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Weißer Wolf

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12.08.2005
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Weißer Wolf

Ein Kristall in hellblauem Lichte leuchtet vor mir. Um es herum glitzern Tausende von kleinen Funken, die sich langsam auf und ab bewegen. Ich finde mich auf einer Wiese wieder, die vom Eis und Frost bedeckt ist. Ist es nur ein Traum? Aber warum friert es mich so? Warum kann ich mich nicht von der Stelle rühren?

Jetzt erinnere ich mich. Ich bin doch den weiten Weg hierher in die entlegene Gegend gekommen, um nach dir zu suchen, mein Freund. Damals als wir uns trennten, gaben wir uns zugleich das Versprechen, uns eines Tages wieder zusammenzufinden. Dann gingen wir unseren eigenen Weges, um nach unserem Glück und unserer Bestimmung zu suchen.

Ich hatte die große Welt bereist, viel Unbekanntes kennen gelernt und mich in den langen Jahren verändert. Aber unser Versprechen damals, das konnte ich nie aus meinem Herzen verbannen. Deshalb muss ich dich wiederfinden. Wo du jetzt auch sein magst, ich werde meine Suche nicht eher aufgeben, bis der letzte Lebenshauch aus meinem Körper gewichen ist.

Es ist alles schon so lange her, mein Liebster. Damals waren wir noch so jung, so mutig und neugierig auf alles, was um uns herum passiert. Mit dir verging sie so schnell, die Zeit des Lächelns. Nun würdest du mich vermutlich nicht mehr wiedererkennen. Die jugendliche Frische in meinem Gesicht ist verblasst, die großen, lebenslustigen Augen haben an Glanz verloren. Das dir bekannte Lächeln habe ich schon seit so langer Zeit nicht mehr zeigen können. Was die vielen schweren Jahren aus einem Menschen machen, siehst du hier und jetzt, wenn du es könntest.

Du hattest mir gesagt, dass du deinen Träumen nachjagen wolltest. Deine Träume waren bunt und leicht wie weiße Federn. Sie trugen dich davon in eine andere Welt, die hoch über unsere sichtbare Welt schwebte. Eine Welt, die für Menschen wie dich erschaffen wurde. Ich wollte dir folgen und konnte es nicht, denn die unbewusste Schwere in mir hielt mich an der Erde.

Deine Tränen erweckten einen Regenbogen, der sich lang und zart über das Horizont erstreckte. Ich wusste, dass dies die Tränen des Abschieds waren, die du für mich vergossest, obwohl mein Blick deine Gestalt nicht mehr wahrnehmen konnte.

Eine Zeit lang glaubte ich dich zu hassen, da du mich in einer solchen Einsamkeit zurückließ.

Du hattest mir den Sinn meines Lebens geraubt, meine Existenzberechtigung und meine sorglosen Tage. Ich verfiel, mein Herz sank und die Welt umhüllte mich mit Dunkelheit. Nun konnten wir uns nie wiedersehen? Wenn wir uns in die entgegengesetzte Richtung bewegten?

An einem verschneiten Tag kam ich in diese Gegend. Du warst in einem blauen Kristall eingeschlossen. Ich brach es mit einer Silberaxt auf, aber es floss weißes Blut auf den dunkelblauen Boden. Meine langen schwarzen Haare wollten mir die Sicht versperren. Aber ich gelang zu dir und sah, dass sich dein Körper violett färbte. Schnell nahm ich ein goldenes Messer und ließ das vergiftete Blut auslaufen. Auf der makellosen dünnen Schneeschicht sah man die purpurrote Blutspur. Endlich schlugst du deine Augen auf. Zu meinem Entsetzten waren sie leuchtend grün.

