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Schlachtfelder

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27.08.2007
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Schlachtfelder

“Kirsty”, flüsterte es kichernd hinter ihr.
Sie würde sich nicht umdrehen, wer wusste denn, was die anderen schon wieder Gemeines vorhatten.
“Kirsty, he, ich will dich was fragen!” Es war Marks einschmeichelnde Stimme und die dumme Gans, die so hysterisch lachte, war ihre ehemalige Freundin Anne, die sich wahrscheinlich neben Mark im Sitz lümmelte und bereit war, über jeden sinnlosen Witz zu lachen, den sein Miniaturhirn hervorbrachte.
Kirsty konnte aus den Augenwinkeln heraus Marks roten Pullover sehen, denselben, an den sie sich vor noch nicht ganz zwei Monaten geschmiegt hatte. Unfassbar, dass sie Mark tatsächlich einmal toll gefunden hatte, aufregend gar, interessant. Wo hatte sie da nur gerade ihren Verstand abgelegt ... Nach einem Monat mit ihm war ihr klar geworden, dass sie es keine weitere Minute in seiner Gesellschaft aushalten konnte, seine geschmacklosen Kommentare, seine schwitzigen Hände, die ihr unter dem Pullover herumfuhrwerkten, als ob sie Teig kneteten, ja selbst der angeberische Klingelton an seinem Handy hatten ihr den letzten Nerv geraubt. Und so hatte sie mit ihm Schluss gemacht, freundlich und höflich, in der Meinung, die Sache sei damit erledigt.

Aber einen Mark ließ man nicht einfach so fallen wie eine heiße Kartoffel. Ein Mark wollte erobern und bestimmen, auch den Zeitpunkt der Trennung, die selbstverständlich von ihm ausgehen musste. Es war daher nicht sonderlich überraschend, dass er beleidigt in der Schule herumerzählte, sie sei arrogant und hässlich, fett und frigide. Kirsty hatte das fast erwartet und daher nur mit den Augen gerollt, als Anne ihr davon berichtet hatte.
Doch nichts hatte sie auf die Lawine vorbereitet, die dieser Mistkerl ins Rollen brachte.
“He, Kirsty, wir haben was Schönes für dich!”
An den vielen Stimmen, die in das Kichern einstimmten, erkannte sie, dass wahrscheinlich mittlerweile die gesamte letzte Reihe auf ihren Rücken starrte. Obwohl es in der Schulbusordnung vorgesehen war, dass die Großen hinten sitzen durften, hätte sie jetzt liebend gerne mit einem der Fünftklässler in der ersten Reihe getauscht. Sie überlegte, ob sie aufstehen und sich eine Reihe weiter vorn hinsetzen sollte - neben der dicken Annelie war noch ein Platz frei, die hätte bestimmt nichts dagegen.
Aber es wäre eine Flucht und außerdem die absolute Niederlage. Wer sich mit der dicken Annelie verbrüderte, war praktisch unsichtbar, rutschte sang -und klanglos ins Tal der Nichtbeachtung.
Aber schlimmer konnte es ja wohl kaum noch werden.
Kirsty gab sich einen Ruck und wollte aufstehen, aber es ging nicht.
“Ooooohhh!”, machte es hinter ihr spöttisch, sie konnte Tims prustendes Lachen hören, jemand schlug sich auf die Schenkel, jemand grölte: ”Spitze, Alter!”
Jemand hatte sie mit dem Gurt ihrer eigenen Tasche am Sitz festgebunden.
Kirsty spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss, es half alles nichts, sie musste sich den Tatsachen stellen.

Als sie ihren Kopf nach hinten drehte, fühlte sie einen Moment lang den Windzug, von etwas, das durch die Luft flog.
Im nächsten Moment landete ein Joghurtbecher auf ihrem Kopf.
Weisse Pampe verschmierte ihr das rechte Auge und lief hinunter zu ihrem Mund.
“Ablecken, Kirsty”, sagte Mark fast zärtlich. Sein triumphierender Gesichstausdruck war schlimmer noch als der Joghurt in ihren Haaren, schlimmer als der hämische Gesichtsausdruck ihrer ehemaligen besten Freundin und das erstickte Lachen der anderen.
“Du bist so ein Arschloch Mark”, sagte Kirsty mit all der Würde, die sie noch aufbrachte. Sie nestelte die Tasche los und hastete nach vorn, niemand sollte ihre Tränen sehen, die sie nicht mehr zurückhalten konnte.
Zwei Stationen zu früh stieg sie aus, die anderen lachten immer noch und winkten ihr zu.

