Was ist neu

Vampire

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Seniors
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08.07.2012
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Vampire

Ich spuckte Blut und spülte mir den Mund aus. Während ich mir die Hände abtrocknete, betrachtete ich mein Gesicht im Badezimmerspiegel. Ich stand eine Weile da, drehte meinen Kopf nach links, dann zur anderen Seite. Ich befühlte die Haut der Wangen, strich über meine faltenlose Stirn. In Momenten wie diesem bestand an den Veränderungen kein Zweifel.
Ich löschte das Licht und kehrte ins Schlafzimmer zurück. Ein Schimmer lag über Julias nacktem Leib.
»Das war crazy.« Julias Stimme klang matt. »Lange nicht mehr so gefickt.«
Ich ging zum Fenster, öffnete es und schaute in die Schwärze des nächtlichen Himmels. Das Schwert des Orion leuchtete in der Finsternis.
»Nik, ich hab die Medikamente im Badezimmerschrank gesehen«, sagte Julia und zog sich das Kopfkissen in den Nacken. »Ist vielleicht blöd zu fragen, aber …«
»Leukämie«, sagte ich.
Ich lauschte den Geräuschen der nächtlichen Stadt.
»Ist es schlimm?«, fragte Julia nach einiger Zeit müde.
Ich sog die kühle Luft ein. »Unheilbar«, sagte ich.
»Scheiße.« Julia seufzte, rollte sich in die Bettdecke und murmelte so etwas wie: »Tut mir sehr leid.« Kurz darauf hörte ich, wie sich ihre Atemzüge vertieften.
Nachdem ich das Fenster geschlossen hatte, trat ich ans Bett. Ich ergriff die Decke und schleuderte sie mit einem Ruck ins Zimmer.
»Fuck!«, stöhnte Julia.
Ich legte mich zur ihr ins Bett, drehte sie auf den Bauch und umfasste ihre Hüften.
»Hast du immer noch nicht genug? Du bist …« Sie ächzte, als ich in sie eindrang. Ich griff in ihr Haar, wickelte es zu einem Zopf und dann zog ich daran, wie an einem Zügel.
»Du bist …« Unsere Körper klatschten aneinander.
»Nik, du bist … ein Schwein.« Bei jedem Stoß presste sie sich härter gegen mich, und dann wurde sie schneller und schneller. Ich sah ihren im Dämmerlicht glänzenden Leib vor mir, hörte ihr Keuchen und fühlte, wie sie von einem Zittern erfasst wurde. Es war ein Beben, beinahe ein Krampf.
Als sie zwischen ihren Schenkeln hindurch griff, reagierte ich sofort. Ich wusste, was sie vorhatte. Sie wollte meine Hoden streicheln und mich dazu bringen, mit ihr zu kommen. Ich packte ihren Arm, zog ihn unter ihrem Körper hervor und drehte ihn auf ihren Rücken.
»Nein«, ächzte ich. »Wir haben noch die ganze Nacht.«


Der Stadtpark lag still im morgendlichen Dunst, und für einen Augenblick tauchte ich ganz in diese Ruhe ein, in diesen Frieden vor dem ersten Hieb. Tarai erwartete gleichmütig meinen Angriff, und Sarah beobachtete uns beide mit einem Ausdruck grimmiger Aufmerksamkeit. Es war unmöglich zu sagen, ob sie das, was sie sah, missbilligte oder nicht.
Das Eichenholz unserer Trainingsschwerter knallte aufeinander, ich hörte, wie die Bokken durch die Luft rauschten und dann erneut das Krachen bei Schlag und Block. Tarai konterte auf der Stelle. Er führte sein Schwert so schnell und leicht, dass es aus meinem Sichtfeld verschwand. Angriff und Gegenangriff, das war jetzt nur noch Intuition.
Nach dem Kampf trat Sarah zu uns. Sie musterte Tarai mit ernstem Blick.
»Du ziehst bei der Abwehr immer noch die Schultern hoch«, sagte sie schließlich, und Tarai nickte.
»Und du, Nikolai«, sie wandte sich mir zu, »du versuchst, das Schwert deines Gegners mit dem Blick zu verfolgen.«
Mit weitaufgerissenen Augen und hektischen Kopfbewegungen ahmte sie meinen Fehler nach. Tarai und ich lachten.
»Schon gut«, sagte ich und winkte ab.
Sarah hatte eine unvergleichliche Art, wenn sie ihre Witze machte. Niemals lächelte sie. Nie verlor sie die Kontrolle oder ließ sich gehen. Es war ebenso komisch wie beängstigend. Ich dachte an das Fiasko, das ich mit ihr im Bett erlebt hatte.
Nach dem Training setzten wir uns auf einem Hügel in den Schatten einer Linde und beobachteten zwei Mädchen, die auf der Wiese ihre Yoga-Matten ausgerollt hatten und nun ihre Asanas übten.
»Die könnte man gut ficken«, sagte Sarah, und nahm einen Schluck aus ihrer Trinkflasche.
Tarai nickte ernst. Wir schauten den Mädchen eine Weile zu. Ich wurde schläfrig.
»Wie läuft es mit Julia?«, fragte Tarai, und ich brauchte einen Moment, um mich zu sammeln.
»Schwierig«, sagte ich schließlich. »Ich überfordere sie.«
Sarah zog die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.
»Darüber haben wir tausend Mal geredet«, erwiderte Tarai.
»Ja«, sagte ich, um das Thema zu beenden, doch Tarai wiederholte, was wir alle wussten: »Du verschleißt sie, wenn du es nur mit einer tust.«
»Schon klar«, sagte ich.
»Und damit meine ich nicht nur ihre sexuelle Energie«, fuhr Tarai fort. »Auch emotional …«
Ich kannte das alles.
»Ich habe mich schon darum gekümmert«, sagte ich. »Ist eine Freundin von Julia.«
»Hoffentlich eine Verbesserung«, sagte Sarah. »Du suchst die Falschen aus, das ist dein Problem.«
Tarai nickte zustimmend. »Du hast kein gutes Auge. Sie müssen viel robuster sein.«
»Glaub mir, Tammy ist robust«, sagte ich.
»Tammy?«, grunzte Sarah. »Was für'n Scheißname.« Sie stellte ihre Trinkflasche zur Seite, erhob sich und ging langsam die Wiese hinunter, hin zu den beiden Yoga-Mädchen.
Tarai und ich sahen ihr hinterher.
»Wie läuft es bei euch?«, fragte ich.
Tarai schüttelte den Kopf. Eine Weile schwiegen wir.
»Sie ist ein Monster«, sagte er irgendwann.
Ich nickte. Sarah hatte sich zu den Mädchen gesetzt und sprach jetzt mit ihnen.
»Du musst nicht mit ihr schlafen. Es gibt viele andere«, sagte ich.
»Für dich ist das eine Option, Nik. Aber nicht für mich.«
Wir beobachteten, wie Sarah eine ihrer Asanas demonstrierte.
»Jetzt verschlägt‘s ihnen die Sprache«, lachte Tarai.
»Und warum nicht? Warum ist es keine Option für dich?«, fragte ich.
Tarai schien nach den richtigen Worten zu suchen. »Ihr beide seid mir weit voraus«, sagte er dann. »Ihr habt so viel Energie.«
»Bedeutet?«
»Das bedeutet, ich muss diese Chance wahrnehmen. Sie brennt wie Feuer. Da bleibt eine Menge für mich übrig.«
»Du weißt, dass das schiefgehen kann.«
Unten auf der Wiese probierte eines der Mädchen Sarahs Asana aus. Sarah umfasste die Hüften des Mädchens und korrigierte. Wir hörten den hellen Klang ihrer Stimme, als sie ihre Anweisungen gab.
»Was ist denn bei euch schiefgelaufen?«, sagte Tarai. »Hast du mir nie erzählt.«
Ich winkte ab. »Erzähl ich dir irgendwann mal.«


Tammy schaute mich erwartungsvoll an. Ich zögerte. »Los!«, sagte sie.
Ich schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht. Tammy wurde zur Seite geschleudert und prallte gegen die Wand meines Schlafzimmers.
»Ausziehen«, sagte ich. Eine Weile stand Tammy mit hochgezogenen Schultern still da, den Blick auf den Boden gerichtet. Haarsträhnen hingen ihr wirr ins Gesicht, und im Schein der Kerzen konnte ich nicht erkennen, ob sie weinte.
Schließlich sah ich, dass sie den Kopf schüttelte, ganz leicht nur, aber offenbar entschlossen, sich meiner Anweisung zu widersetzen. Ich stieß sie aufs Bett und versetzte ihr eine Reihe klatschender Schläge ins Gesicht. Vergeblich versuchte sie, sich mit ihren Armen zu schützen. Ich ergriff ihre Hände, drückte sie weg und schlug noch ein paar Mal kräftig zu.
»Okay«, rief sie schließlich. »Okay, ich zieh mich aus.«
Als sie kurz darauf nackt und zitternd vor mir stand, erfasste mich ein sonderbares Gefühl der Scham.
»Hinhocken«, sagte ich, und wieder schüttelte Tammy den Kopf. Ich packte sie bei den Haaren, stieß sie gegen den Schrank und zerrte sie zu Boden. Ich versetzte ihr ein paar Tritte, sie schrie auf, und wieder sagte sie: »Okay. Okay, ich mache, was du willst.«
»Zeig mir deine Fotze«, sagte ich und beobachtete, wie Tammy sich auf allen Vieren herumdrehte und mir ihren Hintern entgegenstreckte.
»Was soll das?« Meine Stimme klang rau. »Ich kann nichts erkennen. Beine spreizen.«
Tammy öffnete ihre Schenkel, und ich stand da und betrachtete sie. Betrachtete die Konturen ihres Körpers, die Narben der Schnittwunden, die sie sich selbst zugefügt hatte. Ich begann, mich auszukleiden. Von Zeit zu Zeit versuchte Tammy, ihre Haltung zu verändern, wahrscheinlich schmerzten ihre Knie oder ihr tat der Rücken weh.
»Hey!«, rief ich dann. »Halt gefälligst still.«
Irgendwann hockte ich hinter ihr. Tammys Arme zitterten.
»Hör auf zu keuchen«, sagte ich. Zuerst wimmerte Tammy leise, dann wurde es still im Zimmer.
Ich zog sie zu mir heran.
»Beine noch weiter auseinander«, sagte ich und sie gehorchte.
Ich schloss die Augen und meinte zu spüren, wie Tammy auf den großen Knall wartete. Darauf wartete, dass ich über sie herfiel, wie der Schakal, den sie in mir suchte. Sie stieß mit ihrer Vulva gegen mich, ganz leicht nur.


In der Schwimmhalle herrschte kaum Betrieb. Wir hatten eine Bahn für uns allein. Ich wartete, bis die beiden bei mir waren. Tarai atmete schwer und Sarah rieb sich die Schultern. Die getönte Schwimmbrille verbarg ihre Augen, aber ich wusste, dass sie sauer war.
»Dein Kick ist viel zu heftig«, sagte ich zu Tarai. »So kannst du nicht Delphin schwimmen. Einfach nur aus der Hüfte kicken.«
»Ja, aber wenn ich nur aus der Hüfte kicke, komme ich nicht richtig aus dem Wasser«, sagte Tarai.
»Du musst deine Arme stärker einsetzen. Lass die Schwingung durch deinen Körper gehen, der Rest kommt von allein.«
Tarai nickte.
Ich wandte mich Sarah zu: »Du hebst den Kopf viel zu hoch aus dem Wasser.«
»Ja, aber sonst krieg ich nicht genug Luft. Ich denke, ich saufe ab.«
»Ist heute ›Ja, aber‹ - Tag?«, erwiderte ich. »Kinn dicht über dem Wasser halten.«
Wir setzten unser Training fort. Delphinschwimmen brachte jeden an die Grenzen, stopfte auch den Wildesten das Maul. Ich schwamm fünfzig Meter voraus und wartete dann auf die beiden. Sarah machte auch hier eine ziemlich gute Figur, aber ich weidete mich daran zu beobachten, wie viel ihr das Training abverlangte.
Anschließend setzten wir uns in der Nähe des Schwimmbads in ein Café.
Nachdem sie für uns bestellt hatte, sagte Sarah: »Ich hab gute Neuigkeiten.«
Tarai und ich sahen sie an. Sarah blickte ernst drein, wie immer. Ich fragte mich, wie es ihr gelang, all diese Männer und Frauen zu verführen, ohne jemals zu lächeln.
»Ich bin so weit«, sagte sie schlicht, und als der Kellner kam und unsere Getränke brachte, starrten Tarai und ich sie noch immer ungläubig an. Ich wusste, dass es Sarah vor mehr als einem Jahr gelungen war, ihre Menstruation endgültig einzustellen. Etwa solange lag mein letzter Samenerguss zurück. Seit dieser Zeit vermehrte sich unsere Energie. Wir speicherten und verfeinerten, verfeinerten und akkumulierten. Es war abzusehen, dass wir früher oder später das kritische Niveau erreichen würden. Früher oder später.
»Jetzt schon?«, sagte Tarai schließlich. »Ich dachte, es würde noch mindestens ein Jahr dauern.«
Sarah nickte. Sie rührte in ihrem Kaffee und sagte: »Haltet euch ran. Ich kann nicht ewig auf euch warten.«


