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Pure Langeweile

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19.01.2004
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Pure Langeweile

Sev durchfuhr ein schmerzvoller Ruck. Instinktiv und ohne höhere Hirnfunktionen dafür zu benötigen, sprang er hinter einen Mauerrest in Deckung und sah dann erstaunt auf seinen rechten Oberarm. Etwas unscheinbar zwischen all den Muskeln grub sich ein kleines Loch tief ins Fleisch. Dickes, rotes Blut quoll hervor und verfärbte waschecht seine Armpanzerung. Im Hintergrund grollte Mündungsdonner.
»Rückstoßprojektile!« Das Wort schlängelte sich abfällig zischend zwischen seinen Zähnen hervor. »Woher ... ?«
Sev hatte den Gedanken noch nicht vollendet, da traf ihn ein zweiter Schuss überraschend am Bein. Neue Schmerzen drängelten sich wichtigtuerisch ins Bewusstsein.
»Wo ist der bloß?« Vorsichtig lugte Sev hinter den Steinen hervor. Im schmutzigen Gelb dieser Einöde war es schwer, überhaupt etwas zu erkennen. Nebel aus Staub zogen ihrer Weg und verschleierten den Horizont. Sevs Augen fokussierten wie wild.
Da! Oben am Rande des Talkessels konnte er in einigen Kilometern einen winzigen Punkt ausmachen. Dort saß der Feind!
Sofort nahm er seinen Solar-Titan-Laserwerfer und zielte ein paar Millisekunden lang. Nahezu zeitgleich mit dem Krümmen seines Zeigefingers explodierte am Zielort der trockene Boden und gebar einen Riesenpilz aus Dreck.

Hatte er ihn bereits erledigt? Sev wartete einige Augenblicke ab. Die künstlich erzeugte Vegetation verlor sich im aufkommenden Ostwind genauso schnell, wie sie entstanden war. Sev erhob sich und suchte am Horizont nach verstreuten Anhaltspunkten.
Und er fand sie – sie stachen ihm fast ins Auge, als sie mit Überschallgeschwindigkeit auf ihn zugerast kamen. Fäden aus Licht – Leuchtspurmunition eines Maschinengewehrs – durchlöcherten in Bodenhöhe die Luft und alles, was sich darin befand: Sevs Schulter und rechte Körperhälfte. Ein dramatisches Stöhnen begleitete sein Fallen, dann lag er auf dem Rücken und spuckte Blut. Mit seiner guten Laune war es nun aus und vorbei.
»So ein Mist, Mist, Mist! Gottverflucht! Gleich hat er mich«, knirschte er mit den Zähnen, rutschte zurück in die Deckung der Mauerruine und betrachte er nachdenklich das zerfetzte Fleisch, das ihm aus vielen kleinen Wunden zutraulich entgegenlinste. Lapprig längliche Löcher, rotrandige Ritze und schludrige Schlitze. Überall und noch und nöcher!
Neugierig puhlte Sev einen kleinen Metallklumpen aus seiner Achsel.
»Projektilwaffen!« Sev schüttelte ungläubig den Kopf. »Reichlich altmodisch, aber doch überraschend effektiv. Wo hat er die bloß her?«
Er war schon seit Jahren nicht mehr mit echten Stahlmantelpatronen beschossen worden, erinnerte er sich. Niemand stellte sie mehr her. Das konnte möglicher Weise damit zu tun haben, dass überhaupt niemand mehr irgendetwas herstellte. Sev vertraute da lieber auf seine Sol-Ti, wie er den Laserwerfer liebevoll nannte – eine fast unzerstörbare Waffe und an schönen Tagen wie heute oder in Gegenden mit ganzjährigem Badewetter das effektivste, was man sich vorstellen konnte. Sie war seine treue Weggefährtin. Seine unerbittliche Kameradin im Kampf. Seine titanische Gespielin in kalten Nächten. Seine lüsterne Meisterin in...
Während sich Sev bizarren, romantischen Fantasien hingab, begann sein Körper bereits mit der Regeneration.

