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Vyrroc-Paraphilie

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15.04.2002
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Vyrroc-Paraphilie

Krallen strichen über seine Haut. Abertausende Härchen richteten sich auf. Zahnreihen wanderten von der Schulter bis zur Hand. Dann schloss sie ihr Gebiss. Zähne durchdrangen Haut und Fleisch. Langsam zermalmten die Kiefer seinen Knochen. Er schrie.


»Muss verreisen ... weil ...« Karne ließ den Satz unvollendet. Sein Sohn Volt hörte sowieso nicht ihm zu, sondern PlayBLive, das auf der Mattscheibe waberte. Vyrroc im Quiz gegen Menschen, letztere vertreten durch einen dicken englischen Rentner. Der Außerirdische konnte eine Frage über die Reality-Soap VeggieFort nicht beantworten. Sein schwarzer, schuppiger Schädel zuckte abwechselnd nach links und rechts. Der Engländer kicherte und bekam ein rotes Gesicht.
Volt hätte lieber übers Netz eine Runde RunThemDown gezockt, aber der Rechner seines Vaters war zu alt dafür. Der Junge warf einen Blick auf sein Mobiltelefon. Noch zwei Stunden, dann durfte er wieder nach Hause. Er hasste die wöchentlichen Besuche bei seinem Vater. Nicht nur wegen des veralteten Rechners.
»Aufs Klo«, sagte Volt und sprang auf. Er schlängelte sich um den zerschlissenen Sessel mit den leeren Pizzaschachteln und stakste über einen Wäschehaufen hinweg. In der winzigen Toilettenkabine schloss er sich ein, klappte den Deckel hoch und setzte sich. Innen an der Tür hing ein Poster von Tira Young. Neben sich auf dem Boden entdeckte Volt einen Vyrroc-Manga – ein Original. Volt kannte nur die übersetzten Versionen, weil er die Schrift der ETs nicht lesen konnte. Die gezeichneten Außerirdischen auf dem Titelbild waren keine der Comic-Helden, die er kannte. Aber einer trug eine kompliziert aussehende Waffe. Der Junge schlug das Heft auf. Sein Blick wanderte über die Panels. Egal, dass er die Schrift nicht verstand. Er blätterte um. Seine Augen wurden groß. Eilig schlug er den Band zu und ließ ihn fallen.
Kurz darauf stand er auf und bediente die Toilettenspülung. Sein Blick fiel erneut auf den Manga. Er griff danach und schob ihn unter seinen Pullover. Sein Herz klopfte, als er zurück ins andere Zimmer ging und sich wieder PlayBLive widmete. Sein Vater stopfte Sachen in einen Rucksack. Der Engländer hatte eine Reise nach Vyrroc gewonnen und verspritzte den Inhalt einer Sektflasche auf die Assistentin des Moderators und auf seinen unterlegenen Kontrahenden.


»Wie wars?«, fragte Esme ihren Sohn, der es sich unter seiner Thundersting-Daunendecke bequem machte.
»Cool«, sagte Volt kurz angebunden und gähnte. Es war ausnahmsweise keine Lüge, aber seine Mutter rechnete mit keiner anderen Antwort, und der Junge wollte sie nicht nerven.
Seb trat in Volts Zimmer. Er hatte den obersten Knopf seines Hemdes geöffnet und hatte eine Blümchen-Krawatte von Antonioni in der Hand. Er war heute von einer Geschäftsreise nach Vyrroc zurück gekommen. Sein Gesicht war gezeichnet von Reisestress und zuviel Arbeit.
»Willst du dem Jungen auch gute Nacht sagen?«, fragte Esme.
»Wie sieht das hier eigentlich aus?«, grunzte ihr Freund. Volt zuckte leicht zusammen.
»Wird Zeit, dass du mal lernst, was das Wort Ordnung bedeutet«, meinte er.
»Lass ihn doch«, sagte Esme leise, »er ist müde.«
»Widersprich mir nicht«, zischte Seb. Er trat an Volts Bett. »Du stehst auf und räumst auf«, fuhr er ihn an.
»Lass ihn«, rief Esme.
Volt machte keine Anstalten, aufzustehen. Seb zog ihm die Decke weg. Der Comic landete flatternd direkt vor seinen Füßen.
»Was haben wir denn hier?« Seb hob das Heft hoch und schlug es auf. Für einen Moment fehlten ihm die Worte.
»Lass ihn doch«, wiederholte Esme, die sich am Türrahmen festhielt.
Seb schluckte. Seine Wangenmuskeln zuckten wie Froschschenkel unter Strom.
»Wenn ich sowas noch einmal bei dir sehe, nehme ich dir den Computer weg«, sagte Seb. Eine schlimmere Drohung gab es nicht. Er drehte sich zu Esme um. »Dein Sohn ist krank.« Er griff nach ihrem Oberarm und knallte die Zimmertür zu.
Einige Minuten später hörte Volt rhythmische, spitze Schreie aus dem Schlafzimmer.


