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Tod durch ErSticken

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23.07.2001
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Tod durch ErSticken

Tod durch ErSticken

Das Geräusch an der Wohnungstür zerriß die Stille.
Lena erschrak. Er war zu früh, viel zu früh!
Hastig legte sie die Nadeln in den Stoff und räumte das Garn dazu. Ihr Herz raste und die bekannte Angst hatte sie wieder fest im Griff.
Gerade, als sie die Sachen in den Korb legen wollte, flog die Wohnzimmertür auf. Lena sprang hoch, das Bündel in der Hand und Angst in den Augen.
Breitbeinig stand er in der Tür, die Ärmel aufgekrempelt, das Gesicht rot und aufgedunsen. Auf seiner hohen Stirn stand Schweiß.
Wie konnte sich ein Mensch nur so verändern?
In nur knapp zwei Jahren hatte der Alkohol aus einem charmanten, attraktiven Mann einen abstoßenden, rücksichtslosen Despoten gemacht.
„Mach Kaffee“, herrschte er sie an. Im Hinausgehen bemerkte er, was sie da machte und hielt kurz inne: „Irgendwann werfe ich diesen Dreck in den Müll.“ Seine Worte kamen dröhnend und schwer. Durch Lena ging ein Zittern. Sie meinte, den Geruch von Alkohol wahrzunehmen. „Du machst hier den Haushalt und wenn das funktioniert, hast du keine Zeit für so einen Mist.“ Die Tür flog mit einer Wucht zu, daß in den Schränken die Gläser klirrten. In Lena kam für einen Moment Verzweiflung auf, die ihr Tränen in die Augen trieb und die sie einfach nicht mehr zulassen wollte.
In der Küche setzte sie den Kaffee auf und richtete den Tisch für sein Abendessen.
Das Rauschen der Dusche im Obergeschoß beruhigte sie etwas, denn so wußte sie, wo er war.
Als es aufhörte und kurz darauf die schweren Schritte auf der Treppe zu hören waren, ging ihr Atem wieder heftiger. Lena hoffte, er würde müde sein. Sie stand mit dem Rücken zur Tür und wischte mit einem Tuch die Arbeitsplatte, die doch so makellos sauber war.
Das blonde Haar hatte sie zu einem Knoten gebunden, die schlanke Figur unter einem alten Kleid versteckt.
Sie wollte schon lange nicht mehr schön sein.
Als sich dennoch seine schwere Hand auf ihren Rücken legte sprach sie hastig: „Du Günther, weißt du was Nicola gesagt hat? Sie...“
„Hast wohl den ganzen Tag auf mich gewartet.“ Seine Worte erschlugen die ihren und eine Hand schob sich unter den Saum ihres Kleides, während die andere den Druck auf ihrem Rücken erhöhte. „War nicht umsonst.“ Seine Stimme war in ein unbeherrschtes Röcheln übergegangen.
Das Geräusch von reißendem Stoff zerfetzte ihre Hoffnung. Als er sie dann grob gegen die Arbeitsplatte preßte und der rhythmische Schmerz wie heiße Klingen in sie stach, krallten sich ihre Hände ineinander.
Sie weinte nicht...,schon lange nicht mehr.
Als die Qual fast unerträglich wurde, ließ der Druck plötzlich nach.
Die Schmerzen gingen in ein dauerhaftes Brennen über. Sie zwang sich zur Ruhe und wandte sich dann um.
Er saß bereits am Tisch und schlürfte den heißen Kaffee, dessen würziges Aroma durchs Haus zog und von Normalität log.
Lena zog vorsichtig den Stuhl zurück und setzte sich ihm gegenüber. Das Brennen wurde wieder stärker.
„Günther“, sie sprach so leise, daß sie erst meinte, er würde sie nicht verstehen. „Ich...ich hab da eine kleine Bitte.“ Er sah auf, schob sich einen Bissen Brot in den Mund und machte mit der Hand eine auffordernde Geste.
„Weil du doch bald Geburtstag hast, bin ich dabei, dir eine Überraschung zu bereiten.“ Er schob den nächsten Bissen nach und tat wieder unaufmerksam. „Wenn du mir aber die Handarbeit verbietest, werde ich nicht rechtzeitig fertig.“ Ihr war, als sei sie bei jedem Wort kleiner geworden.
Das Ticken der Küchenuhr klang in der Stille wie Hohn.
Endlich schob er den Teller von sich und stand auf.
„Wenn die Bude nicht in Ordnung ist, schmeiß´ ich das Zeug in den Müll.“
An der Tür wandte er sich noch einmal um.
„Ich hab´ eine Annonce wegen einiger Autoteile aufgegeben. Wenn sich jemand meldet, rufst du mich sofort an. Ich geh´ jetzt nochmal in die Garage.“
Lena ging dann früh zu Bett, ohne aber Ruhe zu finden. Es war schon Nacht, als Günther das Schlafzimmer betrat. Lenas Puls begann sofort zu rasen. Sie hatte Mühe, ihre Atmung so zu kontrollieren, daß sie glaubhaft einen tiefen Schlaf vortäuschen konnte.
Es dauerte nur einen kurzen Moment, bis Günthers Schnarchen anzeigte, daß sie heute nichts mehr zu befürchten hatte.
Den Geruch von Bier nahm sie mit in einen unruhigen Traum.

