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Rossbollen

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08.09.2013
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Rossbollen

Der 3 jährige Wallach trabte jetzt endlich entspannt an der langen Longe. Er hatte sich mit dem Sattel abgefunden und lief gleichmäßig im Kreis auf dem grossen Reitplatz hinter dem Haus. Longieren hatte so etwas meditativ entspannendes, dacht sie gerade, als sie ein undefinierbares Geräusch vernahm, das schnell näher kam. Ein Hubschrauber schwebte ganz und gar nicht geräuschlos über ihr, machte einen Linksschwenk und flog weiter. „Verfluchter Militärflugplatz.“ schimpfte sie laut. Vorbei war’s mit der meditativen Ruhe. Vielmehr hatte Sie alle Hände voll, das verängstigt Pferd unter Kontrolle zu behalten und zu beruhigen.
Aus den Augenwinkeln konnte sie noch feststellen, dass dies kein Militärhubschrauber war, sondern, dass es sich um einen Rettungshubschrauber handelte.
Hanna wunderte sich. Was der wohl suchte ? Ob einer der Bauern draussen auf den Feldern mit seinem Fuhrwerk umgekippt war ? Aber das Pferd forderte gleich wieder ihre ganze Aufmerksamkeit und so hatte Hanna den Vorfall bald wieder vergessen.
Erst am nächsten Tag fiel ihr die Sache wieder ein, als ihr Mann Holger sie fragte. „Hast Du gestern den Rettungshubschrauber gesehen ?“
Holger war bei der Kriminalpolizei in Biberach stationiert
„Ja, ich hatte mich schon gewundert. Aber dann wieder vollkommen vergessen.“
„Der Schöninger hatte einen schweren Unfall.“
Schöninger war ein Bauer in dem kleinen idyllischen Ort in Oberschwaben, der Pferde züchtete und Kutsche fuhr. Ein nicht sehr sympathischer, großmäuliger Mensch, der oft und gerne über seine züchterischen Erfolge und an den Leinen erzählte.
„Das wundert mich jetzt nicht.“meinte Hanna. „Hat ihn endlich eines seiner Pferde geschlagen.“
„Nein. Stell Dir vor, er war mit der Kutsche unterwegs. Die Pferde sind durchgegangen, die Kutsche fiel um und er und seine Mitfahrer wurden schwer verletzt.“
Hannas Mitgefühl hielt sich in Grenzen. Erfahrungsgemäss waren diese Kutschausfahrten immer eine sehr alkoholische Angelegenheit.
Am nächsten Tag im Dorf-Lädele, wo man an 3 Tagen die Woche Brot und die wichtigsten Lebensmittel erwerben konnte erfuhr sie, dass der Schöninger auf dem Weg in die Klinik im Hubschrauber an seinen schweren Kopf-Verletzungen gestorben war.
„Er war ja it grad so a Megiger, aber so an Tod hät ma koim gwunscha.“
„Des hat ja it gut gehe könne.“
„Immer die junge Mädle aufm Hof“
„Dass da sei Frau nix gsait hat.“
„Dia ischt ebbes bessres. Dia het schtudiert, die war doch oft ed da.“
Schöninger’s Frau, die dritte, die es mit ihm versucht hat, hatte einen Manager-Job und war demzufolge oft unterwegs.
Keiner konnte begreifen, was diese eloquente, sympathische Frau an dem grobschlächtigen poltrigen Schöninger fand, respektive gefunden hatte. Alle waren entsetzt, als sie ihre Heirat bekannt gaben. Es war ein offenes Geheimnis, dass er es mit der ehelichen Treue nicht so genau nahm. Ohnehin, da Ruth, seine Frau während der Woche oft in Stuttgart war.

Der Schöninger Hof lag mitten im Dorf. Um seine Pferde auf die Weide zu bringen musste er sie immer der Strassse entlang zum Ortsrand führen. Diverse Mädchen zwischen 14 und 20 waren häufig bei ihm um mit den Pferden zu helfen. Er liess seine jungen Pferde auch von den Mädchen reiten und nicht selten konnte er sie dann an die Reiterin verkaufen.

