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Und das Trockeneis brannte wie Fegefeuer, indes das Blut lachte

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22.11.2005
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Und das Trockeneis brannte wie Fegefeuer, indes das Blut lachte

Mein Hinterkopf schlug ungebremst gegen die Innenseite der Toilettentür. Meine Nase brannte, als würden Ameisen in ihr eine Straße pflastern. Geschmack von Trockeneis in meiner Kehle, den ich nicht schlucken konnte. Riechen? Riechen konnte ich die Überreizung. Spüren? Spüren konnte ich das Feuer lichterloh. Fühlen? Empfinden? Mich selbst in purem Genuss! Sehen? Den Toilettenkasten.
Ich sackte wohlgefällig zusammen, saturiert wie ein in den Trog gefallenes Schwein.
So hatte ich mich der Nacht geopfert, war ihr Sklave, saugte von innen, mit voller Kraft meiner Polypen. Wieder glitt Trockeneis geschmeidig meinen Hals hinab. Was kostet die Welt? Ich hätte gerne zwei!
Ich fiel an die Klinke und zurück in die Nacht. Sie wurde für mich bereitet. Ich war die Nacht, ich war die Party, und bei Gott: Ich war zu Fleisch gewordenes Feuer.
So glitt ich in die Kaschemme, in die Wabe, in der Schnauze der Dunkelheit eine Oase. Nektar für alle! Meine erlesene Tafelrunde war ähnlich motiviert, ausgelassen, frisch verlassen, am verblassen, macht leer die Flaschen! Auch sie hatten sich der Nacht verkauft, der gemeinsamen Achterbahnfahrt hingegeben. Lasst es nur ausarten, Genossen! Disziplin gehört den Soldaten. Am Ende aller Antworten liegt der Exzess oder das Efeu sakraler Hoffnung.
Alex schrie die Bedienung nach Bier an und redete in Wiederholungsschleifen mit gepudertem Fleisch neben ihm. Sie schluckte die Wörter, die dann durch ihren Körper hallten und schien sie wieder auszufurzen.
Jürgen oder „Turbo“, wie er auch genannt wurde, löschte das Höllenfeuer in ihm, während er porös zu werden schien, da der Schweiß aus seiner Stirn perlte. Er und „Rotze“ unterhielten sich in Rauchschwaden und waren einer Meinung, wippten auf ihren Hockern wie Metronome in Rente.
Ich war das Alphatier der Schakale für diese Nacht. Gut: Sie war hässlich wie Kassel selbst, aber wen interessierte das? Wen interessierte das jetzt? Sie schmeckte nach Trockeneis und ich lutschte es. Alle betrunkenen Hunde waren auf der Jagd. Meine Zunge war taub und zu einer blutigen Masse gekaut.
Die Revolution beginnt im Biergarten; lasst uns nach Berlin! Heute Nacht noch! Diese Nacht ist gemacht für einen Putschversuch. Packt das Weibsvolk unter eure starken Arme.
Sex, Drugs and Rock´n Roll.
Zwang, Warsteiner und Rammstein.
Ich schubste einen Schwächeren von der Theke weg, spuckte mein Blut in sein Getränk und beträufelte damit meinen unbändigen Durst.
Lasst uns den Kaiser stürzen! Noch heute Nacht! Diese Nacht ist wie geschaffen dafür! Folgt mir; der Pöbel wartet auf seinen Führer. Gebt dem Weibsvolk den Alkohol zu tragen.
Ich kotzte eine Mischung aus grün schimmernder Magensäure und lachendem Blut, grinste debil in stillstehende Gesichter und musste wohl noch einige Schläge abbekommen haben, bevor ich auf dem Asphalt landete. Trockeneis, aber schnell.

