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Thema des Monats Special Unit Eight vs. Vampir-Kamel-Lesben

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10.10.2006
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Special Unit Eight vs. Vampir-Kamel-Lesben

„Worauf willst du hinaus?“
„Ach, wenn ich das nur wüsste.“
[Überliefertes Gespräch zwischen Willie Tanner und Gordon Shumway]

„Vergessen Sie das mit dem Kreuz lieber ganz schnell. Das sind Atheisten“, brummte der Leutnant.
Skid verstaute das silberne Kruzifix unter seiner Kevlarjacke, nicht ohne es flüchtig mit den Lippen zu berühren.
„Anfänger, hm?“, fragte der Leutnant.
Skid blieb stumm.
„Wenig los in Idaho?“
„Oregon, Sir. Und doch, dort ist auch viel los. Kobolde, Trolle, hin und wieder ein Werwolf.“
„Sparen Sie sich das. Ich habe Ihre Akte gelesen! Sie haben doch noch Eierschale hinter den Ohren.“
Der Truck nahm ein paar Schlaglöcher mit und Skid spürte den Double-Bacon-Burger (mit ordentlich Knoblauch gewürzt), den er zum Frühstück verzehrt hatte und der ihm nun schwer im Magen lag. Die anderen Mitglieder der Special Unit Eight schienen den Fahrstil gewöhnt zu sein. Das waren alles abgebrühte, vierschrötige Veteranen, die nichts aus der Ruhe bringen konnte. Auch wenn Skid das aufgrund ihrer schwarz gefärbten Gesichter nur vermuten konnte. Aber zumindest gaben sie keinen Laut von sich.

Surrend sirrten die Wurfhaken durch die schwarze Nacht. Skid bewunderte die Eleganz seiner Kameraden, die sich graziös an den Kletterseilen hochzogen, die brüchigen Steinmauern zum Geheimunterschlupf der Feinde hinauf. Als er selbst an der Reihe war, hatte er einige Mühe, die Mauern zu erklimmen und rutschte zweimal beinahe ab, als vermeintlich stabile Vorsprünge unter seinen Füßen wegzubrechen drohten. Und als er oben auf der Burgzinne angekommen war, erwartete ihn kein aufmunterndes Schulterklopfen, sondern nur professionelles Schweigen. Wieder wurde sich Skid bewusst, welche Ehre es für ihn war, in der Special Unit Eight zu dienen. Und es erfüllte ihn mit Stolz.

Wie ein perfektes aufeinander abgestimmtes Uhrwerk drang die Special Unit Eight in die Innereien der Burg vor. Immer sprinteten zwei der Männer vor, sicherten die Korridore ab und winkten dann die anderen herbei. Skid selbst lief – eine besondere Auszeichnung – mit dem Leutnant als Spiegelbild.
Stumpf hallten die Absätze ihrer Kampfstiefel vom steinernen Boden wider. Das Sturmgewehr lag kalt in Skids Händen. Konventionelle Waffen konnten die Feinde zwar nicht aufhalten, aber die Patronen, so wusste Skid, waren Hohlmantelgeschosse mit einer Silbernitratfüllung.
Nun stürmte der Leutnant wieder vor - um die nächste Ecke in dieser labyrinthartigen Ansammlung von Zugangstunneln - und Skid folgte ihm und rekapitulierte zum x-ten Mal das, was er über die Gegner wusste: Es handelte sich um eine spezielle Art von Untoten. Es waren nosferatae lesborioriae dromedariae, vulgo Vampir-Kamel-Lesben, abgekürzt VKLs. Eine bösartige Subspezies der klassischen Nosferatu. Eine Unterart, die sich ausschließlich vom Blute weiblicher Menschen ernährte und das gewonnene Blut in ihren brustähnlichen Tankern speicherte. Einige der ältesten Exemplare dieser Gattung wiesen gewaltige Höcker auf. Skid hatte das auf Abbildungen gesehen.

