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Plagiate im Märchen

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26.02.2003
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Plagiate im Märchen

Diese Formulierung wurde von Simongerhol in einen seiner Kritiken mehrfach erwähnt. Ich stehe in der Ambivalenz, das ich Ihn auf keinen Fall schaden möchte. Auf der anderen Seite halte ich diese Formulierung für äußerst diskussionswürdig.

Gibt es Plagiate in Märchenform?

Dafür müssen wir unterscheiden:

1.) Künstlermärchen:
Hier ist vereinfacht beschrieben der Autor bekannt. Ein Konkretes Beispiel ist Hans - Christian Andersen. Das Erbe seiner Geschichten wird durch eine sog. Erbengemeinschaft urheberrechtlich geschützt. Wenn ich hier wörtlich etwas abschreibe, begehe ich ein Plagiat.

2.) Volksmärchen:
Kann man Volksmärchen plagiieren?
Denkbar - aber nahezu unmöglich wenn ich nicht die niedergeschriebene Form des Sammlers (z.B. Grimm, Bechstein etc.) wörtlich abschreibe! :)

Die Motive der Volksmärchen wiederholen sich häufig in allen Kulturen mit einigen Besonderheiten. Dies lässt sich anhand des sog. ATU (Aarne- Thompson - Uther Märchenindex) hervorragend nachvollziehen.
Eine Beschreibung für eilige Leser/innen findet Ihr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Aarne-Thompson-Index

So weit meine gesammelten Fakten.
Wie denkt Ihr darüber?
Habe ich etwas übersehen?

viele Grüße,

Ryu - ki

 

Hey,

ich hab jetzt die konkreten Fälle nicht gelesen, also nur ein, zwei allgemeine Sachen von mir.

Ich bezweifle mal, dass dir jemand rechtlich nen Strick drauß drehen wird, wenn du Sachen aus Märchen kopierst, gerade, wenn es sich um keine Kunstmärchen handelt. Aber ich bin da auch nicht bewandert - jemand mit rechtlichem Hintergrund wird dir da mehr sagen können.
Aber vermute eh, dass es dir darum gar nicht so geht.

So zum allgemeinen Kopieren von Märchen. Das ist, denke ich, nicht so pauschal zu beantworten. Wenn ich eins zu eins ein Grimm-Märchen abschreibe, und nur den Endsatz ändere, dann wäre es schon gerechtfertigt mir da vorzuwerfen, dass ich nicht viel eigenes drin habe. Auch, wenn ich das Märchen nur in meinen Worten nacherzähle, ist der Vorwurf, meiner Meinung nach gerechtfertig. Aber im Allgemeinen macht das ja kaum jemand.
Vielmehr werden ja immer nur bestimmte Elemente widerverwendet: Etwa die Meerjungfrau oder die Rotkäppchen-Thematik oder ähnliches. Und da spricht nichts gegen. Solange der eigene Ansatz klar erkennbar ist.

Ich weiß, das ist jetzt eine ziemliche Wischi-Waschi-Antwort, von wegen persönlichem ERmesssen etc. Aber ich glaube, da kann man einfach keinen Freibrief ausstellen, sondern muss jeden Fall einzeln bewerten.

Gruß,
Kew

 

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