Den ganzen langen Heimweg liefen ihr die Tränen über das Gesicht, der Joghurt verklebte ihr die Haare, sie musste einen herrlichen Anblick bieten.
Hoffentlich war ihre Mutter noch nicht zu Hause, das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, waren peinliche Fragen, mitleidige Blicke oder gar ein: ”Na, da werde ich mal deine Lehrerin anrufen, wo kommen wir denn da hin!”
Ihre Mutter konnte das hier nicht verstehen, niemand konnte es verstehen. Ihre Mutter fragte immer noch arglos nach den “netten Freunden”, die auf einmal ausblieben, Freunde, die schon längst keine mehr waren, seit Mark sie alle auf seine Seite gezogen hatte. Allerdings wäre er wohl kaum so erfolgreich gewesen, wenn eine gewisse beste Freundin ihm nicht dabei geholfen hätte.
Anne, das hinterlistige Stück.
Anne hatte sich wochenlang ihre Klagen über den Trampel Mark angehört, gemeinsam hatten sie sich über ihn mokiert, hatten kreischend vor Lachen sein lächerliches: ”Whatsup Baby?” nachgemacht.
Zwei Tage nachdem sie Schluß gemacht hatte, war Anne an seinem Arm auf dem Schulhof erschienen und hatte so getan, als hätte sie Kirsty noch nie im Leben gesehen.

Glücklicherweise war ihre Mutter noch nicht zu Hause, so dass sie sofort unter die Dusche stürzen konnte. Als ihre Mutter eine halbe Stunde später hereinkam, saß sie schon mit nassen Haaren am Computer.
“Na, mein Schatz?”, sie guckte neugierig auf Kirstys Bildschirm, “machst du schon wieder Hausaufgaben?”
“Hmmm.”
Kirstys Handy klingelte und sie ging ran.
“Na, Joghurtkopf!”, sagte eine Jungsstimme. Jemand lachte im Hintergrund.
Kirsty schaltete das Handy aus.
“War das Anne?”, fragte ihre Mutter, der hoffnungsvolle Ton war nicht zu überhören.
“Falsch verbunden”, antwortete Kirsty. “Mama ich habe wirklich zu tun.” Ihre Wangen brannten wie Feuer.

Der nächste Tag war an Scheußlichkeit kaum noch zu überbieten.
Es schien, als hätte Mark die gesamte zehnte Klassenstufe aufgehetzt, spöttische Blicke verfolgten sie durch alle Korridore.
In der Mittagspause setzte sie sich draußen mit einem Buch auf die Bank.
Annelie kam vorbei und winkte ihr zögernd zu.
Kirsty hatte plötzlich das Bedürfnis, mit jemandem zu reden. “Gehst du auch nicht essen?”
Annelie zuckte mit den Schultern. “Hab keinen Hunger.”
Kirsty schielte Annelie von der Seite an. Das war so eindeutig gelogen, dass sie sich nicht einmal die Mühe machte, darauf einzugehen. “Sie können echt fies sein, was?”
Annelie antwortete nicht.
Kirsty ließ ihrer Wut freien Lauf. "Sie sind bescheuert! Sie sind totale Arschlöcher, allen voran dieser widerliche Mark."
“Aber trotzdem willst du gern mit ihnen befreundet sein.”
Kirsty schaute Annelie verblüfft an.
“Wie kommst du darauf? Natürlich nicht, sie sind mir egal!” Aber das stimmte nicht, dachte sie im selben Moment, wie konnten sie ihr egal sein, wenn sie sich so darüber ärgerte. Annelie hatte Recht. “Ich will einfach nicht alleine sein”, gab Kirsty zu. “Niemand will das gern, man braucht eine Gruppe, zu der man gehört.”
“Ich bin lieber alleine, wenn das da die Alternative ist!” Annelie nickte mit dem Kopf in Richtung der lärmenden Masse, die jetzt aus dem Speisesaal quoll.
“Sie haben nichts, was ich will oder brauche. Sie kommen nur an dich heran, wenn sie merken, dass du dazugehören willst. Ich habe andere Freunde."
Annelie stand schwerfällig auf und nahm ihre Tasche. “Wir stellen historische Schlachten nach, manchmal kommen Hunderte von Leuten. Es macht unheimlichen Spaß, sieh es dir doch einmal an!” Damit ging sie weg.
Historische Schlachten? Kirsty war so verblüfft über diese unerwartete Offenbarung, dass sie den ganzen restlichen Schultag darüber nachdenken musste und die Stänkereien der anderen gar nicht richtig registrierte.
Den ganzen Abend lang googelte sie sich durch diese seltsame Schlachtenkultur, von deren Existenz sie bislang keine Ahnung gehabt hatte.
Was gab es eigentlich noch alles, wovon sie keine Ahnung hatte?
Eine ganze Menge, wie sich herausstellte. Wieso hatte sie nur ihre Zeit mit Gedanken an Mark und seine Handlanger verschwendet?
In den nächsten Tagen überkam sie ein paar Mal das unbestimmte Gefühl, dass es einigen Leuten langweilig wurde, sie zu ärgern, als ob sie merkten, dass Kirsty gar nicht richtig bei der Sache war.