Brunftgeräusche kopulierender VKLs schwebten durch die Luft. Perverse Kakophonien, dem Kreischen eines Eichhörnchens nicht unähnlich. Blutrotes Licht fiel durch den Korridor. Der Leutnant wies Skid an, zu schweigen, und winkte mit einer Handbewegung die anderen herbei.
„Jeder weiß, was er zu tun hat“, flüsterte der Leutnant. „Ich will keine Überraschungen.“
Skid nickte. Dann schlug ihn jemand von hinten in den Nacken. Und Dunkelheit schwappte über Skid.

Geschwollene Fleischbatzen egelten über Skids nackten Körper. Schmatzend und saugend machten sie sich über ihn her.
Als er die Augen öffnete, blickte er auf die riesigen Höcker einer VKL. Panisch versuchte er, mit den Armen zu rudern, doch hatte man sie ihm gefesselt.
„Sir, Sir“, murmelte er den Höckern entgegen und schrie dann nach Hilfe: „Hilfe! Hilfe.“
Doch er erntete nur Lachen und Spott und spürte wie ihm mehr und mehr der kostbare Lebenssaft aus verschiedenen Stellen an seinem Körper gesaugt wurde, während die Glocken der Verdammnis vor seinen Augen immer weiter auf ihn zu schwollen.
„’Tschuldigung, Kleiner“, hörte er die Stimme des Leutnants. „Aber Geschäft ist Geschäft. Sie wollen nun mal ein Opfer im Monat, damit sie uns in Frieden lassen. Und sie sind mächtig, furchtbar mächtig. Aber auch sehr geil!“
„Aber, aber“, brüllte Skid panisch. „Ich dachte, sie ernähren sich nur von Frauen!!!“
Die Glocken vor seinen Augen bebten und er fühlte, wie sich beißende Lippen aus seiner Stirn zurückzogen. Dann blickte er in das blutbeschmierte Gesicht einer Frau und sie sagte: „Desinformationstaktik.“
Dann lachte sie schrecklich und saugte weiter an Skids Stirn, während ihre Brüste ihm immer weiter entgegen schwollen.

 

Hi Quinn!!

und Skid folgte ihm und rekapitulierte zum x-ten Mal das, was er über die Gegner wussten
...wusste...

Naja, wenig überraschend, aber eigentlich ganz okay.

Mir gefiel z. B. der Name Vampir-Kamel-Lesben.

Schade fand ich allerdings, dass du sie nicht näher beschrieben hast. Wo haben sie denn die Höcker hängen?
Überhaupt bekomme ich kein wirkliches Bild von den Personen und meiner Meinung nach, wäre der Titel in der Rubrik Humor vielleicht gut, aber in Horror finde ich ihn aber eher unangebracht.

Die ganze Geschichte erinnert mich irgendwie an eine Zeichentrick Serie auf Super RTL, ich glaube, Geschichten aus der Gruft oder so. Ein bisschen was von Special Unit Two, ein bisschen was von Buffy, ein Spritzer Akte X und einen Teelöffel voll Geschichten aus der Gruft.
So würde ich deine Geschichte beschreiben, wenn ich sie erklären müsste.
Horror fand ich es nicht. Parodisch? Ein bisschen mehr als ein wenig. Hättest du doch lieber eine gute, komische Geschichte für die Rubrik Humor geschrieben. Bis auf den Namen Vampir-Kamel-Lesben und der Bemerkung am Schluss, dass sie geil wären, finde ich auch nichts, was mit dem TdM zu tun hat.

Aber ansonsten fand ich es sprachlich und von der Idee her ganz gut.

MFG
T2

 

Hallo Dion,
"konventionelle" Waffen ist eher ein Gegensatz zu ABC-Waffen, so hab ich das jedenfalls immer verstanden.

