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Rückblickend natürlich ein Fehler

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10.10.2006
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Rückblickend natürlich ein Fehler

Dirk sitzt vor mir und befummelt sein Gesicht, als wäre es der Arsch von Jennifer Lopez. Ich will nicht, dass sofort ein falscher Eindruck entsteht und dass es dann heißt, ich hätte es halt nötig und sähe einfach überall Parallelen zu Ärschen oder überhaupt zu Sex. Wie schnell verurteilt man da einen und will ihn gleich auf die Couch schicken und ihn fragen, ob er vielleicht mal die Mumu seiner Mutter gesehen hat oder etwas Ähnliches, nein, so bin ich nicht. Es ist so: Dirk sitzt vor mir auf dem Beifahrersitz und kann die Hände einfach nicht von seinem Gesicht lassen.
Vor allem die Nase hat es ihm angetan. Er reibt sie mit Zeigefinger und Daumen, streicht darüber, bohrt in ihr, so als wolle er sie … da sind wir wieder bei der Therapiegeschichte.
Ralf ist da ganz anders. Er hat beide Hände am Steuer und fährt. Aber er kaut. Ich weiß wirklich nicht worauf, ich habe nicht gesehen, dass er sich einen Kaugummi reingeschoben hätte oder irgendwas. Neben mir auf der Rückbank liegen zwar einige McDonalds-Tüten - ich glaube es sind drei -, aber die sind schon älter. Nein, er kaut einfach. Und er ist so bleich wie die Titten von einer Frau, die zwar ins Sonnenstudio geht, aber dabei immer einen Bikini anbehält. Deren Brüste sind natürlich nicht bleicher als die irgendeiner anderen Frau, sie wirken nur so. Wegen des Kontrasts. So bleich ist Ralf.
Dirk schwitzt. Die Perlen glitzern schon, der Schweiß verfängt sich vor allem an den Härchen unter seinem Ohr, also praktisch in der Vorstufe von Koteletten. Und er juckelt auf seinem Sitz herum, während er sich über das ganze Gesicht fährt und sich betatscht. Ich glaube, Ralf merkt das gar nicht, so sehr ist er damit beschäftigt, zu kauen und zu fahren und der Messias zu sein und mit dem ganzen Kram.
Aber mir fällt es auf.
Dirk richtet sich jetzt auf, also innerlich. Man kann es richtig sehen. Er nimmt die Hände vom Gesicht und legt sie flach auf seine Oberschenkel. Er drückt das Rückgrat durch und dann stottert er sich einen zurecht. Räuspert sich und gurgelt irgendwie dabei, vielleicht hat er zu viel Schweiß im Mund oder einer der Pobel, die er sich gegönnt hat, hat den Mund ausgetrocknet, wie eine Citrus-Frucht, das weiß ich nicht, auf jeden Fall kommen Geräusche aus seinem Mund, die irgendwie menschlich klingen, aber doch nicht so richtig. Ich kann ihn auf jeden Fall nicht verstehen und Ralf wahrscheinlich auch nicht. Aber Ralf schaut eh nur gerade aus und wenn man ihn so ansieht, dann denkt man, er bräuchte jetzt dringend eine Frau. Zur Entspannung, damit er danach vielleicht schlafen kann, ohne an vorhin zu denken. Das ist ja diese Sache mit dem Schlafen, es gibt da einen Punkt, an dem man eigentlich nur noch schlafen will, aber gerade dann kann man es nicht, weil irgendwas passiert, und dann macht man weiter. Und nach diesem Punkt kann man dann nicht mehr schlafen, obwohl man es eigentlich unbedingt müsste. Ich weiß jetzt aber auch nicht, ob eine Frau das ändern würde. Nehme es aber stark an.
Und so ein bisschen ist das alles meine Schuld.