Tammy lächelte und zeigte mit ausgestrecktem Arm auf eine Familie Blässhühner, die unweit des Stegs durch das Röhricht paddelte. Ich nickte und widmete mich wieder meinen Überlegungen. Wenn es stimmte, was Sarah sagte, wurde es auch für Tarai und mich Zeit. Sarah hatte recht, sie konnte nicht ewig warten. Es war schwierig, ein so hohes Niveau zu erreichen. Noch schwieriger war es, dieses Niveau zu halten.
Ich hustete, zog mein Taschentuch und wischte mir den Mund ab. Ich musste nicht nachschauen, ich konnte das Blut schmecken.
»Das ist ein wunderbarer Ort«, sagte Tammy leise wie zu sich selbst.
»Hm.«
Im Grunde machte ich mir keine allzu großen Sorgen. Zumindest nicht, was mich selbst betraf. Was allerdings Tarai anbelangte … Er war der Wackelkandidat unserer Gruppe.
»Hab gestern mit Julia gesprochen«, sagte Tammy. Ihr Blick war auf den ruhigen Spiegel des Sees gerichtet. Es schien, als erleuchteten seine Reflexionen ihr blasses Gesicht.
»Und? Ist sie sauer, ich meine, wegen uns beiden?«
Tammy lachte. »Nein, ganz im Gegenteil.«
Irgendetwas an dieser Antwort wurmte mich.
»Achso?«
Tammy sah mich an, strich mir über den Arm und sagte: »Ach komm, du weißt doch, dass es nicht so funktioniert hat, zwischen euch.«
In ihrem Wesen lag eine Sanftheit, die mich sprachlos machte.
Eine Weile lauschten wir dem Plätschern der Wellen.
»Hat sie das gesagt?«
Tammy schaute wieder aufs Wasser. »Yup. Hat sie.«
»Und was genau?«
Tammy schürzte die Lippen, lächelte und schwieg.
»Na, sag schon.«
»Sie meint, dass du ein unersättlicher Ficker bist und im übrigen einen schlechten Charakter hast.«
»Aha.«
»Ja.«
Tammy las einen Kiesel auf, holte aus und ließ ihn über das Wasser springen.
»Und du? Denkst du das auch?«
»Ich weiß, dass du unersättlich bist. Und dein Charakter …«
Ich wartete.
» … da bin ich noch nicht ganz sicher.«
Ich hatte schon vor Tammy Frauen mit masochistischen Neigungen kennengelernt, aber ich spürte, dass hier etwas anderes ablief. Tammy bedeutete der übliche BDSM-Firlefanz gar nichts. Sie hatte kein Interesse an ausgefeilten Rollenspielen, raffinierten Spielzeugen, Uniformen oder Lack- und Lederphantasien. Alles, was sie wollte, war rohe Gewalt. Sie behauptete, dass Sex ohne Gewalt und Schmerzen sinnlos für sie sei.
»Glaubst du, dass ich dich benutze?«, fragte ich.
Sie setzte sich zu mir und schmiegte sich an mich.
»Jeder benutzt irgendjemanden.«


Wir saßen unbekleidet in Tarais Appartement. Sarah hatte an diesem Morgen kaum etwas gesagt, irgendetwas schien sie zu beschäftigen. Mit einem Ausdruck unverhohlener Feindseligkeit beobachtete sie Tarai, der gerade Nauli Kriya demonstrierte. Ich schätzte die Pranayama-Übungen sehr, denn ich fand, dass diese Atemtechniken einen direkteren Bezug zu unserem großen Ziel aufwiesen, als das Kampftraining oder unsere Schwimmstunden.
»Okay, jetzt ihr«, sagte Tarai.
Ich atmete ein paar Mal durch, presste dann die Luft aus meinen Lungen und begann mit den Bauchmuskelkontraktionen. Mit Nauli Kriya bezweckte man eine Reinigung der Eingeweide. Die Technik wirkte aktivierend, und ich hatte nach dem Üben häufig das Gefühl, als lodere ein Feuer in meiner Bauchhöhle. Die Kontraktionen ließen den Körper schwingen, und dieses sanfte Wippen löste die Spannungen in meinem Rücken.
Sarah sog scharf die Luft ein und fauchte mich an: »Was glotzt du mir auf die Titten!« Sie sprang auf und lief im Raum umher.
Erst jetzt fiel mir auf, dass ich Sarahs Brüste betrachtet hatte.
Ich holte Luft. »Sorry. Ich wollte nicht …«
Sarah stand vor dem geöffneten Fenster. Sie hatte die Fäuste in die Seiten gestützt und starrte mich wütend an. Ich sah, wie die Muskeln an ihrem Hals zuckten.
»Wenn du nicht so ein verdammter Schlappschwanz wärst«, sagte sie schließlich. Sie hatte die Stimme nicht erhoben, aber in ihrem Tonfall lag etwas Drohendes. Ich war bestürzt. Ich kannte Sarahs extreme Persönlichkeit, aber dieser Jähzorn passte nicht zu ihr.
»Hey!«, rief Tarai. »Jetzt komm mal wieder runter.«
Sarahs Blick richtete sich auf Tarai. »Und du …«, hob sie an.
Tarai sprang auf und versetzte Sarah einen Schlag, der sie zu Boden warf.
»Komm zu dir!«, brüllte Tarai. Ein Schauer jagte über meinen Rücken. Tarai hatte seine Kriegerstimme benutzt, und die Gewalt dieser Stimme schmerzte wie der Hieb eines Bokken.
Benommen rappelte sich Sarah hoch. Sie sah uns an, Tränen traten in ihre Augen. Es war, als hätte ihr Tarai die Luft raus gelassen.
»Tut mir leid«, stammelte sie. »Ich …«
Mit unsicheren Schritten verließ sie das Zimmer.


Tammy wartete vor dem Krankenhaus auf mich. Ich trat zu ihr, und sie küsste mich zur Begrüßung. Wir gingen ein paar Schritte.
»Und? Was sagt der Doc?«
Ich hörte sie kaum.
»Nik?«
»Hm?«
»Was hat er gesagt?«
Ich schluckte. »Er sagte, ich wäre der fitteste Todgeweihte, den er kennt.«
Tammy schnaubte. »Ich find’s Scheiße, wenn du so redest.«
Ich blieb stehen und sah sie an. »Entschuldige, bin nur ein bisschen geschockt. Die Werte haben sich verschlechtert.«
Tammy nickte, und wir gingen weiter.
»Wie viel Zeit hast du noch?«
»Nicht viel«, erwiderte ich.


Im Absynth hämmerten die Bässe aus den Boxen.
»Ich dachte, das wär ne Bar«, rief ich über den Tisch.
»Ist doch eine«, rief Sarah zurück.
Tarai kippte seinen Wodka hinter, erhob sich und sagte: »Ich hol Nachschub.«
Sarah rückte zu mir heran. »Wir sollten uns unterhalten«, sagte sie.
»Schieß los.«
Sie räusperte sich. »Also ich hab ein bisschen nachgedacht.«
Vorn am Tresen redete Tarai auf den Barkeeper ein.
»Ihr beide müsst etwas aufs Gas treten«, sagte Sarah.
Ich hob mein Glas. »Das hatten wir doch schon.«
Ich trank. Der Wodka brannte sich seinen Weg durch meine Eingeweide.
»Ja, aber jetzt habe ich eine konkrete Idee. Zumindest, was Tarai betrifft.«
»Nämlich?«
Zu meiner Überraschung zog Sarah ein Päckchen blauer Gauloises aus ihrer Jackentasche. Sie schüttelte eine Zigarette heraus, entzündete sie an dem Teelicht, das auf dem Tisch stand und rauchte. Ich hatte Sarah nie zuvor rauchen sehen.
»Wenn wir ficken, versuche ich wirklich alles, um ihm zu helfen«, sagte sie. »Aber er hat Schwierigkeiten, sich zu kontrollieren. Ich will es mit der Yin Mo-Technik probieren.«
Ich sah sie an.
Sarah hob die Hände. »Ich weiß, ich weiß«, sagte sie. »Bei uns lief es nicht besonders gut, aber das war nicht dein Fehler, es lag an mir.«
»Du hättest mich fast umgebracht«, sagte ich.
Sarah begann, an ihren Fingernägeln zu kauen. Sie inhalierte hektisch, blies Rauch in den Raum und starrte in Tarais Richtung, als fixierte sie einen Feind.
Ein Typ mit tätowierten Unterarmen und Boxerstatur trat an unseren Tisch.
»Rauchen ist hier verboten.«
Sarah sah mich an, und zum ersten Mal begriff ich, was das Training aus uns gemacht hatte. Ein eiskalter Hauch strich über meinen Nacken.
»Du musst es Tarai sagen, Nikolai. Auf dich hört er.«
Der Boxertyp stützte sich auf unseren Tisch.
»Hör zu, Nutte. Ich sagte …«
Mit einem Krachen schlug sein Schädel gegen die Tischkante. Sarah ließ ihn los und schlug noch einmal zu. Sie fletschte tatsächlich die Zähne.
Um uns her wichen die Leute entsetzt zurück.
Mit irrem Blick starrte Sarah mich an. »Du musst es ihm sagen. Krieg ihn auf die Reihe! Krieg ihn auf die Reihe!« Sie fuhr herum und stampfte davon.
Als sich etwas später die Aufregung gelegt hatte, und Tarai schon ziemlich betrunken war, sagte ich zu ihm: »Du wolltest doch wissen, was schiefgelaufen ist, zwischen Sarah und mir.«
»Ja«, sagte er. »Keine Ahnung, weshalb du so ein Geheimnis draus machst.«
Und dann erzählte ich es ihm. Ich erzählte, wie Sarah versucht hatte, mir einen massiven Energieschub zu geben, indem sie die Yin Mo-Technik anwandte.
»Sie brachte mich kurz vor den Höhepunkt«, sagte ich, »und dann presste sie diesen Dammpunkt, der bewirkt, dass der Samen nicht nach außen, sondern nach innen schießt.«
»Hab von der Technik gehört«, sagte Tarai. Schlagartig wirkte er nüchtern. »Würde ich nie machen.«
Ich nickte.
»Und wie war es?«, fragte Tarai.
Ich überlegte. »Es war … intensiv.«
Ich erinnerte mich an das Gefühl, als würde etwas meine Eingeweide zerfetzen. Ich dachte daran, wie ich mich übergeben musste und kaum das konvulsivische Beben in meinen Därmen beherrschen konnte.
»Um ein Haar hätte ich in Sarahs Laken geschissen«, sagte ich. »Wir haben es einfach zu früh versucht. Ich war noch nicht bereit, aber jetzt …«
Tarai sah mich an. »Was jetzt? Worauf willst du hinaus?«
Ich presste die Lippen zusammen.
Tarai stieß mich an. »Willst du etwa, dass ich ihr das erlaube?«
Ich zuckte die Schultern. »Uns gehen langsam die Optionen aus, Tarai.«


Wir saßen auf dem Sofa und schauten fern. Tammy hatte sich an mich geschmiegt und kommentierte hin und wieder mit einem Seufzen oder einem leisen »Tss …« den Film, der vor meinen Augen flimmerte, ohne dass ich so recht begriff, wovon er handelte. Ich konnte nicht aufhören, über dieses Problem nachzudenken. Selbst wenn sich Tarai dazu entschließen würde, Sarah die Yin Mo-Pressur zu erlauben, gab es keine Garantie dafür, dass ihn dies aus seinem energetischen Tief herausholte. Und sollte das wider Erwarten doch gelingen, was wurde dann aus mir? Ich hatte das kritische Niveau ebenfalls noch nicht erreicht, doch zwei Personen genügten nicht, um die Barriere zu öffnen. Es mussten drei sein. Aus diesem Grunde trainierte man in unserer Schule seit Jahrhunderten stets zu dritt.
Tammys sanfte Stimme riss mich aus meinen Grübeleien. »Diese Freunde, von denen du erzählt hast«, sagte sie.
»Hm?«
»Sind sie auch todkrank?« Meine Gedanken überschlugen sich. Was hatte ich ihr von Tarai und Sarah erzählt? Doch nur, dass wir ein gemeinsames Fitnessprogramm absolvierten. Oder hatte ich mich verplappert?
Tammy griff zur Fernbedienung und stoppte den Film. Sie wandte sich mir zu und sah mich an. Aus ihren grünlich schimmernden Augen sprach etwas zu mir, es war, als wandte sich mir - zum ersten Mal in meinem Leben - ein Mensch ganz und gar zu. Ganz und gar offen, ohne jeglichen Vorbehalt. Das war natürlich Unsinn, aber vielleicht hatten mich die letzten Wochen weich gemacht. In diesem Moment hielt ich Tammy für die Verkörperung reiner Güte, und voller Scham dachte ich daran, welche Qualen ich ihr regelmäßig zufügte.
»Stimmt«, sagte ich, ohne über die Konsequenzen nachzudenken. »Tarai leidet unter einer schweren Autoimmunkrankheit, und Sarah hat einen inoperablen Gehirntumor.« Und dann brach es aus mir heraus. Ich erzählte von unserem Lehrer, der die Welt bereits verlassen hatte, von unseren Erfolgen beim Ansammeln, Speichern und Verfeinern sexueller Energie, von der Möglichkeit dem sicheren Tod zu entgehen. Ich redete und redete. Tammy unterbrach mich nicht. Sie hörte mir aufmerksam zu. Irgendwann verließ mich die Kraft. Ich schwieg, und einer Weile schauten wir stumm auf das Standbild des Films im Fernseher.
»Merkwürdig«, sagte Tammy. »All die Mühe, nur um den Tod aufzuhalten.«
»Was meinst du?«
Sie antwortete nicht. Ich sah, dass sie über etwas nachdachte.
»Es steigert deine Erregung, wenn du mich beim Sex schlägst, nicht wahr?« In ihrer Frage lag kein Vorwurf, und die Antwort lag auf der Hand.
Ich presste die Lippen zusammen.
»Und je mehr Erregung, desto mehr Energie«, sagte sie wie zu sich selbst.
In diesem Augenblick konnte ich ihre Gedanken lesen.
»Nein«, sagte ich mit heiserer Stimme. »Ich will nichts davon hören.«
»Du hast mich gefragt«, sagte Tammy leise, »ob ich glaube, dass du mich benutzt.«
»Ja«, sagte ich. Mein Mund war trocken und ich spürte, dass mir übel wurde.
»Hast du mal darüber nachgedacht, ob es nicht auch umgekehrt sein könnte?«


Sarah und Tarai blickten mich ernst an. Wir saßen in einem Café unweit meiner Wohnung. Hier war noch nicht viel los, die Nachmittagsschicht hatte gerade begonnen.
Sarah sprach zuerst. »Es könnte funktionieren«, sagte sie. »Einen Menschen zu töten, das löst eine Schockwelle aus, die durch dein ganzes System geht.«
In diesem Moment hasste ich sie. Ich öffnete den Mund, doch Tarai kam mir zuvor. »Das ist reine Spekulation«, sagte er. »So eine Schockwelle könnte ihn auch lähmen. Seit wann gehört Mord zu unseren Methoden?«
Sarah rührte in ihrem Kaffee. »Es wäre kein Mord, wenn sie es will.«
»Unsinn«, sagte ich. »Tötung auf Verlangen ist Mord, besonders wenn da eine psychische Störung im Spiel ist.«
Sarah sah mich böse über ihre Tasse hinweg an. »Und diese angebliche psychische Störung hielt dich nicht davon ab, ihr beim Ficken die Fresse zu polieren.«
Ich spürte, wie ich vor Wut zitterte. »Das ist doch wohl ein Unterschied«, presste ich hervor.
»Leute, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren«, sagte Tarai. »Konzentrieren wir uns auf unsere Übungen, dann werden wir …«
Sarah schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Ich sah, wie viel Mühe es sie kostete, sich zu beherrschen.
»Reißt euch zusammen«, sagte sie mit bebender Stimme. »Hier gelten die normalen Regeln nicht. Wenn ihr nach den Regeln spielen wollt, dann hättet ihr bei Chemotherapie und Heilfasten bleiben sollen. Wir sind für einander verantwortlich. Eure ethischen Reflexionen kann ich mir nicht leisten.«


Es dauerte ein paar Tage, bis ich Tammy vermisste. Ich hatte ihr meine Entscheidung mitgeteilt, dass ich auf keinen Fall tun konnte, was sie mir vorschlug, und dann war ich mit meinen Trainings, vor allem aber mit meinen Grübeleien beschäftigt. Irgendwann rief ich sie an, und nachdem ich sie mit mehreren Versuchen nicht erreicht hatte, wählte ich die Nummer von Julia.
»Hast du es nicht gehört?«, sagte sie. »Tammy hat versucht, sich umzubringen.«
»Wie?«, fragte ich fassungslos.
»Tabletten.«
Ich parkte vor dem Krankenhaus, als Tammy entlassen wurde. Sie stieg zu mir in den Wagen und sagte mit ruhiger Stimme: »Ich werde nicht warten, bis du stirbst.«


Im Westen der Stadt stand die Sonne glutrot über schwarzen Häuserschluchten. Wir hockten auf dem Flachdach des Wohnblocks, in dem Tarai und Sarah lebten. Schon als Tarai mir an diesem Abend zu Begrüßung die Hand gegeben hatte, war mir eine Veränderung an ihm aufgefallen. Und auch mit Sarah war etwas geschehen.
»Okay«, sagte ich. »Ihr wolltet mich sehen. Hier bin ich.«
»Ja«, sagte Sarah. Sie wirkte eindeutig befangen. »Wir möchten dir etwas zeigen.«
Ich blickte von einem zum anderen. »Was ist los mit euch?«
Tarai hob die Hand. Die Geste hatte etwas Zwingendes. »Schau einfach zu«, sagte er. Seine Stimme klang tiefer als sonst. Aus ihr sprach eine Festigkeit, die ich von Tarai nicht kannte.
Die beiden fassten sich bei den Händen, und augenblicklich spürte ich einen Reißen in der Brust. Es war, als lastete ein Gewicht auf mir.
Ich schloss die Augen und hörte ein Knacken, tief im Inneren meines Körpers. Und dann sah ich den Riss. Es war ein Spalt, eine sich öffnende Kluft. In ihr loderte ein lautloser Brand. Ich spürte seine Hitze, sie schlug mir entgegen, versengte mich, schälte mir die Haut vom Fleisch …
Ich kam zu mir und mein Blick fiel auf Sarah, die über mir kauerte und meine Brust rieb.
»Alles okay, Nik«, sagte sie. »Ich helfe dir hoch.«
Einige Minuten später hatte ich mich erholt.
Sarah und Tarai hockten vor mir und sahen mich an. Sie wirkten sehr ruhig. In ihren Gesichtern lag ein Ausdruck, der mir fremd war.
»Die Barriere«, sagte ich. »Ihr hättet sie beinahe geöffnet.«
Tarai nickte. »Ja. Wir sind bereit. Es liegt jetzt nur noch an dir.«


Tammy küsste mich. Ich schmeckte ihre Lippen, roch den Duft ihres Körpers. Ich wollte etwas sagen, doch ich brachte nichts heraus. Tammy verstand, was in mir vorging.
»Schon gut«, sagte sie und schaute mich an. »Zeit, Abschied zu nehmen.«
»Ja«, sagte ich tonlos.


Als ich in dieser Nacht die Tür meiner Wohnung hinter mir ins Schloss zog, war es vollkommen still. Ich hörte nicht den Klang meiner Schritte im Treppenflur. Nicht das Schlagen der Haustür. Ich trat auf die Straße und sog die kühle Nachtluft ein. Ich ging, ohne mich umzudrehen. Ich wusste, dass ich nicht zurückkehren würde.

 

Hallo @Achillus,

wow, sehr coole Geschichte. Irgendwie will ich jetzt meine Idee in die Tonne hauen, weil sie mir daneben so unbeholfen wirkt ... Naja, man muss ja Ziele haben. :D

Das ist aber auch genau mein Ding. Das Übernatürliche, die Gewalt, alles ziemlich kalt und nüchtern rübergebracht.
Nur den Tag und die Überschrift halte ich für fragwürdig. Spannung? Warum nicht Horror, Fantasy und Erotik?
Ich muss zugeben, wenn in einer Überschrift was von Vampiren steht, bin ich dabei. So einfach geht das bei mir. Aber nach dem Lesen der Geschichte, denke ich mir, dass der Titel dem Inhalt nicht gerecht wird. Ok, die saugen kein Blut, sie saugen irgendwie Erregung ...? Aber wenn ich das richtig verstanden habe, sammeln sie ja nur ihre eigene und nehmen sie nicht von anderen, oder? Natürlich, nutzen sie ihre Sexpartner aus, aber mhh ... nee, „Vampire“ mag mir nicht gefallen. Da bin ich vielleicht zu klassisch.

Naja, schauen wir mal auf den Text.

In Momenten wie diesem konnte an den Veränderungen kein Zweifel bestehen.
Nach der Überschrift gehe ich natürlich mit Erwartungen in den Text. Ah, da steht einer vor dem Spiegel, der sich grade in einen Vampir verwandelt. Deswegen auch das Blut.
Erst später wird klar, dass damit seine Krankheit gemeint ist. Find ich super gemacht.

»Das war crazy.« Sophies Stimme klang matt. »Lange nicht mehr so gefickt.«
Und dann dieser krasse Gegensatz. Hier hattest du mich vollends am Haken.

Ich spürte, wie unsere Körper aneinander klatschten.
Unsere Körper klatschten aneinander, würde reichen.

Ich sah ihren im Dämmerlicht glänzenden Leib vor mir, hörte ihr Keuchen und fühlte, wie sie von einem Zittern erfasst wurde.
Auch hier könnte man auf das Sehen, Hören und Fühlen verzichten.

Ich ergriff die Decke und schleuderte sie mit einem Ruck ins Zimmer.
»Fuck!«, stöhnte Sophie.
Krass wie Nik mit ihr umgeht, und dass sie das auch noch mit sich machen lässt. Interessanter Charakter. Man erfährt schon echt viel in diesem ersten Absatz.

ich hörte, wie die Bokken durch die Luft rauschten und dann erneut das Krachen bei Schlag und Block.
Hier wieder dieses Hören. Ich hab mal den Text durchsucht, du hast das noch öfters drin. Ich sehe, wie ... Ich höre, dass ... Das würde ich etwas reduzieren, denn eigentlich ist es nur Füllung, die man nicht braucht.

Für taktische Überlegungen blieb keine Zeit.
Kann weg.

zwei Mädchen, die auf der Wiese ihre Yoga-Matten ausgerollt hatten und nun ihre Asanas übten.
Ok, ich kann mir denken, dass das Yogaübungen sind, aber ich lese dort immer wieder Ananas. :lol::sealed:

»Die könnte man gut ficken«, sagte Sarah, und nahm einen Schluck aus ihrer Trinkflasche.
Tarai nickte ernst. Wir schauten den Mädchen eine Weile zu. Ich spürte, dass ich schläfrig wurde.
Interessantes Trio.

»Und damit meine ich nicht nur ihre sexuelle Energie«, fuhr Tarai fort. Ich kannte das alles.
Interessant. Was meint Tarai wohl damit?

hin zu den beiden Yoga-Mädchen.
Hin zu? Hört sich irgendwie merkwürdig an. Warum nicht einfach nur zu?

Ich zögerte.
Warum zögert er? Ich hatte nicht den Eindruck, dass Nik Probleme damit hat Frauen zu schlagen.

erfasste mich ein sonderbares Gefühl der Scham.
Wieso ist das so? Ist Tammy etwas besonderes? Erinnert sie ihn an jemanden? Oder ist die Situation doch nicht so gewöhnlich wie man denkt?

Ich versetzte ihr ein paar Tritte
Irgendwie frage ich mich, ob er Schuhe anhat oder nicht. Die Info fehlt, um in meinem Kopf ein Bild entstehen zu lassen.

Meine Stimme klang rau in meinen eigenen Ohren.
In wessen sonst?

Ich schloss die Augen und meinte zu spüren, wie Tammy auf den großen Knall wartete. Darauf wartete, dass ich über sie herfiel, wie der Schakal, den sie ihn mir suchte. Ich fühlte, wie sie mit ihrer Vulva gegen mich stieß, ganz leicht nur, aber es war eindeutig eine Aufforderung.
Mhh, ich weiß nicht, ob ich diesen Abschluss brauche. Das ist ja wie in nem hartem Porno, und um den Zuschauer zu beruhigen, wird noch mal deutlich gemacht, dass die Frau das auch will. Oder redet er sich das nur ein? Für sein Gewissen?

»Dein Kick ist viel zu heftig«, sagte ich zu Tarai. »So kannst du nicht Delphin schwimmen. Einfach nur aus der Hüfte kicken.«
Das ist jetzt verwirrend. Ok, die drei lernen Kämpfen. Versteh ich. Aber warum lernen sie den Delphin schwimmen? Ich habe mir die drei wie so Assassinen vorgestellt, schwimmen passt da irgendwie nicht wirklich zu. Brauchst du diese Szene im Schwimmbad?

Ich wusste, dass es Sarah vor mehr als einem Jahr gelungen war, ihre Menstruation endgültig einzustellen. Etwa solange lag mein letzter Samenerguss zurück. Seit dieser Zeit vermehrte sich unsere Energie.
Menstruation vs. Samenerguss ... na da würde ich sagen, fällt den Frauen der Verzicht doch wesentlich leichter. :D
Ich dachte es geht um sexuelle Erregung? Warum ist es dann bei der Frau nicht auch der Orgasmus?

»Haltet euch ran. Ich kann nicht ewig auf euch warten.«
Spannend, spannend. Worauf wohl warten? Was passiert dann?

»Jeder benutzt irgend jemanden.«
Interessant, es so rum zu sehen. Tammy braucht die Gewalt und benutzt Nik um genau das zu kriegen.
Irgendjemanden wird zusammen geschrieben.

der gerade Nauli Kriya demonstrierte. Ich schätzte die Pranayama-Übungen
Beides Begriffe, die ich nicht kenne. Stört mich irgendwie, obwohl ich mir denken, kann dass das bestimmt auch mit Yoga zusammenhängt.

Sarah sog scharf die Luft ein und fauchte mich an: »Was glotzt du mir auf die Titten!« Sie sprang auf und lief im Raum umher.
Merkwürdig, dass sie das stört. So hätte ich sie nicht eingeschätzt.

da konnte es leicht passieren, dass man eine Grenze überschritt.
Äh, da ist die Grenze? Süß.

»Wie viel Zeit hast du noch?«
»Nicht viel«, erwiderte ich.
Später weiß man, dass sie eigentlich fragt: Wie viel Zeit habe ich noch, dich dazu zu bringen, mich umzubringen. Sehr cool gemacht, diese beidseitige Abhängigkeit.

Ich will es mit der Yin Mo – Technik probieren.
Yin Mo-Technik sieht für mich richtiger aus.

Rauchen ist hier verboten, Bitch.
Bitch? Ernsthaft?

Mit einem Krachen schlug sein Schädel gegen die Tischkante. Sarah ließ ihn los und schlug noch einmal zu. Sie fletschte tatsächlich die Zähne.
Irgendwie fehlt mir hier, was mit dem Typen passiert. Sowas wie: er sackte zu Boden - oder so würde schon reichen.

»und dann presste sie diesen Dammpunkt, der bewirkt, dass der Samen nicht nach außen, sondern nach innen schießt.«
Hört sich ungesund an.

Tarai sah mich an. »Was jetzt? Worauf willst du hinaus?«
Ich presste die Lippen zusammen.
Tarai stieß mich an. »Willst du etwa, dass ich ihr das erlaube?«
Merkwürdige Methode Tarai zu überzeugen. Der misslungene Versuch wird ihn ja nicht gerade motivieren oder?

»Merkwürdig«, sagte Tammy. »All die Mühe, nur um den Tod aufzuhalten.«
Merkwürdig, dass sie das alles einfach glaubt. Oder tut sie das nur, weil sie dadurch eine Möglichkeit sieht, Nik dazu zu bringen, sie zu töten?

»Schon gut«, sagte sie und schaute mich an. »Zeit, Abschied zu nehmen.«
»Ja«, sagte ich tonlos.
Ich glaube ich würde hier aufhören. Das Nachgeplänkel brauche ich nicht.

Also ich bin wirklich beeindruckt, wie komplex diese Geschichte ist. Verschiedene Charaktere alle mit ihren eigenen Zielen, rücksichtslos, den Tod im Nacken. Und doch sind sie abhängig von einander. Alleine bringt es keiner von ihnen weit.
Dabei ist dann noch dieser übernatürliche Aspekt, der nicht so richtig zu greifen ist. Was genau tun die da mit der sexuellen Energie? Was ist das für eine Schule, in der sich Todgeweihte treffen? Und wohin soll dann dieser Riss führen? Zur Heilung? In eine andere Welt?
Viele offene Fragen, aber es stört mich nicht, denn die Geschichte konnte ich auch so verstehen. Nur neugierig bin ich geworden. :)

Auf manche Szenen könnte ich verzichten, die im Schwimmbad oder in der Bar könnten wahrscheinlich weg, ohne dass sie jemand vermissen würde.
Ansonsten sehr dicht und schnörkellos geschrieben. :thumbsup:

Der Bezug zur Challenge fällt mir etwas schwer. Vielleicht: Was wäre, wenn man sich mit Hilfe von sexueller Energie von tödlichen Krankheiten befreien könnte?
Egal, auf jeden Fall eine tolle Geschichte.

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Hi, @Achillus

Das ist der erste Text, den ich von Dir lese. Bisher sonst immer nur Deine Kommentare, und die haben natürlich schon Erwartungen geweckt. :D Lese ich immer sehr gerne. Und: Diese Geschichte habe ich auch … Tja … hm … gerne gelesen, das will ich gar nicht unbedingt behaupten. Aber es hat mich gefesselt, es war spannend, sehr, sehr vielschichtig. Eine tolle Geschichte! Wahnsinn!

Und Apropos Wahnsinn, ich bin mir nicht gänzlich sicher, aber ich glaube, Du knusperst an meiner liebsten Baustelle: Was mich am Lesen von Fantasy (Fantasy?) am meisten fasziniert, ist die Frage, ob das Fantasy oder Wahnsinn ist. Bei dieser Geschichte frage ich mich das die ganze Zeit, und das finde ich WIRKLICH gut gemacht, wie Du an der Grenze kratzt, mich im Ungewissen lässt.

Zumal ich vor einigen Jahren mal über Energievampire gelesen habe und in dem Zusammenhang mit Leuten, die wirklich zu Vampiren werden wollen (also, hier unter uns). Das passt super! Sicher hast Du so was auch mal gelesen. ;)

Mit den Tags ist es dann ja so eine Schwierigkeit, wenn man in solche Grenzbereiche geht. Ich weiß nicht genau. Ehrlich gesagt, ich habe gerade mal die Spannungsrubrik angeklickt und habe das Gefühl, das ist eine ähnliche Resterampe wie Seltsam. Was jetzt nicht unbedingt ein Krimi, vielleicht ein bisschen Thriller … Ach na ja. Ich habe da auch keine Idee zu, kann nur sagen, dass mich dieser Tag beim Lesen die ganze Zeit verunsichert hat. Andererseits ist ein gewisses Maß an Verunsicherung ja sicher vom Autor beabsichtigt. :lol:

Wie auch immer. Kommen wir zu meinem winzigen klitzekleinen Meckereien. Prinzipiell habe ich am Text echt nichts auszusetzen. Ich finde ihn toll! (Wie gesagt.) Faszinierend, wie viele Ebenen er hat, wie viel Interpretationsfreiheit er mir auch lässt. Das gefällt mir sehr gut.

Deshalb nur Details:

Ich spuckte ein wenig Blut und spülte mir den Mund aus.

Der erste Satz gefällt mir nicht. Ich würde das „ein wenig“ streichen. Dann ist es nicht so schwammig. Die genaue oder ungefähre Menge spielt ja eigentlich auch gar keine Rolle, solange für jede/n klar ist, dass der Typ nicht gerade verblutet (und davon gehe ich erstmal nicht aus, das impliziert ja auch der zweite Teil des Satzes).

Über die Namen bin ich am Anfang gestolpert. Zwei Sachen dazu:

Erstens: Ich habe eine Sophia und eine Sarah im engen Freundeskreis. Wenn ich mir meine Freundinnen nach Namen aussuchen würde, wäre ich mit einer von den beiden sicher nicht befreundet. Ich verwechsele ihre Namen ständig. In Geschichten können die Autor/inn/en sich die Namen glücklicherweise aussuchen. Ich würde mir an Deiner Stelle also überlegen, NICHT Sophie und Sarah in einer Geschichte auftreten lassen. Es sind beides so Allerweltsnamen, und sie fangen beide mit S an. Das ist doof. Nenn Sophie doch Julia, oder so.

Zweitens: Apropos Allerweltsnamen. Nikolai, Tarai und Sarah. Da habe ich auch gestutzt. Irgendwie dachte ich am Anfang, dass Sarah nicht wirklich zur Gruppe dazugehört, dass sie mehr ein Nebencharakter ist. Weil sie einen, sorry, in meinen Augen, Nebencharakternamen trägt. Einen Das ist so ein Charakter, der kommt mal vor, da habe ich jetzt keine besondere Energie aufgewendet-Namen. Ich möchte nicht sagen, dass ihr Name furchtbar exotisch sein sollte. Tarai ist für mich ein furchtbar exotischer Name (ich finde nicht einmal in einer schnellen Google-Anfrage raus, was der bedeutet). Ich wünschte, der Name der weiblichen Figur der Gruppe wäre auf einem Exotik-Level mit Nikolai. Nicht furchtbar special, aber auch nicht furchtbar gewöhnlich.

Tut mir leid, das ist jetzt wirklich eine alberne Kleinigkeit. Aber das hat mir zu Anfang (im Gepäck mit meiner Sophie-Sarah-Verwirrung) echt zu schaffen gemacht.

Eine Rechtschreibanmerkung zum Abschluss:

Yin Mo – Technik

Der Gedankenstrich innerhalb eines eigentlich zusammengehörigen Konstrukts irritiert mich. Auch hier hat Google mir nicht weitergeholfen, aber ich weiß ja von Studis, dass es irgendwie generelle Praxis (und ein Unding) ist, statt Bindestrichen Gedankenstriche zu verwenden, deshalb: Kann es sein, dass Du Yin Mo-Technik meinst?

So, mehr Kleinigkeitengeplärre habe ich nicht beizutragen. Nimm Dir davon, was Du für nötig hältst, denn was auch immer Du tust, das ist eine wirklich sehr gelungene Geschichte. Ich habe sie verschlungen, und möglicherweise lese ich sie demnächst sogar noch einmal. Das ist so eine, die mir mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben wird. Danke dafür!

Namentliche Grüße,
Maria

 

Hallo @Achillus,

ich finde es interessant, wie hier die Grenzen verschwimmen. Ich ahne, dass es nicht um Vampire im - ich nenne es mal - altmodischen Sinne geht, sondern im übertragenen. Aber wirklich sicher bin ich mir nicht. Immer wieder streust du kleine Details, die dann am Schluss dazu führen, das ich verstehe, um was es den dreien geht. Und das fand ich unfassbar tragisch. Dieser Kampf nach Energie, nach einer Alternative zu anderen Heilungsmethoden, evtl. auch nur lebensverlängernden Maßnahmen, das war sehr intensiv und (für mich) traurig. Ich habe selbst einmal mitbekommen, wie sich jemand mit einer tödlichen Krankheit an die verschiedensten Theorien geklammert hat, Behandlungsmethoden, die noch nicht wirklich erforscht waren, um dem Tod zu trotzen. Daran musste ich denken, als ich deine Geschichte las, deshalb überwiegt dann als Grundstimmung bei mir auch dieses traurige Gefühl.

Ich fand es auch gut, wie intensiv die körperlichen Szenen waren. Irgendwie war das sehr stimmig, dieses Sexuelle, Körperliche, Nahe mit so etwas Extremem wie Gewalt und fast schon Sucht nach Energiegewinn zu verbinden, koste es, was es wolle. Das ist vielschichtig auf so vielen Ebenen, wirklich gut.

Es gab ein paar Szenen, die es für mich nicht unbedingt gebraucht hätte, da bin ich einer Meinung mit @Nichtgeburtstagskind. Die Dringlichkeit, die Zeit, die den dreien im Nacken sitzt, die Stimmung zwischen ihnen wird auch ohne diese Szenen deutlich, ja, ich finde die anderen Szenen sogar viel intensiver, die erzählen mir viel mehr.

Sprachlich ist das wieder sehr dicht erzählt, lässt kaum Raum zum Atmen, das ist schon sehr intensiv. Gerne gelesen zu sagen bei dem Thema fällt mir schwer, einfach weil es mich sehr beschäftigt und in eher düstere Stimmung versetzt, aber ein guter Text ist es auf jeden Fall!

Viele Grüße
RinaWu

 
Zuletzt bearbeitet:

Gude @Achillus,

beim Einstieg war ich zunächst skeptisch: Sex oder sexualisierte Szenen gerade zum Einstieg finden sich gerne mal bei gewissen Filmen und Texten, die gekünstelt anrüchig sein wollen.
Das ist in deiner Geschichte ganz und gar nicht so; der Sex stellt eine zentrale Säule der Handlung dar. Daher ist die erste Szene bereits gut gewählt. Und das noch aus zweierlei Grund: Nik betrachtet sich im Spiegel, d.h. er kann kein Vampir im "typischen" Sinn sein (es sei denn, der Autor würde mit dem altvorderen "Regelwerk" brechen, was ja ganz unmöglich wäre ... aber zumindest ein deutliches Indiz ist es :lol:).

ich hörte
-> Ich habe hier erst gestutzt, weil ich in der Kampfsituation eine visuelle Wahrnehmung an erster Stelle erwartet hätte - und genau das wird aufgegriffen, indem Niks Augenfixierung kritisiert wird. Clever gemacht.

»Los!«, sagte sie.
-> Eine krasse Stelle, da man nach der Aufforderung schon eine Art BDSM-Szene erwartet, die aber dann doch so brutal ist, dass ich als Leser fast wieder meinen Gedanken verwerfen will. Später greifst du es ja nochmal auf und sagst, was du hier bereits gezeigt hast.

Ich fragte mich, wie es ihr gelang, all diese Männer und Frauen zu verführen, ohne jemals zu lächeln.
-> An der Stelle finde ich es interessant, dass die Frau im Text selbstverständlich bisexuell aktiv ist, während die Männer hetero bleiben. Warum sind die so prüde? ;)

Nacktheit war uns dreien so vertraut, da konnte es leicht passieren, dass man eine Grenze überschritt.
Ich holte Luft. »Sorry. Ich wollte nicht …«
-> Klar, Sarah regt sich hier eigentlich wegen etwas anderem auf, die Situation macht Sinn.
Aber ich finde Niks Gedankengang dazu nicht schlüssig. Wenn sich die drei so vertraut sind, warum denkt er dann, dass er sie wirklich durch ein Auf-die-Brüste-starren derart aus der Fassung bringen kann, was in ihrem Fall in der Tat herausstechend wirkt?

doch zwei Personen genügten nicht, um die Barriere zu öffnen.
-> An der Stelle möchte ich meinen persönlichen Kritikpunkt festmachen: die Informationsverteilung.
Früh ist klar, dass der Protagonist todkrank ist und, dass er und seine beiden Freunde/Wegbegleiter Energien aller Art sammeln. Die Information zum "Wozu" (bzw. wozu genau: die frühe Präsentation der Krankheit legt einen Versuch nahe, diese zu überwinden, aber der Aspekt, warum sie das zu dritt machen und wie sie es machen bleibt lange unbenannt, um dann direkt "aufgeklärt" zu werden) kommt dann spät und geballt (ich habe den Text mal in Word kopiert, wo er 11 Seiten hat. Das Wozu klärt sich am Ende von S. 8 / auf S. 9).
Bis dahin "beschränkt" sich dein Text darauf, das "Wie" zu verdeutlichen (das ist halb richtig, er stellt auch die Beziehungen der 3+1 immer feiner dar). Ich hätte mir in diesem Teil mehr Andeutungen gewünscht, was das Überschreiten der Barriere angeht; den oben zitierten Passus eventuell früher.
Ich würde mir das zumindest deswegen wünschen, da mir die beständige Formel "Wir müssen Energie sammeln" ohne Begleitwerk allmählich redundant vorkommt - kann auch Stilmittel sein; schließlich scheint es die einzige Perspektive für die drei zu sein, darum wiederholen sie es wie ein Mantra. Aber es wirkte zumindest für mich eben nicht spannend, da es den Spannungsbogen in meinen Augen überdehnte.

Insgesamt eine Geschichte, wie man sie selten liest. Das Ende gefällt mir, auch wenn ich mir seines Ergebnisses nicht hundertprozentig sicher bin. War der Schock des versuchten Selbstmordes ausreichend, Nik voranzubringen und er verabschiedet sich von Tammy, um dann durch die "Barriere" zu gehen? Oder ist es so, dass er jetzt zulässt, dass Sarah und Tarai ihn töten, damit sie es dann schaffen?

Liebe Grüße
Vulkangestein

P.S: Wegen dem Ende hatte mich NGK glaube ich aufgeklärt, dass Nik Tammy wahrscheinlich tötet. Mein Leseeindruck war etwas von der Formatierung geprägt, da ich zusammenhängende Absätze als in der Regel eng verbunden interpretiere, wenn der Text das nicht schon die ganze Zeit anders macht. Würde daher einen Absatz vor "Als ich in ..." erwarten. Aber das ist ein Stück weit Lesegewohnheit.

 
Zuletzt bearbeitet:

„Ko-la hey. Es ist ein guter Tag zum Kämpfen.
Und es ist ein guter Tag zum Sterben.
Die Mutigen und Tapferen nach vorn,
Weicheier und Feiglinge nach hinten.“
Ta Sunke Witko (“Crazy Horse“)
am 25. Juni 1876 am Little Big Horn, Black Hills*​

»Das war crazy.« Sophies Stimme klang matt. »Lange nicht mehr so gefickt.«

Ich ging zum Fenster, öffnete es und schaute in die Schwärze des nächtlichen Himmels. Das Schwert des Orion leuchtete in der Finsternis.

Das Eichenholz unserer Trainingsschwerter knallte aufeinander, ich hörte, wie die Bokken durch die Luft rauschten und dann erneut das Krachen bei Schlag und Block
...

Was tu ich mir ausgerechnet am „Vampire“, dem „Biss aufs Blut“ Spendetag 2018 an –

bester Achill hierorts,

Yoga, Sadomaso und Kämpfe mutmaßlich erwachsener Menschen mit Holzschwertern – nein, ich erzähl jetzt nix von der Sonnentanzbewegung, die sich Mitte bis Ende des 19. Jh. unter ehemals bäuerlichen Ureinwohnern Nordamerikas breitmachte, nachdem sie durch die Wiedereinführung des Pferdes wieder zu Jägern und Sammlern wurden. Aber – ich denk mal, das wird nicht stören – Flusen auflesen – schlicht der Reihe nach!
Schaden wird's eher nicht - denk ich.

Was zunächst auffällt – Komma – wo keines sein muss, wie hier das erste Mal

Bei jedem Stoß presste sie sich härter gegen mich, und dann wurde sie schneller und schneller.
Nun gut, wenn man die Struktur zweier Hauptsätze oder Inhaltliches hervorheben will, ist das ja okay. Aber immer, wenn gleichrangige Teile eines zusammengesetzten Satzes ganz hervorragend im „und“ das Komma an sich ersetzt finden? So auch hier
Der Stadtpark lag still im morgendlichen Dunst da, und für einen Augenblick …
wobei ich das „da“ für entbehrlich halte, liegt doch ein Stadtpark selten woanders als gerade „da“, wo er liegt.

Erstaunlich wenig Flüchtigkeit bei zehn Seiten Manuskript (Lob kann auch schon mal seltsam klingen) – hier ist mal eine am Ende

Darauf wartete, dass ich über sie herfiel, wie der Schakal, den sie ihn mir suchte.
- kommstu selber drauf ...

»Ich bin so[...]weit«, sagte sie schlicht, und …
(Konjunktion „soweit“, alle anderen unbestimmten zeit/örtlichen Inhalte auseinander … Tipp: Grundsätzlich auseinander schreiben - „soweit“ und „so weit“ verhalten sich in der Anwendungen wie 1 : 9)
Gegen Ende kommt‘s noch mal vor ...

Super GaU nicht nur für Dich, wenn‘s passiert (aber auch für den, der's überlieSt)

Tammy las einen Kiesel auf, holte aus und lies ihn über das Wasser springen.
„lesen“ (Imp. „lies“!) und „lassen“ (Prät. „ließ“) zu verwechseln. Gesprochen wäre es kein Problem ...

»Sind sie auch todkrank?«
„Sie“?

»Es ist so[...]weit«, sagte Tarai.

Mit der größtmöglichen Aufmerksamkeit gelesen vom

Friedel

* lt. „Esward Clown Familie/ William B. Matson: Crazy Horse. Das Leben und Vermächtnis eines Lakota Kriegers. Hohenthann 2017

Wen die Sonnentanzbewegung interessierte, schaue sich die zwo Spielfilme über den Mann, den sie Pferd nannten, an ... Da war Hollywood für einen Wimperschlag wie bis zu dem, der mit dem Wolf tanzt und den Schwarzen Roben dann nicht mehr auf Seiten der Eingeborenen ...
Möge sich der Völkermord nicht im Amazonasgebiet fortsetzen ...

 

Hallo @Achillus,

interessant, dass dein Text gleichzeitig mit dem Beitrag von @Maedy auftaucht. Auch hier geht es um Kontrolle, Optimierung, die Beherrschung des Körpers, in diesem Fall durch Disziplin, Anstrengung und Skrupellosigkeit, v.a. durch Focussierung auf das Ziel. Die Aussage des Textes ist, dass sie so tatsächlich ihr Ziel erreichen. Ich habe nicht ganz verstanden, was das Ziel ist. Wenn sie einfach gesund werden, wenn sie genug Energie haben, könnte Nik ja mit Tammy hinterher glücklich werden. Aber sie gehen irgendwo hin und während du vorher das Schmetterlingsschwimmen und die sexuellen Techniken und das alles sehr genau darstellst, bleibst du bei dem, was die Drei anstreben, schwammig.

Und dann sah ich den Riss. Es war ein Spalt, eine sich öffnende Kluft. In ihr loderte ein lautloser Brand. Ich spürte seine Hitze, sie schlug mir entgegen, versengte mich, schälte mir die Haut vom Fleisch …

Das wirkt ja eher so wie Höllenfeuer. Also, es geht irgendwie um eine höhere Energiestufe. Ich verstehe das an diesem Punkt so, dass die beiden ihm den letzten Rest Energie verpassen, der ihm noch fehlte.
Er verlässt Tammy und da sie offenbar mit Inbrunst das Ziel verfolgt zu sterben wird sie für die Geschichte zum Gegenpol der drei.

Achillus, ganz ehrlich, ich weiß bei deinen Texten nie, ob da wirklich etwas ganz Tiefgreifendes drinsteckt oder ob das alles großer Humbug mit Special Effects ist, Sex und Gewalt und übermenschlichen Fähigkeiten und so, aber in jedem Fall ist es super geschrieben und ich fühle mich gut unterhalten.

Wahrscheinlich würde ich es mit "Fantasy" taggen. Ich musste an „Die Reinheit des Mörders“ von Amélie Nothomb denken, wo sie versuchen durch einen extremen Lebensstil ihr Erwachsenwerden aufzuhalten. Aber da gelingt es eben nicht.

Herzliche Grüße von Chutney

P.S. Du schreibst in Vergangenheitsform, d.h. dein Protagonist weilt doch noch auf der Erde?

 

Hallo @Achillus ,

ich habe Deine Geschichte zugegebenermaßen in zwei Teilen gelesen. Mir macht das nichts aus. Wenn mir etwas zu lang ist, aber es mir grundsätzlich gefällt, dann lese ich es später einfach weiter. Manch anderer mag da abspringen. Soweit ich es sehe, hatten auch schon einige der vorherigen Kommentatoren einige Längen bemängelt. Die Delfinszene könnte auch m.E. ohne Verlust wegfallen.

Im Gegensatz zu den anderen habe ich die Geschichte gar nicht mit Fantasy verbunden. Beim Lesen kam es mir eher so vor, als seien die drei ganz normale Menschen, leider erkrankt und deswegen einem esoterischen Heilsversprechen verfallen. Mag ja durchaus sein, dass es einen Placebo-Effekt gibt für eine gewisse Zeit. Nachdem ich dieses Grundverständnis zunächst von der Geschichte hatte, bin ich über zwei Stellen gestolpert, die mir etwas Probleme bereiten:

Der Stadtpark lag still im morgendlichen Dunst da, und für einen Augenblick tauchte ich ganz in diese Ruhe ein, in diesen Frieden vor dem ersten Hieb. Tarai erwartete gleichmütig meinen Angriff, und Sarah beobachtete uns beide mit einem Ausdruck grimmiger Aufmerksamkeit. Es war unmöglich zu sagen, ob sie das, was sie sah, missbilligte oder nicht.
Das Eichenholz unserer Trainingsschwerter knallte aufeinander, ich hörte, wie die Bokken durch die Luft rauschten und dann erneut das Krachen bei Schlag und Block.

Hier mutmaßte ich zunächst einen Rückblick in eine ferne Vergangenheit. Der Schwertkampf und der ungewöhnliche Name "Tarai" haben mich da irgendwie für einen Moment auf die falsche Fährte gebracht. Das hat für mich den Lesefluss gestört.

Tja und dann das Ende:

Ich schloss die Augen und hörte ein Knacken, tief im Inneren meines Körpers. Und dann sah ich den Riss. Es war ein Spalt, eine sich öffnende Kluft. In ihr loderte ein lautloser Brand. Ich spürte seine Hitze, sie schlug mir entgegen, versengte mich, schälte mir die Haut vom Fleisch …
Ich kam zu mir und mein Blick fiel auf Sarah, die über mir kauerte und meine Brust rieb.

Was passiert da eigentlich? Das kann ich nicht wirklich einordnen, allenfalls zusammenreimen. Also doch Fantasy? Oder ein symbolisches Sterben-/Gehenlassen? Und dann liegt Nik wohl am Boden, aber wie ist er dahin gekommen. Auch die folgenden Zeilen bringen für mich keine Aufklärung, sondern eher noch mehr Verwirrung.

Das finde ich schade, weil Deine Geschichte so stringent aufgebaut ist und eins ins nächste greift. Am Ende verliert sie sich irgendwie und ich bleibe mit mehr Fragen als Antworten zurück. Bis zu diesem Ende habe ich die Geschichte gerne gelesen. Die Beziehung von Tammy und Nik finde ich spannend. Über die beiden könnte ich auch ohne dieses ganze "Energie-Ding" lesen. Das Yogathema passt für mich (im Gegensatz zum Delfin) sehr gut. Ich kann mir auch ohne großartigen Kenntnisse die Bewegungen vorstellen und vielleicht hat auch das mich ein wenig auf die Esoterikschiene gebracht (jetzt kreischen sicherlich alle Yogis auf ;)).

Der Titel "Vampire" dagegen trifft es für mich nicht ganz. Ein Vampir ist im übertragenen Sinne für mich jemand, der auf Kosten anderer lebt. In der Literatur kann er für unterschiedliche Sachen stehen, z.B. auch der Biss des Vampirs für Erotik. Die drei kommen mir aber nicht wie Blutsauger vor. Sie nehmen ja nichts, saugen keine Lebensenergie ab, sondern versuchen vielmehr ihre eigene Energie zu bunkern.

Soweit erst einmal von mir. Ich wünsche eine gute Nacht!
Viele Grüße
Mädy

 

Hallo Nichtgeburtstagskind, vielen Dank für Deinen Kommentar.

Nur den Tag und die Überschrift halte ich für fragwürdig. Spannung? Warum nicht Horror, Fantasy und Erotik?

Tja, was die Tags betrifft, bin ich auch nicht ganz sicher. Fantasy ist ein bisschen was anderes, finde ich, aber da kann man sicher geteilter Meinung sein.

Ich muss zugeben, wenn in einer Überschrift was von Vampiren steht, bin ich dabei. So einfach geht das bei mir. Aber nach dem Lesen der Geschichte, denke ich mir, dass der Titel dem Inhalt nicht gerecht wird. Ok, die saugen kein Blut, sie saugen irgendwie Erregung ...? Aber wenn ich das richtig verstanden habe, sammeln sie ja nur ihre eigene und nehmen sie nicht von anderen, oder? Natürlich, nutzen sie ihre Sexpartner aus, aber mhh ... nee, „Vampire“ mag mir nicht gefallen. Da bin ich vielleicht zu klassisch.

Der Titel Vampire ist bewusst ein wenig irreführend gewählt, aber die Grundidee war, dass sich Sarah, Tarai und Nik parasitär verhalten. Sie (er-) nähren sich von sexueller Energie, die sie durch den Kontakt mit anderen Personen erhalten. Am Beispiel von Sarah und Tarai wollte ich zeigen, dass dieser Kontakt auch zu gegenseitigem Nutzen verlaufen kann, aber die hauptsächliche Vorgehensweise besonders von Sarah und Nik ist ein sexuelles Ausplündern ihrer Partner. Sex-Vampire gewissermaßen :)

Auch hier könnte man auf das Sehen, Hören und Fühlen verzichten.

Du hast recht, ich betone zu häufig das Hören, Sehen und Fühlen des Ich-Erzählers. Werde ich reduzieren.

Ok, ich kann mir denken, dass das Yogaübungen sind, aber ich lese dort immer wieder Ananas.

:D

Ist Tammy etwas besonderes? Erinnert sie ihn an jemanden? Oder ist die Situation doch nicht so gewöhnlich wie man denkt?

Nik kommt für Dich vielleicht ein bisschen skrupelloser rüber, als von mir geplant. Ich wollte ihn nicht als ganz und gar hemmungslos zeichnen. Aus dem Grund gibt es auch ein Teil von ihm, der leidet, wenn Tammy leidet.

Das ist ja wie in nem hartem Porno, und um den Zuschauer zu beruhigen, wird noch mal deutlich gemacht, dass die Frau das auch will. Oder redet er sich das nur ein? Für sein Gewissen?

Ich versteh Dich. War aber weniger als Rechtfertigung gedacht, sondern um zu zeigen, wie Tammy tickt.

Das ist jetzt verwirrend. Ok, die drei lernen Kämpfen. Versteh ich. Aber warum lernen sie den Delphin schwimmen? Ich habe mir die drei wie so Assassinen vorgestellt, schwimmen passt da irgendwie nicht wirklich zu. Brauchst du diese Szene im Schwimmbad?

Die Passage mit dem Schwimmen. Die Grundidee war, dass alle drei „Vampire“ über ein Spezialgebiet verfügen, bei dem sie im Training der Boss sind. Ich fand es vom Plot her interessant, dass die Rollen der Drei wechseln. Diese Spezialgebiete symbolisieren drei „Arbeitsbereiche“, die man in traditionellen ostasiatischen Künsten als wichtig betrachtet: Fechten (Geist/ Konzentration), Schwimmen (Körper/ Stärke), Pranayama (Atem/ Energie). Ob es das für die Geschichte braucht, darüber kann man streiten. Ich denke, dass Du auch in dem Punkt recht hast, aber ich mag mich vorerst nicht davon trennen.

Menstruation vs. Samenerguss ... na da würde ich sagen, fällt den Frauen der Verzicht doch wesentlich leichter. :D Ich dachte es geht um sexuelle Erregung? Warum ist es dann bei der Frau nicht auch der Orgasmus?

Die traditionelle (taoistische) Vorstellung ist, dass Frauen durch den Orgasmus Energie gewinnen können, sie aber durch Menstruation (wieder) verlieren. Männer verlieren die Energie durch den Samenerguss. Sie müssten demnach den Orgasmus vom Samenerguss entkoppeln, was aus ersichtlichen Gründen eine schwierige Angelegenheit ist. :hmm:

Interessant, es so rum zu sehen. Tammy braucht die Gewalt und benutzt Nik um genau das zu kriegen. Irgendjemanden wird zusammen geschrieben.

Ja, das war eine zentrale Frage. Wer benutzt wen und ist es amoralisch eine möglicherweise psychische Störung auszubeuten, selbst wenn das mit Einverständnis der betreffenden Person geschieht?

Äh, da ist die Grenze? Süß.

Stimmt ebenfalls, werde ich rausnehmen.

Hört sich ungesund an.

Diese Pressur/ Technik hab ich mir nicht ausgedacht. Ob das zur Nachahmung empfohlen werden kann, steht auf einem anderen Blatt. :D

Der Bezug zur Challenge fällt mir etwas schwer. Vielleicht: Was wäre, wenn man sich mit Hilfe von sexueller Energie von tödlichen Krankheiten befreien könnte?

Ja, so ungefähr. Die Idee war ein bisschen so: Was wäre, wenn ich mich von der Energie anderer nähren könnte und würde ich das auch machen, wenn das vielleicht den Tod eines anderen Menschen nach sich zieht.

Ich muss allerdings sagen, dass ich mit dem Motto der diesjährigen Challenge ziemlich unglücklich bin. Interpretiert man dieses „Was dann“ nämlich als Frage, welche Entwicklung sich aus einer ungewöhnlichen Situation ergeben könnte, dann dürfte wohl jede gute Geschichte diesem Motto gerecht werden. Es gehört einfach zum Prinzip von Geschichten, dass sie Was dann? – Fragen stellen. Ebenso gut hätte das Motto lauten können: Da war ein Konflikt.

Egal, auf jeden Fall eine tolle Geschichte.

Vielen Dank, Nichtgeburtstagskind, hat mich sehr gefreut, Deine Gedanken zu hören/ lesen.

Gruß Achillus

 

Hi @Achillus,

bevor ich schreibe, will ich dir nur sagen, dass ich deine Geschichte leider nicht zuende gelesen habe. Der Grund dafür ist einfach, dass mir das Thema nicht zusagt. Vampire, näh, ist nicht mein Ding. Die Idee, Erregung statt Blut zu saugen, finde ich ganz cool, definitiv originell. Außschlaggebend war aber, dass ich mit Erotik so gar nichts am Hut habe. Ich weiß, dass es schwer ist, solche Szenen zu entwerfen und fachgerecht zu schreiben, und ziehe meinen Hut vor dieser Kunst. Aber ich habe einfach kein Spaß daran, Erotik zu lesen.

Warum müllt der Typ dann deine Kommentarleiste trotzdem voll? Ganz einfach.

Ich spuckte ein wenig Blut und spülte mir den Mund aus. Während ich mir die Hände abtrocknete, betrachtete ich mein Gesicht im Badezimmerspiegel. Ich stand eine Weile da, drehte meinen Kopf nach links, dann zur anderen Seite. Ich befühlte die glatte Haut der Wangen, strich über meine faltenlose Stirn. In Momenten wie diesem konnte an den Veränderungen kein Zweifel bestehen.

Ich mag zwar nicht, was du schreibst, aber WIE du schreibst. Jedes Wort hier hat, wenn man den Kontext der Vampire kennt, unglaublich viel Bedeutung. An keiner Stelle steht zu viel, aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass du etwas Wichtiges ausgelassen hast.

Andere Stellen.

Das Eichenholz unserer Trainingsschwerter knallte aufeinander, ich hörte, wie die Bokken durch die Luft rauschten und dann erneut das Krachen bei Schlag und Block. Tarai konterte auf der Stelle. Er führte sein Schwert so schnell und leicht, dass es aus meinem Sichtfeld verschwand. Angriff und Gegenangriff, das war jetzt nur noch Intuition. Für taktische Überlegungen blieb keine Zeit.

»Ja«, sagte ich, um das Thema zu beenden, doch Tarai wiederholte, was wir alle wussten: »Du verschleißt sie, wenn du es nur mit einer tust.«
»Schon klar«, sagte ich.
»Und damit meine ich nicht nur ihre sexuelle Energie«, fuhr Tarai fort. Ich kannte das alles.
»Hab mich schon darum gekümmert«, sagte ich.
»Hoffentlich eine Verbesserung«, sagte Sarah. »Du suchst die Falschen aus, das ist dein Problem.«
Tarai nickte zustimmend. »Du hast kein gutes Auge. Sie müssen viel robuster sein.«
»Glaub mir, Tammy ist robust«, sagte ich.
»Tammy?«, grunzte Sarah. »Was für‘n Scheißname.« Sie stellte ihre Trinkflasche zur Seite, erhob sich und ging langsam die Wiese hinunter, hin zu den beiden Yoga-Mädchen.
Tarai und ich sahen ihr hinterher.

Ich kann die Szenen förmlich vor meinem Auge sehen, kann das stumpfe Knacken von Holz hören, mir die Stimmen deiner Vampire vorstellen. Ich bin fast neidisch auf deine Art und Weise, wie du der Geschichte Leben einhauchst. Denn sie fühlt sich echt an, teilweise sogar zu beängstigend real.

Viele Grüße
Michel

 

Hallo Maria, vielen Dank für Deinen Kommentar.

Und Apropos Wahnsinn, ich bin mir nicht gänzlich sicher, aber ich glaube, Du knusperst an meiner liebsten Baustelle: Was mich am Lesen von Fantasy (Fantasy?) am meisten fasziniert, ist die Frage, ob das Fantasy oder Wahnsinn ist. Bei dieser Geschichte frage ich mich das die ganze Zeit, und das finde ich WIRKLICH gut gemacht, wie Du an der Grenze kratzt, mich im Ungewissen lässt.

Sehe ich grundsätzlich auch so. Ich finde auch im Alltag Momente spannend, in denen ich das Gefühl habe, dass sich da eine weitere Ebene unter der normalen Realität auftut. Häufig geht mir das in Kontakt mit anderen Menschen so, manchmal ist es aber auch so etwas wie ein magischer Augenblick. Meine Theorie ist, dass solche Erfahrungen damit zusammenhängen, ob man all die Sorgen, das Vorausdenken, Planen usw. loslassen kann und dann offen ist für die Zwischentöne.

Im Fall dieser Geschichte ist da natürlich mehr als eine Andeutung. Die drei „Vampire“ bewegen sich auf einem schmalen Grat. Ich hatte gehofft, dass es nicht zu bizarr wirkt, weil sonst eine Menge Leser abspringen würden. Von meinem eigenen Geschmack her könnte es allerdings noch eine Schippe schräger sein. Aber wenn ich Geschichten nur für mich selbst schreiben wollte, bräuchte ich sie nicht in einem Forum veröffentlichen.

Ich finde es bewundernswert, wenn Autoren sagen, sie schreiben 100% für sich selbst, Meinung und Empfindung anderer interessiert sie nicht usw. Das ist bei mir nicht so. Ich schreibe auch, um gelesen zu werden.

Der erste Satz gefällt mir nicht. Ich würde das „ein wenig“ streichen.

Überzeugt mich, werde ich ändern.

Ich würde mir an Deiner Stelle also überlegen, NICHT Sophie und Sarah in einer Geschichte auftreten lassen. Es sind beides so Allerweltsnamen, und sie fangen beide mit S an. Das ist doof. Nenn Sophie doch Julia, oder so.

Einverstanden. Werde ich machen.

Da habe ich auch gestutzt. Irgendwie dachte ich am Anfang, dass Sarah nicht wirklich zur Gruppe dazugehört, dass sie mehr ein Nebencharakter ist. Weil sie einen, sorry, in meinen Augen, Nebencharakternamen trägt.

Da bin ich nicht sicher. Nebencharakternamen sind - falls es überhaupt so etwas gibt - für mich Manfred, Dirk oder Kerstin. Aber Sarah? Hm. Muss ich drüber nachdenken.

Der Gedankenstrich innerhalb eines eigentlich zusammengehörigen Konstrukts irritiert mich. Auch hier hat Google mir nicht weitergeholfen, aber ich weiß ja von Studis, dass es irgendwie generelle Praxis (und ein Unding) ist, statt Bindestrichen Gedankenstriche zu verwenden, deshalb: Kann es sein, dass Du Yin Mo-Technik meinst?

Das liegt an meiner Word-Blockformatierung, denke ich. Danke für den Hinweis.

So, mehr Kleinigkeitengeplärre habe ich nicht beizutragen. Nimm Dir davon, was Du für nötig hältst, denn was auch immer Du tust, das ist eine wirklich sehr gelungene Geschichte. Ich habe sie verschlungen, und möglicherweise lese ich sie demnächst sogar noch einmal. Das ist so eine, die mir mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben wird. Danke dafür!

Danke für das Lob und Deine Gedanken zum Text.

Gruß Achillus

Hallo RinaWu, vielen Dank für Deine Zeilen. Hab mich sehr darüber gefreut.

ich finde es interessant, wie hier die Grenzen verschwimmen.

Ja, ich wollte in diese Geschichte ein wenig mehr Ambiguität reinbringen. Ich hatte gehofft, dass der Leser Schwierigkeiten bekommt, ein generelles Urteil über die handelnden Figuren zu fällen, obwohl sie sich zum Teil recht destruktiv verhalten. Auch über das, was da eigentlich passiert, wollte ich den Leser über Strecken im Unklaren lassen. Meine Idee war, dass eben nicht ganz klar wäre, ob die Drei einfach nur verschroben/ irre sind oder ob da mehr dahinter steckt.

Ich fand es auch gut, wie intensiv die körperlichen Szenen waren. Irgendwie war das sehr stimmig, dieses Sexuelle, Körperliche, Nahe mit so etwas Extremem wie Gewalt und fast schon Sucht nach Energiegewinn zu verbinden, koste es, was es wolle. Das ist vielschichtig auf so vielen Ebenen, wirklich gut.

Vielen Dank. Privat denke ich, dass Sexualität und Gewalt in einem evolutionären Zusammenhang stehen. Wenn man sich im Tierreich anschaut, wie brutal die Kämpfe zwischen sexuellen Konkurrenten ablaufen, dass es Vergewaltigung gibt, dass Jungtiere getötet werden, um das Muttertier wieder in Paarungsbereitschaft zu versetzen … In unserer zivilisierten Welt hat Sexualität viel mehr mit Zärtlichkeit, Vertrauen, emotionaler Bindung usw. zu tun, als es von der Natur her „vorgesehen“ ist. Aber diese dunkle Ebene gibt es trotzdem.

Sprachlich ist das wieder sehr dicht erzählt, lässt kaum Raum zum Atmen, das ist schon sehr intensiv.

Das höre/ lese ich natürlich gern. Vielen Dank dafür. Bei Texten mit Ich-Erzähler muss ich mich stets ein wenig bremsen. Ich schreibe eigentlich lieber ein bisschen geschliffener, aber es wirkt sehr merkwürdig, wenn die Hauptfigur eines Textes die normale Sprachebene verlässt. Ich glaube aber, dass der Kompromiss hier recht gut funktioniert.

Vielen Dank, RinaWu.

Gruß Achillus

 

Hallo Vulkangestein, vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Hinweise zum Text.

beim Einstieg war ich zunächst skeptisch: Sex oder sexualisierte Szenen gerade zum Einstieg finden sich gerne mal bei gewissen Filmen und Texten, die gekünstelt anrüchig sein wollen.

Das ist in deiner Geschichte ganz und gar nicht so; der Sex stellt eine zentrale Säule der Handlung dar. Daher ist die erste Szene bereits gut gewählt. Und das noch aus zweierlei Grund: Nik betrachtet sich im Spiegel, d.h. er kann kein Vampir im "typischen" Sinn sein


Schön, dass es bei Dir so ankommt. Ich denke trotzdem, dass es für einige Leser ein Tabu ist, wenn die Geschichte so derb beginnt. Aber in diesem Fall wollte ich gleich mehrere Dinge zeigen, nämlich dass 1) Nik unter einer unheilbaren Krankheit leidet, 2) dennoch positive Effekte (Verjüngungszeichen wie glatte Haut usw.) an sich beobachtet, 3) sexuell hochaktiv ist (was man bei einem Todkranken kaum erwarten würde) und 4) er sich im Bett nicht gerade wie ein Gentlemen benimmt.

Ich habe hier erst gestutzt, weil ich in der Kampfsituation eine visuelle Wahrnehmung an erster Stelle erwartet hätte - und genau das wird aufgegriffen, indem Niks Augenfixierung kritisiert wird. Clever gemacht.

Dieses „ich sah“, „ich hörte“, „ich fühlte“ ist vielleicht ein bisschen zu oft im Text. Mir ging es darum, nicht einfach nur faktisch festzustellen, dass da etwas zu sehen oder zu hören ist, sondern dass die Wahrnehmung des Ich-Erzählers eine Rolle spielt. Beim Schwertkampf ist tatsächlich viel Visuelles wichtig, aber es gehört zu den überlieferten Anschauungen, dass möglichst alle Sinne integriert werden sollten.

Eine krasse Stelle, da man nach der Aufforderung schon eine Art BDSM-Szene erwartet, die aber dann doch so brutal ist, dass ich als Leser fast wieder meinen Gedanken verwerfen will. Später greifst du es ja nochmal auf und sagst, was du hier bereits gezeigt hast.

Ja, das ist ein schmaler Grat. Ich fand/ finde es immer ein wenig befremdlich, wenn es beim Sex so drastisch zugeht, und danach sitzt das Paar ganz friedlich und einträchtig zusammen auf dem Sofa und schaut fern … Ich habe versucht, das Paradoxe eines solchen Verhältnisses einzufangen.

An der Stelle finde ich es interessant, dass die Frau im Text selbstverständlich bisexuell aktiv ist, während die Männer hetero bleiben. Warum sind die so prüde?

Sarah war von Beginn an als die skrupelloseste, aber auch am meisten freie Figur gedacht. Sie ist extremer als die beiden anderen Vampire, wird nicht durch Konventionen oder persönliche Vorlieben beschränkt.

Klar, Sarah regt sich hier eigentlich wegen etwas anderem auf, die Situation macht Sinn.

Aber ich finde Niks Gedankengang dazu nicht schlüssig. Wenn sich die drei so vertraut sind, warum denkt er dann, dass er sie wirklich durch ein Auf-die-Brüste-starren derart aus der Fassung bringen kann, was in ihrem Fall in der Tat herausstechend wirkt?


Das stimmt. Ich werde den eingeschobenen Satz rausnehmen. Es reicht, wenn sich Nik entschuldigt. Dann kann man es auch so auffassen, dass er einfach die Wogen glätten will.

An der Stelle möchte ich meinen persönlichen Kritikpunkt festmachen: die Informationsverteilung … Ich hätte mir in diesem Teil mehr Andeutungen gewünscht, was das Überschreiten der Barriere angeht; den oben zitierten Passus eventuell früher.

Guter Punkt. Ich versuche das beim Überarbeiten mit reinzunehmen.

Insgesamt eine Geschichte, wie man sie selten liest.

Danke. Ich seh das auch so. Die Frage ist für mich, wie exotisch die Konstruktion von Zusammenhängen sein darf. Ich denke, dass die beschriebenen Techniken (hier) weitgehend unbekannt sind und deshalb übermäßig bizarr wirken könnten. Ich habe versucht, das so schlüssig wie möglich rüberzubringen. Und wenn ein Rest an Unklarheiten bleibt ist es vielleicht nicht zu schlimm.

P.S: Wegen dem Ende hatte mich NGK glaube ich aufgeklärt, dass Nik Tammy wahrscheinlich tötet. Mein Leseeindruck war etwas von der Formatierung geprägt, da ich zusammenhängende Absätze als in der Regel eng verbunden interpretiere, wenn der Text das nicht schon die ganze Zeit anders macht. Würde daher einen Absatz vor "Als ich in ..." erwarten. Aber das ist ein Stück weit Lesegewohnheit.

Guter Punkt. Ich sehe das genau so. Den Absatz wollte ich auch reinhauen, aber dann fand ich die beiden Passagen zu kurz. Du hast recht, jetzt könnte man den Schluss so lesen, als würde Nik gleich nach dem Abschied die Wohnung verlassen. Was er (mit Tammy) macht, geht ein bisschen unter.

Deshalb werde ich den Absatz einfügen. Danke für den Hinweis.

Vulkangestein, vielen Dank!

Gruß Achillus

 

Hallo @Achillus,

der Text hinterlässt bei mir einen zwiespältigen Eindruck. Einerseits das ganze Sexenergie-plus-eine-Menge-asiatische-Kampftechniken-Brimborium. Andererseits die Beziehung zwischen dem Erzähler und Tammy, auch den beiden anderen, die mit ihm symbiotisch verbunden sind. Erstgenanntes empfinde ich weitgehend als Schmuckwerk, um Aufmerksamkeit zu generieren. Die Schicht darunter berührt mich, da wollte ich mehr von erfahren, das ist existentiell.
Für den Text spricht aber auch Fantasie und Ideenreichtum, da passt auch der BDSM-Kram inhaltlich sehr gut.
Großartig fände ich, wenn die Waage deutlich mehr die Gefühle der Protagonisten beschreiben würde, so wie ich ihn jetzt lese, finde ich ihn zu reißerisch.

Die Textstellen beziehen sich weitgehend auf sprachliche Aspekte:

Ich befühlte die glatte Haut der Wangen, strich über meine faltenlose Stirn.
auf ein Adjektiv kannst du verzichten.

»Leukämie«, sagte ich.
Ich lauschte den Geräuschen der nächtlichen Stadt.
»Ist es schlimm?«, fragte Sophie nach einiger Zeit müde.
das klingt, allein betrachtet, unfreiwillig komisch.

wickelte es zu einem Zopf und dann zog ich daran, wie an einem Zügel.
wie an einem Zügel, ziemlich abgelutschter Vergleich.

»Die könnte man gut ficken«, sagte Sarah, und nahm einen Schluck aus ihrer Trinkflasche.
Tarai nickte ernst. Wir schauten den Mädchen eine Weile zu. Ich spürte, dass ich schläfrig wurde.
auch das wirkt auf mich eher lustig.

»Hinhocken«, sagte ich, und wieder schüttelte Tammy den Kopf. Ich packte sie bei den Haaren, stieß sie gegen den Schrank und zerrte sie zu Boden. Ich versetzte ihr ein paar Tritte, sie schrie auf, und wieder sagte sie: »Okay. Okay, ich mache, was du willst.«
»Zeig mir deine Fotze«, sagte ich und beobachtete, wie Tammy sich auf allen Vieren herumdrehte und mir ihren Hintern entgegenstreckte.
mm, SM-Session-Speech, da fehlt es mir an innerer Notwendigkeit.

Betrachtete die Konturen ihres Körpers, die Narben der Schnittwunden, die sie sich selbst zugefügt hatte.
gut eingefügt, der Hinweis auf die Schnittwunden.

Tammy bedeutete der übliche BDSM-Firlefanz gar nichts. Sie hatte kein Interesse an ausgefeilten Rollenspielen, raffinierten Spielzeugen, Uniformen oder Lack- und Lederphantasien.
echt, das zeigst du aber nicht, hier finde ich tell ungünstig.
Alles, was sie wollte, war rohe Gewalt.
siehe oben

Aus ihren grünlich schimmernden Augen sprach etwas zu mir, es war, als wandte sich mir - zum ersten Mal in meinem Leben - ein Mensch ganz und gar zu. Ganz und gar offen, ohne jeglichen Vorbehalt. Ohne Kritik. Das war natürlich Unsinn, aber vielleicht hatten mich die letzten Wochen weich gemacht.
:Pfeif:stark, auf der Szene könntest du länger dranbleiben.

Im Westen der Stadt stand die Sonne glutrot über schwarzen Häuserschluchten.
eins zu viel.

Ich denke, da lässt sich noch mehr draus machen, vielleicht änderst du ja noch was.

viele Ich-geh-jetzt-ins-Fitnessstudio-der-Energie-wegen-Grüße
Isegrims

 

Hallo Friedrichard, vielen Dank für Deinen Kommentar.

Yoga, Sadomaso und Kämpfe mutmaßlich erwachsener Menschen mit Holzschwertern …

Klar sind die erwachsen. Kenjustu-Sparring ist nicht ungefährlich, das ist kaum etwas für Kinder.

Flusen auflesen – schlicht der Reihe nach!

Schaden wird's eher nicht - denk ich.


Ganz im Gegenteil. Ich bin Dir dankbar dafür.

Nun gut, wenn man die Struktur zweier Hauptsätze oder Inhaltliches hervorheben will, ist das ja okay. Aber immer, wenn gleichrangige Teile eines zusammengesetzten Satzes ganz hervorragend im „und“ das Komma an sich ersetzt finden? So auch hier

Diese Regel erwähnst Du öfter mal bei meinen Texten. Ich kenne das so gar nicht. Entweder man schreibt das Komma immer vor dem und, wenn es zwei Hauptsätze gibt oder eben gar nicht. Dass damit irgendetwas betont wird, war mir nicht klar. Werde dazu mal recherchieren.

wobei ich das „da“ für entbehrlich halte, liegt doch ein Stadtpark selten woanders als gerade „da“, wo er liegt.

Da hast Du recht, das “da” kommt weg.

Erstaunlich wenig Flüchtigkeit bei zehn Seiten Manuskript (Lob kann auch schon mal seltsam klingen) – hier ist mal eine am Ende

Thx! Naja, ich lese den Text wieder und wieder. Beim Entwickeln einer Geschichte verbringe ich wahrscheinlich mehr Zeit mit Lesen, als mit Schreiben.

- kommstu selber drauf ...

Äh … Nee, bitte klär mich auf. Ist da ein Komma falsch?

(Konjunktion „soweit“, alle anderen unbestimmten zeit/örtlichen Inhalte auseinander … Tipp: Grundsätzlich auseinander schreiben - „soweit“ und „so weit“ verhalten sich in der Anwendungen wie 1 : 9)

Danke, wusste ich nicht.

„lesen“ (Imp. „lies“!) und „lassen“ (Prät. „ließ“) zu verwechseln. Gesprochen wäre es kein Problem ...

Alles klar, Friedel, danke. Wie immer aufschlussreich und eine echte Hilfe!

Gruß Achillus


Hallo Chutney, danke fürs Lesen und Kommentieren!

interessant, dass dein Text gleichzeitig mit dem Beitrag von @Maedy auftaucht. Auch hier geht es um Kontrolle, Optimierung, die Beherrschung des Körpers, in diesem Fall durch Disziplin, Anstrengung und Skrupellosigkeit, v.a. durch Focussierung auf das Ziel. Die Aussage des Textes ist, dass sie so tatsächlich ihr Ziel erreichen.

Hm, ein spannender Punkt. Tatsächlich gibt es unter den Leuten, die diese Dinge praktizieren gewissermaßen zwei Lager. Auf der einen Seite stehen die, die behaupten, dass buddhistische/ taoistische Ethik über die bürgerliche Ethik hinausgehen müsse. So in dem Sinne, dass nur ein wirklich guter Mensch ein spirituelles Ziel (Erleuchtung, Selbsttransformation) erreichen kann. Und andere behaupten, dass das Erreichen eines spirituellen Ziels überhaupt nichts mit Ethik zu tun hat, sondern lediglich eine Frage der persönlichen Energie/ Stärke ist. (Vielleicht wäre das eine Parallele zu George Lucas mit seiner hellen und dunklen Seite der Macht?)

Ich habe nicht ganz verstanden, was das Ziel ist. Wenn sie einfach gesund werden, wenn sie genug Energie haben, könnte Nik ja mit Tammy hinterher glücklich werden. Aber sie gehen irgendwo hin und während du vorher das Schmetterlingsschwimmen und die sexuellen Techniken und das alles sehr genau darstellst, bleibst du bei dem, was die Drei anstreben, schwammig.

Für das Ende fand ich bislang nur wichtig, dass die drei “Vampire” den bevorstehenden Tod überwinden/ überwinden wollen. Dazu benötigen sie Energie und die nutzen sie, um eine Barriere zu öffnen, einen Riss in der Realität, im normalen physikalischen Raum. Du möchtest erfahren, was sie dann machen, ob sie durch den Spalt in eine andere Dimension schlüpfen, in eine Art paradiesisches Jenseits oder in eine Parallelwelt oder einen Zeittunnel usw.

Ich verstehe das Bedürfnis, das zu erfahren, aber ich bin nicht sicher, ob solche Erklärungen der Geschichte gut tun. Werde ich drüber nachdenken.

Das wirkt ja eher so wie Höllenfeuer. Also, es geht irgendwie um eine höhere Energiestufe. Ich verstehe das an diesem Punkt so, dass die beiden ihm den letzten Rest Energie verpassen, der ihm noch fehlte.

Er verlässt Tammy und da sie offenbar mit Inbrunst das Ziel verfolgt zu sterben wird sie für die Geschichte zum Gegenpol der drei.


Ja, das war ein zunächst nicht beabsichtigter Punkt, dass Tammy in ihrer Todessehnsucht in die andere Richtung schaut. Aber dann fand ich diesen Aspekt reizvoll. Sarah und Tarai verpassen Nik nicht etwa einen Rest Energie, sie demonstrieren ihm, dass es ihnen beinahe gelingt, die Barriere zu öffnen. Als Tarai sagt »Es ist so weit«, meint er »Sarah und ich sind so weit. Es liegt jetzt an dir.« Nik weiß, dass er jetzt der letzte im Team ist und dringend die restliche Energie zusammenkratzen muss.

Achillus, ganz ehrlich, ich weiß bei deinen Texten nie, ob da wirklich etwas ganz Tiefgreifendes drinsteckt oder ob das alles großer Humbug mit Special Effects ist, Sex und Gewalt und übermenschlichen Fähigkeiten und so, aber in jedem Fall ist es super geschrieben und ich fühle mich gut unterhalten.

Aus meiner Sicht ist es tiefgründig, was diesen Text betrifft. Aber ich bewerte kulturfremde Praktiken wie Yoga, Tantra oder Kenjutsu auch völlig anders, als der Leser, der diese Dinge nicht kennt. Deshalb kann ich dazu nicht viel sagen. Schön, dass es Dir trotzdem gefallen hat. Vielen Dank für das Lob.

Wahrscheinlich würde ich es mit "Fantasy" taggen. Ich musste an „Die Reinheit des Mörders“ von Amélie Nothomb denken, wo sie versuchen durch einen extremen Lebensstil ihr Erwachsenwerden aufzuhalten. Aber da gelingt es eben nicht ... Du schreibst in Vergangenheitsform, d.h. dein Protagonist weilt doch noch auf der Erde?

Also Fantasy ist das für mich nicht, aber ich verstehe den Gedanken. „Die Reinheit des Mörders“ kenne ich nicht, werde ich mal nachschlagen. Was die gewählte Vergangenheitsform betrifft, da nutze ich die Freiheit des Autors, dass sein Ich-Erzähler seine Geschichte theoretisch auch im Moment seines Todes erzählen kann.

Vielen Dank, dass Du Deine Gedanken zum Text geteilt hast.

Gruß Achillus


Hallo Mädy, vielen Dank für Deine Hinweise. Schön, dass Du die Geschichte gelesen und kommentiert hast.

ich habe Deine Geschichte zugegebenermaßen in zwei Teilen gelesen. Mir macht das nichts aus. Wenn mir etwas zu lang ist, aber es mir grundsätzlich gefällt, dann lese ich es später einfach weiter. Manch anderer mag da abspringen. Soweit ich es sehe, hatten auch schon einige der vorherigen Kommentatoren einige Längen bemängelt. Die Delfinszene könnte auch m.E. ohne Verlust wegfallen.

Ja, den Hinweis nehme ich gern auf, aber ich finde die Szene wichtig, weil sie die Beziehung der Drei rundmacht. Sie steht in Zusammenhang mit der Schwert- und der Yogaszene.

Im Gegensatz zu den anderen habe ich die Geschichte gar nicht mit Fantasy verbunden. Beim Lesen kam es mir eher so vor, als seien die drei ganz normale Menschen, leider erkrankt und deswegen einem esoterischen Heilsversprechen verfallen. Mag ja durchaus sein, dass es einen Placebo-Effekt gibt für eine gewisse Zeit.

Hm, dann stand Dir eine Überraschung bevor.

Hier mutmaßte ich zunächst einen Rückblick in eine ferne Vergangenheit. Der Schwertkampf und der ungewöhnliche Name "Tarai" haben mich da irgendwie für einen Moment auf die falsche Fährte gebracht. Das hat für mich den Lesefluss gestört.

Vielleicht ist es nicht ganz alltäglich, dass Leute im Park Schwertkampf üben, aber glaub mir, das kommt vor.

Was passiert da eigentlich? Das kann ich nicht wirklich einordnen, allenfalls zusammenreimen. Also doch Fantasy? Oder ein symbolisches Sterben-/Gehenlassen? Und dann liegt Nik wohl am Boden, aber wie ist er dahin gekommen. Auch die folgenden Zeilen bringen für mich keine Aufklärung, sondern eher noch mehr Verwirrung.

Ich denke, die Verwirrung kommt daher, weil Du von vornherein ausschließt, dass die drei tatsächlich an der Transformation ihres Energielevels arbeiten.

Der Titel "Vampire" dagegen trifft es für mich nicht ganz. Ein Vampir ist im übertragenen Sinne für mich jemand, der auf Kosten anderer lebt.