Es war kaum neun Uhr am nächsten Morgen, als die Türglocke Lena bei der Hausarbeit unterbrach. Immer wieder hallte der Gong durchs Haus. Im Laufschritt eilte sie durch den Flur, riß die Tür auf und erschrak bis ins Mark.
Nicola stand vor ihr auf den Stufen. Von den dunklen Haaren, naß vom Nieselregen, liefen Tropfen über ihr Gesicht und vermischten sich mit Tränen.
Schluchzend fiel sie Lena in die Arme und der Kummer entlud sich in hemmungslosem Weinen.
Lena zog die Freundin ins Haus und geleitete sie zum Wohnzimmer. Als sie sie stützend umfaßte, stöhnte Nicola heftig auf und wäre beinahe vor Schmerz zu Boden geglitten.
Vorsichtig streiften sie den Mantel ab und die Freundin konnte sich auf das Sofa legen. Mit einem Handtuch wischte Lena das nasse Gesicht ab. Ganz sachte tupfte sie die roten Augen trocken, denen man die Jugend kaum noch ansah.
Es dauerte eine Weile, bis eine leichte Entspannung kam und der Atem der jungen Frau ruhiger ging.
"Werner ist heute morgen betrunken nach Hause gekommen." Erneut schüttelte ein Schluchzen ihren Körper und sofort griff sie sich an die Seite.
Vorsichtig schob sie ihren Pullover hoch, der einen riesigen blauen Fleck freigab.
"Er schlägt nie ins Gesicht", stöhnte sie und tupfte vorsichtig um den Rand, wobei sie deutlich Schmerzen zeigte.
"Brauchst du einen Arzt?" Lena war niedergekniet und strich Nicola zärtlich übers Haar.
"Nein, das wird in einigen Tagen wieder weg sein." Jetzt sah sie Lena tief in die Augen. "Ich hatte ihn doch nur gefragt, ob er die Anschaffungen für sein Auto etwas zurückstellen könnte, weil ich mit dem Geld nicht mehr auskomme." Ein erneuter Weinkrampf schüttelte die Frau. „Was soll ich machen? Ich habe solche Angst. Ich halte das nicht mehr aus!"
Lena nickte, und als sie sagte, "Ich will auch nicht mehr", lag eine tiefe Entschlossenheit in ihrer Stimme.
Einige Atemzüge herrschte Stille, bis sich in Lenas Haltung eine Veränderung zeigte.
Sie richtete sich auf und in ihrer Stimme schwang eisige Kälte. „Wir werden unsere Probleme lösen! Ich habe eine Idee. Wenn du mir bei der Handarbeit hilfst, dann haben wir es bald geschafft.“
Lena beschrieb ihren Plan, wonach Nicola trotz ihrer Verletzung Nadel und Faden aufnahm und ihrer Freundin half.
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Es war ein diesiger, später Herbsttag. Die Sonne war hinter dichten Regenwolken früh untergegangen und ein schwacher Wind trieb kalte Nässe übers Land.
Die Straße war schwarz und feucht. An den Rändern hatten sich Pfützen gebildet, in denen sich kaum Licht spiegelte. Die Stille war gespenstisch. Aus der Ferne drang das leise Rauschen des Verkehrs auf einer entfernten Straße heran, untermalt vom ständigen, leisen Prasseln der Regentropfen, wenn sie auf Gras und Laub fielen.
Lena hatte ihr Fahrrad an den Pfahl eines Verkehrsschildes gestellt. Sie selbst war dunkel gekleidet und von einem niedrigen Strauch gut gedeckt. Ihre Hand, in der sie das Telefon hielt, zitterte nicht nur wegen der Kälte. Zweimal hatte sie sich schon verwählt. Als nach dem dritten Versuch das Freizeichen ertönte, fing ihr Herz an zu rasen, bis Günthers Stimme sie fast zur Panik trieb. Für einen Moment meinte sie, keinen Ton herausbringen zu können.
Mit einem tiefen Atemzug zwang sie sich endlich zur Ruhe.
"Günther, da hat ein Mann wegen einiger Autoteile angerufen. Er hat wohl jede Menge Sportzubehör." Die Feuchtigkeit trieb ihr ins Gesicht. Sie drehte sich mit dem Rücken zum Wind und sprach weiter.
"Wenn du interessiert bist, sollst du bitte sofort kommen, weil der Mann noch heute für mehrere Tage verreist. Er hat mir den Weg beschrieben."
Noch immer zitternd zog sie einen Zettel aus der Tasche ihres Regenmantels, versuchte, ihn so gut es ging vor der Nässe zu schützen und beschrieb einen komplizierten Weg.
„Die Strecke ist etwas schwierig. Es wird das Beste sein, wenn du mich wieder anrufst, wenn du an dem Denkmal an der Hauptstraße angekommen bist."
Aus Angst, er könnte weiter nachfragen, hatte Lena die Verbindung sofort unterbrochen. Es schien ihr, als wäre es kälter geworden. Alles wirkte mit einem Mal irgendwie bedrohlich. Das leise Prasseln des Regens hörte sich an wie Schritte im Laub. Der Wind war nicht weiter aufgefrischt, dennoch war es ihr, als würde sie ganz leicht von unsichtbaren Händen berührt. Es war nur ein kurzer Moment, in dem sie sich gehen ließ. Es kostete Kraft, aber sie zwang sich, die störende Phantasie zu verdrängen und zu rationalem Handeln zurückzukehren.
Lena trat zu ihrem Fahrrad, öffnete die Plastiktasche, die am Lenker hing und zog ein helles Stück Stoff heraus. Dann ging sie wieder in ihre Deckung und wartete.
Die Minuten vergingen in quälender Langsamkeit. Anfangs glitten ihre Gedanken wieder in wilde Hirngespinste ab, bis sie sich irgendwann zwang, in ihr Leben zurückzuschauen.
Die glücklichen Tage in ihrer Ehe waren nur wenige, bis Günther sein wahres Gesicht gezeigt hatte und die folgenden Jahre zur ständig wachsenden Qual werden ließ. Ganz bewußt versuchte sie, sich an Details der Kränkungen und Schmerzen zu erinnern. Ihr war nicht mehr kalt. Die Gefühle in ihr hatten ein unheilvolles Feuer entfacht.
Irgendwann ertönte das Signal des Handys und das Herzrasen und Zittern kehrten schlagartig zurück.
"Günther? Du bist jetzt am Denkmal?"
Sie meinte, ihre Stimme würde plötzlich anders klingen, ängstlicher,... panisch.
"Nein, der Mann hat nicht wieder angerufen. Er hat nur den Weg beschrieben.
Gleich hinter dem Denkmal geht eine Straße nach rechts ab. Er sagte, sie führt fast fünf Kilometer schnurgeradeaus, dann liegt links ein einzelnes Bauernhaus. Er sagte noch, er könne aber nicht lange warten, du möchtest dich unbedingt beeilen."
Wieder unterbrach sie hastig die Verbindung. Jetzt schlug ihr das Herz bis zum Hals. Sie trat an die Straße heran und lauschte. Nach wenigen Sekunden schwoll in der Ferne das helle Röhren eines hochtourigen Motors auf. Scheinwerferlicht kam rasch näher.
Lena trat an das Verkehrsschild heran und nutzte das Fahrrad, um ein Stück höher an den Mast zu kommen. Mit einer schnellen Handbewegung warf sie den Stoff über das Schild, zog ihn glatt und sprang wieder zu Boden. Dann zog sie das Fahrad mit sich, legte es ins hohe Gras und duckte sich tief in die dichten Büsche.
Das Dröhnen wurde lauter, dann ein Schaltvorgang, gefolgt von noch mehr brüllender Energie.
Für den Bruchteil einer Sekunde wurde Lena in gleißendes Licht getaucht, begleitet vom gellenden Schreien des Motors, das sich sofort anschickte, in der Ferne zu verklingen.
Lena trat aus ihrem Schutz heraus, sah den kleiner werdenden roten Punkten nach, bis sie urplötzlich erloschen.
Sie hatte sich vorgestellt, daß es infernalisch krachen müßte. Statt dessen glich es eher dem gequälten Aufheulen einer geschundenen Kreatur, begleitet von zwei heftigen Schlägen und einem kurzen Aufleuchten.
Dann war Stille.
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„Wie hast du es erfahren?“ Nicola hielt die Hand ihrer Freundin. Die beiden Frauen saßen nebeneinander in Lenas Wohnzimmer auf dem Sofa und starrten ins Leere.
Das Ticken der Wanduhr hatte mit den Regentropfen, die in unregelmäßigen Abständen auf das Fenster trafen, einen sonderbaren Rhythmus aufgenommen.
„Ich kam gerade vom Einkaufen. Die Polizei hat mich noch vor dem Haus angetroffen.“
„Verfluchter Mist! Was haben die denn genau gesagt?“ Werner sprang ungeduldig aus seinem Sessel auf, ging zum Fenster und sah in die Dunkelheit hinaus.
Seine breiten Schultern verdeckten das Fenster fast vollständig. In einem freien Teil spiegelte sich sein verzerrtes Gesicht in der dunklen Scheibe.
„Die werden dir doch gesagt haben, wie das passiert ist.“
Lenas Miene schien wieder eine Idee härter zu werden. „Sie haben nur gesagt, daß er zu schnell gefahren ist.“
„Zu schnell gefahren?“ Werner wandte sich um. „Er hatte keine Ahnung vom Autofahren, das war der Grund!“
In Lena bäumte sich der Haß auf und es dauerte einige Augenblicke, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte.
Werner bemerkte den kalten Unterton nicht, als sie mit gespielt schüchterner Stimme sagte: „Gerade hatte ich ein Geschenk für ihn gestickt.“ Kaum spürbarer Sarkasmus schwang mit, als sie ergänzte: „Ich bin aber sicher, daß er es noch gesehen hat.“
Werner wandte sich um und verzog angewidert das Gesicht. „Euer sentimentales Weibergequatsche geht mir auf die Nerven.“
Nach diesen Worten verließ er das Zimmer und knallte die Tür zu, daß in den Schränken die Gläser klirrten.
Einen Moment herrschte wieder Stille im Raum. Dann griff Nicola zur Tasche, die neben ihrer Freundin auf dem Sofa lag, zog das Stück Stoff hervor und breitete es auf ihrem Schoß aus.
Da war auf leuchtend weißem Tuch ein großer, roter Kreis, sauber gestickt. Mit exakten, schwarzen Ziffern prangte in der Mitte eine große Hundert.
„Ein schöner Kissenbezug“, murmelte Nicola. „Ich denke, wir sollten ihn auch Werner zeigen.“

 

Hallo Dreimeier

hab gerade deinen Krimi gelesen. Mir hat sie gut gefallen. Spannend beschrieben, wie Lena das Martyrium mit ihrem Mann, ertragen musste. Interessant auch die Verknüpfung mit Nicola, ihrer Freundin. Die wohl ähnliche Erfahrung mit ihrem Mann machen muß.
Den Mittelteil beschreibend, wie Nicola ihren Mann in die Falle lockt, welche Empfindungen sie mit dieser Tat verbindet ist flüssig geschrieben. Auch schön in Szene gesetzt, ist die Vorstellung, erst ihrer Freundin den lästigen Ehemann zu entfernen, bevor sie sich an die des Eigenen macht.

Ein schönes neues Jahr wünscht dir

Morpheus

 

Hallo Morpheus,
das finde ich toll, daß Dir meine Geschichte gefallen hat.
Alle üblen Menschen suchen nach dem perfekten Verbrechen. Wie ist es denn mit meiner Variante?
Solange es Typen wie Günther und Werner trifft, könnte ich wohl damit leben.
Ob die Geschichte spannend ist kann ich nicht mehr beurteilen. Mir fehlt da mittlerweile die Einschätzung.
Wichtig ist mir aber, daß sie unterhält, und das war bei Dir wohl der Fall.
Somit habe ich erreicht was ich wollte.
Nur noch ein kleiner Hinweis:
Tatsächlich hat erst Lena Ihren Mann umgebracht. Nicola, die Frau von Werner wird den zweiten Streich übernehmen.
Auch Dir ein frohes neues Jahr
Viele Grüße
Manfred

 

Hi Manfred!