Wie schon so oft ergriffen die effizient konstruierten Abwehrsysteme umfassende Maßnahmen, mit denen seine Zellen auf derartige Bedrohungen reagierten: Durch die Adern rauschten Unmengen an Adrenalin und körpereigenen, rezeptfreien Drogen, die rasch den Schmerz betäubten und die allgemeine Stimmung etwas auflockerten. Aggressive Enzyme zersetzten unterdessen das Metall der Kugeln. Die Ränder der Wunden blubberten wie überkochender Milchschaum, als sie sich langsam wieder schlossen. Bald würde alles wie immer narbenlos verheilt sein.

Erneut spähte Sev kurz hinter dem Mauerfelsen hervor, um seinen Gegner zu finden. Nur einen Augenblick später flogen Sand- und Grasbüschel durch die Luft an der Stelle, wo sich gerade noch sein Kopf befunden hatte. Da oben saß also der Feind, hatte seinen Standort nur um ein paar hundert Meter verlagert. Jetzt war Sev an der Reihe, ihm ein paar spannende Momente zu bereiten.
Er packte Sol-Ti und ließ sie sich hitzig schießen. Mit präzis gezielten Treffern jagte er den feindlichen Punkt quer über die entfernte Anhöhe. Besagte Staubpilze sprossen plötzlich dort oben so zahlreich und dicht aus dem Boden, dass es aussah, als wäre auf dem Hügelkamm ein neuer erdfarbener Wald erblüht.

Als sich die Dunstwolken verzogen hatten, war vom Feind keine Spur mehr zu sehen.
Aus der Stadtruine westlich erklang ein seltsames Geräusch.
»Willst du vielleicht Verstecken mit mir spielen? Scheiß MAU!«
Er packte seine Sol-Ti und lief zu den nahen Häuserresten.

Die Mondlandschaft, der früher einmal irgendjemand enthusiastisch den Namen „Hauptstraße“ gegeben hatte, bot eine Vielzahl von idealen Deckungsmöglichkeiten, sowohl für den Angreifer als auch für den Verteidiger. Geräuschlos tastete sich Sev vor, bog um Mauern, schlüpfte durch Wandlöcher, schlich durch halbeingestürzte Wohnzimmer, krauchte durch verwaiste Kinderstuben, robbte über verdreckte Küchenböden, aber vom Gegner fehlte jede Spur.
Nichtsdestotrotz ahnte Sev seine Anwesenheit. Er wusste, dass er sich auf seine Feindsensibilität verlassen konnte, hatte sie ihn doch schon unzählige Male das Leben gerettet. An einer großen, verwitterten Backsteinmauer hielt er inne.
Hier!
Ganz in der Nähe musste-
Weiter kam er nicht mit seinen Gedanken.

Mit lautem Getöse und Gerumpel brach neben ihm die Mauer auf.
Rote Steinbrocken flogen durch die Luft. Mörtelstaub erstickte den Atmen. Lärm. Gepolter. Ein kurzer Moment der Stille, dann traf Sev eine Faust am Kinn, schleuderte ihn meterweit in die gegenüberliegende Wand. Rasch grub er sich aus den Schutttrümmern frei und griff nach einer alten Straßenlaterne. Mit ihr drosch er auf den vorpreschenden Gegner ein und traf ihn an der Schulter. Wild pirouettierend segelte dieser im hohen Bogen über die Straße und verschwand im zweiten Deck eines Parkhauses.

Von dumpfen Knacken untermalt, renkte sich Sev den Unterkiefer wieder ein. Eile war geboten, auch wenn der MAU nach diesem Treffer ähnliche Probleme haben würde.
Gerade rannte er auf den Eingang des Parkhauses zu, da flog auch schon ein Kleinwagenwrack über die Brüstung des zweiten Stocks und verfehlte Sev nur knapp am Ohr.
»Friss Blech, SRS-Sau!«, hörte er seinen Gegner brüllen.

