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Schweinkram

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09.06.2003
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Schweinkram

Angewiedert drehte sich Manfred weg. Er hasste es, wenn er der Müllabfuhr montags auf dem Weg zur Schule begegnete. Noch schlimmer waren aber diese Urinwaagen. Alles war eklig, das Leben überhaupt, er, der nach der Schule sich erstmal auskacken würde. Ihm wurde unbehaglich und beschloß, jegliche Ekelhaftigkeit in seinem Leben zu vermeiden, schließlich war er ja ein zivilisierter Mensch und kein Barbar. Bei einigen Leuten in seinem Umfeld war er sich da nicht so sicher. Die Mutter zum Beispiel aß noch mit Besteck an dem kleine Spülmaschinenreste klebten. Manfred musste sich bei dem Gedanken daran fast übergeben.
In der Schule saß er neben Konstantin hinter einer Bank, auf der Silvia und Annika saßen. Er mochte beide, aber Silvia ganz besonders. Manchmal beugte sie sich so nach vorne, dass er ihre Unterhose sehen konnte. Zweimal war es sogar schon vorgekommen, dass die Unterhose wohl heruntergerutscht war. Sein Herz Pochte dann, wie hypnotisiert starrte er auf die kleine Ritze, die sich ihm offenbarte. Er fühlte sich schuldig, guckte verschämt weg, niemand sollte sehen, dass er wie ein geiles Tier auf diese Ritze schaute, obwohl sie sehr anmutig aussah, schön prall und symmetrisch. Er konnte und wollte aber nicht lange weggucken. So guckte er die Ritze wieder an, schweifte mit dem Blick kurz zum Lehrer und war schon wieder bei der Ritze, die er jetzt genauer betrachtete. Manfred wollte sich auf den Tisch stützen, um etwas höher zu sitzen, vielleicht konnte er dann besser sehen. Aber sein Herz schlug schon stark genug.
Als er nach der Schule nach Hause kam, konnte er nicht anders, er rannte auf die Toilette, kackte sich nach Herzens Lust aus, wischte sich ab und hatte kaum die Hose hochgezogen und sich flüchtig die Finger gewaschen, als er schon die Treppe hoch in sein Zimmer rannte. Dort konnte er nicht an sich halten, dachte an die Ritze, zog sich die Hose herunter und rubbelte an sich herum, genau, wie er es beim Hund der Nachbarn an einem Kissen gesehen hatte. In seiner Phantasie sah die Ritze noch besser aus. Er lag auf dem Bett und war in Extase, wollte so ewig da liegen in völliger Zügellosigkeit und Hingabe, gelobt sei die Ritze! Doch irgendwann schwabbte seine Lust über und alles war vergangen, Manfred fühlte sich nah an der "totalen Lust", doch bevor er wusste, dass das passieren würde, spritzte schon wieder dieses ekelhafte Zeug aus ihm heraus, das er widerwillig mit einem Taschentuch wegwischen musste. Wie hatte er sich nur wieder zu solcher miesen Schweinerei hinreißen lassen können?
Jedenfalls war damit jetzt schluss, er würde so etwas nie wieder tun, würde nie wieder auf Toilette gehen, das war alles Schweinkram.

 

Hallo popla,


fand's ganz interessant. Die mehr oder minder kritische Darstellung von "Pubertrieben" (hach, tolles Wort ;) ) ist ja weißgott nicht neu hier auf kg.de. Verbunden mit der Abscheu gegen Ekelhaftiges wirfst Du jedoch gleich ein anderes Licht darauf. Manfreds Blicke auf diese "verbotene Stelle" dramatisierst Du gekonnt, peu à peu und schockend schnell zugleich (irgendwie).

Der Zusammenhang zur Gesellschaft müsste die Blasphemie, die Selbstheuchler, die falsche Selbstgerechtigkeit sein, wenn ich micht nicht irre. Irr' ich mich?

Dann wäre der Schluss insofern interessant, als dass er dann wieder zu seiner "Tugend" zurückkehrt, nachdem er sie mal kurz verraten hat.


Sprachliche Fehler habe ich noch ein paar entdeckt:

...der Müllabfuhr Montags auf dem...
montags

Ihm wurde etwas schlecht...
Das "etwas" passt nicht hierhin. Man sagt ja auch nicht "Sie war etwas schön."

Die Mutter zum Beispiel aß noch mit Besteck an dem noch kleine Spülmaschinenreste klebten.
So viele 'noch's, da kann man sich gar nicht entscheiden ;).

In der Schule saß er neben Konstantin hinter einer Mädchenbank, auf der Silvia und Annika saßen.
doppelgemoppelt.

Sein Herz zu Pochte...

:confused:

...wischte sich den Arsch...
Das empfinde ich als ungewollter Stilbruch.