Wieder zuhause fand Hanna eine Nachricht in ihrem e-mail account. Für eine Versicherung war Hanna öfter mal als Sachverständige in Pferdeangelegenheiten unterwegs. Nun teilte diese Versicherung ihr mit, dass sie in der Schöninger –Sache tätig werden sollte. Da bei dem Unfall ein Mensch zu Tode gekommen ist, wurde die Staatsanwaltschaft hinzugezogen.
Die beiden anderen Teilnehmer der Ausfahrt waren weniger schwer verletzt und bereits befragt worden..
Deren Aussage zufolge seien beide Pferde plötzlich sehr unruhig geworden. Eines sei gestiegen und habe sich dann in der Folge in den Strängen verheddert. Das andere Pferd bekam Panik und wollte weg. Plötzlich seien beide los, die Deichsel habe sich vom Wagen gelöst und da der Schöninger sich die Leinen um die Hand gewickelt hatte, was man ausdrücklich nicht tun sollte, habe es ihn mit einem Ruck vom Wagen geschleudert. Die Pferde sind auf und davon und haben den Schöninger hinter sich her geschleift. In Folge dessen war die Kutsche umgekippt und es hatte die beiden jungen Frauen heraus katapultiert.
Von allen Beteiligten war eine Blutprobe genommen worden. Seltsamerweise hatte keiner, auch Schöninger nicht, einen nennenswerten Alkoholanteil im Blut. Die Versicherung wollte nun wissen, warum die Pferde plötzlich durchgegangen sind. Hanna sollte feststellen, ob die Pferde verkehrstauglich und erfahren gewesen seien.
.
Hanna war das unangenehm. Sie und Ruth waren früher mal fast befreundet gewesen. Man hatte sich öfter mal auf einem Turnier getroffen und sich unterhalten. Aber seit sie den Schöninger geheiratet hat, den sie im Gestüt Marbach bei der Hengstparade kennengelernt hatte, war jeglicher Kontakt zum erliegen gekommen.
Na ja, überlegte Hanna laut, nach Ruth sehen und ihr Beileid aussprechen wollte sie ja auf jeden Fall. Dazu musste sie sowieso auf den Schöningerhof . Da konnte sie sich auch gleich die Pferde ansehen.

Wie vermutet war der Hof voller fremder Autos. Verwandte von beiden Seiten hatten sich eingefunden. Hanna ging in’s Haus um ihr Beileid auszudrücken und machte sich dann auf den Weg in den Stall. Dort fand sie ein Mädchen vor, welches mit verquollenen Augen die Stallarbeit erledigte. Auf Hannas Frage nach den Pferden zeigte das Mädchen schluchzend zu den hinteren Boxen. Die beiden waren sofort zu erkennen.. Dick mit Salbe bedeckte Schürfwunden, eine genähte Wunde am Oberschenkel und ein mit Verbandswatte und einer hellen Bandage dick verbundenes Hinterbein liess sie die beiden sofort erkennen.
Auf ihre Fragen erzählte Juliane, so hiess das Mädchen, dass die beiden schon öfter gefahren worden seien und es noch nie ein Problem gegeben hatte. Ihre Frage nach den beiden Mädchen, die als Beifahrer dabei gewesen waren beantwortete Juliane unerwartet heftig. Eigntlich könne sie froh sein, dass sie nicht dabei war, meinte Juliane, denn diese Ausfahrt hatte der Schöninger ursprünglich ihr versprochen. Hanna liess sich zeigen, wo die Kutsche normalerweise steht. Aber das sei eigentlich der Parkplatz von Schöningers geschiedenem Bruder, meinte sie. Der hätte sich zwar schon mehrmals darüber aufgeregt, aber dem Schöninger sei das egal gewesen. Er könne ja ausziehen, wenn ihm was nicht passt, habe er immer gesagt.

Zuhause erwartete Hanna eine neue Nachricht von ihrem Auftraggeber, der Versicherung. Die auszuzahlende Summe belief sich auf 1 Millon Euro. Bevor die zur Auszahlung kommt müssen alle Zweifel ausgeräumt sein.
Technische Experten hatten sich schon die Kutsche vorgenommen und festgestellt, dass an der Verbindung von Kutsche und Deichsel manipuliert war