Ich weiß ja von Dirk, dass er Ralf so richtig bewundert, vergöttert ihn so ein bisschen. Ich hab nie richtig verstanden, wieso er das macht. Aber einmal hat Dirk zu mir gesagt, dass er Robin ist. Also, ich weiß jetzt nicht genau, was er damit meint, aber ich glaube, er will sagen, dass es ihm reicht, die Nebenrolle in Ralfs Film zu spielen. Wobei Ralf jetzt wirklich keinen Film wert wäre. Ehrlich nicht, also bis vorhin nicht. Jetzt vielleicht schon. Das kann man nicht so recht wissen. Also auf jeden Fall kriegt Dirk jetzt das erste Wort raus. Und er sagt: „Ralf.“ Das ist irgendwie typisch für ihn. Aber Ralf schaut immer noch auf die Straße, er fährt jetzt schon so lange, dass er, wenn er irgendein Ziel hätte, schon längt angekommen sein müsste. Die Straßen sind auch frei um diese Zeit. Mitten in der Nacht, es ist so drei rum.
Ralf sagt aber nichts. Man weiß gar nicht, ob er ihn gehört hat oder ob er ganz woanders ist. Also sagt Dirk noch mal „Ralf.“
Und Ralf bewegt jetzt seinen Kopf eine Kleinigkeit nach oben und man sieht, dass er sich so richtig eine Herpes an die Lippe gekaut hat. So einen Ausschlag, kleine Pusteln, vor allem zum Kinn hin. So etwas habe ich noch nie gesehen. Und Dirk sieht es jetzt aber auch nicht, weil er aus dem Fenster schaut und zu dem Fenster sagt: „Kann ich aussteigen?“
Ralf schlägt das Lenkrad ein und fährt den Wagen einfach rechts ran. Ich glaube, wir sind auf einer Autobahn, jedenfalls steht der Wagen jetzt und Ralf sagt immer noch nichts, aber das Geräusch des Motors ist jetzt weg und es ist furchtbar still.
„Also“, sagt Dirk. „Ich kann aussteigen.“
Und Ralf sagt, das erste Mal seit Stunden, dass er spricht: „Natürlich.“ Und seine Stimme klingt ganz weich. Das ist ein wenig ein Schock für mich. Dabei spricht er natürlich immer so, so weich und überlegt, so als würde er jedes Wort vorher gründlich durchkauen. Aber ich habe seine Stimme schon so lange nicht gehört und das Bild, das ich von ihm hatte, hat sich ja auch verändert. Und da denke ich mal, habe ich auch seine Stimme im Kopf verändert, obwohl die in Wirklichkeit natürlich gleich geblieben ist. Stimmen verändern sich ja nicht so schnell, außer vielleicht bei Synchronsprechern.
Man meint jetzt natürlich, dass Dirk die Tür aufmachen würde oder zumindest, dass sein Arm so runterzuckt zum Türgriff oder dass er irgendwas sagt, aber er starrt nur aus dem Fenster und dabei ist sein Rückgrat immer noch aufgerichtet und es passiert gar nichts. Dann drückt Dirk sein Gesicht, also seine rechte Wange, gegen die Glasscheibe, ich denke mal, weil sein Gesicht nach dem stundenlangen Petting eine Erholung braucht.
Ich frag mich, ob Ralf überhaupt weiß, dass es Dirk reicht, nur sein Freund zu sein. Also Lebensperspektive. Wenn Dirk einen Fragebogen ausfüllen müsste, so einen richtig persönlichen, dann würde er bei Berufswunsch wahrscheinlich „Ralfs Freund“ hinschreiben. Natürlich nicht irgendein Freund, diesen Anspruch hat Dirk bestimmt, sondern der Freund. Ralf reicht das nicht. Ihm hat das nie gereicht, das hab ich mir schon immer gedacht. Ich glaube, deshalb ist das Ganze hier noch eher seine Schuld als meine. Ralf ist Einzelkind, da sind die Erwartungen automatisch ein wenig höher. Und dann – man weiß es nicht so recht. Wahrscheinlich Eisenmangel, aber er war einfach ein wenig antriebslos sozusagen. Also bis zum Abitur war noch alles okay, das weiß ich, ich war mit ihm in einer Klasse. Dirk hat ja nur den Hauptschulabschluss und war schon mit der Lehre fertig, aber Ralf und ich waren länger auf der Schule. Und dann muss irgendwas passiert sein bei ihm, denn auf einmal so zwei Jahre nach dem Abitur war er wieder da und wohnte in seinem alten Zimmer.
Er hat ja Medizin studiert. Da kann man jetzt natürlich viel vermuten. Ich denke mir das so, dass er einfach irgendwann erkannt hat, dass es nichts für ihn ist. Oder vielleicht, dass es auch völlig egal ist, was er da macht. Dass es nicht reicht, um was Besonderes zu sein. Also natürlich, du rettest vielleicht einem kleinen Kind das Leben, aber wenn das nicht gerade die Heilung für Krebs erfindet, ist es ja auch egal. Und sogar wenn es die Heilung für Krebs entdeckt, dann interessierst du ja immer noch keinen. Ich meine, vielleicht hat irgendwer mal diesem Pasteur das Leben gerettet, als der noch ein Kind war. Der mit der Milch, der den Ärzten gesagt hat, hier wenn ihr euch die Hände wascht, bevor ihr den Frauen an die Muschi geht, dann überleben die Babys auch eher. Also, ich meine, sogar wenn dem jemand mal das Leben gerettet hätte, da wüssten wir den Namen doch nicht mehr.
Also, ich will nicht sagen, dass Ralf so was mal gedacht hat, denn das weiß ich nicht, ich will nur sagen, so könnte es gewesen sein.
Auf jeden Fall sitzen wir irgendwann mal bei mir zu Hause in meinem alten Zimmer. Und Dirk hat was zum Rauchen mitgebracht und wir labern ein bisschen rum. Vor allem über Ärsche, also Frauenärsche. Dirk redet ja nicht viel und meistens hab ich dann geredet, weil Ralf so eine Art hat, jemandem zuzuhören und ihm das Gefühl zu geben, dass der dann schlauer ist als je zuvor. Er lächelt so ganz leicht und nickt und stellt auch die richtigen Fragen. So was finde ich wichtig.
Aber an dem einen Abend, da rede ich und fühl mich gar nicht schlauer als sonst. Ich rede gerade über Scully, also aus Akte X, vor allem über die Synchronstimme. Ich erzähle also gerade, dass eine Frau, die solch eine Stimme hat, aussehen könne, wie sie wolle, sie wäre aus sich selbst heraus schon schweinegeil.
Und Ralf hält die Pfeife noch in der Hand und schaut zur Decke. Ich glaube, da hat das angefangen. Der war richtig entrückt. Nicht bekifft, ich weiß ja, wie das aussieht. Wirklich, ich weiß das. Sondern entrückt. Jetzt mit dem, was ich weiß, ist es natürlich leicht zu sagen, dass er da eine religiöse Erfahrung hatte. Ich will mich da auch nicht mit was schmücken, was mir gar nicht zusteht. Aber ich weiß auch gar nicht mehr, ob ich damals schon dachte „entrückt“ oder ob ich es mir jetzt zusammengereimt habe wegen der Messias-Geschichte. Auf jeden Fall starrt er selig zur Decke, während ich darüber rede, dass mir die Stimme von Scully schon reichen würde. Natürlich müsste sie eine Muschi haben und zwei Brüste, also nichts Amputiertes, oder so, aber prinzipiell die Stimme. Er starrt zur Decke und dann sagt er: „Ich weiß es jetzt.“ Und dann geht er und Dirk läuft ihm sofort nach und ich bestelle bei Amazon die vierte Akte-X-Staffel, aber vorher schau ich bei Wikipedia noch nach, wie die Synchronsprecherin aussieht, aber da gibt’s gar kein Foto.
Das ist noch gar nicht so lange her.