Sev erreichte über eine Zufahrt das zweite Deck und konnte im letzten Moment einer vorbeifliegenden Limousine ausweichen, die sich gleich darauf an der hinteren Wand in ein Eine-Millionen-Teile-Puzzle verwandelte.
Er griff sich das stählerne Auspuffrohr vor seinen Füßen und rannte auf den gegnerischen MAU zu.
„Jetzt geigt ich dir gleich mal meine Meinung! Du Pisskopp von einem MAU!“, schrie Sev seinen Feind an, doch dieser wehrt die Schläge mit seinem linken Arm ab und ließ Sev dann gleich noch einmal einen seiner gefürchteten Rechtsaufwärtsschwinger spüren.
Unter lautem Stöhnen klatschte Sev gegen einen Tragpfeiler, der bröckelnd sein Innerstes preisgab.
„Du Pseudo-SRS! Schon genug, oder was?“, verspottete ihn der Gegner.
Sev berappelte sich sofort wieder und sprang zu einem Sportwagen in seiner Nähe.
»Halt! Nein, nicht den!«, rief der MAU plötzlich ängstlich und wild mit den Armen rudernd.
»Das ist eine neunzehnhundertneunziger Doge Viper mit V8, Doppelvergaser und Turboprop. Ein Klassiker! Hätte nicht gedacht, dass ich so was noch mal in meinem Leben zu Gesicht bekomme!«
»Dann schau ’s dir doch ruhig ganz genau an«, lächelte Sev finster und schleuderte seinem Gegner die Viper mit aller Kraft entgegen. Das Fahrzeug erfasste seinen Gegner und beide klatschten an die hintere Stahlbetonwand.
Nur einen Augenblick später war auch Sev dort und betrachtet kurz aber interessiert das nach moderner Kunst aussehende Stahl-und-Fleisch-Gebilde. Danach pellte er kalt lächelnd den Wagentorso von der Wand, und der dahinter verborgene MAU sank blutend zu Boden.

»Das mit der Viper... wäre jetzt aber nicht... nötig gewesen«, keuchte er unter Verwendung seines letzten Atems und jeder Menge Blut.
»Nein, vielleicht nicht.«
»Standen ja noch... ein Haufen anderer... Wagenwracks rum«, keuchte der MAU asthmatisch.
»Aber so hat ’s am meisten Spaß gemacht!« Sev Laune kehrte zurück.
»Hauptsache du hast... deinen Spaß,... was?«
»Genau! Übrigens: Waren ein paar gute Angriffe vorhin. Wurde das letzte Mal vor 40 Jahren oder so von einem Stahlprojektil verletzt. Krass, diese Erfahrung noch mal machen zu dürfen.«
Ein freundliches »Bitte sehr.« gurgelte aus der mit Blut gefüllten Kehle des MAUS hervor.
»Wo hattest ’n die Waffen her?«
»Gefunden!... Irgendw-« Der MAU erbrach größere Lungenstücke.
»...Irgendwo in einer alten Scheune... vor der Stadt.«
»Das MG vorhin hat mir ganz schön zugesetzt. Wäre beinah draufgegangen. Ziemlich cool!«
»War ja anscheinend... nicht cool genug.«
»Nein, anscheinend nicht.«
Sev grinste, wobei er den MAU kraftvoll in den Betonboden stampfte. In solchen Momenten wie diesen dachte er gern über sich und Woss nach.

Eigentlich hasste Sev die MAUs. Das war genetisch bedingt und nicht persönlich gemeint. Sie waren eben die Feinde, die es zu bekämpfen galt. Doch bei Woss war zusätzlich zu der programmierten Feindschaft über all die Jahre noch etwas anderes hinzugekommen. Wenn Sevs alte Befehlshaber davon erfahren hätten, was er jetzt einem Feind gegenüber empfand, sie hätten ihn damals mit Sicherheit deaktiviert – wäre wohl sowieso besser gewesen. Sev spürte, dass Woss so etwas wie ein guter Freund geworden war. Sicherlich nicht so gut wie Sol-Ti, aber dennoch kam er der gängigen Definition dieses Wortes doch recht nah.

Sev schürzte die Lippen, überlegte, dann drehte er seinem stöhnenden Freund kurzerhand den Kopf auf den Rücken. Lautes Knacken und Knirschen begleiteten diesen finalen Moment.

Sieg!

