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Wie ein sterbender Stern
Einst warst du ein Stern. Einst schien ein Licht für dich. Aber dann kamen sie, um dich zu zerstören. Du wurdest gefüllt mit Wut, Schmerz und jeder anderen negativen Emotion, die man sich vorstellen kann. Sie hassten dich, weil du so sanft warst, so anders als sie. Du schienst über den Problemen zu stehen, aber deine Seele nahm Schaden.
Wie ein Stern bestandest du aus leichten Elementen, aber langsam entstanden schwere in dir. So wurde dein Herz härter und schwerer Tag für Tag. Dein Leben schien zu einen Albtraum zu werden. Ich wusste, du würdest wie ein sterbender Stern enden, weil du für mich wie Stern warst.
Es gab kein Licht mehr in deinem Leben und es würde nie wieder ein Licht für dich geben.
Du warst verloren in einem Labyrinth aus Gefühlen. Immer wieder bist du auf eine unüberwindbare Wand gestoßen. Nur manchmal hast du ein Bild wahrgenommen, eine Vision. Jugendliche liegen auf dem Boden und du davor. Menschen stehen an deren Grab. Ein Wunsch? Doch diese Vision verschwamm so schnell, wie sie gekommen war. Dann hast du nur noch Schwärze gesehen.
Niemand konnte dir da raus helfen. Niemand konnte dein wahres Ich sehen. Du warst so ruhig, so intelligent und so schön. Du wolltest niemanden verletzen. Du wolltest nur in Frieden leben. Aber sie ignorierten deine Wünsche.
Gerüchte, verletzende Gerüchte waren ihre stärkste Waffe gegen dich.
Tag für Tag, wenn du fertig warst mit deiner Arbeit, lagst du auf deinem Bett und hast dein Schmerz und deine Angst ausgeweint. Die Verzweiflung aß jede Leichtigkeit in dir auf, verwandelte sie in tiefen Schmerz, Hass und Wut.
Das Ende kam langsam, aber deutlich. Ein neues Gefühl erschien in deinem Kopf, ein neues Gefühl genannt Rache. Die Antwort auf die Frage, warum du dich nicht selbst getötet hast, ist so einfach. Du warst zu intelligent.
Du wusstest, dass du nicht der Grund für deine Situation warst; es waren die anderen, die dich verletzten. Sie mussten ausgelöscht werden.
Sie waren das Problem, nicht du. Also schuf sich die Rache einen Plan für ihre Freilassung. Du hattest das Geld. Du hattest die Cleverness, um die Waffen zu bekommen. Und so hast du auf den Tag der Rache gewartet. Ein Grabstein schien über dir und der Schule zu schweben. Und die Sonne war für dich nur noch ein Schatten ihrer selbst.
Das reine, leuchtende Mädchen ging und das kalte und rachsüchtige blieb.Eines Tages machten sie ihren letzten Fehler. Sie versuchten dich wieder zu verletzen, aber plötzlich hast du sie niedergeschossen. Wie sterbender Stern seine Hülle wegwirft, hast du deine Gefühle weggeworfen. Und wie sterbender Stern hast du ein schwarzes Loch hinterlassen nach deiner Tat, deinem Ende.
In deinem Kopf wurde die Rache ersetzt durch eine unendliche Befriedigung und Glückseligkeit. Du hast nichts gefühlt. Vielleicht wirst du eines Tages realisieren, was du getan hast und deine Gefühle werden sich ändern.