Um den Kopf frei zu haben, sattelte sie ihre Lieblingsstute um in’s Gelände zu reiten. Unwillkürlich lenkte sie das Pferd in die Richtung und zu der Unglücks-Stelle. Am langen Zügel passierte sie den Ort, an dem angeblich die Pferde verrückt geworden waren. Auf dem Schotterweg waren die Spuren noch deutlich zu erkennen und die Stelle an der die Kutsche in den Graben kippte war deutlich zu erkennen.
Links vom Weg begann das Unterholz und der Wald. Es war deutlich zu sehen dass die Pferde hier erschrocken waren und nach rechts, weg vom Waldrand flüchten wollten. Hanna ritt näher zum Unterholz um sich die Stelle genauer anzusehen. DA fiel ihr ein Glitzern im Unterholz auf. Sie stieg ab, hielt die Stute am Zügel und watete zwischen die fast hüfthohen Brennesseln. Dankbar dachte sie daran, dass sie ein langärmliges Hemd und Handschuhe angezogen hatte. Vom Boden aus musste sie noch etwas suchen. Das Glitzern, das vom Sattel aus gut zu sehen gewesen war, schien verschwunden. Die sich sträubende Stute hinter sich her ziehend suchte sie in kleinen Schritten den Boden ab. Da ! Es war eine kleine, metallische Trillerpfeife an einer Kordel. Sie hing an einem kleinen Zweig. Ein paar Meter weiter waren die Brennesseln zertreten. Die Spur führte in den Wald hinein. Hier hatte sich jemand versteckt. Dabei hatte er oder sie die Pfeiffe verloren. Es schien sich um eine Hundepfeiffe zu handeln, deren hohe Töne von Menschen nicht wahrgenommen werden können. Für Hunde, evtl. auch für Pferdeohren sind diese Töne jedoch sehr unangenehm.
Hanna wickelte das Fundstück sorgfältig in ein Papiertaschentuch und steckte es ein. Dann stieg sie auf und ritt auf direktem Weg nach Hause.
Holger war gerade nach Hause gekommen und so präsentierte sie ihm ihren Fund.
„Woher hast denn die ?“
Seine Kollegen von der Streife waren wohl vor Ort gewesen. Doch bislang hatte alles nach einem Unfall ausgesehen.
Hanna sagte ihm wo.
Holgers Kollegen und die Spusi würden wohl noch einmal zum Unfallort hinaus fahren müssen und die Gegend intensiv absuchen. Sie würden wohl über die Hinterlassenschaften ihres Pferdes im Gebüsch nicht gerade erfreut sein.
Dann rief Holger seine Kollegen an und Hanna informierte die Versicherung.
Schöninger war zwar auf der Skala der beliebtesten Einwohner von Tiefenbach ziemlich weit unten zu finden. Es sah so aus als hätte ihm jemand einen üblen Streich spiele wollen, der dann sehr übel ausging.
Einerseits die manipulierte Kutsche und andererseits das Hundepfeiffchen..
Bevor Holgers Kollegen kamen musste Hanna noch mal zum Schöningerhof. Die Pfeiffe steckte sie in die Tasche. Auf dem Hof führte ihr erster Weg in den Stall.
Dort traf sie Ruth beim Füttern der Pferde. Hanna legte das Fundstück auf die Futterkiste.
Ruth erkannte sie sofort. „Wo hast Du denn die her ? Das ist dem Max seine Hundepfeiffe.“
Poldi, sein grosser Bernhardiner war der in der Umgebung berühmt-berüchtigt.

Zwei der Mädels, vom Typ dünn, mittelblond und mit Zopf, kamen zur Stalltüre herein.
Eine der beiden meinte. „Ach da ist ja das Pfeifferl. Der Max hat es schon überall gesucht.“
Die andere war plötzlich blass geworden, drehte sich um und verliess den Stall aufschluchzend.
„Tanja ist vollkommen durch den Wind.“ sagte ihre Freundin.
Hanna fragte Ruth: “Wieviele Mädchen, die hier helfen gibt es denn eigentlich ?“
„Eigentlich vier, die regelmässig da sind.“ meinte Ruth. „aber gelegentlich kommen noch Freundinnen mit.“
„Juliane, Tanja, Jessica und Kerstin“
Hanna folgte den beiden nach draussen. Tanja kauerte auf der Bank vor dem Stall und schluchzte laut. Ihre Freundin schlang tröstend ihre Arme um sie.
Gerade als Hanna näher kommen wollte ging die Türe vom Anbau auf. Max Bruder Fred trat in den Hof. Sie erschrak über sein Aussehen. Fred war immer die elegantere Ausgabe seines doch ziemlich rustikalen Bruders gewesen. Aber heute war er nur noch ein Schatten seiner selbst. Graues, schlecht rasiertes Gesicht, Augenringe, und schlecht sitzende Kleidung.
Er war dünner geworden. Kaum hatte er sie gesehen, drehte er um und ging wieder zurück in seine kleine Wohnung.
Nanu, dachte Hanna, so grosse Trauer um den Bruder ?