Es ist schön, gleich zum Jahresbeginn eine neue Geschichte von dir lesen zu dürfen. :)

Ich muss zugeben – ich habe den Inhalt nicht verstanden. Dass Lena und Nicola ihre Ehemänner los werden wollen, um ihren Albtraum, den sie durchleben, zu beenden (Recht haben sie :D), ist mir klar. Aber wie? Durch einen "Kissenbezug", mit dem sie ein Verkehrsschild manipulieren? :confused:

Das heißt – Moment. :idee: Es ist dunkel, Günther fährt viel zu schnell, ... – was, wenn hinter dem Schild irgendein Abgrund lauert? Dann würde die Geschichte auf einmal Sinn machen ...

Ich hoffe, ich liege richtig mit meiner Interpretation.

Jedenfalls hat mich deine Kurzgeschichte gut unterhalten, ich konnte mit deiner gedemüdigten Protagonistin fühlen.

Auf unnötige Ausschweifungen hast du (wie es bei einer Kurzgeschichte oft der Fall ist) verzichtet – das ist auch gut so. Es kommt klar und deutlich rüber, worum es in dem Text geht.

Die Rubrik passt sehr gut. Zwar vermutete ich bereits, dass Lena und Nicola am Ende ihr Ziel erreichen würden – trotzdem habe ich mitfiebernd dem Schluss entgegengelesen. Vor allem interessierte mich auch, wie sie ihr Ziel erreichen wollen.
Du hast es also geschafft, den Inhalt dem Leser spannend näherzubringen.

Weiter so! :thumbsup:

Ein gutes Neues Jahr,

Michael :)

 

Hm. Normalerweise bin ich derjenige, der nix checkt. Hier habe ich die Story auf Anhieb verstanden ... Verdammtes Genie! Nehmt mir die Arme runter, harr!

Ich bin echt angenehm überrascht von der Geschichte. Da hast du etwas (jedenfalls aus meiner Sicht) sehr originelles ersonnen! Das beginnt schon beim Titel, wo man an einen Fehler denkt. Dann liest man vom Sticken, weiß, dass der Titel doch richtig ist. Aber bis zum Verbrechen selbst bleibt unklar, was das Ganze mit Tod zu tun haben soll.
Die Charaktere sind sehr plastisch und die bedrückende Gewalt ist spürbar. Der Stil passt - nicht zu nüchtern, aber auch nicht zu melodramatisch.

Gefällt mir wirklich gut! Ist mal was anderes. :)

 

@ Michael,
............
Ich muss zugeben – ich habe den Inhalt nicht verstanden.
...........gelogen!
Deine Vermutungen sind genau richtig.

@Rainer,
.............
Das beginnt schon beim Titel, wo man an einen Fehler denkt. Dann liest man vom Sticken, weiß, dass der Titel doch richtig ist.
..............das Kompliment habe ich an meine Frau weitergeleitet.
Ich muß gestehen, daß es Ihre Idee war.

Ich habe eure Kritiken mehrmals gelesen. Das ist so, als bepinselt man sich innerlich mit warmen Honig.
Tut wirklich gut!:D

Danke für Euer Lob und viele Grüße.
Manfred

 

Hi Dreimeier,

muss gestehen, dass auch bei mir einige Sekunden vergingen, bis die Tatwaffe klar war. Sehr schönes Wortspiel mit dem Titel :thumbsup:! Ob sich das aber auch praktisch umsetzen ließe, da hab ich so meine Zweifel. Selbst wenn Günther die Gegend nicht kennt und schlecht fährt, ein Abgrund hinter dem Schild? Grübel grübel... ach sehen wir das mal als künstlerische Freiheit.

Die charaktere sind sehr gut und genau beschrieben, ebenso die verzweifelten Alltagssituationen der Frauen, alles in allem also ein schön spannender Kurzkrimi.

 

Hallo Dreimeier!

Überraschende Pointe in einer gut geschriebenen Geschichte! Gefällt mir ausgesprochen gut! Die bedrückende Atmosphäre im Umfeld der zwei Frauen ist gut dargestellt und wirkt emotional glaubhaft. Dass Lena ausgerechnet eine frauentypische Handarbeit dazu benutzt, ihren "liebenden" Gatten loszuwerden, halte ich in dieser Story für einen genialen Schachzug.

Was mir textmäßig auffiel:

Als er sie dann grob gegen die Arbeisplatte ...
... Arbeitsplatte ...
Er saß bereits am Tisch und schlürfte den heißen Kaffee, dessen würziges Aroma durchs Haus zog und von Normalität log.
M. E. kann Aroma nicht lügen, sondern täuschen.
"Gerade hatte ich ein Geschenk für ihn getickt."
... gestickt ...
Mehr habe ich nicht gefunden.

Habe Deine Geschichte gerne gelesen.


Ciao
Antonia

 
Zuletzt bearbeitet:

@ Peterchen,
ich möchte wirklich keine Empfehlung aussprechen es zu versuchen, glaube aber, daß es durchaus funktionieren könnte.
Wenn man die Charaktere von Werner und Günther beurteilt, so sind beide doch von gleichem Holz.
Autoversessene, rücksichtslose Raser. Das Werner behauptet Günther könne nicht fahren, passt zu ihm. Ich persönlich kenne das von anderen, die sich selbst für die Größten halten. Da spielt es keine Rolle, was andere tatsächlich können. Sie sind einfach besser.
Bezüglich des Tatortes lasse ich ja eigentlich offen, was dort genau passiert. Ich hab ja nicht gesagt, daß dort ein Abgrund ist.
Man stelle sich aber mal eine dunkle, nasse Straße vor, wo die vorgeschriebene Geschwindigkeit, aus welchem Grund auch immer, plötzlich von 100km/h auf 30, oder auch 50km/h heruntergesetzt wird.
Wenn dies Schild dann mit 100km/h überdeckt wird, gibt Günther Gas aber weiter als 100 und was dann passiert, können wir uns ausmalen.
Ich meine also, es könnte durchaus funktionieren.
So, jetzt habe ich es erklärt, obwohl ich es ursprünglich nicht wollte.