Ich ließ dich auf dem Boden liegen und rannte von Angst getrieben davon. Dann holtest du mich ein in der Gestalt eines riesigen weißen Wolfes auf. Durch einen gezielten Biss entließest du mich in den Tod. Bevor ich mein Bewusstsein verlor hörte ich dich flüstern: „Danke für das Wiedersehen.“

Ich sah dich lächeln und spürte nicht mehr den Schmerz, der meinen Körper in Stücke riss. Nun waren wir zusammen, genau wie wir es schon vor so vielen Jahren gewollt hatten. Wie glücklich fühlte ich mich für alles, was du meinetwegen tatst.

Der Winter verging und der Frühling erschien in all seiner Pracht. Am Himmel über der Wiese sah man tagelang das Bild eines jungen Mädchens und eines hübschen Mannes, der sich in einen weißen Wolf verwandelte. Die meisten Menschen hielten es bloß für ein Spiel der Wolken. Aber ich schrieb diese Geschichte auf, damit sie nicht in Vergessenheit geriet.

 

Hallo toonworld, willkommen auf kg.de!

Jetzt habe ich die Geschichte mit dem verheißungsvolleren Titel gelesen, und sie stellt sich als eine Liebesgeschichte heraus. Nicht gerade mein Fall, aber egal.
Der Handlung war relativ schwer zu folgen: Zuerst steht die Prot in einer Höhle herum, dann kommen ausschweifende Gedanken über die Vergangenheit, dann geht es irgendwie weiter, und sie stirbt durch die Hand ihres Liebsten (Der Grund dafür ist mir ein Rätsel). Der Aufbau der Geschichte ist etwas unglücklich.
Mir fehlten auch Hintergrundinformationen, die erklären, wieso der Typ in so einem Leucht-Dingens gefangen ist, wieso er sie dann umbringt, etc. Natürlich könnte ich jetzt irgendwas hineininterpretieren, aber Textinterpretation ist nicht gerade meine Stärke. Du siehst, ich habe die Geschichte nicht wirklich verstanden. ;)

Die Sprache, die du verwendet hast, fand ich manchmal viel zu unglücklich gewählt. Satzkonstruktionen wie

Durch einen gezielten Biss entließest du mich in den Tod.
mögen dir zwar beim Schreiben der Geschichte schön vorgekommen sein, doch so eine künstlich geschraubte Sprache ist für das Lesevergnügen nicht gerade förderlich. Die langen Abstände zwischen den Absätzen kannst du auch eliminieren, in den meisten Fällen reicht ein einfacher Zeilenumbruch.

Textzeug:

Um es herum glitzern Tausende von kleinen Funken,
ihn

Damals, als wir uns trennten, gaben wir uns zugleich das Versprechen, uns eines Tages wieder zusammenzufinden.
- Komma vergessen
- liest sich holprig. Schreib "uns eines Tages wiederzusehen."

Dann gingen wir unseren eigenen Weges, um nach unserem Glück und unserer Bestimmung zu suchen.
Dann gingen wir unsere eigenen Wege, um nach unserem Glück und unserer Bestimmung zu suchen.

Damals waren wir noch so jung, so mutig und neugierig auf alles, was um uns herum passiert
passierte

Mit dir verging sie so schnell, die Zeit des Lächelns.
Ich würde das "so" entfernen, es bringt nur den Satz zum Holpern.

Was die vielen schweren Jahren aus einem Menschen machen, siehst du hier und jetzt, wenn du es könntest.
- Jahre
- "würdest du hier und jetzt sehen"

Eine Zeit lang glaubte ich dich zu hassen, da du mich in einer solchen Einsamkeit zurückließ.
- Zeitlang
- zurückließest

Zu meinem Entsetzten waren sie leuchtend grün.
Entsetzen

Dann holtest du mich ein in der Gestalt eines riesigen weißen Wolfes auf.
Der Satz kommt etwas komisch daher. Besser: "Dann holtest du ich in der Gestalt eines riesigen weißen Wolfes ein."

Bevor ich mein Bewusstsein verlor, hörte ich dich flüstern: „Danke für das Wiedersehen.“

Liebe Grüße
131aine

 

Hi toonworld, herzlich willkommen auf kg.de!