...genau, wie ich es der Hund der Nachbarn an einem Kissen gesehen hatte, dachte er sich.
:confused:


FLoH.

 

Vielen dank, dass du mich korrigiert hast, die Geschichte habe ich in 15 Minuten aus Langeweile geschrieben und hab mich nicht weiter drum gekümmert.

Thema der Geschichte soll neben der Pubertät und dem Wunsch des Menschen nach Reinheit sein, dass er sich immer wieder Dinge vornimmt, die völlig absurd sind, oder von denen er eigentlich wissen müsste, dass er sie nicht einhalten kann. Wie ich mir vornehme Mathehausaufgaben zu machen, nimmt er sich vor nie wieder "unrein" zu sein, obwohl es wider unserer Natur ist!

 

"die Geschichte habe ich in 15 Minuten aus Langeweile geschrieben und hab mich nicht weiter drum gekümmert. "

So liest sie sich auch.

 

*grummel* Ich weiß schon, was ich mir als nächstes von unserem Netzmeister wünsche: Die obligatorische Angabe des Zeitbedarfs für eine Geschichte.

;)

Wenn Du bei Langeweile sowas abliefern kannst, was bewirkt dann erst voller Elan? *interessiertguck*

Naja, ich sollte da lieber stille sein :D

FLoH.

 

hmmm also ich persönlich finde "Der Großvater" oder "Der Bettler" von mir schon ziemlich gut! Aber auch "Bildhafte Kindheitserinnerungen" (meine erste Kurzgeschichte) mag ich! Ich guck mal, was ihr beide so geschrieben habt! Bodo mal gucken, ob deine Arroganz gerechtfertigt ist!

achso: Meine Geschichten stehen in der Regel in der "Seltsam" Abteilung!

 

Popla,

ist Dir eigentlich klar, was Du hier für Klopfer raushaust? Lies mal:

"die Geschichte habe ich in 15 Minuten aus Langeweile geschrieben und hab mich nicht weiter drum gekümmert. "

"also ich persönlich finde "Der Großvater" oder "Der Bettler" von mir schon ziemlich gut! Aber auch "Bildhafte Kindheitserinnerungen" (meine erste Kurzgeschichte) mag ich!"


Mit Deiner Einstellung zum Schreiben bzw. zu Deinen Texten: warum stellst Du es hier erst vor? Schicks einem Verlag. Die nehmen Dich mit Kusshand.

Arroganter Gruß:
Bobo

 

Also es tut mir ausdrücklich leid, dass mir meine eigenen Geschichten gefallen! Was erwartest du denn, ich wollte mich dafür entschuldigen, dass ich mich etwas von dieser 15-Minuten-Geschichte distanziert, weil ich sie persönlich nicht so gut finde, weil ich meine anderen Geschichten einfach besser finde und da mehr Arbeit reingesteckt hab!
Naja ich will echt keinen Ärger, tut mir leid, wenn ich arrogarn rüber gekommen bin! Aber etwas differenzierte Statements, wie "das sieht man" wären auch ganz nett, selbst, wenn ich nicht so viel Arbeit da rein gesteckt habe! So kommt das nämlich wirklich etwas arrogant rüber!

 

Hallo Popla,
wollte mal sehen, was du so fabrizierst und habe ja eine schon etwas ältere Geschichte rausgekramt.
Ich finde den Bogen, den du machst, sehr nett. Manfred gibt sich natürlicherweise einem menschlichen Trieb hin und verrät damit seine eigenen Prinzipien. (Obwohl, was sind das denn für welche, wenn er zweimal davon spricht, sich nachher erstmal auszukacken. So ein Typ würde bestimmt irgendwas erfinden, damit das alles sauberer abliefe).
"Angewidert heißt es.
Dass du dir gar keine Mühe gegeben hast, sehe ich nicht so, 15 Minuten reichen für Ruhm ;). Zugegebenermaßen wirst du den hierfür nicht gleich mit dem Pulitzer-Preis ernten, aber nett, kurzweilig, menschlich :)
Zazie

 

Hi Zazie!

Vielen Dank fürs Lesen und die Kritik!
Joah, das ist eben eine Auskotz Geschichte, irgendwie, die mal etwas mit gesellschaftlichen Konvention brechen will, weil ich dieser in den 15 Minuten des Schreibens vor über einem Jahr, als es losging mit meinem Schreiben, grade ziemlich überdrüssig war.
Einige Geschichten, wie diese hier, müsste ich eigentlich mal löschen, aber irgendwie ist das auch doof. Andere sollte ich mal überarbeiten, da zwar die Grundidee ganz nett ist, aber die Außführung zu wünschen übrig lässt. Naja vielleicht irgendwann später. ;)

gruß,
Dario

 

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