Was ist neu

Schuppis Weihnachten

Mitglied
Beitritt
25.02.2004
Beiträge
59

Schuppis Weihnachten

Schuppis Weihnachten

Es war einmal vor relativ langer Zeit in einem einigermaßen weit entfernten Königreich.
"Schuppi, wach' auf!" ertönte es aus einer Höhle in der Nähe des Schlosses von König FleckaufderKrone.
"Was ist denn, Mami?" fragte der kleine Drache.
"Etwas ganz Schlimmes ist geschehen!" antwortete seine Mutter.
"Beim Feueratem des großen Zippo! Was ist es?" wollte der Kleine wissen.
"Die Menschen haben ihre Weihnachtsgeschenke noch nicht geliefert bekommen und es ist schon Nikolaus. Die Menschen denken jetzt, die bösen Kobolde hätten all' ihre Weihnachtsgeschenke aus dem Weihnachtsland gestohlen!"
"Oh, nein!"

Laut einer Legende beschenkt der Weihnachtsmann alle Menschen auf der Welt. Bis zum Heiligabend hat er sie im Weihnachtsland von seinen freundlichen Arbeitern produzieren lassen. Angeblich bezahlen ihm die Schenkenden dafür horrende Preise, aber das ist sicher nicht wahr, denn sonst würde er die freundlichen Arbeiter bestimmt höher belohnen.

"Was kann ich denn tun?" wollte Schuppi wissen.
"Du musst unbedingt ins Weihnachtsland gehen und dich erkundigen, ob die Gerüchte wahr sind. Wir wollen doch niemandem Unrecht tun."
"Natürlich nicht."
"Hier kriegst du noch einen Kanister Benzin für die lange Reise. Viel Glück!"
"Danke Mami. Auf Wiedersehen!"
"Wiedersehen mein kleiner Flammenwerfer!"

So kam es denn, dass ein kleiner Drache sich aufmachte, Weihnachten zu retten.
Derweil wurde im Schloss des Königs ein großer Empfang für Prinz Seppl gehalten. Er war gekommen, um die Probleme mit dem König zu bereden.

"Ai servus! Jo Könich FleckaufderKron, vielleicht ist's ihne ja no' net aufg'falle', aber auf ihrer Kron, da is ä..."
"Schluss damit Prinz Seppl! Ich kann diesen dummen Witz nicht mehr hören!"
"Ai, sein's doch net so!"
"Also, offenbar wurden unsere Geschenke von den fiesen Kobolden gestohlen. Wilhelm, was meinen sie dazu?"

Wilhelm war seit Jahren des Königs militärischer Berater.

"Das ist eine komplizierte Situation. Wir sollten keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir könnten unsere Entscheidungen schnell bereuen.... Wir sollten sie alle ausrotten!"
"Seppl, was denken sie?"
"Ai, ich mein des mach' ma!"
"Dann ist es entschieden. Informieren sie ihre Männer. Wir greifen schon bald!"

Schuppi war nun schon seit Wochen auf der Reise. Weihnachten war nicht mehr lange hin und erst jetzt hatte er das Weihnachtsland gefunden. Dabei war es nur 10 Kilometer vom Schloss entfernt. Das Haus des Weihnachtsmannes war eine gläserne Christbaumkugel. Innen war ein großer Lärm zu hören.

"Wir lassen uns das nicht mehr gefallen, Santa! Nun sind Sie eindeutig zu weit gegangen. Man streicht nicht den freundlichen Arbeitern des Weihnachtsmannes das Weihnachtsgeld!"
Santa ließ das natürlich nicht auf sich sitzen: "Wir befinden uns in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Konjunktur zwingt mich zu Einsparungen."
"Erzählen Sie das ihrer Großmutter!"

Die freundlichen Arbeiter hatten den Weihnachtsmann umstellt. Ihr Anführer kletterte auf einen Podest neben dem großen Weihnachtsbaum, um eine Rede zu halten. Schuppi beobachtete das Geschehen von außen.

"Freunde, Arbeiter, Revolutionäre. Unsere Zeit ist gekommen. Nicht eine Sekunde länger werden wir die Autorität dieses Diktators anerkennen. Nun geht es darum, die kapitalistische Ausbeutung des Weihnachtsfestes aufzuhalten. Die menschlichen Imperialisten werden nur noch von der kommunistischen Einheitsfront der freundlichen Arbeiter beliefert. Die Fabriken gehören uns!"