Jetzt passiert gleich was. Es liegt irgendwie in der Luft, also im Moment noch nicht. Ralf macht sich weiter kleine Herpesblasen und sieht aus wie eine schlechte Fotokopie seiner selbst. Oder wie die Brüste einer Frau, die mit Bikini ins Solarium geht. Und Dirk reibt sich weiter am Fenster. Aber gleich passiert was. Ich hatte schon immer ein Gefühl dafür.
Ralf spricht jetzt, mit seiner weichen Stimme: „Willst du denn gehen?“
Und Dirk sagt: „Nein.“
Und da liegt jetzt so ein klein wenig, also nicht dass dagegen was zu sagen wäre, aber es liegt, wie die beiden so miteinander sprechen, so weich und so, da liegt schon eine kleine, schwule Stimmung in der Luft.
„Gut“, sagt Ralf. „Wir müssen jetzt zusammenhalten.“
Ich würde mir jetzt natürlich wünschen, dass Dirk so was sagt wie: „Wohin du auch gehst, dahin gehe ich auch“, oder so. Also weil ich das schon lustig fände, aber er sagt gar nichts. Aber er hört jetzt auch auf, sein Gesicht zu reiben. Ich glaube aber, dass Dirk auch zweifelt. Der kann jetzt nur nicht mehr anders, also jetzt einen Rückzieher zu machen, das käme nicht in Frage. Und für Ralf gilt wahrscheinlich das Gleiche. Das ist wie bei einem Roulettespieler, der schon so viel verloren hat, dass er gewinnen muss, denn dann ist alles gut. Dann kann er sagen „Ich hab zwar viel verloren, aber ich musste so viel verlieren, damit ich am Ende gewinnen konnte.“ Und wenn man aufhört, dann wär alles umsonst gewesen. Ja, ich glaube, das ist schlau. Sogar wenn Ralf mir nicht mehr zuhört wie früher und nickt, habe ich das Gefühl, dass das wirklich clever ist.