Der SRS legte sich den toten Körper auf die Schultern und verließ das Parkhaus. Draußen angekommen warf er Woss auf den Straßenboden, setzte sich daneben und streichelte verträumt den Lauf seiner Sol-Ti. Er musste nur ein paar Sekunden warten.
In Woss’ Körper würde gleich das Notaggregat anspringen und die Reaktivierung einleiten.
In der Tat! Kaum eine Minute später zuckte er ganz kurz zusammen. Danach drehte der Kopf sich, wie von Geisterhand bewegt, in seine ursprüngliche Lage, und die Augen klappten auf wie bei einer Babypuppe. Sev fand diesen Vergleich äußerst treffend, seit er in irgendeiner Stadtruine einmal solch ein Spielzeug gefunden hatte. Ohnehin sah Woss dieser Puppe mit seinem haarlosen Schädel ziemlich ähnlich.

»Na, wieder unter den Lebenden?«
»Muss ja!«
»Wie steht’s jetzt eigentlich? 12.568 zu 10.230 für mich, oder?«
»10.233 bitte sehr! Vergiss nicht die drei Mal drüben in London letzten Mai.«
»Ja, da war ich irgendwie nicht gut drauf.«
»Die Ausrede mit dem Heimweh zieht bei mir nicht, hab ich dir schon tausendmal gesagt! Gewonnen ist gewonnen!«
»Jaja, schon gut. Fühlst du dich wieder fit?«
»Frisch und ausgeruht, als hätte ich ne Woche geschlafen!«
»Gut, mir wird’s hier nämlich langsam echt langweilig.«
»Jo, find’s auch ziemlich öde.«
»Ich glaube, die drei HGCs aus Kuwait schulden uns noch einen Rückkrieg.«
»Wo sind die denn gerade?«
»Weiß nich. Vielleicht in Südafrika. Dort fanden die’s immer ganz hübsch. Hat sie wohl an die Heimat erinnert. Oder so.«
»Na gut. Lass uns gleich abstarten. Aber ich will vorher kurz nach Norwegen. Vielleicht gibt’s dort irgendwo noch ein paar Elche, Bären oder ähnliches. Hab nämlich Hunger wie’s böse.«
»Jupp, mir knurrt auch der Magen. Abgedüst is!«

Sev und Woss packten rasch ihre wenigen Sachen und Waffen zusammen. Mit angemessener Geländegeschwindigkeit liefen sie los. Ein paar Stunden später hatten sie bereits die spanische Halbinsel weit hinter sich gelassen und waren auf dem besten Weg nach Skandinavien. Vielleicht würden sie ja da oben noch zufällig einen anderen MAU aufstöbern, damit der Krieg mit den arabischen HGCs etwas ausgeglichener und spannender werden würde.


MAU = Military Autarkic Unit
SRS = Super Resident Soldier
HGC = Human Genetic Creatures

 

Achtung! Dieser Text ist fast genauso gewaltverherrlichend wie ein Warner-Brothers-Cartoon!


...außerdem ist er schon ein paar Monate alt, aber ich dachte mir, besser altes als gar nichts posten :)

Also, ich bin bereit und auf "Lernbereitschaft" geschaltet!

 

Moin Hagen, ich fasse mich mal kurz, weil ich Kopfschmerzen habe.
- Am Anfang: Adjektivitis. schmerzvoll, klein, straff, klein, dick, rot, waschecht, entfernt. Schau bei jedem einzelnen nach - ich bin sicher, die meisten sind verzichtbar.
- Der Kampf: lakonisch, aber nicht lakonisch genug, um wirklich cool zu sein. Außerdem zu lang.
- Der Schlussdialog: der ist wirklich lakonisch. Da fehlt mir insgesamt nur einen wenig die Plausibilität.
Unter dem Strich aber lesbar geschrieben und, wenn man mal kurz an aus Langeweile gespielte Ego-Shooter denkt, sogar mit einer Botschaft.

Uwe
:cool:

 
Zuletzt bearbeitet:

Yo Hagen,

endlich mal neues Futter von dir, war schon ganz ausgetrocknet! :) Wenn sich gnoebel immer anhören muss, dass es ein typischer ist, würde ich sagen: Das Ding ist ein typischer Hagen! :D Wilde Ballerei mit ironischem Unterton, ich erkenne da Strukturen, was wohl auch an meinem fortgeschrittenen Authismus liegen könnte ...