Schuppi wollte nun den Krieg gegen die unschuldigen Kobolde verhindern, da sie ja nichts mit den Geschenken zu schaffen hatten und lief so schnell wie möglich nach Hause.

"Mami, Mami!"
"Oh, da bist du ja mein Kleiner."
"Das waren nicht die Kobolde. Die freundlichen Arbeiter machen nun die Arbeit alleine. Sie brauchten nur etwas Zeit, um das dem Weihnachtsmann zu erklären."
"Dann gehe schnell zur Burg und erzähle das dem König, bevor noch etwas passiert! Ich würde ja gerne mit kommen, aber du weißt ja- die Verletzung von den Drachenkriegen..."

In den Drachenkriegen ging es um den Glauben an Drachen. Eigentlich war es ja offensichtlich, dass es Drachen gab, aber einige Leute wollten das nicht glauben und dadurch war die Existenz der Drachen gefährdet, sie ernährten sich nämlich vom Glauben an sie selbst. Von dem und von Jungfrauen. Zumindest erzählt man sich das.
Gewonnen hatte keiner die Kriege. Es blieben aber nur wenige Drachen übrig.
Schuppi war eilig vor den König getreten.

"Herr König. Das waren nicht die Kobolde! Die Geschenke sind bald da!"
"Woher soll ich wissen, dass du die Wahrheit sagst?"
"Selbst wenn es nicht stimmte. Besser Sie greifen nicht als Erste an."
"Das kann ich nicht tun. Sie haben unser Gold. Ähm, unsere Geschenke. Das ist sicher."
"Gold...?"
"Raus mit ihm!"

Sie warfen Schuppi aus dem Schloss. Die Kobolde waren nun bald fast alle gefangen oder ermordet. Schuppi kannte nur noch einen Ausweg.
Er brannte den Weihnachtsbaum am Marktplatz an, um auf sich aufmerksam zu machen.
Alle Einwohner versammelten sich um den Baum. Als der König davon hörte, ging auch er zum Marktplatz. Selbst die freundlichen Arbeiter waren gekommen. Den Weihnachtsmann hatten sie ermordet.

"Leute, hört mich an! Habt ihr euch schon mal überlegt, wie das eigentlich möglich ist, dass ihr in einer Welt lebt, in der es keine Gerechtigkeit mehr gibt? Ihr habt euch noch nie weiterentwickelt und akzeptiert die Monarchie seit Jahrhunderten. Euer König führt nach Herzenslust Kriege und ihr freundlichen Arbeiter- wie könnt ihr einen Rechtsstaat auf Unrecht aufbauen? Und allen geht es nur ums Geld. Kann das wirklich sein?"

Die Leute überlegten eine Weile. Schuppi sah sie schweigend an. Offenbar hatten die Menschen den Glauben an sich selbst verloren. Und plötzlich verschwanden sie und mit ihnen die freundlichen Arbeiter. Auch der König und seine Gefolgschaft waren plötzlich verschwunden. Jedoch erkannte Schuppi seinen Vater, wie er vom Brunnen her auf ihn zukam. Er war bei den Drachenkriegen gestorben und war jetzt wieder am Leben. Seine Mutter sah er über sich fliegen. Ihre Verletzung war verschwunden.

 

Hey Andi!

Obwohl gerade draußen die Sonne scheint und absolut keine Weihnachtsstimmung herrscht (aber in ein paar Monaten gibt es ja wieder die ganzen Weihnachtssachen im Supermarkt ;) ), hab ich deine Geschichte gelesen.
Anfangs kam mir dein Werk vor, als sei es als Kindergeschichte geplant, später allerdings (als ein paar schwerere Wörter kamen und der Weihnachtsmann umgebracht worden ist), wurde ich eines besseren gelehrt.
Theoretisch könnte man einiges in deine Geschichte interpretieren - zum Beispiel meintest du an einer Stelle etwas von wegen kapitalistischer Ausbeutung des Weihnachtsfest, usw. Ich sehe das einfach mal als eine Gesellschaftskritik an. Wenn man sich viel Zeit nimmt, könnte man sicherlich viele solcher Beispiele rausholen.
Stilistisch gesehen waren zum Teil noch ein paar Fehler drin, manchmal hat ein Wort in einem Satz gefehlt, oder ähnliches. Vielleicht kannst du da noch einmal drüber schauen, wenn du Zeit hast.

Liebe Grüße
Alisha

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom