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Silvester gibt es Pizza

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01.01.2015
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Silvester gibt es Pizza

'Wann kommen Deine Eltern an Heilig Abend?'
'Sie haben gesagt, dass sie gegen 18.45 da sind' antworte ich.
'Ich wollte nicht wissen, wann sie sich angekündigt haben, sondern wann sie da sind.'
Meine Frau hat Recht. Ich bleibe entspannt und ihr die Antwort schuldig.
Ich mag Weihnachten!
Wenn die Städte zusätzlich beleuchtet werden und es nach Glühwein duftet, beginnt die fünfte Jahreszeit.
Um ehrlich zu sein, schmeckt mir Feuerzangenbowle oder ein Apfelpunsch besser. Aber auf dem Weihnachtsmarkt trinkt man halt Glühwein.
Wieder gibt es schöne Stände. Die meisten kennen wir noch vom Vorjahr.
Zuhause freuen wir uns über die Ölivenholzschale für Onkel Robert und das schöne Teelicht für Tante Sandra.
Weihnachten ist bei uns immer entspannt
Da weder meine Frau noch ich kochen können, wir aber sehr experimentierfreudig sind endet das Essen fast immer im kulinarischen Fiasko. Da auch keiner unserer Gäste mehr etwas anderes
erwartet, ist auch niemand endtäuscht. Manchmal glaube ich, dass einige nur des Essens wegen kommen. Hier und da schmeckt es auch einem. Man merkt es daran, dass er nicht lacht.
Wenn man ihn darauf anspricht, muß er auch lachen. Spätestens dann sind wir wieder 'zusammen'
Ich mag Weihnachten!
Heute ist Silvester. Alle machen Fondue oder Raclette. Das machen wir auch oft. Meistens schmeckt es gut. So gibt es nichts zu meckern und nichts zu Lachen.
Silvester mußten wir meistens weg. Macht man halt so.
Heute waren wir Zuhause. Es gab es Pizza. Schön vom Aldi auf's Blech. Ich habe 10 Minuten vor dem Ofen gesessen und darauf gewartet, bis sie endlich fertig ist.
Beim Rausnehmen verhakt sich eine Salamischeibe am Rost und verkokelt.
Mir kommen fast die Tränen - so'n Scheiß!
Ich erinnere mich an Weihnachten und muß lachen.
Ich mag Weihnachten und Silvester!

 

Es tut mir leid, Norgestoffel,
aber ich kann deinem Text nur ein paar aneinander gereihte Gedankenfetzen entnehmen, weshalb er für mich auch keine Geschichte ist. Die ironisierenden Elemente in deinem Text hängen zu sehr in der Luft, als dass sie eine Wirkung entfalten könnten. Was ich schade finde, denn ich mag Ironie recht gerne, wenn sie denn mitgetragen wird.

Die ersten fünf von rund 27 Zeilen erklären sich nicht. Tragen nichts zum Lesevergnügen bei, werfen nur die Frage auf: "Und?", sind einfach unfertig. Und das setzt sich durch den ganzen Text fort. Bruchstücke, in denen die möglicherweise innewohnende Ironie versteckt bleibt.

Zuhause (Zu Hause) freuen wir uns über die Ölivenholzschale für Onkel Robert und das schöne Teelicht für Tante Sandra.
Die Schale und das Teelicht wären ja nett, aber warum freuen sie - die das ja verschenken wollen - sich darüber? Es wäre ja eine schöne Idee gewesen, die Oberflächlichkeit, die Zwanghaftigkeit, ja, die Absurdität eines sozialen Rituals aufs Korn zu nehmen. Aber das ist hier noch nicht gelungen.

Auch sprachlich wirkt der Text noch ein wenig unmotiviert, wodurch sich wohl auch so mancher Rechtschreibfehler erklärt und wodurch die ganze Arbeit - entschuldige - ein wenig hingeklatscht wirkt. Denn bei Kurzgeschichten gilt doch: Je weniger Länge, umso mehr Präzision im Detail.

Aber da ich Ironie liebe, würde es mich freuen, wenn du deine Arbeit nochmal anpacken würdest, um diesem wundervollen Stilelement einen würdigen Rahmen zu geben.

Viele Grüße und beste Wünsche fürs neue Jahr
oisisaus

 

Lieber Norgestoffel,

zuerst einmal herzlich willkommen und übrigens ein frohes neues Jahr.

Ich habe die Geschichte zwei, dreimal gelesen, ist kurz. Beim ersten Mal Lesen dachte ich noch: Was für schöne einfache, vollkommen nüchterne Sätze. Mein Vorleser im Kopf sitzt da und staunt ehrfürchtig,.

Beim zweiten Mal Lesen frag ich mich schon, schimmert da zwischen den Zeilen tatsächlich eine Ironie durch? Das wäre ja gut, ohne Frage. Nur ist sie leider so schwach in meinen Augen, dass sie genauso gut auch einfach eingebildet sein kann.

Ich schau mir also die Tags an, mit denen du den Text versehen hast: So, so, Humor also, das heißt, die Ironie ist wohl nicht nur eingebildet.

So habe ich den Text ein drittes Mal gelesen, geht ja schnell. Und vermisse eindeutig Substanz. Die Darstellung eines einfach gestrickten Ehepaares und wie es Weihnachten verbringt. Alles recht schön erzählt. Aber leider eben nur erzählt, und das auch nur grob. Es passiert nichts über die ersten zwei Drittel, viel zu lange nichts, wenn man die Kürze berücksichtigt. Ich erfahre nicht, was auf den Tisch kommt, ich sehe nicht die Gäste darauf reagieren, ganz konkret und nicht nur in der Nachbetrachtung.

Ein paar Details noch zur Typografie. Anführungszeichen bitte immer doppelt: "...", besser vorne unten, hinten oben, oder Guillemets, die ich persönlich vorziehe: »...«. Du machst oft Zeilenumbrüche, daran ist erst mal nichts einzuwenden. Problematisch sind sie zwischen Sätzen, die eigentlich zusammengehören, wie hier:

Beim Rausnehmen verhakt sich eine Salamischeibe am Rost und verkokelt.
Mir kommen fast die Tränen - so'n Scheiß!

Viele Grüße
-- floritiv

 

Hallo Norgestoffel,

auch ich finde, dass es sich hier um keine "richtige" Geschichte handelt, ebenso fehlt es mir an Ironie. Womit ich zudem nicht zurecht komme, ist die zeitliche Abfolge.
Du beginnst mit einer wörtlichen Rede im Präsens, die zeitlich vor dem Heilig Abend liegen müsste. Dann ist aber auf einmal HEUTE Silvester. Das passt so nicht zusammen.

Und noch eine Kleinigkeit:
In dem Moment, wo sich die Salamischeibe beim Herausnehmen der Pizza verhakt, verkokelt sie nicht sofort.

freundlichen Gruß
schneestern

 

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