Hallo T2,

vielen Dank für deine Kritik.
Wo die Vampir-Kamel-Lesben ihre Höcker haben ... wird dem aufmerksamen Leser eigentlich relativ schnell klar. Ehm, ansonsten scheint dir die Geschichte ja gefallen zu haben, wenn du sie auch lieber unter Satire sehen würdest - aber das kann ich ja noch viel weniger.

Gruß
Quinn

 

Hi Quinn noch mal!

Wo die Vampir-Kamel-Lesben ihre Höcker haben ... wird dem aufmerksamen Leser eigentlich relativ schnell klar.
Vorne oder auf dem Rücken?
Wenn vorne: Hab noch nie zu einer gesagt: Hey, du hast geile Höcker!
:lol:
Ich fands wie gesagt nicht schlecht.

MFG
T2

 

Torsten2 schrieb:
Wenn vorne: Hab noch nie zu einer gesagt: Hey, du hast geile Höcker!
:lol:
Du bist ja auch noch sehr jung ... ehm, wollen wir das wirklich weiter ausführen?

 

Hallo Dru,
freut mich, dass du lachen musstest und es dir gut gefallen hat.
Den (peinlichen) Typo hab ich ausgebessert.

Gruß
Quinn

 

Hi Quinn,

Allerdings glaube ich, dass man aus der Geschichte durchaus etwas mehr hätte machen können. Dann aber freilich in der Rubrik "Satire".
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich fand das Ende deiner Geschichte sehr komisch und musste sogar laut lachen. Nämlich hier:

Brunftgeräusche kopulierender VKLs schwebten durch die Luft. Perverse Kakophonien, dem Kreischen eines Eichhörnchens nicht unähnlich.
Ich fand die Geschichte auf jeden Fall witziger, wie das Meiste, was man in der Rubrik Humor zu lesen bekommt.


Das Ende fand ich dann natürlich auch überzogen, aber eben lustig. Ich denke, wenn du das Ganze noch weiter gesponnen hätest, hätte es sehr gut als Paradie funktionieren können. Doch glaub ich kaum, dass das deine eigentlich Absicht war, oder weshalb hast du sie hier in dieser Rubrik gepostet?

Die Geschichte an sich fand ich nicht schlecht. Das Hauptprolbem ist nur: Auf was willst du hinaus? So funktioniert sie nämlich als Humorgeschichte nicht richtig, weil ein großer Teil ja schon ernst ausgerichtet ist und umgekehrt auch nicht. Nicht Fisch nicht Fleisch. Man merkt richtig, dass du beim Schreiben geschwankt hast, was sie denn nun werden soll. Zumindest kam es mir so vor. Leider sind solche Kompromisse meistens nicht so gut, wie eine klare Stellungnahme.

Schreib doch einfach zwei Versionen der Geschichte. Eine Horror Version und eine Parodie darauf... :-)

Ich les dann aber auf jeden Fall die Parodie :-)

lg neukerchemer

 

Hallo neukerchemer,

neukerchemer schrieb:
Ich fand die Geschichte auf jeden Fall witziger, wie das Meiste, was man in der Rubrik Humor zu lesen bekommt.
Danke.

Doch glaub ich kaum, dass das deine eigentlich Absicht war, oder weshalb hast du sie hier in dieser Rubrik gepostet?
Wenn ich eine Geschichte mit einem Alf-Zitat beginnen lasse, im Titel das Wort "Vampir-Kamel-Lesben" vorkommt und irgendwo im Text die Wortgruppe "Glocken der Verdammnis" auftaucht, ist meine Absicht natürlich einen Text zu schreiben, der die Leser eher zum Schmunzeln bringen soll. :)
In der Horror-Rubrik deshalb, weil hier auch Texte stehen, die zwar mit Horror-Elementen spielen, aber auch als Parodie gedacht sind oder eindeutig eine humoristische Absicht verfolgen. Und es ist natürlich auch ein stummer Protest gegen das TdM, das bisher noch von keiner Geschichte getroffen wurde (Blackwoods Geschichte fehlte der Grusel, ZPs die Erotik und meinem eben beides, zumindest meiner Ansicht nach).
Und die Leute, die uns das Thema eingebrockt haben, halten sich vornehm zurück. :)


So funktioniert sie nämlich als Humorgeschichte nicht richtig, weil ein großer Teil ja schon ernst ausgerichtet ist und umgekehrt auch nicht.
Ich sehe überhaupt nichts "Ernstes" in der Geschichte. Nicht mal der Stil ist ernst gemeint (wobei mich das wirklich irritiert, dass es so wenige bemerken; wahrscheinlich muss ich noch viel holzhammermäßiger schreiben).