Zwei Wochen später klingelte es an ihrer Tür und eine völlig verheulte Anne stand davor.
“Er hahat eine Andandere..., wimmerte sie. “Er sagt ich bin…ich bin… ihm zu juhung!”
Sie wollte ihre Arme um Kirstys Hals werfen, aber Kirsty trat einen Schritt zurück.
“Das tut mir leid für dich, Anne”, entgegnete sie, “aber damit musst du schon selber klarkommen."
“Was?”, schluckte Anne. “Aber du brauchst mich, wir sind Freundinnen, du hast doch sonst keinen! Außerdem”, hier blitzten ihre Augen triumphierend, “hat er dich doch auch sitzengelassen!”
Obwohl das nicht der Wahrheit entsprach, zuckte Kirsty nur mit den Schultern.
Anne hatte nichts, was Kirsty wollte oder brauchte.
Die erste Schlacht war geschlagen.

 

Hallo Pistole,
vielen Dank fuer dein Kommentar. Ja, da hast du wohl recht, ich hatte selbst auch das vage Gefuehl, dass das Ende ein bisschen zu moralisierend war, andererseits wusste ich nicht, was sonst!
Vielleicht noch ein bisschen versteckter, hmmm...
Danke fuer den Denkanstoss,
Gruss, sammamish

 

Hallo sammamish!

Da wird gemobbt. Über das Thema habe ich ebenfalls schon öfter geschrieben (und ich kenne das auch noch aus der Schule). Daher stört mich das Ende deiner Geschichte, oder besser Amelies Aussage: "Sie kommen nur an dich heran, wenn sie merken, dass du dazugehören willst." => Das heißt ja praktisch: Wenn du nicht reagierst, hören sie auf. Gut, sicher, man kann ignorieren, wenn man beschimpft wird, oder man kann zumindest so tun. Aber Kristy hat doch schon einen härteren Angriff (mit dem Jogurtbecher) erlebt. So etwas kann man auf Dauer nicht ignorieren. Mobbern fällt auch noch anderes ein. (Lasst uns mal 'ne Tube Klebstoff in ihre Schultasche hauen, nur als Beispiel.)
Mit Amelies Moral liest sich das Ganze für mich wie ein Märchen.

Ansonsten sind mir noch viele Fehler in der Zeichensetzung aufgefallen, und ein unsicherer Satzbau. Einige Beispiele:

"Kirsty!", flüsterte es => Wie flüstert man einen Ausruf (!)?

fragen!", es war Marks => Komma weg, dann groß weiter.

Marks roten Pullover sehen, derselbe, an den => denselben

Marks roten Pullover sehen, derselbe, an den sie sich vor noch nicht ganz zwei Monaten geschmiegt hatte. Unfassbar, dass sie ihn tatsächlich einmal toll gefunden
=> Da steht, dass sie Marks Pullover toll gefunden hat. Das meinst du sicherlich nicht so.

gerade ihren Verstand abgelegt…. => Immer nur drei Punkte und ein Leerzeichen davor.

herumerzählte, sie sei arrogant und häßlich, fett und frigide und noch eine ganze Reihe ähnlicher Attribute.
=> Sie sei ähnlicher Attribute? Das solltest du umformulieren. Und hässlich mit Doppel-S.

jemand grölte:" Spitze, Alter!".
=> Da fehlt ein Leerzeichen nach dem Doppelpunkt, danach ist eins zuviel, und der letzte Punkt muss weg.

"Ablecken Kirsty", sagte Mark => Ablecken KOMMA Kristy

Wie gesagt, nur Beispiele.