@ Antonia,
danke für die Hinweise zu meinen Fehlern. Ich werde sie gleich korrigieren.
Ich weiß natürlich, daß ein Aroma nicht lügt, sondern täuscht.
Ich hab mir auch vorher mal über diesen Satz Gedanken gemacht und genau dies überlegt.
Dennoch werde ich den Satz so belassen, denn ich meine, daß „lügen“ stärker klingt, als „trügen“ und das war mir wichtig.

Euch Beiden also vielen dank für´s Lesen und die Gedanken zu meiner Geschichte.
Ich konnte Euch unterhalten und das freut mich.

Viele Grüße
Manfred

 

Hallo Dreimeier,
Glückwunsch zu der Geschichte. Sie hat mir gut gefallen, und wenn ich jetzt etwas rummäkele, dann überhaupt nur, weil ich glaube, dass reines Lob dich nicht viel weiter bringt.

Der Schlussgag mit dem gestickten Schild ist gut zu verstehen, wenn man genau darüber nachdenkt. Ich muss zugeben, dass ich zunächst an etwas anderes gedacht habe (Kreis mit Zahlen drauf, in der Mitte die Hundert, alles klar, eine Zielscheibe, vielleicht hat er die ja auf der Brust getragen, und die andere Frau hat ihn abgeknallt. Blödsinnige Gedanken, okay, aber so waren sie nun mal.), und erst durch die Kommentare von meiner bescheuerten Interpretation weg- und auf die wahre Bedeutung dieses Objekts hingestoßen wurde. Vielleicht kannst du begriffsstutzigen Lesern wie mir etwas helfen.

Die Charaktere hast du folgendermaßen angelegt: die bösen Männer sind böse, die lieben Frauen sind gut. Alles klar! Aber ist das realistisch? Irgendeine gute Seite hat doch jeder. Du hast es ja auch selbst kursorisch angerissen, dass die Erzählerin am Anfang ihrer Ehe ein paar gute Tage hatte. Ich finde, dass es die Glaubwürdigkeit der Beschreibung von Günther erhöhen könnte, wenn man dies in wenigen Sätzen konretisiert (z. B.: Als sie seine Hand auf der Schulter spürte waren sie alle wieder da, die Erinerungen an ihren ersten Tanz, einen Tango. Günther war der geborene Tänzer, und sie schwebten... usw.).

Ähnliches gilt für die Frauen. Mord ist nunmal nicht die einzige Möglichkeit, einen Ehegatten wie Günther loszuwerden. Wenn man als Leser erführe, warum es für sie keine andere Möglichkeit gibt, wäre ihr Handeln glaubhafter.

Nochmal: Insgesamt finde ich die Story toll. Ich wollte nur etwas anmerken, was dir vielleicht hilft, sie noch besser zu machen.

Beste Grüße
knagorny

 

Hallo knagorny,
………..
und wenn ich jetzt etwas rummäkele,
……….
Nee! Das ist kein Rummäkeln. Du beschäftigst Dich mit meiner Geschichte und wie könnte mir das nicht gefallen.
Jeder hat eigene Gedanken, Vorlieben und Ideen. Sei mir aber nicht böse, wenn ich Deine nicht übernehmen werde.
U.A., weil es dann eine andere Geschichte wäre.
…………….
Kreis mit Zahlen drauf, in der Mitte die Hundert, alles klar, eine Zielscheibe,
…………….
Richtig, wenn es da so stehen würde. So war das aber nicht, denn auf dem Kreis sind keine Zahlen.

………..
Da war auf leuchtend weißem Tuch ein großer, roter Kreis, sauber gestickt. Mit exakten, schwarzen Zahlen prangte in der Mitte eine Hundert.
………….
Der Kreis war also nicht mit exakten schwarzen Zahlen bestickt.

………
Vielleicht kannst du begriffsstutzigen Lesern wie mir etwas helfen.
………
Ich gebe zu, man kann leicht was überlesen. Wenn ich aber deutlicher werde, nimmt mir das den persönlichen Reiz, nach Möglichkeit die Auflösung nicht direkt zu beschreiben.
Wie ich wohl schon mal erklärt habe, meine ich, daß dadurch die Geschichte beim Leser länger in Erinnerung bleibt. Man beschäftigt sich damit.

……….
die bösen Männer sind böse, die lieben Frauen sind gut. Alles klar! Aber ist das realistisch?
………
Ja, absolut, jedenfalls hier und in der Realität leider auch oft. Ok. Rein gute Menschen gibt es ja nicht.
Ich weiß von Fällen, wo Frauen Todesängste ausstanden, bei dem Gedanken sich vom Ehemann zu trennen.
„Wenn Du mich verlässt, bringe ich Dich um.“ Was soll eine Frau dann machen? Zu Polizei gehen, oder zu einem Rechtsanwalt? Die machen konkret nichts ohne Beweise.
Dann bringt er sie um. Das ist Realität, nicht immer, ist aber passiert.
Ich weiß tatsächlich von einem Fall, wo die Frau sich aus eben diesem Grunde nicht von ihrem Freund trennt.
Eine Frau, die dann zur Mörderin wird kann ich sehr gut verstehen.
Verstehen heißt aber nicht billigen. „Rein sachlich.“

………….
Irgendeine gute Seite hat doch jeder. Du hast es ja auch selbst kursorisch angerissen, dass die Erzählerin am Anfang ihrer Ehe ein paar gute Tage hatte.
………….
Die guten Seiten dieser Männer beschränken sich wohl eher auf ihr handwerkliches Geschick, wenn sie ihre Autos aufmotzen. Menschliche Qualitäten haben sie kaum.
Welche Qualitäten machen einen Vergewaltiger liebenswert?

Natürlich müssen sich Partner beim Kennenlernen sympathisch sein. Resultiert eine Freundlichkeit aber nicht aus dem Wesen der Person, so ist es Schauspielerei und kann nicht lange aufrechterhalten werden.