Ein Abenteuer. Eine andere Wirklichkei. Vyrroc-Realität. Karne fühlte sich völlig fremd hier im fossé gris, Rue Laruelle 4, Lüttich, Belgien. Den Blick umher schweifen lassen ... manche Umrisse wurden zu gebeugt sitzenden Menschen, die meisten zu Vyrroc. Einige blieben unidentifizierbar. Genauso die fremde Musik. Klang wie mehrere Metal-Hymnen gleichzeitig. Süßer, kalter Qualm.
Die Bedienung war ein Vyrroc. Zwischen seinen dunkelgrauen Hautschuppen klemmten blaue und schwarze Stoffstreifen – Körperschmuck oder Statussymbol. Seine Zahnreihen klackerten, als er Karne auf Französisch ansprach. Der konnte nur vermuten, was der Außerirdische gesagt hatte.
»German. Give Beer«, entgegnete Karne stakkatohaft.
Der Vyrroc grunzte und ließ mit einer geschmeidigen Bewegung eine Flasche Amstel auftauchen, die er vor Karne auf die Theke stellte.
Karne nahm einen tiefen Schluck. Das Bier war warm. Vyrroc vertrugen keine kalten Getränke. Aber sie vertrugen sich mit den Menschen. Karne fand das erstaunlich. Er vertrug sich nicht mit den Menschen. Er starrte auf den Aufkleber an der Bierflasche. Knibbelte ihn ab.
»Ycrr.«
Karne fuhr herum. Der intime Vyrroc-Gruß.
Es war Zvire. Er erkannte sie sofort. Leicht zitterte seine Hand, als die Außerirdische sie umfasste, um ihn mit sich zu ziehen. Zwischen den Umrissen an den Tischen hindurch. Zu einer kleinen Tür im Schatten. Eines dieser EU-Poster mit einer Frau und einem Vyrroc, die einander die Hand reichten, hing an der linken Wand. Rechts ging es eine Treppe hinunter. Die Geräusche blieben zurück, als die Vyrroc Karne durch den Keller führte. Es roch nach Schimmel. Niedrige Blechtüren links und rechts. Irgendwo tropfte Wasser. Zvires Schuppen knarrten, als sie ihn in eine unbeleuchtete Nische schob. Er spürte Holzbalken an seiner Seite. Roch Zvires Atem. Da waren plötzlich Ketten aus blankem Metall. Scharfe Krallen auf seiner Haut.


Es war still in der Wohnung, aber draußen war es schon hell. Volt kletterte aus dem Bett, zog sich Socken an und lief in die Küche. Er schob eine Karstadt-Tüte zur Seite und öffnete den Kühlschrank. Der Junge wählte einen blauen Energy-Drink und setzte sich auf den nächsten Küchenstuhl, der mit rot-weißem Blümchenmuster bezogen war. Er nahm einen Schluck von dem süßen Getränk. Dann fiel sein Blick wieder auf die Karstadt-Tüte zu seinen Füßen: Altpapier. Er blätterte gelangweilt durch die zerrissenen Reklameblättchen – und stutzte. Ungläubig zog er den Comic hervor, den Seb ihm gestern abgenommen hatte. Sein Herz begann sofort heftig zu klopfen. Er horchte, aber es war immer noch kein Geräusch von seiner Mutter oder ihrem Freund zu hören. Schnell huschte er mit Flasche und Manga zurück in sein Zimmer und in sein Bett. Er bereitete sich darauf vor, das Heft beim ersten Geräusch in der Wohnung in der Ritze zwischen Bett und Wand verschwinden zu lassen. So leise wie möglich blätterte er die Seiten um. Seine Augen sogen die fremdartigen Bilder auf. Er sah Vyrroc, und Menschen. Er konnte die Schrift nicht lesen, aber er verstand trotzdem. Schließlich kam er atemlos auf der letzten Seite an. Rechts unten hatte jemand etwas mit einem Kugelschreiber notiert. Diese Zeichen konnte Volt entziffern, und er wusste auch sofort, worum es sich handelte: Um die Zugangsdaten zu einem Internet-Forum.