Grüße
Chris

 

Hallo Chris, vielen Dank fuer dein Komentar und die Korreturvorschlaege, von denen ich einige gleich uebernommen habe. Bei den anderen war ich mir nicht so sicher, ob sie wirklich notwendig waren. :)

Ja du hast recht, inhaltlich ist es ein wenig zu fabulierend und maerchenhaft geworden, sie auch obiges comment. Was ich zeigen wollte war, dass bei so manchem mobbing der / die Gemobbte besonders leidet, weil sie eigentlich perverserweise trotzdem mit zu ebendieser Gruppe gehoeren wollen. Davon ist man nur befreit, wenn man wirklich, im tiefsten Inneren seines Herzens nichts mit den Leuten zu tun haben will ( so wie es mir jetzt Ende Dreissig schnurzpiepe ist, was Teenager von mir denken z. B.).
Sowas muss man im Teenie Dasein erst mal schaffen. Aber es stimmt schon, was du sagst, nicht alles laesst sich mit Ignorieren aus der Welt schaffen, ganz im Gegenteil.
Viele liebe Gruesse,
sammamish

 

Hallo sammamish!

"Was ich zeigen wollte war, dass bei so manchem mobbing der / die Gemobbte besonders leidet, weil sie eigentlich perverserweise trotzdem mit zu ebendieser Gruppe gehoeren wollen." => Das, was du zeigen wolltest, ist ein interessantes Thema, leider geht es aus deiner Geschichte kaum hervor. Es zeigt sich beinahe nur an Annelies Aussage, die ich schon zitiert habe.
Ansonsten finde ich nicht, dass Kristy unbedingt zu dieser Gruppe, die sie mobbt, dazugehören möchte. Sie war Teil der Gruppe, als sie mit Mark zusammen war, danach ist sie da raus und ist gekränkt, dass man sie ärgert/mobbt. Das geht in Richtung unglückliche Liebschaft, hat aber weniger mit der Gruppe zu tun.
Nicht, dass du jetzt denkst, ich fände deine Geschichte grottenschlecht, ich versuche nur zu erklären, was ich da rauslese. (Ich würde mich auch nicht weiter damit beschäftigen, wenn ich den Text schlecht finden würde, ganz im Gegenteil, ich finde das Thema wichtig und sehe dein Potential, darüber zu schreiben.)

Dann noch mal in die Details. Doch, einige meiner Anmerkungen sind genauso notwendig, vorausgesetzt, du möchtest korrektes Deutsch schreiben, und davon gehe ich aus. (Im Korrekturcenter findest du auch die entsprechenden Rechtschreibregeln.)
Das wird jetzt 'ne lange Liste, nicht erschrecken.

"Kirstey, he, ich will dich was fragen!", es war Marks einschmeichelnde" => "Es war Marks ..." ist ein eigenständiger Satz, also beginnt man ihn groß. Und, übrigens, du hast den Namen deiner Protagonistin falsch geschrieben.

"Marks roten Pullover sehen, derselbe" => Denselben, auch nötig. Ich kann die Regeln nicht zitieren, aber wenn du den Satz umstellst, siehst du es selbst: Sie konnte denselben Pullover sehen, an den sie sich geschmiegt hatte.

"Verstand abgelegt..." => Dass mit dem Leerzeichen ist neue Rechtschreibung, die du ja benutzt.

"Aber einen Mark ließ man nicht einfach so fallen wie eine heiße Kartoffel." => Ja, hier, das ist doch das Thema deiner Geschichte. Sie hat ihn verlassen (was schert sie da die Gruppe?), und er bedrängt sie, nichts anderes. Er ist die treibende Kraft und ihm ist es egal, was Kristy will oder nicht, daher kann sie sich auch nicht durch weglaufen schützen.

"und daher nur mit den Augen gerollt, als Anne ihr davon berichtete." => Als Anne ihr davon berichtet hatte. Das ist ja schon passiert, und da deine Geschichte in der Vergangenheit geschrieben ist, musst du hier in die Vorvergangenheit.

"weiter vorn hin setzen sollte, neben der dicken Annelie war noch ein Platz frei" => Statt des Kommas solltest du hier einen Gedankenstrich setzen.

"rutschte sang-und klanglos ab ins Tal der Nichtbeachtung." => Nach dem Bindestrich fehlt ein Leerzeichen. Das "ab" kannst du streichen.
Und, gut, das passt zu dem, was du zeigen möchtest. Mehr davon.

"jemand grölte: "Spitze, Alter!"." => Der letzte Punkt muss da weg, das ist eine einfache RS-Regel. Der Satz ist mit dem Ausrufezeichen ja schon beendet.