Als Ralf uns erzählt hat, dass er der Messias ist, hätte ich im Rückblick natürlich besser mein Maul gehalten. Ich weiß gar nicht mehr, was wir geraucht haben, aber es war so ein Zeug, wo einem alles gleich wichtig vorkommt. So ein Zeug, bei dem man über alles nachdenkt irgendwie. So wie in einem Traum. Aber Ralf hat das schon gar nicht mehr gebraucht. Wobei jetzt, wo ich drüber nachdenke, ich weiß gar nicht, ich glaube, Ralf hat das Zeug damals mitgebracht, obwohl eigentlich Dirk es sonst immer besorgt hat. Ralf, dieser Arsch. Vielleicht war das ja so ein Plan.
Ralf hat uns gesagt, er sei der Messias. Und das wäre gar nichts Besonderes. Es gäbe in jeder Generation einen. Artus, sagt er, sei zum Beispiel der Messias gewesen. Und er hat zwölf Jünger um sich versammelt. Ritter. Und er sei gegen das Böse ausgezogen. Das wäre so geregelt. Es gebe immer einen Messias und der versammle immer zwölf Jünger und ziehe gegen das Böse aus. Und jetzt, da wäre er der Messias.
Und ich weiß noch, dass Dirk das bestimmt schon vorher gewusst hat. Also, ich weiß noch, dass ich gedacht habe, dass Dirk das vorher gewusst haben muss. Nein, eigentlich weiß ich es nicht, das ist wieder diese Sache, dass ich jetzt behaupte, Dinge gesehen zu haben, weil ich natürlich mehr weiß als damals. Auf jeden Fall war Dirk sofort dabei. So als hätte Ralf gesagt, lasst uns Pizza bestellen.
Ich hab mir das gleich mal in Ruhe überlegt, während Ralf noch weitererzählt hat. Und dann habe ich gesagt: „Ja, das leuchtet mir ein.“ Artus ist also Jesus, und seine Frau da und Maria Magdalena und auch Judas und Lancelot.
Rückblickend natürlich ein Fehler.

„Wir müssen ihn loswerden“, sagt Dirk jetzt. Und ich bin richtig ein bisschen geschockt. Also dass Dirk so was sagen kann, auf einmal. So ohne diesen schwulen Unterton. Aber wenigstens sagt er noch „ihn“. Und Ralf nickt und steigt aus dem Wagen. Draußen ist es noch ganz still, also man denkt ja, dass auf so einer Autobahn immer etwas los ist, aber das stimmt gar nicht. Um diese Zeit ist es wie ausgestorben.
Dirk steigt auch aus und beide gehen um den Wagen herum und bleiben vor dem Kofferraum stehen.
„Hier?“, fragt Ralf. Und das ist diesmal eine richtige Frage an Dirk. So eine Frage, deren Antwort noch offen ist, wo ihn die Antwort wirklich interessiert.
Und Dirk wächst drei Zentimeter, vielleicht auch vier, und sagt: „Jeder Ort ist so gut wie der andere.“
„Meinst du, es war richtig?“, fragt Ralf.
Dirk sagt gar nichts mehr und klappt den Kofferraumdeckel hoch.

Ich habe mir gar nichts dabei gedacht, als ich das mit Judas und Lancelot erzählt habe. Ich hätte ja auch sagen können Merlin und Johannes der Täufer. Aber, ich weiß auch nicht mehr. Ich habe doch noch gesagt, dass wahrscheinlich so viele Messiasse der jeweiligen Generation am Verräter gescheitert sind. Und ich glaube, ich hab noch gesagt, dass man da keine Risiken eingehen solle.
Rückblickend natürlich ein Fehler.

Aber das richtig Schlimme an der Sache ist, dass ich jetzt einen neuen Job habe. Evangelist.

 

Hey Quinn!

Konntest wohl nicht schlafen wegen der Hitze und hast dich einfach hingesetzt und ne Geschichte geschrieben, was? Kurzfilme sind halt nicht immer abendfüllend ... :D:Pfeif:

Mir hat alles an der Geschichte gefallen. Das wieder leicht Lebowski-Mäßige in dieser Männerfreundschaft, dieses Verlieren in Details und Rückblicken, das eigentliche Ereignis verschleiernd, auch, weil der Ich-Erzähler ja eh weiß, was geschehen ist. Der Umgangston des Stils, der perfekt passt. Dass es verdammt spannend ist, weil man ja wissen will, was da eigentlich passiert ist. Sie haben einen getötet, weil sie ihn für einen Verräter gehalten haben, das ist klar. Aber sonst bleibt alles im Dunkeln. Wirklich toll gelungen! Hat mich sehr gut unterhalten.

