Was ist neu

Was ich schon immer fragen/wissen wollte...

Was ich mich schon immer fragte:

Wieso wirkt der Nachahmungseffekt speziell bei sinnlosen Gewalttaten so unausweichlich?
Wie sinnleer kann eine Generation sein (obwohl es Bekloppte und Perverse schon immer gab), dass sich Kids sagen: "Ja, geil, alle abknallen!" Sind es nur Action-Filme und Ballerspiele?
Bestimmt tragen sie dazu bei, dass derlei Szenarien für Kids überhaupt erst vorstellbar sind. Das erklärt aber nicht das Versagen der natürlichen Tötungshemmung - vorsätzlich und nicht im Affekt, wohlgemerkt. Die meisten dieser Wichser waren auch nicht mit Drogen zugeknallt, sondern planten und führten aus, äh exekutierten. Ist es ein zeitgeistiges Syndrom?

Das ist für mich die eigentliche Frage!

Ich tendiere zu einer positiven Antwort, lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen.

 

P.S.: Momentaner Bodycount: 18
Weltrekord bei Schulmassakern!

P.P.S: Wahrscheinlich sitzen Dutzende pickelgesichtiger Misanthropen in aller Welt jetzt in ihren Zimmern und denken sich: "Geil, ich bring wenigstens 20 um!" :(

[ 26.04.2002, 17:57: Beitrag editiert von: Alpha O'Droma ]

 

Sorry, aber das ist doch Blödsinn!!! JEDE Generation trauert der guten alten Zeit nach, als die Menschen noch anständiger waren, während die Jugend total verroht ist, etc.

So was bringt mich echt auf die Palme!!! Ich meine, vor 60 Jahren wurden Millionen Menschen umgebracht - waren da auch Videospiele dran schuld??? Fuck!!! :redface:

 

Du vermischst da 2 Diskussionen, Rainer. Wir reden hier von einzelnen Jugendlichen, nicht von kranken Diktaturen. das hat doch nix mit guter alter Zeit zu tun, Mann! :rolleyes:

 

Meinst Du denn, Rainer, dass den Menschen der Krieg fehlt, in dem sie sich mal richtig austoben können?
Ja, das denke ich!
Meine Aggressionstheorie besagt, dass das Potenzial an gefährlicher Aggression heute nicht größer ist als vor 10 oder 100 Jahren.
Damals wurde es in oben angeführte Bahnen gelenkt oder war Bestandteil des Alltags.
Heute muss diese Gewaltbereitschaft kanalisiert werden, eben etwa durch Computerspiele oder brutale Filme (da nehme ich mich nicht aus, ich liebe brutale Filme und fühle mich danach einfach besser).

Amokläufe wie eben dieser hat es immer gegeben, das ist eine traurige Tatsache!
Ich denke aber, dass die Verschiebung von Aggression von einer realen auf eine fiktive Ebene sehr gut klappt und die Welt noch nie so friedvoll war wie heute!

Aber sicher werden jetzt wieder Diskussionen aufkommen, ob Filme und Videospiele dran schuld waren.

 

Lies Dir meine Frage bitte noch mal genau durch! Ich meine, dass eine neue Qualität erreicht ist, speziell was das Alter der Täter angeht. Außerdem ging es mir um den Nachahmungseffekt. Und dass Filme und Ballerspiele nicht allein schuld sind, erwähnte ich bereits eingangs...

 

Wertedefizit! Die Idole sind nicht Mama und Papa, sondern Britney und Rambo.
Ähh, aber was wenn Britney deine Mutter und Rambo dein Vater ist? :confused:

 

Alpha, das war KEIN Vorwurf gegen dich sondern eine allgemeine Bemerkung!

 

Mh..
Ich denke nicht, dass man die Schuld nur auf Gewaltspiele, -Videos, etc. schieben kann. Es gibt vier verschiedene Theorien über die Wirkung von solchen Dingen und die fangen bei"Aggressionsbbau" an und enden bei "Hemmschwellenabbau".

Meiner Meinung nach spielen da immer verschiedene Faktoren zusammen. Die genetische Veranlagung, das soziale Umfeld, die eigene Biographie eben.

Ein Jugendlicher, der von daheim gewohnt ist, dass Probleme einfach "ausgeschaltet" werden und selbst schon Gewalterfahrungen gemacht hat, wird mit Konflikten anders umgehen, als ein Teenie, der vielleicht eine andere Biographie hat. Das soll natürlich nichts erklären, von der Kindheit auf ein späteres Verhalten zu schließen, wäre einfach dumm.
Wobei das Argument von Kris schon recht interessant ist..

Ich denke, es ist ein ganz spezieller Auslöser in einer ganz besonderen Situation bei einem ganz individuellen Menschen, der solche Taten verursacht. Und natürlich könnten sich jetzt Psychologen, Pädagogen ewig mit den Ursachen auseinander setzen...
Diese Gewalttaten sind einfach erschreckend und vielleicht sollten wir uns mal Gedanken machen, ob in unserer Gesellschaft alles stimmt, wenn vermehrt Kinder und Jugendliche ein gewaltbereites Verhalten zeigen.

Ugh

-------
P.S. "Nachahmung" ist ein Effekt, den man psychologisch begründen kann.

 

Du hast in gewisser Weise Recht, Rainer. Jede Generation trauert der "guten alten Zeit" nach. Jedoch darf man dadurch nicht zur Auffassung kommen, dass es keinen Werteverfall gibt. Die Zeiten sind dynamisch. Veränderung überall sichtbar und spürbar. Andererseits kann man diese Veränderung auch als Dauerzustand sehen und interpretieren. Schliesslich sind eben solche Wünsche nach der "guten alten Zeit" nichts als Gefühle. Nicht gut durchdachte Konzepte. Man schlummert in Nostalgie und verdrängt die negativen Seiten von früher. Ein allzu menschlicher Mechanismus.

Worauf ich aber eigentlich hinaus will, geht man mit Verstand an die Sache, so wird man nicht Veränderungen leugnen können. Und dazu gehört auch der Werteverfall. Und den zu beobachten und zur Sprache zu bringen, bedeutet nicht, dass man sich nach alten Zeiten sehnt. Jedenfalls habe ich das nicht in Alphas Sätzen rauslesen können.

 

Dann bist Du eh im Arsch, Leif! Konrad Lorenz argumentiert(e), dass durch industrielle Revolution und Verstädterung die Instition Großfamilie in Nord- West- und Mitteleuropa zerstört wurde, was zur Folge hatte, dass mehr und mehr Wertebildung außerhalb der Familie stattfand/findet, speziell durch die Massenmedien. Infolge dessen betrachten Kids ihre Eltern nicht mehr/immer seltener als Rollenmodelle, im Gegenteil, sie sehen sie zunehmend als ANDERE ETHNISCHE GRUPPE! Sie mögen nicht dieselben Filme, unsere Musik ist für sie Krach und ihre is voll doof (Entwurf eines Archetyps, will nicht verallgemeinern). Die Entfremdung der Generationen trägt also zu dem von mir postulierten Wertedefizit bei.

Das meinte ich mit Britney und Rambo!

 

Zaza: Du beschreibst den Mechanismus treffend, doch hat sich hier keiner nach "der guten alten Zeit" gesehnt, weshalb reitet Ihr also weiter darauf rum? Stellt Euch lieber meiner Frage!

 

Es gibt übrigens wissenschaftliche Ansätze, daß es überhaupt nicht möglich ist, eine geringere Hemmschwelle aufgrund von Computerspielen zu entwickeln, da beim Schießen auf Computerfiguren - egal wie realistisch sie aussehen - völlig andere Bereiche stimuliert werden. Ich schau mal, ob ich entsprechende Artikel nochmal wiederfinde.

Nur soviel: jede einzelne Person dieser Personengruppe (Amokläufer etc.) war schon vorher auffällig bzw. zu unauffällig, also Außenseiter, Verlierer usw. usf.
Wir können das überhaupt nicht mit unserer Generation vergleichen. Für uns waren doch Schimpfwörter noch etwas rebellisches - wen juckt es denn heute noch, wenn man ficken, Arschloch und Fotze sagt? Das ist völlig normaler Sprachgebrauch, genau wie das ganze soziale Verhalten. Die meisten sind unfähig, sich sprachlich vernünftig auszudrücken, also wird gleich reingeschlagen.
Und wann haben wir denn als Kinder in den Nachrichten mal einen Toten gesehen? Terror, Krieg, das ist alles Normalität geworden. Ich hatte Anfang der 80er noch Alpträume wegen der A-Bombe. Glaubt Ihr, heute träumt ein Kind schlecht, weil irgendwo Krieg geführt wird?

Na ja, das mal mein Statement. Sorry, wenns völlig am Thema vorbei ist, ich hab nur schnell mal Alphas Fragen gelesen.

 

Die Frage, was die Hemmschwelle senkt, stellte ich ja. Actionfilme und Ballerspiele tragen m.E. auch nur insofern dazu bei, dass sie normal unvorstellbare Szenarien (z.B. visuell) vorstellbar machen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

@Kris
Kann die letzten Beiträge im Fußballthread nicht finden und hatte auch Probleme hier Seite 6 aufzumachen.

 

Ich möchte dazu nur anmerken, dass auf SAT1 vor kurzem der übliche "Videospiele machen aus Kindern Mörder"-Beitrag gesendet wurde - mit dazu passendem Interview mit einem total unvoreingenommenen Psycho-Typen... :rolleyes:

 

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