Das Männerklo im Bahnhof Lüttich Guillemins stank. Karne kauerte in einer der Kabinen. Seine linke Hand hatte er in Klopapier gewickelt. Ihm war kalt, er war verkrampft und hungrig, er hatte nicht geschlafen. Er zitterte. Draußen urinierte jemand an die Wand über der Bodenrinne. Das Plätschern übertönte seinen schweren Atem. Die Tür klapperte, dann war es still. Das Schwein hatte sich nicht einmal die Hände gewaschen. Vermutlich ein Geschäftsmann, überlegte Karne. Gleich gibt er seinem Vorgesetzten die Hand. Karne schnaubte.
Er fasste einen Entschluss. Langsam und mit unbeholfenen Bewegungen entfernte er das Klopapier. Er verzog das Gesicht, nahm neues Papier und wickelte seine Hand wieder ein. Den Rest spülte er ins Klo. Er holte tief Luft und verbarg die Linke in der Jackentasche.
Kurz nach neun Uhr verließ Karne seine Kabine. Es war Samstag, daher war auf dem kürzlich renovierten Bahnhof nicht viel Betrieb. Alles war voller bunter Werbung. Viele Plakate zeigten lächelnde Menschen und freundliche Vyrroc. Sie sahen darauf aus wie Erlöser, mit Lichtkränzen und sonnigem Glanz auf ihren Körperplatten.
Karne fand eine Apotheke und kaufte Verbandszeug und Paracetamol für knapp acht Euro. Ein Stück weiter fand er McDonalds und kaufte sich Burger und Cola.
Draußen regnete es. Nach kurzer Überlegung ging Karne zurück in sein Klo. Sofort fielen ihm die Blutspuren auf den weißen Kacheln auf. Er versuchte, sie wegzuwischen. Dann verband er seine Hand, nahm zwei Tabletten und aß den Burger. Kurz darauf meldete sich sein Handy. Es war eine Nachricht von Zvire. Komm heute wieder. Das zweite ist immer das beste.
Karne holte tief Luft. Er spürte, dass er lebte.
Ja.


Seb und Esme waren auswärts essen. Volt hatte ungeduldig gewartet und so getan als würde er fernsehen, bis die beiden endlich verschwunden waren. Am Fenster hatte er sich vergewissert, dass sie wirklich abgefahren waren.
Der Junge holte den Comic aus seinem Versteck und setzte sich vor den Rechner. Er rief das Forum auf, dessen Adresse auf die letzte Seite gekritzelt war. Benutzername und Passwort standen ebenfalls da. Volt tippte sie ein und wartete gespannt. Er war etwas enttäuscht, als er nur eine Liste von Textbotschaften sah und keine Bilder. Fast hätte er gelangweilt die Seite verlassen, dann fiel ihm ein kleines Symbol auf: Eine der Botschaften enthielt offenbar ein Bild. Er klickte. Auf dem Display erschien eine Vyrroc. Er las den Text darunter. Automatisch rückte er näher an den Bildschirm. Langsam wurde es interessant.
Es ist mir als spüre ich dein Fleisch in meinen Kiefern. Du kannst dich nicht bewegen. Die Ketten sind stark. Dein Körper beginnt zu kochen. Spürst du es auch?
Volt las die nächste Nachricht.
Wir sollten uns endlich treffen. Komm zu mir. Ich erwarte dich. Es wird der Höhepunkt deines Lebens.
Es klang wie Unsinn, aber es erinnerte an das Geschehen in seinem Manga. Der Junge schüttelte den Kopf. Dann fiel ihm etwas ein. Er suchte und fand ein Symbol mit der Aufschrift Gesendete Nachrichten. Volt klickte und las, was sein Vater der Vyrroc geantwortet hatte.
Ja, friss mich! Ich kooooommeeeeee!
Wann sollen wir uns treffen?

Nach und nach erreichte er das Ende der Liste. Jetzt wusste der Junge, wohin sein Vater gestern gefahren war. Sein Herz klopfte. Er war sich nicht sicher, ob er alles richtig verstanden hatte, oder ob es nur ein komisches Erwachsenen-Spiel war, das er hier versehentlich verfolgte.
Volt hatte keine Ahnung, was er tun sollte.


Krallen strichen über seine Haut. Abertausende Härchen richteten sich auf. Zahnreihen wanderten von der Schulter bis zur Hand. Und wieder den Arm hinauf. Ihr Gebiss schloss sich, aber nur ein wenig. Karne stöhnte. Er wehrte sich spielerisch gegen die Ketten. Zvire zischte. Er konnte sie riechen. Ihm wurde heiß.
Wieder fuhren ihre Krallen scharf über seine nackte Haut. Die Innenseiten der Beine entlang. Warmes Blut lief an seinen Schenkeln hinab. Ganz leicht nur berührte sie seinen Penis.
Karne wand sich. Überall waren die Krallen, und jetzt auch wieder die Zähne. Es war, als wären es mehrere Vyrroc, nicht nur eine. Diese Frau war eine Künstlerin. Dann war sie an seinem Bauch. Ein Biss. Die Schmerzen! Die Lust!
Er öffnete die Augen. Sah Schemen in der Dunkelheit. Zvire war nicht allein. Da waren noch mehr Außerirdische. Einer war an seinem Arm. Er wollte ihn wegziehen, aber es ging nicht. Der Vyrroc biss ein Stück ab. Eine schlug ihre Kiefer in sein Bein. Sie waren überall. Ihre Zähne waren überall. Karne schrie. Schrie. Schrie ...


Volt fasste einen Entschluss. Er lief zum Telefon und nahm es in die Hand. »Papa, Handy«, sagte er. Das Telefon wählte. Der Junge hielt es sich ans Ohr, während er zurück zum Rechner ging. Zuerst hörte er nichts. Dann sagte eine Stimme: »Der Teilnehmer ist zurzeit nicht erreichbar.«
Achselzuckend drückte Volt den Auflegen-Knopf und legte das Telefon zur Seite.
Dann wandte er sich wieder dem Bildschirm zu und startete EarthChase 2010. Kurz darauf war er ein Vyrroc, jagte Menschen und zerriss sie in der Luft.
Volt lachte hell auf.

 

Hi Uwe,

mal wieder ganz und gar nicht meine Geschichte, auch wenn du sie gut geschrieben hast. Menschenfressende Aliens finde ich schlicht langweilig. Nachdem sich selbst im realen Leben schon ein Mord ereignet hat, bei dem jemand auf Wunsch das Genital verspeist wurde, ist das noch nicht mal mehr eine Zukunftsversion. Die Abgründe des Menschen werden nur ausgelagert und so eventuell sogar verharmlost. Ob Kannibalismus als seltsame Todesursache gelten kann, weiß ich nicht. Ich finde es nicht so seltsam, dass der Mensch in der Nahrungskette nicht immer ganz oben steht. Es gibt ja auch enige Raubtiere, die seinen Geschmack nicht verachten.
Atmosphärisch hat mir deine Geschichte gut gefallen, inhaltlich und als Gleichnis finde ich sie nicht so gelungen.

Lieben Gruß, sim

 

Akzeptiert.
Wäre nett, wenn jemand die Story nach SF zurück schiebt.

 

Hi!

Diese Diskussion ist ja schon recht weit gediehen nur leider einer typischen Forenkrankheit erlegen. Schrift kann eben doch nicht immer alles ausdrücken was wir meinen. Kurzgeschichten haben auch aus diesem Grund wohl das Problem, dass Kunst allgemein hat: Es ist eine absolut subjektive Sache. Bei Romanen ist das wieder was anderes.
Ich denke die Geschichte von Uwe ist gut, ich habe sie gerne gelesen und hab glaube ich an den richtigen Stellen den Ekel verspürt, den er vermitteln wollte. Die Geschichte hat einen persönlichen Stil und liest sich dadurch schonmal ganz anders als die meisten KGs. Auch deswegen hab ich das Lesen gemocht.