"Jemand hatte sie mit dem Gurt ihrer eigenen Tasche am Sitz festgebunden." => Übrigens, da frage ich mich: Warum hat sie das nicht bemerkt? Das kann ich mir nicht so ganz vorstellen.

"fühlte sie eine Sekunde lang den Windzug, von etwas, das durch die Luft flog.
Im nächsten Moment landete der Joghurtbecher auf ihrem Kopf. " => Auch das kann ich mir nicht vorstellen. Eigentlich könnte sie den Luftzug nur spüren, wenn etwas an ihr vorbeiflöge. Außerdem ist eine Sekunde schrecklich lang (ein Moment, ein Augenblick wäre besser), und es müsste ein (unbestimmter) Joghurtbecher sein, da Kristy ihn vorher nicht gesehen, bzw. du ihn nicht erwähnt hast.

"Weisse Pampe" => weiße

""Ablecken Kirsty", sagte Mark fast zärtlich" => Auch das Komma ist nötig, ebenso hier: "Du bist so ein Arschloch Mark"
Ich versuche es mit einem Beispiel deutlich zu machen. Beachte den Unterschied:
Tim sagt zu Jill: "Das ist meine Freundin, Jill." (Die Freundin heißt Tina und steht daneben.)
oder:
"Das ist meine Freundin Jill", sagt Tim zu Tina. (Dieses Mal heißt die Freundin Jill.)

"Sein triumphierender Gesichstausdruck war schlimmer noch als der Joghurt" => Gesichtsausdruck; war noch schlimmer

"ehemaligen besten Freundin, und das erstickte" => Das Komma muss weg.

"Zwei Stationen zu früh stieg sie aus" => Übrigens, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich gedacht, sie wären auf dem Weg zur Schule. Keine Ahnung, wieso.

"wo kommen wir denn da hin!"." => Punkt zuviel.

"Ihre Mutter fragte immer noch arglos" => Übrigens, du hast viele nochs im Text. Einige kannst du bestimmt ersatzlos streichen oder ersetzen.

"Freunde, die schon längst keine mehr waren, seit Mark sie alle auf seine Seite gezogen hatte." => Wieder zu deinem Thema: Wo steht hier, dass sie unbedingt dazugehören will?

"lächerliches :"Whatsup Baby?"" => Verrutschtes Leerzeichen. (Und schlechtes Englisch, aber ich weiß nicht, ob du das beabsichtigt hast.)

"Zwei Tage nachdem Schluß war, erschien Anne an" => Auch hier müsstest du in der Vorvergangenheit sein; Schluss.

""Na, mein Schatz?", sie guckte neugierig auf Kirstys Bildschirm, "machst du schon wieder Hausaufgaben?"." => Als Einschub in die wörtliche Rede darfst du übrigens klein weiterschreiben, wie du es hier gemacht hast. Aber der Punkt am Ende ist zuviel.

""Hmmm"." => Der Punkt muss in die wörtliche Rede.

"Kirstys Handy klingelte.
"Na, Joghurtkopf!", sagte eine Jungsstimme." => Hier würde ich einfügen, dass sie rangegangen ist.

""Falsch verbunden", antwortete Kirsty, "Mama ich habe wirklich zu tun".
Ihre Wangen brannten wie Feuer." => Punkt nach Kristy, da danach ein vollständiger Satz folgt und davor auch einer stand. Der Punkt nach "zu tun", ist auch aus der wörtlichen Rede gerutscht und der Zeilenumbruch ist unnötig, da es ja Kristys Wangen sind, die brennen.

"Kirsty hatte plötzlich das brennende Bedürfnis, mit jemandem zu reden.
"Gehst du auch nicht essen?"" => Wenn Kristy das sagt, darf da kein Zeilenumbruch hin, sonst können dir deine Leser nicht folgen. Und, übrigens, ist es nötig, dass da schon wieder etwas brennt?

""Hab keinen Hunger"." => Verrutschter Punkt.

"einzugehen.
"Sie können echt fies sein, was?"" => Noch ein unnötiger, verwirrender Zeilenumbruch.

""Sie sind bescheuert!", ließ Kirsty ihrer Wut freien Lauf, " sie sind totale Arschlöcher, allen voran dieser widerliche Mark"." => Es läse sich besser, wenn du die Sätze umstellst, außerdem sind da mehrere kleine Fehler drin.
Ich stelle mal um: Kristy ließ ihrer Wut freien Lauf. "Sie sind bescheuert! Sie sind totale Arschlöcher, allen voran dieser widerliche Mark."