………..
Ich finde, dass es die Glaubwürdigkeit der Beschreibung von Günther erhöhen könnte, wenn man dies in wenigen Sätzen konretisiert (z. B.: Als sie seine Hand auf der Schulter spürte waren sie alle wieder da, die Erinerungen an ihren ersten Tanz, einen Tango. Günther war der geborene Tänzer, und sie schwebten... usw.).
………..
Was dann folgt ist ja nicht harmlos. Er vergewaltigt sie ganz kalt, und sicher nicht zum ersten Mal.
Alles, was wieder da ist, ist die Erinnerung an die letzte Vergewaltigung, die vielleicht gerade eine Wochen her ist. Sie empfindet nur Ekel und Angst, sonst nichts.

………
Ähnliches gilt für die Frauen. Mord ist nunmal nicht die einzige Möglichkeit, einen Ehegatten wie Günther loszuwerden. Wenn man als Leser erführe, warum es für sie keine andere Möglichkeit gibt, wäre ihr Handeln glaubhafter.
………
Nenne mir eine Möglichkeit für eine total verängstigte Frau.
Ich hatte aber gehofft, daß die Angst der Frauen rübergekommen ist.

Deine Gedanken zu dieser Geschichte machen Dich sehr sympathisch.
Leider stimmen diese Bilder nicht mit meiner Realität überein.

Ich freue mich aber, daß ich Dich trotzdem unterhalten konnte und danke Dir für die Mühe.

Liebe Grüße
Manfred

 

hallo Dreimeier

also, mal ehrlich, für eine Sekunde dachte ich auch "warum stickt die frau eine Zielscheibe?" aber dann hab ich den satz ein zweites mal gelesen und es war klar ;)

hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Titel macht einen gespannt darauf was er den nun bedeuten soll.

sie könnten das Kissen ja füllen, und werner damit zur abwechslung wirklich ersticken :D

Porcupine

 

Hallo porcupine,
ich hab den Satz mit dem Kissen leicht geändert. Vielleicht wird es jetzt etwas deutlicher.

..............
sie könnten das Kissen ja füllen, und werner damit zur abwechslung wirklich ersticken
..............gute Idee.
Er fährt dann nicht mit dem Auto, sondern mit dem Motorrad, prallt gegen das Kissen, wird bewußtlos und wenn er nicht umfällt erstickt er.
Ich werd’s mal überlegen.
Generell bietet die Handarbeit ja ein weites Feld für Geschichten:
Tod durch Erstricken, durch Erflicken. Oder speziell bei Frauen: Tod durch Erzicken.(Ich fühl mich schon bedroht)
Tod durch Erquicken gehört dann aber eher nach Humor.
:D :D :D
Danke für dein Lob und viele Grüße
Manfred

 

Hallo Dreimeier,

bei dem Titel deiner Geschichte hab ich mich gefragt, wie denn ein Mord (davon ging ich aus) durch Sticken zu bewältigen ist. Auf das Ergebnis bin ich nicht gekommen. :D
Für mich kam es am Schluss gut heraus, wie das denn nun vor sich ging. Die Pointe ist im Prinzip schlicht, aber sehr wirkungsvoll.

Die Geschichte selbst fand ich gut lesbar. Vom Hocker gehauen hat sie mich insgesamt aber nicht. Durchschnitt würde ich sagen, im Vergleich zu den anderen Geschichten, die ich bisher von dir gelesen habe.

Mir ist auch die „Schwarz-Weiß-Malerei“ aufgefallen. Das klang mir sehr nach Rechtfertigung für den Mord bzw. die Morde. Natürlich gibt es solche Männer, wohl leider viel zu häufig, aber mir hätte ein anderer Hintergrund besser gefallen. Die Geschichte schwankt zwischen Drama und Krimi, wobei du den Schwerpunkt, auch vom Umfang her, eigentlich aufs Drama gelegt hast. Mir hätte es besser gefallen, wenn du den Schwerpunkt auf den Krimi gelegt hättest, zumal die Pointe dann ganz klar dem Krimiteil zuzuordnen ist.

Sprachlich sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die man vielleicht besser machen könnte. Manches mag dabei ein bisschen subjektiv sein oder auch ein wenig pingelig, aber soweit ich es bisher mitbekommen habe, bist du ja sehr engagiert, was das Schreiben angeht und bist um Optimierung bemüht. Vielleicht ist da der eine oder andere Tipp hilfreich:

„Lena sprang hoch, stand da, mit dem Bündel in der Hand und Angst in den Augen.
Breitbeinig stand er in der Tür, die Ärmel aufgekrempelt, das Gesicht rot und aufgedunsen. Auf seiner hohen Stirn stand Schweiß.“
>>> Ein bisschen oft „stand“, wobei die erste Stelle („stand da, mit dem...“) am wenigsten gut klingt. Das würde ich eliminieren.

„ „Mach Kaffee,“ herrschte er sie an.“
>>> Diesen formalen Fehler hast du öfter drin: Das Komma gehört hinter die Anführungszeichen.
„Mach Kaffee“, herrschte er sie an.

„Das Rauschen der Dusche im Obergeschoß beruhigte sie etwas, denn so wußte sie, wo er war.
Als es endlich aufhörte“
>>> „endlich aufhörte“ klingt danach, als hätte sie das Aufhören herbeigesehnt, dabei ist es doch eigentlich genau anders: Als es aufhört, ist die „schöne“ Zeit für Lena vorbei.

„Du Günther, weißt Du was Nicola gesagt hat?“
>>> weißt du, was...
„Du“ nur im Brief groß, nicht in einem Prosatext.

„Sie weinte nicht.....,schon lange nicht mehr.“
>>> Für Auslassungen nur drei Punkte ...

„Lena war dann früh zu Bett gegangen, ohne aber Ruhe zu finden.“
>>> Wieso denn hier ein Zeitenwechsel? Wieso nicht „Lena ging dann früh zu Bett“?
Das „Lena war dann früh zu Bett gegangen“ sagt man vielleicht im Plauderton, aber aus meiner Sicht gibt es für diesen Zeitenwechsel keinen Grund.