Hab mich gut unterhalten, allerdings stilistisch definitiv ausbaufähig.

Meine Lieblingsstellen:

Dickes, rotes Blut quoll hervor und verfärbte waschecht seine Armpanzerung

In solchen Momenten wie diesen dachte er gern über sich und ihn nach.

Eigentlich hasste Sev die MAUs. Das war genetisch bedingt und nicht persönlich gemeint.

Von dumpfen Knacken untermalt renkte sich Sev den Unterkiefer wieder ein.

Grüße

Dante :anstoss:

 

Tachi

@Uwe
Hoffe deine Schmerzen haben nichts mit meinem Text zu tun :sicko: Gute Besserung.
Adjektivitis ist sicherlich richtig, aber ich hoffe, dass du siehe unten

@Dante

Das Ding ist ein typischer Hagen!
Das ist ein Satz, der erst beim zweiten Mal lesen, seine wahre Natur als Kompliment preisgibt. Dankend angenommen :)


@beide (und andere)
Da ich offensichtlich immer noch am Handwerk pfusche, anstatt mich endlich unbeschwert der eigentlichen Aufgabe eines Autors, nämlich der Fabrikation grandioser Texte wie am Fließband, widmen zu können, bitte ich euch, mir etwas detailliertere Anmerkungen(

Dante schrieb:
stilistisch definitiv ausbaufähig
Uwe schrieb:
Unter dem Strich aber lesbar geschrieben
[immerhin ist Deutsch hier Amtssprache und sollte allerorts verstanden werden ;) ]

) zukommen zu lassen.


Vielen Dank
Hagen

 

Tachi Hagen,

vorweg mal, die Geschichte hat mir gut gefallen. :thumbsup:
Ist das zufällig die Geschichte, die du wegen meiner damals verschoben hast?

...außerdem ist er schon ein paar Monate alt,

Ein klitzekleines Manko, du solltest bei einheitlichen Projektilarten bleiben und nicht aus Blei Stahl machen. Stahlprojektile sind ohnehin eine ziemliche Rarität wie ich meine. :D

»Rückstossprojektile!«
Über das Militär bin ich ja wirklich nicht besonders gut informiert, aber was ist denn ein Rückstossprojektil :confused:

Achtung! Dieser Text ist fast genauso gewaltverherrlichend wie ein Warner-Brothers-Cartoon!
Hat auch irgendwie was von solch einem Cartoon, erinnert mich ein wenig an Bugs Bunny mit dem diesem bekloppten Jäger. Die bekommen auch immer wieder ordentlich was ab und leben dann einfach weiter.

Hab nämlich Hunger wie’s böse.
Krass, diese Erfahrung noch mal machen zu dürfen.«
Diese Formulierungen gefallen mir nicht. Hat so was von Gangstersprache Krass ey! Und dann wieder gut formuliertes Deutsch. Passt nicht so richtig zusammen.

Lieben Gruß
Thor

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Hagen,

ich glaube, ich werde ein paar Zitate zur Hilfe nehmen und jeweils sagen, was mir dazu einfällt. Los geht's:

Uwe schrieb:
Der Kampf: lakonisch, aber nicht lakonisch genug, um wirklich cool zu sein. Außerdem zu lang.
Finde nicht, dass der Kampf zu lang ist. Und eine leichte Form der Adjektivitis kann man der Story zwar bescheinigen, aber mich hat es nicht gestört.
Dante schrieb:
Wilde Ballerei mit ironischem Unterton, ich erkenne da Strukturen, was wohl auch an meinem fortgeschrittenen Authismus liegen könnte ...
@Dante: Autismus? Vielleicht eine leichte Form davon (Asperger)? Oder doch überhaupt nichts...nicht sicher? Dann mach den AQ-Test!! :bounce: Und wenn du mehr als 32 Punkte hast, ruf Doktor Prozac an.:headset: Er hilft dir wenn er kann. :D

Die Geschichte hat mir eigentlich bis auf zwei kleine Sachen ganz gut gefallen.

