Wenn wir schon bei rechtlichen Fragen sind: die Studentin, die meine Geschichte illustriert hat, hat auf meine angepisst e email reagiert. Sie meinte, sie wäre so nett gewesen mich zu fragen, sie hätte das ja auch ohne mein Einverständnis machen können, ohne dass ich das vermutlich je mitbekommen hätte.
Du hast völlig Recht, dass du da angepisst bist. Das Problem ist, du hast bei sowas außer Klagen, Abmahnen usw. - ja keine Möglichkeit. Du stehst dann da, wie jemanad, der unnötig Stress macht und da ein Fass aufmachst, bist der spießige Querulant, während der coole Typ/die coole Tussi, die das mit Urheberrecht und so alles bisschen locker sieht, halt chillt. Normal müsste man zu denen nach Hause gehen, ihnen den Kühlschrank leer fressen, sich mit den Klamotten den Arsch abwischen, paar DVDs einstecken und das Schlafzimmer verwüsten, und wenn sie sich beschweren, sagt man: Chill doch mal, Alte. Was willst denn machen? Ruf doch die Bullen.
Das ist immer das Problem, wenn sich einer Sorgen macht und dem anderen alles am Arsch vorbeigeht.
Ich erleb das im Moment selbst, bei "Online-Journalismus" (betont, in Anführungszeichen), was ich so bisschen mach. Wo da Artikel von mir landen oder Teile daraus. Was da alles geklaut wird.
Da stehst du auch davor, schüttelst den Kopf und sagst dir: Schreibst jetzt mal eine Mail. Aber was soll dann passieren? Wenn das ein großer Verlag (ist auch schon passiert, da hat der PRaktikant halt eine Idee für einen Artikel gesucht und hat dann einfach meinen zu 80% übernommen), dann regt sich vielleicht mal was, da ist dann irgendeine Struktur dahinter, dass man zu einem durchdringt, der eine ungefähre Vorstellung von Recht und Unrecht hat.
Wenn das ein 25jähriger sitzt, der von Quellen-Angaben und so überhaupt keine Ahnung hat und der eine Interneseite hat, weil die irgendwann mal ganz, ganz groß wird und er echt keinen Bock auf die Maßnahmen vom Amt hat, kriegst einen blöde Antwort und wirst ignoriert.
Es gibt da Fotografen und andere, die ihr Geschäft damit machen, gezielt danach zu suchen "Wo ist mein Zeug, ohne das ich als Quelle angegeben werde?" -> gefunden -> Abmahnung. Da heulen einige Webseiten-Besitzer bitter auf, wenn auf einmal die Abmahnung reinflattert.
Das ist bei Fotos ja kein Problem. Bei Texten und Quellmaterial schwieriger, weil das jeder mit Hackebeil verfälschen kann. Besonders schön: Einer schreibt ab, andere schreiben dann von dem ab und nennen ihn als Quelle. Egal.
Ich erleb da im letzten halben Jahr auch Sachen - was für Pfuscher da unterwegs sind, ohne jeden Respekt vorm geschrieben Wort - es ist so schlimm wie man denkt und noch schlimmer.
Ich hab vor 4 Tagen 3 E-Mails geschrieben. Der 1. hat mich ignoriert, der 2. hat gesagt: Das ist aber ein putziger Zufall, er habe das aber aus einer anderen Quelle und der 3. hat gesagt, er müsse ja überhaupt keine Quellen nennen, das sei ja Quatsch. Dann hab ich ihn auf sein eigenes Impressum hingewiesen (Das jeder aus dem Internet kopiert und das sagt, wenn's Urheberrechts-Verstöße gibt, teilen Sie uns das mit) und dann hat er mich ignoriert.
Was kann ich da machen? Muss ich in den sauren Apfel beißen und mir halt denken: Tjo. Dumm gelaufen oder ich muss zum Anwalt und hab die nächsten Monate mit so einem Mist zu tun. Das ist immer noch wie der Wilde Westen.