"Kirsty schaute Annelie verblüfft an.
"Wie kommst du darauf? Natürlich nicht, sie sind mir egal!"
Aber das stimmte nicht, dachte sie" => Weg mit den Zeilenumbrüchen! Das geht doch alles von Kristy aus. Sie schaut, sie redet, die denkt.

""Ich will einfach nicht alleine sein", gab sie zu, " niemand will das gern, man braucht eine Gruppe, zu der man gehört"." => Wer ist sie? Die letzte Person, die du namentlich erwähnt hast, war Annelie. Du meinst Kristy, also musste du hier den Namen hinschreiben. Und da sind mehrere deiner üblichen Zeichensetzungsfehler drin.
Allerdings passt das zu deinem gewählten Thema, bau es aus.

""Ich bin lieber alleine, wenn das da die Alternative ist!"
Annelie nickte mit dem Kopf in Richtung der lärmenden Masse, die jetzt aus dem Speisesaal quoll.
"Sie haben nichts, was ich will oder brauche. Sie kommen nur an dich heran, wenn sie merken, dass du dazugehören willst. Ich habe andere Freunde".
Annelie stand schwerfällig auf und nahm ihre Tasche.
"Wir stellen historische Schlachten nach, manchmal kommen Hunderte von Leuten. Es macht unheimlichen Spaß, sieh es dir doch einmal an!"
Damit ging sie weg. => Keine Zeilenumbrüche, da alles von Annelie ausgeht; ein verrutschter Punkt.

"Historische Schlachten?
Kirsty war so verblüfft" => Kein Zeilenumbruch.

"unbestimmte Gefühl, das es einigen" => dass

""Er hahat eine Andandere…!, wimmerte sie, " er sagt ich bin…ich bin… ihm zu juhung!"." => Ein Haufen Fehler in der Zeichensetzung.

"schon selber klarkommen"." => Verrutschter Punkt.

""Was?", schluckte Anne, "aber du brauchst mich, wir sind Freundinnen, du hast doch sonst keinen! Außerdem", hier blitzten ihre Augen triumphierend, "hat er dich doch auch sitzengelassen!"." => Wörter kann man sagen, aber nicht schlucken. Wenn man es täte, könnte es jedenfalls keiner hören. Vorschlag: "Was?" Anne schluckte.
Danach groß weiter und am Ende ist wieder ein Punkt zuviel.

So, das war's (bei keinem Anspruch auf Vollständigkeit).

Grüße
Chris

 

Hallo Chris, ich kann ja gar nicht fassen, was du dir fuer eine Muehe gemacht, hast, den Text zu korrigieren. Und wenn ich mir so den Punkt /Komma Salat angucke, dann stehe ich offenbar wirklich mit der Zeichensetzung auf Kriegsfuss. Aber aus Fehlern lernt man ja!

Ein paar Sachen:

...verstand abgelegt", da habe ich dein Kommentar nicht verstanden.

Wie man den Windzug des Joghurts spuert und wie einen jemand mit der Tasche festschnallt, hier kann ich nur sagen, dass ich mir das traurigerweise nicht ausgedacht habe, sondern geradewegs von meiner 15-jaehrigen Nachbarin uebernommen habe. Ich verstehe es also auch nicht unnbedingt, aber es ist so gewesen.

weisse Pampe kann ich nicht mehr aendern, da ich ein englisches keyboard ohne sz habe

Gesichtsausdruck; - das Semikolon deiner Anmerkung verstehe ich nicht

"Whatsup" sollte Marks Moechtegern-Englisch demonstrieren, habe wohl das falsche Beispiel genommen, ein Aussprachefehler waere sicher angebrachter

was, schluckte Anne. Ich verstehe, was du meinst, aber das moechte ich so stehen lassen, auch wenn es logisch nicht nachvollziehbar ist. Da gibt es einfach zu viele Beispiele in der Literatur, wo Leute "Worte" gurgeln, spucken, grunzen usw., um den Text zu beleben. Das ist sicher Geschmackssache.

Inhaltlich ist offenbar wirklich nicht so das ruebergekommen, was ich eigentlich im Sinn hatte, du hast recht, wenn ich es mir so durchlese, kommt mehr so nur das mobbing durch. Das muss wohl noch mal deutlicher geschrieben werden.
Jedenfalls danke ich dir fuer deine ausfuehrliche Auseinandersetzung mit dem Text.

Viele gruesse,
sammamish

 

Hallo sammamish!

"Hallo Chris, ich kann ja gar nicht fassen, was du dir fuer eine Muehe gemacht, hast, den Text zu korrigieren." => Och, ich hatte die anderthalb Stunden nichts anderes zu tun.