Nicht Fisch nicht Fleisch. Man merkt richtig, dass du beim Schreiben geschwankt hast, was sie denn nun werden soll. Zumindest kam es mir so vor. Leider sind solche Kompromisse meistens nicht so gut, wie eine klare Stellungnahme.
Geschwankt hab ich nicht, aber ich sehe das Problem mit dem "Nicht Fisch/nicht Fleisch". Das rührt daher, dass es eher meinem Humor entspricht. Ich finde z.B. die Serie "Buffy" saukomisch, viel lustiger als die meisten reinrassigen Humorserien.


Vielen Dank für deine doch sehr wohlwollende Kritik
Quinn

 

Hallo Quinn,

wenn ich versuche, ihn für sich allein stehen zu lassen, geht es schief, weil es dann "als nichts Halbes und nichts Ganzes" empfunden wird. Also für ne "echte" Geschichte zu doof und für ne "lustige" Geschichte nicht doof genug, sozusagen.

Die einen wollen vor Lachen unterm Tisch liegen, für andere ist es humorvoll genug, wenn zwei deutlich vernehmbare Schmunzler drin sind. So wie die einen sich in Schwällen von Blut und Eingeweiden ergehen und die anderen den sanften Grusel bevorzugen. Du wirst letztlich nie alle zufriedenstellen.

Aber nur Texte zu schreiben, die man sowieso drauf hat, ist auf Dauer so interessant wie das Verfassen einer Einkaufsliste. Ich würde mich freuen, irgendwann mal wieder sowas wie das oben von Dir zu lesen. So mit einem Augenzwinkern. In der Art...


Grüße, nic

 

Wenn ich eine Geschichte mit einem Alf-Zitat beginnen lasse, im Titel das Wort "Vampir-Kamel-Lesben" vorkommt und irgendwo im Text die Wortgruppe "Glocken der Verdammnis" auftaucht, ist meine Absicht natürlich einen Text zu schreiben, der die Leser eher zum Schmunzeln bringen soll.
Ja, das dachte ich mir am Anfang auch. Nur war der Anfang dann schon sehr ernst, ohne jeden Klamauk, formuliert, worin ich eben den Widerspruch gesehen habe.

Geschwankt hab ich nicht, aber ich sehe das Problem mit dem "Nicht Fisch/nicht Fleisch". Das rührt daher, dass es eher meinem Humor entspricht. Ich finde z.B. die Serie "Buffy" saukomisch, viel lustiger als die meisten reinrassigen Humorserien.
Okay, das mit Buffy erklärt alles :-)

lg neukerchemer

 

Jau, ich kann eben Klamauk (oder noch schlimmer) Kalauer einfach nicht verknusen. Wobei ich das "ultraharte" Militärgeschwätz aus dem Anfang zumindest ein bisschen komisch finde.

Hallo nicita,
na ja, ob ich irgendeine Art von Texten wirklich "kann" - da bin ich mir nicht so sicher. Bestimmte Dinge liegen mir sicher mehr als andere. Aber auch bei denen muss und werde ich mich noch verbessern.
Und ich hab auch in meinen anderen Texten solche "Augenzwinker"-Momente drin, normalerweise. Jedenfalls finde ich bestimmte Passagen in anderen Texten sehr lustig, wobei das eben auch schon wieder verschieden ist.

Gruß und Danke für deinen Kommentar
Quinn

 

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