Doch zum Inhalt: Ich finde das Außerirdische viel zu oft vermenschlicht werden. Es ist ja eh eine menschliche Krankheit alles zu personifizieren und zu vermenschlichen bis sowas wie die griechische Sagenwelt dabei rauskommt, aber bei Aliens erinnert mich das leider immer an Star Trek oder die ganzen anderen schlechten S-F oder Fantasyserien (Verlorene Welt *würg*). Dort sind ständig irgendwelche Spezies (Echsen, Katzen, Hunde, Schwein watt weiß ich) in tollen Kostümen aber einem stets gleichen, menschenähnlichen Verhaltensmuster. Die Vyrroc wirken auf mich in erster Linie wie Menschen in Gummimasken. Eine bessere Ausarbeitung ihrer Fremdartigkeit hätte mir sehr gefallen. Es würde sich dadurch eben von anderer S-F abheben.

Das Motiv der Vyrroc aus Perversion Menschen zu fressen erscheint mir noch recht harmlos. Vielleicht gibt es irgendwo bei denen einen Instinkt der sie dazu verleitet. So habe ich mir das jedenfalls vorgestellt. Menschlicher Kannibalismus und andere Dinge die Menschen einander antun finde ich da bei weitem schlimmer. Da is die beschriebene Szenerie ja fast harmlos dagegen.
Daher muss ich auch gestehen, dass mir die letztliche Message dieser Story nich ganz klar ist.

Hoffe ich konnte helfen. Alles was ich schrieb ist rein konstruktive Kritik auch wenn es vielleicht anders rüberkommt (dann tut es mir Leid).
Es ist einfach meine Meinung als LESER.

MfG

 

Uwe Post schrieb:
Akzeptiert.
Wäre nett, wenn jemand die Story nach SF zurück schiebt.

Nicht so schnell aufgeben, Uwe. Meine Meinung ist erstens nicht ausschlaggebend und im Laufe meines Parcours durch die Geschichten für diese Rubrik habe ich eine Menge noch viel gewöhnlicherer Todesarten gesehen als Kannibalismus zum Opfer zu fallen. Ich würde die Geschichte erstmal hier stehen lassen.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Uwe,

Deine Geschichte erinnert mich vom Ton und vom Thema her sehr an John Shirley. Ich meine das durchaus als Kompliment. Wie ich der Diskussion bis hier entnehme, lag dies durchaus in Deiner Absicht, kam aber bei vielen Lesern so nicht an. Daher vermute ich, dass man eine sehr spezielle "SF-Sozialisation" ausweisen muss, um die Geschichte so zu verstehen, wie Du sie gemeint hast. Versuche ich nämlich, meinen SF-Background auszublenden (nicht, dass das ginge), könnte ich mir vorstellen, dass tatsächlich nur noch wenig mehr als "Monster fressen Mensch" übrig bleibt. Soviel also zur vielbeschworenen "Werkimmanenz".

Also hier meine persönliche Meinung: Gut, aber nicht ganz top (da das normale Zusammenleben mit den Vyrroc nicht klar genug wird).

 

Hallo Uwe,

ich bin auch der Meinung, dass die vielen Namen deiner Geschichte eher schaden als nützen. Davon einmal abgesehen liest sich deine Geschichte gut. Du könntest das Ende aber noch schockierender gestalten, indem der Junge den Außerirdischen ebenfalls kontaktiert und ihm dadurch in gewisser Weise einmal das selbe Schicksal ereilen wird, wie seinem Vater; natürlich solltest du ihn etwas älter machen. Gelungen finde ich auch die Medienkritik, auch wenn hier weniger wieder mehr gewesen wäre.