Der mit der Milch, der den Ärzten gesagt hat, hier wenn ihr euch die Hände wascht, bevor ihr den Frauen an die Muschi geht, dann überleben die Babys auch eher.
Sehr gut, wie du da die Halbbildung des Typen darstellst, indem er alles vermischt, Pasteur und Semmelweiss.
Aber wenigstens sagt er noch „ihn“.
Die müssen ihn ja ganz schön zugerichtet haben! Das mit diesen Andeutungen hast du echt drauf! :thumbsup:

Natürlich sind da noch einige Fehlerchen drinnen! :p

Dirk sitzt vor mir und befummelt sein Gesicht als wäre es der Arsch von Jennifer Lopez.
Ein Spitzen-Erster-Satz, aber da fehlt ein Komma:
... Gesicht, als wäre ...
oder etwas ähnliches, Nein, so bin ich nicht
groß: Ähnliches - klein: nein
bohrt in ihr so als wolle er sie
Komma: ... in ihr, als wolle ...
McDonalds-Tüten -ich glaube es sind drei-, aber
da fehlen ein paar spaces bei den Bindestrichen, immer vorher UND nachher
ich glaube Ralf merkt das gar nicht
Komma: ich glaube, Ralf ...
dann stottert er sich einen zu recht.
zusammen: zurecht
dass es ihm reicht die Nebenrolle in Ralfs Film zu spielen
Komma: ...reicht, die Nebenrolle ...
obwohl die in Wirklichkeit natürlich gleichgeblieben ist
auseinander: gleich geblieben
Ich glaube, deshalb ist das ganze hier noch eher seine Schuld
groß: Ganze
Und dann muss irgendwas passiert sein, bei ihm, denn auf einmal so zwei Jahre nach dem Abitur
Kommasetzung: irgendwas passiert sein bei ihm, denn auf einmal, so zwei Jahre nach dem Abitur, ...
Jetzt mit dem was ich weiß, ist es natürlich leicht zu sagen
Komma: ... dem, was ....
oder ob ich es mir jetzt zusammen gereimt habe
zusammen: zusammengereimt
Natürlich müsste sie eine Muschi haben und zwei Brüste, also nichts amputiertes
groß: Amputiertes
Aber gleicht passiert was.
gleich
also nicht das dagegen was zu sagen wäre
dass
Und für Ralf gilt wahrscheinlich das gleiche
groß: Gleiche
ich glaube Ralf hat das Zeug damals mitgebracht,
Komma: ...glaube, Ralf ...
Und das wäre gar nichts besonderes.
groß: Besonderes
Also das Dirk so was sagen kann
dass

Ich schreib diesen Kommentar nur, weil es mir zu heiß ist, irgendwas anderes zu tun. :D

Gruß
Andrea

 

Um in der Sprache der Geschichte zu bleiben "Saugen ist was für Mädchen!"
(dafür habe ich es verdient, gesteinigt zu werden)

Hallo Herr Bernhard,

freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Natürlich darf so ein Protagonist niemals der Erzähler einer Geschichte sein! Geschweige denn der Erzähler einer wichtigen Geschichte.
Aber, er ist es nun mal.

Gruß
Quinn und danke für deine Kritik ;)

 

Ja, nee, also ich bins, die melisane.

Sag mal, meinst du der Ralf und der Dirk, also die zwei Typen in dem Auto mit dem Kofferraum, die brauchen noch so ne Maria Magdalena? Weil ich find das schon cool. So`n Messias, den hatt ich noch nicht. Das ist bestimmt einer, der sich auch mal Gedanken macht. Über Probleme und so. Man will ja auch mal reden, danach, weißt Du?

Obwohl, wenn ich da beten muss vorm, na du weißt schon, also dann weiß ich nicht, ob ich das wirklich will. Macht nix, hat mir echt super gefallen, habe super viel lachen müssen, weil ich konnte mir die zwei Typen so richtig gut vorstellen. Aber so richtig gemein fand ich, dass ich jetzt nicht weiß, wer da im Kofferraum liegt.

Machs dann mal noch gut,
melisane

 

Hallo Quinn,

solche Leute kenne ich auch, die erzählen und erzählen und kommen nie zum Punkt, am Ende haben sie den Faden verloren und wissen nicht mehr, was sie eigentlich erzählen wollten, so ist es dem Erzähler wohl auch gegangen, hast einfach die Leiche vergessen, ... ups...da war doch noch was, egal, wen interessierts. Leichen gibt es viele, ob nun im Kofferraum oder im Keller, auch wer oder was die Leiche war, egal, wichtig sind doch die Täter selbst, so gesehen in den Medien, ...Gott sei dank... bin ich Atheist:D
was wollte ich nur, ach ja, gefallen hat mir die Fahrt sehr rasant erzählt und realitätsnah.