Hmm, ich bin mir nicht sicher, ob ich deine Geschichte ganz verstanden habe. Dabei ist es nicht einmal daran gelegen, wer weshalb wie verflucht/ vergiftet wurde, sondern am Aufbau der Geschichte, der mir nicht klar ist. Du redest von einem Kristall, dann von Wolken, plötzlich wird jemand zu einem Wolf... Verstehst du, was ich meine? Alles wird ein bisschen schnell abgespult.

Dein Stil hat mir stellenweise gefallen, aber manche Sätze waren mir zu künstlich, wie Blaine es schon erwähnt hat.

Meine langen schwarzen Haare wollten mir die Sicht versperren.
Die Bedeutung dieses Satzes verstehe ich nicht ganz. Was hat es damit auf sich? Du erwähnst die Haare nachher nicht mehr, sie tragen nicht zum Verlauf der Geschichte bei.

Ansonsten hat mich aber die Geschichte berührt, ich fand sie von der Stimmung her traurig und schön (im Gegensatz zu Blaine mag ich das manchmal eben :D ).

Ich denke, wenn du den Text etwas klarer herausarbeitest und die Sprache natürlicher gestaltest, wird die Geschichte ganz toll. Ach ja, was mich genervt hat sind die Absätze. Prinzipiell finde ich es gut, wenn man genug Absätze macht, aber eine Zeile Abstand reichen. Sonst muss ich immer so viel runterscrollen :schiel: .

Liebe Grüsse
sirwen

 

Hallo toonworld,
okay, Geschichte Nummer 2... mit der ich genau so wenig anfangen konnte wie mit Geschichte Nummer 1. Du holperst durch den Plot als hättest du es eilig, da passieren haufenweise Dinge und es gibt für mich nicht genug Hintergrund, um mich irgendwie einzufinden. Sachen passieren, und ich gucke drauf, und da ist diese/r ominöse Protagonist, der/die durch Wälder stolpert und irgendeinem Geliebten hinterherweint, den ich nicht mal annäherungsweise toll finde, weil du mir zu wenig Informationen gibst.
Ich lese nicht, um Kopfkino zu haben. Ich möchte die Welt durch die Augen einer anderen Person sehen, nicht von oben draufgucken. So, wie du im Moment schreibst, kann ich mit den Geschichten nichts anfangen.

gruß
vita
:bounce:

 

OK, die sprachlichen Fehler versuche ich auch mit der Zeit irgendwie in den Griff zu zu kriegen. Manchmal sind es auch einfach Missgeschicke, die man in seinen Gedanken übersehen hatte. Wie manche es vielleicht bemerkt hatten, achte ich beim Schreiben eher auf die Atmosphäre als auf den rein logischen Zusammenhang. Ich möchte eine Stimmung zum Ausdruck bringen, die mir gerade vorschwebt. Vielleicht spicht so eine Art des Schreibens die meisten Leser nur beschränkt an. Aber für mich hat jede Geschichte eine eigene Sprache und man hört sie am besten, wenn man in ihre Welt eintaucht.

Danke für eure Kommentare

Gruß toonworld

 

Hallo toonworld,

Aber für mich hat jede Geschichte eine eigene Sprache und man hört sie am besten, wenn man in ihre Welt eintaucht.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Leider kann ich in die Welt deiner Geschichte nicht eintauchen, weil ich nicht mit deiner Prot mitfühlen kann. :(

Die melancholische Stimmung kann ich durchaus nachempfinden, allerdings ist deine Geschichte für ein einfaches Stimmungsbild zu lang. Mir wurde beim Lesen langweilig, meine ich damit. Insofern stimme ich vita durchaus zu: Ich habe zu wenig Informationen, um deine Geschichte interessant zu finden. Ich musste mich sogar dazu zwingen, sie ganz zu Ende zu lesen.

Und der ewig lange Abstand zwischen den Absätzen nervit wirklich ;)

Gruß,

Red Unicorn

 

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