Das ist ziemlich genau, was die Drei machen. Jedenfalls habe ich versucht, das darzustellen, und an einigen Stellen wird die Skrupellosigkeit auch in Gesprächen transportiert.

Sie nehmen ja nichts, saugen keine Lebensenergie ab, sondern versuchen vielmehr ihre eigene Energie zu bunkern.

Das ist richtig. Aber für diese Energiesteigerung brauchen sie andere Personen, und ihnen ist weitgehend egal, wie es denen mit ihren Praktiken geht. Ich habe dieses zentrale Thema der Geschichte gleich in der ersten Szene zeigen wollen, als Nik keine Rücksicht darauf nimmt, dass seine Partnerin im Grunde todmüde und erledigt ist.

Vielen Dank für Deine Gedanken zum Text.

Gruß Achillus

 

ich:
Erstaunlich wenig Flüchtigkeit bei zehn Seiten Manuskript (Lob kann auch schon mal seltsam klingen) – hier ist mal eine am Ende
Muttertext:
Darauf wartete, dass ich über sie herfiel, wie der Schakal, den sie ihn mir suchte.
ich:
- kommstu selber drauf ...
Du:
Äh … Nee, bitte klär mich auf. Ist da ein Komma falsch?
ich:
Siehe "Muttertext", fett Gedrucktes

Tschüss und vorsorglich ein schönes Wochenende vom

Friedel

 

Moin!
Nicht nur, daß ich hier neu bin, diese Geschichte ist auch die erste (und bislang einzige), die ich in diesem Forum gelesen habe. Da sie sich aber definitiv von vielen anderen Kurzgeschichten, die man so im Netz lesen kann abhebt, möchte ich auch gerne meine Eindrücke und Anmerkungen dazu zum Besten geben.

Einige Punkte wurden schon von anderen Leserinnen und Lesern angesprochen: Das Betrachten von Sarahs Brüsten schon eine Grenzüberschreitung, die beiden S-Namen Sarah und Sophie, die Bitch von dem Schlägertypen in der Bar. Da bin auch ich beim Lesen drüber gestolpert.
Gestolpert bin ich auch über die Bezeichnung "Wackelkandidat" bezüglich Tarai. Das klingt für mich nach rausgewählt werden, nach Politkasper-Gehabe. Sollte aber ja eher sowas wie "das schwächste Glied in der Kette" aussagen.
Das sich Sarah eine Zigarette an einem Teelicht anzündet, fand ich auch irgendwie unpassend. Machen Raucher ja eher ungerne und gilt - kenne ich zumindest so - als verpönt. Oder ist das nur in Norddeutschland so? Kann ja auch sein, daß du genau das damit zum Ausdruck bringen wolltest: Sarah sind derlei Konventionen völlig egal. Dann würde ich das irgendwie kenntlicher machen.

Das Ende hab ich nicht verstanden. Hat er sie jetzt umgebracht? Hat er sie vergiftet und geht dann, muß er also gar nicht bei ihrem Tod dabei sein, um die Energie zu erhalten? Ergibt doch wenig Sinn, oder?

Mit "Fantasy" würde ich die Geschichte auch ganz bestimmt nicht klassifizieren. Als Fantasyleser und -fan hätte mich das gestört, denn es ist nicht Fantasy sondern Phantastik. Siehst du ja aber wohl auch so.

Was ich offenbar deutlich anders beurteile, als viele andere user hier, ist, wie lang so eine Kurzgeschichte sein sollte / sein darf. Ich sehe ganz bestimmt keine Längen, viel mehr fällt es mir schwer, mit allzu kurzen Erzählschnipseln zurecht zu kommen. Eine Kurzgeschichte ist kein Buch, schon klar. Aber eine Geschichte mit dem Umfang von beispielsweise 20 Seiten ist auch kein Buch...
Im Bereich Fantasy würde ich auf die Kurzgeschichten von Wagner (Kane) oder Sapkowski (Geralt) verweisen. Meines Erachtens brillante Kurzgeschichten, die sich dennoch Zeit nehmen und auch Ausschweifungen nach rechts und links erlauben.
Umgemünzt auf deine Geschichte könnte das bedeuten, ruhig noch ein bißchen mehr über Sarah und Tarai zu erfahren, deren Charaktere (auch den von Nik) in etwas längeren Szenen anschaulich werden zu lassen.
Da das aber eine von allen anderen usern abweichende Meinung ist, gehe ich davon aus, daß etwas mit der Meinung nicht stimmt, statt mit dem behandelten Umstand. (was mich daran zweifeln lässt, hier eine KG von mir zu veröffentlichen...)

So, ich hoffe, ich habe nicht gegen allzu viele Gepflogenheiten verstoßen und nicht nur belanglose Allgemeinplätze verfasst!

Gruß,
nördler

 

Hallo Achillus,

wieder einmal sehr starker Tobak, deine Geschichte. Du schaffst es wie kein zweiter so dermaßen verschiedene Stränge zu einem atmosphärisch dichten Gewebe zu verbinden. Du machst es ja gerne rätselhaft und hier gehst du in meinen Augen an die Grenze des Zumutbaren.
Das soll ein Kompliment sein. Nur, wer so verdammt gut schreiben kann, kann es sich erlauben, den Leser so lange im Ungewissen zu lassen. Das machst du wirklich meisterlich. In jeder Szene wirfst du ein neues Licht, bringst weitere Andeutungen, die die Neugierde ansteigen lässt.
Das Ende dann ... ich weiß nicht. Es gibt mir nicht die Befriedigung, die ich mir gewünscht habe. Bei so viel Sex hätt ich mir da einen Orgasmus gewünscht. In der jetzigen Form läuft mir das zu sehr aus. Ich muss gestehen, mir war unklar, was das Ende jetzt bedeutet und war froh, als du deine Erklärung gegeben hast. Mit der Erklärung passt das, aber dass er sie letztlich umbringen wird, nein, das habe ich so nicht rausgelesen. Das würde ich mir deutlicher wünschen.

Es gibt nicht viele Geschichten hier, die Sex so zentral behandeln, ohne dabei im Selbstzweck stecken zu bleiben. Ich finde, das ist ein hervorragender Text, um sichtbar zu machen, wie Sex als wichtiges Element funktionieren kann. Aber man kann den Text auch heranziehen, um viele andere Dinge daran aufzuzeigen: Vor allem Verdichtung, die Kunst des Weglassens.

Ein außerordentlicher Lesegenuss.

Grüßlichst
Weltenläufer


wie der Schakal, den sie ihn mir suchte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej @Achillus ,

diese Geschichte kannst du so schreiben. Sie ist spannend, nicht herkömmlich, auch nicht vorhersehbar, originell und sehr sauber. Dass sie mir gerade deswegen nicht behagt, muss dich nicht stören.
Aber ich will versuchen, dir meine Lesart zu schildern, nicht weil ich denke und mir vorstelle, du würdest/solltest sie ändern, sondern nur damit du weißt, dass es Gründe dafür gibt, weswegen ich so empfinde. Und wer weiß, vielleicht haben die Gedanken ja auch Platz bei dir. :shy:

Es gibt nichts in dieser Handlung, was es anzweifeln gibt. Genau so könnte es sein. Du sagst, was Sache ist. Und gerade deswegen nehme ich dir die einzelnen Charaktere so schwer ab. Ich gehe nicht wie du die gesamte Zeit davon aus, dass es ihnen um eine Idee der Energie geht, um die jeweiligen Erkrankungen zu besiegen. Die sind Kämpfer und Sportler und glauben daran. So wie andere an anderes. Sich gegenseitig dabei nutzen zu können, muss ich glauben. Ein bisschen wie im Märchen. Und ich ertappe mich dabei, wie ich immerzu „aber" denke. Denn ich will sie in erster Linie als gewöhnliche Menschen sehen, auch damit mich ihr Schicksal berührt, ihre Zusammenkunft, das was sie vereint, was sie zusammengebracht hat.

Ich weiß um Energie und auch um die Kraft darum und wie, bzw. womit man sie beeinflussen kann. Ich weiß auch darum im Hinblick auf Krankheit. Vielleicht behagt mir auch deshalb nicht die Herangehensweise, weil sie negativ durch Gewalt und Aggression behaftet ist. Das tut nich Not, wie man hier oben im Norden der Republik sagt. Deine Entscheidung. ;)

Und so überlege ich eben am Ende, ob es einen besonderen Grund gibt für die drei Vampire zu überleben, als des bloßen Lebens wegen. Nicht weil es mehr sein müsste, sondern weil die eben alle drei so ungewöhnlich sind und eher negativ behaftet. Ich denke dabei an die Szene in der Bar, wenn deine Protagonistin, den Mann, der sie (auf ungehobelte Art) darauf aufmerksam macht, dass nicht geraucht werden darf, eiskalt attackiert. Das ist mir zu gewollt und reißerisch und erinnert mich (wiederholt in deinen Texten) an amerikanisches Kino. Und somit geht mir die Empathie aus und die Glaubwürdigkeit. Das Thema ist so interessant, dass sich für mich dadurch Distanz aufbaut und ich die Geschichte quasi loslasse und konsumiere. Das ist schade. Für sie und vor allem für mich. :D

Du hast auf alles geachtet. Die Charaktere sind mehrdimensional, immer geschickt gezeigt und intelligent ausgewählt in ihren Eigenschaften. Und es überrascht dich vielleicht nicht, dass ich Tammy am gelungensten empfinde.

Das Ende fällt für mich ebenfalls in die Kategorie „überzogen und reißerisch“. Mir hätte, damit es eine greifbare Geschichte mit lebensnahen Charakteren wäre, völlig ausreicht, wenn z.B. Nik aufgegeben hätte, wenn Tammy aus ihrer devoten Haltung noch mehr herausgetreten wäre und die Führung übernommen hätte. Dennoch ist sie toll geworden. Wie sie Gefühle ins Spiel gebracht hat und Nik fühlen ließ. Das kann und will ich dir nicht absprechen, wie deine Schreibfertigkeit eben auch überhaupt nicht. - Bin ja nicht blöd. :lol:

Nun ja, ich könnte noch länger drüber nachdenken und mich austauschen, aber ich belasse es erst einmal hierbei und wünsche dir viel Erfolg in der Challenge.

Freundlicher Gruß, Kanji

 

Hi @Achillus,

Jup cooles Ding. Hab ehrlich gesagt zum Inhalt nicht sehr viel hinzuzufügen, ich schließe mich einfach mal denen an, die es toll fanden. Hab noch zwei Anmerkungen.

Ich erzählte, wie Sarah versucht hatte, mir einen massiven Energieschub zu geben, indem sie die Yin Mo – Technik anwandte.
Solche Sätze, in denen das Wort indem vorkommt, finde ich zum Zehennagelaufrollen. Bäh. Bitte mach das weg, das ist so furchtbar tellig und sieht einfach grausig aus. Warum nicht „Ich erzählte, wie Sahra versucht hatte, mir mit der Yin Mo-Technik einen massiven Energieschub zu geben.“?

Tammy küsste mich. Ich schmeckte ihre Lippen, roch den Duft ihres Körpers. Ich wollte etwas sagen, doch ich brachte nichts heraus. Tammy verstand, was in mir vorging.
»Schon gut«, sagte sie und schaute mich an. »Zeit, Abschied zu nehmen.«
»Ja«, sagte ich tonlos.
Als ich in dieser Nacht die Tür meiner Wohnung hinter mir ins Schloss zog, war es vollkommen still. Ich hörte nicht den Klang meiner Schritte im Treppenflur. Nicht das Schlagen der Haustür.
Ich trat auf die Straße und sog die kühle Nachtluft ein. Ich ging, ohne mich umzudrehen. Ich wusste, dass ich nicht zurückkehren würde.
Deine Intention war, dass er sie tatsächlich umbringt, nicht? Und erst danach die Wohnung verlässt? Wieso machst du dann nicht einen Absatz hinter tonlos? Dann würdest du dem Leser zeigen, dass zwischen dem Verabschieden und dem Verlassen der Wohnung Zeit vergeht, denn so wie es jetzt ist, ohne Absatz, denke ich als logisch lesende Leserin, dass das unmittelbar aufeinander folgt. Wenn du einen Absatz machst, ist das eben nicht mehr so. Dann kann man die Lehrzeile mit seiner eigenen Fantasie füllen und der Mord stehtwortwörtlich zwischen den Zeilen, er hat einen Raum, in dem er passieren könnte.
Dann wäre da dieVerwirrung vielleicht nicht mehr ganz so groß.
Auch wenn man da immer noch schön die Lösung reininterpretieren kann, die man reininterpretieren möchte.
Denk mal drüber nach.

Liebe Grüße aus Texas,
Anna

 

Hallo Achillus,
Eine außerordentliche Geschichte hast du da geschrieben, die sehr stimmig ist. Auch wenn ich am Anfang über ein paar Details meckere, finde ich, das der anfängliche Haken da ist, der den Leser in de Bann zieht. Bezüglich Spannungsbogen finde ich aber, dass er zwar schnell hoch kommt, dann aber flach wird. Eine Prise Konflikt würde der Geschichte gut tun und zwar nicht nur angedeutet, sonder auch ausgelebt. Es geht ja sozusagen recht knapp her. Sowohl Tarai als auch Nick sind Wackelkandidaten. Tarai kriegt die Kurve und anscheinend auch Nick. Aber was muss Nick tun, um die Kurve zu kriegen? Tammy hat er offensichtlich nicht getötet und ansonsten konnte ich nichts erkennen, was in ihm ablief, damit er in die Lage gelangt, mit den anderen das Tor zu öffnen.
Die Idee finde ich aber auf jeden Fall genial.

Ich spuckte ein wenig Blut und spülte mir den Mund aus. Während ich mir die Hände abtrocknete, betrachtete ich mein Gesicht im Badezimmerspiegel. Ich stand eine Weile da, drehte meinen Kopf nach links, dann zur anderen Seite. Ich befühlte
Etwas zu viel davon...

er lag über Sophies nacktem Leib.
»Das war crazy.« Sophies Stimme klang matt. »Lange nicht mehr so gefickt.«

Leib - crazy hier mischst du ein altes Wort mit einem neuen - weiß nicht, ob du das so willst. Stimmiger fände ich statt Leib: Körper

LG
Bernhard

 

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