  1. Der Titel ist ein bissle zu sehr "hint-hint". Deutet also schon etwas an, dass die ganze Sache kein Ernst ist.
  2. So wie Voyager eine Serie der vergebenen Chancen ist, hast auch du an einer strategisch wichtigen Stelle eine, IMHO, große Möglichkeit vergeben. Zitat unten.
In Woss’ Körper würde gleich das Notaggregat anspringen und die Reaktivierung initialisieren.
In der Tat zuckte jener kaum eine Minute später ganz kurz zusammen.
Vergebene Chance: Was wäre, wenn in diesem Moment die Regenerationsautomatik eine Fehlfunktion hätte, gar nicht starten würde? Think about it.

Fazit: Ein paar Schwachpunkte hier und da und eine Situation der ich eine andere Wendung gegeben hätte, aber insgesamt eine gute Geschichte.

mfg
Prozac

 

Hallo allen zusammen

Zu ersteinmal möchte ich euch für die weiteren Kommentare danken (und besonders Dante mit seiner umfangreichen Zuarbeit, die er hoffentlich bald hier raus nimmt und mir nochmal per PM zusendet)

Einen Großteil eurer Anmerkungen habe ich umgesetz und/oder noch mal selber nachgebessert und verändert.

@thor

Ist das zufällig die Geschichte, die du wegen meiner damals verschoben hast?
Jupp, hatte ich erst ein paar Tage zuvor geschrieben und wollte ich dann nur noch reifen lassen, als du mir dazwischen gefunkt hast :D

du solltest bei einheitlichen Projektilarten bleiben
Is geändert

aber was ist denn ein Rückstossprojektil
Der Begriff könnte hier falsch sein, aber im Prinzip meine ich damit eine stinknormale Gewehrpatrone, die sich ja nach dem Rückstoßprinzip bewegt.

Diese Formulierungen gefallen mir nicht. Hat so was von Gangstersprache
Das sollte den rauhen Kern der Soldaten verdeutlichen, die ja eigentlich ständig nichts anderes machen, als sich gegenseitig umzubringen.
Ich lass es erstmal drin :)


@prozac

Der Titel ist ein bissle zu sehr "hint-hint". Deutet also schon etwas an, dass die ganze Sache kein Ernst ist.
Jupp, und genau so ist es ja auch gemeint. Ich mag sowas :D

Vergebene Chance: Was wäre, wenn in diesem Moment die Regenerationsautomatik eine Fehlfunktion hätte, gar nicht starten würde? Think about it.
Ein interessanter Punkt, den ich aber wie folgt entkräften kann:
Der Leser erwartet von sich aus nach so einem brutalen Kampf den Tod einer der Kontrahenten. Wenn ich diesen jetzt aber wiederbelebe, gelingt es mir, eine unerwartete Wendung in der Handlung zu erzeugen, die den Text spannender macht.
Außerdem wollte ich unbedingt den Abschlussdialog in dieser Form einbauen.
Mit deinem Vorschlag hätte sich Sev am Ende nur in irgendwelche nicht witzigen (ergo langweilige) Selbstzweifel verstiegen.
Ne, ne dis lass ich so ;)

Aber trotzdem danke für den Vorschlag.


@Dante
Dir hab ich ja schon ne PM geschrieben. Danke für die Ü-Arbeit.
[Offtopic]
PS: Hab's endlich geschafft, dein "Tanz der Asche" mal auszudrucken. Denke, dass du im neuen Jahr ein paar Worte von mir dazu hören wirst. Für das Schniedlmeier schuld ich dir noch was :baddevil:
[/Offtopic]

lG
Hagen

 

Hallo Hagen,
ich habe nichts gegen exessive Darstellung von Gewalt, vom Prinzip her. Ich kam mir vor wie bei einem Revival 80er Jahre Serien wie A-Team. es ist witzig, man macht sich ein Bier dazu auf und guckt ein paar alte Folgen, aber man weiß genau, man kann die Zeit auch besser verbringen.

