den Pulk, Leute weichen aus. Da sieht sie einen Müllbehälter an der Bushaltestelle und eilt drauf zu. Ein älterer Herr ruft noch: „Nein!“ Zu spät. Aus dem Behälter brennt es lichterloh. Leute brüllen und kreischen, eine Kellnerin versucht, mit ihrer Schürze das Feuer im Mülleimer zu ersticken, andere zücken ihre Handys, rufen Hilfe, fotografieren, filmen.
Das Fahrrad! Wo hat sie es nur abgestellt? Links oder rechts? Da ist es! Sie dreht am Zahlenschloss. Wie lautet noch mal der Code? Ist es ihr Geburtstag? Ihr Hochzeitstag? Der Tag ihrer Scheidung? Nach mehrfachem Probieren fällt ihr der Code wieder ein und sie tritt heftig in die Pedale.
Sie saust um die Ecke, zwei Kellner haben die Verfolgung aufgenommen. Mit Sirenengeheul tost eine Kolonne Löschzüge und ein Rettungswagen herbei. Die Linie 85 trottet heran und hält in sicherer Entfernung vor der brennenden Bushaltestelle.
Bloß. Weg. Hier!
Mit letzter Anstrengung strampelt sie weiter. Welcher Gang ist noch mal der schnellste? Hektisch fummelt sie an der Gangschaltung herum. Da springt in voller Fahrt die Fahrradkette vom Kettenblatt.

 

Hallo GoMusic,

nach dem Lesen musste ich lachen. "Eigentlich" interessieren mich solche "banalen" Stories nicht und doch hatte ich sie fast fieberhaft zu Ende lesen "müssen"! Das lag an deiner Art zu schreiben, das beherrschst Du wirklich gekonnt, wobei es nicht unbedingt ein eigener Stil ist, sondern "so schreibt man eben". Aber das ist ja jetzt per se nichts Schlechtes.
Wettertechnisch hatte ich manchmal ein bisschen das Gefühl, dass hier alle Register zum Einsatz kamen. Über Winterjacke bis rutschigem Laub neben nackt im Morgenmantel und barfuß bis nasse Haare im kühlen Wind, nieseln, Donner im Hintergrund und riesige Pfützen mit Wellenschlag. Okay, die Abläufe waren ja eh alle ein bisschen überzogen, aber genau da begann bei mir das Fehlen des Humors, der ja hier greifen sollte. Wenn überzeichnen, dann richtig fett. Ich habe jahrelang Comics gezeichnet und es kamen die gut an, die vor Übertreibung nur so strotzten. Oder mit unerwarteten Pointen aufwarten konnten. Das war´s auch schon von mir. Danke für´s Erzählen.
Grüße - Detlev

 

Hallo @Detlev

danke vorab für deinen tollen Kommentar. Werde erst nach meinem Urlaub, frühestens am Samstag, detailliert antworten können.

LG, GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,

ich bin neu hier und habe einiges schon gelesen.
Deine Geschichte macht Spaß. Ich habe mich köstlich amüsiert. Deine Art zu schreiben gefällt mir.
Eine kleine Kritik hätte ich. Die Geschichte ist sehr lang. Man könnte sie kürzen.

Liebe Grüße Aledi

 

Hallo GoMusic

Ich hab da noch was.:D

Nassgeschwitzt und atemlos stellt sie sich schließlich vor den Wagen und streckt die Hände aus, als wollte sie ihn am Weiterfahren hindern. Der Fahrer dreht sein Gesicht zur Seite, hupt, fuchtelt wild herum.
Wozu, sie steht ja vor dem Wagen.

Die Ampel springt auf Grün. Der Fahrer kurbelt an der Scheibe. „Aus dem Weg! Ich hab’s eilig!
an der Scheibe lässt sich schlecht kurbeln. :D Vielleicht: kurbelt die Scheibe runter.

Stellen Sie die Einkäufe bitte hier im Flur ab!“ Dann sagt die Alte: „Würde es Ihnen was ausmachen, hier im Flur[kurz] zu warten? Ich komme sofort wieder.
Verortung im ersten Satz, so weiss ich gleich, wo sie sich befinden.

So, nun die Erweiterung mit Kapitel III.
Hm, puh, wie soll ich sagen. Irgendwie mochte ich den ursprünglichen Schluss ja total, dieser Fatalismus, diesem Objekt des Übels Anfang den Garaus zu machen und somit – so leid es mir für deine Fabulierlust tut – wirkt Kapitel III wie angeklebt und überflüssig, macht mir persönlich den Höhepunkt des ehemaligen Endes kaputt.
Aber vielleicht geht's nur mir so und Erstleser denken da ganz anders.

Liebe Grüsse, dotslash

 

Hallo Detlev,

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

nach dem Lesen musste ich lachen
Das ist super und freut mich natürlich.