Liebe Grüße Weltflucht

 

Hallo Quinn,

nette geschichte aus dem kofferraum; die arme sau... :D

eine Sache habe ich allerdings vermisst: den orgonakkumulator :D
vielleicht findet sich für den ja noch ein plätzchen, reinpassen würde er allemal...
kein messias ohne den segen des kosmos *g

grüße,

Subart

 

Hallo Quinn,
ich könnte jetzt sowas wie 'überzeugend realistische Darstellung assoziativer Gedankengänge' und mehr in der Art schreiben.:bib: Doch möchte ich meine Subjektivität nicht verschleiern: Ich habe diese Lektüre genossen!:huldig:
Gruss
Kasimir

 

Hallo Andrea,

ich verspreche ja jedesmal beim nächsten Text besser Korrektur zu lesen und mich gründlicher zu bemühen. Und jedesmal tauchen die selben Fehler auf. Ich glaube es liegt einfach daran, dass ich laut schreibe und laut lese und mir deshalb diese reinen "schriftbildlichen" Fehler (groß/klein,dass/das) einfach entgehen. Ich muss also entweder einen "schriftbildlichen" Lesevorgang fest ins Korrektur-Programm mit aufnehmen oder eine Lektorin heiraten. Tertium non datur.
Auf jeden Fall: Vielen Dank für diese Fuzzel-Arbeit. Ich weiß das wirklich zu schätzen.

Mir hat alles an der Geschichte gefallen. Das wieder leicht Lebowski-Mäßige in dieser Männerfreundschaft, dieses Verlieren in Details und Rückblicken, das eigentliche Ereignis verschleiernd, auch, weil der Ich-Erzähler ja eh weiß, was geschehen ist. Der Umgangston des Stils, der perfekt passt. Dass es verdammt spannend ist, weil man ja wissen will, was da eigentlich passiert ist. Sie haben einen getötet, weil sie ihn für einen Verräter gehalten haben, das ist klar. Aber sonst bleibt alles im Dunkeln. Wirklich toll gelungen! Hat mich sehr gut unterhalten.
Das geht natürlich alles runter wie Öl. Gerade das es hinter dem ganzen Geschwätz spannend ist, freut mich natürlich sehr. Mit diesen "Anspielungen", die du lobst, ist das eine ganz diffizile Sache, finde ich. Die müssen sehr organisch kommen und genau in den Text passen, sonst geht das furchtbar schief. Wenn mir das - aus deiner Sicht - gelungen ist, ist das sehr schön.

Sehr gut, wie du da die Halbbildung des Typen darstellst, indem er alles vermischt, Pasteur und Semmelweiss.
Das ist leicht, da nehme ich einfach meine eigene Halbbildung als Vorlage. ;)

Vielen Dank dir und auch für die Empfehlung
Quinn

Hallo melisane,

ich glaube nicht, dass du vorher beten müsste. Der Messias sieht das bestimmt nicht so eng. ;) Aber die Messias-Masche scheint ja zu ziehen, das muß ich mir für die Zukunft merken. ;)

Freut mich, dass du gelacht hast und dass dir die Geschichte Spaß gemacht hat, dank dir für deine Kritik
Quinn

Hallo Weltflucht,
ja, der Protagonist ist ein fürchterlicher Laberhannes. Mit der Leiche im Kofferraum ist das interessant. Man kann die Geschichte so lesen wie den "Pulp-Fiction"-Koffer, aber man kann sie auch "Sixth Sense"mäßig lesen.

Freut mich, dass sie dir gefallen hat
Quinn

Hey Subart,
du hast sie auf die "Sixth Sense"-Weise gelesen. ;) Freut mich, dass sie dir gefallen hat. Von diesem orgono-Ding hab ich noch nie was gehört, aber kosmischer Segen ist immer toll.
Wenn die Geschichte noch ein wenig weitergegangen wäre, hätte ich einen Schwarzen aufs Motordach fallen lassen.

Dank dir für deine Kritik
Quinn

Hallo Kasimir,
das freut mich sehr. Assoziative Gedankengänge, na ja. Er labert halt. ;)

Danke auch dir
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Quinn,

also, zuerst Mal:

Wie schnell verurteilt man da einen und will ihn gleich auf die Couch schicken und ihn fragen, ob er vielleicht mal die Mumu seiner Mutter gesehen hat oder etwas Ähnliches
Ja, da muss man aufpassen. Da ist es schließlich nicht mehr weit bis zum Sexual-Serien-Straftäter.

Desweiteren: Ja, hat mir gefallen. Der flapsige Stil (hat der Prot zu diesem Zeitpunkt auch was geraucht? Aber ach, ich glaube, dass die Gedankengänge einer jeden Person so ähnlich sind, wenn man denn eigentlich denkt, dass einem niemand zuhört, aber diese blöden Leser können irgendwie in den Kopf reinsehen, so, als wär da nix bei, und ...) ist teilweise ein wenig anstrengend - wäre es vermutlich aber immer, könnte man die Gedanken von jemandem hören.