Das Stroboskop flirtete mit meinem Herzschlag. Ich prustete mein brodelndes Blut über die tanzende Masse, reichte Joints, nahm sie entgegen, während mich der Bass monoton in den Magen trat.
Sie war auch da. Natürlich war sie da, denn sie gehörte zur Nacht; die Nacht gehörte zu ihr.
Mit mütterlicher Gunst wischte sie das Blut aus meinen Mundwinkeln, legte ihre Hand zärtlich und kraftvoll auf meine Schulter, ergriff meine harmlose Hand und flocht unsere Finger zusammen. Wir tanzten Tango im Auge des Hurrikans, flanierten, ignorant der Umgebung gegenüber. Sie bettete eine Pille auf meiner Zunge und spuckte mir in den Rachen, bevor wir hysterisch zu zappeln begannen. Dann sprangen wir, uns in den Armen liegend. Mein Blut würde nach Salpeter schmecken, sagte sie. Wie schmeckt Salpeter? Sie schmeckte wie mein Blut. So oder anders, würde ich mich als Planet fühlen, wenn die Discokugel die Sonne wäre, und heulte sie an, gleich Wölfe dem Mond.

Das Saxophon aus den Boxen trällerte uns in eine hingebungsvolle Stimmung.
Sie wohnte im Dachstuhl, der sich mit seinen Schrägen zu einem Sarg formte. Der Absinth glitzerte durch die Wunden in meinem Mund. Als ich ihr sagen wollte, wie wunderschön sie sei, lief das Blut aus meinem Mund und sie hielt ihren Finger vor meine Lippen, formte ihre zu einem Schmollmund, stolzierte durch den Sarg, holte einen Schuhkarton und präsentierte ihre Dildo-Sammlung. Ihr Körper hatte die Farbe von Trockeneis, dampfte auch so, und ich stand nackt im Schneesturm. In ihrem Schneesturm. Was sie dann mit mir machte, ist Legende für mich. Sie war die Göttin der Nymphomaninnen, die Herrscherin der Venus. Der Whiskey ging uns aus, und sie tat Dinge mit mir, bei denen ich mir nicht sicher war, ob sie mir gefielen: Ihre Dildos dienten ihr um mich zu penetrieren, wurden mir ins erstaunte Gesicht geschlagen. Das Saxophon wurde durch kreischende Gitarren ersetzt, indes sie mich durch die schwarzen Rosen in ihrem Bett wälzte. Ich schrie und sah meine Zunge in ihr Gesicht klatschen. Sie lachte vergnügt. „Du schaffst das schon“, sagte sie mit einer beruhigenden Stimme wie eine Mutter über dem Sterbebett ihres Kindes, kettete mich am Bett fest und legte mir Zügel an. Das Wort „multiorgastisch“ fiel einige Male. Ich war ein Stück Fleisch, das nun komplett rasiert wurde, während dubiose Zauberformeln genuschelt wurden. Dann stand die Zeit still, denn ich empfand den deftigsten und unterkühltesten Schmerz, den ich überhaupt im Stande war zu empfinden. Mein eigener Schwanz wurde abgeschnitten und mir in den Mund gestopft! Als sie dann Nadel und Faden zückte, hatte ich genug und wurde ohnmächtig.

