Schmerz
Er lief den regennassen Pfad entlang, der sich am verdreckten Park entlang schlängelte.
Schmerz erfüllte seinen Körper. Die Art von Schmerz, die aus dem Herzen kommt und sich langsam, aber stetig ihren Weg in den Kopf bahnte.
Dort angekommen, verrichtete sie ihre Bestimmung und ließ ihn gefühlstrunken zurück.
Ertrinkend im Schmerz begegnete er einem jungen Mädchen, das versonnen auf die Straße starrte.
Es schien komplett ruhig zu sein, doch sein tränennasser Blick erkannte, wie ihre Lippen scheinbar sorglos und leise den Tanz der Sprache tanzten.
Ihr Anblick ließ ihn sich in seinem Schmerz überlegen fühlen, er erkannte verkrampft das Verlangen,
ihr den Kopf zu tätscheln und ihre Unbescholtenheit zu belächeln.
Sie hatte noch nie gelitten, sagte er sich, sie war in ihrer Unschuld so dumm und naiv.
Sie würde nie die Welt durch seine Augen sehen, sich nie an der Weisheit des Verlustes laben können.
Das machte ihn nicht nachdenklich, er freute sich.
Sein Schmerz machte ihn besonders, schon fast einzigartig in dieser trüben Welt, dachte er.
Nachdem er ein paar Schritte gegangen war, sah er sich mit einem spöttischen Lächeln auf den Lippen noch einmal um.
Er folgte dem Blick des jungen Mädchens, und sah ein Holzkreuz, das neben der Straße von Blumen umsäumt in den Boden gerammt war.
Sein Lächeln mitsamt seines Schmerzes erstarb, als er verstand.