Okay, die Abläufe waren ja eh alle ein bisschen überzogen, aber genau da begann bei mir das Fehlen des Humors, der ja hier greifen sollte. Wenn überzeichnen, dann richtig fett.
ich habe jahrelang Comics gezeichnet und es kamen die gut an, die vor Übertreibung nur so strotzten.
Ja, ist schon alles ein wenig überzogen, aber ich glaube nicht, bis ins Extreme.
Meinst du, es wäre noch lustiger, wenn ich nicht bis an die Grenze gehe, sondern drüber hinaus?
Wäre es dann nicht schon Slapstick, ggf. zu albern? Ich bin da unsicher, möchte nicht zu sehr übertreiben und alles mehr als nötig ins Lächerliche ziehen.
Wie sind da deine Erfahrungen, @Detlev ?
Du sprichst von "übertriebenen" Comics. Ich habe früher auch sehr gerne die völlig Überzeichneten gelesen. Mir fällt da Clever & Smart ein.
Da war ja wirklich vieles total überzogen, wenn ich mich richtig erinnere. Noch heute verwende ich selbst ab und an dieses "Gl, gl, gl ..." :lol:

Also ich wäre da echt interessiert, am besten an Textbeispielen, wie du es "fett" machen würdest. :D
War ja in den bisherigen Kommentaren immer ein Thema. Zu lustig, zu wenig lustig, ... Da war es echt schwierig, es allen recht zu machen. ;)

Ich selbst habe auch schon daran gedacht, und jemand anderes hat mich auch darauf hingewiesen, dass dieser Text sicherlich als Comic gut funktionieren würde. Vielleicht eine angepasste Version. Wäre da sehr an Kontakte interessiert.

Vielen Dank nochmal.


Hallo Aledi,

und herzlich willkommen bei den Wortkriegern.

Deine Geschichte macht Spaß. Ich habe mich köstlich amüsiert. Deine Art zu schreiben gefällt mir.
Schön, dass du auf meine Geschichte gestossen bist und dass sie dir Spaß gemacht hat.

Eine kleine Kritik hätte ich. Die Geschichte ist sehr lang. Man könnte sie kürzen.
Da würde mich stark interessieren, wo du Kürzungspotential siehst.
Gerade Teil 3 (im Café): Der kam neu hinzu und wurde daher noch kaum unter die Lupe genommen. Dotslash (siehe unten), der bisher nur Teil 1 und 2 kannte, emfindet ihn z.B. als nicht unbedingt notwendig.
Wenn du dazu etwas Detailliertes sagen könntest, würde ich mich sehr freuen.

Vielen Dank und viel Spaß noch bei den Wortkriegern.


Hallo dotslash,

danke fürs erneute Reinschauen.

Nassgeschwitzt und atemlos stellt sie sich schließlich vor den Wagen und streckt die Hände aus, als wollte sie ihn am Weiterfahren hindern. Der Fahrer dreht sein Gesicht zur Seite, hupt, fuchtelt wild herum.
Wozu, sie steht ja vor dem Wagen.
Habe ich nun angepasst.
Es sollte eigentlich darstellen, dass sich der Fahrer (aus Scham) umdreht, weil er sich nicht die Halbnackte anschauen will. Das kam aber leider gar nicht rüber und im Grunde kann es auch weg. ;)

Stellen Sie die Einkäufe bitte hier im Flur ab!“ Dann sagt die Alte: „Würde es Ihnen was ausmachen, hier im Flur[kurz] zu warten? Ich komme sofort wieder.
Verortung im ersten Satz, so weiss ich gleich, wo sie sich befinden.
In der aktuellen Version kommt/kam der "Flur" nur einmal vor. Ggf. hast du da eine ältere Version?
Auf jeden Fall habe ich das "kurz" mit aufgenommen. Passt gut!

Hm, puh, wie soll ich sagen. Irgendwie mochte ich den ursprünglichen Schluss ja total, dieser Fatalismus, diesem Objekt des Übels Anfang den Garaus zu machen und somit – so leid es mir für deine Fabulierlust tut – wirkt Kapitel III wie angeklebt und überflüssig, macht mir persönlich den Höhepunkt des ehemaligen Endes kaputt.
Du bist der erste, der nur Teil 1 und 2 kannte und Teil 3 als neuhinzugekommenen kommentiert hat. Von daher schon mal prima, da (d)eine Meinung zu hören. Tatsächlich habe ich da weiterfabuliert, wie du es sagst, weil ich gar nicht genug bekommen habe von dem Drama :shy:
In meiner monatlichen Autorentruppe haben wir uns da gegenseitig hochgeschaukelt. :lol:

Ich habe auch schon ein wenig damit gerechnet, dass Teil 3 zu viel des Guten sein könnte. Ich lasse das mal auf mich einwirken, vielleicht bekomme ich dazu ja noch weiteres Feedback von "Zweitlesern".

Aber vielleicht geht's nur mir so und Erstleser denken da ganz anders.
Ist gut möglich. Schwer zu sagen.
Ich bin gespannt auf weitere Meinungen.

Auch dir lieben Dank.

Wünsche euch allen einen tollen Samstag.
Liebe Grüße, GoMusic

 

Hallo @GoMusic
Ich nochmal.

In der aktuellen Version kommt/kam der "Flur" nur einmal vor. Ggf. hast du da eine ältere Version?
Auf jeden Fall habe ich das "kurz" mit
Nein, ich habe die aktuelle Version kommentiert, aber leider dann bereits mit meinem Anliegen angereichert, weshalb das ganze missverständlich rüber kam. Deshalb noch ein Versuch:

„Stellen Sie die Einkäufe bitte hier ab!“ Dann sagt die Alte: „Würde es Ihnen was ausmachen, hier im Flur kurz zu warten? Ich komme sofort wieder.
Du hattest ja bereits einen Flur eliminiert, ich würde ihn halt nur zur besseren Verortung an den Anfang stellen:
„Stellen Sie die Einkäufe bitte hier im Flur ab!“ Dann sagt die Alte: „Würde es Ihnen was ausmachen, kurz zu warten? Ich komme sofort wieder.​
Ich hoffe mich nun klarer ausgedrückt zu haben. :shy:
Schönen Rest-Sonntag, Gruss dot

 

Hallo @dotslash

danke, habe es nun verstanden. Werde es bei der nächsten Überarbeitung berücksichtigen.

Schönen Tag und
Liebe Grüße, GoMusic

 

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