„Es war schon Nacht, als Günther das Schlafzimmer betrat.
...
Es war kaum neun Uhr am nächsten Morgen, als die Türglocke Lena bei der Hausarbeit unterbrach.
...
Es war ein diesiger, später Herbsttag. Die Sonne war hinter dichten Regenwolken früh untergegangen und ein schwacher Wind trieb kalte Nässe übers Land.
Die Straße war schwarz und feucht. An den Rändern hatten sich Pfützen gebildet, in denen sich kaum Licht spiegelte. Die Stille war gespenstisch.“
>>> Formulierungen mit „war“, vor allem „es war“, hast du sehr oft im Text. An manchen Stellen fällt das richtig auf. Ein bisschen mehr Abwechslung wäre nicht schlecht, und das ist eigentlich gar nicht so schwierig.
z.B.
Am Ende des diesigen Herbsttages verschwand die Sonne sehr früh hinter dichten Regenwolken.
...
Die schwarze Straße glänzte feucht/Ein feuchter Glanz lag auf der ansonsten pechschwarzen Straße.
...
Die Stille rief in Lena ein beklemmendes Gefühl hervor. Vergeblich lauschte sie in die Nacht. Eine solche Stille erlebte sie sonst nur auf dem Friedhof. („war gespenstisch“ finde ich nicht so gut: Besser ist es, den Leser „fühlen“ zu lassen, dass es gespenstisch ist)
usw.

„untermalt vom ständigen, leisen Prasseln der Regentropfen, wenn sie auf Gras und Laub fielen.“
>>> prasselt der Regen nur, wenn er auf Gras oder Laub fällt?
Wenn man irgendwo draußen steht und prasselnden Regen hört, kann man doch gar nicht genau zuordnen, wodurch bzw. durch welchen Untergrund das Prasseln im Einzelnen entsteht, oder?

„Das leise Prasseln des Regens hörte sich an wie Schritte im Laub.“
>>> Regenprasseln ist ein gleichmäßiges Geräusch in kurzen, eigentlich nicht wahrnehmbaren Intervallen, also eher ein „Geräuschbrei“. Schritte haben wesentlich längere Intervalle und sind oftmals nicht ganz gleichmäßig. Den Vergleich würde ich so nicht bringen.

„Die glücklichen Tage in ihrer Ehe waren nur wenige“
>>> unschöne Formulierung in meinen Augen, das kannst du bestimmt besser. ;)

„Nach wenigen Sekunden schwoll in der Ferne das helle Röhren eines hochtourigen Motors auf.“
>>> Anschwellen, nicht aufschwellen, oder?

„Dann zog sie das Fahrad mit sich, legte es ins hohe Gras und duckte sich tief in die dichten Büsche.
Das Dröhnen wurde lauter, dann ein Schaltvorgang, gefolgt von noch mehr brüllender Energie.
Für den Bruchteil einer Sekunde wurde Lena in gleißendes Licht getaucht, begleitet vom gellenden Schreien des Motors, das sich sofort anschickte, in der Ferne zu verklingen.
...
Sie hatte sich vorgestellt, daß es infernalisch krachen müßte. Statt dessen glich es eher dem gequälten Aufheulen einer geschundenen Kreatur
>>> Fahrrad
Diese Passage war für meinen Geschmack zu lautmalerisch, ein bisschen zu stark übertrieben. Du wolltest Lenas Gefühle beschreiben, die in dieser Situation anders sind, als in einer normalen Alltagssituation, aber für meine Begriffe hast du das Ganze etwas „überformuliert“. Vielleicht wäre es hier gut, ein paar Adjektive zu streichen oder etwas weniger lautmalerische Begriffe zu verwenden.
Manchmal ist weniger, und das bewusst bzw. effektiv eingesetzt, mehr.

„Lena trat aus ihrem Schutz heraus, sah den kleiner werdenden roten Punkten nach“
>>> Auf wen oder was bezieht sich „ihren“? Formulierung in meinen Augen etwas unklar.

Viele Grüße
Christian

 

Hallo Dreimeier, ich wollte so viel schreiben, aber es haben die anderen schon alles gesagt. Trotzdem muss ich sagen, dass ich deine Geschichte sehr sehr gerne gelesen habe und das ich echt am PC saß und nicht vor Ende aufhören konnte (wollte ich aber eigentlich auch nicht, naja egal). Ist dir sehr gut gelungen. Sodele, ich hoffe dir fällt noch mehr in nächster Zeit ein, damit ich wieder ein zeitvertreib hab. Schönes Wochenende.
Liebes Grüßle Ciocco

 

Hallo criss,
ich bewundere immer wieder Deinen Fleiß, mit dem du Dich um Geschichten kümmerst.
Hoffentlich bleibt das so, denn es ist immer sehr hilfreich.

Du hast recht. Die Geschichte hat einen starken Hang zum Drama. Heute hätte ich wohl eine interessantere, unbeschwert, unterhaltendere Handlung gewählt. Wie ich schreibe hängt immer sehr von der Stimmung ab und wenn ich dann auf einer Schiene bin, komm ich nicht so leicht wieder runter.
Die Geschichte dahingehend zu ändern wäre aber zu umfangreich, also werde ich mir mal ein neues Verbrechen überlegen müssen.
Deine Tips und Fehlerkorrekturen werde ich in den nächsten Tagen einarbeiten.
Danke für Deine Mühe und liebe Grüße

Hallo cioccolatini,
auch Dir vielen dank für Deine Stellungnahme und das nette Lob.
Das ich Dich unterhalten konnte freut mich sehr.

Euch Beiden noch ein schönes Wochenende
Manfred

 

Hi du da,

Wie möchtest du eigendlich angesprochen werden,
Michael oder Dreimeier?