Eine andere Wirklichkei.
- da fehlt ein t

Einen lieben Gruß...
morti

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi morti,

das mit dem Jungen ist keine schlechte Idee, allerdings müsste er dazu in der Tat (deutlich) älter sein, und dazu müsste insbesondere das ganze Verhältnis zu seiner Mutter anders aussehen. Ich fand es "hart genug", dass er sich am Ende einfach wieder seinem nächsten Spiel zuwendet. Inwiefern fandest Du denn die Medienkritik zu aufdringlich?

Tja, das mit den vielen erfundenen Eigennamen ist irgendwie in den letzten Monaten mein Stil geworden, aber es erschwert den Zugang zu meinen Geschichten (ich höre das ja nicht zum ersten Mal). Da muss ich also dran arbeiten ;)

Danke für Deine Anmerkungen.

 

Hi Uwe,

man merkt ein wenig dein Studium (*huestl*), sehr reportagenhaft.
Stil ist ansprechend, ab mehr Absaetze wuerden Augen sagen, wenn sie sprechen koennten.

Der Schlussatz erinnert mich an eine Ph. K. Dicksche Geschichte (mit dem Spielzeug...).
Aber wenn die Story in naher Zukunft spielt und (uebrigens war die Doppeldeutigkeit des "kleinen Todes" konzeptionell beabsichtigt? Wenn ja Respekt, wenn nein: habe trotzdem geschmunzelt) der Sex mit den AI zum Tode fuehrt, waeren einige Saetze zur Problematik wie reagiert die Gesellschaft darauf?) angemessen.
Denn als Paralelle muss man ja nur die Debatte um die kulturell bedingte Beschneidund afrikanischer Frauen ansehen.

Gruss Proxi

 

Hi Uwe,
Auch mich lies die Geschichte gespalten zurück.

Positiv finde ich die Idee, da würde ich nicht sagen, dass du altes hervorkramst und Aliens, die unter uns Kellnern finde ich toll.
Spannung wird gut aufgebaut, darann finde ich nichts zu mekern.

Die Charaktäre und die Umsetzung finde ich etwas hastig und ich mußte bei den Szenewechseln ein paarmal zurückschauen, weil ich mich nicht mehr auskannte. Irgendwie kamen mir auch zu viele Theman in der Geschichte vor, die sie in ihrer Kürze nicht alle abhandeln konnte.
Die Namen der Hauppersonen waren nicht sehr einprägsam. Auch mir kam das Ende etwas zu aufgesetzt vor. Hier liegt für mich ein widerspruch, weil ja die meisten Vyrrocs friedlich sind. Einen Moment hatte ich schon den Verdacht, dass sie die gesamte Menschheit aufs Kreuz legen wollten, aber dass war es ja nicht...

Gruß
Bernhard

 

Oh. Hier hab ich noch gar nicht drauf geantwortet.
@Proxi: Man merkt mein Physik-Studium am "reportagenhaften" Stil? Dazu zwei Fragen: a) Häh? und b) wo ist da die Reportage?
Nächste Frage: Von welchem "Kleinen Tod" redest Du?
Wie die Gesellschaft auf das Geschehen reagiert, ist relativ unwichtig, denn es ging mir um die ganz privaten Erlebnisse der Menschen, also eine Geschichte mit Menschfokus und nicht Gesellschaftsüberblick.
Was diese Geschichte mit Beschneidung afrikanischer Frauen zu tun hat, musst Du mir auch gelegentlich erklären. Vielleicht hast Du aber auch drei meiner Geschichten gleichzeitig gelesen, u.a. eben Beschneidung.

@Bernhard:

Hier liegt für mich ein widerspruch, weil ja die meisten Vyrrocs friedlich sind.
Warum ist das ein Widerspruch? Die meisten Menschen sind ja auch friedlich, trotzdem kann man über einzelne Serienkiller schreiben ;)

 

Zitat von Uwe:

Nächste Frage: Von welchem "Kleinen Tod" redest Du?

Hah, endlich wieder eine Gelegenheit, sich wichtig zu machen!
Uwe, "Der kleine Tod" ist im Französischen eine Metapher für den Orgasmus. :klug:

 

Ah. Und die Geschichte spielt im französischsprachigen Teil Belgiens. Jetzt verstehe ich, was Proxi meint. Nein, dieser Zusammenhang war mir nicht bewusst. Passt aber cool.

 

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