Max war alles andere als nett zu ihm gewesen. Als die Mutter starb hatte sie ihren Söhnen den Hof zu gleichen Teilen vererbt. Aber irgendwie hatte Max es geschafft, dass Fred nur noch das kleine Austragshäusl, bestehend aus 2 Zimmern, einer Miniküche und einem kleinen Bad gehörte. Es war unverkennbar gewesen, dass Max versucht hatte seinen jüngeren Bruder aus dem Haus zu drängen. Hanna fiel die Geschichte mit dem Parkplatz wieder ein. Max hatte seine Kutsche immer auf Fred’s Parkplatz abgestellt.
Und genau an dieser Kutsche war manipuliert worden. Konnte das sein ?
Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume. Und das Pfeiffchen…?
Ihr Blick fiel auf das schluchzende Bündel Elend auf der Bank.
Ganz in Gedanken fuhr sie zurück nach Hause. Dort gab sie ihre Beobachtungen weiter an die zuständigen Stellen, die ihrerseits die erforderlichen Massnahmen einleiteten.

Nachdem die Spurensicherung DNA-Tests vorgenommen hatte war die Angelegenheit klar.
Fred wollte seinem Bruder eins auswischen und hatte die Kutsche manipuliert.
Sie sollte bei der nächsten Ausfahrt einfach nur auseinander fallen.
Tanja war eifersüchtig auf Kerstin gewesen, die mit Jessica auf den Hof gekommen war und eines der Pferde auf dem nächsten Turnier hätte vorstellen sollen.
Da war ihr die Idee mit dem Pfeiffchen gekommen.
Fataler weise hatte ihr Max Schöninger selbst von de Wirkung der Trillerpfeiffe erzählt, als er damit geprahlt hatte, wie er einen Mitbewerber bei einem Fahrturnier so in Schwierigkeiten gebracht hatte.
Das Tragische bei der geschichte war: Keiner wusste vom Vorhaben des Anderen.
Aber schliesslich hatte die Kombination von beidem zu dem tragischen Resultat geführt, das schliesslich den Tod von Max Schöninger verursacht hatte.
Eine Verkettung unglücklicher Umstände.
Tötungsabsicht konnte keinem der Beiden unterstellt werden. Tanja war noch minderjährig.
Die Versicherung würde zahlen müssen.
Eine Woche später konnte Hanna beim vorbeifahren beobachten, dass Fred Schöninger seinen Arm um Ruth’s Hüften gelegt hatte………
Aber das ist eine andere Geschichte !

 

Hallo Giuditta

Herzlich willkommen hier im Forum. :)

Mir ist der Titel aufgefallen, ein Schweizer Ausdruck für Pferdeäpfel, den man sonst wohl höchstens im süddeutschen Raum kennt. Es machte mich neugierig, was solche zu einem Kriminalfall beitragen können, und schon war ich mittendrin. Vom Thema her nehme ich an, du bist ein vom Reiten begeistertes junges Mädchen.

Inhaltlich fand ich es unterhaltsam, was sich da ereignet. Nicht unbedingt spannend, da fehlt es dir noch an Raffinesse um den Leser an die Kandare zu binden, doch rundet sich die Geschichte, was bei einem Erstling nicht allen gelingt.

Zu Beginn stolperte ich über das "meditativ entspannende". Du wolltest damit wohl das Beruhigende dieser Tätigkeit hervorheben, was es mir mit diesen Worten aber unnütz doppelte. An sich eine Kleinigkeit, aber in literarischen Texten sollte man sich die Wirkung der Wortwahl bewusst überlegen, keine überflüssige Floskeln verwenden.