Schade, dass über deine Geschichte schon alles gesagt wurde. Wäre gerne auch noch einpaar Lobsprüche los geworden. Aber Wiederholungen lesen sich auf die Dauer so langweilig, oder?
Trotzdem sage ich noch was dazu.
Wie kommt es nur, dass du dich so gut in Frauengefühle versetzen kannst? Ist selten bei Männern.

Zu deiner Geschichte: Schon nach ein paar Sätzen war mir klar, der Typ lebt nicht mehr lange.
Gespannt war ich darauf, wie die verängstigte, arme Frau das bewerkstelligen würde. Das der Plan etwas mit ihrer Handarbeit zu tuen hatte, war auch klar. Aber was? Allein aus dem Grund mußte ich unbedingt weiter lesen. Hätte ja was lernen können. Bin aber nicht so
sportlich, dass ich auf ein Fahrrad gestiegen wäre,dabei noch das Gleichgewicht gehalten hätte und anschließend elegant wieder runter gehüpft wäre.
Außerdem, hätte ich Bedenken gehabt, ob das mit der Geschwindigkeit geklappt hätte. Was,wenn er zwar einen
Unfall gebaut, aber nicht dabei gestorben wäre?
Wie unangenehm, dann hätte ich den Mistkerl womöglich noch bis zu seinem Lebensende pflegen müssen.
Oh, ich glaube da würden mir noch einpar kleine Gemeinheiten einfallen.

Ach Gott, merkst du was? Ich habe mich so in deine Geschichte vertieft, dass ich sie schon fast zu meiner mache. - Sorry -

Klasse finde ich, das der Mord eigentlich gar keiner war. Denn dein Prot. war ja selber Schuld, hätte eben nicht so schnell fahren müssen.

Noch etwas: Ich finde das du großes Glück hast, dass chriss, der Ortho-graf, Stellung zu deiner, meiner Meinung nach, schon wirklich guten Geschichte, genommen hat. Da kann man doch echt was dazu lernen.

Okay, das war`s von mir.
Werde noch mehr von dir lesen.

leibe Grüße
coleratio

 

Hallo coleratio,
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Wie möchtest du eigendlich angesprochen werden,
Michael oder Dreimeier?
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Ich hab die Wahl? Super!
Wenn ich mir also aus Deinen Angeboten eines aussuchen darf, möchte ich mich für „Dreimeier“ entscheiden.
Nicht, daß mir die Alternative mißfällt. Sie hat nur keinen Bezug zu mir.
Meine Eltern hatten sich damals für „Manfred“ entschieden, was nicht unbedingt meine Wahl gewesen wäre, aber es gibt schlimmeres. :D

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Wie kommt es nur, dass du dich so gut in Frauengefühle versetzen kannst? Ist selten bei Männern.
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Ich bin der einzige männliche Sproß unter vier Schwester. Du gibst mir also das Gefühl, daß jahrelanges Leid doch etwas Gutes haben kann.

.................
Bin aber nicht so
sportlich, dass ich auf ein Fahrrad gestiegen wäre,dabei noch das Gleichgewicht gehalten hätte und anschließend elegant wieder runter gehüpft wäre.
...................
Ja, das stimmt. Einfach ist das nicht. Ich erinnere mich aber, daß ich das mal konnte, und die Frau wird ja auch nicht sehr alt sein.

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Außerdem, hätte ich Bedenken gehabt, ob das mit der Geschwindigkeit geklappt hätte. Was,wenn er zwar einen
Unfall gebaut, aber nicht dabei gestorben wäre?
Wie unangenehm, dann hätte ich den Mistkerl womöglich noch bis zu seinem Lebensende pflegen müssen.
Oh, ich glaube da würden mir noch einpar kleine Gemeinheiten einfallen.
...................
Ich stelle mir vor, daß auf dem Schild 30km/h steht. Der Typ ist ein Raser, und wenn der 100km/h sieht, fährt er min. 110km/h. Der überlebt nicht.
Deine Alternative könnte aber der Anstoß zu einer neuen Geschichte sein. Ähnliches wurde aber schon geschrieben und verfilmt.

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Noch etwas: Ich finde das du großes Glück hast, dass chriss, der Ortho-graf, Stellung zu deiner, meiner Meinung nach, schon wirklich guten Geschichte, genommen hat. Da kann man doch echt was dazu lernen.
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Das ist ja nicht die erste Geschichte von mir, die er kommentiert.
Und Du hast Recht. Ich bin auch wirklich dankbar dafür.
Hab auch angefangen, die Anmerkungen einzuarbeiten, bin aber noch nicht fertig.

Mich hat es gefreut, daß Dir die Geschichte gefallen hat.
Danke für Dein Lob und liebe grüße
Manfred :D

 

Sorry!!!!!!!!!!!!!!!! Manfred

Das kommt davon, wenn man nicht lesen kann.
Ob du es glaubst oder nicht, es war mir bei deiner Antwort immer noch nicht aufgefallen.
Hatte mich nur etwas über dein Smilie gewundert.
Erst Antonia hat mich durch eine PM darauf aufmerksam gemacht. Fand ich recht süß von ihr.

Unglaublich was? Sollte wohl doch nicht so lange vor dem Ding hier sitzen, trübt die Augen.
Also, nichts für ungut lieber Manfred.

glg coleratio

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dreimeier,

eine gelungene Kombination - gut geschilderter Beziehungskonflikt (ohne die Psychologie überzustrapazieren) mit ungewöhnlicher Krimi-Pointe. Tolle Tatwaffe - treffender Titel!

Zitat:
Die Straße war schwarz und feucht. An den Rändern hatten sich Pfützen gebildet, in denen sich kaum Licht spiegelte. Die Stille war gespenstisch. Aus der Ferne drang das leise Rauschen des Verkehrs auf einer entfernten Straße heran, untermalt vom ständigen, leisen Prasseln der Regentropfen, wenn sie auf Gras und Laub fielen.

Diese Formulierung hat mir besonders gefallen.

LG,

tschüß… Woltochinon

 

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