Wo Gewalt wirklich hingehört sind Stories, in denen sie trägt und keinen intrinsischen Wert hat. Zb: Platoon, oder Apokalypse Now.
So bleibt es nur trashig angehauchte Junk-Unterhaltung, Cartoon halt. (Aber an der Stelle sitze ich wohl im Glashaus, deshalb schweige ich mal lieber. :D)

Gruß
Devika

 

Hallo Devika

Sorry, dass ich dich solange auf eine Antwort hab warten lassen :shy:

Ich kenn zwar das Wort intrinsisch nicht (habs auchnicht bei :google: oder sonst wo gefunden) aber ich glaube, ich weiß, was du meinst.

Dich stört der eher kritiklose Umgang mit Gewalt in meiner Geschichte, der natürlich in seiner übertriebenen(und teilweise ironisch/sarkastischen) Form stark an billige Cartoon- und Fernsehserien erinnert.

Ich schäme mich nicht zuzugeben, sie (die Gewalt) auch gern für banale Unterhaltungszwecke zu missbrauchen.
Außerdem mag diese doch recht simple Geschichte auf den ersten (unkritischen) Blick wie schnelles Junk-geschreibsel oder soagr Trash wirken, und vielleicht ist es das sogar (kenn mich in der Definition nicht so ganz aus)

Dennoch bitte ich zu beachten, das hier ein Botschaft verborgen ist und ich mit der Umsetzung der Geschichte in dieser Form auch eine Intention meinerseits erkennbar machen wollte.

Dein Kommentar (aber auch einige, die ich auf andere Geschichten bekommen habe) zeigt leider, dass es mir nicht gelingt, diese Botschaften gut zu vermitteln, wenn ich auf eine aufgedrängte Moral (in diesem Fall die kritische Auseinandersetzung mit der menschlichen Gewalttätigkeit) augenscheinlich verzichte.

Speziell bei dieser Geschichte darf in diesem Zusammenhang nicht außer Acht gelassen werde, dass die Welt, in der sie spielt, auf absolut dystopische Weise dargestellt wird. Sie ist apokalyptisch und bis auf die wenigen überlebenden Supersoldaten menschenleer und vollkommen zerstört. Diesen Zustand hat sie natürlich nur aufgrund der dargestellten Gewalt erreicht.

Das ich diese nicht konkret Verurteile und lediglich als Mittel nutze, mag in seinen inhaltlichen Folgen Geschmackssache sein.

Trotzdem danke für deinen Kommentar

snJ
Hagen

 

well, well!

Hi Hagen!

Also die Vergleiche mit den Cartoon's kann ich zwar nachvollziehen, trotzdem erinnert es mich mehr an eine LAN-Party.

2 Typen sitzen irgendwo hinter den Computern und vernichten ihre virtuellen Überegos, garniert mit dem nötig theatralischen Siegergeschwafel. Unbesiegbar, heute Europa, morgen die Welt :( !

Hat mir gut gefallen. Schön übertrieben.

Achja, intrinsisch auf deutsch zu übersetzen tut weh, weil fast nicht möglich.

Ich kenn's nur aus der Medizin, wo's einen Intrinsic Factor als Transportprotein für Vitamin B12 gibt. Da heißt es soviel wie, innerhalb oder arteigen. :klug:

MbG, Lem's Erbe

p.s.: Thereza ist jetzt überarbeitet. Wär nett, wennst mal vorbeischauen könntest um sie abzuklopfen.

 

Hi Hagen,
gut, tiefsinnig ist deine Geschichte nicht, aber das war wahrscheinlich auch so ziemlich das letzte woran du gedacht hast.

Und eine trashige brutale comic-LANhafte Umsetzung ist die auf jeden Fall gelungen.

Durch die allgemeine Übertriebenheit in deiner Story kann man auch über gewisse ungenaue "Recherchen" (die Waffen) und denn nicht ganz schlüssigen Schluß hinwegsehen.

Wilden pirouettierend segelte dieser im hohen Bogen über die Straße und verschwand im zweiten Deck eines Parkhauses.
Entweder ist hier ein Wort falsch oder es fehlt eines. Aber so ergibt der Satz keinen Sinn.

glg Hunter

 

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