"Verstand abgelegt..." => Vor die drei Auslassungspünktchen muss ein Leerzeichen, dass ist in der Neuen Deutschen Rechtschreibung so geregelt.

"Wie man den Windzug des Joghurts spuert und wie einen jemand mit der Tasche festschnallt, hier kann ich nur sagen, dass ich mir das traurigerweise nicht ausgedacht habe, sondern geradewegs von meiner 15-jaehrigen Nachbarin uebernommen habe. Ich verstehe es also auch nicht unnbedingt, aber es ist so gewesen." => Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es so gewesen ist. Aber da du selbst nicht so genau weißt, wie ... Tja, der Punkt ist: wie beschreibt man es, damit es glaubwürdig rüber kommt.

"Gesichtsausdruck; - das Semikolon deiner Anmerkung verstehe ich nicht" => Das Semikolon war nur als Abtrennung zum nächsten Punkt gedacht.

"Da gibt es einfach zu viele Beispiele in der Literatur, wo Leute "Worte" gurgeln, spucken, grunzen usw., um den Text zu beleben." => Wenn sie es gurgeln, spucken oder grunzen würde, hätte ich nichts gesagt, weil da etwas aus der Kehle herauskommt. Beim Schlucken verschluckt sie es; Außenstehende können das Wort also nicht hören.

Dann sind wohl alle Unklarheiten beseitigt.

Grüße
Chris

 

Hallo sammamish!

Ich mochte deine Geschichte sehr gern. Ich konnte gut mit deiner Protagonistin mitfühlen, allerdings hätte ich noch gern mehr über die Hintergründe gewusst, also wie Mark alle auf seine Seite gezogen hat. Es ist ja nicht selbstverständlich, dass eine "beste Freundin" auf einmal für einen Jungen ihre "beste Freundin" im Stich lässt. Für Anne ist das sicherlich auch schwierig gewesen, selbst wenn sie hier die Rolle der Bösen hat. An der Stelle war mir das Ganze etwas zu oberflächlich. Ansonsten hat mir deine Geschichte gut gefallen.
Einige Fehler sind mir aber noch aufgefallen (wenn die schon genannt wurden ignoriers einfach :D):

"was die Anderen" => 'Die anderen' bildet bei der Substantivierung eine Ausnahme und wird immer klein geschrieben, warum auch immer.

"ich will dich was fragen!”." => Das kommt noch ein paar Mal vor, der Punkt nach dem " muss weg.

"Und so hatte sie mit ihm Schluß gemacht" => Schluss

"mit einem der Fünftkläßler" => Fünftklässler

"sich eine Reihe weiter vorn hin setzen sollte" => hinsetzen

"Weisse Pampe" => Weiße Pampe

"mitleidige Blicke oder etwa gar ein:" => Das 'etwa' kannst du mMn streichen.

Außerdem hab ich noch ein paar Fehler bei der Zeichensetzung in der wörtlichen Rede gesehen, aber die finde ich jetzt nicht mehr ... :D Deshalb nur der Hinweis.

Dein Stil gefällt mir übrigens sehr gut, er wirkt jugendlich aber trotzdem nicht gekünstelt oder bewusst 'hip' oder so, das schaffen nicht viele. Deine Geschichte hat mich bis zum Ende festgehalten.

Liebe Grüße,
vom apfelstrudel

 

Hallo sammamish,

@apfelstrudel:

"was die Anderen" => 'Die anderen' bildet bei der Substantivierung eine Ausnahme und wird immer klein geschrieben, warum auch immer.
stimmt nicht ganz. Laut Duden kann "andere" bei der Substantivierung auch großgeschrieben werden. Der Duden empfiehlt allerdings Kleinschreibung.

@sammamish:
Ich finde die Geschichte sehr gelungen. Schon in den ersten Zeilen entsteht der Konflikt, und er steigert sich kontinuierlich. So soll es sein! Dann kommt die Passage, an der Kirsty zwei Stationen zu früh aus dem Bus aussteigt, und ich denke: schade, warum steigt sie denn jetzt aus (nicht, dass ich nicht mit Deiner Prota mitleide; es ist halt grad so spannend). Tatsächlich fällt die Spannung im nächsten Absatz ab. Dann kommt folgendes:

Glücklicherweise war ihre Mutter noch nicht zu Hause, so dass sie sofort unter die Dusche stürzen konnte. Als ihre Mutter eine halbe Stunde später hereinkam, saß sie schon mit nassen Haaren am Computer.
Hier verschenkst Du Möglichkeiten, es geht hier alles zu glatt. Warum lässt Du die Mutter nicht Zuhause sein, und Kirsty muss sich ins Bad schleichen, bevor die Mutter sie sieht. Nach dem Duschen muss sie sich dann eine Ausrede einfallen lassen, warum sie gleich ins Bad ist. Verstehst Du, wie ichs meine? Leg Deiner Prota Steine in den Weg.
Der nächste Tag war an Scheußlichkeit kaum noch zu überbieten.
Es schien, als hätte Mark die gesamte zehnte Klassenstufe aufgehetzt, spöttische Blicke verfolgten sie durch alle Korridore.
Spitze! Wieder eine Steigerung des Konflikts.
Annelie kam vorbei und winkte ihr zögernd zu.
Kirsty hatte plötzlich das Bedürfnis, mit jemandem zu reden. “Gehst du auch nicht essen?”
Annelie zuckte mit den Schultern. “Hab keinen Hunger.”
Kirsty schielte Annelie von der Seite an. Das war so eindeutig gelogen, dass sie sich nicht einmal die Mühe machte, darauf einzugehen. “Sie können echt fies sein, was?”
Annelie antwortete nicht
Ah, ein neuer Konflikt tut sich auf. Annelie will nicht so recht wie Kirsty.
“Aber trotzdem willst du gern mit ihnen befreundet sein.”
Toller Satz. Du überraschst mich. Mit so einer Antwort hab ich nicht gerechnet. Überhaupt ist Dir mit Annelie eine gute Figur gelungen. Sie ist eigenständig, nicht angepasst, und hat ein ungewöhnliches Hobby. Dadurch wirkt sie authentisch. Inhaltlich hat mich die Geschichte auch überzeugt.
"Was ich zeigen wollte war, dass bei so manchem mobbing der / die Gemobbte besonders leidet, weil sie eigentlich perverserweise trotzdem mit zu ebendieser Gruppe gehoeren wollen." => Das, was du zeigen wolltest, ist ein interessantes Thema, leider geht es aus deiner Geschichte kaum hervor. Es zeigt sich beinahe nur an Annelies Aussage, die ich schon zitiert habe.
Ich weiß nicht, ob Du da schon was geändert hast, ich hab nur die Version vom 17.10. gelesen, aber ich finde, dass es auch ein bisschen durch Kirstys Reaktionen deutlich wird. Das Ende, nun ja, ich würd's offener lassen, aber das ist Geschmackssache.
Deine Geschichte ist größtenteils eine narrative Erzählung, daran solltest Du arbeiten und versuchen, mehr zu zeigen. Hab's aber gern gelesen.

Gruß, Stefan

 

Hallo Apfelstrudel und Stefan S., ich hatte gar nicht bemerkt, dass hier noch was geschrieben wurde - sorry!

@ apfelstrudel - habe die Fehler korrigiert und gleich noch ein paar andere mit, die mir jetzt so auffielen. Schoen, dass es dir gefallen hat. Die boese beste Freundin - ich dachte immer, das ist so ein universaler Bestandteil im Leben heranwachsender Maedchen. Oder hat man nur mir mal den Freund weggeschnappt?? :heul:
gruss, sammamish

@ Stefan S.

Hier verschenkst Du Möglichkeiten, es geht hier alles zu glatt. Warum lässt Du die Mutter nicht Zuhause sein, und Kirsty muss sich ins Bad schleichen, bevor die Mutter sie sieht. Nach dem Duschen muss sie sich dann eine Ausrede einfallen lassen, warum sie gleich ins Bad ist. Verstehst Du, wie ichs meine? Leg Deiner Prota Steine in den Weg.

Ja, da koennte man sicher noch mehr schreiben, das stimmt. Dadurch wuerde das arme Maedchen noch mehr gequaelt, diesmal von Seiten der Mutter. Denn eigentlich, wenn ich mich recht entsinne, wurden grausame Gemeinheiten der Gleichaltrigen in diesem Alter noch durch die totale Ahnungslosigkeit und das vermeintliche "helfen wollen" der Eltern verstaerkt.
Das Ende ist vielleicht ein bisschen dick aufgetragen, das kann schon sein. Ich weiss immer nicht so recht, wieviel Durchblick man Kindern / Jugendlichen zutrauen soll, ohne sie zu beleidigen oder zu ueberfordern.

Danke fuer deinen Kommentar.
gruss, sammamish

 

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