Aber weißt du, was der Stil macht? Er nimmt dem Kritiker die Chance, grammatikalisch etwas anzukreiden. :D

So, wie gesagt, gefallen, halte es jetzt nicht für den absoluten Burner, aber was Cooles für zwischendurch.


Liebe Grüße
Tamira

Und er ist so bleich wie die Titten von einer Frau, die zwar ins Sonnenstudio geht, aber dabei immer einen Bikini anbehält.
Unter ein Solarium legt man sich in Unterwäsche. ;)

 

hey quinn,

der orgonakkumulator ist ein gerät, in fakt eine holzbox, groß genug, so dass ein mensch darin platz findet.
der psychologe wilhelm reich, schüler sigmund freuds, hat genau diesen erfunden um kosmische strahlen, orgonen, für ihn primordiale kosmische Energie, zu konzentrieren und dem menschen nutzbar zu machen um seine verspannungen, sexuellen frustrationen u.ä. zu lösen.
mehr dazu hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Orgon
es ist wirklich grässlich beschissener hippie- und eso-kram. :D
deswegen passt es ja auch so gut!

herzlichst,

subart

 

Hallo Quinn,

ich schließe mich den anderen an, das ist eine sehr schöne Geschichte, die hat ihre Empfehlung verdient!

Aber mich hat ein bisschen stutzig gemacht, was du zur Interpretation geschrieben hast:

Man kann die Geschichte so lesen wie den "Pulp-Fiction"-Koffer, aber man kann sie auch "Sixth Sense"mäßig lesen.

:hmm: Im Falle der "Sixth Sense"-Variante, also gesetzt den Fall, der Prot wäre selbst derjenige im Kofferraum - wäre es dann nicht sehr schwierig, seinen neuen Job als Evangelist auszuüben? Und würde der Messias so jemandem überhaupt diesen Job geben?
Also ich wäre nicht auf die Sixth Sense-Interpretation gekommen, eigentlich finde ich sogar, der letzte Satz schließt sie aus. Aber vielleicht fehlt mir auch die Phantasie :)
Das Lesen hat mir jedenfalls viel Spaß gemacht.

Grüße von Perdita

 

Hey Tamira,

So, wie gesagt, gefallen, halte es jetzt nicht für den absoluten Burner, aber was Cooles für zwischendurch.
Das freut mich natürlich. ;) Und gerade weil du ja kein Fan dieses "Bewußtseinsstrom"-Zeugs bist (hast du mir auch schon bei einer älteren Geschichte mal angekreidet). ;)

Danke dir fürs Lesen und Gutfinden

Hey Subart,

öhm, okay. Das klingt mal echt tierisch eso-mäßig. Ist nicht so meine Welt, aber hört sich irgendwie nach Feng-Shui nach, so in Pyramiden schlafen und das alles. ;)

Dank dir für die Erläuterung ;)

Hallo Perdita,

ja, du hast schon Recht, es wäre dann natürlich ein posthumer Evangelist. ;)
Ich habe überlegt, ob ich die letzte Szene so gestalte, dass der Erzähler von Petrus am Himmelstor zurückgeschickt wird, um seinen Evangelisten-Job anzutreten, dann hätte ich aber den Interpretationsraum genommen, ein wenig. ;)
So ist es halt ein Rätsel, man kann die Geschichte so lesen oder so. Wie man will, aber dass weder Dirk noch Ralf mit einem Wort oder einer Geste auf ihn eingehen, während der Autofahrt, ist auch so was. Ich finde die Idee eines "Geister"-Erzählers reizvoll.

Auch dir vielen Dank für die Rückmeldung und natürlich schön, dass auch dir die Geschichte gefallen hat
Quinn

 

Hallo Quinn.

Eine Fünf-Sterne-Geschichte, denke ich. Schöne Figuren, interessanter historischer Background, cooler Sound. Schon der erste Satz ist sehr gut, das mit dem Arsch von Jennifer Lopez. Allerdings, auf die Dauer ist das Gequassel des Erzählers auf der Rückbank manchmal etwas nervend.

Übrigens hatte auch ich am Ende kurz die Idee, die beiden hätten den Erzähler als Judas in den Kofferraum gepackt. Ich fände das auch passend. Er ist schließlich nicht schwul. Das Ende könnte für meinen Geschmack etwas weniger grell sein, muss ja nicht immer gleich Mord sein, oder? Zum Beispiel, indem die zwei Homos die miese Hete einfach nur rausschmeißen, und er mitten in der Nacht zu Fuß heimlaufen muss.

