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Schweinkram
Angewiedert drehte sich Manfred weg. Er hasste es, wenn er der Müllabfuhr montags auf dem Weg zur Schule begegnete. Noch schlimmer waren aber diese Urinwaagen. Alles war eklig, das Leben überhaupt, er, der nach der Schule sich erstmal auskacken würde. Ihm wurde unbehaglich und beschloß, jegliche Ekelhaftigkeit in seinem Leben zu vermeiden, schließlich war er ja ein zivilisierter Mensch und kein Barbar. Bei einigen Leuten in seinem Umfeld war er sich da nicht so sicher. Die Mutter zum Beispiel aß noch mit Besteck an dem kleine Spülmaschinenreste klebten. Manfred musste sich bei dem Gedanken daran fast übergeben.
In der Schule saß er neben Konstantin hinter einer Bank, auf der Silvia und Annika saßen. Er mochte beide, aber Silvia ganz besonders. Manchmal beugte sie sich so nach vorne, dass er ihre Unterhose sehen konnte. Zweimal war es sogar schon vorgekommen, dass die Unterhose wohl heruntergerutscht war. Sein Herz Pochte dann, wie hypnotisiert starrte er auf die kleine Ritze, die sich ihm offenbarte. Er fühlte sich schuldig, guckte verschämt weg, niemand sollte sehen, dass er wie ein geiles Tier auf diese Ritze schaute, obwohl sie sehr anmutig aussah, schön prall und symmetrisch. Er konnte und wollte aber nicht lange weggucken. So guckte er die Ritze wieder an, schweifte mit dem Blick kurz zum Lehrer und war schon wieder bei der Ritze, die er jetzt genauer betrachtete. Manfred wollte sich auf den Tisch stützen, um etwas höher zu sitzen, vielleicht konnte er dann besser sehen. Aber sein Herz schlug schon stark genug.
Als er nach der Schule nach Hause kam, konnte er nicht anders, er rannte auf die Toilette, kackte sich nach Herzens Lust aus, wischte sich ab und hatte kaum die Hose hochgezogen und sich flüchtig die Finger gewaschen, als er schon die Treppe hoch in sein Zimmer rannte. Dort konnte er nicht an sich halten, dachte an die Ritze, zog sich die Hose herunter und rubbelte an sich herum, genau, wie er es beim Hund der Nachbarn an einem Kissen gesehen hatte. In seiner Phantasie sah die Ritze noch besser aus. Er lag auf dem Bett und war in Extase, wollte so ewig da liegen in völliger Zügellosigkeit und Hingabe, gelobt sei die Ritze! Doch irgendwann schwabbte seine Lust über und alles war vergangen, Manfred fühlte sich nah an der "totalen Lust", doch bevor er wusste, dass das passieren würde, spritzte schon wieder dieses ekelhafte Zeug aus ihm heraus, das er widerwillig mit einem Taschentuch wegwischen musste. Wie hatte er sich nur wieder zu solcher miesen Schweinerei hinreißen lassen können?
Jedenfalls war damit jetzt schluss, er würde so etwas nie wieder tun, würde nie wieder auf Toilette gehen, das war alles Schweinkram.