Doch meine Entspannung bremste nicht nur dies aus. Wie ich bemerkte, hattest du es wohl eilig die Geschichte unter die Leute zu bringen. Deine Erste, verständlich, doch nimmt es ihr seinen Reiz, wenn die Flüchtigkeit zu stark durchschimmert. Nachfolgend Fehler, die mir beim Lesen aufgefallen sind.

Longieren hatte so etwas meditativ entspannendes,

Entspannendes (Grossschreibung)

Vielmehr hatte Sie alle Hände voll, das verängstigt Pferd unter Kontrolle zu behalten und zu beruhigen.

verängstigte

Was der wohl suchte ?

Bei sämtlichen Frage- oder Ausrufezeichen im Text folgt nach dem letzten Wort ein unnützer Leerschlag. Bei den massierten Fragezeichen, welche du verwandtest, ein auffälliger Schönheitsfehler.

Holger war bei der Kriminalpolizei in Biberach stationiert

An einigen Stellen, wie obenstehend, hast du schlichtweg das Schlusszeichen, hier den Punkt, unterschlagen.

„Das wundert mich jetzt nicht.“meinte Hanna.

Bei wörtlicher Rede, der eine Erläuterung im gleichen Satz folgt, gehört ein Komma hin und nicht ein Punkt. Ausnahmen können höchstens Ausrufe oder Fragezeichen sein, die sich auf die gesprochenen Worte beziehen. Also vorliegend: „Das wundert mich jetzt nicht“, meinte Hanna.

Am nächsten Tag im Dorf-Lädele, wo man an 3 Tagen die Woche Brot und die wichtigsten Lebensmittel erwerben konnte[KOMMA] erfuhr sie, dass der Schöninger auf dem Weg in die Klinik im Hubschrauber an seinen schweren Kopf-Verletzungen gestorben war.

Um seine Pferde auf die Weide zu bringen[KOMMA] musste er sie immer der Strassse entlang zum Ortsrand führen.

Strasse (Schweizer Schreibweise) oder Straße, aber nie mit drei „s“!

Diverse Mädchen zwischen 14 und 20 waren häufig bei ihm[KOMMA] um mit den Pferden zu helfen.

Wieder zuhause fand Hanna eine Nachricht in ihrem e-mail account.

E-Mail-Konto

Plötzlich seien beide los, die Deichsel habe sich vom Wagen gelöst[KOMMA] und da der Schöninger sich die Leinen um die Hand gewickelt hatte, was man ausdrücklich nicht tun sollte, habe es ihn mit einem Ruck vom Wagen geschleudert.

Hanna sollte feststellen, ob die Pferde verkehrstauglich und erfahren gewesen seien.
.
Hanna war das unangenehm.

Unnötiger Punkt in der Leerzeile.

Aber seit sie den Schöninger geheiratet hat, den sie im Gestüt Marbach bei der Hengstparade kennengelernt hatte, war jeglicher Kontakt zum erliegen gekommen.

Erliegen (Grossschreibung)

Hanna ging in’s Haus um ihr Beileid auszudrücken und machte sich dann auf den Weg in den Stall.

Hier ist kein Apostroph erforderlich. Im weiteren Text hat du auch Namen, die du fälschlicherweise mit Apostroph anführtest: z. B. Fred’s. Diese sind ebenso ohne ein solches Zeichen zu schreiben.

Eigntlich könne sie froh sein, dass sie nicht dabei war, meinte Juliane,

Eigentlich

Die auszuzahlende Summe belief sich auf 1 Millon Euro.

Million

Um den Kopf frei zu haben, sattelte sie ihre Lieblingsstute[KOMMA] um in’s Gelände zu reiten.

freizuhaben (In einem Wort). Vor diesem Satz hast du zudem zwei Leerzeilen im Text, eine ist überflüssig. Vor dem E-Mail-Account sind es zudem drei.

Auf dem Schotterweg waren die Spuren noch deutlich zu erkennen und die Stelle[KOMMA] an der die Kutsche in den Graben kippte war deutlich zu erkennen.

Es war deutlich zu sehen[KOMMA] dass die Pferde hier erschrocken waren und nach rechts, weg vom Waldrand flüchten wollten.

Hanna ritt näher zum Unterholz[KOMMA] um sich die Stelle genauer anzusehen.

DA fiel ihr ein Glitzern im Unterholz auf.