Aber insgesamt gelungen.

Grüße,
Stefan

 

Hallo leixoletti,
freut mich, dass dir diese Geschichte gefallen hat. Aber so ein Gewicht wollte ich der Homo/Hetero-Sache gar nicht geben.
Da spielt ja eher die Enttäuschung des Erzählers mit rein, eben nicht dazuzugehören. Es gibt da eine Clique aus den dreien und dann eben noch eine stärkere Freundschaft zwischen Dirk und Ralf. Das wollte ich da eher zum Ausdruck bringen.

Vielen Dank fürs Lesen und Kritisieren
Quinn

 

Hi Quinn

Ja, coole Geschichte. Nichts Weltbewegendes, aber besser als dieses Schnee-Ding. Wäre deine Geschichte ein Film, dann würde sie zu den Filmen gehören, bei denen man das Gefühl hat, dass es eigentlich total egal ist, ob man sie nun gesehen hat oder nicht. Man hat nichts verpasst. Also eigentlich überflüssige Unterhaltung, aber verdammt gute Unterhaltung. :)

Cu JoBlack

 

Hallo Quinn,

eine ungewöhnliche Geschichte. Den Stil deines Erzählers hältst du konsequent durch, ein gern mal abschweifender Laberheini, der mich stark an meinen Ex-Schwager erinnert.

Die Geschichte ist äußerst unterhaltsam, weil es dir in dem einfach gehaltenen Text auf auf subtile Weise gelingt, so fast nebenbei Spannung aufzubauen, hier und da in Nebensätzen beiläufig eingestreut. Das ist schon wirklich gekonnt.

Der Schluss mag offen wirken, aber dass dein Erzähler im Kofferraum liegen könnte, diese Option halte ich für ausgeschlossen, das kommt mir nicht in den Sinn.

Man kann auf jeden Fall ins Grübeln kommen, weil du dich in vielen Punkten eher bedeckt hältst - ein geschickter Schachzug. So, wie dein Prot beim Erzählen immer an den wesentlichen Punkten vorbeilabert, weicht auch die Geschichte an sich einer eindeutigen Klarheit aus. Das passt. Gut sogar.

Grüße von Rick

 

Hey Jo,

Hi Quinn

Ja, coole Geschichte. Nichts Weltbewegendes, aber besser als dieses Schnee-Ding.

Nicht die Schnee-Geschichte dissen!

Wäre deine Geschichte ein Film, dann würde sie zu den Filmen gehören, bei denen man das Gefühl hat, dass es eigentlich total egal ist, ob man sie nun gesehen hat oder nicht.
Wäre es ein Film hätte ich Ralf mit Johnny Depp besetzt und du wärst jetzt schon am sabbern. ;)

Man hat nichts verpasst. Also eigentlich überflüssige Unterhaltung, aber verdammt gute Unterhaltung. :)
Sehr schön, das hört man wirklich gerne.

Gruß
Quinn


Hallo Rick,
freut mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Ja, der Erzähler ist ein Laberheini, ich glaube der Witz ist aber, dass es nur so aussieht, als würde er wahnsinnig viel rumlabern, es ist aber gar nicht so, es dreht sich ja ständig um die Handlung eigentlich (bis auf ein paar kleinere Abschnitte), so einen richtigen Laberheini, also so einen wie deinen Ex-Schwager, könnte man wahrscheinlich gar nicht als Erzähler brauchen.

Dass dir diese Andeutungen gefallen, freut mich. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schnell das schiefgehen kann und wenn es schief geht, geht es fürchterlich schief.

Vielen Dank für deine Kritik
Quinn

 

Hey Quinn,

in der Tat durch aus unterhaltsam und anregend, wenn auch irgendwie im Mittelteil bei mir das Gefühl aufkam "alter Labersack, komm zur Sache".

Die implizite Charakterisierung des Prots ist dir jedenfalls prima gelungen.

Lieben Gruß,

AE

 

Hallo Quinn,

sehr stark - alles in allem wie von allen beschrieben: stil, lässigkeit, story, spannungsbogen (trotz des endlosen geqassels) schluss - und dann im rückblick natürlich die überschrift.

sehr gut..grüße, streicher

 

Hallo Quinn

Eine flotte Geschichte, süffig zu lesen und ohne viel Dialog ein kleines, aber feines Kopfkino-Roadmovie.

Durch die Erwähnung des Rückspiegels, konnte ich mir die reale Dreierbesetzung im Auto endgültig vorstellen. Meiner Interpretation nach steigen Don Quijote und sein Sancho Panza wieder ein, unser Erzähler aber läuft zur nächsten Auffahrt, Amen!

Gruss.dot

 

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