Verschwommen sah ich Plüsch-Teddybären und Diddl-Mäuse, mein Schädel brummte wie ein Hubschrauber. Alles so zärtlich pink. Lena hieß sie. Sie heißen alle Lena! Und ich war immer noch angekettet, mein Kopf arretiert und mit einer Scheuklappe versehen, so dass ich nicht an mir herunterblicken konnte, um festzustellen was da so schmerzte. Ich wünschte, ich wäre tot. Was ist ein Leben ohne Schwanz schon wert? Und überhaupt: „Ahhhhhhhhhhhh!“ Ach ja: Was ist ein Leben ohne Schwanz und Zunge schon Wert? Lena trat gelassen aus ihrem Badezimmer, trug einen Bademantel, war wunderschön, setzte sich wortlos neben mich ans Bett und trocknete ihre sexy schwarzen Haare. Dann streichelte sie mir über die Brust und sagte: „Es tut mir sehr Leid, dass diese Maßnahmen notwendig sind. Aber ich will für immer mit dir zusammen sein!“ So langsam dämmerte mir, was hier überhaupt los war. „Ich arbeite als Arzthelferin, mach dir über die Naht also keine Gedanken", sagte sie weiter als würde sie es irgendwo ablesen. „Ich muss halt vermeiden, dass du mich betrügst. Vielleicht ist es etwas überzogen, aber ich hoffe, dass du es mir eines Tages danken wirst, wenn wir erst mal eine richtige Familie sind.“ Ich wollte sterben. Ja verdammt noch mal: Ich hätte mich sofort umgebracht, hätte sich mir die Möglichkeit dazu geboten.
„Mein Vater wird dir alles Weitere erklären“, sagte sie als hätte sie Mitleid mit mir.
Es klopfte und ein schmales Zwitterwesen trat ins Zimmer. Ein Transvestit; groß und muskulös, aber schüchtern. „Hast du es ihm schon gezeigt, mein Schatz?“, fragte er mit seiner weiblichen Stimme. Lena schüttelte verlegen den Kopf. Dann nahm er mir die Scheuklappen vom Kopf. Wieder wollte ich nur noch sterben; denn da, wo einst mein Schwanz hang, war nicht mehr als eine Narbe. „Gute Naht!", lobte der Transvestit Lena und streichelte ihr über den Kopf. Lena grinste. Der dann folgende Monolog beinhaltete Themen wie „wie du nun Wasser lassen kannst“ und „das Erlernen der Gebärdensprache gehört von nun an für dich zur Tagesordnung“. „Nein, da sterbe ich lieber“, war ich mir noch immer sicher. Lena schmiegte sich an meine Seite und Martina, wie das Mischlingswesen zu heißen schien, machte ein Foto. „Ihr seid ein tolles Paar“.

In den darauf folgenden Tagen lernte ich den Umgang mit einem Katheter, die angesprochene Gebärdensprache und nahm Flüssignahrung zu mir. Lenas Familie kannte sehr viele Suppengerichte. Sie schienen vorbereitet. Außerdem verabreichten sie mir hohe Dosen Schmerz- und Beruhigungsmittel, die auch von Nöten waren, denn ich hätte bei erster Gelegenheit das Weite gesucht, wäre ich durch die Medikamente nicht zu schwach dazu gewesen. Als ich anfing meine Nahrung absichtlich wieder auszukotzen, ernährten sie mich intravenös.
Ab und zu kamen Freundinnen von Lena zu Besuch, aßen Bienenstich und beglückwünschten sie zu ihrem „Fang“. Manchmal brachten auch sie ihre „Fänge“ mit, die sie angekettet hinter sich her zogen. Manni und Albert saßen dann neben mir und wir gestikulierten über Fußballergebnisse, bis unsere Herrinnen mit der Peitsche andeuteten, dass solche Gespräche nicht geduldet waren.
Meine Leidensgenossen hatten sehr feminine Bierbäuche; so straff und prall. Bis mir nach mehreren Wochen auch so ein Bauch wuchs, hielt ich die Beiden schlicht für fett. Aber woher? Wir ernährten uns ja ausschließlich von Suppen. Wenn wir etwas gut gemacht hatten, bekamen wir als Belohnung schon mal ein Bier. Aber davon bekam niemand so schnell einen so formschönen Bierbauch.
Einmal in der Woche machten Lena, ihr Vater und ich einen Ausflug nach Polen, wo in einem Hinterhof Ultraschallbilder von meinem Bauch gemacht wurden.
Es war ein Mädchen. Lena freute sich. Ich hatte mir so sehr einen Jungen gewünscht. Wie das Alles möglich war? Ich weiß es nicht und möchte es auch gar nicht wissen. Wie ihr schon merkt, hatte ich mich gefügt. Sie hatten mir Fäustlinge um die Hände gebunden und erhöhten täglich meine Dosis an Beruhigungsmitteln. Sobald ich die Kraft dazu besaß, ließ ich mich immer noch ungebremst aufs Parkett fallen. Aber Lena nähte alle Wunden. Sie wurde immer besser.

Mittlerweile ist unsere Tochter geboren. Das waren Torturen, will ich euch sagen! Ich wünsche das nicht mal meinen schlimmsten Feinden! Hoffentlich möchte Lena nicht noch ein Kind. Geheiratet hatten wir inzwischen natürlich auch. Mehrere Verwandte von Lena mussten mich festhalten und meinen Kopf zum Nicken bringen. Linda hieß unser Kind, war zu meinem eigenen Erstaunen kerngesund. Ja, ein wenig stolz war ich schon.

Heute leben Lena, Linda, Rupert, Lena 2, Leonora, Roland und ich auf einer Insel nahe den Philippinen und warten zusammen mit den anderen Familien auf die Stunde Null und die absolute Verbreitung unserer Rasse. Ich freue mich schon. Wir haben hier sogar Satellitenanschluss und ich darf jeden Samstag die Sportschau sehen. Lena ist so gnädig.
Die ärztliche Versorgung hier ist echt gut und meine Lena übernimmt das Finanzielle. Sie ist so fürsorglich. Auch meine Selbstmordgedanken sind wie weggeblasen, denn ich habe größere Pläne:
Ihr solltet mir die Daumen drücken, dass meine Bombe aus den alten Schiffsresten funktioniert und ausreichend für die gesamte Insel ist. Solange solltet ihr euch von allen Lenas fernhalten. So perfekt wie sie konnte einfach keine Frau sein.


Diese Geschichte ist Lena gewidmet.

 

Hi Aris,
das sind männliche Urängste in seltsamen Gewand, gerade, weil du sie so fleischlich präsentierst. Angst vor der Bindung, vor der Kastration der Bedürfnisse durch die Frau, wenn Mann sich erstmal auf sie einlässt. Aufgabe der männlichen Freiheit, Ehe als Insel der Amazonen.
Emanzipation sieht sicherlich anders aus.
Inhaltlich sicherlich Widerspruch provozierend hat mir die Geschichte stilistisch über weite Strecken gut gefallen. Zum Ende hin flacht es etwas ab, so als wolltest du unbedingt fertig werden. Gerade die beiden letzten Absätze finde ich stilistisch eher schwach.

hatte ich genug und wurde unmächtig
ich nehme an, du meinst ohnmächtig
Verschwommen sah ich Plüsch-Teddybären und Didl-Mäuse
Diddl-Mäuse
Es klopfte und ein schmales Zwidderwesen trat ins Zimmer
Zwitterwesen
Ja, ein Wenig stolz war ich schon
ein wenig

Lieben Gruß, sim

 

Hi sim

Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Die Fehler werden verbessert.
Mit deinen Ausführungen hast du soweit recht. Freut mich, dass es so rübergekommen ist.
Die Sprache zum Ende hinn ist beabsichtigt. Die Sprache soll die Stimmung des Prots wiedergeben: Am Anfang dynamisch, überheblich, schwungvoll, motiviert, und schwacht dann immer mehr ab. Der letzte Absatz klingt wie eine Postkarte, die er an sein vergessenes Leben schreibt. Und die Fügung sein Leben nicht mehr selbst bestimmen zu können, sollte durchkommen. Aber das hab ich anscheinend nicht hinbekommen.

Gruß

 

Lasst es nur ausarten Genossen!
ausartenKOMMA
Packt das Weibsfolk
Weibsvolk
Ich schuppste
schubste
Salpeter? Sie schmeckte wie mein Blut
Es (?)
Ihre Dildos dienten ihr um
ihrKOMMA
"Es tut mir sehr leid
Leid groß
keine Gedanken," sagte sie weiter als würde sie es irgendwo
Gedanken"KOMMA; weiterKOMMA
"Gute Naht!" lobte
"Gute Naht!", lobte
Das waren Torturen, will ich euch sagen!
besser(mMn): kann statt will
mit den Anderen Familien
anderen klein
Hallo Aris,
anfangs dachte ich: Was zur Hölle ...? Was is das für ne Sch**ße.
Aber dann wirds - vom Stil wie vom Inhalt - richtig gut, wenn auch beängstigend ;)
Du kannst es einem richtig verderben, sich einer Frau zu unterwerfen ;)
Hm, schön gezeigt, wie Untreue (wenn du den wink mit dem zaunpfahl verstehst ;) ) bzw. Eifersucht ausarten kann. Also, überspitzt natürlich. Hoffentlich. :)
:heilig:

 
Zuletzt bearbeitet:

HI Tserk

Ich versteh den Wink! Sicherlich ist es drastisch überspitzt. Sims Kritik trifft ins Schwarze. So wars gedacht.
Aber lass dir da nichts verderben, auch wenn ich unterwerfen sowieso für schlecht halte, versuche ich es ja auch weiter.
Mein Prot hier hat sich ja auch in Lena verliebt, nur sie hat ihm noch in der ersten Nacht so die Freiheit genommen, dass ...
Hätte sie es einfach passieren lassen, wären die beiden heute ein glückliches Paar.
Und wie immer: Danke für die Fehlerkorrektur. Du findest wohl immer was! Du Fuchs!
Obwohl man manche Kommas nicht setzen muss. Ich finde, manchmal stören sie den Lesefluss. Volk mit f ist natürlich Ahhhh! Wenn das der Führer wüsste! (Scherz)
Was hast du für ein Problem bei Salpeter? Es ist Spielerei! Stilistisch wie inhaltlich.
Und ich find "will" besser.

 
Zuletzt bearbeitet:

"Salpeter? Sie schmeckte wie mein Blut"
Ich dachte (und denke immer noch), du hättest das "sie" auf salpeter bezogen; dann müsste es aber "es" (DAS Salpeter) heißen
:heilig:

 

Nein. Sie schmeckte wie mein Blut. Und weil sie vorher gesagt hatte, dass meine Blut nach Salpeter schmecken würde, schmeckte sie nach Salpeter.
...

 

Oh danke!!! Das neue Jahr beginnt für mich mit Lob!
Was soll ich dir noch sagen?
Am Anfang ist der Prot auch auf Trockeneis, synonym für Koks oder was weiß ich. Daher die Schnelligkeit und Verwirrung. Am nächsten Morgen macht die GEschichte einen Bruch und wird klar erzählt, stumpft dann immer weiter ab, bis hin zum Postkartenstil. Er musste sich halt fügen!

Gruß

 

Hi Aris,
eine tolle Geschichte hast du da geschrieben, kraftvoll und originell. Und, wie ich Lukas auch schon mal gesagt habe, mythisch tief.

Besser als Sim kann ich es aber gar nicht ausdrücken, und ich stimme ihm voll zu:

das sind männliche Urängste in seltsamen Gewand, gerade, weil du sie so fleischlich präsentierst. Angst vor der Bindung, vor der Kastration der Bedürfnisse durch die Frau, wenn Mann sich erstmal auf sie einlässt. Aufgabe der männlichen Freiheit, Ehe als Insel der Amazonen.
Emanzipation sieht sicherlich anders aus.
Auch der Wechsel im Stil ist mir aufgefallen, den du ja absichtlich eingefügt hast.

Weiter so!

Gruß, Elisha

 

Hi Elisha

Ich dachte ja, dich würde diese Kg schokieren, aber da hab ich mich wohl getäuscht und dich unterschätzt.
DAnke für das Kommpliment! Aus deinem Mund freut es mich besonders!
Was hast du Lukas gesagt? Zu dieser KG oder zu einer von seinen? Und was genau meinst du mit "Mystisch tief"? Das würde mich ja noch interessieren. Es klingt ja echt schön.
Und toll das dir der Bruch aufgefallen ist. da bin ich ja beruhigt. ich dachte schon, ich müsste umschreiben.
Und "weiter so" ist schon voll im Gange! Du hinkst hinterher!:D

Gruß

 

Hallo Aris,
nur kurz ein Auszug aus dem Kommentar-Thread von Lukas' Saulus-Geschichte, bevor wir uns damit wiederholen:

Mythisch tief.
War kein Tippfehler!
Zitat:
merkwüdig, dass ich, der mit mystik nichts am hut habe, einen anscheinend mystischen text geschrieben haben soll. *g*
Deshalb stimmt das nicht ganz.Ich meinte, deine Geschichte hat die Tiefe eines Mythos, nicht dasselbe wie mystisch.
Dasselbe meine ich auch zu deiner Geschichte, und das spricht für Qualität!

DAnke für das Kommpliment! Aus deinem Mund freut es mich besonders!
Angenehm! Wer hätte das gedacht? Jetzt tauschen wir schon Nettigkeiten aus. :D

Gruß, Elisha

 

jaja
Das ist wahrlich ein Kompliment! Vielen Dank.
Nicht nur Nettigkeiten: Ich quetsch mir so selten einen Smiley aus den Rippen, da ich gegen die Dinger allergisch bin, aber für dich::)

 

Eine Geschichte, die es unbedingt wert ist, noch mal an den Anfang der Seite katapultiert zu werden!!!
Alles andere ist schon gesagt...

Mir hat die Geschichte auch "unheimlich" gut gefallen...
Gruß, juhulala

 

Hallo Aris,

kraftvoll, schnell erzählt - besonders gut, dass die Sprache nicht Selbstzweck ist, sondern die psychische Anspannung des Protagonisten treffend ausdrückt. Hier allerdings ein Zweifel:

„Am Ende aller Antworten liegt der Exzess, vergraben im sakralen Efeu der Hoffnung.“

Exzess und sakrale Hoffnung sind eher Gegensätze, als ineinander verwobene („vergrabene“) Elemente. Mein Verständnis des Verhältnisses der beiden Gegensätze:
Am Ende aller Antworten liegt der Exzess oder das Efeu sakraler Hoffnung.
Es kommt natürlich auch auf die Interpretation des Begriffs „Efeu“ an: Einerseits ist es grün, auch im Winter (Hoffnung, Leben) andererseits ist es (deshalb) auch eine Friedhofspflanze. Ein schwieriges Symbol, da nicht ganz eindeutig.


„Das Stroboskop flirtete mit meinem Herzschlag“

Originell.

“Sex, drugs and rock´n roll.”

- Da es um einen feststehenden Begriff geht, könnte zumindest Rock `n Roll groß geschrieben werden.

Noch eine Kleinigkeit: Das Blutspucken kommt dreimal hintereinander vor, nicht gerade abwechslungsreich.

Durch die Metaebene und Sprache lesenswerte Geschichte.

L G,

tschüß… Woltochinon

 

Hi Wolto

und vielen dank. die metaebenen war bei dieser KG hier erst gar nicht beabsichtigt.
und sicherlich, sie pammt im Blut! das war so beabsichtigt.
Mit deinen RAtschlägen hast du Recht. ich hatte mich schon gewundert, dass sich über den Satz mit dem Efeu niemand beklagt.
ich danke dir.

Gruß

 
Zuletzt bearbeitet:

ja das ist ja mal ein ding!

hallo aris,

was macht kassel nur aus den menschen?

der übergang vom drogenabfuck hinzu diesem wahnsinnsalbtraum ist krass und einfach geil beschrieben.

spielt sich das in seinem kopf ab? ist das real? ich weiß es nicht ...

ich weiß nur, trockeneis verträgt sich nicht so gut mit pcp, das muss es sein!

ein verdammt starkes stück!!! dagegen sind meine kasselerlebnisse suppengeschichten :D

beste Grüße
krilliam Bolderson

 

hallo krilliam

ich wusste doch, dass das hier was für dich sein könnte.

so schlimm wie hier beschrieben, hab ich natürlich nie konsumiert, nur um das kurz festzuhalten. aber kassel ist schon ein drecksloch. zwar haben sie eine sehr interessante jazzszene, wenn ich an das jazzfest im jazzzelt oder an den schlachthof denke, wo immer sehr skurile bands spielen durften, aber wenn man feiern gehen wollte, egal wo auch immer, musste man sich immer auf eine menge assis und durche nächte einstellen.
kassel ist ja auch koksumschlagplatz nummer 2, nach berlin!
und keiner will da wohnen. die einwohnerzahl ist von einer viertel millionen auf 180000 zurückgeschrumpft.
trotz alle dem mache ich manchmal noch gerne einen abstecher nach kassel. es hat irgendwo auch einen einmaligen flair.
hier in düsseldorf werde ich mich gestimmt schon an der miete totbezahlen, aber dafür ist es hier wenigstens mal einigermaßen friedlich und auch fetzig und viel los.

er erlebt das wirklich. in dieser metaebene, in die er sich zuvor geballert hat. glaub mir, ich fasse keine lena mehr an, die kommen direkt aus der hölle.

vielleicht erscheint es dir zu dreist, aber da du ja deinen spaß an kasselgeschichten zu haben scheinst, kannst du bei gelegenheit mal in der Gesellschaft nach "Baustelle Mensch" von mir suchen. es gibt 2 versionen.
und ich hab da mal eine von cerberus gelesen, die auch sehr gut war, ich mach mich mal auf die suche. (meine links würden bestimmt eh wieder nciht funktionieren)

PS: meine Empfehlung für deine suppengeschichte ist draußen. denn ich finde, dass deine authentischer ist, da das hier ja total übertrieben ist.

besten dank und gruß

 

Werter Aris,

auf Empfehlung wurde ich in den mir sonst nicht sehr reizvollen Bereich "sonstiges" verlinkt, direkt zu Deiner Geschichte.

Kassel. Da wurde ich auch ein paar mal weggeschickt oder wurde Zeuge einer Verschickung, insofern hat sich diese Stadt nicht unter den mir beliebtesten gespeichert, trotz sehr lustigem Licht.

Also, Deine Geschichte ist wild, am Anfang dachte ich : Drogenaufarbeitungsstory, die noch schreiben (und denken, fühlen, ahnen,...) können, tun es jetzt drüber. Die Zeit ist reif. Doch dann nimmt die Story einige wilde Wendungen, die wortmalerisch beschrieben und -bildert sind, nicht immer Bilder nach meinem Geschmack, doch athmosphärisch dicht und mit heftigen Entwicklungen.
Und am Ende war mir klar, warum sie unter "sonstiges" geführt ist, die freud'sche Kastrationsangst, aufweichende Rollenwahrnehmungen und die Überspitzung von Top/sub-Spielen zu bebildern, eingeleitet von einer Drogenabfahrt und endend in einer Bombenstimmung nahe den Philippinen ist schon wenig kategoriengängig.
Und zeigt Potential.

Grüße,
C. Seltsem

 

hallo C. Seltsem

schön, dass es dir anscheinend gefallen hat. Empfehlung vom krilliam, ja?

du scheinst ja auch verstanden zu haben, was diese Story erzählt.

niemand mag kassel! aber auch niemand hast kassel so richtig.
ich habe so Spaßkärtchen an meiner Wand hängen, wo "Freiwillig in Kassel" draufsteht. die sind hier kult geworden. ich würd euch gerade gerne welche geben.

trotz sehr lustigem Licht.
Hä? ja, Licht gibt es da auch. So lustig wie anderswo auch. :D

Ich bin übrigens gerne in dieser Rubrik, da hier manchmal kaum behandelte Rohdiamanten rummschwirren. hier weiß man auch nie, wie du ja jetzt auch erfahren hast, um was es sich handelt. wenn ich eine thematisch festgelegte Geschichte lese, kann ich mir manchmal vieles schon denken, hier muss man mit allem rechnen.

besten GRuß

 

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