Wenn dies eine Hervorhebung sein sollte, keine Grossbuchstaben, sondern besser kursiv setzen: Da.

Sie stieg ab, hielt die Stute am Zügel und watete zwischen die fast hüfthohen Brennesseln.

Brennnesseln (Dreimal ein „n“)

Dabei hatte er oder sie die Pfeiffe verloren.

Was ordentlich mit einer Trillerpfeife begann, wandelte sich nachfolgend in seiner Schreibweise rätselhaft zu seiner Tonart, nämlich dem Pfiff, wobei doch nur die Pfeife gemeint sein kann.

Es schien sich um eine Hundepfeiffe zu handeln, deren hohe Töne von Menschen nicht wahrgenommen werden können.

Da war ich pfiffiges Kerlchen nun ganz perplex, ist das Corpus Delicti in diesem Thriller nun eine Triller- oder eine Ultraschallpfeife. Ersteres erzeugt durch ein rotierendes Kügelchen einen gemein lauten Ton. ;)

Bevor Holgers Kollegen kamen[KOMMA] musste Hanna noch mal zum Schöningerhof.

Hanna fragte Ruth: “Wieviele Mädchen, die hier helfen[KOMMA] gibt es denn eigentlich ?

Wie viele (Zwei Wörter).

Gerade als Hanna näher kommen wollte[KOMMA] ging die Türe vom Anbau auf.

Graues, schlecht rasiertes Gesicht, Augenringe, und schlecht sitzende Kleidung.

Nach Augenringe ist das Komma überflüssig.

Als die Mutter starb[KOMMA] hatte sie ihren Söhnen den Hof zu gleichen Teilen vererbt.

Es war unverkennbar gewesen, dass Max versucht hatte[KOMMA] seinen jüngeren Bruder aus dem Haus zu drängen.

Und das Pfeiffchen…?

Die korrekte Schreibweise von Pfeife hatte ich ja schon erwähnt und es gilt für den ganzen Text. Aber hier ist noch ein Novum, eine Regel, die du nicht beachtest: Auslassungszeichen (und immer nur drei) werden vom letzten Wort mit einem Leerschlag abgetrennt. Eine Ausnahme bilden einzig unvollständige Worte, wie z. B. Verd…! Also muss es vorstehend lauten: Und das Pfeifchen …?

Nachdem die Spurensicherung DNA-Tests vorgenommen hatte[KOMMA] war die Angelegenheit klar.

Sie sollte bei der nächsten Ausfahrt einfach nur auseinander fallen.

auseinanderfallen

Fataler weise hatte ihr Max Schöninger selbst von de Wirkung der Trillerpfeiffe erzählt, als er damit geprahlt hatte, wie er einen Mitbewerber bei einem Fahrturnier so in Schwierigkeiten gebracht hatte.

Fatalerweise (ein Wort) hat nun auch die Trillerpfeife ein zweites f erhalten.

Das Tragische bei der geschichte war:

Geschichte

Eine Woche später konnte Hanna beim vorbeifahren beobachten, dass Fred Schöninger seinen Arm um Ruth’s Hüften gelegt hatte………

Vorbeifahren (Grossschreibung). Die andern Dinge, Apostroph bei Namen sowie Auslassungspunkte hatte ich dir bereits angemerkt.

Meine Güte, das war jetzt aufwendiger als ich annahm. Bei Fehlern, die sich im Text wiederholen, habe ich mit entsprechendem Vermerk nur einmal angezeigt.
Bevor du einen Text einstellst, solltest du dir künftig die Zeit nehmen, ihn wiederholt und sorgfältig zur Korrektur zu lesen. Die Leser brechen meist nach einigen Zeilen ab, wenn sie bemerken, dass ein Text viele Flüchtigkeitsfehler enthält. Mit dem Korrigieren der aufgezeigten Fehler hast du nun erst mal eine gute Übung.

Du kannst auch daraus lernen, wenn du die Geschichten anderer liest und deine Meinung dazu schreibst. Bei einer kritischen Durchsicht von Geschichten kann man erkennen, warum Texte ansprechend sind oder welche Schwächen sie aufweisen. Dies kann man dann wiederum für das eigene Schreiben, da man es im Hinterkopf behält, umsetzen.

In diesem Sinne noch viel Spass beim Schreiben, Lesen und Kommentieren hier.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

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